Berghain, eine andere Welt?

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Das Berghain ist sicherlich eine Nummer für sich. Ich war bisher ein einziges Mal dort und muss sagen, hätte ich keine Arbeitskollegin die dort regelmäßig verkehrt - im doppeldeutigen Sinne -, wäre ich vermutlich nicht reingekommen. Anmerken muss ich, dass wir einen ganz guten Job haben, wo wir tagsüber seriös auftreten müssen und dementsprechend ist unser Style. Nur die Arbeitskollegin war Berghaintypisch gekleidet, was immer das bedeuten mag - ihr wisst sicherlich was ich meine. Zusätzlich muss ich sagen, dass sich mein Konsum von 'harten' Drogen in Grenzen hält, die paar Male im Jahr lassen sich an einer Hand abzählen.

Der Abend begann vor ca. zwei Monaten an einem Samstag bei der Kollegin daheim. Mit dabei war ein anderer Kollege, der mit uns in einer Abteilung arbeitet. Wir tranken Alkohol, ich rauchte zwei, drei Stickies und die Stimmung hätte nicht besser sein können. Wir unterhielten uns angeregt über dieses und jenes, wir lachten viel und entschieden uns letztendlich noch ins Berghain zu fahren. Noch nie war ich dort, viel habe ich gehört und hin wollte ich unbedingt einmal - dementsprechend groß war die Vorfreude. Besser wurde der Abend dann nur noch - und das solltet ihr nicht nachmachen - durch das Koka, welches der Kollege mitbrachte und uns präsentierte. Ab da an ging der Abend bergab, oder bergauf - je nachdem wie man das sehen mag. Unsere Laune war auf dem Höhepunkt und die Armbanduhr stand auf zwei, wir entschieden ein Taxi zu rufen.

Nach zwanzig Minuten Fahrt hielt das Taxi am Wriezener Bahnhof, gegenüber von einem Imbiss und wir stiegen aus. In der Ferne sah ich schon den Bunker, ein ehemaliges Heizkraftwerk - das Berghain. Ich traute meinen Augen kaum. Die Schlange von Menschen war bestimmt 300 Meter lang, alle wollten sie eintauchen in diese mysteriöse und irgendwie verquere Welt, die von außergewöhnlichen und teilweise verrückten Leuten bewohnt wird. Die meisten von ihnen sind dunkel gekleidet, haben riesige Ohrlöcher und einige Piercings, Nietenarmbänder und -gürtel, oder fallen anderweitig auf. Normalos gibt es dort durchaus auch, nur was, fragt man sich, ist eigentlich normal? Wir schlenderten an der Schlange vorbei und wenn ich nicht ebenso 'druff' gewesen wäre, wie vermutlich der Großteil der Damen und Herren die ins Berghain gehen, hätte ich mich unwohl gefühlt. Nicht wegen der Leute, sondern wegen meines Business-Outfits, das offensichtlich dezent fehl am Platz war und ziemlich alternativ erschien, zwischen all den Alternativen. Gott sei Dank, mein Kollege lief ähnlich angezogen umher. Innerlich musste ich lachen, wir liefen an der riesigen Schlange vorbei, sahen äußerlich völlig deplatziert aus und kamen rein. Meine Kollegin wurde vom Türsteher mit Küsschen begrüßt und wir per Handschlag. Was die Anstehenden gedacht haben müssen, möchte ich besser nicht wissen. Wir waren drin. Eine Eingangshalle präsentierte sich, mit Sitzgelegenheiten aus Stein zu unserer Linken und der Garderobe zu unserer Rechten. An der Garderobe haben wir unsere Jacken abgegeben und auch den Eintritt bezahlt. 14 Euro kostet der Spaß, was im Vergleich zu 'gehobeneren' Clubs à la Felix etwas teurer ist. Allerdings kann man zu dem Preis das gesamte Wochenende durchfeiern, ganz dem Motto drei Tage wach und kommt dank des Stempels, sollte man die Höhle der Dunkelheit verlassen, einfach wieder rein. In der Eingangshalle war dumpf der Bass zu vernehmen. Wir gingen über eine Eisentreppe ein Stockwerk hinauf und es wurde dunkel. Erstmal auf die Toilette, beschlossen wir. Auf der Toilette war ziemlich viel los. Da diese unisex waren, tummelten sich dort Männlein und Weiblein, manche verschwanden zu zweit in einer Kabine, andere zu dritt, oder in größeren Gruppen. Im Laufe des Abend fand ich mich selber mit acht weiteren Personen in einer Kabine wieder, um den gemeinsamen Konsum zu fröhnen. Diese Kabinen sind demnach nicht gerade klein und was ich mitbekommen habe, auch nicht wirklich zum urinieren gemacht. Also schon, nur werden die wenigsten dort pinkeln. Die Toilette war stark frequentiert und wenn man Menschen kennenlernen möchte, ist das mit einer der besten Gelegenheiten im gesamten Club. Vielleicht übertrieben, aber um euch zu verdeutlichen, dass dieses stille Örtchen alles andere als still ist, sind dies die richtigen Worte. Auf dem Klo unterhielt ich mich mit den interessantesten Menschen. Wir gingen auf die Tanzfläche. Die Musik war laut, aber nicht unangenehm, der Bass wummerte, sodass ich mich auch ohne Drogen berauscht gefühlt hätte. Trotz der Lautstärke konnte ich mich relativ gut unterhalten. Der Sound der Musikanlage ist großartig. Am Rande der Tanzflächen fand sich ein Darkroom, wo häufig Pärchen verschwanden. Mein Kollege und ich wanderten vom Tanzen zur Bar und von der Bar auf die Toilette und wieder zum Tanzen. Ich stand völlig unter Strom und konnte nicht ruhig sitzen, so dass ich immer in Bewegung blieb. Obwohl die riesigen Schaukeln und auch die Panoramabar zum chillen einluden, ich wollte nicht chillen. Ich rauchte einen Joint an der Bar. Der Konsum von Drogen ist offenbar mehr als toleriert und keiner macht ein Geheimnis drum, eigentlich unglaublich. Toll ist, dass es innerhalb des Clubs Möglichkeiten gibt, etwas zu essen - ebenfalls Eiskugeln in Waffeln wurden angeboten - auch wenn die wenigsten wohl Hunger verspüren werden. Leider kann ich mich nicht mehr so gut an die Details erinnern, ich weiß aber, dass ich ich ca. 14 (!) Stunden da war, um dann mit einem Taxi und tierischen Kopfschmerzen nach Hause zu fahren. Meine Arbeitskollegen hatte ich irgendwann verloren, aber alleine ist keiner im Berghain. Witzig fand ich als ich ging, dass die Dame an der Garderobe jemanden ansprach, wie lange derjenige den geblieben sei. Ach, erst so 2 1/2 Tage lautete seine Antwort und ich schüttelte ungläubig den Kopf. Ich bin ebenfalls sehr feierwütig und finde selten ein Ende, aber die ganze Nacht und den halben Tag im Berghain ist schon eine Sache für sich. Ich zog meine Jacke an, trat ins Freie und Leute kamen mir entgegen, die nachmittags zum feiern ins Berghain gehen. Wahnsinn! Immerhin war keine Schlange von Menschen mehr vorhanden, daher meine Empfehlung an euch. Wenn ihr euch nicht stundenlang anstellen wollt, um dann womöglich abgewiesen zu werden, geht hin solange es noch hell ist.

Ich für meinen Teil zumindest werde bestimmt mal wieder hingehen, allerdings nicht allzu bald. Für das Berghain muss man schon in Stimmung sein.

Wart ihr denn mal im Berghain und wenn ja, wie seid ihr so drauf, dass ihr dort hingeht? Habt ihr ähnliche Erfahrungen gemacht wie ich?

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also einfach ein normaler abend im berghain.

Not so bad right?

FInd den Laden machmal wirklich lustig, aber man sollte schon was genommen haben, um da wirklich spass zu haben. Aber Felix gehoben? Come on...

Grüsse Rob

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Ließt sich für so, als ob du dir aus diversen Erfahrungsberichten deinen eigenen zusammengebastelt hast.

Hast du das? ;-)

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ich muss mal dahin,

einmal bin ich davor gestanden aber ich hatte keine lust auf die schlange.

ich hab echt noch was nachzuholen was das nachtleben in berlin angeht! :good:

cooler bericht; trotz der drogen... :crazy:

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"Am Rande der Tanzflächen fand sich ein Darkroom, wo häufig Pärchen verschwanden."

Und du bist nicht mal hinterher gegangen?

Jetzt weißt du nicht, ob die alte Legende wahr ist, dass dort angeblich ein Gleitcrémeautomat installiert ist! :-)

Nichts für ungut und Grüße aus der Hauptstadt! :-)

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Jetzt weißt du nicht, ob die alte Legende wahr ist, dass dort angeblich ein Gleitcrémeautomat installiert ist! :-)

Besser ist, dass überall Gummihandschuhe rumliegen. Obwohl, dass kann auch im Laboratory gewesen sein...

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Jetzt weißt du nicht, ob die alte Legende wahr ist, dass dort angeblich ein Gleitcrémeautomat installiert ist! :-)

Besser ist, dass überall Gummihandschuhe rumliegen. Obwohl, dass kann auch im Laboratory gewesen sein...

Jetzt verstör doch den armen Mann nicht so! :-)

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Gast Mikhael

geh mal auf die Fusion, dann weißt du was eine andere Welt ist. :D

Berghain ist aber auch der burner, mit und ohne Drogen.

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War vor guten 8 Monaten da, 8 Jahre Berghain. Hab gemischte Gefühle, Freundesfreunde sind in der Berghain Clique, gehen nirgendswo anders hin und erheben das Hain zum Maß aller Dinge. Isses aber nicht, vor allem nicht in Berlin. IMO überhyped, aber nicht grundlos.

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Manomann, damals war es der Bunker heute das Berghain. Kommt mal runter vom hype und genießt mal wieder eine wunderschöne grüne Wiese irgendwo auf dem Land, natürlich vollgekifft! ;-)

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Gast

Manomann, damals war es der Bunker heute das Berghain. Kommt mal runter vom hype und genießt mal wieder eine wunderschöne grüne Wiese irgendwo auf dem Land, natürlich vollgekifft! ;-)

Hipster-Alarm.

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Manomann, damals war es der Bunker heute das Berghain. Kommt mal runter vom hype und genießt mal wieder eine wunderschöne grüne Wiese irgendwo auf dem Land, natürlich vollgekifft! ;-)

Das spannende am Berghain ist ja grade, dass es das komplette Gegenteil davon ist.

Du gehst da nicht hin, um Blümchen zu pflücken, sondern um Dinge zu erleben, die du deinen Kindern nicht erzählen willst. :-)

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Junge, ich habe im Domina Studio gearbeitet, dort gibt es sicherlich nichts was ich nicht schon mal gesehen oder erlebt habe, also wunderschöne grüne Wiese, ach so nebenbei, was ist Hipster?

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Das ist eine Hipster Frage, da es Teil der Hipster Kultur ist sich nicht als Hipster zu bezeichnen, schließlich ist man individuell und trägt einfach nur das, worauf man Bock hat :D.

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Gast

Im Domina-Studio also? Bist ja richtig Hardcore drauf, warum schreiben nicht paar NiceGuys für dich deine Texte?

Ein Hipster ist immer gegen Mainstream, auch wenn der Mainstream etwas Gutes ist, wie z.B. ein Krieg, den das eigene Land gewinnt.

Aber auch in der Freizeit sind solche Leute kaum auszuhalten, da kommen dann immer Sprüche wie "Früher, wo der Club noch unbekannt war, da war er noch richtig gut...." oder "Die Band war perfekt, wo sie niemand kannte, jetzt ist das keine Musik mehr....".

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@itsmagic, wußtest du das Cola auf spanisch Schwanz heißt, in seiner ganzen ordinären Form, deswegen bestelle ich mir niemals eine Cola in Spanien sondern eine Cerveza(Bier).

Ich frage mich, wann die entlich diesen Thread hier schließen.

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ich hab Hausverbot im Berghain

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Hi,

ein bekannter von mir ist, was soundanlagen betrifft, äußerst verwöhnt. Er geht in ein Club, stellt sich von einer Ecke in die nächste und lässt alle eindrücke eine Stunde auf sich wirken...verrückter Kerl.

Aber auch er meinte der Sound dort ist so ziemlich das beste was er je gehört hat.

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Am 23.7.2013 um 18:20 , Omi_nös schrieb:

Ließt sich für so, als ob du dir aus diversen Erfahrungsberichten deinen eigenen zusammengebastelt hast.

Hast du das? ;-)

Sowas wie du hier einbringst können nur Leute behaupten die sich null auskennen in der Szene. 

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Ich sag es immer wieder: es gibt nix was es nicht gibt. Aber auch der letzte Hype will gepflegt aussehen. Lasst den Schnick - Schnack. Das ganze eben. Schwarze minimalistische Designerkleidung ist das Geheimnis. Nur wenn du dich darinnen nicht wiederfindest, vepiss dich. Es ist nicht dein Club. 

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