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Gruppen und 1on1 - der zentrale Unterschied

Eintrag erstellt von academic · - 537 Ansichten

Nach über einem halben Monat melde ich mich zurück. Es entwickelt sich alles solide, einschneidende emotionale Erfahrungen gab es keine, dafür ein fast durchgängiges Hoch. Im letzten Beitrag hab ich mich über die von PU gesetzten Fesseln geäußert. Analysiert man dieses Problem im Kontext der Psychologie, tritt es bei vielen gar nichtauf, bei einigen wenigen aber so stark, dass sie in ihrer ganzen Entwicklung behindert werden.

Jetzt lese ich keine Theorie mehr. Ich bilde mich in der Praxis weiter, wenn ich hier im Forum unterwegs bin, dann sind es die Fallbeispiele, die Erfahrungen bilden können. Am letzten Wochenende hatte ich zum Einen ein Date, das wirklich gut gelaufen ist, zum anderen einen Ausflug mit einer Gruppe (zur Hälfte Fremde), der überhaupt nicht richtig gelaufen ist. Ein Grund, sich mit dem Unterschied des Socializens beim 1on1 und in einer Gruppe zu befassen.

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Die Alpha-Rolle

Im 1on1 sehr oft umsetzbar. Wir treten für unsere Ideale ein, und sind Alpha. Will der andere nicht mitziehen, wird er einfach genextet. Mit Amogging ist nicht zu rechnen, wir bleiben Alpha, weil wir uns vor niemandem behaupten müssen. Zusamengefasst ist es lediglich notwendig, vor sich selbst Achtung zu bewahren, dann übernimmt das Gegenüber diese Achtung.

Und das macht auch den Unterschied zum Agieren in Gruppen aus: Die Gruppe kann nicht genextet werden. Kann schon, aber kommt man in vielen Lebenslagen dazu, seine Gruppe zu nexten, muss irgendwo ein Fehler liegen. Und Amogging tritt häufiger auf. Beständige Rangkämpfe erfordern großes Durchhaltevermögen und viel Kreativität, vor sich selbst Achtung zu besitzen macht einen höchstens zu einem durchschnittlichen Gruppenmitglied, nicht zum Anführer.

Vorteile geben

Ein Naturgesetz ist, dass ein Mensch diejenigen Menschen anzieht, für deren Ideale er sich aktiv einsetzt. Ein aktiver Wissenschaftler seines Fachs wird von seinen Kollegen aufgrund seiner Arbeiten anerkannt. Ein weiteres Naturgesetz ist, dass im direkten Gegenüberstehen der stärkere Partner den nicht so starken in seinen Frame zieht, d.h. den anderen die eigenen Standpunkte anerkennen lässt. Während es also im 1on1 fast nur notwendig ist, den eigenen Standpunkt zu vertreten, ist diese Möglichkeit in einer Gruppe häufig nicht vorhanden.

Im Gegenteil: Vertritt man nur den eigenen Standpunkt und nicht die Interessen der Gruppe, überfordert man sie und geht nicht auf ihre Bedürfnisse ein, dann wendet sich die Gruppe ab. Da eine Gruppe durchaus diffuse Interessen haben kann, ist es schwierig, das eigene Handeln klar abzustimmen. Unter Umständen ist man gar nicht aufgrund seiner Fertigkeiten legitimiert, eine Gruppe längere Zeit zu führen.

Natürlich ist der Einsatz für die Bedürfnisse des anderen auch im 1on1 wichtig, aber dieses Bedürfnis ist nicht so stark wie das in einer Gruppe vorgegebene. Wer also zu zwei gut gamed, in einer Gruppe aber schlecht, beachtet diesen Fakt unter Umständen zuwenig.

Rangunterschiede innerhalb von Gruppen - Selbstzufriedenheit

Unter Umständen kann man also nicht führen. Das anzuerkennen ist ein großer Schritt, in der Gruppe aufzusteigen. Wird das Führungsbedürfnis zu groß, beginnt man mit Rangangriffen auf den Gruppenalpha, kann ein negatives Feedback von der ganzen Gruppe folgen. Objektiv gesehen ist es gar nicht notwendig, permanent zu führen. Denn auch eine Gruppe besteht aus vielen 1er Sets, die weit einfacher behandelt werden können als die Gruppe als Ganzes. Im Gegenteil, übertriebener Führungsanspruch zerstört die Beziehung zu den Einzelnen.

Das Ziel innerhalb einer Gruppe muss sein, als ein vollwertiges Mitglied anerkannt zu werden, d.h. gehört zu werden. Das kann, gerade bei Fremden, einige Zeit dauern, vor allem viel Investition im 1on1 erfordern. Zumindest die Loyalität der Gruppenanführer sollte gesichert sein, um diesen Stand zu erreichen.

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Prinzipien, die das Handeln in Gruppen vom einfachen "Sei du selbst" im 1on1 abgrenzen:

1. Werde dir den Bedürfnissen und den Rangsystemen der Gruppe bewusst

2. Stimme deine Handlungen entsprechend der Gruppenbedürfnisse ab

3. Sichere dir die Loyalität der Mehrheit der Gruppe, höhere Ränge zählen mehr

Das mag auch fremdbestimmt klingen, aber genau betrachtet ist es absolut natürliches Verhalten, das Naturals und erfahrene PUAs naturgemäß an sich haben. Harmoniert eine Gruppe mit meinen persönlichen Bedürfnissen nicht oder habe ich schwere persönliche Diskrepanzen mit einem Großteil der Gruppe, dann ist es eh nicht die richtige Gruppe für mich. Erfülle ich allerdings alle drei Punkte, werde ich auch gehört und kann Führungsrollen übernehmen. Die Kernaussage ist, dass der Rang innerhalb einer Gruppe sich aus dem eigenen Handeln für das Kollektiv, und der Summe der persönlichen Beziehungen zu denm Mitgliedern zusammensetzt - und dass entsprechend öfter über den Tellerrand in die Welt der anderen geschaut werden muss, um die eigene Führungskraft zu behalten.



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