ich wusste nicht so recht wohin mit diesem Beitrag. Ich möchte durch diesen Text hier eigentlich keine Ratschläge bekommen à la "Wie bekomme ich sie zurück" sondern viel mehr meine (in meinen Augen fast perfekte) Beziehung noch einmal Revue passieren lassen und es viel mehr eine Art Fieldreport werden lassen. Außerdem hilft es mir auch es noch etwas besser zu verarbeiten, da ich das Gröbste zwar schon hinter mir habe aber eben noch nicht ganz. Über eure Meinungen, Fragen und Ratschläge zu dem jetzigen Verhalten von ihr und der ganzen Geschichte würde ich mich aber natürlich trotzdem freuen ;) Sie ist jetzt 20, ich werde im August 25 und wir wohnen ca. 130 km voneinander entfernt. Da sie arbeitet und ich studiere hatten wir eigentlich nur die Wochenenden. In den Semesterferien, wenn sie Urlaub hatte oder Feiertage gut gelegen sind haben wir uns aber auch unter der Woche gesehen. Es hat sich aber keiner von uns darüber beschwert, dass er keine Lust zu fahren hat und wir waren abwechselnd bei ihr (noch Elternhaus) und mir (WG mit Kumpel). Das ganze hat im Sommer 2011 angefangen, als ich mit ein paar Leuten meinen Geburtstag feiern war. Ein Freund von mir hat sie damals angesprochen und wohl auch einen Monat was mit ihr gehabt, allerdings nichts ernstes. Ich hatte damals eigentlich kein Interesse und deshalb auch wenig mit ihr gequatscht. Sie hat mich aber schon sehr bald nach diesem ersten - wenn auch nur kurzem - Treffen auf Facebook geadded und so gut wie alle meine Fotos geliked und teils auch kommentiert. Irgendwann hab ich sie dann einfach mal angeschrieben und wir haben über alles gesprochen und auch sehr schnell ins Unanständige abgedriftet ;) Insgesamt ca. 2 Monate nach dem ersten Treffen hat es also von uns beiden zeitlich geklappt und sie ist übers Wochenende zu mir gekommen. Wir hatten ein tolles Wochenende mit viel und verdammt gutem Sex und wollten das bald wiederholen. Anfangs wollten wir die Sache aber locker angehen lassen. Unter anderem wegen der Entfernung wollten wir uns einfach nur hin und wieder zum Spaß haben treffen. Das erste Weihnachten haben wir getrennt bei unseren Familien verbracht, Silvester waren wir aber gemeinsam bei mir feiern. Danach haben wir beschlossen, dass wir uns definitiv mehr vorstellen können und waren nun offiziel ein Paar ;) Nach den Prüfungen im Januar war ich dann auch das erste mal bei ihr, hab ihre Eltern und Freunde kennen gelernt und die Beziehung wurde einfach immer besser. Im Sommer waren wir eine Woche im Urlaub und an den Wochenenden viel unternommen. Wir haben zwar nicht sehr oft telefoniert (1 - 2 mal die Woche), aber täglich unmengen SMSen geschrieben bzw. Bilder über Facebook/E-Mail. Hin und wieder hatten wir auch ein Wochenende, an dem wir uns gar nicht gesehen haben, statt dessen musste dann Skype und das Telefon herhalten. Solche Wochenenden hielten sich aber in Grenzen. Wirklich viel gibt es ab da nicht zu erzählen, wir hatten nie Streit, wir konnten über alle unsere Wünsche und Probleme reden ohne etwas zu befürchten. Da sie vorher immer nur kurze "Beziehungen" (1 - 6 Monate), und diese auch mit keinen Vernünftigen "Männern" und wir uns einfach blind verstanden war eine gemeinsame Zukunft eigenlich für uns beide klar, auch all ihre Freundinnen haben das gesehen ohne dass wir etwas darüber sagen mussten ;) Auch die WG, die ich fast zeitgleich aber unabhängig mit dem kennenlernen gegründet habe wurde teils gemeinsam eingerichtet. Diesen Frühling nahm das ganze aber dann ein sehr plötzliches Ende. Anfang April hatte ihre beste Freundin Geburtstag und das haben sie am Wochenende gefeiert. Ich hatte allerdings keine Zeit, also haben wir und erst das nächste Wochenende wieder gesehen. Wir haben aber telefoniert und alles war noch in bester Ordnung. In dieser Woche ging es bei ihr auf der Arbeit (kleiner Betrieb mit ~6 Mann) aber schlimm zu. Ein Azubi war nicht da, eine andere Mitarbeiterin (die sowieso bald gekündigt wird und entsprechend wenig Lust zu arbeiten hat) hat nur Fehler gemacht und alles blieb an meiner Freundin hängen. Mitte dieser Woche ist dann auch noch die Chefin ausgerastet und hat alle Mitarbeiter angeschriehen und zur Sau gemacht. Haben an diesem Tag nicht viel geschrieben, da sie einfach keine Lust hatte darüber zu schreiben, was ich auch verstehe. Habe ihr Mut gemacht mit dem Chef zu reden, was sie auch gemacht hat. Außerdem noch einige aufbauenden Worte, was sie als "die einfach schönsten SMS-Worte" bezeichnete. Am Wochenende haben wir uns dann wieder gesehen, allerdings war sie deutlich distanzierter als sonst. Samstags abend waren wir bei einem Freund zum grillen, Samstags ging es dann in eine lokale Disco/Bar. Auch da war eine seltsame Stimmung in der Luft gelegen. Ich habe sie Samstags immer und immer wieder darauf angesprochen und sie meinte, dass sie noch etwas darüber nachdenkt und wir Sonntags reden. Sonntags abend waren wir dann im Bett gelegen aber sie hat sich sehr gequält nicht darüber zu reden. Dieses Verhalten kannte ich aber bereits von ihr, da wir schon mal eine kleine "Meinungsverschiedenheit" hatten. Damals hatten wir gemeinsam geduscht und uns halb angezogen. Ich war schon in Hosen, sie hatte Shirt und Unterhose (kein Tanga) an und ich habe meinen Dad mit ins Bad gelassen weil er was holen wollte. Das war ihr aber gar nicht recht, was sie mir aber auch nicht gleich sagte. Ich musste erst 1000 mal nachfragen, und mit jedem mal wurde sie distanzierter. Anfangs war ich mir nicht sicher ob es an meinem unablässigem Nachfragen lag, als ich sie aber abends in den Arm nahm und sie nocheinmal fragte konnte sie mir alles erzählen. Zwar weinend, aber danach war alles wieder gut. Mit diesem Verhalten hatte ich aber kein Problem, das kannte und erkannte ich und wusste was zu tun war. Und sie war auch glücklich, dass ich sie in dieser Situation "an die Hand nehme" und wir alles klären konnten. Nun gut, wir lagen also an diesem letzten glücklichem Sonntag gemeinsam im Bett, ich hiel sie im Arm und wir redeten unter Tränen miteinander. Ich fühle das ganze Wochenende ebenfalls, dass etwas nicht stimmt und hatte unglaubliche Verlustängste. Wir sprachen endlich über ihre grauenvolle Arbeitswoche und ich konnte ihr etwas Kraft geben. Wir sprachen darüber, dass es im Moment durch die Arbeit eine schwere Zeit für sie ist. Außerdem kammen noch Bauschmerzen bei ihr dazu, die sie immer in Kombination mit Stress hatte. Das ging laut ihr aber schon seit sie denken kann so. Deshalb war ich auch öfters mit ihr beim Arzt bzw. ging sie zu einem Heilpraktiker um das mal zu testen. Der hat aber vergessen die Hälfte der Medis zu verschreiben, was er auch telefonisch mitteilte - natürlich genau in DER schlimmen Arbeitswoche, in der einfach alles zusammen kam. Nun ja, Sonntag Nacht ging vorbei und zumindestens da war nach unserem Gespräch alles in Ordnung. Die neue Woche brach an, wir verabschiedeten uns Montag früh wie gewohnt und ich machte mich auf den Heimweg. Es war aber doch anders als sonst, es kamen weniger Nachrichten von ihr und diese auch gefühlloser. Keine Smileys, kein "Baby" und sehr kurz und knapp. Sie erwähnte, dass ihre Bauchschmerzen schlimmer sind, Angst hat und nicht weiß, ob es wirklich an der Arbeit liegt. Um sie aufzumuntern habe ich Mittwochs ein kleines Elektronikprojekt an dem ich arbeite schnell umprogramiert. Auf einem kleinen Display mit lila/rosa Beleuchtung blinkte nach kurzer Zeit der Lauftext "I love my baby" mit ein paar Herzchen. Geflimt, verschickt, für süß befuden worden und damit die Beziehung begraben. Sie hatte bereits diese ganze Woche mit ihren Freundinnen darüber gesprochen, weil sie nicht wusste was sie machen soll. Diese waren schon fast entsetzt, weil es zwischen uns so unglaublich gut lief und diese Entscheidung nun von heiterem Himmel fällt. Letzten Endes hat sie sich aber für das Ende entschieden, was ich auch verstehen kann. Ich möchte sie nicht zwingen mit mir zusammen zu sein, wenn keine Gefühle mehr da sind. Ab diesem Aufmunterungsversuch war für sie aber klar, dass unsere Beziehung keine Zukunft mehr haben kann. Sie sagte mir das nicht direkt, aber an der Art wie sie mit mir schrieb war es klar - und es war grausam. Dieses Wochenende hatten wir wir ganz normal bei ihr ausgemacht und ich wollte eigentlich nochmal mit ihr darüber reden und vielleicht eine Beziehungspause vorschlagen. Freitag mittag kam dann aber ein weiterer Schlag ins Gesicht: Ich solle doch ihre Sachen, die bei mir sind auch gleich mitbringen. Kleine Anekdote dazu noch (Absatz kann übersprungen werden, wenn es zu viel ist): Sie hatte ein großes Kissen mit schwarzem Überzug und vielen kleinen weißen Punkten bei mir. Eine gute Freundin von ihr und auch mir macht professionelle Fotoshootings - da hatten wir schon mal unglaublich schöne Pärchenfotos gemacht. Ihre Idee war ein "Pünktchen-Shooting", also mit gepunktetem Rock, runden Luftballons (nicht diese eierförmigen) in schwarz/weiß. Da kam mir auch das Kissen in den Sinn. Am Sonntag wollte sie das Shooting machen, daher wollte ich sie fragen ob ich "das Kissen auch mitbringen soll, das würde ja dazupassen". Ich habe es nicht geschrieben, weil ich Angst vor eine Antwort wie "Bring doch gleich alles mit" hatte... Ich packe also ihre Sachen zusammen: Ein ganzer Kofferraum voll (Kleinwagen, aber da passt viel rein) und noch ein Klapp-Wäschekorb, in dem ich auch immer meine Klamotten, Laptop und Schulsachen hatte, alles was ich eben übers Wochenende brauche. Bei ihr haben wir uns dann ins Bett gesetzt und geredet. Es tat ihr unendlich leid, dass sie mir solche Schmerzen zufügt, aber es ist wohl das beste über kurz oder lang. Natürlich habe ich geheult, sehr viel mehr als sie. Sie meinte immer "ich soll doch bitte zu weinen aufhören", konnte ich aber nicht und hab ich ihr auch gesagt. Der Grund war wirklich nur, dass sie keine Gefühle mehr hat. Es gibt wohl keinen anderen, es keiner Fehler gemacht hat und das glaube ich ihr auch. Sie erzählte, dass ich der beste Mann bin, den sie je gekannt hat. Außerdem haben wir uns darauf geeinigt weiter in Kontakt zu bleiben (das kam sogar von ihr). Wie schon mal erwähnt, ich habe ihr gesagt dass ich die Entscheidung akzeptieren werde, auch wenn es nicht leicht wird. Meine Bemerkung, dass das zwischen uns besonders war, hat sie erst eingesehen, als sie total überrascht den vollen Kofferraum mit ausgeräumt hat. Der Freitag endete damit, dass ich zu meiner besten Freundin gefahren bin. Meine - nun Ex - Freundin ging an dem Abend mit ihrer besten Freundin feiern, deutlich länger als sie es normalerweiße außhält, aber dazu auch noch etwa später. Als ich am nächsten Tag aufgewacht wurde ging mein Gefühlschaos natürlich erst richtig los (hatte ich ihr am Freitag auch gesagt und "vorgewarnt", aber das verstand sie). Ich machte mir Vorwürfe und habe ihr emotionale Nachrichten geschrieben in dennen ich mich an tolles erinnerte. Sie hatte aber überhaupt keine Lust überhaupt irgendetwas zu schreiben und reagierte eher genervt, was verständlich ist. Ich habe an dem Wochenende mein Facebook aufgeräumt, Bilder von uns gelöscht bzw. offline gesichert. Die Woche drauf hat sie mich geblockt. Direkt mir ihr habe ich schon seit 4 Wochen nicht mehr geschrieben, bei den Versuchen davor kam auch nur "keine Lust" oder "will meine Ruhe" als antwort zurück ... oder eben nichts. Mit ihren Freundinnen (die ich ja auch persönlich besser kannte) konnte ich mich etwas austauschen, da diese ihr Verhalten genausowenig verstanden. Zwar kannte ihre beste Freundin die Facete, dass sie sich einfach extrem davon ablenkt (sie war jeden Tag weg mit Freundinnen), aber wirklich hilfreich fand ich das nicht. Zwei Wochen nach unserer Trennung hatte sie einen neuen, auch da waren ihre Freundinnen nicht begeistert. Sie kannten ihn zwar nicht weiter, aber zumindestens fand ihn keine wirklich attraktiv. Ich störte mich besonders an ihrer Aussage, dass sie nach unserer Trennung auch mindestens einen Monat Pause braucht... Meine momentane Einstellung ist erst einmal kein weiterer Kontakt. Auch wenn die Anfangswochen extrem schwierig waren (und ich mit manchen Nachrichten schon hier und da etwas kaputtgemacht habt), geht es mitlerweile. Ein Teil in mir kann sie voll und ganz verstehen, auch der radikale Kontaktabbruch. Der gleiche Teil denkt auch daran, dass man sich in naher Zukunft wieder neu kennenlernen und verlieben kann oder sie nach dem nächsten "Freund" irgendwann feststellt, was sie/wir mal hatten. Ein anderer Teil hat aber auch kein Problem damit, wenn es "nur" beim gelegentlichem chatten bleibt. Keiner der Teile will aber den endgültigen Kontaktabbruch so richtig akzeptieren oder verstehen und schiebt das auf Angst bei ihr - Angst sich wieder zu verlieben. Die Prüfungen in einem Monat lenken aber vorerst ab, erinnern aber auch wieder an die Zeit als ich gemeinsam mit ihr auf dem Balkon in der Sonne gelernt habe... Mit ihren Freundinnen werde ich auch weiterhin schreiben. Nicht aufdringlich oder needy weil ich mir Infos über sie erhoffe, sondern einfach weil es auch meine Freunde geworden sind. Wenn ihr nach diesem kleinen (und teils emotionalem) Roman noch Lust habt, könnt ihr gerne euren Senf dazugeben, wie ihr die Situation einschätzt usw. :)