Umgang mit psychisch kranken Menschen

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Liebe Leute

Wie gehe ich mit psychisch Kranken Menschen um? Jeder der ein Fall in seiner Familie hat – sei dies ein depressiver Vater, ein hyperaktives Kind, eine gestörte Mutter oder auch eine magersüchtige Cousine- kennt diese Frage. Und das betrifft praktisch jede Familie, wenn nicht sogar mehrere solche Fälle vorkommen.

Als Mensch mit solchen Problemen, kann ich euch aus erster Hand berichten. Ich erzähle euch wie ich behandelt werden möchte, dies ist meine Sicht und gilt nicht zwingend für andere Menschen.

Ich hasse zwei Sachen:

1. Wenn man mich wegen meiner Krankheit ignoriert und nichts mit mir zu tun haben möchte

2. Wenn man mich überbemitleidet. Dies ist noch fast schlimmer.

Der Kranke hat selber genügend Probleme die er tagtäglich bewältigen muss, dies kann man sich als gesunder gar nicht vorstellen. Er wird die ganze Zeit von ihnen eingeholt und sie sind omnipräsent. Er braucht eure Unterstützung, seid für ihn da und helft ihm, wenn er Hilfe braucht. Reicht ihm eure Hand, nehmt ihn in den Arm wenn er das positive im Leben nicht mehr sieht. Zeigt ihm, dass das Leben schöne Fassetten hat und am Ende des Tunnels das Licht kommt. Es wird viel Kraft benötigen, der Patient lässt sich vielleicht nicht helfen, oder sieht alles nur schwarz weiss. Dies ist viel von euch verlangt, vielleicht müsst ihr sogar eure Interessen für den Patienten zurückstecken. Doch es ist ein Weg, den alle gemeinsam gehen müssen – im Sinne des Erkrankten. Er wird es euch im Nachhinein danken.

Macht aber nicht den Fehler, den einige in meiner Familie und meines Freundeskreises immer wieder tun. Sie behandeln einem, als wäre man behindert. Dies sind wir aber nicht! Wir sind Menschen, ja spezielle Menschen mit Problemen, aber wir sind Menschen. Ich weiss es zu schätzen, wenn man sich um mich kümmert, aber es hat seine Grenzen. Wenn es von Ausgangsverbot bis dauernde Überwachung geht, ist es zu viel des Guten. Definitiv!

Falls ihr fragen habt, stellt sie in diesem Thread oder persönlich per PN an mich.

Alles Liebe

Xtra

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Hey, ja ich kenne das aus Erfahrungen. Was ich gelernt habe:

Investiere nicht zu viel deiner Energie in diesen Menschen!

Auch wenn es sich rauh und egoistisch anhört. Solche Menschen können dich bis aufs letzte aussaugen und dann bist du auch im

Arsch. Dann sind es 2, wo vorher nur einer da war und geändert hat sich an der Ausgangsposition desjenigen gar nichts.

Für manche ist ihre Depression oder Krankheit das einzigste, was diese Menschen besitzen...und glaube mir, sie sind zu vielem

bereit um "ihr Schicksal" zu verteidigen, so dass sich nicht ändert. Klingt unlogisch? Ist es auch, aber so siehts eben aus.

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Was für ein dummer Kommentar und realitätsfern zudem.

---

Zum Thema: Man sollte sie ernst nehmen, aber auch von ihnen etwas verlangen. Beispiel Depression. Man kann keinem Depressivem vorwerfen,d ass er auf Knopfdruck unter wird oder sich einfach "zusammenreißen solle. Aber man kann verlangen, dass er etwas gegen seine Krankheit tut, auch auf seine Mitmenschen Rücksicht nimmt. Also sie nicht als emotionales Klo benützt oder sich seinen Gefühlen hingibt, und anderen Leuten damit die Laune verdirbt. Also: Wenn er schlecht drauf ist, nicht durch irgendwelche Aktionen, Aussagen oder Stimmungstrüber beispielsweise die Leute in einer Runde mit runterziehen. das bedeutet nicht, dass diese Menschen sich ständig verstellen müssen oder nie auch mal sich stützen lassen. Es geht nur darum, wie man mit seiner Krankheit umgeht.

Das kann man verlangen und ich habe auch sehr große Unterschiede gesehen, wie Menschen mit ihren psychischen Krankheiten umgehen. Deswegen ist für mich eine psychische Krankheit weder ein Freibrief, noch ein Grund, die Person zu meiden. Ich respektiere die Person und akzeptiere, wo sie nicht anders kann, aber akzeptiere eine Krankheit nicht als Entschuldigung für mieses Verhalten.

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Vor einigen Wochen hat mir eine mir vertraute Person die ich wöchentlich sehe gesagt, dass sie eine psychische Störung hat. Ich habe mir die Krankheit erklären lassen, mich selber informiert und nachgeforscht, gefragt, wie es den Alltag beeinträchtigt. Ich gehe mit der Person so um, wie ich zuvor mit ihr umgegangen bin. Ich vergesse meist, dass die Krankheit exisitert (was weder positiv noch negativ sein muss, es ist einfach so), bis ich daran erinnert werde, weil die Person von der Therapie und den Tabletten spricht. Ich höre zu, ich bin unterstützend (ggf. wenn man mich bittet).

Ich mag es nur nicht, wenn plötzlich alle Dinge auf die Krankheit geschoben werden. Das ist mir suspekt.

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Finde, man muss unterscheiden ob es selbst-, fremd- oder undestruktiv ist.

Bei

a, normal und Versuch sie von Unsinn abzuhalten.

b, das was der erste Poster geschrieben hat oder wie wir hier gerne schreiben: Lauf, Forrest, lauf

c, noch liebevoller als normal.

Edit: Respekt übrigens, du hast definitiv Eier.

bearbeitet von sporty4u

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Was für ein dummer Kommentar und realitätsfern zudem.

Dumm aber nur aus deiner Sicht, denn ich habe Erfahrungen mit solchen Themen, gerade auch aus dem sozialen Bereich.

Realitätsfern ist meine Ansicht sicher nicht, das kann dir gerne jeder näher erläutern, der mal mit einer solchen Person zu

tun hatte, besonders in engen Beziehungen. Die meisten Suchtkranken oder Depressiven wollen an Ihrer Situation nichts ändern.

Das ist eben Fakt.

Natürlich gibt es löbliche Ausnahmen und den Threadsteller rechne ich dazu da er sich Gedanken über seine Situation macht.

Aber die meisten machen Ihr Ding weiter und belämmern und belügen Ihr Umfeld um sich Energie zu ziehen. Falls du noch nichts

von Energie Vampirismus gehört hast wäre das ein Stichwort für Weiterbildung 8-)

bearbeitet von Ey Kollegeh

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Was für ein dummer Kommentar und realitätsfern zudem.

Dumm aber nur aus deiner Sicht, denn ich habe Erfahrungen mit solchen Themen, gerade auch aus dem sozialen Bereich.

Realitätsfern ist meine Ansicht sicher nicht, das kann dir gerne jeder näher erläutern, der mal mit einer solchen Person zu

tun hatte, besonders in engen Beziehungen. Die meisten Suchtkranken oder Depressiven wollen an Ihrer Situation nichts ändern.

Das ist eben Fakt.

Natürlich gibt es löbliche Ausnahmen und den Threadsteller rechne ich dazu da er sich Gedanken über seine Situation macht.

Aber die meisten machen Ihr Ding weiter und belämmern und belügen Ihr Umfeld um sich Energie zu ziehen. Falls du noch nichts

von Energie Vampirismus gehört hast wäre das ein Stichwort für Weiterbildung 8-)

Quelle für ,, die meisten " ?

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Ne politische auf jeden Fall, eine mit etwas Anstand auch, wenn er die Eier hat und dazu steht. mM

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Quellen kann ich dir keine liefern, bin kein Wissenschaftler, das sind persönliche Erfahrungen und erheben keinen Anspruch

auf statistische Genauigkeit.

In "Breaking Bad" fiel mal der schöne Spruch: "Ich mache keine Geschäfte mit Junkies!"

Aber die meisten Gutmenschen hier im Forum oder draussen haben einfach nur die Vorstellung davon, dass die Menschen

sich wirklich ändern wollen, weil sie selbst Mitleid oder so etwas empfinden. Aber wer von euch hat wirklich mal mit Junkies zu

tun gehabt? Wahrscheinlich die wenigsten...

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Mit mehreren leider, aber von harten Drogen lese ich hier zum ersten Mal im Thread. Darum geht es ja gar nicht.

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Ja dann gehts halt um psychische Dinge...ist auch im Grunde genommen egal, denn meine Hauptaussage bezieht sich nicht

nur auf Junkies, Depressive oder was weiß ich, sondern auch auf dich und mich!

Die wenigsten wollen einfach an Ihrer Situation was verändern und jetzt komm mir nicht mit Quellen, das kannst du überall sehen.

Jeder beschwert sich und keiner macht was. Ich war letztens auf einer Demo gegen Wasserprivatisierung...wir waren 8 Leute...in einer

Großstadt. Aber wenn es mal irgendwo thematisiert wird, von mir aus in deiner Stammkneipe, dann schreit jeder laut auf. Da müssen wir

doch was machen!!!

Ist genauso wie die dicke Tuse die ständig abnehmen will...meine Intention war es nur deutlich zu machen, dass man nicht so viel Energie

in Menschen investieren sollte, wo Hopfen und Malz verloren ist. Wenn Jon oder solche Leute das dumm und realitätsfern finden, dann können

die sich gerne darum kümmern und alle Energie opfern, nur um zu sehen, das es nichts, aber auch gar nichts gebracht hat.

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Ja dann gehts halt um psychische Dinge...ist auch im Grunde genommen egal, denn meine Hauptaussage bezieht sich nicht

nur auf Junkies, Depressive oder was weiß ich, sondern auch auf dich und mich!

Die wenigsten wollen einfach an Ihrer Situation was verändern und jetzt komm mir nicht mit Quellen, das kannst du überall sehen.

Jeder beschwert sich und keiner macht was. Ich war letztens auf einer Demo gegen Wasserprivatisierung...wir waren 8 Leute...in einer

Großstadt. Aber wenn es mal irgendwo thematisiert wird, von mir aus in deiner Stammkneipe, dann schreit jeder laut auf. Da müssen wir

doch was machen!!!

Ist genauso wie die dicke Tuse die ständig abnehmen will...meine Intention war es nur deutlich zu machen, dass man nicht so viel Energie

in Menschen investieren sollte, wo Hopfen und Malz verloren ist. Wenn Jon oder solche Leute das dumm und realitätsfern finden, dann können

die sich gerne darum kümmern und alle Energie opfern, nur um zu sehen, das es nichts, aber auch gar nichts gebracht hat.

Ein sehr in sich schlüssiger Post, Gratuliere.

Ich höre jetzt auf zu investieren.

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Wenn du einen guten Energielevel haben willst, dann wäre es angebracht. Aber da ich den Sarkasmus natürlich rauslese, investierst du.

Und das ist in Ordnung. Ich bin lieber Egoistisch und schaue auf mich, hab ich mehr davon 8-)

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Es gibt sehr viele verschiedene psychische Störungen. Man darf das nicht über einen Kamm scheren.

Jedenfalls ist es regelmässig falsch einem psychisch Kranken als Nichtfachmann helfen zu wollen.

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Darf man Witze darüber machen oder überschreitet das eine Grenze? Sag mal

Witze und Frotzeln ("über die" - kommt drauf an, wie speziell) trotz Krankheit? Ja, bitte! :-)

Solange sie nicht zu abwertend sind und nicht im falschen Moment kommen, ja. Nur, wegen der Krankheit verliert man ja nicht komplett seine Selbstironie und in den meisten Fällen verlaufen Therapiesitzungen auch nicht ohne einen gewissen Humor an vielen Stellen. Gerade bei Depression ist es ja auch sehr wichtig zu lernen, das Leben nicht allzu ernst zu nehmen, damit es wieder ein bisschen leichter wird.

Wenn es demjenigen gerade allerdings richtig schlecht geht und der Witz dazu führt, dass er sich nicht ernst genommen fühlt, ist es Mist. Es darf eben auch nicht jeder. Bei Freunden gehts klar, bei flüchtigen Bekannten, die das über 5 Ecken mitbekommen haben...naja...

Hab selbst lange Zeit mit Zwängen und depressiven Phasen zu Kämpfen gehabt, konnte so gut wie immer mitlachen, z.B. wenn mich jemand mit nem Augenzwinkern gefragt hat, ob ich mir wirklich gaaanz sicher bin, dass der Herd aus ist, wenn ich mich x-Mal vergewissert hab, bevor wir irgendwohin losgefahren sind.

Dann musste derjenige mich aber danach auch wieder beruhigen können, wenn das die Angst getriggert hat, evtl. indem er sagte, dass er selbst nachgeschaut hat.

Humor ist auf jeden Fall besser als dieses ständige überfürsorgliche: "Gehts Dir heute besser", etc., was gut gemeint ist, aber einerseits einfach nervt, andererseits aber auch kontraproduktiv ist. Grund: Die anderen sprechen mit einem, weil man die Krankheit hat, man bekommt Mitleid und Fürsorge. Das wirkt alles belohnend und man gerät in Versuchung alles auf die Krankheit zu schieben, wenns mal nicht läuft, weil es ja gerade so schön bequem ist... Würde behaupten, Mitleid hilft keinem psychisch Kranken was, kann höchstens noch verstärkend wirken.

Heißt aber auch nicht, dass man für denjenigen nicht da sein soll, wenns ihm wirklich schlecht geht und er die Hilfe/ Gespräche gebrauchen kann.

Simples Fazit: Geht mit ihnen genauso um, wie mit euren "normalen" Freunden.

Der einzige Unterschied: Mal mit demjenigen darüber reden, was die geweilige Krankheit ausmacht, was dahintersteckt und das in manchen Situationen eben im Hinterkopf behalten. Halt einfach mal informieren.

Achja... und was gar nicht geht: Halbgare Tipps zur Krankheit und Küchenpsychologie. Da hab ich regelmäßig die Krise gekriegt, wenn Laien mir meine psychische Störung erklären wollten und wie ich damit umzugehen habe und was sie an meiner Stelle doch tun würden... :rolleyes:

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Kuchenmann, das würde ich ausnahmsweise mal nicht so sehen.

Sich über ihn lustig machen wirkt ja auf der ,,kranken" Ebene und

da kann man die Wirkung nicht einschätzen - auch wenn es wohl

bei dir die beste Lösung war..

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Ey Kollegeh. Meine Erfahrung diesbzgl ist gegenteilig. Ich kenne bisher nur Menschen die sich nichts sehnlicher wünschen als ihre Depression oder ihre Angststörung zu besiegen. Vielleicht hast du Recht wenn du sagst, dass viele nicht die nötigen Schritte dafür gehen wollen, weil es oft so ist, dass man eben Dinge macht, vor denen man Angst hat oder die man immer weggeschoben hat. Z.B. die Trennung von einem anderen Menschen, der einem nicht gut tut oder einem Job der einem nicht gut tut. Aber jeder den ich kennenlernte mit psychischen Problemen, der sie als solche erkannt hat, wollte sie loswerden. Dass viele es am liebsten geschenkt bekommen statt dafür hart zu arbeiten bedeutet in meinen Augen nicht, dass sie lieber depressiv bleiben wollen. Das Argument: "Ja wenn er lieber gesund werden würde, würde er ja die Schritte unternehmen!" zählt nicht. Wer gibt einem Kranken die Garantie, dass er gesund werden würde wenn er nur dies und jenes unternimmt? Und welcher Kranke glaubt das noch, wenn er das schon vorher ein paar mal geglaubt hat? Möglicherweise führt der richtige Schritt zunächst zu einer Verstärkung der ganzen Symptome.

Und zum Thema, wie ich denke, wie man mit psychisch Kranken umgehen sollte:

Wichtig ist, dass man sich selbst schützt. Jemand der selbst labil ist läuft Gefahr sich in der Welt des Kranken zu verlieren. Wenn man denkt, dass man zu schwach ist, um diesen Menschen zu helfen, dann sollte man sich entsprechende Hilfe holen. Im schlimmsten Fall sitzt man sonst zu zweit im Boot der Krankheit und damit ist keinem geholfen.

Ich könnte mir nichts schlimmeres vorstellen, als aufgrund einer Krankheit von oben herab behandelt zu werden, also abgewertet zu werden. Und das tut jemand in dem er dem kranken vollkommen die Verantwortung für sein eigenes Handeln abnimmt, egal ob das nun gut gemeint ist oder nicht. Sicherlich gibt es besondere Umstände wie z.B. Selbstmordabsichten.

Ich denke das beste Umfeld welches ein psychisch kranker haben kann sind Menschen mit gefestigter Persönlichkeit mit der Fähigkeit zu Empathie. Eine solche Persönlichkeit weiß gesunde Grenzen zu setzten, ist aber auch in der Lage eine akzeptierende und somit heilsame Beziehung zu dem Kranken aufzubauen.

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Kuchenmann, das würde ich ausnahmsweise mal nicht so sehen.

Sich über ihn lustig machen wirkt ja auf der ,,kranken" Ebene und

da kann man die Wirkung nicht einschätzen - auch wenn es wohl

bei dir die beste Lösung war..

Es geht ja nicht um auslachen, sondern um miteinander lachen. Aber das ist das gleiche wie bei jedem anderen auch, dass man schauen muss, mit wem man es machen kann, wer keinen Humor hat und bei wem es jetzt gerade wirklich unpassend ist, weil er in einer schlimmen Phase ist, weil es gerade wieder schlechter geworden ist, etc.

Bei allen psychisch gestörten, die ich bislang kennengelernt habe, war es zumindest kein Problem. Die meisten machen ja selbst Witze darüber. Vllt. kann das auch ein Wegweiser für andere sein, ob es bei demjenigen in Ordnung geht.

OK, man muss auch differenzieren: Bei Magersucht würde ich jetzt auch keine Witze übers Gewicht machen, weil das die Leute dann unter Umständen ernst nehmen, aber da gibt es auch andere, die man machen kann. Ich glaube, es geht auch generell nichtmal um Witze speziell zur Krankheit, sondern überhaupt mit den Leuten lachen zu können, was definitiv geht. Ist halt ein Stück weit Kalibrierung/Empathie zu fühlen, was geht und was nicht, aber die meisten Menschen haben dafür ja auch ein Gespür (es sei denn sie sind angehende PUler :-D ).

Das Ding, das das Thema umrahmt ist aber, dass man einfach nicht anders als ein gesunder behandelt werden will.

Man hat halt schon so genug mit seinen Probleme zu kämpfen. Wenn dann noch ständig im Freundeskreis ein toternster Umgang mit einem selbst erfolgt, dass man erst richtig das Gefühl bekommt, dass es wirklich schlimm ist, dann ist das einfach Mist.

Naja, auch noch so eine Sache... die Krankheit einfach so wenig wie möglich thematisieren. Gibt kaum was nervigeres, als Leute, die ständig mit einem drüber reden wollen, man denkt auch so schon oft genug drüber nach.

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Als Depressiver gibt nichts Schlimmeres als: "Positiv denken!" und die tägliche Frage wie es einem geht.

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Hmm, interessanter/s Thread/ Thema. Ich kenne persönlich auch ein paar harte Fälle und kann keinen pauschalen Rat abgegen, außer sich wirklich sofort zu distanzieren, wenn man sich von dem Kranken (durch übertriebene Vorwürfe, übermäßiges Beanspruchen/ Hilfe-Fordern, u.ä.) angegriffen fühlt, SOFERN er in einer Rangordnung wie Familie o.ä. ÜBER einem steht. Wenn man selbst höher steht, finde ich bei Angriffen eher klare Ansagen mit authentischer Autorität richtig.

- D.h. natürlich auch, dass man, wenn die Beziehung NICHT so klar definiert ist, sie SELBST BEEINFLUSSEN kann (bzw. zwangsweise tut), indem man sich entweder distanziert oder durch leicht autoritäres Reagieren... Invest zeigt. Ja, es kann eine heikle Entscheidung sein! Gerade in unserer Gesellschaft, in der m.E.n. viele Eltern sich den Kindern gegenüber nicht wirklich elternhaft und zu kumpelig verhalten, und ihren eigenen Eltern gegenüber... ebenso kumpelig (nur halt von der anmaßenden Seite her).

Aber wichtig: ich würde, soweit ich gehört habe (bin KEIN Experte), noch als Möglichkeit aufzählen (neben selbst-/ fremd-/ nichtdestukiv, wobei letzteres dann eigentlich keine Krankheit ist, oder?), dass manches auch einfach vorübergehend sein kann - vor allem bei Mädels u21 oder so.

Die HB9, die ich vor kurzem gedatet, dann aber per verkopften Mails die attraction gekillt habe (siehe Posts letzte Woche), erzählte beim Date bei mir zuhause, sie wäre "manchmal" magersüchtig (ob sie auch kotzt, hat sie entweder nicht sagen wollen oder ich hab's vergessen). Tatsächlich wiegt sie nur Ende 40 Kilo bei ca. 1,70m (was LEIDER aufgrung ihres sonstigen Aussehens und Ihrer Ethnizität kaum auffällt. Sie hat auch richtig dicke Pausbäckchen, eine sehr lebhafte, gesunde Mimik und durchaus sichtbare Brüste, kann also nichts Permanentes sein). Ich hab's nicht wichtig genommen, weil wir zusammen tüchtig was aßen (und nein, sie hat - zumindest die nächsten vier Stunden, die sie noch bei mir war - nicht gekotzt) - aber später, v.a. nachdem dann hier die übliche Kritik aufkam (ich wäre zu fixiert, etc), fiel mir das wieder ein. Und ich dachte (und ein Kumpel von mir in dem Moment auch):

sollte ich bei einem 19jährigen Mädel, die sich periodisch oder ab und zu mal ungesundes Fasten antut, bis (angeblich) auch mal die Regel ausbleibt, auf ein sarkastisch-disqualifizerendes LJBF überhaupt eingehen (indem ich den mittlerweile einwöchigen Freeze irgendwann breche und sie nochmal unterhaltsam anschreibe), oder sollte ich (mir selbst, als "Next"/ Cut? oder tatsächlich ihr?) einfach sagen, "hey, gerade DU mit Deinem doch ganz schön eigensinnigen Verhalten kannst mir nicht wirklich erzählen, ich hätte nicht genügend 's0zi8l-3r0tisch3' Ausstrahlung auf Dich" (dieses nicht wirklich existierende Fremdwort war ein kleiner Running Gag zwischen uns, bevor sie es als LJBF-Begründung benutzte)?

Nachwort: wenn jemand (kein GANZ frisches Date wie bei mir, sondern jemand, den ihr schon zumindest ein bisschen kennt) ein Problem dieser Art hat und es offen von sich aus anspricht, und - kokett, aber auch mit Wahrheit dabei - dazusagt, "Ich lebe in meiner eigenen Welt. Wenn ich damit glücklich bin, warum sollte ich es ändern? Wenn Du zwischen Glück und Gesundheit wählen müsstest, warum solltest Du Gesundheit nehmen?" - dann stellt er einen vor eine Zwickmühle, und soweit ich sehe, bleibt einem bei ansonsten vorhandenem Interesse nichts, als sich das Ganze halt eine Zeitlang anzuschauen und zeitig zu entscheiden, ob man es mitmachen, oder sich distanzieren, oder nach angemessener Zeit ein ernstes Wort mit dem/derjenigen reden will.

bearbeitet von Hoa-rang

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(...gekürzt...)

Ich denke das beste Umfeld welches ein psychisch kranker haben kann sind Menschen mit gefestigter Persönlichkeit mit der Fähigkeit zu Empathie. Eine solche Persönlichkeit weiß gesunde Grenzen zu setzten, ist aber auch in der Lage eine akzeptierende und somit heilsame Beziehung zu dem Kranken aufzubauen.

Kann leider gerade die "like"-Funktion nicht benutzen (wusste gar nicht, dass es ein Limit gibt)... will nur sagen, dem Post kann ich viel abgewinnen/ zustimmen.

Angeblich sagt ein Afrikanisches Sprichwort (hab's nicht recherchiert^^): "Um ein Kind zu erziehen, braucht es ein ganzes Dorf". Und ich finde, psychisch Kranke sind in gewissem Sinne wie Kinder im Erwachsenenkörper.

bearbeitet von Hoa-rang

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Naja, was ist heutzutage psychisch krank, Leute die überhaupt zum Doc gehen haben ein wesentlich größeres Risiko, als das zu gelten

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Da ich beruflich viel mit behinderten und schwer kranken Menschen zu tun habe, gebe ich auch mal meinen Senf dazu.

Menschen mit Einschränkungen und Krankheiten werden sehr oft, besonders von Angehörigen, sehr stark bemitleidet. Ich merke dann, dass eben diese Menschen dann stark verunsichert sind und auch traurig werden, da sie nicht so behandelt werden wie früher. Oft liegt das aber daran, dass Angehörige selber sehr verunsichert sind und mit der Situation nicht umgehen können.

Wer den Film "Beste Freunde" kennt hat gesehen wie Kranke behandelt werden wollen. Ehrlich und wie ein "normaler" Freund ohne Sonderbehandlung!

Bei psychischen Krankheiten ist es uns außenstehenden nicht möglich zu helfen die Krankheit zu besiegen. Wir können lediglich unterstützen durch Gespräche und konsequentes Handeln.

Natürlich muss man auch bei allen Krankheiten besonders auf die Bedürfnisse der jeweiligen Person eingehen, aber bitte ohne Spezialbehandlung

Naja, was ist heutzutage psychisch krank, Leute die überhaupt zum Doc gehen haben ein wesentlich größeres Risiko, als das zu gelten

Das liegt aber am Gesundheitssystem und dem ganzen Apparat dahinter.

Selbe gilt, wenn du beschwerdefrei zum normalen Doc gehst. Wenn er will, kann er dir zig Krankheiten diagnostizieren und wird bezahlt dafür. Rechtlich korrekt, moralisch naja

bearbeitet von ReQu

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