Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?

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Was du auf deinem Weg vergessen hast: Arbeite an deinem Innergame

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RealGentleman, ich glaube, das habe ich. Und das ist auch der Grund, warum ich ihn wiedersehen will. Es geht mir nicht um äußere Dinge. Ich will herausfinden, wer ich damals war und was ich jetzt innerlich bin.

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Hi Candygirl

als erstes muss ich dir echt mal ein Kompliment geben weil ich deinen Text echt gut geschrieben finde, da fühlt man richtig mit und kann sich richtig gut hineinversetzten, habe ich nicht oft wenn ich hier Texte im Forum lese.

Deine Frage die du am Ende stellst wird sich von alleine Beantworten wenn du ihn triffst, das kann dir auch keiner genau vorraussagen.

Es hört sich teilweise aber danach an als ob du deine Oneitis noch nicht vollständig überwunden hast ?

MfG

Blazze

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RealGentleman, ich glaube, das habe ich. Und das ist auch der Grund, warum ich ihn wiedersehen will. Es geht mir nicht um äußere Dinge. Ich will herausfinden, wer ich damals war und was ich jetzt innerlich bin.

Und was hast du dann außer Männer in deinem Leben und die Erinnerung an ihn? Davon lese ich in dem Text nichts. IC hat recht mit ihrem Link, ich kenne auch so einen Menschen. Aber ich vergleiche nicht alle Frauen mit diesem einen Menschen und sage "egal wie geil andere Frauen sind, an sie kommt keine heran und keine wird es mir so antun wie diese eine Frau".

Deshalb bin ich ehrlich gesagt der Meinung, dass das doch an deinem Innergame liegt. Und du sagst, dass dich der Kerl damals verarscht hat. Ich frage mich also, warum du dich nun wieder mit ihm treffen willst. Meiner Meinung nach tust du dir damit keinen Gefallen, ihm aber schon.

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@IC, danke für den Text. Ich finde mich darin wieder und es ist ein erster Trost, damit nicht alleine zu sein.

@Blazze, danke! Nein, ich habe es nicht überwunden. Er hat in mir die schönsten Gefühle ausgelöst, die ich jemals hatte, doch zur gleichen Zeit das Dunkelste in mir zum Vorschein gebracht. Diese Affäre hat mich in meinen Grundfesten erschüttert und mich völlig verändert.

@RealGentleman, ich denke nicht, dass er mich "verarscht" hat. Er wollte von sich aus eine Beziehung mit mir führen, welche unter anderem nicht funktioniert hat, weil ich keine wirkliche Nähe zulassen konnte, weil ich Stotterin bin und diesen Makel vor ihm verstecken wollte. (edit: In entspannten Situationen, wie zu zweit auf der Couch beim Spazierengehen oder im Bett, stottere ich nicht)

Männer sind nur das i-Tüpfelchen in meinem Leben. Ich habe viel an mir gearbeitet, gehe nun offen mit meinem Stottern um, habe viele Freunde, bin sportlich sehr aktiv und habe ein erfülltes Leben. Natürlich arbeite ich weiter an meinem Innergame. Die Arbeit an einem Selbst hört mMn nie auf.

Ich bin am Überlegen, ob ich ihm das mit dem Stottern sagen werde.

bearbeitet von Candygirl
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Ich habe meine Neediness abgebaut, indem ich nun immer Alternativen habe, mich selbst zur obersten Priorität in meinem Leben gemacht, Selbstwert entwickelt und meine vielen weiteren Baustellen in Angriff genommen.

Hält dieser abgeklärte Zustand, in dem ich mich mittlerweile befinde, nun für immer an? Ist es zu einer reinen Vernunft-Entscheidung geworden, wen ich so weit in mein Leben lasse, dass sich Gefühle aufbauen und die Verbindung eventuell, vielleicht, möglicherweise wieder lichtvoll wird?

Mittlerweile habe ich so viele Männer in meinem Leben, dass ich abgestumpft bin. Jeder ist zwar einzigartig, aber die Einzigartigkeit jedes Einzelnen ist für mich nichts Besonderes mehr.

Ob ich langsam die Fähigkeit verliere, wieder so zu fühlen, weil ich mich selber durch ein zu viel immunisiere. Der Zauber erster Begegnungen verschwindet, je mehr erste Begegnungen ich habe.

Neediness löst sich nicht auf, indem man Alternativen hat. Alternativen haben sehe ich als simples Verdrängen. Sieht man dann, wenn man keine Alternativen mehr hat.

Ich denke, dass man immer die Menschen anzieht, die so sind wie man selbst. Für dich sind alle Männer anscheinend eine Nummer, ein Gesicht, ein Schwanz.

Dann bist du es für sie eben auch. Dass dann nichts Besonderes aufkommt, verwundert mich nicht.

Hingabe ist eben nicht nur körperlich sondern vor allem mental.

Du baust um deine Stadt eine Mauer (aus Gedanken (so wie dein Wall of Text)) und dann wunderst du dich, dass niemand deine Stadt betritt. Du musst bei dir selbst anfangen.

Menschen offen und ehrlich behandeln (dich selbst akzeptieren und dein verletzbares Ich zeigen), dann kommen auch die richtigen Menschen in dein Leben.

Viel Erfolg.

Und nun sitze ich hier und weine. Weil du recht hast.

Ich lasse niemanden in meine Stadt, weil ich genau wie bei meiner Oneitis immer noch Angst habe, dass ich meine größte Schwäche - das Stottern - offenbaren muss.

bearbeitet von Candygirl

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Frag dich dochmal was du unter Licht verstehst: Unerfüllte Bedürfnisse, Heile Welt Phantasien, oder echte emotionale Verbundenheit mit einem Menschen?

Warum ist Stottern für dich emotional gesehen so eine große Schwäche? Rational gesehen ist es doch nur ein kleines Manko, wie etwa jemand mit einem Hinkebein.

Und warum musst du es überhaupt offenbaren?

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Du baust um deine Stadt eine Mauer (aus Gedanken (so wie dein Wall of Text))

Nicht schlecht. Ehrlich gemeinten Respekt für die Beobachtung! So habe ich so etwas noch nie betrachtet.

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Candygirl,

das Besondere gibt es! Aber Du hast ja in der letzten Zeit nicht das Besondere gesucht, sondern das Austauschbare. Also eigentlich nicht überraschend, dass Du das eine gefunden hast und das andere nicht.

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Ich habe mich ihm verbunden gefühlt. Aber ich konnte mich emotional nicht öffnen. Wenn ich ihn ansah, hatte ich das Gefühl, dass es kein schöneres Gesicht gibt. Wenn ich unterwegs war, habe ich überall nur ihn gesehen. Das habe ich als "Licht" wahrgenommen.Vielleicht war ich besessen.

Es ist nicht nur ein kleines Manko... Es ist diese Minderwertigkeit, dass ich nicht funktioniere. Wer will schon eine Frau an seiner Seite, die beim Bäcker kein Baguette bestellen kann? Oder Panik hat, wenn im Flugzeug die Stewardess kommt und fragt, was man trinken möchte? Eine Freundin, die von Situationen überfordert ist, die für andere Menschen Bagatellen sind?

Nein, ich will das Besondere gar nicht, selbst wenn es irgendwo da draußen ist. Ich will es nicht finden. Ich will noch nicht einmal die Nacht mit jemandem verbringen, mit dem ich Sex hatte.

Und jetzt habe ich mich offenbart und mich als völlig gestört geoutet.

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Hallo Candygirl,

:)

Finde ich schon, dass du hier mal alles aufschreibst! :)

Nein du bist nicht gestört!

Ich habe eine Frage:

Ich lasse niemanden in meine Stadt, weil ich genau wie bei meiner Oneitis immer noch Angst habe, dass ich meine größte Schwäche - das Stottern - offenbaren muss.

1) Wenn ich das richtig verstanden habe, warst du mit einem Menschen zusammen, der nicht wußte, dass du Stotterst? Richtig?

2)Was genau ist denn das Problem für dich mit dem Stottern?

Ich meine die Fragen ernst, es sind keine hypothetischen Fragen. Was genau stört dich selbst an deinem Stottern? Wo entstehen da die Probleme beim Stottern? Kannst du da etwas drüber schreiben? DU hattest das im anderen Thread auch bereits etwas angerissen, gern kannst du das hierher kopieren. Das ist durchaus wichtig.

Du hast hier das geschrieben:

Es ist nicht nur ein kleines Manko... Es ist diese Minderwertigkeit, dass ich nicht funktioniere. Wer will schon eine Frau an seiner Seite, die beim Bäcker kein Baguette bestellen kann? Oder Panik hat, wenn im Flugzeug die Stewardess kommt und fragt, was man trinken möchte? Eine Freundin, die von Situationen überfordert ist, die für andere Menschen Bagatellen sind?

Ich kann es mir nur etwas vorstellen. Aber ich würde gern ein konkretes Beispiel von dir ERZÄHLT bekommen quasi, also mal so eine Situation erzählen. Und WO GENAU fühlst du dich da schlecht... DAs Beispiel mit der Stewardess: Was geschieht denn dann in deiner Freundin (oder dir), wenn die Sterwardess kommt und eine Frage stellt? Was passiert da genau in dir? Wo findet da die Überforderung statt?

Eine weitere Frage:

3) Wovor hast du ANgst? Warum hast du deiner Oneitis das mit dem Stottern nicht erzählt? Wovor hast du da Angst? Kannst du das beschreiben?

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing
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Es ist nicht nur ein kleines Manko... Es ist diese Minderwertigkeit, dass ich nicht funktioniere. Wer will schon eine Frau an seiner Seite, die beim Bäcker kein Baguette bestellen kann? Oder Panik hat, wenn im Flugzeug die Stewardess kommt und fragt, was man trinken möchte? Eine Freundin, die von Situationen überfordert ist, die für andere Menschen Bagatellen sind?

Ich hätte da nichts gegen. Der Satz alleine wird dich sicherlich nicht weiterbringen und ich weiß auch gar nicht, ob wir dich hier weiterbringen können. Es würde mich natürlich freuen. Auch wenn ich dir sage, dass einer meiner besten Freunde das selbe Problem hat wie du, aber auch genug Frauen hat und auch schon feste Freundinnen hatte, wird dich das sicherlich nicht weiterbringen.

Du hast Sex, du hast Männer um dich herum. Denke das sollte dir zeigen, dass du auch jemand bist und das du eine tolle Frau bist. Denke aber, dass du dich halt mehr öffnen solltest und auch mal zulassen solltest geliebt oder begehrt zu werden, nicht nur auf eine körperliche Art und Weise.

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Ich kenne diese gefühlte Minderwertigkeit wenn man aufgrund eines Merkmals aus der Norm fällt. Ich war in der Behindertengrundschule und habe mich deswegen verzögert entwickelt. Jetzt falle ich hin und wieder negativ auf, weil ich Defizite habe, die für einen Erwachsenen ziemlich peinlich sind, wenn Sie für andere sichtbar werden. Gedankliche Relativierung, sogenannte Innergamearbeit half da überhaupt nicht. Nur die immerwährende Bestätigung von anderen Mitmenschen und Helfern, dass das okay ist, und dass ich nicht der einzige auf der Welt bin mit solchen Problemen. Dann bleibt dir am Ende nichts anderes als entwaffnende Offenheit und dazu stehen übrig. Ich merkte die Leute respektieren es und diese Erfahrung musst du auch machen.Deswegen führt meiner Meinung nach kein Weg daran vorbei, als dich den Leuten zu öffnen, zu deiner "Schwäche" zu stehen, damit du gegenteilige Erfahrungen machen kannst, nämlich dass du so wie du bist akzeptiert wirst. Sicher Pfeifen gibt es immer aber sollten Sie sich darüber lustig machen sind das schlicht

und ergreifend asoziale zumindest in meinen Augen. Du hast mehere Möglichkeiten: Du sprinst ins kalte Wasser, dh. du stotterst in der Öffentlichkeit, aber mit einer selbstbewussten Haltung nicht als Opfer, gugst den Menschen direkt in die Augen. Dann wirst du merken, dass nichts schlimmes passiert.

Eine leichtere Vorübung wäre sich einer eng vertrauten, wie deinen Eltern, deinen Geschwistern, deinen engsten Freunden anzuvertrauen.

Aber da ist Vorsicht geboten sowas kann auch nach hinten losgehen, oft ist es besser sich in einem geschützten Rahmen zu stellen. Da musst du in dich reinhören und dich nichtüberfordern, nicht drillseargeantstyle. Gerade weil du dich niemand anvertraust,wären Selbsthilfegruppen ideal für dich weil du Gleichgesinnte und vor allem Akzeptanz erfahren wirst. Professionelle Hilfe überhaupt. Ausserdem nutze das Internet und die Ratgeber für Stotterer. Vielleicht kannst du das Stottern sogar reduzieren mit professioneller Hilfe. Red doch mal mit deinem Hausarzt.

http://www.stottern-bw.de/?Startseite

http://www.amazon.de/s/ref=nb_sb_ss_c_0_8?__mk_de_DE=%C3%85M%C3%85%C5%BD%C3%95%C3%91&url=search-alias%3Dstripbooks&field-keywords=stottern&sprefix=stottern%2Caps%2C361

Viele Menschen stottern, das Problem ist nicht unlösbar, ich wünsch dir alles gute für deinen Weg

SC

bearbeitet von Stone Cold
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Eure Worte haben gerade so viel in mir ausgelöst, dass ich gar nicht mehr aufhören kann zu weinen.

Loveling, ja meine Affäre wusste nicht, dass ich stottere. Ich kann es in entspannten Situationen beinahe perfekt verstecken. Ich ersetze Wörter, baue Sätze um, etc.

Ich habe eine Art „inneres Stottern“. In meiner Selbsthilfegruppe bin ich ein Sonderfall. Ich habe vollständige Blockaden, das heißt, bei schwierigen Wörtern verschließt sich meine Kehle und es ist unmöglich auch nur einen Laut herauszubekommen.

Meine stotternden Freunde - bis auf die Extremfälle - können alles sagen, was sie wollen, wenn auch gestottert. Ich bin – wenn ich das Wort nicht vermeiden kann – einfach stumm. Es kommt kein Laut aus meiner Kehle. Je nachdem, wie wohl ich mich fühle, sind es mal mehr oder mal weniger Wörter, die ich nicht sagen kann.

Ich gehe bei den meisten meiner Freunde offen damit um, wodurch ich weniger Blockaden habe. Jedoch bin ich sofort wieder blockiert, wenn sich Situationen verändern, z.B. indem neue, unbekannte Menschen hinzustoßen. Große Menschengruppen strengen mich sehr an.

Vor kurzem war ich in China bei meiner Schwester. Sie redet wie ein Wasserfall und spricht fließend Englisch, Chinesisch und Spanisch. Ich schaffe es tatsächlich, durch die Weltgeschichte zu reisen, und mit niemandem zu sprechen. Als ich mit ihr und ihren chinesischen Freunden zu Abend gegessen habe, konnte ich mich überhaupt nicht am Gespräch beteiligen. Es ist demütigend und ich fühle mich minderwertig, weil Sprechen das Normalste der Welt ist, aber ich es nicht kann.

Was in mir passiert? Ich habe Panik, ich kann nicht atmen, ich will weglaufen, ich zittere innerlich.

Ich habe meiner Oneitis nichts davon erzählt, weil ich dieses Problem mein Leben lang verdrängt habe. Erst seitdem ich in einem Praktikum beinahe kein Wort mehr herausgebracht habe und der Leidensdruck zu groß wurde, habe ich mir Hilfe gesucht.

Ich bin auch gerade auf der Suche nach einer passenden Therapiemöglichkeit.

Alle Männer, denen ich es gesagt habe, habe ich bereits wieder aus meinem Leben verbannt.

Meine aktuelle FB weiß es nicht. Da er aber jedes mal übernachtet und mit mir kuscheln will, habe ich ihm heute z.B. abgesagt und werde es wohl nur noch aus sexueller Neediness für den Notfall weiterlaufen lassen. Die erste gemeinsame Nacht fand ich irgendwie noch schön, aber mittlerweile sträubt sich alles bei dem Gedanken, dass ich neben ihm einschlafen muss.

Ich habe in drei Wochen auch einen Termin bei meiner ehemaligen Therapeutin und werde über all das Sprechen. Ich möchte irgendwann einen Mann in meinem Leben, der mich liebt und den ich liebe. Ohne wegzulaufen. Aber im Moment ist diese Vorstellung einfach nur der Horror.

Bei meiner Oneitis empfand ich die körperliche Nähe nach dem Sex als erfüllend.

Wie nackt ich mich gerade fühle. Danke, dass ihr mich nicht verurteilt…

Vielleicht bringt es mir neue Erkenntnisse, wenn ich es meiner Oneitis sage.

bearbeitet von Candygirl

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@Candygirl

Was ich dir schreibe tue ich aus meinem Gefühl herraus...

Als ich mit ihr und ihren chinesischen Freunden zu Abend gegessen habe, konnte ich mich überhaupt nicht am Gespräch beteiligen. Es ist demütigend und ich fühle mich minderwertig, weil Sprechen das Normalste der Welt ist, aber ich es nicht kann.

Offensichtlich ist sprechen nicht das normalste der Welt. Du möchtest wie die anderen sein, bist es aber nicht. Es wäre gut, diese Tatsache, also das Stottern, anzunehmen als Teil des Selbstes und auch das Lieben zu lernen. Ich habe dein Eindruck, dass du diese EIgenschaft oder eben Andersartigkeit an dir nicht magst und versuchst sie mit allen Mitteln zu überwinden oder zu kaschieren, aber genau dadurch machst DU DIR selbst einen sehr großen Druck.

Wenn du das an dir annimmst als Teil von dir, so wie auch Taube, Stumme oder Gehbehinderte Menschen und so weiter das ebenfalls an sich annehmen, dann wird das den Druck erstmal rausnehmen.

Ich erzähle dir was von mir: Ich war mal vor 14 Jahren nach einer Krankheit ca. 60 Prozent Blind (kam damals durch die Malaria, die ich hatte im Urlaub). Das hielt fast ein Jahr an und wurde im Laufe der Zeit weniger. Ich konnte die Mitte meines Sichteldes nicht sehen, nur die Ränder, daher konnte ich mich orientieren. Aber vieles war schwer. Gesichter konnte ich nicht sehen, auch schreiben ging nicht. Uni hatte darunter gelitten, weil ich eben nur zuhören konnte... Naja mit wen ich genau rede konnte ich nicht sehen, aber wenn ich jemanden ins Gesicht schaute, dann sah ich eben unteres Feld ein Teil seines Oberkörpers, aber eben nicht sein Gesicht. Ich musste vieles ganz anders machen als ich es normalerweise tat und auch Vertrauen musste ich neu lernen, Stimmen anders hören lernen und mehr den Menschen um mich Vertrauen lernen eben.... Erstaunlicher Weise reagierten die Menschen gar nicht negativ oder ablehnend. Ich habe das an mir angenommen und für mich war das damals keine negativität oder abnormalität, sondern es war halt so. Fertig. Die Menschen haben mich aber angenommen, so wie ich da halt war. Vieles konnte ich nicht machen in der Zeit, was ich sonst gemacht habe...

Was ich damit sagen will: Die Angst die du hast ist unbegründet! Du schätzt die Menschen falsch ein, wenn du denkst, dass sie dich ablehnen würden mit deiner Andersartigkeit quasi.

Ich habe mich so angenommen, wie ich da halt war damals. Das half mir aus der Situation herraus. Ich denke dass dir das auch helfen kann.

Wen du nicht mitreden kannst, dann ist das halt so. Nimm es hin! Es sollte dich nicht stören. Wenn du nicht antworten kannst, dann ist das halt so. Ist nicht schlimm!!! Mute den Menschen mehr zu, sie können es locker tragen!!! Die Menschen werden dir den Raum dann von selbst geben, dass du dich auch äußern kannst wenn du dann in der Lage bist und sie werden dir viel besser zuhören. Wenn du dich zeigst und dich aber so magst wie du bist, dann nehmen sie dich an und zwar nicht aus Mitleid, sondern weil sie die Stärke sehen können, die du damit ausstrahlst, dass du zu dir stehst.

Hmm.. vielleicht hilft dir das einbisschen... Ich will dir nicht zu nah treten. Ich verstehe aber wie du dich fühlst.

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing
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Sicher Pfeifen gibt es immer aber sollten Sie sich darüber lustig machen sind das schlicht und ergreifend asoziale zumindest in meinen Augen.

Ja das stimmt schon, solche Menschen gibt es auch, aber von 10 ist das nur einer und dann ist es sowieso egal, was dieser eine will.... Das spielt doch keine Rolle... Es zeigt nur seine Schwäche mit der Vielfalt der Welt umzugehen.

lg,

LoveLing

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Ganz recht LL, du siehst also selbst der gefühlte Worstcase vor dem du dich vlt am meisten fürchtest ist eigentlich gar nicht schlimm wie es für dich vlt anfühlt.

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Du solltest das nicht bei deiner Oneitis sofort auf den Tisch legen. Erst, wenn ihr euch mal wieder näher stehen solltet. Sorry, aber das hier ist auch ein Verführungsforum, und da ist ein instant Konfrontieren nicht das Klügste.

Steh zu dir und deinen Schwächen, geh mit Humor mit ihnen um. Humor hilft dir im Leben immer weiter. Du kannst ein Wort nicht aussprechen? Fuck off, probier es und versag dabei. Dann hast du es wenigstens versucht. Fang in trauter Zweisamkeit damit an, irgendwann immer mehr, in Gruppengesprächen vielleicht. In meinem Kurs sitzt jemand, der stottert. Er kommt jedes Mal wieder, obwohl er weiß, dass ich die Leute dran nehme. Ich habe großen Respekt dafür. Du bist da draußen nicht alleine.

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Gast Quanah

Ich habe gerade nach Beiträgen von dir geschaut, Candygirl, weil ich schon länger nichts mehr von dir gelesen hatte. Dabei habe ich diesen Thread gefunden.

Es klingt so traurig, was du schreibst, und ich hoffe, dir geht es mittlerweile etwas besser.

Was ich aber eigentlich schreiben wollte:

Aber am meisten habe ich Angst, dass dieses Licht nur meine eigene Projektion war.

So ist es. Aber diese Erkenntnis ist IMO vielmehr Grund zur Freude...

Denn das Licht, nach dem du suchst, ist immer da. Immer.

In dir.

Du musst es nur wieder finden und es sehen lernen.

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Ich danke euch, für eure Worte und besonders Stone Cold und LoveLing für eure Offenheit.

Eure Worte haben letzte Woche so viel in mir ausgelöst, dass ich mich ein paar Tage zurückgezogen habe. Es hat sich viel getan seither.

Letzten Dienstag habe ich mit meiner Oneitis telefoniert. Das Gespräch verlief sehr positiv und ich hatte ein gutes Gefühl. Ein paar Tage später jedoch, schrieb er mich mit minimalem Invest an, woraufhin wir uns beinahe einen Battle im Minimal-Invest lieferten. Bis ich es mit einem Freeze beendete.

Ich warte noch ein wenig ab, aber mein Gefühl sagt mir, dass ich bei einem Treffen mit ihm nichts außer Schmerz finden werde. Er scheint kalt zu sein.

Ebenfalls am Dienstag kam mein jetziger FB zu mir. Ich habe ihm das mit dem Stottern gesagt und die ganze Nacht mit ihm gekuschelt. Er meinte sogar, sich langsam in mich zu verlieben.

Quanah, danke für diese Worte. ich fühle, dass es die Wahrheit ist und spüre ein Aufflackern in mir...

Ich sage immer zu anderen, dass sie das Licht in sich selbst tragen und es nicht im Außen finden werden; und doch tue ich genau dasselbe. Immer wieder treffe ich mich mit Männern in der Hoffnung, dass sich mein Licht in einem von ihnen spiegelt, so wie bei meiner Oneitis. Damit ich es wieder fühlen kann.

Vielleicht hilft mir bereits der Wunsch, es wieder zu finden.

Mir geht es übrigens besser. Diese Woche habe ich kaum gestottert.

bearbeitet von Candygirl
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Bei den ganzen Geschichten verstehe ich eins nicht. Hattest du jemals eine feste Beziehung? Warum nur FB? Kann es sein, dass du deine FB abschießt, wenn er sich verliebt oder es zu intensiv wird?

Könnte die Chance bestehen, dass du er eine Oneitis ist, weil du ihn nicht bekommen kannst? Wäre er immer noch interessant, wenn er dich lieben würde?

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Es ist nicht nur ein kleines Manko... Es ist diese Minderwertigkeit, dass ich nicht funktioniere. Wer will schon eine Frau an seiner Seite, die beim Bäcker kein Baguette bestellen kann? Oder Panik hat, wenn im Flugzeug die Stewardess kommt und fragt, was man trinken möchte? Eine Freundin, die von Situationen überfordert ist, die für andere Menschen Bagatellen sind?

Ich erlaube mir auf deinen Thread zu antworten.

Du lehnst dich tief in deinem Innern selbst ab. Das läuft auf einer sehr unbewussten Ebene ab und prägt dein ganzes Wesen. Ich spreche da aus Erfahrung (bzgl. meiner Selbst !). Deshalb gibt es da auch Blockaden, kein Wunder. Es ist höchst verletzend abgewiesen zu werden und das Paradoxe ist, dass du es unbewusst bei dir selbst tust. Und dabei sehnst du dich nach deiner eigenen Aufmerksamkeit und Liebe ! Das was du da als Oneitis beschreibst bzgl. deinem ersten Freund ist nämlich nichts anderes: es ist deine eigene Sehnsucht danach, endlich vollkommen geliebt zu sein. Und bei unseren ersten Partnern ist dieses Gefühl immer am stärksten ausgeprägt: endlich ist da jemand, der uns das gibt, wonach wir uns im tiefsten Innern eigentlich sehnen. Nach Wärme, Geborgenheit, Akzeptanz, Liebe. Und das ist es eben was du wieder suchst klar. Deswegen möchtest du dich wieder mit deinem Ex-Freund treffen, da da dieses Sehnsuchtsgefühl am ausgeprägtesten war. Und ich behaupte: ja es kann sein, dass da diese Gefühle der Erfüllung wieder auftauchen, aber es wird auch irgendwann wahrscheinlich durch Neediness wieder ersetzt werden. Denn kein Mensch da draußen kann diese Sehnsucht nach Liebe in dir stillen. Außer einem:

Dir.

Nur du selbst kannst dir diese innere Erfülltheit von Geborgenheit und Wärme - insbesondere auf Dauer geben. Niemand anderes wird dazu in der Lage sein. Das macht sich nämlich irgendwann im Gefühl der Needyness fest - da man seine eigenen Bedürfnisse auf einen anderen Menschen projiziert und sich abhängig macht.

Fange also an dich anzunehmen. Fange an alles an dir zu schätzen, was in dir ist. Insbesondere das, was du bisher in dir abgelehnt hast - dein Stottern z.B. Es ist dein innerer Widerstand gegen dich selbst, der dir das Leben so schwer macht. Lasse den Widerstand nun fallen. Gehe von an mit dir selbst um, wie mit jemanden, den du innig lieben würdest. Denn nichts anderes ist es, wonach du dich sehnst. Es ist eben einfach eine tiefliegende Konditionierung in dir, die genau das Gegenteil tut - die ihre Wurzeln wahrscheinlich in früher Kindheit haben. Und genau deshalb solltest du es auch als einen Prozess verstehen.

Nehme dein Stottern in Liebe an, sei ihm dankbar, denn deine Blockaden wollen dich darauf aufmerksam machen, wie unterdrückend du mit dir selbst umgehst. Du willst dich selbst annehmen, das ist es wonach es tief in dir innerlich sehnst, aber leistest Widerstand gegen dich selbst, da du es irgendwann so gelernt hast. Gehe von nun an liebevoll mit dir um, dann wirst du nach und nach diese Gefühle der Oneitis verstehen lernen: das es das Gefühl ist, sich selbst nahe sein zu wollen, das Leben in seinen vollsten Zügen zu genießen.

Ich spreche aus eigener Erfahrung, und das kann mit Umständen ein sehr schwieriger Weg mitunter sein. Und ich habe das Thema im Prinzip auch nur angekratzt. Lass dich nicht entmutigen, es wartet dafür das Glück auf dich ! Von daher zum Schluss noch 2 Empfehlungen:

viele Beiträge aus diesem Thread:

http://www.pickupforum.de/topic/57295-lieber-dreamcatcher/?p=1126820

Vortrag von Robert Betz: mich selbst lieben lernen

alles Gute wünsch ich !

Edit: ich sehe gerade, dass ich wohl Quanahs Post im Prinzip nur ein wenig detaillierter ausgeführt habe :-D

bearbeitet von Bernstyler
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