Wie kann ich dem inneren Kritiker was entgegensetzen?

17 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Hey Leute :D


Ich befinde mich derzeit in Psychotherapie wegen meiner Angststörung im Umgang mit anderen Menschen (insbesondere Frauen)

In den ersten Sitzungen stellte ich zusamen mit der Therapeutin fest, dass ich extrem streng mit mir bin.

Erst in den Gesprächen stellte ich fest, dass ich mir selber nach jedem Kontakt mit anderen Menschen, hinterher für Stunden und Tage alle "Fehler" vorführe und mir einrede ich habe mich unhöflich oder langweilig verhalten und habe bei meinem gegenüber einen schlechten Eindruck vermittelt.

Laut meiner Therapeutin ist dies ein wichtiger Punkt an dem ich ansetzen soll.

Da ich aber die Therapie für 2 Monate unterbrechen muss, wollte ich nun auf eigene Faust versuchen diesem "inneren Kritiker" einen Knebel aufzusetzen.

Meine Therapeutin betonte dass, so ein "Kritiker" sehr wichtig ist nur hat dieser in meinem Fall die Kontrolle über ,eomem Ich-Zustand.

Meine Frage wäre also, wie genau verhindere ich, mich ständig selber runterzumachen ? Kennt sich da einer aus und kennt da jemand ne Technik oder sonstiges?

Liebe Grüße K-Classic

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Vor dem Schlafen gehen aufschreiben, was du alles gut gemacht hast (in Gesprächen) und den Eintrag am nächsten Tag nach dem Aufstehen durchlesen.

  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Dann könnte dieses Buch für dich sehr gut sein: http://www.amazon.de/Von-Freude-den-Selbstwert-st%C3%A4rken/dp/3608860045/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1373524666&sr=1-2

Da wird der innere Kritiker besprochen, an welchen er wie hilfreich ist und an welchen er dir schadet. In dem Buch werden mehrere

Teilpersönlichkeiten besprochen: Der Kritiker, der wohlwollende Begleiter, der Faulpelz etc. Ziel ist es, dass alle reibungslos zusammenarbeiten.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey K_Classic,

erlaube dir doch einmal folgende Vorannahme: Keiner deiner Anteile arbeitet gegen dich. Im Gegenteil, jeder, auch der innere Kritiker, handelt mit besten Absichten, um für dich etwas Gutes sicherzustellen. Der Kritiker ist nicht dein Feind. Im Gegenteil, er möchte dich mit allem was er zur Verfügung hat unterstützen. Und vielleicht hat dein Anteil eben einfach nur noch nicht, was er brauchen würde, dir diese gute Absicht sicherzustellen, ohne dich negativ kritisieren zu müssen und ohne dir Angst zu machen. Denn das tut er sicher auch nicht gerne. Er ist ein Freund.

Würdest du einen Freund verbannen und knebeln wollen?

Ich lade dich einmal zu einem Gedankenspiel ein: Schließ die Augen und frage deinen inneren Kritiker, ob er mit dir eine ganz andere Art der Kommunikation eingehen möchte. Nicht eine, die auf Knebeln und Widerstand beruht, sondern auf Akzeptanz und Dankbarkeit. Wenn er damit einverstanden ist, frag ihn, was genau denn die gute Absicht hinter der Kritik und der Strenge dir selbst gegenüber ist. Strenge ist immer auch ein Zeichen von Wertschätzung. Denn streng zu sein erfordert Energie und Mühe, gerade wenn man jemanden ja eigentlich gernhat. Ein Beispiel: Auch oder gerade strenge, übervorsichtige Eltern wollen für ihre Kinder immer nur das Beste. Was will dieser Anteil für dich? Was möchte er für dich sicherstellen? Vor was möchte er dich schützen? Welche Vision hat er von dir? Wo sieht er dich in fünf, in zehn Jahren?

Stell dir doch mal das Gute vor, was er durch seine Hilfe bereits jetzt für dich geschaffen hat. Deine Therapeutin hat Recht: Der innere Kritiker ist wichtig. Ein Mensch, der sich nicht reflektiert, wird früher oder später auf die Schnauze fallen. Und wo wärst du heute, wenn er dich aufgegeben, dich mirnichts, dirnichts einfach verlassen hätte?

Vielleicht tut es gut, ihn dir vorzustellen, wie auch in welcher Gestalt er dir auch immer erscheinen mag. Und dann kann es an der Zeit sein, euch einmal selbst und auch gegenseitig für euer ruppiges oder unvorteilhaftes Verhalten zu verzeihen. Denn Streit führt zu nichts - miteinander geht es immer besser als gegeneinander. Und dann frag ihn doch einmal, welche neuen Möglichkeiten er denn gerne hätte, seine positive Absicht sicherzustellen ohne dich so kritisieren zu müssen. Da kannst du auch gerne die eigene innere Kreativität mit in das Gespräch holen.

Was musst du für dich ganz konkret tun und sicherstellen, damit er nicht mehr so sehr streng mit dir sein braucht?

Findet gemeinsam einfach neue Möglichkeiten, die euch guttun. Immer auf dem Hintergrund, die gute Absicht zu leben. Einigt euch und macht gemeinsam den Deal, diese neuen Möglichkeiten und Verhalten auszuprobieren und wenn sie etwas taugen, zu integrieren. Und dann schaffe die Veränderung. Es ist an dir.

Herzliche Grüße,

Tsukune

  • TOP 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Threadstarter,

was genau sagt der innere Kritiker? Kannst du das anhand von Beispielen hier aufschreiben?

Spricht der innere Kritiker mit dir in "Du Form" ,also "du schaffst das sowieso nicht" oder in "ich form" "ich schaffe das nicht" ?

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erst einmal vielen Dank für die guten Antworten.

@Tsukune: Ich tu mich ein bisschen schwer dabei, dich zu verstehen. Soll ich jetzt also anstatt die Ansprüche meines Kritikers zu senken, versuchen seinen Ansprüchen zu genügen?

@Satsang: In welcher Form der Kritiker zu mir spricht kann ich irgendwie nicht sagen, ich würde jedoch eher sagen das er mir "Vorwürfe" in der Ich-Form gibt.

Typische Gedanken nach einem Gespräch sind:

" meinem Gegenüber ist mein Versprecher aufgefallen, und ich habe mich blamiert"

" Was ich gesagt habe, hat niemanden interessiert"

"Ich war zu Passiv, und mein Gegenüber denkt nun ich rede nicht gerne mit ihm"

"Was ich gesagt habe war total unangebracht"

"Die anderen haben mich als Unhöflich empfunden"



LG K_Classic

bearbeitet von K_Classic

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Mit meinen Eltern verbringe ich viel Zeit und habe auch sonst ein sehr gutes Verhältnis zu ihnen.
In meiner Kindheit wurde ich durch meine Eltern extremst geschützt und "überbehütet" was selbst heute noch manchmal passiert (Ich bin fast 20)

Was ist denn genau das "innere Kind" Ich habe bis zur nächsten Sitzung die Hausafgabe meine Ich-Ebenen und deren Wünsche aufzulisten, und insbesondere das Innere Kind macht mir da Schwierigkeiten.

Gruß K_Klassic

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hey k_classic

mir ging es darum, zu erkennen, welche Absicht oder welcher Wert, welches Thema hinter dem Verhalten der Selbstkritik steht. Ein Beispiel: Nehmen wir einmal an, dahinter stünde der Wunsch nach Anerkennung. Nun kannst du weiter fragen: Was steckt hinter diesem Wunsch? Möglicherweise erscheint dann der Glaubenssatz: Wenn mich andere Menschen nicht anerkennen, fühle ich mich wertlos. Und wir wären beim Thema Selbstwert.

Hier wäre die Preisfrage: Was kann ich aus eigener Kraft tun, um mir Selbstwert zu verschaffen? Denn wenn du ihn dir selbst ermöglichen kannst, benötigst du die Anerkennung von außen nicht mehr. Und dein Anteil hätte keinen Grund, dich länger zu kritisieren.

Dieses Szenario ist selbstverständlich rein hypothetisch. Denn ich kann nicht wissen, was in dir vorgeht und maße mir nicht an, deine Gedanken lesen zu können. Interessanterweise scheinst du hingegen diese Gabe zu besitzen, in andere Köpfe hineinschauen zu können und genau zu erkennen, was sie über dich denken.

Ich möchte gerne lernen. Daher meine Fragen, um das nachzuvollziehen:

Woher weißt du, das dein Gesagtes deinen Gesprächspartner nicht interessiert?

Woher weißt du, dass die anderen dich als unhöflich empfinden?

Woher weißt du, dass andere einen Versprecher als blamabel wahrnehmen?

Ich nehme an, du erkennst, worauf ich hinaus möchte.

Frag dich doch stattdessen einmal: Was genau brauche ich, um jene Gedanken still werden zu lassen und stattdessen gut und wertschätzend über mich zu denken? Und dann sei kreativ und überlege dir Möglichkeiten, dir diese Ressourcen aktiv zur Verfügung zu stellen.

Herzliche Grüße,

Tsukune

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Hallo Tsukune, vielen Dank das du mir deine Absicht nochmal erklärt hast.

Ich glaube ich verstehe nun was du meinst.

Im klaren Bewusstsein ist mir klar dass ich nicht wissen kann was für einen Eindruck mein gegenüber hat und dass es mir eigentlich egal sein müsste.
Im tieferen Bewusstsein jedoch kann ich das nicht kontrollieren, und mache mich selber nieder.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Grundsätzlich finde ich es nett, dass du den Kritiker schon entlarvt hast. Ich würde ihn gar nicht Kritiker nennen, weil das Wort im Deutschen unnötigerweise negativ behaftet ist. Was ich zu diesem Persönlichkeitsanteil sagen kann, habe ich passend zu deinem Thema schon hier beschrieben.

Im klaren Bewusstsein ist mir klar dass ich nicht wissen kann was für einen Eindruck mein gegenüber hat und dass es mir eigentlich egal sein müsste.

Im tieferen Bewusstsein jedoch kann ich das nicht kontrollieren, und mache mich selber nieder.

Du beschreibst hier sehr reflektiert das Modell des bewussten Verstandes und des Unbewussten.

Während dein bewusster Verstand immer Wege findet kritisch zu sein , und Kontrolle zu erlangen, ist dein Unbewusstes immer zur Stelle und liefert dir immer das für dich zum Zeitpunkt X passende Ergebnis, manchmal wie von Zauberhand, sodass es oft gar nicht möglich ist entgegen zu halten. Das Gute an dieser Fähigkeit ist die Tatsache, dass Du dich auf dein Unbewusstes immer verlassen kannst.

Vielleicht kennst du Situationen in deinem Leben wie das Autofahren, oder andere Tätigkeiten, die wie automatisch von der Hand gehen, wo du nicht lange überlegen musst, was der nächste Schritt sein wird, es funktioniert schlichtweg, und da wäre der bewusste Verstand nicht wirklich hilfreich, wenn es z.B. darum geht, im Auto den nächsten Gang hochzuschalten, um zu fragen, ob das der richtige Zeitpunkt ist zum hoch, oder runter schalten.

Manchmal aber ist es gar nicht mal so schlecht auch erlernte Fähigkeiten wieder zu verlernen, und zu bemerken das es auch nützlich sein kann, Erlerntes wieder loszulassen und zu überdenken, oder neue Strategien zu finden, um alte Denkweisen zu erweitern.

Alles was du je gelernt hast und nun automatisch machst, kannst du auch wieder verlernen und du kannst ausserdem mehrere Optionen hinzufügen, die deinen Horizont erweitern.

Um deine eingefahrenen Denkweisen besser zu erkennen, ist es gut, wenn du deinem inneren Kritiker einen Namen gibst, vielleicht jemand, der einen guten Einfluss auf dich ausübt, ein Name, bei dem du Dich wohlfühlst. Ausserdem kannst du ihm Klamotten anziehen, wie z.B. die Strassenarbeiter mit ihren Neonorangen Jacken und den Leuchtstreifen, sodass du deinen Kritiker immer gut erkennen kannst. Gib ihm ausserdem unbedingt eine total angenehme , langsame Stimme. Dann kann es dir passieren, dass der innere Kritiker dich entspannt.

Danach fällt es dir relativ einfach andere, weitere Alternativen zu finden, wie du mit deinen Gedanken umgehen kannst:

" meinem Gegenüber ist mein Versprecher aufgefallen, und ich habe mich blamiert"

So einen Satz nennt man im Fachjargon eine komplexe Äquivalenz. Unser Geist reiht manchmal Interpretationen aneinander und folgert daraus Rückschlüsse, die er aneinander reiht und für gleichbedeutend hält.

Diese Überzeugungen sind meistens nicht wirklich überprüfbar und dennoch wahr, beziehungsweise sie sind die Grundlage unserer Wahrnehmung, also dessen, was wir für wahr halten, was jedoch ohne Überprüfung nichts mit dem Wahrheitsgehalt dieser Aussage gemeinsam haben muss. Meistens sind diese Konstrukte "wenn/dann Kausalitäten", und sie lassen sich auf dieser Ebene auch hinterfragen.

Eines der bekanntesten Äquivalenzen ist das Zitat auf den meisten Kippenschachteln: "Rauchen verursacht Krebs"

Ein üblicher Running Gag unter NLPlern ist die Metafrage "Wieviele Zigaretten genau (!) muss ich Rauchen, bis ich Krebs bekomme?" ;-)

Das hieße also in deinem Beispiel:

"Nur weil deinen Gegenüber dein Versprecher aufgefallen ist heisst es noch nicht, dass du dich blamiert hast.

Anschliessend kannst du dich selbst fragen, oder noch besser, du kannst deinen inneren Kritiker fragen, welche drei anderen Möglichkeiten er finden kann, die eintreten könnten, wenn dein gegenüber dein Versprecher aufgefallen ist.

Das könnte folgendermaßen aussehen:

1. " meinem Gegenüber ist mein Versprecher aufgefallen, ich bin ihm sympathisch"

2. " meinem Gegenüber ist mein Versprecher aufgefallen, er weiss jetzt, dass er nicht der Einzige ist, dem das passiert"

3. " meinem Gegenüber ist mein Versprecher aufgefallen, wer ohne Fehler ist, der werfe den ersten Stein"

Auf diese Weise kannst du in Zusammenarbeit mit deinem inneren Kritiker immer deine monokausalen Überzeugungen hinterfragen und das berühmte Zitat von Wilson "Only the Madman ist absolutely sure" bekommt vielleicht für dich eine neue, tiefere Bedeutung.

Lass mal noch ein Beispiel nehmen, bevor du dein Ruder wieder übernehmen kannst:

"Ich war zu Passiv, und mein Gegenüber denkt nun ich rede nicht gerne mit ihm"

Entkräftung der Monokausalität:

Nur weil ich denke ich sei passiv bedeutet noch nicht, dass der andere denkt, ich würde nicht gerne mit ihm reden.

3 andere Alternativen:

Ich war zu passiv, und mein Gegenüber denkt nun, ich denke noch nach.

Ich war zu passiv, und mein Gegenüber merkt das gar nicht, er denkt an seinen letzten Urlaub.

Ich war zu passiv, dass könnte mein Gegenüber neugierig machen , ihn motivieren das eis zu brechen.

Viel Spass!

  • TOP 4

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

...ich hätte noch ein kleines Detail, das ich erst vor paar Wochen von meinem Mentor gesagt bekommen habe:

Der TE will seinen Inneren Kritiker "knebeln", Tsukune spricht von "verändern".

Diese Wörter sind im Grunde negativ und kommen so auch an.

Wie die anderen schon sagten, solltest Du Deine Einstellung ändern, das dieser Kritiker negativ ist.

Aber versuch dich doch mal damit auseinander zu setzen, das Du zu diesem Kritiker eine andere Eigenschaft HINZUFÜGEN möchtest.

Das verändert meiner Meinung nach ungemein den Fokus und Du steckst keine Energie mehr in den Kritiker, sondern in eine -

sagen wir die "sich selber loben"-Funktion.

Auf der anderen Seite würde es mich interessieren, ob diese Gedanken erst zu Hause, also wenn Du Ruhe und den Schutz Deiner Wohnung,

Deines Zuhause hast, oder auf den Punkt, in der Situation.

Wenn es größtenteils zuhause "passiert" schlage ich Dir folgende Übung vor:

Leg Dich aufs Bett, aufs Sofa und versuche diese Gedanken sprudeln zu lassen, lass Ihnen Ihren freien Lauf und das wichtigste:

Akzeptiere Sie als ein Teil von Dir. Sag Dir einfach leise oder nur im Kopf "Diese Gedanken dürfen jetzt da sein" und schaue was passiert.

Wiederhole das so oft wie Sie kommen und sei jedesmal dankbar für diese Funktion, die Dir im Grunde nur helfen will.

Selbstliebe bringt Dich in ungeahnte Sphären ohne Großen Aufwand!

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich bin selbst Psychotherapeut und arbeite mit meinen Patienten sehr gern "am und mit dem inneren Kritiker".

Muss gleich los aber ich habe hier mal ein paar Ideen für dich.

Dein innerer Kritiker ist wichtig, er ist ein essentieller Teil von dir und er hat dich lange geschützt (vor Blamagen, Peinlichkeit, etc.) den solltest du nicht "wegkriegen", sondern dich mit ihm auseinandersetzen. Mach dir bewusst, dass er ein wichtiger Teil von dir ist und dass deine Ablehnung ihm gegenüber gleichzeitig eine Ablehnung dir gegenüber ist. Geh mit ihm in Dialog, frag ihn wovor er dich schützen will und ob es nicht noch andere Möglichkeiten des Schutzes gibt. Sei ihm dankbar gegenüber, dass er dich so lange begleitet hat. Und vielleicht darf er auch etwas kleiner werden.

Gleichzeitig, setze dich mit dem Thema des "inneren Freundes" auseinander. Welcher Anteil ist gnädig mit dir? Unterstützt dich, mag Seiten an dir? Es geht hier sehr darum, zu lernen gnädig mit sich selbst zu sein, sich selbst zu vergeben. Vermutlich werden positive Selbstverbalisationen dir erstmal wie eine Lüge vorkommen. Das liegt an der fehlenden kognitiven Leichtigkeit, weil der innere Kritiker schon so stark und "alt" ist und die neue Idee ungewohnt (gute Quelle zu dem Thema: http://www.amazon.de/Schnelles-Denken-langsames-Daniel-Kahneman/dp/3886808866/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1373820941&sr=8-1&keywords=kahnemann+schnelles+denken+langsames+denken). Wenn dein innerer Kritiker sehr stark ist, hilft es dir vorerst nicht aus einem "ich bin scheisse" ein "ich bin toll" zu machen, sondern beginne dir zu erlauben, dass da "etwas positives" sein dürfte.

Meist finde ich hierbei den Zugang dabei zu meinen Patienten über das Bild des inneren Kindes, die Begegnung mit verletzten kindlichen Anteilen rufen meist extremen Schmerz, Trauer aber auch Wut und Mitgefühl hervor. Ich gebe meinen Patienten oft den Auftrag, dieses innere verletzte und unsichere Kind an der Hand zu nehmen und es zu unterstützen. Entsprechend auch die Idee, freundlich zu dem Kind (und damit sich selbst) zu sein.

Ein guter Buchtipp: http://www.amazon.de/st%C3%A4ndig-tickt-Selbstwertbombe-Selbstwertprobleme/dp/3621278052/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1373820680&sr=1-1&keywords=stavemann+selbstwertbombe

Bei Bedarf und mit mit mehr Zeit gerne etwas ausführlicher.

Edit: Zwei Dinge noch.

Es kann helfen, zu verstehen wann der innerer Kritiker hilfreich war. Also welche inneren Regeln und Verbote du besitzt und woher die kommen (aus welchen vergangenen Beziehungen). Sowas wie "ich darf nicht negativ auffallen"

Und, ich könnte mir vorstellen, dass du bei deiner Psychotherapie sehr ungeduldig auf dich sein wirst. Mach dir bewusst, dass das genau das Muster des inneren Kritikers ist, welches sich auch auf den hilfreichen Fortschritt bezieht. Pass da auf und sei gnädig mit dir.

bearbeitet von gone crazy back soon

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Black Jack21

@Alexander27 Peace Alter ;) bestes IG Buch bis jetzt

@K_Classic schreib dir mal konsequent eine Woche auf, was der Kritiker dir sagt. Generell kann es am Anfang helfen, wenn man sich selber keine Vorwürfe mehr macht und dem inneren Kritiker nicht mehr glaubt.

Ich mach jetzt seit gut 3 Monaten die Übungen aus diesem Buch http://www.amazon.de/gewinnen-Sie-mehr-Selbstvertrauen-Freundschaft/dp/3923614349 und fühle mich immer wie besser. Das Buch beschäftigt sich zu 95% mit dem Kritiker

Gruss

P.S. Jemand, sei es eine Stimme in dir oder eine Person, der dich immer zu kritisiert und niedermacht ist nicht dein Freund, niemals.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Also ohne das alles gelesen zu haben, weils mir dann doch bissl zu spät is :P

Nächstes Mal, wenn dir sowas passiert und du mit deiner inneren Stimme nicht übereinstimmen willst, dann schrei sie an und beschimpf sie.

Richard Bandler sagt nur "Shut the fuck up", ich würd das ganze vllt noch auf eine derbere Stufe stellen und richtig wütend zu der Stimme werden.

Anschreien entweder im Inneren, oder, sofern du alleine bist, auch in deiner Wohnung, Zimmer, etc.

Die innere Stimme geht anscheinend sehr als Kritiker hervor, warum sollst du dich von dieser Stimme leiten lassen, die dich anscheinend nicht mal wirklich gerne hat?

Was, wenn das jemand wäre, der tatsächlich existieren würde und so mit dir umgehen würde?

Lass dir diese Gedanken durch den Kopf gehen, forme notfalls jeden "Ich"-Gedanken (ICH habe das falsch gemacht, ICH bin, ICH, etc.) in einen "Du"-Gedanken um (Du hast das falsch gemacht, DU bist, DU kannst nicht ...), um die Stimme als etwas zu betrachten, das nicht du bist, sondern etwas eigenes. Und weil es etwas eigenes ist, beschimpfst und schreist du auch nicht dich an, sondern diese Stimme, die wie ein imaginäres Arschloch fungiert (:

Ich hoffe mal, dass meine Worte hilfreich waren.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

@Duke ,

Bandlers "Shut the fuck up" bezieht sich auf Introjekte, oder englisch injunctions. Dies sind keine Persönlichkeitsanteile in dem SInn, sondern Botschaften in "Du" Form, irgendwann übernommen von Autoritäten wie Eltern, Lehrer, etc. Ist dann so diese "Du schaffst das sowieso nicht , nänänä" Gedöns.

Deshlab fragte ich auch, ob der Kritiker in Ich Form, oder Du Form spricht.

Der Motor jeder therapeutischen Veränderung ist nach Rapport "Wertschätzung und Würdigung" der Persönlichkeitsanteile.

Und jetzt stell dir einmal vor, so wie du mit deinen Teilen umgehst, wertschätzend und würdigend, genauso würden auch die Menschenteile des gesamten Systems (Gesellschaft) ebenfalls wertschätzend und würdigend miteinander umgehen.

Wie im innen , so im Aussen.

Ich finde, wütendes Anschreien, und Konflikte haben wir über die Jahrhunderte global schon genug an der Backe gehabt.

Peace

Sat

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.