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Zu diesem Thema muss ich meinen Senf dazugeben:

Zuerst zu meiner Person, damit du den Beitrag vielleicht besser wertschätzen weißt. Ich habe eine sehr unkonventionelle Studienlaufbahn, habe an mehr als einer Uni im Ausland studiert, kenne aber auch drei deutsche Unis sehr gut von innen. Habe sowohl auf Deutsch, als auch auf Englisch studiert, kenne die Wirtschaftswissenschaften und Ingenieurswissenschaften (Maschbau, Bauingenieurwesen, Elektrotechnik) aus erster Hand. Habe mit Studenten von den besten Unis Europas im Bereich WW studiert (St. Gallen, London School of Economics, WHU, Maastricht, Rotterdam und den geläufigen Privaten Unis/FHs in der BRD). Bin kein Wirtschaftsing. Kein 1 er Abi, aber gehörte im Studium immer zu den besten 5 bis 10 %, einen Abschluss habe ich als Jahrgangsbester in Regelstudienzeit gemacht. Bin ein Overachiever und komme aus dem Leistungssport, was ich dort gelernt habe, habe ich aufs Studium übertragen und bin der Meinung, dass die meisten es sich zu einfach machen. Bin nicht überdurschnittlich technikaffin, hatte kein Physik Lk und habe trotzdem in Mechanik immer eine 1.0 gemacht.

Jemand wie du (mit 1.0er Abi) kann alles studieren und muss sich um seine Stärken/Schwächen keine sorgen machen. Wichtig ist zu wissen, dass man auch wenn man begabt ist, an der Uni nicht ums Arbeiten herum kommt... Habe teilweise Leute mit sehr gutem Abi und sehr guter natürlicher Intelligenz scheitern sehen, weil sie zu faul waren.

Mein Rat an dich (bzw. mein Wunsch was Leute wie du machen sollten): Studiere Mechatronik oder Elektrotechnik. Die Fächer, die du in deinem Anfangspost nennst, sehe ich bei deinem Potential als absolute Fehlallokation von Humanresourcen. Amerika ist das beste Beispiel für diese Art der Fehlallokation und die Folgen des Missmanagements.Dort gibt es die "besten" Business Schools, die nach meiner Erfahrung auch alle nur mit Wasser kochen - Wirtschaft ist kein rocket-science - und man sieht förmlich wie dort die Ideologie der Dienstleistungsgesellschaft baden geht. Sie haben seit +30 Jahren eine negative Handelsbilanz und können kaum etwas exportwürdiges verkaufen, abgesehen vom financial terrorism, der sie langfristig einholen wird. Bei den Chinesen sind fast 70% der Studenten Naturwissenschaftler und Ingenieure, das ist sicher kein Zufall, sondern so gewollt. China hat seit 30 Jahren etwa 9 bis 10% Wirtschaftswachstum pro Jahr. Need I say more.

Übrigens, die chinisischen Studenten, die ich an deutschen Unis in den Ingenieurwissenschaften getroffen habe nehmen uns immer häufiger die Butter vom Brot und China holt schneller auf als viele es wahr haben wollen. Wie lang hat Japan gebraucht um uns einzuholen, sind sie den Weg der Business Schools oder den der Ingenieurschulen gegangen?

In den von mir genannten Fachbereichen ist es alltäglich, dass die meisten Menschen an ihre geistige Leistungsgrenze stoßen. Gleichzeitig sind die in diesen Fachbereichen behandelten Fragestellungen von zentraler Bedeutung, sofern wir die energiewirtschaftlichen Probleme lösen wollen, die wir in den nächsten Jahrzehnten noch erwarten.

Die Probleme, die in der Mechatronik und Etechnik gelöst werden, stellen einen tangiblen und verhältnismäßig leicht quantifizierbaren Nutzen für unsere Zivilisation dar. Im Gegensatz zu anderen Fachbereichen, wie der BWL oder VWL, handelt es sich um eine ehrliche Wissenschaft, in der weder verschiedene Ideologien/Religionen konkurrieren noch abschreiben und plagiieren möglich ist, da Probleme und Fragestellungen in der Forschung tatsächlich gelöst werden und deshalb kein x- tes mal durchgekaut werden und dafür Doktortitel vergeben werden.Doktorarbeiten, die aus Textstücken anderer Autoren zusammengefügt wurden gibt es hier nicht. Wie gesagt, ich habe beides studiert - Wirtschaft und Ingenieurwesen - und sage dir, dass jeder gute Ingenieur sich das relevante wirtschaftliche Know-how mit links aneignen kann. Umgekehrt ist das nicht möglich.

Leider fehlt es gerade in den technischen Fachbereichen an Studenten und Menschen, die neben dem technischen Verständnis auch eine ausgeprägtere kommunikative Begabung mitbringen. Du könntest eine Ausnahme sein.

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und komme aus dem Leistungssport, was ich dort gelernt habe, habe ich aufs Studium übertragen und bin der Meinung, dass die meisten es sich zu einfach machen.

Kannst du das erläutern zufällig? (Du hast doch nicht etwas gedopt? :P )

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Kurzversion:

Talente eruieren - Studium danach ausrichten - Begeisterung entfachen - Informationen sammeln - Disziplin aneignen - massig Zusatzqualifikationen.

Langversion:

Kann mich etwas in dich hineinversetzen, hatte auch ein sehr gutes Abi von 1,3 , hatte beim Abiabschluss schon ein Sprachzertifikat (Cambridge First Certificate) sowie einen 2-jährigen Russisch-Kurs im Rahmen der Begabtenförderung. War ausgezeichnet in Sprachen, Naturwissenschaften warn mit etwas Lernarbeit auch kein Problem, vielseitig interessiert, sehr ehrgeizig, diszipliniert.

Habe dann Wirtschafttsingenieurwesen-Technische Chemie zum studieren begonnen, da ich wie Main dachte "Alles andere ist zu leicht für mich, es muss was naturwissenschaftliches sein, da werd ich gefordert, und hab was gscheites nacher). Richtiges Interesse war nicht vorhande, man hats halt gelernt und hat gepasst. Bin damit derbe auf die Schnauze geflogen. Die ersten paar Semester waren noch in Ordnung, danach wurde es immer mühsamer. Gipfelte dann vor über 1,5 Jahren in psychosomatischen Beschwerden und Burnout, konnte ein Semester keine Vorlesungen positiv absolvieren, hatte depressive Verstimmungen und nahm einen Psychotherapeuthen in anspruch.

Heute hab ich da meine Lehren daraus gezogen und im letzten Jahr einen radikalen Schnitt gemacht: Studium zwar nicht abgebrochen, aber auf Bachelor "Technische Chemie" "gekürzt und fange jetzt parallel "Wirtschaftswissenschaften" auf Bachelor sowie einen Master "Wirtschaft und Recht für Techniker" zum studieren an. (dank bereits erworbener Wirtschaftsfächer/Überschneidungen in Studienpläne geht sich das beides parallel in 6 Semester aus). Einfach weil mich der Bereich interessiert (v.a. VWL). Neben dem Studium arbeite ich seit 2 Jahren bei einer ehrenamtlichen Studierendenorganisation (die letzten beiden Jahre im PR-Bereich für Projekte, heuer als Projektleiter einer Firmenmesse) Bin bei Studiumende dann 28, hab einen Masterabschluss, einen Bachelorabschluss, sowie langjährige ehrenamtliche Tätigkeit.

Nicht gerade das, was ich mir mit 18 erträumt hatte (wollte technisches Studium in Mindestzeit als Dipl-Ing. das wirtschaftliche dann locker-flockig neben dem arbeiten aneignen)

Deswegen mein Rat, auch wenns abgedroschen ist: Mach kein Studium, nur weil es leicht ist. Mach kein Studium, nur weil es schwer ist. Mach kein Studium, nur weil es gute Jobaussichten verspricht. Mach es, weil DU da DEINE TALENTE hast. Dann brauchst du auch keine Konkurrenz zu fürchten.

Mach dich unabhängig von den Entscheidungen deiner Mitstudierenden sowie von dem Schweirigkeitsgrad der Lehrinhalte. Studium ist nur ein TEIL.

Klar kann man kein naturwissenschaftliches Studium machen, ohne sich anzustrengen, klar kann man BWL oder ein geisteswissenschaftliches Studium auch ohne große Lernarbeit abschließen.

Aber was spricht dagegen, ein "leichtes" Studium straff, mit guten Noten abzuschließen und daneben schon Sprachkurse, ehrenamtliche Tätigkeiten, Auslandssemester, Praktika, usw. während dem Studium zu absolvieren?

Auch zum Preis der "Fehllokalisation von Humankapital" ;-)

Alles gute für deinen weiteren Weg!

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Ich entschuldige mich an dieser Stelle einfach mal, das ich jetzt nicht alles durchgelesen habe, aber wie wäre es mit Wirtschaftspsychologie? Finde ich persönlich sehr interessant und der Studiengang ist erst um die 2 Jahre alt.

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Schau Dir die WHU am Schnuppertag an. Finanzierungsmöglichkeiten ist kein großes Thema: Es gibt bereits 15% Freiplätze die fast jeder mit Bafög-Anspruch bekommt und darüber hinaus Teilerlässe, wo dann auch schon mal einer 300 EUR/Semester zahlen musste statt der 5k.

BWL würde ich Dir aber tendenziell weniger empfehlen, Unternehmensberatung auch nicht. Ich habe als BWLer meinen großen Vorteil daraus gezogen mathe-affin zu sein und mir macht der Umgang mit Zahlen viel Spaß. Es ist mir oft genug betont worden, dass man sich mit gutem Mathe-Umgang (Kopfrechnen, Gefühl für Zahlen, fehlerfreies Rechnen, gar nicht mal so sehr abstrakte Gleichungen) als BWLer am stärksten abhebt. VWL hat auch einen stärkeren Mathematik-Bezug und ist noch einmal etwas abstrakter und höher als in BWL.

Ich denke mit dem Abi kommst Du auch in BWL/VWL klar, aber Deine Stärken werden in einem Politik/International Relations-Studium wohl eher zur Geltung kommen. An der Uni geht es, wie hier richtig geschrieben, nicht so sehr um Intelligenz sondern viel mehr um Fleiß, Disziplin und die Bereitschaft sich aufzuraffen und zu lernen. Kannte sicherlich 40 1,0er-Abiturienten bei uns im Jahrgang (BWL) von denen mind. 35 sehr gut abgeschnitten haben, weil die eben alle schon im Abi gewöhnt waren viel und diszipliniert zu lernen und hart zu arbeiten.

Wenn Französisch was für Dich ist schau Dir die Sciences Po an:

http://college.sciences-po.fr/sitenancy/de/content/admissions

Zählt für Politik und International Relations sicher zu den Top 3 in Europa. Du fängst dann in Nancy an und solltest nach 2 Jahren nach Paris wechseln. In Frankreich für Politik unangefochten, die Klasse in Europa kann man ja schon an den Partnerunis ablesen (Dual Degrees mit Columbia, St.Gallen, LSE, Max Planck Institut) und Du hast ja geschrieben, dass Du etwas für Dein Französisch tun willst.

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Gast 11223344

Ich find das immer so geil wenn Leute sich damit schmücken wie „schwer“ angeblich ihr Studium war (im Vergleich). Ich bin ja durch und durch kapitalistischer Wirtschaftler und ich will mit möglichst wenig Einsatz möglichst viel erreichen. Könnte man vielleicht sagen man macht das aus persönlichen Gründen. Um sich zu fordern und zu schauen zu was man fähig ist. Nja, gut, wenn’s Spaß macht. Aber sagen wir mal E-Technik ist viel schwerer als BWL. Ersterer verdient auch nicht mehr als ein ordentlicher BWLer, vor allem nicht auf lange Sicht. Für mich Verschwendung von Ressourcen.

So nebenbei: BWL ist nicht so leicht wie es dargestellt wird. Es entsteht ein falscher Eindruck. Besonders auch, weil in BWLer im knallhartem Wettbewerb mit anderen BWLern stehen.

Aber ich würde eine vielseitige Grundlage legen, also Internationale Beziehungen oder etwas ähnliches studieren, dann auf einen Bereich spezialisieren und einen wirtschaftlich-orientierten Master, passend zur Kernkompetenz, draufsetzen. Damit stehst du deutlich besser da als nur mit BWL!

Was ist an „internationalen Beziehungen“ bitte vielseitiger als an BWL? Das ist voll die krasse Spezialisierung sofort im Bachelor. Und was soll das überhaupt für ein Studiengang sein für ein Erststudium?! Wenn dann studiert man das als Master imo. Ein richtiger Studiengang für den Bachelor wär z.B. Politik. DAS ist nämlich der vielseitigere Studiengang verglichen mit IB, was ein Teilgebiet von Politik ist. Ey, und dann das Argument man stünde damit besser da. Ich hau mich weg :D Dann noch eher BWL und IB als Master.

Aber mach das wo deine Talente liegen und was dich interessiert. Mir geht bei Wirtschaft einfach einer ab, ich kann auch nichts dafür, dass das einen zweifelhaften Ruf hat.

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So nebenbei: BWL ist nicht so leicht wie es dargestellt wird. Es entsteht ein falscher Eindruck. Besonders auch, weil in BWLer im knallhartem Wettbewerb mit anderen BWLern stehen.

Der Vorlesungsstoff ist relativ leicht und man muss nicht so viel wirklich verstehen, sodass man auch ohne eine gute Basis oft noch vieles schaffen kann. Ich denke in höheren Ingenieursfächern hat man mit einer schlechten Mathe-Grundlage direkt verloren, weiß es aber selber nicht genau.

Aber Recht hast Du. Viel fällt in BWL über Dein Signalling. Du sagst mir wo an welcher Uni Du studierst, wo Du Deine Praktika gemacht hast und was Du so machen willst und ich kann Dich auf der Karriereleiter über diese 3 Fragen direkt schon sehr genau einschätzen. Dafür gibt es auch eine große Fülle an Jobs für BWLer...

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