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vor 5 Stunden schrieb Herzdame:

Diese ganz enge Definition hieße, dass jeder von uns vielleicht 1, 2 Personen hat, zu denen er eine Bindung hat (z.B. Lebenspartner, extrem enger Freund, Eltern). Und alle anderen gleich egal sind. Und dem möchte ich ganz klar widersprechen.

Ich teile Deine Auffassung, aber ich verstehe schon den Punkt, von dem aus @Zarathustra24 kommt. Er hat eine Entgegnung von einem bestimmten Bindungsbegriff aus formuliert und argumentiert, dass meine im Eingangsbeitrag geäußerte These mit diesem Bindungsbegriff nicht in Deckung zu bringen sei. Was vielleicht sogar zutrifft, wenn man etwa den Bindungsbegriff in der Fassung verwendet, wie man ihn beim Googlen in der Wikipedia findet. Dort tauchen dann zum Beispiel Definitionen aus der Bindungstheorie auf, und die verhält sich - natürlich - zu den wenigen sehr engen Bindungsbeziehungen im Leben. Nämlich zu den Bindungen zwischen Eltern und Kind (aber das muss ich Dir nicht erklären).

Dieser Ansatz einer Kritik an meinem Beitrag ist eben nur insoweit ungeschickt, als er Äpfel mit Birnen vermischt. Ich beziehe mich - wer den Beitrag gelesen hat, hat es gemerkt - auf den Bindungsbegriff, wie er im PU für die (abstrahiert dargestellten) Bestrebungen von Frauen verwendet wird, einen attraktiven Mann "festzuhalten". Im PU wird der Bindungsbegriff also offensichtlich nicht im psychologisch-bindungstheoretischen Sinne verwendet. Deshalb ist auch eine Kritik neben der Sache, die darauf aufbaut. Sie ist nichts anderes als ein klassischer logischer Fehler (findet man auch bei Wikipedia: https://de.wikipedia.org/wiki/Fehlschluss#Quaternio_Terminorum).

Dass die Kritik dann auch noch ad hominum formuliert war, muss man nicht weiter kommentieren, das spricht für sich und ist letztlich ja auch egal. Wer mich kennt, weiß, wie sehr ich auf dem steinigen Weg zu einer Beziehung eine Krücke brauche.

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Ich ergänze auch gerne noch ein paar Gedanken anknüpfend an eine kurze Diskussion per PN zu diesem Thema, die ich gleich nach dem Erscheinen des Eingangspostings geführt habe. Vielleicht helfen sie, meine Überlegungen zu präzisieren:

Eine Bindung kann unterschiedliche inhaltliche und zeitliche Qualitäten haben. Ich bin noch nicht sicher, ob diese beiden Dimensionen alle denkbaren Aspekte ausschöpfen, aber es sind jedenfalls zwei wesentliche. Mit inhaltlicher Qualität meine ich, dass eine Bindung zu verschiedenen Menschen unterschiedlich stark ausgeprägt sein kann. Das ist natürlich sehr trivial. In dieser Trivialität steckt aber die Einsicht, dass auch eine sehr gering ausgeprägte Bindung zu einem anderen Menschen etwas mit (Ver)bindung zu tun hat. Je besser die Bindung ist, desto belastbarer ist sie, und das ist für Verführungen interessant. In einer Verführung möchte ich nämlich typischerweise, dass das Objekt der Begierde über einen Schatten springt - dafür brauche ich eine belastbare Basis.

Edit ergänzt: Die zeitliche Dimension spielt für Verführungen nur eine untergeordnete Rolle. Ich kann in kurzer Zeit - und für eine kurze Zeit - sehr "dicht" mit einer anderen Person sein.

Das ist imho nicht ganz dasselbe wie Rapport. Denn Rapport habe ich grundsätzlich auch mit der Frau hinter der Käsetheke oder mit meinem Hausarzt (in dem Fall, weil er daran arbeitet). Rapport ist also eine notwendige, aber keine hinreichende Verbindung für ein erotisches Abenteuer. Deshalb glaube ich mittlerweile, dass Rapport ein Mittel ist, um die für eine erfolgreiche Verführung notwendige Bindung aufzubauen.

In dem Zusammenhang kann man natürlich die Frage aufwerfen, was der Maßstab für eine erfolgreiche Verführung ist. Denn je nachdem braucht man deutlich weniger Bindung in dem Sinne, wie ich ihn hier zu skizzieren versuche (auf sehr undurchdachte Art und Weise natürlich). Zu meinem Maßstab gehört - zugegeben -, dass ich die betreffenden Damen auch eine Weile später noch anrufen kann. Und bevor das jemandem zu schwammig ist: Die älteste meiner Freundinnen spricht seit 22 Jahren regelmäßig mit mir. Sie ist mittlerweile verheiratet - netter Kerl! - und hat zwei reizende Kinder.

bearbeitet von Geschmunzelt

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Am 1.1.2017 um 23:18 schrieb Geschmunzelt:

Wie bindet man als Mann Frauen? Eines der Elemente ist das gleiche, das auch für Frauen gilt, nämlich guter Sex.

Bevor es zum Sex kommt muss Vertrauen hergestellt werden. Das bindende Element ist also erst einmal Vertrauen zu erwecken.

In Verbindung mit kongruenten Verhalten (Körpersprache, Rapport etc.) ist dies leichter zu bewerkstelligen. Grade was ONS anbelangt.

Und hier ist Vorsicht angesagt, denn: Frauen verlieben sich sehr oft nach dem Sex. Erlebe ich bei Männer eher weniger. Ausnahmen gibt es immer.

Was mich zu Punkt zwei bringt.

Am 1.1.2017 um 23:18 schrieb Geschmunzelt:

Wenn Verführung darin besteht, mit Bindung zu spielen, hat sie auch etwas mit der Verantwortung für die Gefühle anderer Menschen zu tun.

Sehr richtig! Es obliegt der Verantwortung jeden Mannes grade nicht zu spielen. Ihr was vorzuspielen oder gar zu heucheln nur um zum Stich zu kommen.

Für geilen Sex bedarf es Leidenschaft die bindet. Ohne ist es meist nur mittelprächtig. Diese Bindung, durch Vertrauen und Leidenschaft, befähigt dann eine Frau sich fallen lassen zu können. Wenn dann, möglichst vorher schon kommuniziert wurde, dass das Ganze nicht unbedingt in einer festen Bindung enden muss, kann jedwede (Ver-) Bindung daraus entstehen. Von Affäre über Freundschaft bis hin zur späteren Ehe.

Lieber lass ich die Finger von einer Lady, bevor ich diese grundlegenden Dinge ins Klo kippe und sie unglücklich zurückbleibt, weil zu viel erwartend und ich mich mies fühle, weil ich nicht wirklich aufrichtig war. Süsse Sünden haben Seele.

bearbeitet von Firster
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Gast Passwort vergissen

,, Edit ergänzt: Die zeitliche Dimension spielt für Verführungen nur eine untergeordnete Rolle. Ich kann in kurzer Zeit - und für eine kurze Zeit - sehr "dicht" mit einer anderen Person sein.,,     Richtig 

 

Das hängt aber von der ,,Bindenden Kraft " ab. Die Bindende Kraft ist im Raum und Zeit gebunden. Wenn man die Zeit oder die  / Zeitteilchen  beschleunigt, dann beschleunigt man gleichzeitig den Raum. Man wird im Raum und Zeit mit der Frau oder Affäre oder Akteure  weiterkommen. 

 

Das Grad der Bindung ist nichts anders, als eine Skala. Wem es nötig hat, bindet sich nötig. Wem es nicht nötig hat, bindet sich mit Freiheit oder freiwillig, er bestimmt dann die Intensität und Extensivität der Bindungskraft sowie ihre Modifikationen. 

Eine Interaktion zwischen zwei Menschen - egal in welcher Hinsicht - ist ein Bindung. Ihre Intensität ist dementsprechend. Eine Interaktion ohne Bindung ist ein Hirngespinst.

bearbeitet von Passwort vergissen

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Interessanter Ansatz - und vollkommen richtig. Natürlich gehen auch Männer zwischenmenschliche Beziehungen ein. Tun sie das nicht, haben wir´s mit einem gestörten Menschen zu tun. Wir sind soziale Rudeltiere... ohne Beziehungen sind wir geliefert.

Der Begriff "Bindung" ist schwierig. Ich vermute einen Übersetzungsfehler aus dem Englischen, denn "Bindung" nach offizieller Definition tun wir uns nicht als Erwachsene. Kinder tun das und generieren aus diesen Bindungen Bindungsmuster, mit denen sie dann den Rest ihres Lebens rumlaufen. Tun sie das nicht, liegen schwere Entwicklungsstörungen vor die zeitlebens irreparabel sein können.

Wir Großen gehen Beziehungen unterschiedlicher Art ein. Um darüber differenziert diskutieren zu können - ist ein sehr komplexes Thema - müsste man damit beginnen die soziale Beziehung des erwachsenen Menschen als solche von den Stereotypen der - in unserem Fall - westlich/christlich geprägten Gesellschaft los zu lösen um sachlich damit arbeiten zu können. Beziehung meint nicht Ehe. Meint nicht Monogamie. Das sind kulturelle Prägungen.

Wenn ich euch richtig verstehe, wollt ihr aber über etwas anderes sprechen - die Beziehung als sozialer Impuls, als Uristinkt, wenn man so will. Da fallen dann alle Beziehungen rein - zu Männer wie Frauen, Platonische ebenso wie Sexuelle etc. Hier darf keinesfalls Sex als Gegenteil einer Beziehung verstanden werden. Das ist Blödsinn. Und faktisch, ganz hart betrachtet, wäre Sex ohne jede Beziehung - nicht im Wortsinn, sondern im Begriff der zwischenmenschlich sozioemotionalen Bezugnahme - ein Symptom für eine erhebliche Störung im Sozialverhalten...

Sehr spannend, weil überfällig.

Aber ich glaube ihr müsstest euch bezüglich der Termini grundliegend einigen, was ihr mein, wenn ihr X schreibt, sonst gehts durcheinander.

 

 

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vor 7 Stunden schrieb LegallyHot:

Der Begriff "Bindung" ist schwierig. Ich vermute einen Übersetzungsfehler aus dem Englischen, denn "Bindung" nach offizieller Definition tun wir uns nicht als Erwachsene. Kinder tun das und generieren aus diesen Bindungen Bindungsmuster, mit denen sie dann den Rest ihres Lebens rumlaufen. Tun sie das nicht, liegen schwere Entwicklungsstörungen vor die zeitlebens irreparabel sein können.

Ich kann nicht sagen, woher der deutsche Begriff des Bindens im PU kommt, die Recherchearbeit wäre mir auch zuviel. Falls jemand den Ursprung bzw. das im englischsprachigen PU verwendete Pendant heraussuchen mag, lässt sich Dein Punkt vielleicht besser greifen. Sagen kann ich jedenfalls, dass ich meine Texte selbst schreibe und nicht übersetze ;). Inhaltlich ist vollkommen richtig, dass es nicht um Bindungstheorie geht; siehe dazu meine Antwort an Herzdame. Frauen "binden" in dem Sinne Männer ja auch nicht durch das Entstehen einer Eltern-Kind-Beziehung. Ich glaube allerdings, dass der Begriff Bindung im PU-Sprachgebrauch gar nicht so schlecht passt, denn er leistet Abgrenzungsarbeit zu "Freundschaft" - hat keine erotische Komponente - und "Partnerschaft" bzw. "LTR". Wie man das Kind nennt, ist allerdings natürlich am Ende des Tages gleichgültig.

vor 8 Stunden schrieb LegallyHot:

Und faktisch, ganz hart betrachtet, wäre Sex ohne jede Beziehung - nicht im Wortsinn, sondern im Begriff der zwischenmenschlich sozioemotionalen Bezugnahme - ein Symptom für eine erhebliche Störung im Sozialverhalten...

Das ist genau der Hintergrund meiner - pragmatischer formulierten, weil auf Anwendung zielend - These im Eingangsbeitrag. Denn wenn man diesen Aspekt außer Acht lässt, hat das mindestens zwei gravierende Nachteile:

  • Erstens bleibt man hinter dem eigenen Potential in Sachen "andere Menschen" zurück. Dieser Nachteil ist nicht offensichtlich und fällt deshalb nur erfahrenen Beobachtern auf, oft in Form einer Intuition. Sogar im Forum merkt man das gelegentlich an der Schriftsprache mancher Mitglieder.
  • Zweitens gerät man in einen Dauerkampf mit dem Entstehen von Beziehung / Bindung (im PU-Sprachgebrauch), wenn man glaubt, dass ein erotisches Abenteuer unbedingt PU-Bindung vermeiden müsse. Und das ist imho eine ganz wesentliche Ursache vieler wiederkehrender Fragestellungen im Forum.

Deshalb mein Diskussionsaufschlag.

vor 8 Stunden schrieb LegallyHot:

Aber ich glaube ihr müsstest euch bezüglich der Termini grundliegend einigen, was ihr mein, wenn ihr X schreibt, sonst gehts durcheinander.

Das ist mir durch die Diskussion auch bewusst geworden. Darin steckt ja auch noch weiteres Erklärungspotential für die weibliche Rolle in der Verführung, denn auch für diese passt dann der Begriff des Bindens anscheinend nicht so gut. Vielleicht fällt mir noch etwas ein.

Danke für Deinen Input.

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vor 7 Stunden schrieb Geschmunzelt:

Ich kann nicht sagen, woher der deutsche Begriff des Bindens im PU kommt

"Mann verführt, Frau bindet" hab ich IIRC erstmalig in LdS gelesen. Was sich natürlich auch aus dem Forum hier entwickelt hat.

Waa ist das hier abgedriftet. Finde "Mann bindet auch" interessanten Gedanken. Habe vor PU immer selber gebunden (einfach den State "Beziehung" festgelegt), kann mich nicht erinneren, daß das mal schiefgelaufen sei. War aber auch von Anfang an LTR-Game (schließt SNL nicht aus, ne).

Bin da jetzt vorsichtiger mit binden. Und mir scheint, daß das eine selbsterfüllende Prophezeiung sein könnte. Aber Mann screent auch anders für "erstmal Sex und dann mal gucken". Schwer zu sagen.

bearbeitet von Jingang

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@Geschmunzelt Das war mitnichten kritisierend gemeint. Ich vermute lediglich, irgendwo in der englischen Literatur wird "to bond" vorkommen und das wurde dann wörtlich statt sinngemäß übersetzt und nu reden wir hier von Binden.

Is ja auch richtig - also das Binden. Falsch wird´s bei der Bindung... aber das geht nu zu weit.

 

Was "Binden" meinen soll müssmer aber dennoch klären, glaub ich. Manche benutzen den Begriff synonym für "LTR eingehen". Das soll ja aber nicht gemeint sein, so wie ich den Ausgangspost verstehe?

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vor 7 Stunden schrieb LegallyHot:

Das war mitnichten kritisierend gemeint. Ich vermute lediglich, irgendwo in der englischen Literatur wird "to bond" vorkommen und das wurde dann wörtlich statt sinngemäß übersetzt und nu reden wir hier von Binden.

Keine Sorge, ich hab das nicht falsch verstanden, und sachliche Kritik beziehe ich in so einer Diskussion sowieso auf die These - mache ich selbst ja oft genug. Ich wollte nur pro forma festgehalten haben, dass ich weder abschreibe noch den Google-Übersetzer verwende.

vor 7 Stunden schrieb LegallyHot:

Falsch wird´s bei der Bindung... aber das geht nu zu weit.

Joa. Ich denke halt, wirklich falsch ist das erst, wenn man den Bindungsbegriff einer bestimmten Fachsprache verwendet. Und wir sind hier ja nun definitiv nicht in einem wissenschaftlichen Diskurs. Aber wenn es zu Verwirrung bei den betreffenden Fachleuten führt, will ich nicht schuld sein.

vor 7 Stunden schrieb LegallyHot:

Was "Binden" meinen soll müssmer aber dennoch klären, glaub ich. Manche benutzen den Begriff synonym für "LTR eingehen". Das soll ja aber nicht gemeint sein, so wie ich den Ausgangspost verstehe?

Nein. Der Eingangsbeitrag soll die Diskussion gerade im Gegenteil darauf lenken, dass Binden - anders als im PU-Jargon oft angenommen - nicht erst bei beim Thema LTR eine Rolle spielt.

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