Prioritaeten, Lebensplanung und Beziehung

10 Beiträge in diesem Thema

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- Dein Alter: 32
- Ihr/Sein Alter: 27
- Dauer der Beziehung: 3 Jahre
- Art der Beziehung: LTR
- Probleme um das es sich handelt: Fernbeziehung
- Fragen an die Community

Hi!

ich stehe vor einigen wichtigen Entscheidungen, und würde mich über etwas Feedback zu meinen Überlegungen freuen.

Die Entscheidungen beziehen sich sowohl auf Beziehung als auch auf Karriere/Lebensplanung. (D.h. der Post würde auch in das Personal Development Unterforum passen).

Meine berufliche Situation momentan:

Arbeite an einer Uni in den USA, mein Vertrag läuft bis Jahresende.

Mehrere Unternehmen interessieren sich für mich, sowohl in D als auch in den USA.

Da ich während meines Studiums/Doktorarbeit und zwischendrin in vielen Unterschiedlichen Ländern studiert und gearbeitet habe, würde ich für die nächsten 5-10 Jahre gerne etwas mehr Konstanz in mein Leben bringen.

Die erste Frage, die sich mir hier stellt, ist ob ich in den USA bleibe oder zurück nach D gehe.

Vorteile/Nachteile USA:

+ Selbst nach Abzug der erhöhten Lebenshaltungskosten, Krankenversicherung etc min. 50% mehr Gehalt als in D.

+ Interessantere Unternehmen

- etwas stressigerer Arbeitsalltag

- als Einwanderer ist man immer vom Visa-status abhängig, keine vollen Rechte (z.B. was Altersversorgung angeht, wenn man nicht min. 10 Jahre bleibt)

Vorteile/Nachteile D:

+ besseres soziales Netz

+ unstressiger

- langweiliger

Was ich anstrebe, ist in den nächsten Jahren möglichst viel über das Business in meinem Bereich zu lernen, mir ein finanzielles Polster anzulegen und mich dann selbständig zu machen.

Anfang dieses Jahres war ich schon mit Kollegen die ein Unternehmen planen in Gesprächen, allerdings fand ich das Konzept nicht überzeugend und die Jobangebote die ich habe sind zu interessant. Mittelfristig ist aber mein Plan, mich selbstständig zu machen.

Wenn ich nicht in einer Beziehung wäre gäbe es diesen Post nicht, und ich würde versuchen, den Job bekommen, der das beste Verhältnis aus Location, Unternehmenskultur, Bezahlung und interessanter Aufgabe hat. Wahrscheinlich wäre dieser Job in den USA.

Nun bin ich aber in einer Beziehung (3 Jahre).

Wir haben die Beziehung über die letzten 1.5 Jahre aufrecht erhalten (Sie kam letztes Jahr für 2 Monate - zwischen ihrem Master und Promotionsbeginn, dann kam ich über Neujahr für 1.5 Monate - extra ausgehandelter Urlaub).

Wie man sich vorstellen kann ist das ganze nicht unproblematisch.

Als ich das Angebot an der US Uni als Wissenschaftlicher Mitarbeiter bekam, habe ich es nur unter der Bedingung angenommen, das meine Freundin mitkommen kann.

Ich hatte damals mit dem Prof. (er hat recht viel Einfluss und Geld an der Uni) folgende Optionen für sie herausgehandelt:

- sie hätte ein Stipendium bekommen können für einen Master (Studiengebühren und etwas extra), und wäre nichtmal verpflichtet gewesen das Studium abzuschliessen

- sie hätte an der Uni arbeiten können, oder sich selber eine Arbeite suchen können (wäre mit dem Visum möglich gewesen)

- der Prof hätte sie auch darin unterstützt, wenn sie an der Uni promovieren wollte

Sie wollte aber lieber ihre Promotion an der Uni in D (auch eine gute Uni, aber nicht so renommiert wie die in den USA) anfangen.

Der Grund war meiner Ansicht nach wohl, dass sie ihre Autonomie behalten wollte und nicht gerne das Anhängsel ist, das mir einfach so folgt.

Das ist zu einem gewissen Grad verständlich (und ich schätze diese Unabhaengigkeit an ihr eigentlich auch) - normalerweise gehe ich, wenn sie sich wo querstellt, auf eine lockere Art um, so in der Art "kein Problem, ich mach trotzdem X", und wenn es bei ihr mehr in die zickige Richtung geht, mit einem kleinen, nicht böse gemeinten Freeze.

In diesem Fall hat aber eine langsame stetige Negativspirale eingesetzt, einfach weil wir sowenig Zeit zusammen hatten um eventuelle Differenzen mit Positiven gemeinsamen Erlebnissen auszugleichen.

Als ich über Neujahr in D war, war es auch überhaupt nicht harmonisch, und ich hatte ein "ernstes" Gespräch mit ihr. (Ich hatte auch überlegt Schluss zu machen, aber meine Freunde rieten mir, es nochmal mit einer klaren Ansage zu versuchen, weil sie so eine tolle Frau ist - was auch stimmt).

Ich hatte ihr gesagt, dass ich nicht nachvollziehen konnte, warum sie die tolle Möglichkeit mit mir in die USA zu kommen nicht angenommen hat (für die ich mich für sie ins Zeug gelegt habe), und sich die Beziehung über die lange Distanz stetig verschlechtert, und wenn wir sie aufrecht halten wollen, wir mehr Zeit miteinander verbringen müssen.

Die Stelle in den USA hat mir viele Möglichkeiten eröffnet, und ich hatte ihr nochmals erklärt, dass es dumm von mir gewesen wäre, hätte ich sie nicht angenommen.

Ich fragte sie, was sie dazu meinte, und sie sagte, sie wolle, dass unsere Beziehung bestand hat, und dass sie dieses Jahr zu mir in die USA kommen würde.

Meine Reaktion in etwa: Gut, das freut mich wenn wir zusammen die Welt erkunden, je früher sie kommt desto besser, und es sollten mindestens 6 Monate sein.

Wie dachten als Startdatum Ende März/Anfang April an. Leidenschaftlicher Sex und Liebesbekundungen.

Als ich wieder in den Staaten war, liess ihr Enthusiasmus immer weiter nach.

Sie kümmerte sich überhaupt nicht darum, die Sache in Angriff zu nehmen (wobei ich ihr natürlich jede Hilfe anbot - aber sie sollte sich schon bewusst entscheiden), fand immer mehr Nachteile daran in die USA zu kommen, fand die Leute komisch, die sie das letzte Mal kennengelernt hatte etc, und betonte, was für ein grosses Opfer sie bringen würde.

Das Datum wurde immer weiter nach hinten geschoben, und die angestrebte Dauer immer kürzer.

Als sie mir dann in Skype sagte wie unpassend der Aufenthalt für sie wäre, hatten wir eine kurze Diskussion und sagte ich ihr, dass ich mich zwar freuen würde wenn sie kommt, aber dass sie selber wissen müsse ob sie gerne kommt oder nicht, und wenn sie kommt solle sie wissen warum.

Am nächsten Tag entschied ich mich, ihr zu sagen, dass es wohl das beste wäre, wenn wir von nun an getrennte Wege gehen. Ich schrieb ihr also eine Mail, ob wir später skypen können, ihre Antwort war 'ja', und sie hätte grade meinem Prof. die Mail geschrieben, zwecks Anfrage wegen des Stipendiums wahrend dem Aufenthalt (die Mail, die sie monatelang hätte schreiben können). OK, dachte ich, dann stehe ich zu meinem Angebot, und mache das Beste daraus wenn sie kommt, und machte nicht Schluss.

Langer Rede, kurzer Sinn: Morgen kommt sie für 3.5 Monate.

Natürlich merkt sie auch dass bei uns alles nicht so rund läuft, und dass eine hohe Wahrscheinlichkeit besteht, dass unsere Beziehung nicht mehr so lange bestehen wird.

Meines Erachtens baut sie für diesen Fall auch vor, macht viele Sachen wie Tanzkurse, und geht mit Typen in die Sauna usw (neueste Entwicklung).

Der Riesen-Punktestand, den sie mal bei mir hatte, ist mittlerweile im Dispo.

Andererseits ist sie ein toller Mensch mit dem man viel Spass haben kann, und ich finde sie physisch sehr attraktiv.

Weil bestimmt Fragen bezüglich Social Circle und Alternativen kommen:

Ich habe mir hier einen soliden Social Circle aufgebaut, mit dem ich viel Spass habe.

Ich mache viel Sport, arbeite hart, lerne viel und geniesse in der Freizeit mit meinen Freunden das Leben.

Zu erwähnen ist vielleicht noch, dass zufällig hier an der Uni in den Staaten ein Mädel ist, dass mal auf der selben Schule war wie ich (in D vor 15 Jahren oder so :D) und in das ich schon damals leicht verschossen war.

Wir machen viel zusammen, und sie hat mich auch ein paar mal zum Tango überredet (was sie halb professionell macht) usw.

Ich denke im Moment bin ich bei ihr in der Friend-zone, im positiven Sinne, aber es ist immer eine leicht sexuelle Spannung in der Luft.

Ansonsten versuche ich meine Pickup und Social Skills wenigsten etwas zu üben, indem ich Sets anspreche usw.

Zusammengefasst läuft frauentechnisch also nichts konkretes, aber da ich eine Beziehung führe kommt es für mich nicht in Frage was mit anderen Frauen anzufangen, bevor diese beendet ist. (Nicht so sehr aus moralischen Gründen, sondern weil ich mein Leben ungern verkomplizieren möchte. Ausserdem nutze ich die Zeit mich beruflich voranzubringen.)

Hier was ich mir vorgenommen habe, und wozu mich euer Feedback interessiert:

- Ich werde alles tun, um mit meiner Freundin eine gute Zeit zu haben.

- Wenn unsere Beziehung nach diesen Monaten vorbei sein sollte, dann sollten diese Monate wenigsten hervorragend gewesen sein.

- Nach allem, was besser hätte sein können, ist es doch ein grosser Invest von meiner Freundin, und ich möchte dazu beitragen, dass dieser sich für sie auszahlt.

- Wenn ich nach Jobs suche, werde ich mich hauptsächlich danach richten was gut für mich ist, ich glaube nicht mehr daran, dass ich mit meiner Freundin solche Fragen gut zusammen planen kann. Das heisst wahrscheinlich, dass ich eine Arbeit in den USA annehme, und nicht in der Stadt wo meine Freundin studiert.

- Wenn meine Freundin aktiv daran mitarbeitet, dass wir zusammen eine gute Zeit haben, und sie bereit ist, von Anfang mit mir mitzukommen, bin ich damit einverstanden. (Dies würde bedeuten, dass sie ihre Doktorarbeit in den USA fertigstellt). Dies ist aber eher unwahrscheinlich.

Für weitere Tips wäre ich sehr Dankbar!

- Johnny

bearbeitet von Oh Johnny

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Hier was ich mir vorgenommen habe, und wozu mich euer Feedback interessiert:

- Ich werde alles tun, um mit meiner Freundin eine gute Zeit zu haben.

- Wenn unsere Beziehung nach diesen Monaten vorbei sein sollte, dann sollten diese Monate wenigsten hervorragend gewesen sein.

- Nach allem, was besser hätte sein können, ist es doch ein grosser Invest von meiner Freundin, und ich möchte dazu beitragen, dass dieser sich für sie auszahlt.

- Wenn ich nach Jobs suche, werde ich mich hauptsächlich danach richten was gut für mich ist, ich glaube nicht mehr daran, dass ich mit meiner Freundin solche Fragen gut zusammen planen kann. Das heisst wahrscheinlich, dass ich eine Arbeit in den USA annehme, und nicht in der Stadt wo meine Freundin studiert.

- Wenn meine Freundin aktiv daran mitarbeitet, dass wir zusammen eine gute Zeit haben, und sie bereit ist, von Anfang mit mir mitzukommen, bin ich damit einverstanden. (Dies würde bedeuten, dass sie ihre Doktorarbeit in den USA fertigstellt). Dies ist aber eher unwahrscheinlich.

Was soll man da schreiben, hast ja alles für dich schon runtergeschrieben und korrekt zusammengefasst. Aber manchmal tut auch das gut, um den Dingen etwas Struktur zu verleihen.

Beim lesen dachte ich mir - komm Junge, Hand aufs Herz, Deutschland ist keine wirkliche Option für dich, sondern erwägst, weil deine Freundin hier noch lebt. Konnte keinen Satz finden, wo Deutschland eine ernsthafte Option für dich gewesen wäre.

Dein Lebensmittelpunkt ist inzwischen in den USA, ihrer ist hier in Deutschland. Sie ist deinem Urteil nach nicht bereit ihren nach Übersee zu verlagern.

Geniess die Zeit, mach keinen zu großen Druck auf irgendwelche Entscheidungen, der dann 3,5 Monate wie ein Damoklesschwert über Ihrem Aufenthalt schwebt. Es wird sich von ganz alleine fügen, wenn der Rückflug näher rückt. Da kommt es von ganz alleine auf den Tisch. Und nach dem was du schilderst, hat eure Beziehung ein nicht allzufernes Ablaufdatum. Aber könnte ein gutes Ende werden.

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nothing to do here. Du wolltest dich nur mitteilen, und das ist völlig in Ordnung. Ich hoffe, dir sind deine Gedanken jetzt klarer. Es ist in jedem Fall ein sehr großer Invest von ihr

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Gast

Ich bin im selben Alter wie du und hab auch die ein oder andere Erfahrung mit Fernbeziehungen. Derzeit stelle ich mir ähnliche Fragen wie du aber unter anderen Voraussetzungen.

In deinem ganzen Post geht es hauptsächlich um dich und deine Planung für dein/euer Leben. Ich lese nicht dass du weißt was Sie überhaupt will,was ihre Pläne sind. Ich denke eher das Sie es noch nicht weiß was Sie will oder sogar Angst hat dich zu verlieren. Derzeit scheint Sie so viel zu tun,das du erstmal bei ihr bleibst aber mehr tut Sie nicht. Da leuten bei mir die Alarmglocken,hab ich auch so erlebt.

Plane mal ohne Sie,es ist dein Leben und deine Karriere. Wie du sagst:"Ohne die Beziehung gäbe es den Thread nicht!"

Entweder sie teilt das auch bzw ist bereit dafür oder ihr habt euch in diesem Punkt auseinander gelebt und trennt euch am besten,bevor einer in sein Unglück rennt. Das hat mMn auch etwas mit Ehrlichkeit und Verantwortung dem Partner gegenüber zu tun. Den Zeitpunkt erkennen wann der gemeinsame Weg vorbei ist.

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Hier was ich mir vorgenommen habe, und wozu mich euer Feedback interessiert:

- Ich werde alles tun, um mit meiner Freundin eine gute Zeit zu haben.

- Wenn unsere Beziehung nach diesen Monaten vorbei sein sollte, dann sollten diese Monate wenigsten hervorragend gewesen sein.

- Nach allem, was besser hätte sein können, ist es doch ein grosser Invest von meiner Freundin, und ich möchte dazu beitragen, dass dieser sich für sie auszahlt.

- Wenn ich nach Jobs suche, werde ich mich hauptsächlich danach richten was gut für mich ist, ich glaube nicht mehr daran, dass ich mit meiner Freundin solche Fragen gut zusammen planen kann. Das heisst wahrscheinlich, dass ich eine Arbeit in den USA annehme, und nicht in der Stadt wo meine Freundin studiert.

- Wenn meine Freundin aktiv daran mitarbeitet, dass wir zusammen eine gute Zeit haben, und sie bereit ist, von Anfang mit mir mitzukommen, bin ich damit einverstanden. (Dies würde bedeuten, dass sie ihre Doktorarbeit in den USA fertigstellt). Dies ist aber eher unwahrscheinlich.

Was sind eigentlich deine konkreten Fragen? Ich finde nicht mal ein Fragezeichen in deinem Beitrag. Jemand der Verantwortung für sein Beziehungsleben / Leben übernimmt stellt sich konkrete Fragen und kann sie formulieren. Du reagierst hingegen hauptsächlich nur auf ihre Moves, fällt das nur mir auf?

Beziehung:

- Für mich bist du schon im Status der inneren Kündigung, warum machst du nicht vorher Schluss und hast die Eier es ihr vorab zu sagen, ehrlich und aufrichtig, direkt. Du wägst ab hin und er und bist schon zu stark im Verstand.

- Wieso machst du dich abhängig, wie sie sich verhält, wieso wartest du ab was passierst? Bist du im Job auch so abwartend reaktiv? Wundert mich etwas, habe selber für einen US Konzern gearbeitet und unsicheres abtasten mochte dort niemand. Führe mit Veto aber führe.

Job:

- Job und Freundin sind beides Dinge im Außen. Beides kann keine innere Leere überbrücken, beides macht dich langfristig nicht glücklich. OKAY - Nehmen wir mal an, beide Dinge bedeuten dir gleich viel, also die Bedeutungsgebung wäre gleich, dann entscheide dich einfach mal gegen das Gro der Masse, was die Masse machen würde. Du wirst wesentlich mehr Glück erfahren, als jetzt dein Scoring Modell wie deine Pro / Contra Analyse der Unternehmensbilanz. Du erfasst Verstandespunkte, objektiv - jedoch nichts aus dem Unterbewusstsein. Ich nehme wahr, dass du unterbewusst schon keine Zukunft mehr siehst. Alles steht sehr auf der Kippe.

"Wenn meine Freundin dies macht, dann tritt das ein, dann mache ich jenes." Geht's eigentlich noch analytischer? Du strukturierst dein Leben wie ein Informatiker seinen Quellcode mittels Programmablaufplan strukturiert. Nur am Rande, bist du im naturwissenschaftlichen Bereich unterwegs? Folge weniger deinem Strukturkonzept als deinem Herzen. Vielleicht schwer nachzuvollziehen, aber lass sich die Dinge doch mal entwickeln und surfe die Welle, gewöhne dich mal an den Gedanken, dass du nur wenige Dinge im Außen tatsächlich kontrollieren kannst. Frage dich: Was wäre von meiner Lebenssituation der nächst höhere Level?

Ich lese kaum was von Emotionen, alles relativ langweilig. Es wird nicht mehr lange dauern, dann kannst du dich wieder voll in die Arbeit stürzen, meiner Meinung nach.

Vorteile/Nachteile USA:

+ Selbst nach Abzug der erhöhten Lebenshaltungskosten, Krankenversicherung etc min. 50% mehr Gehalt als in D.

+ Interessantere Unternehmen ->

- etwas stressigerer Arbeitsalltag

- als Einwanderer ist man immer vom Visa-status abhängig, keine vollen Rechte (z.B. was Altersversorgung angeht, wenn man nicht min. 10 Jahre bleibt)

Vorteile/Nachteile D:

+ besseres soziales Netz

+ unstressiger

- langweiliger

Habe für mehrere DAX Konzerne gearbeitet inkl. US Technologiekonzern der ganz vorne spielt kein Studentenaustausch also Real-Life, ich denke ich kann dazu vielleicht noch ein paar Anstöße geben, aus eigener Erfahrung. Versuche sie mal neutral aufzunehmen, ich will nicht dafür oder dagegen schreiben, aber dir helfen, dass du nochmal einzelne Dinge anders siehst, neu betrachtest:

- Das hast du jetzt hoffentlich nur so schnell mit dem heißen Lötkolben herunter geschrieben und ist nicht ernsthaft deine Pro / Contra Liste? Beim Durchlesen kamen mir folgende Fragen: Wieso denkst du so zurückhaltend, in den USA am arbeiten, aber hier das soziale Netz als Kriterium abwägen, äh was ist dort?! Genauso kannst du schreiben "Essen auf Rädern" "Armenspeisung".. sorry aber ist das ernsthaft ein Gedankengang mit Doktorgrad im wie ich vermute naturwissenschaftlichen Bereich hier abzurutschen? Mehr Mut mein Freund! Alle Gesetze mit wenigen Ausnahmen stellen dich hier günstiger als Arbeitnehmer, als dort. Bist du richtig gut, dann denkst du ohnehin nicht in Kategorien wie, was könnte passieren? Als sich aufgrund der Finanzkrise meine Türe geschlossen hat habe ich zwei Monate Auszeit genommen und bin dann in Deutschland bei einer Firma angefangen: Gehalt + Alles +. Es war im Grunde genau richtig, wie es war.

- Der Wind nachdem Phd wird sich gerade in den USA schon nochmal drehen mein Freund, dass Aufkommen an Arbeit, Verantwortung alles. Überlege dir halt, ob du dir das geben willst, wenn du das JETZT schon als stressig ansiehst. US Unternehmen prüfen viel stärker die Leistung ab, vergeben Recognition Awards für gute Leistungen. Vieles bezügl. der Messung von Ergebnissen wäre hier vom Betriebsrat schnell unmöglich, du bist dort wesentlich transparenter und anfälliger für eine teils auch ungerechtfertigte Leistungsbewertung als in Deutschland. Als Plus für US Unternehmen erachte ich aus persönlicher Erfahrung die kurzen Wege, weniger Politik. Schon als Diplomand hatte ich eine Corp. AMEX ohne Ausgabelimit. Also das soll mir mal einer hier zeigen, Visitenkarten etc. gab es. Man fühlt sich schon ein wenig wie The Master of the Universe wenn du mit 24 sowas bekommst, heute zwinker ich es durch und schiebe es die guten Erinnerungen. Auf Dauer wäre es mir dort zu stressig.

- In der Regel bleiben die meisten in den USA nicht bis zur Rente, es verwundert mich das du daher Altersversorgung als Argument einführst? Ist das ein Kriterium. Steht doch nicht zur Diskussion auch wegen deiner LTR. Die würden lieber hier in den Ruhestand gehen als dort, denn dort kostet alles Geld, alles hat seinen Preis. Alt werden wollen dort die wenigsten Zentraleuropäer.

- Ganz am Rande, bei gut $40-50k US Defizit pro Sekunde und der Menge an Leuten die an Food Stamps hänge und der recht mauen Wirtschaftslage würde ich es mir nochmal genau überlegen, ob du nicht früher oder später wieder rübermachen möchtest. Kommt natürrrrrrrrrrrrrrlich darauf an wo du arbeitest, es gibt die armen Arbeitslosen und die reichen Arbeitslosen, aber tendenziell geht's dort eher Rolltreppe abwärts, hier aber auch klar. Nimm doch die US Int. Erfahrung mit und übernimm hier eine Führungsposition später. Das Geld Problem ist kein Problem USA vs. DE, eher im Gegenteil. Aber frag dich halt, ob du dort deine Prios richtig legst, Geld = Status im Außen etc.?

Fazit:

- Beziehung beenden, besser heute denn morgen -> ihr seit Euch beide leider schon ein Klotz am Bein

- In den USA durchstarten und Kopf zumachen wg. Familien und Co. , am Ende kommt eh alles wieder anders -> Kontakte knüpfen, aktuell liegt dir das näher und steht im JETZT

- Da du auffällig häufig monetäre Punkte erwähnst: Später kommst du als Hauptabteilungsleiter oder eine Stufe darunter wieder, ansonsten hast du das Ausland nicht sauber monetarisiert

Vielleicht war was dabei.. Thamsite.

bearbeitet von Thamsite

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Ich kann dich gut verstehen. Ich bin in einer ähnlichen Situuation, nur dass mein Freund im Ausland ist und ich nicht dort hin ziehen möchte. Du scheinst alles sehr reflektiert zu betrachten, das ist gut. Beim Lesen von deinem Text hat es sich für mich so angefühlt, als wäre das Ding durch. Sie möchte eigentlich nicht so weit von Deutschland weg sein und kommt nur wegen dir, obwohl sie schon so viel schlechtes daran für sich ausgemacht hat. Das wird auch dadurch bestätigt, dass sie erst als das ganze am seidenen Faden hing, das Ruder rumgerissen und deinem Prof geschrieben hat. Vermutlich sah sie es als einzige Lösung, die Beziehung noch zu retten (womit sie Recht hatte). Das ist aber einfach eine schlechte Basis für die nächsten Monate. Ich weiss nicht, wie sie da tickt, aber wenn es ihr dort länger nicht so gut geht, wird sie sich vielleicht all die schlechten Dinge in Erinnerung rufen, das kann, gepaart mit ihrer sowieso teilweise zickigen Art vielleicht anstrengend werden.

Ich denke, es wird letztlich von ihrer Entscheidung abhängen, ob sie bleiben möchte, und darauf hast du wenig Einfluss. Du kannst natürlich versuchen, sie zu motivieren, sich auch was eigenes aufzubauen, einen eigenen Freundeskreis, ein Hobby bei dir oder irgendwie sowas... Man kann noch so gut zusammen passen, wenn die gemeinsame Lebensplanung nicht zusammenpasst, dann hat es wohl keine Zukunft (mehr), glaube ich.. Sie muss es mit sich ausmachen, ob sie bei dir bleiben möchte oder nicht.

Ich wünsch euch trotzdem eine schöne Zeit zusammen! :-)

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Ich persönlich würde in die USA gehen.

Du willst dich selbständig machen, dafür brauchst du Geld, in den USA kannst du mehr behalten, spricht dafür.

Stell dir vor du gehst nach DE und hast dann die Chance nach 3, 4 Jahren wieder ins Ausland zu gehen. Und deine Freundin sträubt sich wieder/immer noch. Sie hält dich auf.

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Gast beutelding

Deine Baustelle ist Deine LTR.

Beruflich weisst Du doch, was Du machen möchtest.

Das Problem ist doch eher, dass Du das Ganze unter einen Hut mit Deiner Freundin bringen möchtest. Und das nicht funktioniert. Das kenne ich ganz gut und in solche Konstrukte habe ich auch schon viel Energie gesteckt. Man hat eine gute Zeit und irgendwann ziehen zwei Leute in unterschiedliche Richtungen. Man hat immer das Gefühl, dass man kurz vor einer Lösung steht. Aber doch löst sich das nicht. Das Punktekonto nimmt ab. Die Beziehung ist nicht mehr schön. Und sie lebt eigentlich nur noch von einer Vision. Einem Idealbild, das man im Kopf hat. Was man eigentlich relativ leicht erreichen könnte. Aber verdammt noch mal nicht erreicht.

Das Schlimme für mich war immer Folgendes: Hätte ich diesen Problemhaufen mit einem x-beliebigen Kumpel, so hätte ich das dauerhaft nachhaltig in 15 Minuten gelöst. Aber mit der Freundin eiert man im Kreis rum.

Der Schlüssel liegt in dem Satz: "Achte auf ihre Taten, nicht auf ihre Worte".

Ich verstehe das Muster auch nicht ganz. Ich glaube zu spüren, dass die Frau ihren eigenen Weg gehen möchte. Auf der anderen Seite aber nicht die Eier hat, diesen zu gehen. Und so beginnt ein Muster, in der sie verbal versucht die Harmonie zu halten. Den Kompromiss zu finden. In Wirklichkeit aber in "ihre" Richtung zieht. Verbal allerdings immer einlenkt, wenn sie merkt, dass die Beziehung zu scheitern droht oder die Harmonie komplett verloren geht.

Solche Muster habe ich teilweise bis zu 3 Jahre versucht zu lösen. Keine Chance. Kein gemeinsamer Weg. Keine gemeinsame Vorstellung von Kommunikation und Beziehungsarbeit. In solchen Situationen bin ich rückblickend immer sehr gut mit einer Trennung gefahren.

bearbeitet von beutelding

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Ich habe insgesamt 17 Jahre meines Lebens im Ausland verbracht, fast die gesamte Zeit in der dritten Welt, und in dieser Zeit auch einige "Fernbeziehungen". Sind allesamt kläglich gescheitert.
Vergiss es. Du entwickelst dich ein einem Ort weiter, sie an einem anderen. Ihr driftet immer weiter auseinander. Irgendwann gehen euch die Gemeinsamkeiten aus.

Mal abgesehen davon: Wenn man den Partner länger nicht sieht, stellt man ihn immer weiter auf ein Podest. Man denkt nur noch an die positiven Eigenschaften und blendet die "Macken" des Partners aus. Sieht man sich dann endlich wieder, sind die ersten zwei Tage toll, danach fallen einem die "Macken" um so mehr auf, und spätestens dann ist der Streit vorprogrammiert. War jedenfalls meine Erfahrung.

Konzentriere dich auf dich selbst. Auch in den USA gibt es hübsche Mädels.

bearbeitet von pjahra

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