tonystark

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  1. Wenn du eine schriftliche Zustimmung zu dem Screening gegeben hast, sollte darin eigentlich auch aufgeführt werden, woraufhin genau du getestet wirst. Bzw. muss der Betriebsarzt dich darüber aufklären. Und er darf auch nicht einfach beliebige Tests durchführen und dem Arbeitgeber keine Details zu den Ergebnissen o. ä. nennen, da er der Schweigepflicht unterliegt (solange du ihn nicht ausdrücklich davon entbindest, was nicht zu empfehlen ist). Dahingehend würde ich mir also keine Sorgen machen. Etwas heikler ist die Frage, was du dem Betriebsarzt mitteilst, wenn du ausdrücklich danach gefragt wirst (kann ja sehr gut sein, dass er ganz allgemein nach bestehenden Krankheiten oder Medikamenteneinnahmen fragt). Hier wird es etwas schwammig, weil du ihm alles mitteilen musst, was einen unmittelbaren Zusammenhang zur ausgeübten Tätigkeit hat. Extrembeispiel: eingeschränkte Fahrtüchtigkeit bei Piloten. Andernfalls kann der Arbeitsvertrag hinterher für angefochten werden, falls es herauskommt. Vielleicht sind hier ja Arbeitsrechtler anwesend, die die Frage beantworten können, ob ein solcher Zusammenhang bei einer überstandenen Depressionen bzw. dem Ausschleichen eines SSRIs und einem Bürojob in einem Dax-Konzern zu unterstellen ist. Ich persönlich meine nein (insbesondere, falls deine Diagnose nur depressive Episode und nicht rezidivierende depressive Störung lautet), aber ich bin auch kein Experte in Arbeitsrecht. Falls es irgendwann einmal zu diesem Extremfall kommen sollte, würde ich mich von einem auf Arbeitsrecht spezialisierten Fachanwalt beraten lassen. Wenn es ein seriöser Betriebsarzt ist, sollten aber auch im Falle der ehrlichen Beantwortung der Fragen erstens keine Detailinformationen jedweder Art an den AG gelangen und m. E. rechtfertigen deine Angaben auch keine Beurteilung als "ungeeignet" durch den Betriebsarzt. Überleg dir auf jeden Fall vorher, ob du mit offenen Karten spielen willst oder nicht, damit du vorbereitet bist, aber mach dich jetzt auch nicht verrückt deswegen. Denke, beide Optionen sind vertretbar und wenn du nur deswegen ausgesiebt wirst, ist das vermutlich ohnehin eher kein AG, bei dem man glücklich wird.
  2. Escitalopram ist aber ein SSRI. Ganz auszuschließen ist ein False-Positive zwar niemals, aber bei Escitalopram ist das Risiko äußerst gering. Würde erst mal nix sagen (geht den AG nix an) und im unwahrscheinlichen Falle eines false-positive entweder einen zweiten Test verlangen oder ggf. das Ganze erklären. Ist das das einzige Medikament, das du einnimmst? Tests können bspw. auch auf Ibuprofen oder Antihistaminika anschlagen. Siehe Übersichtstabelle im obigen Link oder auch hier: https://www.deutsche-apotheker-zeitung.de/daz-az/2016/daz-21-2016/urin-drogentests-vorsichtig-interpretieren
  3. Nee, muss man nicht. Es kann dann allerdings passieren, dass der Haarausfall weiter voranschreitet. Dann hat man zwar vorne wieder Haare (die transplantierten Haare sind davon nicht betroffen, weil die vom Hinterkopf stammen und deren Wurzeln resistent ggü. DHT sind), aber am Oberkopf entstehen Lücken. Ggf. wird dann eine weitere Transplantation nötig. Wie gut das Ergebnis ist, hängt von der Qualität der Ärzte, der verwendeten Methode und der Quantität des Spenderhaars ab. Wie viel Zeit man sich damit erkaufen kann bis es wieder Scheiße aussieht, von der Genetik. Können 2-3 Jahre aber auch Jahrzehnte sein.
  4. Wie sieht's denn aus mit Antidepressiva? Hast du in der Hinsicht mal was ausprobiert?
  5. Ich denke mit infantilen Verhaltensweisen sind eher konkrete, borderlinespezifische Schemata gemeint. Etwa die Unfähigkeit, konträre Persönlichkeitseigenschaften unter einen Hut zu bringen: Andere Menschen werden entweder aufs Podest gehoben oder gnadenlos abgewertet. Oder auch die mangelnde Impulskontrolle, die bei vielen Borderlinern zu Substanzmissbrauch, sexuellen Exzessen, riskantem Verhalten etc. führt. Ein weiteres Beispiel wäre die instabile Identität. Hinter all dem stecken ja frühkindliche Denk- und Verhaltensmuster, die bei einer gesunden Entwicklung irgendwann überwunden bzw. In kontrollierte Bahnen gelenkt werden. Nicht jeder Borderliner muss ein klassisches Trauma durchlebt haben. Es ist immer eine Kombination aus Veranlagung und äußern Einflussfaktoren. Hier kommen aber bspw auch ‚harmlosere‘ Dinge wie Mobbing, emotionale Vernachlässigung oder Lernen am Vorbild (etwa wenn ein wichtige Bezugsperson ebenfalls Borderliner war) in Betracht. Ist natürlich nur eine Vermutung ins Blaue, aber möglicherweise handelte es sich bei den Damen ja um solche mit narzisstischen Persönlichkeitzügen. Als ‚Komplementärstörung‘ wirken Narzissten auf Borderliner (und umgekehrt) oft eine gewisse Anziehungskraft aus: Der Borderliner bewundert den Narzissten, weil er all das zu verkörpern scheint, was ihm selbst fehlt und umgekehrt sonnt sich der Narzisst natürlich gern in der Bewunderung. Vielleicht waren die Damen also nicht auf der Suche nach nem Partner, sondern nach Egobefriedigung.
  6. Okay, dann würde ich aus dem Stand heraus aber sagen, dass das entweder kein klassisches Antidepressivum ist - denn diese werden ja regelmäßig eingenommen - oder du es falsch verwendest (no offense und korrigier mich ggfs. gern, wenn ich falsch liegen sollte). Mirtazapin könnte übrigens auch noch eine Option sein. Ist eng mit den trizyklischen ADs verwandt und sollte daher wohl ebenfalls gegen RDS helfen* aber mit geringen/keinen Auswirkungen auf die Sexualfunktion. Aber noch mal: Bitte ggfs. mit nem Psychiater besprechen. * https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/30568059/
  7. https://www.wikihow.com/Have-Self-Esteem-Despite-Being-Short Wie sieht denn deine Traumfrau hinsichtlich der Körpergröße aus? Größer als du? Kleiner? Gleich groß? Oder hast du da keinerlei Präferenzen?
  8. Hast du mal Antidepressiva in Erwägung gezogen? SSRI und trizyklische Antidepressiva können sich nachweislich positiv auf das Reizdarmsyndrom auswirken (https://pubmed.ncbi.nlm.nih.gov/29132094/). Ist sicher nicht die erste Wahl - gerade in deinem Fall aufgrund der bereits bestehenden Libido- und Potenzprobleme, welche beide durch die genannten Klassen von Antidepressiva verstärkt werden können. Aber da deine Lebensqualität offenbar sehr stark von dem RDS in Mitleidenschaft gezogen ist und du anscheinend schon vieles ohne Erfolg ausprobiert hast, würde ich zumindest mal mit einem Psychiater drüber sprechen. Auf die Schnelle habe ich dazu nichts gefunden, aber möglicherweise können auch andere Antidepressiva beim RDS (oder zumindest dem Umgang damit) helfen, welche nicht die genannten potenziellen Nebenwirkungen haben (z. B. Bupropion oder (selektive) MAO-Hemmer). Falls das für dich in Frage käme, besprich das aber unbedingt ausführlich mit einem Psychiater (insbesondere mögliche Nebenwirkungen, Wechselwirkungen etc.) und lass dir nicht einfach vom Hausarzt irgendwas verschreiben.
  9. Hier meine 5 Cent dazu: Prinzipiell hast du 3 Ansatzpunkte um dein Mindset zu verändern: Über deine Gedanken, deine Handlungen und deine Gefühle. Gedanken: Du hast Affirmationen erwähnt. Ich denke, die können ein nützliches Tool sein, aber ich halte wenig von Affirmationen, die der Realität widersprechen. Wenn du dir einredest, finanziell erfolgreich zu sein, aber jeden Tag erlebst, dass du es nicht bist, wird das m. E. eher Schaden als Nutzen anrichten. Wie awakened bereits schrieb, wäre es wohl hilfreicher, deine Affirmationen in einer Weise zu formulieren, die glaubwürdig und weniger ergebnisorientiert ist. Z. B. "ich lerne jeden Tag etwas über Finanzen dazu" (Formulierung ausbaufähig, dient nur der Illustration). Natürlich sollte sich das dann auch mit deinem Verhalten decken, indem du eben wirklich jeden Tag X Minuten deiner Zeit darauf verwendest, deine Fähigkeiten im gewünschten Bereich zu verbessern. Ein hilfreiches Mindset, das nicht ergebnis-, sondern handlungsorientiert ist, findest du z. B. hier: https://bristollair.com/implementing-a-habi/ Wenn du bei deinen Gedankengängen ansetzen willst, ist es auch förderlich, nicht nur neue, positive Gedanken zu erlernen, sondern auch destruktive bzw. dysfunktionale Gedankengänge zu entschärfen. Stichworte wären hier ABCDE-Schema/kognitive Umstrukturierung https://www.lsgbayern.de/fileadmin/user_upload/lsg/BAS_Materialien/Kognitive_Umstrukturierung_LSG_DrDilekSonntag_25072011_freigegeben.pdf sowie Akzeptanz und Commitmenttherapie -> Defusion/Entschmelzung (https://www.praxis-convent.de/DLfree/Defusionstechniken.pdf) Handlungen: Der erste Link soll an dieser Stelle als Input genügen. In kleinen, systematischen und regelmäßigen Schritten auf die Verwirklichung deiner Ziele hinarbeiten. Wenn irgendwann auch deine Resultate für sich sprechen, sollte es ein Leichtes sein, deinen Verstand davon zu überzeugen, dass du in etwas "erfolgreich" bist. Gefühle: Lassen sich nur indirekt steuern. Stichworte: Selbstfürsorge https://diefaktenseite.de/230-ideen-zur-selbstfuersorge/, Achtsamkeit https://www.netdoktor.de/therapien/achtsamkeitsuebungen/. In Bezug auf die von die Affirmationen könnte es auch hilfreich sein, diese "emotional aufzuladen". Durch zusätzliche Visualisierung, lautes Aufsagen mit Betonungen ("überzeuge dich selbst" vom Inhalt der Affirmationen wie ein Verkäufer oder Schauspieler) etc. Die Kombination mehrerer der o. g. Ansatzpunkte (Denken, Verhalten, Fühlen) dürfte deutlich effektiver sein als nur einen Kanal zu bedienen.
  10. Ohne jetzt das Anschreiben an sich zu bewerten, hier ein paar grundsätzliche Anmerkungen: Zur Grammatik: Du nutzt ein Anführungszeichen anstelle eines Apostrophs. Da dort aber ohnehin kein Apostroph hingehört, lass es besser einfach weg (Klafkis Arbeiten). Ausnahme: der Nachname endet auf ein "s" oder einen anderen Zischlaut (-ß, -ss, -z, -tz, -ce oder -x). Nach "Mit freundlichen Grüßen" setzt man kein Komma Vor und nach den Gedankenstrichen kommt jeweils ein Leerzeichen. Außerdem verwendert man hier den Halbgeviertstrich ( – statt - ). Stil: Wozu die Hervorhebungen? Die erscheinen mir etwas willkürlich, würde ich weglassen. "Kontaktieren Sie mich" klingt für mich wie ein Befehl. Für meinen Geschmack ist da die Grenze zwischen selbstbewusst und dreist da bereits überschritten. Würde das zumindest mit einem "gerne" abschwächen. Würde in einer Bewerbung kein & verwenden, sondern das und ausschreiben. Würde das "unter anderem" weglassen, da du hinterher ja sowieso noch schreibst, dass du auch für andere Galerien tätig warst. Ist doppelt gemoppelt. Ich würde "verkaufen können" statt "verkaufen werden" schreiben, da das sonst nicht zu dem "ich würde Ihnen gern zeigen" passt.
  11. Hatte genau dazu letztens mal nen Artikel gepostet, der die Antwort darauf m. E. gut zusammenfasst: https://www.spektrum.de/news/persoenlichkeit-wie-kann-ich-mich-aendern/1923658?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE Ist von Bill Gates: Most people overestimate what they can do in one year and underestimate what they can do in ten years. Hast du dort irgendeine Diagnose bekommen? Wurde dort auch mit schematherapeutischen Ansätzen gearbeitet? Was du über dich und deine Denk-/Verhaltensmuster schreibst, deutet für mich jedenfalls ein wenig darauf hin, dass bestimmte Persönlichkeitsstile bei dir stark akzentuiert sein könnten. Vielleicht hilft es dir ja, sich mal mit der Thematik auseinanderzusetzen. Ein m. E. immer noch sehr gutes Buch zu der Thematik ist "Ihr Persönlichkeits-Portrait" von Oldham/Morris (wenn auch inzwischen etwas angegraut und nicht 1:1 auf das DSM V übertragbar).
  12. Bin auf einen wie ich finde sehr lesenswerten Artikel gestoßen über die Möglichkeiten und Grenzen der Veränderung der eigenen Persönlichkeit. Vielleicht auch für den einen oder anderen von euch ganz interessant: https://www.spektrum.de/news/persoenlichkeit-wie-kann-ich-mich-aendern/1923658?utm_source=pocket-newtab-global-de-DE Lesenswert ist auch eine der zitierten Studien "You have to follow through: Attaining behavioral change goals predicts volitional personality change." (Wenn man den Titel googelt, wird man auf der Seite von Scott Barry Kaufman fündig). In der Studie wurde die Veränderlichkeit verschiedener Persönlichkeitsmerkmale untersucht, indem die Studienteilnehmer über mehrere Wochen hinweg bestimmte, auf das jeweilige Persönlichkeitsmerkmal zugeschnittene Challenges erfüllen sollten. Im Appendix findet man auch die einzelnen Aufgaben, falls man das ein oder andere mal selbst ausprobieren möchte). Schön zusammengefasst durch das Titat von Gerhard Roth "Um tief sitzende Muster zu verändern, sind drei Dinge nötig: Leidensdruck, Motivation und viel Geduld« Ich würde noch ergänzen: Einen konkreten Schlachtplan.
  13. Habe ich nie so empfunden. Wann und wie äußert sich "die Gesellschaft" schon über die Veränderlichkeit von Persönlichkeitsmerkmalen? Ist es nicht vielmehr so, dass z. B. immer wieder so getan wird, als könne man die eigenen Emotionen oder seine Persönlichkeitseigenschaften einfach so kontrollieren, wenn man nur wolle? Wie oft hört man "kluge Ratschläge" von Eltern oder Freunden wie "denk doch mal positiv" oder "reiß dich mal zusammen", "sei doch mal spontan", "rede doch mal mehr/weniger", "sei doch nicht immer so aufbrausend" usw.? Und zählst du Medien auch zu "der Gesellschaft"? Es werden doch quasi im Stundentakt Artikel veröffentlicht, die einem versprechen, scheinbar mit einem Fingerschnips gelassener, offener, selbstbewusster, optimistischer etc. werden zu können... Aber selbst du Recht hättest: Definitiv dogmatisch wird einem von diversen Coaches, Selbsthilferatgebern und PU-"Gurus" eingetrichtert, man könne alles an sich ändern, wenn man nur wolle. Genau deshalb fand ich den Artikel lesenswert, weil er hier zu einer realistischen Synthese gelangt. Es ist eben NICHT so einfach, sich dauerhaft zu verändern und ja, es existieren dabei Begrenzungen. Und genau da liegt das Problem des Credos "du kannst alles schaffen": Einem unerreichbaren Ideal herzurennen, ist nicht minder ungesund und unbefriedigend als sich selbst als machtloses Opfer des Schicksals zu betrachten. Kein Psychologe wird dir sagen, die Big-5 seien unumstößlich. Mit zunehmendem Alter werden sie in aller Regel aber zu relativ stabilen Merkmalsausprägungen der eigenen Persönlichkeit (gilt bspw. insbesondere für Intro-/Extraversion, während bspw. die Gewissenhaftigkeit im Mittel variabler ist und im Erwachsenenalter meist zunimmt). Siehe bspw. https://doi.apa.org/doiLanding?doi=10.1037%2F0033-2909.132.1.1 Und nein, du kannst eben nicht einfach so entscheiden, mal eben weniger neurotisch zu sein oder extravertierter. (Epi-)Genetik und Neurobiologie geben - analog bspw. zur Intelligenz - sehr wahrscheinlich gewisse Korridore vor, innerhalb derer Veränderungen möglich sind. Mit anderen Worten: Ja, jeder kann extravertierter werden. Aber du wirst aus einem introvertierten Menschen (also jemand, der sich nahe am linken Ende des Spektrums innerhalb der Gesamtbevölkerung bewegt) vermutlich nie einen extravertierten Menschen machen (anderes Ende des Spektrums). Das ist nicht korrekt, bzw. entspricht nicht der üblichen Definition von Introversion vs. Extraversion. Man kann sich als introvertierter Mensch zwar bspw. temporär kontaktfreudig verhalten, aber das ändert nichts daran, dass einen introvertierten Menschen solche Situationen Energie kosten und dass diese ihre "Akkus" wieder in Zeiten der Ruhe, Entspannung und des Alleineseins aufladen. Extravertierte Menschen beziehen ihre Energie aus externer Stimulation, für sie sind soziale Situationen eine Art der Regeneration. Was du darin siehst oder nicht, ist irrelevant. Es gibt zig Studien, die belegen, dass die stattfindenden Veränderungen eher gering bis moderat sind. Aber ich stimme dir zu, dass es sich lohnt, einen Blick darauf zu werfen, was die Treiber dieser (immer noch vorhandenen) Veränderungen sind und warum sich einige Menschen offenbar stärker verändern als andere. Du übersiehst in deiner Aufzählung dass auch die Persönlichkeitsmerkmale der Psyche auf physiologischer Vorgängen im Gehirn beruht. Beispiel Introversion: Oder auch schön zusammengefasst hier: Zu Ich habe nie behauptet, dass hier eine bahnbrechende neue Erkenntnis verkündet wird. Meine Intention hinter dem Teilen des Artikels war vielmehr, dass ich denke, dass es hilfreich ist, sich ein realistisches Bild von den eigenen Möglichkeiten, aber auch den eigenen Begrenzungen zu machen. Wenn man sich wirklich ändern will, wird das - in Anlehnung an Fight Club - kein verdammtes Wochenendseminar. Es erfordert eben viel Durchhaltevermögen, Willenskraft und kontinuierliche, systematische Arbeit. Vor dem Hintergrund hat mich die von mir zitierte Studie übrigens an systematische Programme wie das DJBC erinnert (natürlich kann man sich auch selbst passende Challenges auswählen). Auf der anderen Seite denke ich, dass es in bezug auf die Begrenzungen der Veränderlichkeit auch hilfreich ist, sich gezielt in Akzeptanz zu üben und zu einem gewissen Grad Frieden mit der eigenen Persönlichkeit zu schließen. Ich könnte hier jetzt auch schreiben: Oh, welch eine Erkenntnis. Man muss wissen, was man will... Aber ich belasse es an dieser Stelle bei einem "schönen Sonntag noch".
  14. Schließe mich Helmut an, würde dir aufgrund deiner beschriebenen Stagnation im Rahmen der Therapie auch empfehlen, das Therapiesetting zu hinterfragen. Konkret könntest du deinen Therapeuten mal auf Expositionsübungen (ERP bzw. ERM) oder Techniken der Akzeptanz- und Commitmenttherapie ansprechen.
  15. Die Serotoninmangel-Hypothese kann man sowohl bei Depression als auch bei OCD getrost als veraltet betrachten. Es ist zwar richtig, dass SSRI die Symptome bei beiden Beschwerden lindern können (jeweils vor allem bei sehr starken Symptomen), aber der genaue Wirkmechanismus ist unbekannt. In bezug auf OCD gilt kognitive Verhaltenstherapie ODER eine Kombinationstherapie mit begleitender medikamentöser Behandlung als Mittel der Wahl, wobei die Medikamente womöglich nur geringen zusätzlichen Effekt haben. Ist aber nicht ganz klar, da in vielen Studien zur Effektivität von CBT viele der Studienteilnehmer innerhalb der Testgruppe auch medikamentös behandelt wurden. Siehe Das mag in einigen Fällen zutreffen. Dass meistens eine zu niedrige (i. S. v. klinisch relevant) Testosteronkonzentration vorliegt, würde ich erst mal bezweifeln. Aber unabhängig davon schadet Sport (solange er nicht exzessiv betrieben wird) natürlich nie.