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Glück ist eine Kreatur, die man nicht jagen darf.

Eintrag erstellt von Zlatanos · - 3442 Ansichten

Man schwimmt in einem Meer bedeutungsloser Mösen. So beschreibt Hank Moody den Zustand der inneren Leere, die einen selbst unzufrieden und für andere scheinbar unendlich attraktiv macht. Es entwickelt sich automatisch eine "fuck it" Einstellung, welche absichtlich gewollt das Leben um Einiges erleichtern, unbeabsichtig aber die Leere niemals weichen lassen kann.

Kann Leere entweichen? Ist physikalisch gar nicht möglich. Man muss sie füllen.

Ich habe mir nach über 10 Jahren endlich mal Zeit für mich genommen. War nie länger als 2 Monate Single. Entweder in einer Beziehung oder umgeben von bedeutungslosen Vögeleien.

Dabei habe ich gemerkt, dass eine innige, intime, loyale Partnerschaft genau das ist, was ich gerne hätte. Ja sogar der klassische Traum von einem eigenen Heim, Hund, Kindern und einem tollen Auto. Man möchte meinen, das sei eine veraltete Vorstellung, doch überraschenderweise sehnen sich viel mehr Menschen danach, als ich vermutete.

Mein Ziel stand fest: Ich suche mir eine Partnerin.

Darin liegt auch schon der Fehler. Ich habe gesucht.

Das Glück ist eine komische Kreatur. Man kann sie jagen, aber nie erreichen. Manchmal jagt sie dich, aber du kriegst sie dennoch nicht zu fassen.

Ich tat es wie immer, nur mit ernsterer Absicht. Meine Vorstellung von meiner Frau war bis ins kleinste Detail durchdacht. Noch so ein Fehler.

Ich meldete mich bei Onlineplattformen an, ging mehr in Clubs und sprach auch welche auf der Straße an. Kein Problem.

Einige Dates, einige Nummern. Und doch nur wieder bedeutungsloser Sex.

Ich merkte schon nach Sekunden, dass diese Frau, die hier vor mir sitzt, nicht die Frau ist, die ich suche.

Dabei war ich immer ehrlich und sagte ihnen, dass sie toll aussehen, viele tolle Eigenschaften haben, aber ich ein hoffnungsloser Romantiker bin und auf diesen Funken hoffe. Und das schon seit langer Zeit. Ich bedankte mich für den Abend, für die Gespräche und das Interesse und sofern sie möchten, wir sofort gehen können. Das taten wir nicht einmal. Im Gegenteil, ich hatte das Gefühl sie wollten meine lange Suche beenden, weshalb wir doch noch in der Kiste landeten. Jedes Mal. Ich habe eine 100% Date Quote. Darauf machte mich eine Freundin aufmerksam, der ich jede Story erzählte. Irgendwie heftig.

Das Gute daran ist, dass ich weiß, was ich kann, wer ich bin und dass ich ein begehrenswerter Mensch bin.

Aber bin ich auch liebenswert?

Ich musste schmerzlich feststellen, dass ich Frauen regelrecht lang machen kann, aber sofern ich mal den Hauch von Interesse verspürte, kam ich nicht weiter.

Es lief immer auf den selben Grund hinaus: "Du bist ein Player, ich vertrau dir nicht."

Ganz egal, wie viel Vertrauen, intime Gespräche und Erfahrungen wir tauschten. Es funktionierte einfach nicht.

Ich war noch nie der Typ, der Pickup bewusst einsetzte. Es hat immer irgendwie geklappt. Pickup hat eher mein Kopf gefickt, als ich in Beziehungen steckte.

"Man kann so viel falsch machen, oh fuck! Ich muss was ändern. Bloß nichts falsch machen!"

Total dämlich. Hab ich irgendwann sein lassen. Mir ist diese ganze Pickup Nummer zu doof.

Und doch hat unbewusst irgendwas von mir Besitzt ergriffen.

Ich weiß bis heute nicht, ob Pickup daran Schuld ist oder ich es einfach so gelernt und gespeichert habe.

Als ich hier mal wieder meine Gedanken in die Statusleiste rotzte, hat jemand darauf geantwortet und den Punkt der Wahrheit perfekt getroffen.

Meine Authentizität fehlte.

Ich erzählte den Frauen meine Geschichten, meine Ängste und Ziele.

Trotzdem wirkte es nicht echt. Obwohl es das war. Heute erzähle ich genau das selbe.

Aber seit einer schweren Story in meiner Vergangenheit mit meiner einzigen großen Liebe bin ich verschlossen.

Und das merken die Frauen sofort. Sie kommen nicht an mich ran und alles, was ich von mir gebe, wirkt nicht echt. Weil das Herz dicht ist.

Dann traf ich meine erste Freundin nach 10 Jahren wieder. Wir waren jung, dumm und unerfahren.

Und nun wollte es der Zufall so, dass wir uns wiedersehen. Beim Grillen bei Freunden, da saß sie mit einmal.

Wir konnten die Blicke nicht von uns lassen.

Lange Gespräche, ein paar Treffen und Käffchen später, trafen wir uns bei mir.

Wir tranken, wir erzählten, wir kuschelten.

Und ich sagte ihr, dass ich mich tierisch freue, dass sie da ist und dass ich sie jetzt schon mehr mag, als mir liebt ist.

Bam. Und genau das fühlte ich auch. Tatsächlich. Gefühle.

Was tat sie? Sie hat einen Freund. Lief nicht gut, viel Streit, aber vergegeben.

Und dennoch verbrachten wir eine unglaubliche Nacht. Wir hatten eine Verbindung, die ich seit Ewigkeiten nicht mehr spürte.

Ich hatte das Gefühl, als wenn eine Mauer eingerissen wurde.

Okay, ich hätte es leichter treffen können. Eine vergebene Frau.

Nun ja, sie hat sich nun getrennt, eine Wohnung gesucht und wir treffen uns morgen wieder.

Ob es was wird? Vielleicht. Wir gehen das locker an.

Dann kam der Freitag.

Ich schrieb meinem Kumpel, dass wir heute feiern gehen.

Er antwortete später, dass er gerade ein Date hat, aber ich soll lang kommen.

Tat ich. Mach ich mich hübsch? Nö, heute nicht.

Seitdem ich wieder vermehrt Grunge höre, scheiß ich auf tolle Klamotten.

Also Jeans, Chucks, Shirt und ein hochgekrempeltes Sakko. Muss reichen.

(Tausend mal besser, laut den Ladies)

Ich ging hin, sie kamen mir schon entgegen. Hübsches Ding.

Sie will ihre Freundin abholen, die ist gerade noch arbeiten.

Gesagt, getan. Die Mädels gehen erstmal zu ihr, mein Kumpel und ich ziehen weiter.

Ab in eine Kneipe. Gesellig.

Wir lernen ein Mädel kennen, labern ein bisschen. Ich sage ihr, dass ich sie mag. Irgendwas mag ich an ihr.

Sie schaut mich an. Ich sage ihr, dass wir später tanzen gehen und danach in meinen Pool. Ja, ich habe einen im Keller meines Hauses.

Sie ist dabei und fragt, ob wir gleich losgehen.

Geilo.

Am Nebentisch ein paar Leute, die spanisch sprechen.

Mein Kumpel ist Spanier.

Ich sage ihm, er soll irgendwas rüberrufen. Macht er.

Ausgerechnet die heißeste von allen kommt rüber. Sauber!

Wir reden ein bisschen, sie kann auch etwas Deutsch.

Fragt mich, ob ich auch ins McFit gehe. Klar.

Sie redet ein bisschen, ich höre nicht zu. Sage ihr, sie soll mir ihre Nummer geben, wir gehen zusammen.

Gesagt, getan.

Willst du mit in Pool? Klar. Läuft.

Krasser Abend.

Dann kommen die Mädels. Ich hatte ihre Freundin erst gar nicht so recht auf dem Schirm.

Aber als sie ankamen, richtig hübsch gemacht, wurde ich neugierig. Sie sieht aus wie ein verdammtes Model.

Sie setzte sich neben mich. Distanziert. Die andern beiden machten rum.

Ich stellte ein paar Fragen, erzählte mit ihr. Hm, irgendwie doch interessant das Mädel.

Sie trifft mit ihren Antworten genau meine Vorstellungen.

Sie dreht sich mehr zu mir, zeigt deutlich Interesse.

Wir unterhalten uns sehr vertieft. Als hätte man ihr die richtigen Antworten vorher gegeben, die sie mir sagen muss, um zu gefallen.

Ich sage ihr das. Und dass sie aufhören soll, so viele Pluspunkte zu sammeln, schließlich ist sie erst 18.

Ja....18. Ich bekam keine Luft, als ich das hörte.

Und doch wirkt das Mädel so viel selbstbewusster, reflektierter und zielstrebiger als alle Frauen davor. Bis zu einem Alter von 32.

Das kann nicht wahr sein.

Ich hadere mit mir.

Wir gehen weiter. Tanzen.

Ab auf die Tanzfläche, bisschen scheuern.

Tanzt mich mit einmal ein heiße Tussie an. WTF?! Aber so offensiv wie es nur geht.

Mein Mädel sieht es, sie lacht. Cool.

Mein Interesse lag aber einfach bei dem Mädel.

Ich flüsterte der anderen was zu, sie ging.

Dann zu meinem Mädchen. "Du bist für heute Abend meine Freundin."

"okay.", dreht sich um und tanzt mich so unfassbar sexy an.

Alter Vadder, kann das Mädel tanzen!

Woher kann sie das? Sie ist 18? Fuck...

Der Spanier macht sein Ding mit dem Mädel. Läuft.

Später sitzen wir ein bisschen, der Spanier signalisert, ich soll sie küssen. Alle sehen es.

Eine beruhigende Geste von mir. "Ich mach, wenn ich das will."

Sie dreht sich etwas weg.

"Jetzt zum Beispiel", lege meine Hand an ihre Wange, drehe sie um und wir küssen uns.

Okay, knutschen.

Rummachen.

Heftiges Rummachen.

Was hat das Mädel nur für eine Energie!

Wir tanzen wieder heftigst. Trockensex.

Später gehen wir los.

Kumpel und sein Mädel "gehen erstmal vor zum Pool."

Ich sitze mit meinem Mädchen auf der Couch, wir erzählen ein bisschen.

Richtig intime Dinge.

Dann machen wir rum und haben Sex.

Später klopft es, die anderen kommen rein.

Brauchen wohl nicht so lange hähähä.

Die Situation wirkt skurril. Die Mädels machen sich auf den Weg.

Schnell Nummer geholt, Date abgemacht.

Ab ins Bett.

Unglaubliche Nacht.

Manchmal läuft es einfach.

Was für mich den Unterschied machte ist, dass ich wirklich sagte, was ich dachte und fühlte.

Vollkommen ehrlich.

Sonst tat ich das eher nicht. Da wirkte dieses Ungewisse wohl immer sehr anziehend.

Nun das genaue Gegenteil. Wenn man den Friendzone Heinies glaubt, müsste ich auch dazu gehören.

Aber der Unterschied ist wohl, dass ich wirklich dazu stehe.

Das mag für viele hier keine besondere Sache sein.

Aber für mich ist es ein großer Schritt.

Und ich habe das Gefühl, die Kreatur Namens Glück durch Handreichen erreicht zu haben.



5 Kommentare


Empfohlene Kommentare

Glückwunsch zuerst!

Ja, es ist wichtig als Mann zu seinen Gefühlen zu stehen. Es ist was anders, ob man needy mit Gefühlen umgeht oder die Gefühlend wie ein Mann rauslässt und mit Eier dazu steht! Mach weiter so, du findest dein Glück, wenn du es am wenigsten erwartest. Viel Erfolg dabei :D Und in die Friendzone gelangt man nicht dadurch, wenn man sagt, was man wirklich fühlt - zumindest ist es mir noch nie passiert.

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