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Konditionierung - eine neue Technik zum State-Aufbau?

Eintrag erstellt von academic · - 381 Ansichten

In meinem dritten Eintrag (15.08.) hab ich bereits das System dahinter beleuchtet, aber eine richtig strenge Umsetzung ist mir bis dato nicht in den Sinn gekommen. Es geht um Konditionierung, im Kleinen wie im Großen. Um das Aufbessern des States und um das Aufbessern des allgemeinen Selbstbewusstseins.

Damals habe ich grob festgestellt, dass man sich zunächst erwärmen muss, um richtig gut zu sein. Die Erwärmung aber ist für sich betrachtet schon etwas, was es näher zu untersuchen gilt, gerade, wenn man noch unter recht großer Ansprechangst leidet.

Wenn ich die letzten beiden Tage allerdings ansehe, ein enormes Tief und die Rückkehr in die Normalität innerhalb weniger Stunden, wird mir die Bedeutung der "Mikro-Konditionierung" mehr und mehr bewusst. Sehen wir uns den Tag und den Folgetag doch mal an...

Es kam am Freitag, dem 12.09. zu einem Set in einem Club, wohlbemerkt mein erstes Clubgame-Set seit Beginn meiner PU-Zeit - dazu noch unter lauter Musik und mit zwei Targets. Mein Lairleiter hat mich mit einer kleinen Gestik reingepusht und mir später sogar etwas mit Social Proof geholfen, und trotzdem ging das Set verloren. Im Wesentlichen hat eins der Mädchen festgestellt, dass ich sehr verklemmt bin, das andere hat sich etwas gelangweilt (zumindest sah es so aus). Die Gelangweiltheit hat mich etwas eingeschränkt, die Verklemmtheit konnte ich nicht parieren, verstrickte mich in Widersprüche ("ich trinke nicht" - "hey, ihr könnt mir doch ein Bier ausgeben!") und am Ende musste ich unter einer tirade voller weicher Shittests ("ich mag deine so brave Art, ich bin ja da die absolut Böse") aufgeben, weil ich nichts erwidert habe. Ob es Sinn gemacht hätte, das Set auszuspielen, weiß ich nicht, in jedem Fall hab ich selbst nach ca 30-40 Minuten Gespräch ejected, um mein Gesicht zu wahren, und später eventuell weiterzugamen, wenn ich mehr Erfahrungen habe und die Situation durchschaut habe. Mein State rutschte dadurch arg in den Keller.

Am nächsten Tag stand ein Termin beim Optiker an, es ging um Kontaktlinsen. Leider hatte ich sehr starke Augenschließ-Reflexe und bekam die Linsen einfach nicht rein. Nach zweieinhalb Stunden Versuch, psychologischer Auseinandersetzung über die Situation mit meinem Wing und Analyse des Problems haben wir das Ganze vertagt. Trotzdem eine sehr niederschmetternde Erfahrung, die meinem State so sehr zusetzte, dass er tiefer als in den schlimmsten AFC-Zeiten sank.

Wo ist nun die Konditionierung? Die Mikro-Konditionierung setzzte ich an, weil ich wusste, dass für den Samstagabend wieder Clubsargen angesagt war, ich musste aus meinem Tief also irgendwie herauskommen. Bloß wie soll das in 2-3 Stunden gelingen? Nur soviel: Es gelang!

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Man muss sich in den kritischen Zeiten einfach eingestehen, dass der State am Boden ist, und sich überlegen, wie man sich wieder normalisiert. Das Ganze geschieht durch Mikro-Konditionierung, d.h. indem man die bisherigen Ansprecherfahrungen einfach nochmal wiederholt. An jenem Samstag kam ich wieder zu gurer Laune, indem ich erstmal nach dem Ort gefragt habe, dann nach der Uhrzeit, dann nach der Uhrzeit mit einem Handy in der Hand - dann ein Kompliment verteilt und dann etwas Smalltalk begonnen. Diese Reihe kann man fortsetzen - in jedem Fall wirkt sie, und bringt einen wieder zurück auf einstige Höhen.

Und auch im Alltag ist dieses Prinzip sehr gut umsetzbar. Zu jedem Sarge-Tag wärmt man sich zunächst auf. Nehmen wir einfach mal an, ein PU-Anfänger ist soweit, dass er mühelos nach der Post fragen kann, nach der Uhrzeit, aber es gerade neu erlernen will, Komplimente zu verteilen. Dann bringt er sich einfach dadurch in seinen Statem, indem er den Tag damit beginnt, ein paarmal nach der Post zu fragen und nach der Uhrzeit, und erst später sich zu Komplimenten überwindet. Im Clubgame analog: Wer Indirects beherrscht, aber mit Directs Probleme hat, führt zunächst eine Reihe von Indirects aus, und geht dann zu Directs über! Mit anderen Worten:

Jeder, der seinen Ansprechangst bekämpfen will, führt am Anfang jedes neuen Tags die Techniken aus, die er in den letzten Tagen neu erlernt hat - erst dann geht er an seine Grenzen und überwindet sich dort

Jeder PUA geht danaxch vor, aber nicht jeder mit aller Strenge. Dieses Prinzip ist so sonnenklar und wirksam, dennoch wird in nur wenigen Bootcamps und Konditionierungstrainings darauf Bezug genommen. Wer das Prinzip allerdings mit aller Strenge (und eventuell mit Protokoll) verfolgt, kann sich sehr schnell auf besondere Ansprech-Leistungen konditionieren und auf die Weise große Erfolge einfahren. Ich überlege, ob ich ein Set voller Übungen aufstelle, um das Prinzip noch verständlicher zu machen.

Kommentare und Amerkungen zu dieser Technik sind sehr erwünscht.



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