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Das Gute ist, dass Panikstörungen meist gut therapierbar sind. Mein eigener Mist war wirklich wenig im Vergleich zu anderen. Ein guter Freund von mir hatte es richtig übel - konnte bisweilen nicht mehr das Haus verlassen, dachte, er würde sich etwas antun als Nebenwirkung einer Aspirintablette, konnte nicht mehr über Brücken gehen... Jahrelang arbeitsunfähig. Mittlerweile, nach tiefenpsychologischer und teilweise auch medikamentöser Therapie, geht es ihm besser als je zuvor.

Hört sich aber stark nach extremer Paranoia an und wahrscheinlicher einer Psychose.. war dem so?

Ohne klugscheißen zu wollen: Psychose ist ein Sammelbegriff für verschiedene Wahnvorstellungen / Halluzinationen, Paranoia (Verfolgungswahn) eine besondere, die etwa im Rahmen einer Schizophrenie oder als Drogeninduzierte Psychose auftreten kann. Das sind aber alles Symptome und keine Krankheitsbilder. Nach den Beschreibungen des Falls wäre die wahrscheinlichste Diagnose (DSM IV Typisierung) Agoraphobie mit Panikstörung, was eine Angststörung ist, keine wirklich wahnhafte/psychotische, auch wenn in Einzelfällen psychotische Symptome auftreten können.

/klugscheiß-modus off

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Hatte auch schon eine...ich hatte so einen Schiss,als mir bewusst wurde was der TOT eigentlich uberhaupt ist,ich habe durch die Gegend gebrûllt als müsste ich jetzt sterben.ich habe in meinem Kopf ein seil gesehen in dem ein Knoten war,und dieser Knoten ist zusammen mit dem gedanken an den Tod geplatzt( an dem Punkt war dann wohl meine Sicherung durch).

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Mir ist noch eine Adresse für die Therapeutensuche eingefallen: therapie.de

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Gast

Das Gute ist, dass Panikstörungen meist gut therapierbar sind. Mein eigener Mist war wirklich wenig im Vergleich zu anderen. Ein guter Freund von mir hatte es richtig übel - konnte bisweilen nicht mehr das Haus verlassen, dachte, er würde sich etwas antun als Nebenwirkung einer Aspirintablette, konnte nicht mehr über Brücken gehen... Jahrelang arbeitsunfähig. Mittlerweile, nach tiefenpsychologischer und teilweise auch medikamentöser Therapie, geht es ihm besser als je zuvor.

Hört sich aber stark nach extremer Paranoia an und wahrscheinlicher einer Psychose.. war dem so?

Ohne klugscheißen zu wollen: Psychose ist ein Sammelbegriff für verschiedene Wahnvorstellungen / Halluzinationen, Paranoia (Verfolgungswahn) eine besondere, die etwa im Rahmen einer Schizophrenie oder als Drogeninduzierte Psychose auftreten kann. Das sind aber alles Symptome und keine Krankheitsbilder. Nach den Beschreibungen des Falls wäre die wahrscheinlichste Diagnose (DSM IV Typisierung) Agoraphobie mit Panikstörung, was eine Angststörung ist, keine wirklich wahnhafte/psychotische, auch wenn in Einzelfällen psychotische Symptome auftreten können.

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Pontius, hast natürlich an der Stelle Recht, dass man es nicht gleich so verallgemeinern kann. Wurde allerdings bei der Beschreibung an meine Psychose erinnert :) deswegen der Bezug.

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Du hast vermutlich eine Angststörung. Das ist therapierbar.

Kann auch biochemische Ursachen haben. Ungleichgewicht von Gammaaminobuttersäure, Noradrenalin und Serotonin.

Tu dir aber selbst einen Gefallen und geh nicht auf iwelche Büchertipps, Meditation etc( no offense) hier ein und mach dich nicht verrückt.

Du hast genau das getan was nötig war. Dein Therapeut wird alles nötige tuen und dich ausführlich informieren.

good luck=)

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Hm, ich hab seit ca. 2 Jahren Panikattacken :/ Waren ab und zu kurze Pausen dazwischen, warum weiß ich aber auch nicht...

Ich bekomme immer Panik, wenn ich in Situationen bin wo ich nicht einfach so rausgehen kann, früher z.B. im Klassenraum. Obwohl ich mich immer der Panik stellen oder mit ihr lebe, d.h. - kein Vermeidungsverhalten, hat mir bisher nix geholfen :(

z.B. war ich vor ein paar Wochen beim Zahnarzt, wurde in den Raum gebeten, dann war die Ärztin weg, die 10 Minuten die ich in diesem Zimmer verbringen sollte waren die Hölle für mich. Früher gar kein Problem...

Im September fängt das Studium an und das ist ne kleine Uni, mit 30 Leuten pro Vorlesung, da kann ich ja auch nicht einfach so raus, hab leider unnormal schiss davor.

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Die Angst vor der Angst...so war es damals bei mir!

Es ist übrigens ein sehr geiles Gefühl, wenn man mal eine Panikattacke aus eigener Kraft übersteht.

Mit "eigener Kraft" meine ich, im völligen Bewusstsein die Attacke zu erleben, der Attacke gegenzulenken und zu merken "WTF is wrong?! NOTHING!"

Ich bin damals immer zu mir vertrauten Personen gegangen und hab "geklammert"...das gab ein gutes Gefühl, die Angst ging weg.

Mit 20 Jahren ein nicht gerade förderliches Verhalten, wie ihr euch denken könnt ^^

Habe gemerkt, dass einige Beinübungen wie z.B Kniebeugen, Beinpresse und Hackenschmidt ein ähnlich beklemmendes Gefühl erzeugen können, wie eine Panikattacke...zumindest was Gefühl der "Luft-Losigkeit" angeht und des Herzrasens...manchmal atmet man umso tiefer und es wird noch schlimmer, je mehr man versucht "runter zu kommen".

bearbeitet von LastActionHero

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Ich hab jetzt doch noch einen Buchtipp. Natürlich nicht statt Arztbesuch / professioneller Therapie, sondern zusätzlich oder vorbereitend. Dietmar Hansch "Erste Hilfe für die Psyche". Die 8 Euro kann man ausgeben, schaden wird es sicher nicht.

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Naja, meine Panikattacken sind z.B. für ein paar Monate verschwunden wenn mir alles so unnormal scheiß egal war... Zu viel Hirnfick, das sind Panikattacken nicht mehr aber leider auch nicht weniger.

Ich bekommt voll oft das Gefühl kotzen zu müssen, und in dem Moment als mir alles hart egal war hat es nachgelassen und war irgendwann komplett weg. Dann war ich ein paar Wochen mit zufrieden und glücklich, doch dann hab ich mich wieder in andere Sachen reingesteigert, dann fing es auch schon wieder an :(

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Hm, ich hab seit ca. 2 Jahren Panikattacken :/ Waren ab und zu kurze Pausen dazwischen, warum weiß ich aber auch nicht...

Ich bekomme immer Panik, wenn ich in Situationen bin wo ich nicht einfach so rausgehen kann, früher z.B. im Klassenraum. Obwohl ich mich immer der Panik stellen oder mit ihr lebe, d.h. - kein Vermeidungsverhalten, hat mir bisher nix geholfen :(

z.B. war ich vor ein paar Wochen beim Zahnarzt, wurde in den Raum gebeten, dann war die Ärztin weg, die 10 Minuten die ich in diesem Zimmer verbringen sollte waren die Hölle für mich. Früher gar kein Problem...

Im September fängt das Studium an und das ist ne kleine Uni, mit 30 Leuten pro Vorlesung, da kann ich ja auch nicht einfach so raus, hab leider unnormal schiss davor.

Flucht ist ja nicht das einzige Vermeidungsverhalten und da liegt das Problem. Natürlich ist "Geh raus in die Paniksituationen" generell ein guter Ratschlag, aber das allein reicht ja noch nicht. Du musst in der Angst verharren, bis sie von allein weggeht. Das bedeutet, auch sich selbst gut zuzureden, sich einzureden, es sei schon nichts schlimmes, kann Vermeidungsverhalten sein.

Wirklich effektiv wird die Konfrontation (meiner Erfahrung nach), wenn du genau das Gegenteil tust und deine Angst ganz bewusst noch steigerst. Ja, du wirst kotzen, ja du wirst ohnmächtig und trotzdem bleibst du. Du treibst die Panik auf die absolute Spitze, das kann dein Körper aber nicht lange aufrechterhalten und die Angst geht weg. Viel schneller, als wenn du die Panik durch gedankliches Beruhigen etwas niedriger hälst. Spitzentherapie, ehrlich.

Nach der Konfrontation kann eine ganz bewusste Analyse echt hilfreich sein. Welche Symptome, wie stark war die Angst, wie lange konnte ich sie halten? Was waren meine Gedanken und was war Realität? Viele Panikleute begehen den Fehler und gehen ihr "Angst aushalten" viel zu ungeplant an, erkennen tatsächliches Vermeidungsverhalten nicht und machen damit alles nur noch schlimmer.

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Eine Panikattacke geht meist mit sehr viel Adrenalin-Ausschüttung einher...hält also nur wenige Sekunden bis Minuten.

Habe noch nie eine Panikattacke gehabt, die länger als paar Minuten war. Danach ist einfach "der Saft raus" ^^

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So die Theorie :D

Ich hatte schon Panikattacken über ne Stunde, d.h. du hast 20Min. ne Attacke, die klingt ab, und nach einer Minute beginnt schon die nächste. Nach solchen Attacken war ich einfach unnormal kaputt :|

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Gast Love in vain

Hallo Leute :)

Sorry das ich den alten Thread hier wiederbelebe, aber ich habe da was dringendes zu erzählen, da ich letztens eine Panikattacke erfuhr.
Gestern war ich auf einer Studentenfete und ich habe da eine HB9-10 gesehen( auch wenn die Bewertung subjektiv ist, die war so Heiß und Hübsch. Also wirklich perfekter Körperbau mit perfekten Kurven und perfekten volumenreichen Haaren) mit 4 Freundinnen auf der Tanzfläche .
Ich fand sie so heiß , ich wollt sie unbedingt ansprechen. Ich habe mir vorher gedacht aufjedenfall, dass die Freundinnen (welche auch relativ hübsch waren) mich bestimmt nicht so leicht an die begehrte Frau ranlassen werden, da die wahrscheinlich Bitchshield aufbauen etc. Aber das war mir Egal. Ich hatte vorher geübt in der Stadt mit hilfe der 3-2-1-GO! Technik und das klappte wunderbar. Doch als ich auf die zuging und im Gedanken von 3 runtergezählt hab bekam ich ganz plötzlich eine Panickattacke! Das war heftig! Meine Knie wurden weich und fingen an zu zittern, meine Herz raste wie bekloppt und ich fing an extrems zu schwitzen an der Stirn! Diese Erfahrung hatte ich noch nie gemacht. Hab den Approach noch rechtzeitig abgebrochen und die Mädels haben alle zum glück nichts mitbekommen, da sie mit den Rücken zum mir Standen. Hätte ich mich mit solch zitterten Knien zu denen hingestellt und irgendeinen dummen Fehler gemacht, so dass ich mich blamiere , hätte das fatale Folgen für mich gehabt. Das sind 5 Studentinnen von der Uni die ich öfters zu Gesicht bekomme und bei 5 Frauen sprich sich das bestimmt super schnell rum, dass sich ein Typ sich total zum Depp gemacht hier in der Uni. Kurz: Sozialer Marktwert = 0 .
Ich arbeite an meinem Innergame und habe auch Glaubensätze und weiß auch eigentlich, dass es mir scheiß egal sein kann was Frau über mich denken oder sprechen.
Habt hier ein paar Tipps, die gegen auftretende Panikattacken schnell wirken? Ich würde ja gern all die Literaturempfehlungen lesen, aber neben meinem Physikstudium habe ich kaum Freizeit. Auch die Muße und Nerven habe ich einfach nicht jetzt neben dem Studium .

In den Semesterferien kann ich das machen, aber nicht jetzt.

Ich danke euch im Vorraus!

Edit: Das bittere war am Ende, dass die Gruppe von Mädels mit einer anderen Gruppe von Jungs rumgemacht hat. Ich dachte mir halt: "Haben Eier in gegensatz zu mir..."
Was schon ein bisschen traurig war.

bearbeitet von Love in vain

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Hey Love in vain,

Ich arbeite an meinem Innergame und habe auch Glaubensätze und weiß auch eigentlich, dass es mir scheiß egal sein kann was Frau über mich denken oder sprechen.

ja, du hast Glaubenssätze, nur sagen sie dir nicht das, was du schreibst, sondern stattdessen

Hätte ich mich mit solch zitterten Knien zu denen hingestellt und irgendeinen dummen Fehler gemacht, so dass ich mich blamiere , hätte das fatale Folgen für mich gehabt.

Das ist ein Glaubenssatz in Aktion, bzw. eine ganze Kette an Kausalitäten. Zitternde Knie führen zu Fehlern. Fehler führen zu Blamage. Blamage führt zu fatalen Folgen. Und da wunderst du dich, wenn du beim Approach nervös wirst?

Ich könnte jetzt natürlich versuchen dich von der Unsinnigkeit dieser Aussagen zu überzeugen. Aber letztendlich bringt auch das schönste Metamodellieren in Textform eh nichts und auch sich Wissen über Bücher reinzuziehen ist nicht das Wahre. Dem Unbewussten ist es diesbezüglich ziemlich egal was du liest, du musst vielmehr erleben. Daher gebe ich dir den Rat, dir eine gute Improtheatergruppe zu suchen und ein, zwei Jahre mitzuspielen und mit ihnen aufzutreten. Da lernst du schnell, dass zitternde Knie nichts weltbewegendes sind und Fehler nicht zum Tod führen, sondern zu Applaus und dir ein heiteres Lächeln auf die Lippen zaubern werden. Und du lernst gleichzeitig viele nette Menschen kennen ;-) Alternativen dazu wären Meditation oder Autogenes Training oder, je nach Leidensdruck halt Therapie /Coaching.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Gast Love in vain

Stimmt schon. Eigentlich bilde ich mir die Fehler selber im Kopf ein. Ich glaub das nehme ich mir und versuch als Glaubensatz ein Gegenargument zu finden.
Aber ich konnt in so einer Situation echt nicht ruhig bleiben, verstehst du? Ich mein da fangen plötzlich an deine Kniee zu zitieren und du weißt einfach nicht wie man damit umgehen soll. Ich habe nicht meine Gedanken unter Kontrolle und mir fehlt die Willenskraft. Daran muss ich arbeiten und ja, ich muss mehr positive Dinge erleben, damit nicht solche Panikattacken unbewusst auftreten.

Ich fände eine Improtheatergruppe cool aber meine Woche ist so voll bepackt. Da lässt sich kaum Zeit finden. Meditation und Autogenes Training wäre für mich die bessere Alternative.

Danke dir.

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Die Frage die sich mir als jemand stellt, der schon seit sehr langer Zeit von Panikattacken bzw. einer Angststörung betroffen ist:

Was macht ihr, wenn alle vorgeschlagenen Lösungen, d.h. Verhaltenstherapie inkl. Konfrontationsübungen, Medikamente, Entspannungsübungen etc. nicht helfen? Ich habe das seit nunmehr 15 Jahren und abgesehen von kurzen Phasen bin ich einer Lösung heute nicht näher als zu dem Zeitpunkt zu dem ich angefangen habe.

Ich weiß, dass wenn ich zum nächsten Therapeuten gehe wieder die gleichen Vorschläge kommen die ich schon hundert mal gehört habe und die dieses mal genauso wenig bringen werden wie vorher. Aber wenn ich in Foren (wie diesem hier) lese, habe ich immer den Eindruck, dass jeder das Problem spätestens nach ein paar Jahren los ist. Und ich frage mich: wie habt ihr das geschafft?

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Das ist jetzt natürlich äußerst spekulativ, weil wir nichts über dich wissen, aber ich würde damit anfangen, dein Konfrontations- und Angstverhalten sehr genau zu analysieren. Ich habe an mir selbst und anderen immer wieder dieselben Fehler festgestellt, deshalb diese Fragen: Zeigst du noch Flucht- oder Vermeidungsverhalten? Gibt es Dinge, die du nicht tust oder Orte, die du früher als geplant oder auf dem Peak der Panik verlässt? Oder erträgst du, konsequent und immer, deine Attacken? Gibt es noch Situationen außerhalb von akuten Attacken, in denen du dich der Idee hingibst, du seist wirklich krank (ich weiß ja nicht, was Gegenstand deiner Ängste ist)? Da hast du womöglich deine Antwort, irgendwie neigen die Menschen scheinbar dazu, sich soweit zu heilen, dass sie irgendwie funktionieren, aber danach aufzuhören, wenn es an die richtige Lebensqualität geht. Ziemlich merkwürdig, eigentlich.

Ansonsten das übliche: Ist die Schilddrüse gecheckt und auch eine latente Unterfunktion ausgeschlossen? Hast du mal Medikamente versucht?

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Erstmal danke für die ausführliche Antwort.

Was ich sagen kann ist, dass alle körperlichen Ursachen ausgeschlossen sind. Ich hatte in diesen 15 Jahren unzählige Untersuchungen bei allen möglichen Ärzten und auch in Krankenhäusern. Das Ergebnis war und ist: Ich bin körperlich gesund. Die Schilddrüse wurde mehrmals bei Blutbildern mit abgedeckt, dort ist auch nichts zu finden.

Ich kann für mich sagen, dass ich verinnerlicht habe körperlich gesund zu sein. Allerdings sind meine Angstsymptome auch nicht dergestalt, dass ich Tod oder Ohnmacht erwarte. Sondern eher im peinlichen Bereich. Und auch hier erwarte ich nicht, dass mit wirklich etwas passiert. Meine Erwartung ist einfach nur, dass es mir schlecht geht und die Symptome aushalten muss. Diese Erwartung wird immer wieder bestätigt. Um das auf Dauer zu ertragen habe ich mir eine "Krücke" zugelegt, die mich für den Fall der Fälle absichert d.h. würde das Symptom doch real werden hätte ich nichts zu befürchten. Ich nehme an man könnte das als Vermeidung interpretieren, für mich ist das jedoch nichts anderes als eine Reaktion darauf, dass es keine Lösung für mein Problem zu geben scheint und ich mir meine Realität damit so angenehm wie möglich machen will.

Was Flucht- und Vermeidungsverhalten angeht: Ich arbeite in einem Beruf der eine hohe Reisetätigkeit beinhaltet. Vermeiden ist folglich nicht möglich wenn ich meinen Job behalten möchte.

Aber ja, es gibt Dinge die ich nicht tue. Ich verbringe meine Wochenende im Allgemeinen zu Hause. Auch während der Woche unternehme ich wenig mit Kollegen und bin nicht allzu erfreut über irgendwelche Einladungen. Letztendlich sehe ich das nicht als Vermeidungsverhalten, sondern lediglich als die Verteidigung der letzten Momente in meinem Leben die sich nicht beschissen anfühlen.

Wenn ich eine Situation mit Angst- oder Panikattacken bin ertrage ich das. Wobei man sich im Nachhinein immer fragen kann, ob man die Situation, bspw. ein berufliches Meeting, noch länger ertragen hätte wenn es denn länger gedauert hätte.

Medikamente habe ich einige versucht. Eine leichte Verbesserung der Symptome ist das beste was sich bei einer dauerhaften Einnahme eingestellt hat.

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So leid es mir tut, aber die Antwort, warum die Angst nicht weggeht, hast du selbst gegeben. Du vermeidest eine Menge Situationen und du verlässt angstauslösende Orte auf hohem Angstlevel (Hab ich jetzt aus "hätte man länger aushalten können" rausgelesen.). Dazu hast du dir Sicherheitsverhalten angewöhnt (was nach 15 Jahren auch mehr als verständlich ist) Dadurch machst du es ja nur immer noch schlimmer. Eigentlich weißt du das alles selbst, aber wenn du ein Meeting verlässt, auch wenn es zu Ende ist, es dir erst erst schrecklich und durch das Verlassen wieder besser geht, dann förderst du deine Panikstörung.

Das komplett falsches Konfrontieren, quasi der Klassiker an der Supermarktkasse: Ein Angstkranker sagt sich, er will sich seinen Ängsten stellen und geht in den Supermarkt. Er macht den Einkauf, den er sich vorgenommen hat und stellt sich an die Kasse. Hier wird die Angst bei den meisten am größten, sie steigert sich immer mehr und beim bezahlen zieht er noch fahrig und in blinder Angst sein Geld aus der Tasche und eilt Heim. Zu Hause sagt er dann: Aber ich hab mich doch meinen Ängsten gestellt. In Wirklichkeit macht er so alles nur noch schlimmer. Die einzig richtige Reaktion wäre es, die Taschen abzustellen und in den Supermarkt zurückzumaschieren, immer wieder, bis er am Ende (wahrscheinlich völlig am Ende und erschöpft) keine Angstgefühle mehr hat.

Das gleiche gilt für deine Meetings: Wenn irgend möglich, solltest du danach noch dort verbleiben, mit den Kollegen schnacken etc. Das geht zwar rein organisatorisch nicht immer, ich weiß, aber dann musst du in deiner Freizeit eben genug Situationen schaffen, in denen du das trainieren kannst, z.B. wenn du am Wochenende rausgehst.

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Nachdem hier die psychischen Mechanismen schon eingehend beleuchtet wurden, möchte ich noch auf etwas verweisen, was mir half:

Knallharter STOFF, sprich Benzodiazepine!

Mein Tipp: Alprazolam, auch wenn die meisten Ärzte lieber Lorazepam mitgeben.

Ergänzend zu dem Ganzen, was hier bereits (in meinen Augen sehr kompetent) geschrieben wurde. Natürlich weiter an sich arbeiten und die Teile nur als Backup verwenden, um sich selbst die 'Angst vor der Angst' zu nehmen. Das Wissen um meinen pharmazeutischen 'Freund', der mir bereitsteht, wenn's so richtig scheisse wird, hat bei mir dafür gesorgt, dass ich mich wesentlich besser mit angsterzeugenden Situationen konfrontieren konnte.

Gutes Gelingen!

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Gast Love in vain

So leid es mir tut, aber die Antwort, warum die Angst nicht weggeht, hast du selbst gegeben. Du vermeidest eine Menge Situationen und du verlässt angstauslösende Orte auf hohem Angstlevel (Hab ich jetzt aus "hätte man länger aushalten können" rausgelesen.). Dazu hast du dir Sicherheitsverhalten angewöhnt (was nach 15 Jahren auch mehr als verständlich ist) Dadurch machst du es ja nur immer noch schlimmer.

Dem schließ ich mich an. Du musst dich nunmal rauswagen, was riskieren, unter Leute gehen, aus der gemütlichen Stubenhocke rauskommen sonst wirst du nie was schönes Erfahren und immer unter Panikattacken leiden.

Meiner Meinung nach helfen da Pharmazeutische Sachen gar nicht, weil sie nur kurzfristig deine Ängste aufschieben. Wenn du mal keine Medikamente hast , dann wird es für dich und deinen Körper schwer damit klar zu kommen.

Willst du langfristig glücklichsein und ohne Panikattacken und Ängste leben musst du versuchen, die Medikamente wegzulegen und dich deinen Ängsten stellen.

Auch wenn das von mir hart klingt, dass ist aber faktisch so!

Glaub mir, Vetrau mir gnook ich weiß wovon ich rede. Ich selber habe seit meiner Kindheit psychische Probleme bzw. hatte seit meiner Kindheit und das sage ich dir ganz offen und ehrlich. Ich habe schonmal hier im Forum erzählt dass ich als Kind Fett war und blablabla und blablabla. Ich hatte auch früher soziale Phobie. Hab mich niieeee getraut raus zu gehen. Es gab eine Zeit da saß ich monate lang immer nach der Realschule, immer wenn ich Freizeit hatte, am PC und wurde fetter und fetter während normale Teenies draußen bei schönem Wetter Fuppes spielten oder gar die erste Liebe endeckt hatten.

Irgendwann sagte ich zu mir, als ich langsam erwachsen wurde: " So kann das doch nicht weiter gehen. Du musst was machen!".

Und damit meine ich jetzt nicht zum Therapeuten gehen und Medikamente nehmen. Wie willst du denn auch das machen als nicht Erwachsener? Als Kind bzw. Teenie im alter von 12-16 Jahren weißt du nicht mal warum dir es so schlecht geht bzw. das das eine Krankheit ist und man Depression nennt. Mit den Eltern zu reden kann man vergessen weil die (bei allen respekt und Liebe gegenüber meinen Eltern) einfache Bauersleute vom Land sind aus dem Ausland.

Was habe ich also gemacht? Ich wurd Aktiv. Ich ging unter Menschen. Ich hab mich sozial engagiert. Habe extrem viel Sport gemacht und mich auf die Schule konzentriert. Einfach gehandelt statt geseßen.

Jetzt studiere ich und sehe gut aus. Alles bestens . Nur bei dem Thema Frauen hänge ich hinterher, weil ich so ne Pussy bin aber deswegen habe ich mich hier angemeldet.

Den ersten Schritt hast du getan. Dich erkundigen, nach Ratschlägen fragen und Hilfe suchen egal ob hier im Forum oder beim Therapeuten. Aber!!!! diese Leute sind nur Wegweiser und zeigen dir den Pfad. Den ersten Schritt auf deinem Pfad hast du getan, nun müssen nur noch die restlichen Schritte folgen von dir und da kann dir kein Mensch auf der Welt helfen. Den Weg muss du alleine gehen.

Ich schreib jetzt hier sovieles und sag hier:" Das habe ich gemacht " und "Dies musst du machen" und das mag vielleicht so leicht gesagt sein aber es zu tun ist schwer. Ich weiß. Ich habe selber geschrieben, dass ich Panikattacken bekam als ich ne geile HB gesehen habe im Club. Ich habe mich meinen Ängsten ergeben und mich nicht gestellt und nur das schlimmste mir ausgemalt...Jetzt bereue ich das und ich könnte mich schlagen.

Auch in Zukunft werde ich wahrscheinlich wieder Panikattacken bekommen wenn ich wieder so ne hammergeile HB sehe ABER jetzt weiß ich an mir zu arbeiten und fest an meinen Glaubensätzen zu halten . Vielleicht werde ich wieder Muffensausen bekommen und es versauen. Wer weiß. Aber ich muss es probieren. WIR müssen es probieren ! Sonst macht all das ganze kein Sinn!

In diesem Sinne: Ich wünscht dir viel Kraft auf deinem Wege und ich wünsche die alles gute für deine Zukunft.

Soo , wenn ich mir mal das so anschaue, habe ich jetzt wieder viel zu viel geschrieben wa Leute?^^

bearbeitet von Love in vain
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Vor allem hast du vielleicht überlesen, dass er bereits seit 15 Jahren an einer Panikstörung leidet und schon vielseitig therapiert ist? So von wegen erster Schritt...

Und was das Thema Meds angeht: Einfach mal so von Medikamenten abraten ist ziemlich fahrlässig, da diese in vielen Fällen überhaupt erst Therapierbarkeit und Selbsthilfe möglich machen. Zu behaupten, dass diese das Problem generell nur aufschieben würden, ist einfach Blödsinn.

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Gast Love in vain

Ja das mit dem ersten Schritt war metaphorisch gemeint und vielleicht falsch an der Stelle.

Das mit den Meds ist doch kein Blödsinn zu behaupten.
Überleg doch mal rein logisch: dein Körper braucht diese Stoffe, damit du die Ängste bewältigen kannst. Aber hast du mal nachgedacht warum gerade dein Unterbewusstein Stresshormone ausschütten lässt? Weil es bestimmte Erlebnisse mit schlechten Erfahrungen assoziert. Aber wenn du, sag ich jetzt mal deinem Gehirn was vortäuscht indem du künstliche Glückshormone dir geben lässt verdrängst du einfach nur alles. Du musst deinem Hirn die Chance geben postive Erlebnisse zu machen genau dann wenn dein Gehirn unterbewusst alles mit schlechtem assoziert und Panikattacken auslöst. Nur so kann man negative Erfahrungen genau an diesem Punkt mit positiven Erfahrungen überschreiben.
Außerdem: Will man wirklich ein ganzes Leben lang Medikamentenabhängig sein, damit man Glücklich ist? Ich studiere an einer Uni und kann mit rechtens Behaupten, dass Medikamente nur eine kurzfristige Lösung sind, da ich das von Psychologiestudenten weiß. Darüberhinaus kenne ich mindestens eine Person, die an Depressionen leidet und immer wieder Depris bekommt sobald er die Medikamenten absetzt. Und das wird niemals enden solange er nicht die Depression auf natürlichem Wege bekämpft. Woher ich das sagen getrost sagen kannst fragst du dich vielleicht? WEIL ICH selbst Depressionen bekämpft habe ohne all den Scheiß(verzeiht mir den Audruck es ist aber so).
Ich halt nix von Psychopharmaka. Alles andere ja, gegen Krankheiten aber die Leute vetrauen viel zu sehr auf Psychopharmaka.

So das wars für heute. Hab genug geschrieben. Muss noch ganz dringende Aufgaben erledigen :)

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Danke für die vielfältigen Rückmeldungen. Eure ungeschönte Einschätzung war sehr hilfreich.

Was ich jetzt für mich mitnehmen kann ist folgendes:

Ich kann weitermachen wie bisher, indem ich das beste aus meiner Situation mache. Oder ich kann zum gefühlt 10. mal versuchen mein Problem über eine konsequente Konfrontationstherapie loszuwerden. Wobei ich mir nicht sicher bin was verrückter ist: mit einer solchen Erkrankung zu leben oder den gleichen Therapieansatz 10x auszuführen, jedes mal das falsche Ergebnis zu erhalten und nun beim 11. Versuch ein anderes Ergebnis zu erwarten.

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