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Wieso man mit der Sprache nicht die Wirklichkeit erfassen kann.

Eintrag erstellt von newwave · - 173092 Ansichten

"Die Bedeutung der Sprache für die Entwicklelung der Cultur liegt darin, dass in ihr der Mensch eine eigene Welt neben die andere stellte, einen Ort, welchen er für so fest hielt, um von ihm aus die übrige Welt aus den Angeln zu heben und sich zum Herrn derselben zu machen." (Nietzsche)

"dass in ihr der Mensch eine eigene Welt neben die andere stellte"

Mit andere ist die Welt an sich gemeint, das was ist, und nicht das, was wir durch die Sprache kreieren. Durch die Sprache kreieren wir also eine zweite Welt, welche sich von der eigentlichen Welt unterscheidet. Und deshalb kann man durch die Sprache niemals die Realität abbilden, niemals zur Wirklichkeit, zum Sein, vorstossen.

Sobald ich den Baum "Baum" nenne, gebe ich ihm eine Bezeichnung und erschaffe dadurch eine zweite Welt. Diese Bezeichnung wird aber niemals mit dem Bezeichneten übereinstimmen.

Deshlab ist das gedankenlose, nicht wertende Betrachten die einzige Möglichkeit, die Welt so wahrzunehmen, wie sie ist. Denn sobald man durch das Denken, (und oder der Sprache), eine Welt erzeugt, welche in der Wirklichkeit gar nicht existiert, kann man das, was ist, nicht mehr so wahrnehmen, wie es eigentlich ist. Denn druch das erschaffen einer zweiten Welt entsteht eine Diskrepanz, eine Spannung, welche die Wirklichkeit verzehrt.

In Anlehnung an Nietzsche



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Empfohlene Kommentare

Und wenn jetzt jemand sagt, dass das was du mit deinen Sinnen wahrnimmst ebenso eine verzerrte oder gefälschte Realität sein kann/ist.

In Anlehnung an Keanu Reeves

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Mit Sprache über Sprache zu sprechen ist ziemlich Meta. So kann auch diese Beschreibung nur unvollständig sein.

Trotzdem interessant. So wie: Beschreib' doch mal das Gefühl, das du hast, wenn du dieses Gefühl hast :-D

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Das Thema Wirklichkeit und Realität ist überhaupt ein sehr nettes Thema :P. Ich würde aber noch einen Absatz über die Wahrnehmung machen. Hier noch ein nettes Zitat von Kluge: Wirklichkeit ist nie das Motiv für Realität sondern der Protest (bzw. manche sagen auch statt Protest auch Wunsch).

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Hier noch ein schönes Zitat aus Hermann Hesses Siddharta:

"Mögen die Dinge Schein sein oder nicht, auch ich bin alsdann ja Schein, und so sind sie stets meinesgleichen."

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