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#9 - Wie ich plötzlich unter freiem Himmel meine Unschuld verlor - Teil 1

Eintrag erstellt von Tickle · - 3260 Ansichten

Eine harte Woche liegt hinter mir. 68-Stunden anstrengende Arbeit standen auf dem prallgefüllten Wochenplan, das Portemonnaie hat ordentlich an Volumen gewonnen und die Zufriedenheit mit mir selbst ist um einiges größer, als sie zur Zeit meiner Arbeitslosigkeit und Geldnot noch war. Kleine Weisheit am Rande: Arbeiten ist ein Privileg. Freut euch über jede Stunde die ihr arbeiten dürft, denn es gibt Leute da draußen, die es nicht können und auf Glück hoffend ihrem schrumpfenden Geldbeutel zusehen müssen, wie er ihre Lebensqualität enorm einschränkt. Trotzdem bin ich heilfroh diese deprimierende Situation durchlebt zu haben, schließlich habe ich enorm daraus gelernt und bin durch den Druck, dem ich ausgesetzt war, wieder ein Stück männlicher geworden. Die Brustbehaarung lässt trotzdem noch auf sich warten.

Auch wenn ich in den letzten Tagen nichts anderes machte als morgens früh aufstehen, den Rücken kaputt arbeiten und dann später, wenn noch Zeit vorhanden war, so gut es geht die Fähigkeiten im Umgang mit dem mysteriösen, anderen Geschlecht zu schulen, habe ich etwas, auf dass ich mich freuen kann: Die Blue Mountains. Endlich mal abschalten, die Gedanken herunterfahren und den ganzen Stress inklusive Personal Development und Frauen hinter sich lassen. Meine 8 ehemaligen Mitbewohner aus der kleinen aber feinen kakerlaken-und-schimmel-verseuchten WG, in der ich einen Monat lang bescheiden hauste, fragten mich, ob ich mich ihnen nicht anschließen will. Starten wollen sie um 8, das heißt morgens spätestens um 7 aufstehen, fertig machen, ins Auto setzen und los fahren, eine Nacht in der wunderschönen Landschaft übernachten und dann am nächsten Tag wieder zurück und Silvester feiern.

Meine Vorfreude ist groß. Endlich nochmal raus aus meiner jetzigen Wohnung. Im Gegensatz zu ihr ist meine ehemalige Wohnung mit den 8 Mitbewohnern das reinste Paradies. Warum? Nun, die Wohnfläche ist die gleiche, doch die Anzahl an nervigen Mitbewohnern liegt bei 15 Personen, von denen exakt 0 auch nur einen einzigen Funken Empathie in ihrem gesamten Leben entwickelt haben. Es ist dreckig, extrem verschimmelt, ebenfalls voller Kakerlaken, Vierer-Zimmer mit zwei Hochbetten auf engstem Raum, in dem dir schon um 6 Uhr morgens mit voller UV-Beschallung der Sonne in die Fresse geballert wird und es ist vor Hitze kaum auszuhalten. Zimmergenossen kommen nachts um 2 ins Zimmer, schalten das Licht an um ihre Tennissocken zu suchen und verlassen dann grölend den Raum, ohne auch nur einen feuchten Fick darauf zu geben, dass andere Leute vielleicht seit mehreren Stunden versuchen, ihrem Körper auch nur ein Fitzelchen Ruhe zu gönnen.

Ich liege also dort, es ist 9 Uhr Abends und ich habe noch genug Zeit zum Ruhen, damit ich morgen ausgeschlafen die atemberaubende Natur hinter Sydney erleben kann – Oder ich könnte meinen Schlaf kürzen und mir den Wecker für 11 Uhr stellen, um noch für 1-2 Stündchen in die nahegelegene Sidebar zu gehen und an meinen Verführer-Fähigkeiten zu feilen. Gerade habe ich mir die Idee in den Kopf gesetzt, steht meine Entscheidung auch schon fest. Der Wecker ist für 11 Uhr gestellt, ich schaffe es trotzdem nicht einzuschlafen und verlasse bereits um halb 11 mein Drecksloch. Jedoch nur so lange, dass ich noch genug Schlaf für morgen kriegen kann. Selbstverständlich. In Australien läuft aber einfach nie etwas nach Plan, so viel sei schon einmal gesagt.

Müde mit einer Mischung aus Schwindel- und Übelkeit laufe ich den fünfminütigen Weg zur niedlichen Bar, welche direkt unter dem besten und ebenfalls teuersten Hostel Sydneys liegt. Voller Begeisterung stelle ich fest, dass der Laden heute besonders befüllt ist. Die Schlange ist sehr lang und ich stelle mich trotzdem an, in der Hoffnung, dass sich der kurze Besuch trotz langer Wartezeit doch noch lohnt. Wie immer ist die Besucherschaft aus aller Welt, hauptsächlich Leute die ebenfalls auf Reisen sind. Und wie jeden Montag ist wieder ein Haufen an teils motivierten, teils deprimierten Mitgliedern des Pick-up-Circles in den Startlöchern.

Ich begrüße alle Jungs, quatsch ein bisschen mit ihnen und fange an mir den Arsch dabei ab zu lachen, weil ich mich mit selbstunterhaltender Absicht beim Weibsvolk zum Affen mache, um in Stimmung zu kommen. Erst später fange ich an durch vernünftige Flirts und Gespräche die Namen der süßen Mädels in der Bar zu erfahren, mit dem Vorhaben, sie später wieder anzusprechen und die Verbindung zu vertiefen. Die Fähigkeit sich Namen zu merken hat sich bei mir bereits sehr verbessert.

Das gute an einer Gruppe von Pick-up-Leuten in einem Schuppen ist, dass sie einem die Sicherheit geben, niemals planlos und unwohl alleine herumzustehen. An diesem Abend merke ich jedoch schnell, dass sich eine Gasse an Aufreißer bildet und jedes mal wenn ein unschuldiges Mädchen vorbei läuft, sie in kurzen Sekundenabständen von mehreren Typen blöd von der Seite angequatscht wird.

Teil dieser notgeilen Bande möchte ich nicht werden, also halte ich ein wenig Abstand und sehe ein Mädel, dass anscheinend in bereits sehr guter Laune ist.

„Where the fuck are you from?“

„Where the fuck are YOU from?“

„Nonono, where the fuck are YOU from?“

Deutschland. Sie kommt aus Deutschland. Gott wie langweilig. Ich weiß nicht genau warum, aber deutsche Mädel sind immer ein Abturner für mich. Entweder weil sie vertrauter sind als Frauen von anderen Ländern, oder ich bin es einfach nicht gewohnt in deutsch zu flirten. Wie auch immer, ich finde sie trotzdem einfach nur total süß und einen ordentlichen Vorbau hat sie ebenfalls. Zu allem Überfluss scheint sie auch noch total auf mich abzufahren. Einfacher kann es nicht sein.

Ohne Probleme ziehe ich sie von ihren Freunden weg, lehne mich an eine Wand und fange an mit ihr rumzumachen. Ich mache das Übliche, worauf ich total stehe: Tiefer Augenkontakt, ihr klarmachend, dass ich ihr nicht zuhöre, langsam anfangen sie zu küssen und dann doch unerwartet früh zurückziehen. Kurz weiter quatschen, als wäre der Lippenkontakt nicht passiert und sich dann wieder ihrem Gesicht nähern, bis sich die Nasen aneinander schmiegen, aber nicht küssen. Wenn sie dann versucht mich zu küssen ziehe ich meinen Kopf ganz leicht zurück. Dann ihr Grinsen abwarten und merken, wie es so sehr anfängt zu knistern, dass man es fast in der Luft um sich hören kann. Jedes mal beim Rummachen der erste sein der aufhört und ihr nie genug geben, sodass sie irgendwann versucht mich zu küssen.

Ich liebe es, Mädchen meine Küsse zu verweigern. Aber was ich noch mehr liebe ist es, ihnen beim rummachen leicht an den Haaren zu ziehen und dann auf ihren Hals umzuwechseln. Davon kann man einfach nicht genug kriegen. Wissenschaftlich bewiesen. Von Doktor Oetker.

Meine Gedanken sind ausgeschaltet. Ich handle nach Instinkten und kurzen Impulsen, die mir wie ein Autopilot sagen, was zu tun ist. Es fühlt sich so unglaublich natürlich an. Ich mag sie sehr. Sie ist positiv, lustig, lacht gerne, ist kein bisschen zickig und einfach unglaublich süß.

„Ich muss dir was gestehen.“, sage ich ihr mit ernster Miene. Sie ist ganz Ohr. „Ich bin schwul...“ Sie lacht, ich bleibe ernst. „Ich bin heute nur hier um mir einen Typen klar zu machen. Vielleicht könntest du mir helfen. Wie du vielleicht schon gemerkt hast bin ich sehr schüchtern.“

„Na klar, wen hättest du denn gerne?“ Und so beginnt das Spielchen. Sie zieht mich durch die Bar und erzählt jedem Kerl, den ich mir aussuche, dass ich schwul sei und nach einem Partner suche. Bis irgendwann ein Typ total euphorisch reagiert und mir zärtlich den Rücken streichelt, als er von ihr erfährt, dass ich auf einer Homoskala von 1 bis 10 das Level Tokio Hotel sprengen würde. Er ist wirklich schwul. Der Arme tut mir echt leid, als ich ihm erzähle dass wir nur Spaß machen. Trotzdem lachen wir uns die Luft aus der Lunge.

Ich führe sie von der Bar in eine ruhigere Ecke, schnappe mir einen Hocker und stelle sie vor mich. Man addiert leidenschaftliche Halsküsse mit dominantem Ziehen an den Haaren und ein versenktes Knie zwischen ihren Beinen und man hatte das perfekte Geheimrezept für ein feuchtes Höschen.

Der Autopilot ist noch immer am Steuer, ich will sie zurück zur Bar ziehen um noch ein wenig Wasser zu trinken. Sie klebt förmlich an mir, umschlingt meinen Körper mit ihren Ärmchen und greift mir schließlich in den Schritt.

„Nur damit du's weißt – Ich bin Linksträger.“ und bewege ihre Hand zurück an meine Brust. Heute bin ich die fucking Icequeen, oder eher gesagt der Iceking.

An diesem Punkt angelangt weiß ich, was die logische Schlussfolgerung ist: Den Club mit ihr verlassen. Pullen. Ficken.

Aber ich muss morgen früh um 7 aufstehen...

Aber es läuft gerade so gut!

Aber ich bin noch Jungfrau...

Aber ich habe total Bock auf sie!

Aber ich weiß nicht wohin ich mit ihr gehen kann...

Aber mir gehen auch die Geschichten für weitere Blogeinträge aus!

(Ehrlich, genau das ging mir durch den Kopf)

Ich kenne das deprimierende Gefühl von Reue wenn man es nicht schafft seine Ängste zu überwinden. Und ich kenne das motivierende Gefühl von Stolz wenn man etwas wagt, was einen den blutigen Knockout des inneren Schweinehundes abverlangt. Pff, natürlich mache ich es. Ich muss es tun.

Der Plan sieht wie folgt aus: Ich höre auf in sie zu investieren und lasse es so aussehen, als hätte ich das Interesse an ihr verloren. Daraufhin soll sie nach meiner Aufmerksamkeit und Anwesenheit betteln, um das Verlassen der Bar mit ihr ohne jeglichen Widerstand ihrerseits zu gestalten. Der Vorwand soll sein etwas essen zu gehen und dann verführe ich sie auf den Balkon meines alten Apartments. Es liegt direkt gegenüber meines jetzigen Apartments und ich kenne den Türcode. Da es bereits spät nachts ist sind mit Sicherheit alle am schlafen, um auf dem 2-Tagestrip in die Blue Mountains gesund und munter die Natur zu genießen. Fuck, was mache ich hier? Egal, vielleicht kriege ich ja noch genug Schlaf.

Die Gedanken sind fokussiert: Execute the plan. Ich setze mich wieder auf einen Barhocker am Rande des Clubs, sie steht vor mir, ihre Beine zwischen meinen.

„Ich bin froh, dass ich nicht mehr in einem Hostel wohne. Wir haben voll den geilen Balkon mit einem super Ausblick in unserem Apartment.“ Der Balkon ist super, ohne Frage. Der Ausblick ist für den Arsch.

„Wow, cool. Den würde ich gerne mal sehen!“

Yes, ich hab sie! Trotzdem will ich auf Nummer Sicher gehen und die Kleine noch ein bisschen zappeln lassen.

Während sie nur darauf wartet, dass ich sie frage ob wir zu „meinem“ Balkon gehen sollen, gähne ich ohne Rückhalt und schaue gelangweilt auf mein Handy. Es ist spät.

„Ich glaube ich gehe bald nach Hause. Muss noch ein bisschen Schlaf nachholen.“

Sie rückt näher und zeigt mir eine Nachricht, die sie gerade gekriegt hat. Ihre Freundin sucht nach ihr, sie findet es lustig.

„Willst du nicht zu deinen Freunden gehen?“, frage ich sie.

Sie guckt mich unentschlossen an. Dann wird mir wohl wieder die Entscheidung überlassen. Ich laufe in Richtung Bar und halte ihr die Hand hin, wie ein Babyklammeräffchen greift sie meine Hand und schlingt einen Arm um meinen Oberkörper. Als wir ihre Freundinnen sehen stelle ich mich kurz vor. Sie scheinen kein Problem damit zu haben, dass ich ihre Freundin abschleppe. Oder eher gesagt, dass sie mich mittlerweile abschleppt.

„Warte hier.“, sage ich und will mich noch einmal schnell aufs Töpfchen begeben, bevor ich sie aus dem Club locke. Sie greift wieder meinen Arm und schaut mich diesmal mit extrem süßen Kulleraugen an. „Gehst du jetzt? Bitte geh nicht! Kommst du wieder?“ Ich nicke und gehe.

Meine Rückkehr von der Toilette ist für sie wie ein zweites Weihnachten. Sie empfängt mich mit offenen Armen, ihr Grinsen zerreißt ihr förmlich das Gesicht. Mein Plan funktioniert! Soweit, so gut.

„Komm wir gehen was essen.“

Sie hat wahrscheinlich wirklich gedacht, dass ich einfach abhaue. Die Arme. Umso mehr freut sie sich, dass ich mehr Zeit mit ihr verbringen werde, also verabschiedet sie sich kurz und knackig bei ihren Freundinnen und folgt mir auf Schritt und Tritt.

Der Pull beginnt.

Da es noch so viel zu erzählen gibt und euch der Text mit seiner epischen Länge wahrscheinlich schon in die Knie gezwungen hat, mache ich jetzt erst einmal einen Schnitt. Ich hoffe sehr, dass er euch gefällt und freue mich schon riesig darauf, euch den Rest der Geschichte zu präsentieren.

Wohin werde ich sie letztendlich verführen? Wieviel Privatsphäre werden wir geniessen dürfen? Und wie verläuft mein erstes mal? Freut euch auf Teil 2.

Peace.



4 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Glückwunsch! Gerade den ersten Sex von nem SNL zu kriegen ist verdammt hart. Aber schon mies von dir, den Text mit einem Cliffhanger zu beenden... Sind wir hier bei GZSZ oder was? ;)

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