Selbstdisziplin wo bist du? - unfähig zu lernen und mich zu begeistern

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Hallo liebe Community

 

Heute geht es für einmal nicht um Frauen, nicht um Probleme mit der Freundin oder um neue Sexstellungen.

Ich bin gerade ziemlich fertig, und ich hoffe jemand kann mir helfen. Bzw es geht mir nicht mal darum, dass mir jemand hilft, sondern einfach nur, dass dies jemand liest.

 

Ich stehe jetzt vor meiner Lehrabschlussprüfung. Diese findet im Juni statt, etwa Mitte Monat. Ich lerne einen eher anspruchsvollen Beruf, dazu gehört verdammt viel Schulstoff und theoretisches Wissen. Mein Problem ist: Ich kann mich nicht disziplinieren. Ich krieg‘s nicht gebacken, am Abend einfach mal mein Handy oder meine Switch wegzulegen und eine oder zwei Stunden zu lernen. Ich konnte das noch nie. In der Schule damals habe ich mich bei Prüfungen meistens so irgendwie durchgemogelt. Das heisst, ich hatte meistens eine knapp genügende Note, manchmal auch eine gute, was aber oft eher Zufall war. Ich habe sozusagen nie gelernt zu lernen. Jetzt habe ich in etwa 2.5 Monaten die wichtigste Prüfung meines bisherigen Lebens und … es geht einfach nicht. Ich kann mich nicht aufraffen. Unter der Woche habe ich an einem Abend Vereinsprobe, und am Wochenende seh ich jeweils meine Freundin. Das heisst, ich hätte mindestens 4 Abende Zeit, an denen ich mehrere Stunden lernen könnte. Auch am Wochenende könnte ich, dann muss die Freundin eben für die 2-3 Stunden zu nem Buch greifen. Ich bin aber unfähig, zu lernen. Ich bin unfähig, mich zum lernen durchzuringen. Ich schiebe immer alles vor mir her, mache alles auf den letzten Drücker.

Nicht dass ihr jetzt denkt, ich wäre dumm (ich weiss, der Dumme weiss nicht dass er dumm ist) oder ungebildet. Ich hatte schon als Kind ein relativ grosses Allgemeinwissen und interessiere mich stark für die kompliziertesten Dinge wie Quantenphysik, Astonomie, PU ( :P ) und Psychologie. Ich kenne mich bei vielen dieser Dinge auch relativ gut aus. Leute aus meinem Umfeld sagen mir, ich sei sehr intelligent… wobei ich daran langsam zu zweifeln beginne…. Egal was ich mir vornehme, wenn ich nicht zu 100% davon überzeugt und begeistert bin, zieh ichs nicht durch. Das ist das Problem, denn mein Beruf interessiert mich schon lange nicht mehr so stark wie zu Beginn der Lehre. Ich schaffe es einfach nicht, mich zu diszipliniertem Arbeiten und lernen zu bewegen.

 

Ich bin grundsätzlich überhaupt kein Fan von Selbstmitleid, aber ich musste das jetzt einfach mal rauslassen.

Mein Lebensmotto ist: „Do or do not. There is no try!“

Ich muss endlich lernen danach zu handeln.

 

 

Kartofffelkoenig

bearbeitet von kartofffelkoenig

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Versuch mal nicht direkt von Null auf 100 zu kommen. Du weißt du hast abends zB vier Stunden Zeit zum lernen. Wenn du dir den Tag über die ganze Zeit Gedanken machst, dass du diese vier Stunden lernen musst, dann hast du von vornherein kein Bock. Teil es eher so auf, 60 Minuten lernen, 20 Minuten Switch etc. und irgendwann steigerst du das Verhältnis.

Ich denke wenn deine Freundin da ist, will sie dich ja auch unterstützen und wenn sie direkt neben dir sitzt und ein Buch liest, glaube ich kaum dass du die ganze Zeit auf dein Handy schauen wirst, sondern lernst. Ansonsten gibts von ihr auf die Finger ;) Viel Erfolg!  

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Hi kartoffelkönig,

schaue doch bei Gelegenheit mal in den folgenden Thread, ich hatte auch lange mit Prokrastination (Aufschiebung) zu kämpfen:

Bei spezifischen Fragen hilft dir bestimmt unser Facharzt für professionelle Aufschiebung @Doc Dingo ^.^

 

Gruß

Shifu

bearbeitet von Shifunu
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Der Deal mit dir selbst könnte auch sein: Jeden Tag 30 Minuten Schreibtisch & Lernsachen.

Du tust alle Ablenkungen weg. Und Minimum ist, dass du da 30 Minuten einfach sitzt. Dann kannst du dich entweder in der Zeit langweilen, oder halt was sinnvolles  machen (=lernen).

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Gast El Rapero

Hey! Gut, dass du schreibst, ich kenne das Problem  seeeeeeeeeeehhhhhr gut. Mein Kopf fühlt sich oft recht verstopft an, oder ich bin mit Gedanken wieder mehr bei meinen Hobbie's, als da, wo Sie gerade sein sollten.

Den ersten wertvollen Tipp, den ich dir geben kann, ist in's kalte Wasser zu springen. Das heißt, du überlegst nicht lange: Sobald du Zeit hast, fängst du sofort an zu lernen. Falls es nicht sofort klappt, nicht verzweifeln! Steiger dich nicht da rein, dass du "nicht lernen" oder dich "nicht konzentrieren kannst", denn dann kannst du es auch nicht. Kennst du diese Shaolin, welche ihren Körper sogar auf Speerspitzen balancieren können? Das Gehirn kann so Einiges leisten und der Körper folgt, die Shaolin nutzen es eben auf produktive/positive Weise, während Leute wie WIr es eher negativ tuen:" Man ich kann mich ja nie konzentrieren, ich schaffe es einfach nicht!"

Man bleibt also cool, jegliche solcher Gedanken solltest du einfach abstellen. Das geht einfacher als man denkt, indem man stets versucht, sich zu 100% auf den Text, das Buch was auch immer zu konzentrieren. Ich will nicht lügen, Anfangs lenkt man sich noch ab, konzentriert sich nicht zu 100% und will manchmal wieder Alles schmeißen. Atme tief durch und fang von vorne an. Es wird auch dazu kommen, dass du zwischendurch 'ne Pause brauchst, aber letzlich muss man einen Zustand des Flow's erreichen. In diesem Fluß laufen diese Aufgaben nicht unbedingt wie von Alleine ( aber auch das kommt vor, gutes Beispiel ist hier Auto fahren ) , aber es motiviert dich und hält dich im Fokus.

Es scheint Anfangs vielleicht schwer, aber es geht und man überrascht sich schnell selbst. Denn je öfter und ernster man es versucht, desto leichter wird es und desto länger hält der Fokus. Wenn ich z.B. Strophen schreibe, kommt es vor, dass ich erst 1-2 "Wegwerf Texte" schreib, ohne groß nachzudenken, einfach nur, um in den Fluß zu kommen. Hilft zumindest Mir ungemein.

 

Es fühlt sich vielleicht an wie Selbstgeißelung, ist aber Selbsthilfe. Ähnlich wie beim Nikotinentzug z.B. Es kommt dir wie das Schwerste/Schlimmste überhaupt vor, ist aber im Grunde deine  Rettung vor weiteren gesundheitlichen Schäden, oder in deinem Falle schlechte Noten. Dieses "hart zu sich selbst sein" muss man letzlich trainieren, ist aber auch deutlich einfacher zu schaffen, als es Unser Gehirn immer suggeriert.

 

Ein zweiter Tipp: Such dir deine Motivation. Die einzige Frage, die du dir in 10 ruhigen Minuten stellen musst: Wofür machst du Das? Wofür lebst du? Was willst du erreichen, wie kannst du es erreichen? Dies ist wiederum eng verwoben mit einer weiteren Methode, auf Welche ich gleich zurück komme.

Es ist einfach: Schreibe dir diese Motivationen auf und ich garantiere dir, es gibt 1-2, die "emotional herausstechen", wo du denkst, "Ja, DAS motiviert mich! Und zwar am ALLERMEISTEN".  Bei mir sind das 2 Dinge: Meiner Mutter eines Tages einen schönen Lebensabend bescheren zu können. Sie ist im nächsten Jahr 50, wird also noch eine Zeit lang fest im Berufsleben stehen. Sie war aber schon immer am strugglen, mit wenig Geld, vielen Problemen und zusätzlich durch einen Hauskauf verschuldet, was Ihr in der Rente vielleicht finanziell das Genick brechen könnte, da man heutzutage ja keine besondere Rente mehr erwarten kann. Fuck, das geht mir so nah, dass Mir beim schreiben beinahe die Tränen kommen. Aber genau um diese emotionale Tiefe geht es, weil dich das wirklich antreibt. Weißt du, aus tiefstem Herzen will ich mal finanziell gut genug gestellt sein, um meiner Mutter am Ende die Raten für's Haus bezahlen zu können, damit Sie am Ende endlich Sorgenfrei leben kann, was sonst so unendlich weit entfernt für Sie scheint.

Die zweite Motivation ist in meinem Falle, dass ich, wenn ich im Sterben liege, glücklich mit Mir bin. Weil ich was erreicht habe, meine Träume verfolgt habe, die beste Frau meines Lebens getroffen habe oder was auch immer. Fehler macht Jeder, Sie gehören dazu. ABer insgesamt will ich mein Leben am Ende nicht bereuen oder dort Tränen vergessen. Und wenn, dann nur Freudetränen. Sei es, weil ich meinen Traum verfolgt oder gelebt habe, statt einen 0815 Job anzunehmen oder was auch immer mich tief im Inneren glücklich macht.

 

Wenn du das gefunden hast, musst du es dir lediglich so oft in's Gedächtniss rufen, wie nötig. Manchen reicht Morgens und Abends ( wie bei mir ), ein Freund, dem ich diesen Tipp ebenfalls gab, erinnert sich seiner Aussage nach vor jeder wichtigen Aufgabe daran, da er sonst ähnliche Motivationsprobleme hat wie Du und Ich.

In meinen Augen, oder ich sag mal für mich als Individuum, einer der effektivsten Methoden.

 

Das führt mich unweigerlich zu meinem letzten Tipp, welcher generell nützlich im Leben ist. Ich nenne ihn den "Blick in die Zukunft", man kann auch vorausschauendes Denken dazu sagen. Ist eine simple Methode, welche nicht immer ausreicht, aber Mir schon oft geholfen hat, Entscheidungen zu treffen oder mich zu motivieren. Dafür braucht Es nur eine Frage:"Welche Konsequenzen hat Option A, welche hat Option B?

Option A: Nicht lernen->schlechte Noten oder Durchfallen

Option B:Das Lernen lernen, soviel Energie und Nerven es auch kostet->Ein wichtiges Werkzeug für das ganze Leben erhalten.

Dabei kann man absichtlich die Option, falls Sie einem sofort als die Bessere/Klügere erscheint, trotz einem schlechten Gefühl ( weil es dir z.B. die Nerven raubt ), positiv formulieren oder sogar überspitzen. In Fällen, die nicht so eindeutig sind, rate ich davon ab.

Auf diese Weise schult man seine Gedanken im Thema Konsequenzen. Dies führt letzlich dazu, dass man eher bereit ist, trotz einem schlechten Gefühl ("ach ich bin heute zu müde dafür, morgen ist ja auch ein Tag") die Aufgabe ( sofort ) zu erledigen, man koppelt seine Gefühle, oder eher die Ausreden, den inneren Schweinehund, in gewisser Weise von der Aufgabe ab. Ist sehr schwer zu erklären, aber Leute, die so denken, wissen vermutlich, was ich meine.

Das Wunderbare ist, es lässt sich auf jede Situation anwenden und kann einen Motivationsschub auslösen, da man lieber jetzt die Aufgabe erledigt, statt später schlimme Konsequenzen aus der Verweigerung dieser Aufgabe zu ziehen. Vor Allem, wenn man sieht, dass die Option einen sogar voranbringt, selbst wenn man kein Bock hat. Wenn man die Wahl zwischen Ferrari und nen Twingo hat, nimmst du garantiert lieber den Ferrari, auch wenn du dafür eine Stunde um den Fußballplatz joggen musst, während du den Twingo direkt haben kannst. Falls du kein Fan solcher Autos bist, setz irgendwas Anderes als Beispiel ein, du findest garantiert Etwas.

 

Ich kam damals, wie soll es in einem Pu Forum anders sein, durch Frauen auf diesen Trichter. Ich war SEHR unsicher, hab also viele "Freifahrtsscheine" sausen lassen, bei teils extrem hübschen Ladie's. Irgendwann hat mich das so fertig gemacht, dass ich Mir geschworen habe: "So eine Chance verpasse ich nicht mehr!" So kam ich auf den Gedankengang:
"A: Sprichst du Sie jetzt an, egal was passiert, ob du Sie fickst oder abgewiesen wirst->Ende ungewiss

B: Sprichst du Sie nicht an->Selbstvorwürfe; mich selbst fertig machen, weil ich die Chance nicht genutzt habe-> Unzufriedenheit mit MIr Selbst.

 

Obwohl die Konsequenz zu Option A IMMER ungewiss war  -Mir hätte auch eine Lady mal das Herz brechen können- , war mir diese Konsequenz deutlich lieber, als mich wieder selbst fertig zu machen, weil ich mich nicht getraut hab. Egal was, mir war Alles lieber als dieses Gefühl noch einmal zu erleben. Auch wenn mir bei den ersten Malen das Herz in die Hose rutschte, mir vor Nervöstität/Angst die Stimme fast stecken blieb, war mir Option A lieber. Und irgendwann entwickelt man eine Liebe dazu, sich selber zu pushen, eigene Grenzen zu überwinden, trotz vielen Hindernissen/Sorgen/Zweifeln ein Ziel zu erreichen.

 

 

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Gast The_Phoenix

Selbstdisziplin ist eine Sache die man lernen kann. Das ist die gute Nachricht. Die schlechte Nachricht ist, dass es Zeit und ein gewisses Durchhaltevermögen erfordert. Meiner Erfahrung nach sind drei Dinge wichtig, speziell wenn es um Disziplin beim Lernen geht: Ziele, ein Plan und Routine.

Als erstes zu den Zielen. Wie schon in anderen Antworten erwähnt wurde, solltest du klein Anfangen und dich dann steigern. Wichtig ist dabei, dass du es kontrollierst. Für mich war es im Studium so, dass ich geguckt habe, wie viel ich überhaupt in einer Woche lerne und dann von diesem Ist-Stundenwert ausgegangen bin und ihn Schritt für Schritt erhöht habe. Nun ist Druck für manche Menschen eher Hemmnis als Motivation, deswegen solltest du dich für jede abgeschlossene Einheit auch auf irgendeine Art und Weise belohnen. Für den Anfang ist das sehr hilfreich.

Dazu brauchst du einen Plan und eine Übersicht was du überhaupt lernen musst. Fang am besten an vom Prüfungstermin ausgehend  von hinten nach vorne zu planen, welche Dinge du lernen und erledigen musst. Dabei solltest du Pufferzeiten einplanen (schließlich wird man ja auch mal krank etc.). Wenn du das ordentlich machst, hast du sofort vor Augen mit welchen Aufgaben du jetzt beginnen muss. Oft ist nämlich auch genau das ein Hemmnis, dass man nicht genau weiß wie man anfangen soll.

Dritter Punkt: Schaff dir eine Lernroutine durch die du dir eine Lernumgebung schaffst in der du möglichst wenig abgelenkt bist. Die ist individuell gestaltbar und abhängig davon was dir hilft. Zu empfehlen ist das Aufräumen des Schreibtischs (so das nichts mehr drauf liegt, was dich ablenken könnte), Lüften des Zimmers, Ausschalten/ Lautlosstellen des Handys, evtl. Abstellen des Internet-Routers, Ziele für die Lerneinheit setzen, einen Zeitrahmen dafür setzen. Das klingt jetzt sehr kompliziert, hilft aber auf Dauer enorm weiter.

Empfehlen kann ich dir (und jedem Anderen der hier mitliest) das Buch "Deep Work" von Cal Newport zu lesen. Das hat mein Lernniveau auf ein ganz neues Level gehoben und mir geholfen viele Ablenkungen zu beseitigen.

Viele Grüße,

The_Phoenix

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