Studium in den späten 20ern noch anfangen?

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Hallo liebe PU Community!

Wer den "Vorspan" überlesen möchte, springe bitte direkt zu "Gedanken und Fragen zu dem Thema"

Vorspan

Habe vor 2 Jahren meinen Bachelor in Informatik abgeschlossen.
Neben dem Studium hab ich auch immer schon als Software Entwickler gearbeitet, um mir das Taschengeld etwas aufzubessern. Da mir die Tätigkeit Spaß gemacht hat, hab ich mir direkt nach dem Bachelor einen interessanten Job in der Software Branche gesucht.

Nun arbeite ich seit 1 1/2 Jahren Vollzeit bei einer Softwarebude. Bin inzwischen gut eingearbeitet. Verdiene gut. Kollegen sind sehr nett und hilfsbereit.

Die Tätigkeit enthält immer wieder recht interessante Aufgaben, aber natürlich auch Routineaufgaben, wie bei (fast) jedem Job eben.

Allerdings sehe ich immer mehr, wie viel weitere interessante Theorie im Bereich der Computertechnik vorhanden ist, mit der ich mich noch beschäftigen möchte. Und für so etwas bleibt in der Arbeit leider keine Zeit. In der Arbeit muss ich z.B. für sicherheitskritische Daten eine Verschlüsselung finden ... und schon merke ich, mir fehlt einfach das tiefere theoretische Verständnis zur Kryptographie. In der Arbeit wähle ich dann irgendeine pragmatische Lösung (z.B. eine fertige Programmbibliothek). Die Frage in meinem Kopf bleibt aber: wie funktioniert denn das?

Also hab ich angefangen, in der Freizeit immer wieder mal facheinschlägige Bücher zu einem Thema, das mich interessiert, zu lesen. Bsp.: Ich habe gesehen, dass ich zwar tagtäglich mit einem Betriebssystem (Windows, Linux, was auch immer...) konfrontiert bin, was da unter der Haube abgeht wusste ich allerdings nicht genau. Also ein Buch besorgt, durchgearbeitet, und schon sind mir viele Dinge viel klarer. Um das Wissen zu festigen habe ich mir noch ein Mini Betriebssystem geschrieben, kann nicht viel, hat aber enorm viel in Sachen Verständnis gebracht.

Eigentlich mache ich in der Freizeit also genau das, was man als Student tut: Theorie aneignen, ein paar praktische Beispiele dazu, und dann wieder ein anderes interessantes Thema aufgreifen. Ich entdecke gerne neues, und das vermisse ich etwas im Job. Wirklich komplett neue Sachen dazuzulernen. Den Wissensdurst stillen. Daher stellt sich mir eine Frage ...


Gedanken und Fragen zu dem Thema

Ich überlege nun ernsthaft wieder, die "Schulbank" zu drücken und den Master zu machen. Habe an der technischen Uni auch einen Studiengang gefunden, der mich sehr anspricht. Allerdings: ich bin schon 27 Jahre alt!!

Wie mit gesellschaftlichen "Zwängen" umgehen? Viele in meiner Umgebung bekommen Kinder, bauen ein Haus, haben dicke Schlitten daheim stehen. Ich wohne mit meiner Freundin in einer kleinen aber feinen Innenstadtwohnung, habe kein Interesse an (eigenen) Kindern in naher Zukunft, und an eigenes Haus und Auto denke ich derzeit nicht einmal.
Manchmal hab ich Angst, dass ich "hängenbleibe", aber die oben genannten Dinge interessieren mich tatsächlich nicht! Folglich bleibt natürlich auch viel Geld übrig.
Realistisch gesehen würde ich nicht vor meinem 30. Geburtstag fertig mit dem Master.

Finanziell hab ichs mal durchgerechnet, ich müsste etwa 900 Euro im Monat einnehmen, um locker über die Runden zu kommen. Das sollte machbar sein mit einem <20h Job.

Macht es eher Sinn, bei der derzeitigen Firma zu bleiben und denen klarmachen dass man jetzt nur mehr <20h kommt, oder gleich ganz verabschieden und was neues suchen. Die Vorgesetzten in der derzeitigen Firma haben anderes mit mir im Sinn, sie wollen dass ich mal das Software Team übernehme.

Wie sieht es gar mit Jobs bei Forschungsprojekten auf der Uni aus? Sind zwar oft interessante Themen, man hört aber auch immer wieder dass man ziemlich ausgenutzt wird?!

Würde gerne mal Eure Meinungen zu dem Thema hören.

Vielleicht gar von Leuten, die im "hohen" Alter von Ende 20 noch studieren anfangen, oder Leuten, die die Computerbranche kennen und verstehen, wie man sich für solche Themen so begeistern kann.

Aber natürlich freue ich mich auch auf jede andere Antwort!

Schönen Abend!

bearbeitet von voidinline

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Wenn Du den Biss aufbringen kannst, dann mach's.

Spätestens nach den 2 Jahren Master-Programm dürftest da in der jetzigen Bude doch unterbezahlt sein und so.

Frage da an, was geht, erzähle von Deinem Vorhaben, sofern man da sowas ansprechen kann, und ggf. musste Dich halt umschauen, in die Selbstständigkeit oder halt irgendwas aushandeln vllt. Irgendwann muss man sowas mal angehen, bisschen Risiko und Mund auf.

Gibt viele, die so um die 30 noch ihre Bachelors bewältigen, mit 29 irgendwelchen Marketingrummel studieren, obwohl kein Arbeitgeber drauf wartet oder oder.

Mag in Deinem Umfeld anders sein, aber es gibt Leute, die beim Staatsexamen (ersten!) rumwerkeln mit 30 Jahresringen und mehr, womöglich nicht im ersten Anlauf, kurzum, Leute, die's schwieriger aufm Arbeitsmarkt haben als Du mit nachweisbaren Skills.

Auch wenne morgen schon 28 wirste, biste nicht zu alt.

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Kollege, ich fange jetzt, mit 29, noch einmal einen Masterstudiengang an (habe bis 25. LJ gearbeitet, dann Bachelor gemacht). Auch genau wie du in einem wirtschaftlich verwertbaren Fach. Also: Mach es!

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Auf jeden Fall, 27 ist doch nichts. Und du fängst nicht Mal ein Grundlagenstudium an, sondern machst nur noch 2 Jahre (i.d.R.) deinen Master. Ich mache auch gerade meinen Informatik-Master und da sind viele in deinem Alter. Wer vorher eine Ausbildung gemacht hat (was gar nicht so untypisch ist), der ist gleichalt oder sogar älter als du.

Wer wirklich Bock drauf hat, für den ist die Zeit auch nicht verschwendet.

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Bachelor-> Arbeiten-> Master: So wirds in den USA gemacht, wo das System ursprünglich herkommt.

Den Master direkt im Anschluss an den Bachelor zu machen, ist eine Deutsche (zT Europäische) Besonderheit. Hier haben Bachelor und Master,

das Dilpom ersetzt. Das Dilpom war zweitilig aus Vordiplom und Diplom zusammengesetzt, entsprechend studieren die meisten Studenten in Deutschland

immernoch, wie zu Diplomzeiten üblich, in einem durch. Eben Bachelor + Master direkt hintereinander weg.

Ein großer Vorteil des Bachelor/ Master- Systems ist, dass dies jetzt nicht mehr notwendig ist. Du kannst erst deinen Bachelor machen,

Berufserfahrung sammeln und wenn du dann sicher bist, in welche Richtung deine Karriere gehen soll, einen passenden Master dranhängen.

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Bachelor-> Arbeiten-> Master: So wirds in den USA gemacht, wo das System ursprünglich herkommt.

Den Master direkt im Anschluss an den Bachelor zu machen, ist eine Deutsche (zT Europäische) Besonderheit. Hier haben Bachelor und Master,

das Dilpom ersetzt. Das Dilpom war zweitilig aus Vordiplom und Diplom zusammengesetzt, entsprechend studieren die meisten Studenten in Deutschland

immernoch, wie zu Diplomzeiten üblich, in einem durch. Eben Bachelor + Master direkt hintereinander weg.

Ein großer Vorteil des Bachelor/ Master- Systems ist, dass dies jetzt nicht mehr notwendig ist. Du kannst erst deinen Bachelor machen,

Berufserfahrung sammeln und wenn du dann sicher bist, in welche Richtung deine Karriere gehen soll, einen passenden Master dranhängen.

Da kostet ein Studienjahr aber auch ungefähr so 35.000$ ohne Lebenskosten.

In Deutschland bzw. Europa stellen Unternehmen lieber einen mit Master ein, weil sie es eben können, sprich, es genug Arbeitskräfte mit Bachelor+Master gibt. Das Bauchgefühl ist eben so, dass man jemanden dann doch als besser geeignet sieht, der den Master noch draufgesetzt hat, als den, der nach 3 Jahren (für Informatik kann man ja auch schonmal 4 Jahre brauchen, wenn man nicht so der Überflieger ist und schon jahrelang im Kinderzimmer der Crack war) bereits abgegangen ist.

Klar, Studieninhalte und so können auch eine Rolle spielen, aber so fächerübergreifend ist's so, dass einer mit B+M neben einem mit 'nem einfachen B weniger verspricht. Die, die "nur" 'nen B haben, landen halt in Unternehmen, die sich die Topleute nicht leisten können.

Für einige Unternehmen sicher so 'ne Prestigesache, damit die im HR Management bei anderen Unternehmen nicht schmunzeln. Sind ja immer komische Leute diese Personaler und Recruiter.

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