"Ich frage mich, ob Sie mal den Bad Guy spielen können"

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Hey Jungs,

ich frage mich gerade, wo ich Anfange. Erst einmal beim "Übel" und danach "rechtfertige" ich es und wünsche mir anschließend zu erfahren, ob ich da mit NLP ansetzen könnte. Letzteres ist für mich wichtig, da ich n.W. in die Practitionerausbildung gehe und dann speziell auch auf diesen "Sticking Point" bzw. die "Technik" einen Fokus setzen könnte.

Das Übel:

Ich hatte am Mittwoch einen Workshop u.a. mit meiner Führungskraft. Dort habe ich den halben Vormittag präsentiert, was auch ganz gut lief! Wie es in Workshops mit Alphatieren eben so ist, ufert die ein oder andere Diskussion mal ein wenig aus. Hier hatte ich zwar immer die Augen darauf, dass wir nicht zu weit ausufern aber irgendwie war es meiner FK immer schon "zu weit", sodass er mich aufgefordert hat weiterzumachen. Unsere Geschäftsführung (die auch anwesend war) hat dann auch das ein oder andere Mal die sich ausweitende Diskussion abgebunden und den Fokus wieder auf meinen Leitfaden gesetzt, sodass wir weitermachen konnten.

So gab er mir gestern ein Feedback und sagte: "Tentacle, ich frage mich manchmal, ob sie auch den Bad Guy spielen können." Ich denke, dass er dort einfach meinte, dass ich mich häufiger positioniere und sage: "Bis hier hin und nicht weiter". Ich glaube schon, dass er eine Art "harmonisierendes" Verhalten bei mir registriert und meine Leistungen zweifelsohne anerkennt, aber auch das Gefühl hat, dass ich häufig unter dem Radar laufe und so "nicht wahrgenommen" werde. Er ist sich der Wichtigkeit unserer Abteilung bewusst und hebt damit auch hervor, dass man in Gesprächen mit anderen Abteilungen, gerade wenn man die Personen noch nicht kennt, auch Zeichen setzen sollte. Hier halte ich mich wohl sehr zurück und blühe erst mit der Zeit auf.

So gab es letztens auch eine Situation, in der ein Mitarbeiter einer anderen Abteilung mir meine Aufgabe ohne mein Wissen abgenommen hat. Er hat quasi einen Auftrag abgelehnt, der sehr wichtig für uns war. Das hätte er nicht gedurft. So hat meine FK gesagt, dass er sich wünscht, das ich mit ihm rede und auf den Tisch haue, damit er weiß, dass er das nicht einfach so machen kann. (Er stellte es mir allerdings frei und würde es selber tun, wenn ich die Spannung nicht möchte).

Ich hielt es ebenfalls für angebracht... ... und nahm dann letztendlich doch den Weg des leichtesten Widerstandes. Die Kommunikation lief per Mail, wo ich mit ein paar anderen Punkten, den Missstand für die Zukunft nicht mehr wünschte!.

Die Rechtfertgigung/Ursachensuche:

So gibt es auch Gespräche mit meiner Geschäftsführung. Dort bemerke ich das ein oder andere Mal, wie diese mich testet. Letztere Situation war so etwas a la:"Sie haben doch auch mitbekommen, wie XY das wollte". Ich war da am überlegen und dachte mir "Hää, niemals! Aber... vielleicht meint er ja dies und das" und habe ihm dann einfach zugestimmt. So gibt es dann häufiger auch mal Abstimmungsgespräche mit anderen Abteilungen, in denen es ein wenig hitziger wird. Da wird dann auch mal auf mich "geschossen". Gefühlt positioniere ich mich da nicht, sondern weiche dem Störfeuer eher aus. Hier habe ich eine Art innerlichen Regulierer, der dann das Verhalten des Gegenüber legitimiert. Mein Motto ist dann "Toleranz der Andersartigkeit". In dem Moment habe ich eher Verständnis für deren emotionalen Ausbruch, da ich deren Persönlichkeitsstruktur kenne und weiß, dass diese Person häufiger mal an der Decke tanzt.

Ein weiteres Beispiel ist vielleicht auch ein anderer Workshop indem ich "führend" war. Hier habe gerade berichtet und da kam eine Anmerkung aus der Runde. Eigentlich wurde ich auch unterbrochen. Darauf ist dann meine Geschäftsführung eingestiegen, entschuldigte sich für die Unterbrechung und führte die Diskussion mit dem Kollegen fort. Sicherlich ist das auch ein Punkt bei dem ich mich positionieren sollte und sagen muss, dass das so nicht geht.

So bemerke ich im Berufsleben (und sicherlich im Privatleben auch) ein gewisses Muster, dass mir nicht unbedingt gut tut. Es ist eine Art harmonisierendes Verhalten. Ich positioniere/offenbare mich in Anwesenheit von Führungskräften/Alphapersönlichkeiten nicht so, wie ich es im bekannten Umfeld tue. Das ist mir schon häufig aufgefallen und durch die aktuelle Phase bekomme ich es häufig aufgezeigt bzw. auch über das Feedback meiner Führungskraft registriert. Das führt eben auch dazu, dass meine Leistungen, so gut sie auch sein mögen, nicht oder nur selten "erkannt" werden. Gerade in einem großen Unternehmen und einer Abteilung, die viel mit anderen vernetzt ist, gibt es eben auch einmal mehr politische Termine, in denen genau das sehr wichtig ist.

So überlegte ich und fragte mich, ob das vielleicht auf meine Schulzeit als "Mobbingopfer" zurückzuführen ist. Ich wurde von stärkeren und teilweise auch von Lehrern gemobbt (letzteres registriere ich vielleicht nur als solches, da die teilnahmslos das Verhalten meiner Mitschüler registriert haben). Sodass ich mich gegenüber Stärkeren eher unter dem Radar aufgehalten habe und bloß keinen Wind machen wollte. Vielleicht ist es aber auch die Zeit im Vertrieb. Dort habe ich viele, viele Menschen kennengelernt und damit auch, zu verkaufen. Da habe ich die Leute ins Boot geholt und hatte allein durch mein Standing als "Berater" sehr häufig die Situation, nicht auf Widerstand zu treffen. Da hat keiner gegen mich gepfeffert, sodass ich mich positionieren musste. Wie oben schon erwähnt, lernte ich auch den Grundsatz "Toleranz der Andersartigkeit" und die Leute einzuschätzen. So konnte ich deren Verhalten nachvollziehen und habe dann sicherlich auch ein Konflikt eher umschifft, als ihn aufzulösen!

Was kann ich tun?

Wie zwischenzeitig schon erwähnt, ist das auch ein Verhalten, welches ich in Privat wiederfinde. Allerdings ist es dort nicht so offensichtlich, aber definitiv ein Merkmal in meiner Persönlichkeitsstruktur, welches ich sehr, sehr gerne optimieren möchte. Es tut mir einfach nicht gut. Ich bekomme sogar auch mit, wie ich mich in letzter Zeit innerlich sehr häufig gegen unsere Geschäftsführung auflehne. Wenn ich weiß, dass die GF bei einem Workshop teilnehmen wird, bin ich nachts zuvor innerlich sehr aufgebraust. Ich fahre Kopfkino und lehne mich in meiner Storyline innerlich gegen die GF auf, da diese "gegen mich" ist. Ich habe das Gefühl, es ist mein Kampf und die Angst "nicht anerkannt" zu werden. Mein Umfeld ist ausnahmslos studiert. Ich bin es nicht und lege mir dadurch einen großen Druck auf. So hatte ich in der aktuellen sehr intensiven Phase häufiger Migräne als in den letzten 5 Jahren zusammen. In 4 Monaten... Vielleicht war das auch noch mal ein Hinweis. Ich könnte in meinem Tagebuch sogar nachschauen, was und wie ich in solchen Momenten denke. Irgendwo habe ich es notiert... Ein weiterer Punkt, der sicherlich zu obig erwähnten Muster hinzuzählt.

So bin ich ab nächster Woche im NLP Pracitioner und ich frage mich 1. Ob jemand obiges Muster kennt und es mir definieren kann und 2. ob der Pracitioner nicht auch eine super Ausbildung ist, um genau das in den Griff zu bekommen. Wenn ja, bei welchen Ausbildungsblock sollte ich besonders hellhörig sein?

Danke, dass du bis hierhin gelesen hast und ein noch größeres Dank für deine Hilfe!

p.s. Hoffentlich habe ich rübergebracht, dass es hier eher um den Bad Guy im Allgemeinen geht. Jemand, der sich positioniert und über den die Leute wissen: "Den muss ich ernst nehmen"/"Mit ihm kann ich es nicht machen"

edit²:

Ich habe hier einmal meine Notizen aus meinem Tagebuch bezüglich den Migräneattacken beigefügt:


In den letzten beiden Monaten hatten ich so häufig Migräne, wie in den letzten Jahren zusammen. Grund wird sicherlich der Druck auf Arbeit sein. Allerdings ist es gar nicht mal so, dass mir dieser Druck von extern auferlegt wird. Ich mache ihn mir selber. Wir sind in einem neuen Projekt. Dort habe ich eine verantwortungsvolle Rolle. Hier trete ich häufiger mit unserer Geschäftsführung in Kontakt und bespreche mich mit ihm. Scheinbar habe ich hier das Gefühl, ihm nicht zu genügen und, dass mir andere Kollegen die "Rolle" klauen. So halten wir häufig Workshops ab, in denen wir wichtige Entscheidungen treffen. Wenn der Entscheidungsverlauf einen anderen Weg einnimmt, als von mir gewünscht, beschäftigt mich das im Nachhinein noch sehr stark. Meist beschäftigt es mich auch Tage vorher. Ich bin dann emotional so stark mit meinen Gedanken verschmolzen (dieses Projekt ist mir sehr wichtig), dass sich in meinen Gedanken gerade unsere GF gegen mich auflehnt. Mein Gedankenkarussell führt häufig soweit, dass ich mich im Bett in die Situation hineinsteigere und dann so aufgebracht bin, dass ich nicht mehr einschlafen kann. Wenn ich in so ein Gedankenkarussell komme, weiß ich schon, dass sich die nächsten Tage meine Spannung durch eine Migräne entlädt.

Es kann aber auch einfach eine bevorstehende Präsentation sein, zu der ich weiß, dass unsere GF anwesend sein wird. Ich habe mittlerweile an die 200 Schulungen geführt. Das "vorne Stehen" ist für mich also kein Problem. Es ist mehr der Druck den ich mir durch die Anwesenheit einer Authoritätsperson auferlege. Vielleicht ist es aber auch nicht die Autoritätsperson sondern einfach eine Person, zu der ich den Anschein habe, ihr nicht zu genügen.

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Gast

Was du beschreibst, ist mal eine Darstellung, mit der man was anfangen kann. Dein Problem ist ein Coachingklassiker in meinem Umfeld. Manchmal zeigt sich das Thema mehr auf Seiten des Privatlebens, vor allem im familiären Umfeld und in der Partnerschaft und manchmal wie bei Dir hier im beruflichen Kontext.

Ich arbeite unter anderem mit den klassischen Charaktertypen, Choleriker, Phlegmatiker, Sanguiniker, etc..., die sich auch in modernen Systemen in abgewandelter Form häufig wieder finden, beispielsweise Grundformen der Angst von Fritz Riemann. Letztlich gehörst du wohl dem Charaktertyp an, der akzeptiert und gemocht werden will und dies intuitiv dadurch erreichen möchte, dass er sich anpasst und zustimmt. Du suchst Nähe und Akzeptanz. Dies ist in der Regel dein Grundmotiv. Die anderen Seiten sind auch in dir angelegt (wie dein innerer Dialog mit dem Konflikt mit der GF belegt), allerdings noch nicht so dominant, dass du sie auch nach Außen artikuliert.

Achte im Prac mal besonders auf die Metaprogramme, insbesondere wann du weißt, ob du eine Aufgabe gut erfüllt hast: durch innere Bestätigung oder durch äußere. Ich vermute ein starkes Gewicht auf dem Äußeren. Das ist bei Kindern ja ganz normal und verschiebt sich mit den Jahren immer mehr in die Richtung, nach eigenen Maßstäben zu leben. Vielleicht kannst du da noch was aufholen. Du kannst das Thema aber auch mit der Fast Phobia Cure angehen oder im Six Step bearbeiten. Du kannst die Ressourcen ankern.... herumswishen... letztlich kannst fast mit allem drauf losballern, was du dort lernst.

Du hast ja selbst mehrere mögliche Ursachen angesprochen. Meine Hypothese ist, dass die Ursache früher liegt bei Dir und ein Vaterthema vorhanden ist, dass euer Verhältnis eher schwierig ist und du seine Anerkennung möchtest, die er dir nicht gibt. Alles andere sind Folgen. Wie gesagt, nur meine Hypothese, die auch falsch sein kann.

Mach erstmal den Prac und schau dann weiter. In der Regel mach ich mit den Männern eine leichte Trance und stärke die benötigten Ressourcen, in dem ich die Klienten in eine Art männlichen Urzustand hineintrance und wir den dann neu kallibrieren. Das macht viel Spass, bringt den Männern mehr Durchsetzungskraft ohne destruktiv zu werden. Hat schon Ehen gerettet ;)

PS: bezüglich Migräne: idR hilft Sport alle zwei Tage bei Migräne, ist zumindest so das Feedback aus meinem Umfeld.

bearbeitet von Gast

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Bei Migräne kann auch eine Sitzung bei einer Physiotherapeutin helfen, die nach der Dornmethode arbeitet .

Bei mir war wohl ein Halswirbel verschoben. Eine 15 min Sitzung hat geholfen! Habe seit 3 Jahren keine Schmerzen mehr gehabt... Klingt wie Zauberei, ist aber die Wahrheit!

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Was du speziell im Kontext deiner Anfrage im Pracc lernen wirst, ist Kontext/Bedeutungsreframing zu nutzen, und wie man mit dem reversiven Metamodell umgeht, besser bekannt als Milton Modell, sprich "wann wende ich das Meta Modell an".

Und vorallem, wie man nicht in die Inhaltsfalle tappt. Ich mache das anhand eines Beispiels mal klar.

So gab er mir gestern ein Feedback und sagte: "Tentacle, ich frage mich manchmal, ob sie auch den Bad Guy spielen können."

Das was er hier zum Ausdruck bringt ist halt so eine Suggestivtechnik, die du in so 0815 Führungsseminaren lernst. Ich finde es schade, dass Führungskräfte immer noch so einen Kommunikationsstil benötigen, anstatt klipp und klar ihre Wünsche ansprechen können und dies auch ungetilgt im richtigen Kontext.

Wo du halt grundsätzlich hineintappst, ist dass du a) auf den Nebensatz anspringst (der dich sogar dazu veranlasst hier einen Faden aufzumachen) und b) dass du das nicht hinterfragst, sondern in deinen kognitiven Suchmodus gehst. Im Verführungskontext nennt man das auch PDM ;-) Da du diese Skills aber erst lernen wirst, ist das kein Beinbruch


Ich denke, dass er dort einfach meinte, dass ich mich häufiger positioniere und sage: "Bis hier hin und nicht weiter". Ich glaube schon, dass er eine Art "harmonisierendes" Verhalten bei mir registriert und meine Leistungen zweifelsohne anerkennt, aber auch das Gefühl hat, dass ich häufig unter dem Radar laufe und so "nicht wahrgenommen" werde.

Du wirst es nicht wissen, wenn du seinen Satz nicht hinterfragst, und zwar pauschal mit "wie meinen Sie das genau?" Das wäre hier eine der richtigen Metafragen.

Grundsätzlich kannst du dich auch aber auf den Hauptsatz beziehen "ich frage mich manchmal" .

Wer sagt dir denn, dass du dich auf den Bad guy beziehen musst ? ;-)

Die Frage ist halt, ob das in diesem Kontext etwas bringt , wenn du sagst "Interessant , was sie sich alles fragen, das habe ich mich bei Ihnen auch schon manchmal gefragt"

Sowas kannst du bringen, wenn du eine Präsentation zeigst, und einer ruft so etwas in die Runde. Dann musst du den Störenfried zur Ruhe bringen.

Dann kannst du ein Kontextreframing reinhaun mit "Wenn Hollywood bei mir anruft, und ich in der Intouch auf der ersten Seite neben Bruce Willis bin, werden sie es schon merken" Dann hast die Lacher auf deiner Seite, und der Typ ist entmachtet, und du kannst fort fahren.

Er ist sich der Wichtigkeit unserer Abteilung bewusst und hebt damit auch hervor, dass man in Gesprächen mit anderen Abteilungen, gerade wenn man die Personen noch nicht kennt, auch Zeichen setzen sollte. Hier halte ich mich wohl sehr zurück und blühe erst mit der Zeit auf.

Na der ist ja nett, er hat wohl den Unterschied zwischen Führungskraft und Vorgesetzter noch nicht verinnerlicht.

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So gab es letztens auch eine Situation, in der ein Mitarbeiter einer anderen Abteilung mir meine Aufgabe ohne mein Wissen abgenommen hat. Er hat quasi einen Auftrag abgelehnt, der sehr wichtig für uns war. Das hätte er nicht gedurft. So hat meine FK gesagt, dass er sich wünscht, das ich mit ihm rede und auf den Tisch haue, damit er weiß, dass er das nicht einfach so machen kann. (Er stellte es mir allerdings frei und würde es selber tun, wenn ich die Spannung nicht möchte).

Na der ist ja "selbstlos", er übergibt dir Verantwortung , aber übernimmt sie nur dann wieder, wenn du die Spannung nicht möchtest. Damit suggeriert er, dass es die einzige Option ist, wann er übernimmt, vermeidet es aber selbst mit dem Vorgesetzten der anderen Abteilung mal Tacheles zu reden.

Hier hätte ich zunächst deframed : "Nur weil ich das nicht selber klären will bedeutet nicht, dass ich die Spannung nicht mag" Dann Rapport stärken und Rollen klären: "Ich finde in Ihrer Position als gute Führungskraft ist es wesentlich effektiver, wenn Sie mit dem Vorgesetzten sprechen, damit solche Effekte in naher Zukunft nicht mehr vorkommen"

Normalerweise hat der Chef dann schon soviel Eier zu haben, dass er seiner Aufgabe nachkommt, und das Backup für seine Mitarbeiter gegenüber anderen Abteilungen darstellt. Das sind Führungsbasics in Unternehmen. Das lernst du in gängigen Führungsseminaren.

Damit hält er seinen MAs den Rücken frei, und schafft ein auf Vertrauen aufgebautes Verhältnis zu seiner Gruppe.

Wie du damit umgehst ist halt dann auch wieder ein Thema für den Pracc. Stichwort Satir Kategorien , wo du eher in der Sparte "Der Ablenker / Der Vermeider" zu finden wärst. Das ist allerdings ein bischen weiter weg zum Idealbild "Der Kongruente Typus" und dass man Inkongruenzen nach außen im Kontext der Verführung nicht verbergen kann, ist nichts Neues:


Ich hielt es ebenfalls für angebracht... ... und nahm dann letztendlich doch den Weg des leichtesten Widerstandes. Die Kommunikation lief per Mail, wo ich mit ein paar anderen Punkten, den Missstand für die Zukunft nicht mehr wünschte!.

Die Rechtfertgigung/Ursachensuche:

So gibt es auch Gespräche mit meiner Geschäftsführung. Dort bemerke ich das ein oder andere Mal, wie diese mich testet. Letztere Situation war so etwas a la:

So etwas per Mail zu kommunizieren ist so wirksam wie mit der HB über eine Beziehung via Whatsapp zu verhandeln..

Du bist da aber grundsätzlich im Dilemma , weil das die Sache deines Vorgesetzten war, das nach außen zu kommunizieren und diesen Mißstand mit dem Vorgesetzten der anderen Abteilung zu klären. Bekommst du sein Gehalt, weil du seine Aufgaben jetzt übernimmst? Bist du offiziell im Führungskräfte Programm des Unternehmens integriert und wirst auf deine neuen Aufgaben vorbereitet? Nein??



Letztere Situation war so etwas a la:"Sie haben doch auch mitbekommen, wie XY das wollte".

Ist halt ne Suggestivfrage, und ohne vernünftiges Know How, wie man mit sowas umgeht, hinterlässt es entweder einen kognitiven Suchmodus, oder einen schalen Beigeschmack in Verbindung mit einem Gefühl der Machtlosigkeit:


Ich war da am überlegen und dachte mir "Hää, niemals! Aber... vielleicht meint er ja dies und das" und habe ihm dann einfach zugestimmt.

Milton modell hinterfragt man mit dem Meta Modell: "Was genau meinen Sie?" "Welche Situation genau meinen Sie?, und wann?"

Weil mit seiner Frage "Sie haben doch auch mitbekommen, wie XY das wollte". ist soviel getilgt, dass es mir die Zehennägel aufbiegt.

Meint er jetzt den Urlaub von xy, die Scheidung von seiner Frau vielleicht? Ein besseres Gehalt? Was meint er damit? Und wie kannst du ihm da zustimmen? Augfrund welcher Informationen genau?


So gibt es dann häufiger auch mal Abstimmungsgespräche mit anderen Abteilungen, in denen es ein wenig hitziger wird. Da wird dann auch mal auf mich "geschossen". Gefühlt positioniere ich mich da nicht, sondern weiche dem Störfeuer eher aus.

siehe Satir Kategorien! Mein Ausbilder sagte immer: "If you are distracting, you probably dont wanna feel it" ;-)


Hier habe ich eine Art innerlichen Regulierer, der dann das Verhalten des Gegenüber legitimiert. Mein Motto ist dann "Toleranz der Andersartigkeit". In dem Moment habe ich eher Verständnis für deren emotionalen Ausbruch, da ich deren Persönlichkeitsstruktur kenne und weiß, dass diese Person häufiger mal an der Decke tanzt.

Das ist ein wunderschöner Erklarungsansatz, aber für mich eher kognitiv nur vorgeschoben. Da würde ich dir im Coaching mal auf den Zahn fühlen. Kommt bei mir eher rüber, dass verschleiert werden soll "Ich kann meine Grenzen nicht nach aussen kommunizieren und anderen als Orientierungshilfe zeigen."

Wie sollen bitte Andere denn wissen, wie dein Frame ist, wenn du ihn nicht für dich selbst definierst?

Ich habe schon oft genug in anderen Beiträgen betont: Für Wange hinhalten wie Jesus, da landet man halt auf dem Kreuz, oder im Unternehmenskontext im Sperrfeuer der Anderen..


Ein weiteres Beispiel ist vielleicht auch ein anderer Workshop indem ich "führend" war. Hier habe gerade berichtet und da kam eine Anmerkung aus der Runde. Eigentlich wurde ich auch unterbrochen. Darauf ist dann meine Geschäftsführung eingestiegen, entschuldigte sich für die Unterbrechung und führte die Diskussion mit dem Kollegen fort. Sicherlich ist das auch ein Punkt bei dem ich mich positionieren sollte und sagen muss, dass das so nicht geht.

So bemerke ich im Berufsleben (und sicherlich im Privatleben auch) ein gewisses Muster, dass mir nicht unbedingt gut tut. Es ist eine Art harmonisierendes Verhalten. Ich positioniere/offenbare mich in Anwesenheit von Führungskräften/Alphapersönlichkeiten nicht so, wie ich es im bekannten Umfeld tue. Das ist mir schon häufig aufgefallen und durch die aktuelle Phase bekomme ich es häufig aufgezeigt bzw. auch über das Feedback meiner Führungskraft registriert. Das führt eben auch dazu, dass meine Leistungen, so gut sie auch sein mögen, nicht oder nur selten "erkannt" werden. Gerade in einem großen Unternehmen und einer Abteilung, die viel mit anderen vernetzt ist, gibt es eben auch einmal mehr politische Termine, in denen genau das sehr wichtig ist.

Immerhin merkst du das selbst, du musst was ändern, und das Problem wird sein, dass die Veränderung dann das System verändern wird, und dich die Gruppe in die alten Muster zwingen wollen wird, weil für sie die systemische Veränderung unbequem sein wird.

Kennste vielleicht auch aus dem PU Kontext .


So überlegte ich und fragte mich, ob das vielleicht auf meine Schulzeit als "Mobbingopfer" zurückzuführen ist. Ich wurde von stärkeren und teilweise auch von Lehrern gemobbt (letzteres registriere ich vielleicht nur als solches, da die teilnahmslos das Verhalten meiner Mitschüler registriert haben).

Kann schon sein, ist aber eher in Bezug auf deine NLP Ausbildung irrelevant. Da ist das einzige Format, welches regressiv anwendbar ist der "Timelline Reimprint", wo du solche Erfahrungen emotional relativierst, sodass es keine Störungsnuancen in deiner Gegenwart mehr gibt.

Grundsätzlich lernst du in NLP andere Wege zu gehen, und ressourcenorientiert Lösungen in dein Leben zu integrieren.

Ansonsten kein Wunder, wenn du Migräne bekommst bei solchen regelmässigen Grenzüberschreitungen. Du bist glaub ich sehr kopflastig, repräsentierst überwiegend digital auditiv, und da klingelt der Kopf schon mal vor lauter Anstrengung.

Zusammenfassend lernst du in einer guten NLP Ausbildung passend zu deinem Kontext:

  • wie gehe ich mit Suggestionen um, welches Modell wende ich dann intuitiv an?
  • wann nutze ich Kontext/BedeutungsReframings ?
  • wann verwende ich selbst das MiltonModell und was bringt mir das?
  • wie kann ich schnelle und effiziente Lösungen finden?
  • wie kann ich meine alten Muster in Effizienz umwandeln?
  • wie werde ich eine kongruente Persönlichkeit?
  • wie kann ich Ziele erreichen?
  • wie kann ich meine Denkart mit meinen Emotionen in Einklang bringen.

etc.

Gruß

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Hey,

ich danke euch für die ausführlichen und sehr wertvollen Beiträge!! Ich habe aktuell viele Fragen und alle beziehen sich auf die von euch beschriebenen Werkzeuge/Begriffe. Ich möchte wissen was dahinter steckt und freue mich, es bald zu erfahren! So werde ich im Laufe der Woche eure Beiträge noch einmal aufarbeiten und mich vielleicht schon vor meinem ersten WS am nächsten Wochenende einlesen.

Sicherlich komme ich hier noch einmal auf meine Situation und eure Ratschläge zu sprechen... wenn ich mehr Know How habe. Da dieser Beitrag bis dahin erst einmal im Nirvana verschwindet, möchte ich euch schon einmal danken!

@schiphi

Ja, da wirst du recht haben. Bei mir kann es viele Ursachen haben. Seitdem ich 1,5-3l Wasser am Tag trinke und auch regelmäßig Sport mache, geht es echt besser!

Die Attacken können mehrere Ursachen haben. Einmal kann es erblich bedingt sein. Ich habe auch einige Rückenprobleme und somit Nackenverspannungen. Durch eine Kieferfehlstellung beschränken sich meine Verspannungen nicht nur auf den Nackenbereich, sondern die gesamte Muskulatur im oberen Sektor. Dann bin ich auf dem rechten Auge weitsichtig. Meine Augen werden dadurch stark beansprucht, um dieses "Ungleichgewicht" in Schacht zu halten. So ist es doch erstaunlich, dass ich die Migräneattacken auf ca. 1 pro Jahr reduzieren konnte. Schon in den letzten Jahren habe ich bemerkt, dass diese eine Migräneattacke bei mir so eine Art "emotionale Entschlackung" ist. Irgendwie hat sich bis dahin immer viel Stress aufgebaut. Danach fühle ich mich um einiges besser. Das die Migräne stressbedingt ist, zeigen ja auch die letzten 3-5 Monate ganz gut. Da hatte ich 3-5 Attacken.

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So überlegte ich und fragte mich, ob das vielleicht auf meine Schulzeit als "Mobbingopfer" zurückzuführen ist. Ich wurde von stärkeren und teilweise auch von Lehrern gemobbt (letzteres registriere ich vielleicht nur als solches, da die teilnahmslos das Verhalten meiner Mitschüler registriert haben). Sodass ich mich gegenüber Stärkeren eher unter dem Radar aufgehalten habe und bloß keinen Wind machen wollte. Vielleicht ist es aber auch die Zeit im Vertrieb. Dort habe ich viele, viele Menschen kennengelernt und damit auch, zu verkaufen. Da habe ich die Leute ins Boot geholt und hatte allein durch mein Standing als "Berater" sehr häufig die Situation, nicht auf Widerstand zu treffen. Da hat keiner gegen mich gepfeffert, sodass ich mich positionieren musste. Wie oben schon erwähnt, lernte ich auch den Grundsatz "Toleranz der Andersartigkeit" und die Leute einzuschätzen. So konnte ich deren Verhalten nachvollziehen und habe dann sicherlich auch ein Konflikt eher umschifft, als ihn aufzulösen!

Ich hatte letztens einen Coaching Klienten. Er ist hoch intelligent, von Grund aus dominant eigentlich, aber auch extrem weit aufgestellt. Er hat 100te Projekte, an denen er arbeitet und braucht dafür Leute.

Bei ihm war es ein Klassiker. Er wollte nicht gemocht werden, er hatte gelernt, Verantwortung zu übernehmen. Aufgrund seiner überragenden Fähigkeiten hat er keine Grenzen gesetzt, da er davon ausging, wenn der es nicht so hinkriegt, macht er Dinge besser selber. Er hat, bevor er eine Diskussion anfängt, die Sachen lieber schnell erledigt, mit der Idee, es wäre Hopfen und Malz verloren.

Am Ende hat nur eins geholfen: Kante zeigen. Er hat die Grenzen, die wir im Coaching ausgelotet haben, klar definiert und sich langsam aber sich positioniert. Heute hat er mir als Feedback gegeben, dass seine Projekte besser laufen, er mit seinen Mitmenschen besser klar kommt und vor allem den Ärger gegen sich selbst losgeworden ist, den er hatte, wenn Menschen diese Grenzen übertreten haben.

Es tut mir einfach nicht gut. Ich bekomme sogar auch mit, wie ich mich in letzter Zeit innerlich sehr häufig gegen unsere Geschäftsführung auflehne. Wenn ich weiß, dass die GF bei einem Workshop teilnehmen wird, bin ich nachts zuvor innerlich sehr aufgebraust. Ich fahre Kopfkino und lehne mich in meiner Storyline innerlich gegen die GF auf, da diese "gegen mich" ist.

Es wäre daher interessant, deine Workshops aufzunehmen. Entsprechende Situationen mal mit einem Coach zu reflektieren und zu sehen, wer da welche Position einnimmt. Denn ist die GF wirklich gegen dich?

Vielleicht wirst du auch gerade zu Tode getestet, weil man dich gerne als Führungskraft hätte. Sowas ist klassisch. Die Kandidaten haben dann die Möglichkeit, sich in diese Richtung zu entwickeln. Die Signale sind da. Du wirst von der GF und deinem Direct Superior indirekt dazu aufgefordert, Kante zu zeigen. Es wäre daher genauso möglich, der GF und FK mitzuteilen, dass du für das Feedback dankbar bist und daher nun ein wenig mehr Kante zeigen würdest. Dass es für deine Entwicklung förderlich und gut wäre, wenn man dir in regelmäßigen Abständen sagen würde "Weiter so" oder "DA GEHT NOCH WAS HERR TENTACLE."

Na der ist ja nett, er hat wohl den Unterschied zwischen Führungskraft und Vorgesetzter noch nicht verinnerlicht.

Schwierig. Ich denke man unterschätzt, wie stark man doch eben auch zwischen Leader und Manager unterscheiden muss. Manchmal muss man managen, ohne Vision, mit klarem Kontingent an "Tu das, kriege das, tu das, dann setzts das" Anzeichen. Man ist nicht immer Visionär als Führungskraft und muss auch aus meiner Sicht nicht alles vorleben.

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Hey Shao,

Danke Dir auch für deinen Beitrag. Ich finde es gut, dass du du aus deinen Erfahrungen berichtest. Das hat mir schon vor ein paar Wochen bei unserem Telefonat geholfen.

Ich denke auch, dass dieses Thema des Grenzen setzen ein wichtiges ist. Auch ich habe das Feedback meiner FK so wahrgenommen wie du und denke, dass wir als Mitarbeiter aktuell unter die Lupe genommen werden. Wir haben uns gerade neu strukturiert und ebenfalls eine neue GF.

Das Feedback meiner FK habe ich ähnlich wahrgenommen, wie du es vermutest. Der Wortlaut war "Ich fragte mich, ob sie sich irgendwann mal vorstellen können auch mal den Bad Boy zu spielen". Ohne es auf die Goldwaage legen zu wollen habe ich die Situation eher als Feedback wahrgenommen welches bei erfolgreicher Umsetzung neue Möglichkeiten eröffnen kann.

Ich werde mir von meiner FK häufiger Feedback geben lassen. Das war nochmal ein guter Hinweis von dir.

Ich werde gerade wieder in einen Entwicklungsprozess gestoßen, der sehr gut mit meinen Vorhaben zum NLP Prac. harmoniert. Hier läuft gerade alles zusammen und ergibt ein klares Bild. Ich bin mal gespannt, wo ich Mitte nächsten Jahres stehe.

Meine Sticking Points habt ihr alle sehr gut beleuchtet. Wenngleich ihr auch aus unterschiedlichen Perspektiven berichtet, habt ihr viele Schnittmengen und das bei einer hohen fachlichen Qualifikation.

Danke

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Der Wortlaut war "Ich fragte mich, ob sie sich irgendwann mal vorstellen können auch mal den Bad Boy zu spielen". Ohne es auf die Goldwaage legen zu wollen habe ich die Situation eher als Feedback wahrgenommen welches bei erfolgreicher Umsetzung neue Möglichkeiten eröffnen kann.

Das ist relativ egal, ob der Wortlaut jetzt auf einmal "Ich fragte mich, ob sie sich irgendwann mal vorstellen können auch mal den Bad Boy zu spielen". so war, oder doch nur "Ich frage mich, ob Sie mal den Bad Guy spielen können" .

Das ist zwar auch eine Möglichkeit zu intepretieren, dass er dich in naher Zukunft für höhere Aufgaben vorsieht, aber genauso gut kann es sein, dass Will Smith krank ist und er Kontakte in Hollywood hat. Genauso kann es aber auch sein, dass er dich richtig liest, und will, dass du dich in naher Zukunft nicht mehr so bügeln lässt.

Alles möglich, aber wie wirst du es wissen? Indem du das hinterfragst. Hast du ihn gefragt, wie er das meint?

Weil letztendlich ist das alles was er sagt: "sie sind noch kein Bad Boy!"

Egal ob er jetzt damit meint, dass du noch keine Führungskraft bist (dann soll er dich diesbezüglich auf Seminare schicken) , oder ob du jetzt nach Hollywood musst für den Dritten Teil (was auch nicht schlecht wäre) , oder ob du jetzt einfach noch in die Gänge kommen musst, und ein bisschen Kante zeigen. (gute Metafrage wäre: Danke für ihr Feedback - Wie können wir in naher Zukunft einen Bad Boy aus mir machen, gibt es evtl eine Möglichkeit, dass sie meine NLP Fortbildung teilweise oder ganz übernehmen? Denn sie geben mir wahrscheinlich Recht, dass es für das Unternehmen wirklich hilfreich ist, Menschen mit exzellenten Kommunikationsskills zu beschäftigen, nicht?"

Viel Erfolg im Seminar ;-)

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