Alles Scheisse....

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Guten Tag PU-Community,

mir geht es zur Zeit richtig beschissen. Ich seh nur einen riesigen Berg innerer Probleme und Konflikte und

weiss gar nicht wo ich anfangen soll. Ich hab Eckart Tolle gelesen, und versuche das Kopfficken auf ein Minimum zu reduzieren

und auch Momente zu schaffen, in denen ich mich nur auf das Jetzt und meine gegenwärtigen Empfindungen konzentriere.

Aber nix desto trotz wede ich immer wieder mit meinen Problemen und Defiziten konfrontiert. Davor wegzulaufen oder sie zu ignorieren bringt nix, ich will sie beseitigen.

Ich war zweimal über längere Zeit in psychiatrischer Behandlung. Die damaligen Probleme sind wesentlich geringer, aber ich stehe jetzt vor anderen. Mit 15 habe ich die Schule abgebrochen, weil es aufgrund einer Angststörung nicht mehr ging. Wurde in einer psychiatischen Klinik behandelt und als es mir besser ging, kam ich wieder in eine 9. Klasse. Ich konnte mich aber nicht richtig integrieren und mir ging es wieder beschissen. Hab die Schule wieder abgebrochen, war in einer Gruppe, aus der ich leider wegen schlechtem Verhalten rausflog. Monate später kam ich zum zweiten mal in die Psychiatrie. Mittlerweile 17. Nach der Behandlung kam ich in ein Heim, von dort aus konnte ich meinen Werkrealabschluss machen, mit 19. Jetzt bin ich 20 und in der 12. Klasse. Ich mach zurzeit meinen Führerschein. Ich will mein Leben auf die Reihe kriegen. Aber fühle mich wie ein Versager. Meine Altergenossen und ehemaligen Schulkameraden sind viel weiter als ich.

Ich hatte bisher auch noch nie eine Freundin. Meine sexuellen Erfahrungen beschränken sich auf bezahlbare Dienstleistungen.

Respekt an jeden, der sich da nicht scheisse fühlt.

Ich bin nicht der sozialste Mensch, und da ich gerade ein Berufsgymnasium besuche, mit hunderten bis knapp tausend Schülern im selben Gebäudenkomplex habe ist das die Gelegenheit, es zu ändern. Aber ich mach da nicht mit.

Ich bin dauernd schlecht gelaunt, verschliesse und separiere mich eher von den anderen. Ich frag mich dann immer, warum eigentlich?

Will ich mich nicht ändern? Aber was ich dann tue, bleibt das gleiche und scheint das zu sein, was ich EIGENTLICH will. Ich bin Ich selbst und tue was meinem Wesen entspricht. Und dann zuhause denk ich mir, warum habe ich nix getan, warum bin ich wieder meinen Gewohnheiten gefolgt.

Ich denk mir, rede mit den Leute, sei sozial, blablabla, aber tatsächlich habe in der Situation irgendwie "keine Lust" und setzt mich mit meinem MP3-Player ab. Bin auch schon zur Schule ohne dieses Ding, um praktisch keine Alternative zu haben. Aber dann sitz ich morgens in der Bahn, höre die Gespräche der anderen über die belanglosesten Dinge und bin wieder schlecht gelaunt. Das DIng ist das einzige, dass meine Stimmung etwas hebt und mir eine Auszeit vom ganzen Stimmwirrwarr in der Bahn und in den Schulpausen gibt.

Zu der Unentschlossenheit kommt auch das Gefühl ein Idiot zu sein. Ich bin dauernd verpeilt, und blamier mich immer wieder, weil ich etwas nicht richtig verstanden hab, verwechselt, die Situation falsch eingeschätzt, ...., was auch immer. Ich kann mich nicht richtig konzentrieren und meine Aufmerksamkeit auf etwas fokussieren. Der Verdacht auf ADS/ADHS ist sehr stark, zudem bei mir auch ADHS diagnostiziert worden ist, als ich 5 war. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass es heute bestand hat, was vor ewiger Zeit unter anderem Umständen von einer Ärzten festgestellt worden ist. Die Symptome sprechen aber sehr stark dafür, dass es immer noch so ist. Mir fällt es schwer mich mit anderen zu unterhalten, ich kann nicht zuhören sobald ich meinem Gesprächspartner in die Augen schaue. Ich höre was gesagt wurde, aber der Inhalt löst sich in Luft auf und nix bleibt hängen oder wird komplett missverstanden.

Das macht mich zum Einzelgänger. Ich schaffe es nicht, mich längerfristig in eine Gruppe zu integrieren. Ich bin viel zu eigensinnig und unberechbar. Einerseits geht es mir so besser, mich nicht zu etwas zwingen zu lassen, was mir nicht liegt, aber anderseits will ich mich ändern und mehr soziale Kontakte.

Ich hab mir hier auch die anderen Threads zum Thema ADS zu Gemüte geführt. Es hiess,es wäre eigentlich kein so grosses Problem mit gutem Innergame, aber im Moment ist es bei mir auf einem Tiefpunkt. Ich suche auch zurzeit Psychologen/Psychiater/Neurologen um die ganzen Probleme anzugehen.

Ich würde gerne ansprechen, ich hab ein ziemlich schlechtes Innergame, vielleicht würde ein gutes mir erheblich weiterhelfen, aber wie soll ich es ansprechen? Was für Wörter werden allgemein oder in der Psychologie für diese Sache benutzt? Selbstbewusstsein?

Ich bedanke mich an jeden, der sich das alles durchliest und nochmals ein großes Danke für jeden konstruktiven Beitrag.

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Gutes Innergame alleine bringt gar nichts. Denn es kann gar nicht "gut" werden wenn man nicht rausgeht und Erfolge hat. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Gerade bei so einer Problemlage wie deiner - wo soll "gutes" Innergame da isoliert herkommen? Vom Himmel fallen?

Geh am besten in Richtung Verhaltenstherapie. Am besten kombiniert mit entsprechender Medikation.

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Weitere Worte mit denen du die Innergame Thematik ansprechen könntest gegenüber Leuten die diesen Begriff nicht kennen wären aus meiner Sicht :

Selbstakzeptanz, Selbstsicherheit, Orientierungslosigkeit, Soziale Isolation, Unsicherheit, Ohnmacht , Versagen, Verzweiflung

Im Prinzip kannst du auch die Dinge gegenüber einem Psychologen so beschreiben wie du es hier tust der wird dir dann helfen

dafür Worte zu finden.

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Gutes Innergame alleine bringt gar nichts. Denn es kann gar nicht "gut" werden wenn man nicht rausgeht und Erfolge hat. Da beißt sich die Katze in den Schwanz. Gerade bei so einer Problemlage wie deiner - wo soll "gutes" Innergame da isoliert herkommen? Vom Himmel fallen?

Halte ich für ziemlich abstrus vielleicht verstehen wir auch verschieden Dinge unter inner game. Wenn du an dir selbst arbeitest mit deinen Emotionen

und Gefühlen klar kommst für dich herausfindest was du willst wird das dein game automatisch erheblich verbessern ohne das du mit Mädels geredet hast.

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Jetzt bin ich 20 und in der 12. Klasse. Ich mach zurzeit meinen Führerschein. Ich will mein Leben auf die Reihe kriegen.

Na das klingt doch schonmal gut. Dranbleiben!

Aber fühle mich wie ein Versager. Meine Altergenossen und ehemaligen Schulkameraden sind viel weiter als ich.

Na kein Wunder, Du startest ja auch gerade erst richtig durch. So what, was war, das ist nicht mehr zu ändern. Mach Dir keinen Kopf drum, sondern mach das Beste draus. Guck nicht, wo die anderen in Deinem Alter stehen - guck lieber, wo Du vor nem Jahr standest und wo Du heute stehst, und wo Du in einem Jahr stehen willst! Dann vergiß mal, daß andere weiter sind, und konzentrier Dich darauf, was Du tun mußt, um in einem Jahr da zu sein, wo Du sein willst.

Ich hatte bisher auch noch nie eine Freundin. Meine sexuellen Erfahrungen beschränken sich auf bezahlbare Dienstleistungen.

Respekt an jeden, der sich da nicht scheisse fühlt.

Ich hatte in Deinem Alter nichtmal Erfahrung mit Nutten. So what, da es mit Frauen nicht lief, hab ich mich halt erstmal auf meinen beruflichen Werdegang konzentriert, was rückblickend ne ganz gute Entscheidung war.

Ich bin nicht der sozialste Mensch

Dann ändere das. Suchfunktion "comfort zone" hilft weiter.

Aber was ich dann tue, bleibt das gleiche und scheint das zu sein, was ich EIGENTLICH will. Ich bin Ich selbst und tue was meinem Wesen entspricht.

Du tust das, was Deinem Wesen sntspricht, wie es jetzt ist. Allerdings gefällt Dir das nicht, das ist das Problem.

Du hast zwei Möglichkeiten, beide können funktionieren:

a) ändere Deine Handlungen, und Dein Denken wird folgen.

b) ändere Dein Denken, und Deine Handlungen werden folgen.

Einfacher umzusetzen ist Variante a).

Variante b) ist dafür angenehmer. Wenn Du wieder so nen Tag hattest, setz Dich abends mal ganz in Ruhe hin und ersetze in Deinen Gedanken all das, was Du getan hast (vor allem: gelassen hast!) durch das, was Du hättest tun sollen. Mal Dir die Situation gedanklich aus, stell Dir vor, wie Du anders handelst. So gewöhnst Du Dich daran, andere Gedanken zu denken. Das führt dazu, daß Du zunächst mal in so einer fraglichen Situation immer noch so handelst wie zuvor, aber es wird Dir währenddessen bewußt. Laß Dich davon nicht runterziehen, das ist n gutes Zeichen. Und schließlich wirst Du auch in der Situation anders handeln können, was sich zunächst etwas schräg für Dich anfühlen wird, aber das vergeht.

Du kannst natürlich auch beide Varianten kombinieren, dann ist die Umstellung etwas schockartig, geht aber am schnellsten.

Der Verdacht auf ADS/ADHS ist sehr stark, zudem bei mir auch ADHS diagnostiziert worden ist, als ich 5 war. Aber ich würde mich nicht darauf verlassen, dass es heute bestand hat, was vor ewiger Zeit unter anderem Umständen von einer Ärzten festgestellt worden ist. Die Symptome sprechen aber sehr stark dafür, dass es immer noch so ist.

ADHS ist auch bei Erwachsenen therapierbar. Genauere Ratschläge kann und will ich Dir nicht geben, das ist die Aufgabe eines qualifizierten Arztes. Hauptproblem bei ADHS ist, daß die Patienten die Therapietermine verdaddeln und/oder nicht motiviert sind, was zu ändern. Wenn Du nach Rücksprache mit einem qualifizierten Arzt entscheidest, eine Therapie zu versuchen, dann zieh das auch durch.

Ich würde gerne ansprechen, ich hab ein ziemlich schlechtes Innergame, vielleicht würde ein gutes mir erheblich weiterhelfen, aber wie soll ich es ansprechen? Was für Wörter werden allgemein oder in der Psychologie für diese Sache benutzt? Selbstbewusstsein?

Naja beschreib einfach, wie Du Dich fühlst. Fachbegriffe brauchst Du nicht, weil es der Job des Therapeuten ist, aus den Patientenbeschreibungen die fachliche Zusammenfassung zu machen. Beschreib eben das, was Du in dem Posting hier beschrieben hast, und auch, daß Du Dich unsicher fühlst, Versagensängste hast, und daß Du Hilfestellung dabei willst, Dich zu ändern.

Wohlgemerkt: DU willst DICH ändern, nur so kann es funktionieren. Kein Therapeut kann das für Dich tun, die können Dir dabei nur helfen und Wege aufzeigen, aber letztlich bist DU derjenige, der an sich arbeiten muß. Denn genau das wäre ja der Zweck der Therapie, daß Du das Ruder in die Hand nimmst und laufen lernst. Würde der Therapeut Dir das abnehmen, wäre die ganze Sache ja sinnlos.

Ich würd Dir auch zu Sport raten. Gerade bei ADHS hat sich Sport soweit mir bekannt ist durchaus positiv bewährt - also gut ist es für jeden, aber auch bezogen aufs ADHS ergeben sich Besserungen. Mal abgesehen davon, wenn Du trainierter bist, kommste natürlich auch bei Frauen allein deswegen schon besser an.

Ich hab auch mal gelesen, daß zuviel Kohlenhydrate ADHS-Patienten noch unruhiger machen sollen. Demzufolge solltest Du auf jeden Fall mal Zucker, Süßigkeiten, Weißmehlprodukte (auch Pizza und Burger!), Fruchtsäfte, Softdrinks und sowas weglassen, die sind sowieso ungesund und können daher bedenkenlos gestrichen werden. Wenn das eine schonmal positive Änderung ergibt, würd ich ernsthaft über eine Ernährungsumstellung auf low-carb nachdenken.

Ach ja, und keinen Alkohol, denn in Deiner Lebenssituation sehe ich die grundsätzliche Möglichkeit, sich die Lage schönzutrinken, und damit willst Du gar nicht erst anfangen.

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An deiner Stelle würde ich mir keine Vorwürfe und Schuldgefühle machen, sondern erstmal versuchen das ADHS zu behandeln. Solche Geschichten sind typisch für das Krankheitsbild. Du kannst da nichts dafür! :-)

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Vielleicht kann dir eine Selbst-Ausdruck-Methode weiterhelfen, um deine Innere Welt ein wenig zu ent-wirren und ent-wickeln. (Du bist irgendwie wie ein chaotisch zusammgewickelter Kabelsalat...)

Dazu eignet sich:

Top Ten listen erstellen (Muster, Probleme, Problemsituationen, Stärken, Schwächen, Gefahren, Chancen, Freunde, Feinde, Hobbys, Talente, Ängste usw.)

Tagebuch schreiben (wenn auch unregelmässig)

sich Gedanken und nervige Zweifel, frust etc. von der Seele schreiben (zb. via email an sich selbst, später nochmals durchlesen)

Gedanken ordnen via Mind Maps

Zeichnen Malen (von Kinderzeichnungen, darkness-Zeichnungen, bis Mandala ausmalen = beruhigend und ordnend)

verschiedene Arten von kreativem Schreiben Biografie-arbeit

mit gutem Freund, "dem Universum" sich selber reden (die negativen Gedanken Probleme aus-sprechen, auch ohne menschliches Gegenüber, evtl. aufnehmen)

aufstellungs-spiele mit lego-Figuren, steinen, Kissen (zb. Gefühle, Situationen, Personen, Ziele)

das eigene Leben konkret ausmisten (Wohnung, Kleider, Bücherschrank, Keller, PC etc. siehe Rita Pohl: Weg damit!

mehr Altruismus, irgendwo sich engagieren freiwillig helfen (zb. Hunde ausführen, Wald aufräumen, Volunteer an Festen)

Geld spenden wenn vorhanden. ( grosszügig sein)

anderen zuhören im sinne von MOMO, oder GFK (empathisch, Gewaltfreie Kommunikation)

Selbst-Empathie praktizeiren (wie fühle ich mich jetzt, welche Bedürfnisse hab ich?,

(super buch: Gerlinde Fritsch: Praktische Selbst-Empathie mit 1000 weitern Tips)

Ernährung abchecken und verbessern (Weniger Fastfood,fleisch und zucker-Milchprodukte, mehr Gemüse,Früchte, Wasser)

Mental Training: soziale Situationen aus dem alltag als Vorlage, dann innerlich vorstellen, wie man sich sozialer verhält (inkl.Pua-wissen)

(x-fach wiederholen = einmal ist keinmal9

Gruppen suchen wie Anonyme ... Selbsthilfe gruppen, MBCT, Yoga, Zumba, Kampf Sport, Tanz

sich auskotzen und austanzen abspacen ala Osho dynamische Meditation

Sport, joggen, ausführliche Wanderungen in Natur

Gartenarbeit, selber gärtnern säen-ernten-prozess

etwas Kochen backen

etwas kreatives erschaffen (zb. steinmänner, bild usw)

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Hi @ll,

Schau ins Tal und genieße die positiven Dinge

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