Schläge

48 Beiträge in diesem Thema

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Hallo,

ich wurde als Kind von meiner Mutter hin und wieder mit dem Kochlöffel geschlagen. Ich denke, dies hat zusammen mit der Scheidung meiner Eltern mein Innergame beschädigt. Mich würde mal interessieren, wer ähnliche Erfahrungen gemacht hat und mich über eine Diskussion freuen?

LG Robin

Bitte kein geflame zu diesem ernsten Thema

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Hi,

ich hab ähnliche Erfahrung gemacht. Wurde als Kind mit Gürtel, Stock, Hand etc. geschlagen. Auch wenn man sich an den Schmerz irgendwie gewöhnt, ist das schlimmste dabei die Entwürdigung, die man dabei erlebt. Als Kind macht das einen schon fertig.

Ich vermute mal, es kratzt schon erheblich ans Selbstbewusstsein. Zumindest hat es das bei mir, als ich in die Pubertät kam. Kann aber auch sein, dass ich zu sensibel/schwach etc. war, hab ähnliche Fälle von Leuten gehört, die anscheinend ganz schön auf die Fresse bekommen haben und machten auf mich dennoch einen stabilen und selbstbewussten Eindruck, kamen also von selbst auf die Beine. Bei mir war Pick Up nötig, um das zu schaffen.

Finde mal so nebenbei, das Thema ist interessant genug, auch ausserhalb des Ü30 Bereiches darüber zu diskutieren.

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Die Erziehungsmethode in meiner Kindheit. Kochlöffel, Schuhe, Gürtel, Kabel.

Wurde beinahe immer eingesetzt z.b. bei Schulproblemen, zuspätkommen, Widerworte etc.

Folge: zunehmend verschlossener und rebellischer gegenüber Authoritäten, den Ruf eines "Problemkindes" in der Schule und bei den Eltern von Mitschülern, Abneigung gegenüber dem kompletten Schulsystem, schlechte Noten, Besuch beim Schulpsychologen, durchfallen, Schulwechsel vom Gymnasium auf Realschule.

Mit ich glaube 13 oder 14 dann der Wandel. Hab selbst extreme Aggressionen, Wutausbrüche mit Schreikrämpfen gehabt und irgendwann dann angefangen mich zu wehren. Das wirksamste war jedoch die Drohung alles public werden zu lassen, sprich das Bild der nach außen "perfekten Familie" aufzuklären. So etwas findet ja meistens nur hinter verschlossenen Türen statt und selbst Tante oder Oma denen ich mich damals teilweise anvertraut habe, konnten nichts ausrichten bzw. fühlten sich wohl auch unfähig den Ernst der Lage zu erkennen.

Die ganze Geschichte hat dazu geführt, dass ich vermehrt in Tagträumereien geflüchtet bin wo ich für mich selbst wusste, dass ich in Ordnung bin, so wie ich bin und erkennen konnte, dass der Fehler bei meinen Eltern lag. Bücher waren gewissermaßen meine Rettung. Trotzdem geht so etwas nicht spurlos an einem vorüber. Ich war aber schon immer ein Denkerkind und konnte das recht gut differenzieren und daher auch meine "Schulkarriere" wenn auch auf dem zweiten Bildungswegs schaffen.

Ich habe nie wirklich mit meinen Eltern darüber geredet, sondern anderweitig Hilfe in Anspruch genommen. Ich merke jedoch, dass ich den starken Wunsch nach einer heilen, funktionierenden Familie als Basis habe, wie ich sie bei manchen Freunden sehe. Mittlerweile hat sich jedoch in meiner Familie viel getan und ich genieße die positiven Veränderungen, der Zwiespalt der jedoch aufgrund früherer Erfahrungen immer noch da ist, bleibt aber.

In Bezug auf Männer habe ich wohl ein erhöhtes Bitch shield wie es nach außen hin wohl rüberkommt aber wenn es jemand schafft das zu durchbrechen und mein Vertrauen zu gewinnen, bin ich unglaublich nähe- und liebesbedürftig:)

Mein Selbstbewusstsein erleidet ab und zu Schiffbruch wie sicher bei jedem. Der Unterschied ist wohl, dass der Kern meines Selbstbewusstsein nicht aus der Liebe und Zuneigung meiner Eltern als Kind, sondern viel mehr aus meiner inneren Kämpfernatur und dem tiefen Glauben an mich selbst, resultiert.

Jetzt kann ich meine Hosen wieder anziehen, oder?:D

bearbeitet von ProudMary
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Kann aber auch sein, dass ich zu sensibel/schwach etc. war, hab ähnliche Fälle von Leuten gehört, die anscheinend ganz schön auf die Fresse bekommen haben und machten auf mich dennoch einen stabilen und selbstbewussten Eindruck, kamen also von selbst auf die Beine. Bei mir war Pick Up nötig, um das zu schaffen.

"Zu sensibel/schwach" klingt nach einer Bewertung im Vergleich mit anderen Menschen.

Oft sind solche Bewertungen ein Relikt aus der Kindheit: Eltern die misshandeln, tun das zwar ursächlich aus eigenen emotionalen Leiden heraus - konstruieren sich dafür aber rationale Rechtfertigungen. Beispielsweise, dass das Kind irgendwelchen Anforderungen nicht entsprechen würde, und darum bestraft werden "müsse". Schlechte Schulnoten, Unordnung, Widerworte, usw.

Faktisch sind solche Vergleiche aber natürlich Quatsch.

Zum einen hat jeder Mensch das Recht auf eine individuelle Entwicklung. Eltern haben nicht das Recht zu bestimmen, wie ihre Kinder sein sollten. Es ist schon an sich übergriffig, jemanden dafür zu bestrafen, dass er so ist, wie er ist.

Zum anderen sind die äußeren Umstände bei allen Kinder anders. In der Resilienzforschung gibts beispielsweise den "wissenden Zeugen". Das ist jemand im Umfeld eines Kindes, der die Misshandlung bemerkt und als falsch bewertet. Das können Verwandte oder Lehrer sein, oder irgendjemand anderes. Das macht für das Kind einen wesentlichen Unterschied, weil es die Möglichkeit bekommt, zu differenzieren. Das Kind sieht, dass die Misshandlung als falsch bewertet werden kann. Je mehr Kinder diese Möglichkeit haben, um so leichter verarbeiten sie die Misshandlungen in der Regel.

Wachsen Kinder in einem Umfeld auf, in dem alle sich gegenseitig misshandeln, gibt es diese Chance nicht. Das Kind muss dann sehr weit die übergriffigen Denkmuster übernehmen, um die eigene Integrität nicht zu gefährden. Also selbst glauben, dass es Schuld an der eigenen Misshandlung sei.

Es kommt vor, dass Leute jahrzentelang mit diesem Glaubenssatz leben, dass sie selbst Schuld an der Misshandlung durch die Eltern seien - und die eigene Misshandlung nach außen hin rechtfertigen. Bis irgendwas vorfällt, was das Denkmuster zum kippen bringt.

Dieser wissende Zeuge, ist aber nur ein Faktor von sehr vielen. Letztendlich ist nicht überschaubar, was Menschen alles beeinflusst. Dafür gibt es viele zu viele Faktoren, die sich alle ständig gegenseitig bedingen. Schon darum macht es wenig Sinn, sich mit anderen zu vergleichen.

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Kochlöffel auf die Finger, Hände, Hintern war bei mir Standard. Überwiegend mein Vater. Ab und an der Gürtel, manchmal auch Tritte, wenn ich schon am Boden lag. Meine Mutter nahm den Kochlöffel, weil sie dachte, es sei Teil der Erziehung, obschon ihre Blicke dabei eine deutlich andere Sprache sprachen.

Ich war allgemein jedoch sehr aggressiv, gegenüber Gleichaltrigen, Mitschülern, hab mich ständig mit Lehrern oder sonstigen Autoritätspersonen sowie älteren Jugendlichen angelegt. Hab oft Streit gesucht. Ich wollte wohl die Gewalt weitergeben… Damals habe ich meine Eltern, eher meinen Vater dafür verurteilt, teilweise gehasst. Heute sehe ich es anders, sie hatten es nicht besser gewusst bzw. wurden genauso und noch härter behandelt. Das erzählte mir mein Vater aber erst Jahre später.

bearbeitet von zorbas

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es nicht besser gewusst bzw. wurden genauso und noch härter behandelt.

Ja, das ist auch so ein Punkt, der mir öfter duch den Kopf geht, wenn man sich mit dem Thema Kinder beschäftigt..

Irgendwo is da noch die Angst, das man die Kontrolle verlieren könnte und genau das macht, was einem selbst angetan wurde.

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Befreie dein inneres Kind: Wie Sie sich selbst geben, was Ihnen Ihre Eltern nicht gaben (HERDER spektrum)

Von Mike Hellwig. Es ist NLP vom Feinsten und einer der wenigen Ratgeber die von mir die volle Punktzahl erhalten.

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Mit Gürtel aufn Hintern - En paar Ohrfeigen - Heute gehts mir gut, keine Schäden.

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es nicht besser gewusst bzw. wurden genauso und noch härter behandelt.

Ja, das ist auch so ein Punkt, der mir öfter duch den Kopf geht, wenn man sich mit dem Thema Kinder beschäftigt..

Irgendwo is da noch die Angst, das man die Kontrolle verlieren könnte und genau das macht, was einem selbst angetan wurde.

Die Helen Memel aus Feuchtgebiete, läßt sich an ihrem 18. Geburtstag sterilisieren, um nicht die Geschichten ihrer weiblichen Vorfahren zu wiederholen. Ziemlich heftiges Detail.

Andererseits läuft bei jeder Erziehung irgendwas schief. Das liegt in der Natur der Sache. Perfekte Eltern gibts nicht.

Rein theoretisch wäre es für die Entwicklung von Kindern auch katastrophal, wenn ihre Eltern perfekt wären. Dann gäbe es ja auch keine Ansatzpunkte, um sich zu distanzieren, und abzulösen, um selbst erwachsen zu werden.

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Ich halte diese Argumentation für absoluten Blödsinn. Mich schockieren diese Beispiele. Es läuft eben nicht bei jeder Erziehung etwas schief. Bei den geschilderten Fällen ist nicht etwas „schiefgelaufen“ sondern hier handelt es sich ganz klar um Kindesmisshandlung. Das sind Straftaten.

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Rein theoretisch wäre es für die Entwicklung von Kindern auch katastrophal, wenn ihre Eltern perfekt wären. Dann gäbe es ja auch keine Ansatzpunkte, um sich zu distanzieren, und abzulösen, um selbst erwachsen zu werden.
#

Sorry, ich hätte auch solche "Erniedrigungen" gerne verzichtet. Mal nen Klaps oder Strafe, schön und gut, aber es gibt ja teils noch heftigeres, was andere erfahren haben.

Es trägt eben nicht der Entwicklung von Kindern bei, zumindest nicht der positiven. Später hat man eben das Problem des mangelnden Selbstbewusstseins usw usw.

Es ist eben auch was anderes, wenn man sich von seinen Eltern lösen will, weil man ein eignes, selbstständiges Leben will, als wenn aus Angst wegläuft.

Man sollte sie mal machen lassen, auch wenn sie auf die Schnauze fallen, sie diese Erfahrung, um eben Erwachsen zu werden. Dazu brauche ich nicht unbedingt meine Eltern. Gut, Erfahrungen wie "Was passiert wenn ich meinen Finger in die Steckdose stecke?" sollten natürlich von den Eltern unterbunden werden...

Mir wurden dies eben lange verwehrt und ich wurde nicht ermutigt, mal mit meinen Freunden weg zu gehen, als ich klein war, weil mir könnte ja was passieren und wie würde meine Mutter dann als solche darstehen...

Regeln müssen sein, aber die Kleinen müssen eben auch ihre Grenzen selbst lernen, finde ich.

Ich glaub in Japan zB lassen die Erzieherinnen die Kleinen balgen wie sie wollen. Da wird auch gekloppt, bis gemerkt wird.. ui das tut ja weh.. lass ich das also.. Natürlich wird da auch eingeschritten, aber nicht so Watte-Mäßig, wie heutzutage in manch deutschem Kindergarten..

bearbeitet von Noodle

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Aus dem Thema werd ich mit weitgehend raushalten, beschäftige mich aber schon etwas länger aus vollkommen anderen Gründen sehr differenziert damit und möchte einwerfen:

Man möge deutlich unterscheiden zwischen einem emotional betrachtet stabilen Elternhaus mit stabilen Erwachsenen, bei denen quasi das heutige "stille Treppe" (sozialer Ausschluss ... Todesdrohung ... könnte man hart drüber diskutieren) 1zu1 mit körperlichen Strafen zu ersetzen wäre. Dann hätte man ein Schaubild der typischen Familie vor 50 - 100 Jahren und da kamen nicht in Massen schwer instabile Menschen bei raus. Und psychisch labilen, gewalttätigen, aggressiven Eltern, die selbiges an den Kindern auslassen.

Da wird imho viel zu stark allein auf den Faktoren Körperlichkeit, körperliche Einwirkung etc. herumgeritten.

Soll meinen - Einwurf:

Vielleicht ist das Problem an einer ausrastenden Mutter, die mit einem Gürtel, Löffel oder sonstwas auf ihr Kind eindrischt, weil es im falschen Moment gehustet hat das Husten und das Ausrasten und erst an zweiter Stelle der Gürtel oder der Löffel.

Ohne jede Wertung.

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Rein theoretisch wäre es für die Entwicklung von Kindern auch katastrophal, wenn ihre Eltern perfekt wären. Dann gäbe es ja auch keine Ansatzpunkte, um sich zu distanzieren, und abzulösen, um selbst erwachsen zu werden.
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Sorry, ich hätte auch solche "Erniedrigungen" gerne verzichtet. Mal nen Klaps oder Strafe, schön und gut, aber es gibt ja teils noch heftigeres, was andere erfahren haben.

Es trägt eben nicht der Entwicklung von Kindern bei, zumindest nicht der positiven. Später hat man eben das Problem des mangelnden Selbstbewusstseins usw usw.

Ich hab mich auf deine Angst bezogen, Fehler der Eltern zu wiederholen - nicht auf die Fehler deiner Eltern.

Dort ist ein ganz guter Artikel dazu:

http://www.welt.de/wissenschaft/article1425993/Warum-manche-Eltern-ihre-Kinder-misshandeln.html

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Vielleicht ist das Problem an einer ausrastenden Mutter, die mit einem Gürtel, Löffel oder sonstwas auf ihr Kind eindrischt, weil es im falschen Moment gehustet hat das Husten und das Ausrasten und erst an zweiter Stelle der Gürtel oder der Löffel.

So ist es. Es ist stets die Kompenente, der verbalen Demütigung, der Unberechenbarkeit von psychisch kranken, die ein Kind schädigt. Der Schlag selbst ist das kleinste Übel.

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Byron Katie erklärt den Schmerz in einem, nach einer Misshandlung so; der erste Gedanke über mich in dieser Situation ist der schmerzhafte! (Ich glaube wir reden hier überwiegend über den seelischen Schmerz) soll heißen: ich habe es verdient! Ich bin nicht gut genug! Usw.

Als erstes versteht man das handeln des anderen und verzeiht ihm dann seine Unwissenheit! Akzeptiert das es sein Problem ist mit dem er nicht besser umzugehen weiß.

Ich habe meinen Eltern im alter von Mitte 20 verziehen. Gab eine lange Diskussion darüber, aber mir hat es geholfen.

Ich hätte mir diesen Abschnitt in meinem leben angenehmer vorstellen können. Natürlich war ich selbst auch aggressiv gegenüber anderen, was mir bis heute in sozialen Kreisen als Defizit auffällt.( Sozial schwierig)

Es gibt auch positives wie z.b. Mein ausgeprägter Egoismus der mich schon des Öfteren beschützt hat. Wie z.b. Das nein sagen, das lernt man dann halt später im Erwachsenen alter!

Wen jemand sagt das ihm dieser eine klaps auf den Hintern nicht geschadet hat, dann verdrängt er es meiner Meinung nach nur.

In jüngeren Jahren wusste ich mir selbst nicht anderes zu helfen als auch mit Aggression meinen Willen durchzusetzen.

Heute bin ich einer der Unrecht sieht und dagegen vorgeht, sprich meine Meinung äußere und den schwachen meine stimme gebe. Ich bin auch seltsamer weise immer für die Verlierer Mannschaft :P

M.m nach kommen viele Probleme aus der Kindheit und spiegeln sich unserem leben wieder; Alkoholismus, agrresionen, Beta verhalten, gescheiterte Beziehungen im allgemeinen. Die Rolle des Vaters und die damit verbundene Abnabelung zum Mann werden.

Hose hoch ;)

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Aus dem Thema werd ich mit weitgehend raushalten, beschäftige mich aber schon etwas länger aus vollkommen anderen Gründen sehr differenziert damit und möchte einwerfen:

Man möge deutlich unterscheiden zwischen einem emotional betrachtet stabilen Elternhaus mit stabilen Erwachsenen, bei denen quasi das heutige "stille Treppe" (sozialer Ausschluss ... Todesdrohung ... könnte man hart drüber diskutieren) 1zu1 mit körperlichen Strafen zu ersetzen wäre. Dann hätte man ein Schaubild der typischen Familie vor 50 - 100 Jahren und da kamen nicht in Massen schwer instabile Menschen bei raus. Und psychisch labilen, gewalttätigen, aggressiven Eltern, die selbiges an den Kindern auslassen.

Da wird imho viel zu stark allein auf den Faktoren Körperlichkeit, körperliche Einwirkung etc. herumgeritten.

Soll meinen - Einwurf:

Vielleicht ist das Problem an einer ausrastenden Mutter, die mit einem Gürtel, Löffel oder sonstwas auf ihr Kind eindrischt, weil es im falschen Moment gehustet hat das Husten und das Ausrasten und erst an zweiter Stelle der Gürtel oder der Löffel.

Ohne jede Wertung.

Klingt nicht uninteressant, aber etwas kryptisch. Oder ich checks einfach nicht.

Du meinst es ist u.U. unerheblich, wie sanktioniert wird, sondern die psychische Prädisposition und die Eltern-Kind-Beziehungsdynamik sollte im Vordergrund stehen?

bearbeitet von Quoool

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Niemand hat auch nur einen Schlag aus Aggression oder für Fehlverhalten verdient. Da halte ich es gerne wie ghandi.

Die Aussage, wenn ich es den richtig verstanden habe von legallyhot, das der Huster der Auslöser für einen klapps ist, würde ich so nicht stehen lassen. Wer war zu erst da; das Ei oder das Huhn?

Man könnte noch weiter in die Spiritualität gehen und es mit den "lebensverträgen" erklären, aber ich denke das sprengt ein wenig den Rahmen.

Der Punkt ist zu einem das ein Erwachsener ein Kind schlägt und somit Verantwortung für sein handeln übernehmen muss. Das Erwachsene Kind hat dann die Möglichkeit aus der negativen Erfahrung etwas zu lernen(Wut,Hass, Vergebung, Demut usw).

Zum anderen sollte die Erziehung von Kindern Geschlechter spezifisch überdacht werden. Sprich ein kleiner junge hat nun einmal mehr Energie zum rumalbern als ein gleichaltriges Mädchen und nicht ADHS.

Wenn das in der Erziehung verstanden wird, gibt es mehr ausgeglichene Kinder und mehr glückliche Eltern-Kind Beziehungen.

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Mal stichwortartig ins Unreine geschrieben:

-Man (als das geschlagene Kind) verliert das Urvertrauen, daß einem bestimmte Dinge nicht geschehen (können).

-In bestimmten Bereichen wird einem der Wille gebrochen, man hat damit den Zwiespalt, den Willen und damit ein Stück weit sich selbst aufzugeben oder seine Willensäußerungen mit Schmerz und Zurechtweisungen zu bezahlen

-Viele körperliche Übergriffe halte ich für einen (unzulässigen, oft auch unlogischen und unbegründeten) Übergriff auf das Selbstwertgefühl, der aber genauso mit Worten oder stillschweigend geschehen kann. Schon einfaches Ignorieren des Kindes zeigt: Du bist nichts wert. Die Abgrenzung auf das Körperliche halte ich - auf die Kindesseele bezogen - für willkürlich

-Beispiel, real im Bekanntenkreis geschehen: 5jähriger Sohn sagt, ernst und böse gemeint, zu seinem Vater "Du Arschficker!" (übrigens vor 20 Jahren, da war das noch keine übliche Begrüßung im Ghetto), der ihm reflexartig eine Ohrfeige gibt (sonst noch nie körperlich etwas getan). Ich vermute laienpsychologisch, daß das Kind die Strafe einordnen kann. Es hat den Vater bewußt extrem beleidigt, als Person angegriffen, herausgefordert, und jeder Spielkamerad hätte wohl noch stärker körperlich reagiert. Natürlich wär's schöner, als Vater sowas anders zu kontern. Läßt sich aber hinterher mit einer Entschuldigung und Versöhnung durchaus ins Positive drehen.

-Anderes Beispiel aus dem Bekanntenkreis, wo die Eltern subtil mit Liebesentzug drohen bzw. die sonst übliche positive Verstärkung weglassen. Die Kinder machen auf mich einen konformistischen Eindruck (wie auch die Erwachsenen dort), und ich denke, solche Methoden können viel stärkere Schäden verursachen (z.B. Hang zum Denunziantentum, weil "Regeln" verletzt werden, die man selber ja freiwillig einhält etc.) Landleben mit viel Sozialkontrolle halt.

Bei mir haben die Schläge dazu geführt, daß ich nicht nein sagen konnte. Auch nicht fragen, ob mir jemand bitte das Salz reichen könnte. Wenn ich nachts aufs Klo mußte, habe ich mich nicht getraut, zu spülen, weil meine Eltern hätten wach werden können. Auch wenn sie mir tausendmal gesagt haben, daß ich natürlich spülen dürfte. Schließlich waren die meisten Bestrafungen immer unlogisch. Bis vor 3 Jahren habe ich mich nie so richtig getraut, an einen Empfangsschalter (den mit den Damen) zu gehen, weil ich Angst hatte, bemerkt zu werden. Ob das nun genau an den Schlägen lag, wird nicht zu klären sein, aber Schläge brechen schon viel deutlicher einen freien Willen und den Mut, etwas Neues zu versuchen.

bearbeitet von HerrRossi
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Mich würde mal interessieren, wie die meisten von euch mit der Erfahrung von damals heutzutage umgehen. Habt ihr mit euren Eltern darüber gesprochen und ihnen verziehen? Habt ihr damals Vergeltung ausgeübt und eure Eltern körperlich angegriffen? Es hat den Anschein, als würden die meisten das einfach weiterhin in sich tragen und gar nicht verarbeiten wollen/können.

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Diskussionen hatte man oft. Teils beherrscht, teils emotional mit anbrüllen.

Einmal sogar einen Streit von meiner Oma und meiner Mom mitbekommen, wo es genau um dieses Thema ging.

Meine Mom wurde auch als Kind geschlagen/gezüchtigt, ergo meine "Angst" davor, das ich meine Kinder selbes antun würde. Was auch die Quintessenz dieser Gespräche war (Ich wusste nicht mehr was ich tun sollte).

Vergeltung nein, eher habe ich mich zurück gezogen. Geistig und körperlich. Später dann, ca. vor meinem Auszug, habe ich bei einem Streit, oft nur den Kopf geschüttelt und bin zu Freunden gegangen oder habe im Park geschlafen, bis meine Mutter mich irgendwann anrief und um Verzeihung bat.

Manchmal gings, am gleichen Tag wieder los, woraufhin ich abermals weg bin.

Man könnte also von einem Freeze-Out meiner- und Invest ihrerseits reden :crazy:

Ich wollte sie damit natürlich nicht bestrafen, nur hatte ich irgendwann keine Kraft mehr, mit ihr zu diskutieren (diskutier mal einer mit Frauen in dem Alter/Position...) und auseinanderzusetzten.

Leider habe ich gemerkt, das ich in meiner ersten LTR, oft selbiges gemacht habe. Obwohl ich einfach hätte reden sollen, wenn es ein Problem gab.

(Muster wiederholen sich...) Natürlich habe ich das irgendwann auch begriffen und geändert.

Die Verarbeitung dauert eben. Man muss diese Veränderung aber auch wollen. Wie beim PU zB.

Ich hatte einfach die Schnauze voll von meiner Mutter und ihren Repressalien, ich wollte mein Leben leben, wie ich es wollte. Nach mein Vorstellungen, meine Erfahrungen machen.

Mir war doch rel. schnell klar, das da was falsch läuft. Richtig begreifen konnte ich das nicht, aber die Erfahrungen, die ich anschließend gemacht hab, haben mir gezeigt, das es auch anders geht.

Man redet viel mit anderen Leuten, tauscht sich aus, liest.

Irgendwann kommt man eben zu der Erkenntnis, das die Eltern einfach hilflos und völlig überfordert waren und deshalb in alte Muster verfielen, um Probleme zu losen und zwar Gewalt.

Sie kannten es eben auch anders nicht, weil sie es ja so von ihren Eltern erfahren haben.

Aldous hat da zB einen guten Ansatz wie ich finde.

Aber solange ich selbst nicht wirklich sicher bin, wie ich ggf solche Situationen handlen soll, will ich keine Kinder.

Ich weiß oft nur, wie ich es NICHT machen will, aber nicht wie man es BESSER machen kann.

Man kann hier natürlich in div. Erziehungsmodelle einsteigen, aber das is hier ja nicht das Thema.

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Mein Vater wurde auch handgreiflich. Das war um so schlimmer weil ich mit ca vier Jahren eine Weile nur ihm ausgesetzt war. Mutter nicht da war. Aber das viel Schlimmere war, das er in den anderen Phasen eben keinerlei Liebe rüber bringen konnte. Kann er bis Heute nicht.

Dazu kamen später Ermahnungen in der Schule Andere nicht zu schlagen. Diese Kombination aus Gewalt und Diese gegenüber Niemandem auszuüben, bringt einem total in die Defensive. Also bekommt man da auch noch eins drauf.

Erst in der 7 Klasse habe ich mich mal dem offensichtlich Klasenstärksten wiedersetzt. Ich habe nicht gewonnen. Es war unentschieden. Aber ich war zumindest im wegstecken viel besser als er. Dann hatte ich zumindest in die Schule meine Achtung zurück. Vater hatte sich ohnehin schon lange verpisst.

Meine volgende Ablehnug meines Vaters und damit auch einiger männlicher Priziepien, hat mich in gewissen Dingen nicht weiter gebracht. Das musst ich erst spät einsehen und ablegen. Mir neue Muster in meinbem Leben suchen. Vater hatte auch keine besseren Muster in seinem Leben und wahr wohl überfordert.

Hin und wieder begenen mir noch Auswirkungen in meinem heutigen Leben, aber jetzt bin ich dafür verantwortlich. Ich habe jetzt einen fünf järigen Sohn, denn ich über alles liebe. Indem ich ihm das zeige und Lebe, heile ich auch immer noch das innere Kind, in mir.

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Ich bin sprachlos ob der Misshandlungen, die manchen von Euch widerfahren sind. Es gibt meines Erachtens keine Entschuldigung für ein derartiges Fehlverhalten von Eltern. Kleinkinder sind auf Urvertrauen zu ihren Eltern angelegt. Wer dieser fragiler Sehnsucht mit körperlicher oder psychischer Gewalt begegnet, der ist… *insert Beleidigung hier*.

Weil die Beschädigung des Selbstwertgefühls angesprochen wurde, die daraus resultieren kann: Jeder, der als Kind geschlagen wurde, und sein eigenes Kind nicht schlägt, darf sich als Held fühlen. Er oder sie durchbricht den oft zitierten Teufelskreislauf der Gewalt. (Was umgekehrt nicht bedeuten kann, dass Schläge in der Kindheit als Entschuldigung gelten können, wenn man dann seine eigenen Kinder schlägt. Siehe zweiter Satz meines Postings.)

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