saian

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  1. vor 7 Stunden, Sartre66 schrieb:

    Genau… da frage ich mich, ob man dagegen was tun könnte. Letztlich finde ich das Schade, keine wünschenswerte Eigenschaft, gerade wenn man davon ausgeht, dass es durch negative Prägung entstanden ist.

    Eine Frage, die relevant ist: Ist die Eigenschaft an sich nicht wünschenswert oder die Folgen daraus nicht?

     

    vor 7 Stunden, Sartre66 schrieb:

    mein Problem ist, dass das meine Beziehungen torpediert bzw. ich noch keine „Beziehungsform“ gefunden habe, in der das wirklich gut passt. So ein ständiges inneres Rumeiern: Sie will legitimerweise am WE was zusammen unternehmen, und instant kommt bei mir der Gedanke, dass ich eigentlich lieber was alleine machen würde. Finde ich dann „ungesund“ von meiner Seite, und wir machen was zusammen.

    Da arbeitest du dich ja sehr gut zum Kern vor.
    Es geht also um das Zusammenfinden von deinen Bedürfnissen und ihren Bedürfnissen.

    Wie kommuniziert ihr über eure Bedürfnisse?
    Wird hierüber expliziert gesprochen, bspw. in Form von "Ich möchte am Wochenende alleine für mich sein."?
    Falls ja, hast du den Eindruck, dass du dich viel dafür rechtfertigen musst?
    Wie klar ist eure Kommunikation generell, d.h. von implizit/Bedürfnisse zurückstellen/"erraten"/"andeuten"/ bis explizitit/gerade heraus/Bedürfnisse deutlich ansprechen.

    ---

    Ich bin sehr ähnlich wie du und sehr glücklich verheiratet.
    Mir hat es im Endeffekt sehr geholfen, meinen Frieden mit mir selbst zu schließen, die positiven Seiten meines Rückzugs-Bedürfnisses sehr wertzuschätzen und einen gut passenden Partner zu finden.

    Im ganzheitlichen System "menschliches Individuum" tragen alle Teile etwas bei: Eine mechanistische Ansichtsweise im Sinne von "das kaputte Rädchen (= Bedürfnis nach Rückzug) entfernen" ist meiner Ansicht nach zu einfach gedacht und würde zu weitreichenden Systemveränderungen führen. Ich kann nur ich sein durch das Zusammenspiel von allen Einzelteilen.

    Entscheidend ist sicherlich auch, dass meine Frau sehr ähnlich ist und es dadurch einfacher ist, sehr offen über unsere Bedürfnisse zu sprechen.

     

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  2. vor 13 Stunden, Sartre66 schrieb:

    ein Thema, mit dem ich mich schon lange in Beziehungen herumplage

    Interessanter Ausdruck. Woran machst du genau fest, dass es eine Plage ist?
    Ist ja erstmal ein Bedürfnis, welches du in dir wahrnimmst.

    Wenn du mal wieder dieses Bedürfnis wahrnimmst, dann beobachte es.
    Wo ist es? Fuß? Bauch? Hals?

    Wenn du das Bedürfnis wahrnimmst und dich dann zurückziehst,
    nimmst du das dann als ein "weg von" (bspw. Lärm, Stress, Menschen)
    oder als "hin zu" (bspw. Freiraum, Entspannen, Abschalten) wahr?

    Wenn du dann alleine bist, wie fühlst du dich dann?
    Womit füllst du dann die Zeit?

     

     

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  3. vor 3 Stunden, Zinga schrieb:

    Das ist eine berechtigte Frage. Weil das Gefühl, dass ich froh darüber bin,  da im Moment keinen dabei zu haben, ist meiner Meinung nach eben komplett echt und kein Selbstschutz, wie man weiter oben vermutet hat und auch verständlich ist. Tatsächlich brauche ich für die meisten Sache keine zweite Person. Egal ob das Essen gehen, Kino, Feiern, Reisen, das kann man alles perfekt alleine. Natürlich kann manches davon auch mit Freunden schön sein, manches vlt mehr mit Familienmitgliedern, aber es kann auch alleine sehr gut sein. Natürlich kann es auch mit einer Frau sehr schön sein, mit der man ein intimes Verhältnis pflegt, es stimmt nämlich schon, dass ich das letztendlich nicht beurteilen kann. Aber diese Pärchenfotos finde ich nach wie vor gruselig. Noch dazu bei Orten die man kennt und mag, ich würde da tatsächlich dort zumindest keine Frau dabei haben wollen.

    Aber so im alltäglichen Rahmen, finde ich kaum Frauen. Wie gesagt, in den letzten 8 Jahren, waren es um die vier, die mir sehr gefallen haben oder ich sehr interessant fand. Aber seitdem nichts. Außer im Club und die melden sich nicht mehr zurück oder in seltenen Fällen. Ich weiß auch gar nicht wie das stochastisch hinhauen soll. Ich frage mich wirklich, was die Leute für Hobbies/Berufe/ Freundeskreise haben, dass sie angeblich aus so einem Pool schöpfen. OG jetzt erstmal ausgenommen, ist denke ich besser so und wird ja auch so empfohlen. Ich bin ein normaler Mensch und kein Eremit, aber ich erlebe das nicht so. Auch in den Freundeskreisen. Ich hatte mal ziemlich viele und darunter waren auch Leute die sehr gut mit Frauen waren, da waren auch welche am Start, aber konnte man vergessen. Und ich glaube, ihr würdet mir Recht geben, wenn er diese erlebt habt. Ich finds ja selbst komisch, ich weiß, dass es wahnsinnig viele hübsche und interessante Frauen gibt, deswegen wundert es mich, dass ich ihnen so selten im privaten oder ähnlichem begegne. Klar, sollte man nicht jammern und muss ihnen dann entgegen gehen, aber anderen Leuten laufen sie ja auch so über den Weg. Und wenn es welche gibt, dann wird halt nichts draus. Was natürlich sicher auch an mir liegt. 

    Will heißen es ist halt so eine Mixtur. Es gibt dieses Gefühl, dass ich nicht so der klassische Beziehungsmensch bin, was ja sein kann oder auch nicht. Gleichzeitig fehlen mir halt schon Frauen im leben, was eigentlich gerade das EInzige ist, was mich stört. Dann habe ich das ausführlich ausgeführte Problem, dass ich mich nicht für so viele interessiere. Das hat auch sicher damit zu tun, dass ich ein komplizierter Mensch bin. Im Sinne, dass ich mehrere Facetten habe. Die sehr gegensätzlich sind. Was ich einerseits nicht schlecht finde, was auch das Spektrum einerseits sogar recht groß machen würde, so habe ich auch keinen speziellen Typ, aber den jeweiligen halt dann oft Sachen abgehen oder sie haben, mit denen ich auf Dauer schlecht dealen kann. Und dann wiederum in meinen Augen auch ein gewisses Pech und schlechtes Timing. Weil es gibt ja welche und da geht es nicht  darum, dass das 9er oder so sein müssen, aber die waren halt nicht frei, oder ich war damals noch viel zu schüchtern. Das sind also auch nochmal zwei separate Sachen in  sich. 


    Deine Ansicht von Beziehung ist ein klassisches Selection Bias. Es gibt keine Regeln, wie man eine Beziehung "richtig" führt.
    Du hast nun selektiert die Beziehungen vor Augen, in denen es so läuft (oder du denkst, dass es dort so läuft), wie du es nicht willst.

    Nun schließt du daraus, dass alles Beziehungen so sind (nein, nur die, die du betrachtest) und dass deine Beziehung dann auch so sein wird (nein, ihr könnt eure Beziehung so gestalten, wie ihr es wollt) und sich das mit deinem erwünschten Leben nicht vereinbaren lässt.

    Allein sein und Beziehung schließt sich nicht aus. Manche Paare wohnen zusammen, manche nicht. Manche treffen sich täglich, manche einmal pro Woche. Manche machen fast alles zusammen, manche ganz wenig.

    Ich hatte den Großteil meiner 20-ger diese dumme Idee, dass Beziehung mir etwas wegnimmt, mich einschränkt. Das hatte aber überhaupt nichts mit Beziehung an sich zu tun, sondern wie ich Beziehung gelebt habe.

    ---

    Zum Kennenlernen:

    Wenn wir es mal grob überschlagen:
    - Schlafen: 60h
    - Arbeit: 50h (Arbeit, Pause, Pendeln)
    - Kleinkram zuhause: 10h

    Da bleiben rund 50h übrig, in denen du Frauen kennenlernen kannst, außerhalb der Arbeit.
    Die 50h kannst du verdoppeln, wenn du bei der Arbeit interessante Frauen hast.

    Und in dieser Zeit machst du dann eben Sachen, die dich interessieren und überlegst dir, wo da Frauen sein könnten:
    - Schach
    - Buchclub
    - Improtheater
    - gemischtes Volleyball
    - Spaziergang
    - Kochkurs
    - Crossfit
    - Tanzkurs
    - Laufclub

    Streetgame unterliegt natürlich auch einem starken Selection Bias, sodass du dort in der Regel immer die gleichen Frauen triffst. Das Gleiche gilt für Bars, Clubs etc.
    Da musst du dich eben fragen, ob du dort die Frauen triffst, mit denen du gerne eine Beziehung hättest.

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  4. Am 22.10.2023 um 17:05 , Zinga schrieb:

    Meine Frage wäre, wie ich die Gedanken einordnen soll, ob sie normal und verständlich sind oder eher bedenklich? Und was man daraus zieht.

    Du siehst einzelne Situationen und ziehst daraus Schlüsse.

    "Beziehung" ist abstrakt. Es ist ein Prozess, kein Gesamtevent.
    Mehrere Events (u.a.) werden dann irgendwann als "Beziehung" betitelt.

    Es ist vollkommen normal, dass man auch in einer Beziehung Momente erlebt, in denen man gerne irgendwo anders wäre.
    Das ist aber logisch betrachtet dann nicht die Folge der Beziehung, sondern eher die Folge des Events.

    Neulich war ich bei ner lahmen Yoga-Gruppen-Vorführung meiner Frau.
    Rugby-WM mit meinen Kumpels wäre deutlich cooler gewesen.
    Aber ja, ihr zu Liebe, weil sie sich super gefreut hat, bin ich da hin.

    Dafür erwartet mich unter anderem täglich nach der Arbeit eine herzliche Umarmung und ein leckeres Essen.
    Von meinen Kumpels bekomme ich das nicht.

    Bestimmte Möglichkeiten beinhalten bestimmte Vor- und Nachteile.
    Sucht man sich einen **passenden** Partner, dann ist es nicht schwierig, viele Vorteile zu haben.
    Und mit ein wenig Flexibilität im Denken ist es auch erlernbar, vormalige Nachteile sinnvoll zu reframen. (bei der Yoga-Vorführung gibt es auch paar coole Leute und ein Bier)

    Geben und Nehmen.
    Man investiert (Vertrauen, Zeit, Energie etc.) in ein kleines Pflänzchen, mit der Hoffnung, dass es irgendwann ein großer, starker Baum wird.
    Der Baum spendet dann Früchte, Schatten und vieles mehr.
     

    Am 23.10.2023 um 13:04 , ElNuevo schrieb:

    Du bist zu sehr im Verstand. Alles ist viel zu Abstrakt, zu theoretisch. 

    Du kannst dir immer Sachen durch- und zerdenken zu denen du keinen "erlebten" Bezug hast. 

    Geh raus in die Welt und "erlebe" sie, anstatt sie zu theoretisieren und nur mit der kalten Ratio ergründen zu wollen (funktioniert nicht bzw. viel schlimmer - du fängst an dich im Kreis zu drehen). Ist im übrigen m.M. nach das Hauptproblem der heutigen Zeit und die Schattenseite der Digitalisierung.    

    Trifft es gut auf den Punkt.

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  5. Am 20.5.2023 um 08:44 , Creator90 schrieb:

    Ich [...] werde im September Vater.

    ---

    Wird das Leben ab 30 echt langweiliger, unaufgeregter?

    Erwarte ich zu viel vom Leben und Freunden?

    Wie und wo kann ich Ü30 neue Freunde kennenlernen?

    Soll ich vllt in einen dynamischeren Job wechseln, wo es jüngere, aufgeschlossenere Leute gibt?

    Was fühlst du, wenn du dir bewusst machst, dass du in 3 Monaten Vater wirst?

    Wie denkst du über deine Fragen nach, wenn du das im Kontext des Vaterwerdens siehst?

     


  6. Am 5.11.2022 um 12:19 , shyguy_muc schrieb:

    Hey Leute. Nochmals danke für die vielen Antworten und Ratschläge. Hatte ja eigentlich vor allem auf ein paar (mehr) Erfahrungsberichte gehofft von Leuten, die schon mal MDMA konsumiert haben. Insbesondere von Leuten, die eher  introvertiert bzw. schüchtern sind, und ob sie die Erfahrungen von diesem Typen bestätigen können. Aber ist vmtl. das falsche Forum hier. Werde trotzdem wohl vorher mal diese Beta-Blocker ausprobieren, vielleicht schaff ich ja damit schon den "Durchbruch"

    LG

    Micha

    Hi,

    also quasi:
    1. Pille nehmen
    2. Lebensnotwendiger, sehr sinnvoller Basisaffekt "Angst" verschwindet kurzzeitig
    3. Gewünschte Verhaltensoption "Frau ansprechen" wird automatisch eingeleitet

    ---

    Meine Fragen:
    - Wie würde so ein "Durchbruch" aussehen?
    - Wie machst du daraus nun eine langfristig funktionierende Kette, wenn das Einleiten deiner gewünschten Verhaltensoption durch den Konsum der Pille eingeleitet wird?
    - Wie hoch schätzt du die Wahrscheinlichkeit ein, dass danach deine fast 30 Jahre antrainierten, unerwünschten Muster verschwunden sind?
    - Falls "hoch": Warum werden in psychotherapeutischen Verfahren "Pillen" als Beigabe genutzt und nicht als simple Lösung?
    - Wie hoch bewertest du das Abhängigkeitspotential deiner Pillen in deinem persönlichen Kontext?
    - Hast du recherchiert, welche Nebenwirkungen auftreten?
    - Hast du recherchiert, was diejenigen Konsumenten sagen, bei denen es nicht funktioniert hat?
    - Wie kommst du an die Pillen?
    - Wie sicher bist du dir, dass die erhaltenen Pillen das sind, was du denkst, was sie sind?
    - Hast du dir Gedanken gemacht, welchen Preis du für deinen Konsum bezahlen wirst?
    - Hast du dir Gedanken über alternative Möglichkeiten gemacht, wie du mit der Angst umgehen kannst?
    - Hast du bereits einen Psychologen/Psychotherapeuten kontaktiert?

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  7. Hallo Zusammen,

    > Ich bin aktuell 32 Jahre alt, schon seit 8 Jahren zum größten Teil bewusst Single und lebe inzwischen seit 3 Jahre etwa 1 Stunde von meiner Heimat entfernt, in der noch die meisten meiner alten Freunde und Bekannte leben. Ich halte seit ich 24 bin quasi einen Single Haushalt und komme super damit klar, da ich sehr selbstständig bin.

    Stell dir vor, du würdest da draußen einen Menschen finden, den du zu 100% toll findest und mit dem du perfekt matchst.

    Würdest du dann immer noch "zum größten Teil bewusst Single" sein wollen?

    Ich halte die moderne Selbstaufgabe, dieses Abwälzen der Eigenverantwortung auf andere Menschen, für sehr skurril.

    Die Erwartungshaltung, die wir an andere Menschen haben, bauen wir auf isolierten Einzelkomponenten (klug, attraktiv, witzig, ehrgeizig, häuslich etc.) auf,
    erkennen aber viel zu selten, dass sich manche Einzelkomponenten diametral gegenüberstehen.


    > Liebesbeziehungen waren bei mir immer eher mit Stress verbunden, da ich einfach scheisse darin war Grenzen zu setzen, meine eigenen Bedürfnisse auf Augenhöhe zu sehen oder mich zu wehren bzw. mir dem nötigen Respekt zu verschaffen. Genauso wenig war ich es mir unbewusst selbst wert mit jemanden zusammen zu sein, der mich auch verdient hat. Verdient in dem Sinne, dass man meine Gutmütigkeit nicht ausnutzt oder alles als selbstverständlich sieht und nicht über mein Leben bestimmen will.

    Was denkst du, wieviele Menschen du in deinem Leben getroffen hast? 100? 1.000? 10.000?

    Von wievielen davon würdest du wirklich ernsthaft sagen "Dieser Mensch will meine Gutmütigkeit ausnutzen und über mein Leben bestimmen!"?

    Und dann immer mal die 180°-Ansicht: Bist du denn der Mensch, der das genau so lebt?

    Akzeptierst du die Bedürfnisse anderer Menschen?

    Akzeptierst du Menschen, die sich den nötigen Respekt verschaffen?


    > Ich mache sehr oft einen Rückzieher, wenn sich etwas anbahnen könnte, weil ich die Freiheit, dann als bedroht sehe, dass man mich nicht so lässt wie ich bin oder ich in Ruhe meinen Bedürfnissen nachgehen kann, ohne mich dafür zu rechtfertigen oder mir das schlecht reden zu lassen. Es haben sich einfach schon zu viele in mein Leben eingemischt, meinten Sie müssten für mich sprechen, mich verkuppeln, über mich bestimmen, mich belehren oder sich über mich stellen. Das war in der Familie und auch in Freundschaften so. Ich bin auch häufig ein Objekt von getuschel und Lästereien gewesen und immer noch, da ich meine Meinung so nach außen gebe, wie ich darüber denke. Das hat mich vor allem In meiner Vergangenheit stark geprägt und wirkt auch bis heute noch nach, kann aber mittlerweile besser damit umgehen. Ich hasse Hinterlistigkeit, Heuchlerei, Doppelmoral, Unreflektiertheit und Scheinheiligkeit. Ich verurteile sowas zutiefst, so dass man mich damit jagen kann.

    Finitude of time. Du kannst alles sein oder werden, aber nicht gleichzeitig.

    Mach dir klar, dass du bereits jetzt schon ein Leben führst, in dem du im Grunde in jeder Sekunde dich für 1 Sache entscheidest und gleichzeitig gegen 1.000 andere.

    Ich war die ersten 30 Jahre meines Lebens genau wie du in diesem Punkt.
    Die Erkenntnis ist, dass ich zwar in Isolation eher so sein kannst, wie ich will, aber auch ich nur ein Teil eines Systems bin.

    Ich denke, dass du hier einen Denkfehler begehst:
    Reize aus der Außenwelt ("Ach Peter, ich habe hier eine Freundin, die Heike, trefft euch doch mal.") führen NICHT zwangsweise zu einer Reaktion (Peter trifft Heike.).

    Dazwischen stehst du als erwachsener Mensch, der auf diesen Reiz reagiert.

    Mögliche Reaktionen sind:
    - Du sagst "Ja."
    - Du sagst "Nein."
    - Du ignorierst es
    - Du verprügelst die Person
    - ...

    Die Möglichkeiten sind endlos.

    Was ich sagen möchte: Um die Rechte eines Systems nutzen zu können, musst du die Pflichten händeln.
    Das Recht, soziale Kontakte eingehen zu dürfen, beinhaltet die Pflicht, mit sozialen Kontakten zu kommunizieren.

    Du möchtest als Mitglied einer sozialen Spezies ein erfülltes soziales Leben führen, eventuell Vertrauen, Freundschaften, körperliche Nähe genießen,
    also musst du auch lernen, in Kommunikation zu treten, auch wenn sie nicht deinen Wünschen entspricht.


    > Das Problem dabei ist nur, dass man den Eindruck bekommt, dass sie sich selbst dabei für Schlauer halten und oft noch nichtmal checken wann ich Humor anwende. Auch in Richtung Sarkasmus. Als würde ich mich und andere nicht organisieren können, obwohl das u.a. mein Job ist andere darin zu schulen. Hahaha.. Worte auf die Waagschale legen und das als Anlass sehen, mit mir umzugehen, als wäre ich dümmlich aber liebenswert. Mich hart zu unterschätzen oder etwas nicht zuzutrauen oder meine Ansichten und Meinungen unter den Scheffel stellen bzw. ihre drüber, weil Sie glauben sie wüssten es besser oder sich eher als Mittelpunkt sehen.

    > Ich bemerke einfach, dass ich auch häufig Opfer von Projektionen bin, weil viele in meinem Bekanntenkreis Angst davor haben alleine zu sein und ihre Lebensvorstellungen mir anhängen oder Probleme damit haben Selbstgenügsam zu sein. Ich offen Dinge mit Triggerpotenzial ausspreche. Daraus entstehen z.B. Situationen wie "Wir müssen dem mal unter die Arme greifen, damit er eine findet." oder mein Leben wird als weniger wertvoll angesehen, nur weil ich keine Beziehung mit einer Frau führe. Man könnte fast sagen, ich werde dafür verurteilt und ob ich denn keine Kinder wollen würde. Ich bin mir sicher, dass die ein oder andere Person mit guter Absicht sich versucht zu verhalten, aber es selbst nicht besser weiss, dass es toxisch ist.

    Das sind zwei witzige Absätze. Deine inhaltliche Kritik ist, dass andere sich für Schlauer halten. Gleichzeitig nutzt du genau das selbe Mittel. Du mutmaßt hier doch genau wie die, die du kritierst ("nichtmal checken...", "viele in meinem Bekanntenkreis Angst davor haben alleine zu sein", "es selbst nicht besser weiß").

    ---

    > Irgendwie habe ich das Gefühl, dass Kontrollsucht ein riesiges Problem in unserer Gesellschaft ist und dass ich offensichtlich Menschen mit höheren narzisstischer Gewichtung in ihrer Persönlichkeit anziehe. Auch Co-Narzisstische Menschen.

    > Vielleicht habe ich auch nur Angst mir einzugestehen, dass ich nicht hoffen kann, dass sich Menschen ändern, um mich vor dem Schritt zu bewahren Freundschaften / Bekanntschaften in Frage zu stellen bzw. Konsequenzen daraus zu ziehen, die lebensverändernd sind.

    > Mir fällt einfach auf, dass die Zeit, die ich mit mir verbringen für mich häufig heilsamer ist, als Leute, die mich in irgendeine Schublade stecken, weil sie ein bestimmtes Bild von mir haben und irgendwas von mir wollen.

    > Wie kann ich anderen Menschen mehr Kante zeigen, trotz des eingebrannten Bildes was mich betrifft? Das man nicht so umgehen kann mit mir, wie es einem lieb ist? Dass man mich nicht untergräbt oder belächelt? Dass es einem Wert ist auch mir so entgegenzukommen wie ich es anderen gegenüber tue und es ein Geben und Nehmen geprägt von ähnlicher gegenseitiger Wertschätzung ist?

    Indem du zuerst akzeptierst, dass deine moralischen Wertvorstellungen dieser Welt deine sind und nicht die der anderen.

    Generell habe ich den Eindruck, weil es mir auch so erging, dass deine Zeit in "Isolation" verstärkt dazu geführt hat, dass du viel über dich und das Leben nachgedacht hast.

    Du hast wohl auch für dich ein Konzept aufgebaut, wie das "richtige" Leben auszusehen hat, bspw. durch deine obigen All-Aussagen über die Gesellschaft, den Zeigeist etc.

    Und versteh mich nicht falsch, es ist eine hervorragend Erkenntnis, wie für einen selbst das richtige Leben aussehen soll.

    Gleichzeitig muss man die Flexibilität erarbeiten, dass diese Erkenntnis genau an der eigenen Außenhülle aufhört.

    ---

    Und jetzt mal was Praktisches:

    Dein Konzept ist toll und es freut mich, dass du eines für dich persönlich gefunden hast.

    Im Bezug auf andere Menschen: Wirf es in den Müll. Ernsthaft: Hör auf, die Lebensgestaltung anderer Menschen bewertend anzuschauen. Werde der Mensch, der kongruent zu deinem Lebenskonzept passt. Ohne diese bewertende Komponente, dass die anderen es "falsch" machen.

    Und ja, das ist fucking schwierig. Ich bekomm das Kotzen, wenn ich sehe, dass andere Menschen 40h arbeiten oder andauernd am Handy rumhängen oder nicht täglich Sport machen. Aber das ist NUR mein Lebenskonzept. Also arbeite ich persönlich nicht 40h. Als hänge ich persönlich nicht andauernd am Handy ab. Also gehe ich persönlich jeden Tag zum Sport.

    Aber sobald es meine Außenhülle verlässt, versuche ich durchzuatmen und die Lebenskonzepte der anderen Menschen zu akzeptieren.

    Das sorgt vor allem für eine Erkenntnis: Das Universum ist chaotisch. Jeder Mensch versucht sein Bestes, auch wenn es mir nicht immer so erscheint.

    Und dann lernst du auch Menschen kennen, bei denen du nicht mehr das Gefühl hast, dass sie dich einschränken oder kontrollieren wollen.
    Weil du vielleicht dann selbst zu einem Menschen geworden bist, der nicht mehr einschränken oder kontrollieren will.

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  8. Am 17.1.2022 um 18:32 , thereislight schrieb:

    Beispiele:

    a) damit tu ich mir schon immer schwer, auch bei Kumpels generell - ich habe in letzter Zeit (seit 2 Wochen mehr) das Gefühl, dass wenn wir was zusammen machen, ich die Einkäufe zahle, und sie überhaupt keine Anstalten macht, sich mal an den Kosten zu beteiligen. Das ist jetzt nicht viel, Summa sumarum wahrscheinlich 15-20 Euro, finde das aber blöd. Vor allem, wenn sich das so weiterentwickelt.

    Meine Frage ist also, wie schaffe ich es authentisch zu sein, meine Grenzen zu erkennen, und zu erkennen, wann ich Aktionen von Verlustangst getrieben treffe (meist z.B. nach Streits).

    Ich halte es für sinnvoll, dass du in einem für dich geschützten Umfeld das Grenzensetzen lernst und übst.

    Darstellen würde ich es so:
    1. Erkennen, dass eine Grenze überschritten wurde
    2. Mitteilen, bspw. durch Gewaltfreie Kommunikation

    Das alles muss im Kontext zu dir als Individuum passen.

    ---

    Generell kann ich empfehlen, dass du unabhängig von deiner Partnerin ein Leben aufbaust, das auch ohne sie funktioniert.
    Das braucht Zeit, ist aber langfristig wohl die beste Sache, in die du investieren kannst.

    Das beinhaltet Punkte wie:
    - Selbstreflektion
    - körperliche Fitness
    - geistige Fitness
    - gutes ökonmische Level
    - gute soziale Beziehungen

    All diese Punkte beeinflussen sich gegenseitig und geben dir eine solide Basis, um das Selbstvertrauen zu entwickeln, um deine eigenen Grenzen zu erkennen und zu beschützen.

     

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  9. Am 30.9.2021 um 08:17 , Typ87 schrieb:

    Ja ich fand den Tipp von @saian auch nicht gut. Aber da ich schon öfters gute Posts von ihm gelesen habe dachte ich das ich evtl den Sinn dahinter nicht erkenne. Dabei war mir schon vor diesem Gespräch klar das dieser Dialog sinnlos sein wird da ich weiß das meine LTR tatsächlich nur Freundinnen finden möchte. Mal davon abgesehen habe ich auch 0 Lust mir den Kopf darüber zu zerbrechen mit wem sie sich trifft und ob sie treu ist.

    Mein Tipp war, zu erkunden, weshalb du sagst, dass es dich nicht stört, aber es dich dann doch stört.
    Verbunden damit, warum du "0 Lust den Kopf darüber zu zerbrechen" hast, es aber doch tust.

    Um ein "Paradox" zu lösen, das einen beschäftigt, muss man eben manchmal auch Aktionen tätigen, die kurzfristig schmerzhaft sind, damit man sich langfristig weiterentwickeln kann.

    Wieso hast du den Dialog gesucht, wenn du es ursprünglich nicht gut fandest?
    Was hast du dir davon erhofft, so dass du gegen deine eigene Beurteilung gehandelt hast?

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  10. Ich bin 2001/2002 (?) über Ironsport zu Playboyskool, dann zu DDD, dann irgendwann hier her, glaube 2007.
    Ich erinnere mich noch an Nick, Skull, Marridin, Indiana, Seraph, Kebap, RuggedRugger.
    Bin seit 10 Jahren nur in "Persönlichkeitsentwicklung", mit Frauen hatte ich nie Probleme.

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  11. Am 27.9.2021 um 09:06 , Typ87 schrieb:

    Meine LTR ist in meine Stadt gezogen (100km von ihrem Heimatort) und hat mir jetzt erzählt das sie sich Bumble installiert hat um per "Freunde finden" Funktion
    neue Freundinnen zu finden. Sie trifft auch fleißig irgendwelche Mädels und es stört mich auch nicht da Sie hier noch fast niemand kennt. Trotzdem überlege ich oft ob Sie
    auch wirklich nur Frauen trifft oder aber auch mal Männer datet. Im Prinzip ist es mir total egal da ich meinen LTRs nie hinterhergestalkt habe und das Mindset habe
    das wenn ich was fremdgehmäßiges mitbekomme ich die LTR eben beende. Von meinen Gedanken zu diesem Thema sage ich ihr natürlich nichts, aber trotzdem denke ich
    öfters mal darüber nach...

    Also eigentlich stört dich das nicht.
    Aber eigentlich ja doch, vielleicht trifft sie sich mit Männern.
    Aber den Mut, mit ihr darüber zu sprechen, hast du auch nicht.

    Über was redest du noch nicht in deiner Beziehung?
    Und warum tust du das nicht?

     

    Am 27.9.2021 um 09:06 , Typ87 schrieb:

    Dazu kann ich noch sagen das ich das ganze allgemein komplett entspannt sehe und auch wunderbar wieder als Single leben könnte falls es aus ist.

    Alles in deinen Posts spricht für mich dafür, dass du dir hier ordentlich in die Tasche lügst.

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  12.  

    Am 26.9.2021 um 11:00 , tonystark schrieb:

    Und nein, du kannst eben nicht einfach so entscheiden, mal eben weniger neurotisch zu sein oder extravertierter. (Epi-)Genetik und Neurobiologie geben - analog bspw. zur Intelligenz - sehr wahrscheinlich gewisse Korridore vor, innerhalb derer Veränderungen möglich sind. Mit anderen Worten: Ja, jeder kann extravertierter werden. Aber du wirst aus einem introvertierten Menschen (also jemand, der sich nahe am linken Ende des Spektrums innerhalb der Gesamtbevölkerung bewegt) vermutlich nie einen extravertierten Menschen machen (anderes Ende des Spektrums).


    Das entspricht auch im Endeffekt dem, was in der modernen Psychologie so diskutiert wird.

    Rahmenbedingungen, die durch genetische Prozesse vorgegeben und epigenetische Prozesse noch (leicht) beeinflusst werden, treffen auf alltägliche Situation, in denen (re)agiert wird. In verschiedenen (sozialen) Situationen nehmen wir verschiedene Rollen ein, die teils unbewusst erlernt, teils bewusst von uns gesteuert werden. Die Frage, was davon nun fest verankert in der Persönlichkeit ist und was wir selbst steuern, ist nur eine der spannende Fragen.

    Den Rest halte ich für kapitalistisch-konsumeristische Werbemaßnahmen ohne wissenschaftliche Beweise.
    Aus dir kann alles werden, wenn du nur hart genug arbeitest. Kauf dir meine Anleitung dafür. Nur noch 1h verfügbar für reduzierte 99€.
    Wenn du es nicht schaffst, dann wolltest du es eben nicht stark genug und bist nicht dafür berufen.
    Der moderne Calvinismus unserer Zeit.
     

     


  13. Am 12.5.2021 um 21:53 , Dope One schrieb:

    Es ist aber unbestritten, in dem Moment in dem du Pornos schaust, begehrst du andere Frauen. Die Verlagerung von deiner Freundin geht weg.

     

    Am 12.5.2021 um 22:59 , Dope One schrieb:

    Doch, es ist unbestritten, weil es logisch ist.

    Ich denke, dass eine spannende Frage ist, warum wir Pornos schauen.

    Und da sehen wir wissenschaftlich sehr gut, dass die Bandbreite unglaublich breit ist.

    Es gibt Konsumenten, die auf die Akteure (attraktive Menschen) stehen und Konsumenten, die auf die eigentlichen Handlungen (Machtfantasien etc.) stehen. Für manche Konsumenten ist Porno ein Coping-Mechanismus für den alltäglichen Stress.

     

     


  14. Ich denke, dass die Stimme hauptsächlich der inneren, momentanen Stimmung folgt.

    Sicherlich kann die Stimme dann dynamisch zu einer Anpassung der Umwelt (wie die Menschen darauf reagieren) führen und ihr (verändertes) Verhalten wiederum auf deine Stimmung.

    Ich halte die Atmung für einen wichtigen Teil im "Stressregulierungs-Loop", dementsprechend halte ich Atemübungen oder (andere) Meditationstechniken für sehr hilfreich in solchen Stresssituationen.

    Bei Aufregung/Erregung/"Kloß im Hals": maximal lang tiefes Bauchatmen + Lufthalten + maximal lang tiefes Strohhalm-Ausatmen.

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