Frage zum demographischen Wandel in D-Land

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Hallo zusammen,

es geht darum das bzgl. des demographischen Wandel wohl eine Vielzahl von Fachkräften in Deutschland fehlen bzw. fehlen werden. Gehört habe ich solche Sprüche schon gefühlt ewig, zumindest bei der Deutschen Bahn scheint es jedoch ein akutes Problem zu sein.

Siehe dazu: http://www.youtube.com/watch?v=P5WoN6SRjKQ

Was ich mich frage, in wie weit lässt sich dieser Wandel auch auf unsere Nachbarländer übertragen, sprich, ist dieser Mangel auch in Frankreich, Ungarn oder auch der Schweiz wahrzunehmen? Nachrichtentechnisch ist es ja so das man darüber wenig mitbekommt in seinem eigenen Land deshalb die Frage hier in die Runde.

Denn meine zweite Frage dazu. Man hört & liest auch regelmäßig darüber das man Fachkräfte aus dem Ausland holen müsse (China/Indien) um den hiesigen Bedarf decken zu können. Heißt das im Umkehrschluss das man dort, aus den Ländern der ausländischen Fachkräfte, einen Fachkräfteüberschuss hat oder ist das zu kurz gedacht?

Gruß

bearbeitet von Richard Miles

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Such mal bei heise.de nach Fachkräftemangel und lies die Kommentare. :D Das hier ist allein aus den letzten sechs Wochen:

http://www.heise.de/jobs/meldung/Kaum-steigende-Gehaelter-fuer-IT-Spezialisten-trotz-Fachkraeftemangels-2035037.html

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Fachkraeftemangel-IT-Spezialisten-sind-weiter-gefragt-2035767.html

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Fachkraeftemangel-Viele-mittelstaendische-Firmen-suchen-IT-Experten-2053392.html

Hier ganz schöne Kritik daran bei Telepolis:

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40189/1.html

http://www.heise.de/tp/artikel/40/40405/1.html

Das ist Strategie der Branchenverbände, um die Löhne weiter zu drücken.

Wenn ein wirklicher Mangel da wäre, dann hätte der schon seinen Grund (und das ist nicht Mangel an Arbeitskräften, Vollbeschäftigung ist eine Illusion). Dafür gibt es dann zwei Lösungen:

  1. Mehr Lohn zahlen
  2. Ausbilden

Kostet dummerweise beides Geld. Was die Firmen wollen, sind gute Leute, die unter ihrem Wert arbeiten.

Vielleicht schwingt aber auch ein Stückchen mit, dass alle das Gefühl haben, sich in ihrem Job selbst verwirklchen zu müssen und viele solch "einfache" oder monotone Berufe einfach nicht mehr machen möchten. Ohne die Arbeit der Lokführer schmälern zu wollen, stell ich mir den Alltag wenig aufregend vor.

bearbeitet von S. Moon
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Wenn ein wirklicher Mangel da wäre, dann hätte der schon seinen Grund (und das ist nicht Mangel an Arbeitskräften, Vollbeschäftigung ist eine Illusion). Dafür gibt es dann zwei Lösungen:

  1. Mehr Lohn zahlen
  2. Ausbilden

Kostet dummerweise beides Geld. Was die Firmen wollen, sind gute Leute, die unter ihrem Wert arbeiten.

Vielleicht schwingt aber auch ein Stückchen mit, dass alle das Gefühl haben, sich in ihrem Job selbst verwirklchen zu müssen und viele solch "einfache" oder monotone Berufe einfach nicht mehr machen möchten. Ohne die Arbeit der Lokführer schmälern zu wollen, stell ich mir den Alltag wenig aufregend vor.

So sehe ich das auch. Aber wenn ich mir das Wahlverhalten anschaue, dann hat der gemeine Deutsche nichts anderes als billige Fachkräfte & niedrige Löhne verdient.

MEINES Empfindens nach trifft der Teil mit der Selbstverwirklichung häufig auf studierende / studierte Frauen zu.

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Wenn ein wirklicher Mangel da wäre, dann hätte der schon seinen Grund (und das ist nicht Mangel an Arbeitskräften, Vollbeschäftigung ist eine Illusion). Dafür gibt es dann zwei Lösungen:

  1. Mehr Lohn zahlen
  2. Ausbilden

Kostet dummerweise beides Geld. Was die Firmen wollen, sind gute Leute, die unter ihrem Wert arbeiten.

Vielleicht schwingt aber auch ein Stückchen mit, dass alle das Gefühl haben, sich in ihrem Job selbst verwirklchen zu müssen und viele solch "einfache" oder monotone Berufe einfach nicht mehr machen möchten. Ohne die Arbeit der Lokführer schmälern zu wollen, stell ich mir den Alltag wenig aufregend vor.

So sehe ich das auch. Aber wenn ich mir das Wahlverhalten anschaue, dann hat der gemeine Deutsche nichts anderes als billige Fachkräfte & niedrige Löhne verdient.

MEINES Empfindens nach trifft der Teil mit der Selbstverwirklichung häufig auf studierende / studierte Frauen zu.

Also ich kann für meinen Bereich sprechen, Softwareentwicklung im SAP Bereich.

Da gibt es einen Fachkräftemangel, ich kann mir meine Jobs aussuchen.

Es gibt einen Fachkräftemangel, aber ich nehme an das der nur für sehr kleine und spezielle Bereiche gilt.

Wenn ich mir das Durchschnittsalter meiner Kollegen so anschaue wird das aber in 10+ Jahren in der Tat noch schlimmer.

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Es gibt in manchen Branchen und Bereichen einen Fachkräftemangel.

Das betrifft zum einen bestimmte (vor allem technische) Facharbeiterberufe, weil heute fast jeder Abi und BWL-Bachelor macht und die Leute auf den Lehrstellen fehlen, zum anderen fehlen Ingenieure und Informatiker mit Berufserfahrung. Es gibt aber sicherlich keinen Mangel an Absolventen, nur eine fehlende Bereitschaft, in den Nachwuchs zu investieren und die zu den benötigten Fachkräften heranzuzüchten. Das hat mit dem demographischen Wandel aber herzlich wenig zu tun.

bearbeitet von scrai
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Gast Shredder

bzgl. Fachkräftemangel im IT Bereich in den jeweiligen Auswanderungslädern hast du bei weitem zu kurz gedacht...

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Nach offizieller Definition liegt Fachkräftemangel dann vor, wenn sich auf eine offene Stelle nur 2,5 Leute bewerben...

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Gibt es nicht, es gibt einen Mangel an Fachkräften die für 8,50 / h arbeiten wollen ( oder besser als 1€ Jobber oder sog. Praktikanten) Dann stimmts wieder. Wir haben an die 5Mio Arbeitslose, viele davon gut qualifiziert (wenn auch wohl falsch, also zB. kaufmännisch, wovon es hundertausende gibt die Stellen suchen). Aber dieses Heer an Billigkräften reicht den großen Firmen nicht, deshalb will man noch mehr Billigfutter aus dem Ausland holen. Da die Politik ja immer das macht, was die Wirtschaft oder die Banken wollen, werden von denen natürlich solche Märchen verbreitet.

Gäbe es es einen Mangel wirklich müssten die Löhne steigen und die Menge an Bewerbern abnehmen. Das Gegenteil war aber die letzten Jahre der Fall.

bearbeitet von Alphabeta66

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MEINES Empfindens nach trifft der Teil mit der Selbstverwirklichung häufig auf studierende / studierte Frauen zu.

Richtig. Die beklagen sich dann später, wenn sie keine Arbeit kriegen wo sie sich "verwirklichen" können.

Denn es gibt nur ein sehr begrenzten Angebot an solchen Stellen........und schreien: Wir wollen Gleichberechtigung also gebt mir Jobs wo ich mich verwirklichen kann. Wenn das nicht klappt macht es aber auch nix, sie können sich immer noch einen "nice guy" suchen, heiraten und scheiden lassen und so absahnen........

Denn Arbeit heisst ja immer noch arbeiten (ausser bei Bankstern und Politikern) und arbeiten darin sind Frauen nicht wirklich gut. Dafür haben Frauen andere Qualitäten zu bieten.

bearbeitet von Alphabeta66

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MEINES Empfindens nach trifft der Teil mit der Selbstverwirklichung häufig auf studierende / studierte Frauen zu.

Richtig. Die beklagen sich dann später, wenn sie keine Arbeit kriegen wo sie sich "verwirklichen" können.

Denn es gibt nur ein sehr begrenzten Angebot an solchen Stellen........und schreien: Wir wollen Gleichberechtigung also gebt mir Jobs wo ich mich verwirklichen kann. Wenn das nicht klappt macht es aber auch nix, sie können sich immer noch einen "nice guy" suchen, heiraten und scheiden lassen und so absahnen........

Denn Arbeit heisst ja immer noch arbeiten (ausser bei Bankstern und Politikern) und arbeiten darin sind Frauen nicht wirklich gut. Dafür haben Frauen andere Qualitäten zu bieten.

Mein Frustrationsradar läuft gerade heiß :fool:

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Das ist Strategie der Branchenverbände, um die Löhne weiter zu drücken.

Wäre aber eine selten dämliche Strategie. Der Ingenieur, dem man sein komplettes Studium lang erzählt hat, dass Leute mit seinen Fähigkeiten händeringend gesucht werden, wird höchstwahrscheinlich wesentlich offensiver in die Gehaltsverhandlungen gehen als ein Absolvent, dem man die letzten Jahre permanent eingetrichtert hat, dass er froh sein kann, wenn er überhaupt einen Job bekomm.


Wir haben an die 5Mio Arbeitslose, viele davon gut qualifiziert (wenn auch wohl falsch, also zB. kaufmännisch, wovon es hundertausende gibt die Stellen suchen).

Wo hast du bitte diese Zahl her? Die bundesweite Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 6,5 %, das entspricht ungefähr der Hälfte davon. Hier in der Region liegt die Zahl sogar noch deutlich unter 4 %.

Auch gut qualifiziert ist was anderes. Über die Hälfte aller ALG-II-Empfänger hat keinen formal anerkannten Berufsabschluss, in der Gesamtgesellschaft sind es nicht einmal 15 %.


Gäbe es es einen Mangel wirklich müssten die Löhne steigen und die Menge an Bewerbern abnehmen. Das Gegenteil war aber die letzten Jahre der Fall.

Kann ich aus meiner Branche nicht bestätigen. Und wenn ich den Blick über den Tellerrand werfe, dann stelle ich eine langfristige Entwicklung fest, insoweit als dass der Bedarf an un- oder geringqualifizierter Arbeit sinkt, weil die Art der zu erledigenden Arbeit immer komplexer wird. Deshalb ist es auch nicht prinzipiell ein Widerspruch, wenn Fachkräftemangel herrscht und es trotzdem gleichzeitig noch Arbeitslose gibt.

Denn Arbeit heisst ja immer noch arbeiten (ausser bei Bankstern und Politikern) und arbeiten darin sind Frauen nicht wirklich gut. Dafür haben Frauen andere Qualitäten zu bieten.

Ich hoffe, deine Frau macht sich diese Argumentation auch zu eigen: „Sorry, Schatz, aber du musst heute Abend noch saugen und den Abwasch machen. Als Frau bin ich halt einfach nicht wirklich gut im Arbeiten, ist also nicht meine Schuld, dass du das mal wieder übernehmen musst.“

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Das ist Strategie der Branchenverbände, um die Löhne weiter zu drücken.

Wäre aber eine selten dämliche Strategie. Der Ingenieur, dem man sein komplettes Studium lang erzählt hat, dass Leute mit seinen Fähigkeiten händeringend gesucht werden, wird höchstwahrscheinlich wesentlich offensiver in die Gehaltsverhandlungen gehen als ein Absolvent, dem man die letzten Jahre permanent eingetrichtert hat, dass er froh sein kann, wenn er überhaupt einen Job bekomm.

Die Strategie ist niemals mit einem Absolventen in Gehaltsverhandlungen treten zu müssen. Absolventen sowieso schon einmal gar nicht, denn die müssen erst noch zu Fachkräften werden. Man möchte passend ausgebildete Leute für wenig Geld. Und im Konkreten möchte man ausgebildete Leute aus dem Ausland für wenig Geld und mit dergleichen Forderungen die Politik dazu bewegen die Rahmenbedingungen dafür zu vereinfachen. - Oder zumindest für die Ausbildung zu zahlen.

Da gab es vor ein paar Monaten die völlig absurde Begründung in einer von diesen "Fachkräftemangel" Nachrichten, dass das Mindestgehalt für ausländische Bewerber aufgrund des Mangels *verringert* wurde. Bei einem Mangel müsste es *steigen*.

Schau dir doch mal die Bitkom Meldungen und die jeweilige Reaktion bei heise an. Angeblich haben wir seit Jahren einen Fachkräftemangel. Wäre das so, würden Unternehmen um die wenigen, guten Arbeitskräfte konkurrieren und die Löhne müssten überproportional steigen. Wir haben aber im IT Bereich effektiv einen relativen Lohnverlust gegenüber anderen Branchen der glaube ich nur von Ärzten getoppt wird. Für viele gar einen Reallohnverlust in etwa seit dem ersten Platzen der .com Blase und der folgenden Konsequenzen und dauerhaften Sparpläne.

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1. Wäre aber eine selten dämliche Strategie. Der Ingenieur, dem man sein komplettes Studium lang erzählt hat, dass Leute mit seinen Fähigkeiten händeringend gesucht werden, wird höchstwahrscheinlich wesentlich offensiver in die Gehaltsverhandlungen gehen als ein Absolvent, dem man die letzten Jahre permanent eingetrichtert hat, dass er froh sein kann, wenn er überhaupt einen Job bekomm.

2. Wo hast du bitte diese Zahl her? Die bundesweite Arbeitslosenquote liegt derzeit bei 6,5 %, das entspricht ungefähr der Hälfte davon. Hier in der Region liegt die Zahl sogar noch deutlich unter 4 %.

3. Kann ich aus meiner Branche nicht bestätigen. Und wenn ich den Blick über den Tellerrand werfe, dann stelle ich eine langfristige Entwicklung fest, insoweit als dass der Bedarf an un- oder geringqualifizierter Arbeit sinkt, weil die Art der zu erledigenden Arbeit immer komplexer wird. Deshalb ist es auch nicht prinzipiell ein Widerspruch, wenn Fachkräftemangel herrscht und es trotzdem gleichzeitig noch Arbeitslose gibt.

4. Ich hoffe, deine Frau macht sich diese Argumentation auch zu eigen: „Sorry, Schatz, aber du musst heute Abend noch saugen und den Abwasch machen. Als Frau bin ich halt einfach nicht wirklich gut im Arbeiten, ist also nicht meine Schuld, dass du das mal wieder übernehmen musst.“

Zu 1) Ist egal, was der Ing denkt. Wenn er nicht mehr geboten bekommt, heisst es friss oder stirbt. Oder er ist zu alt und keiner interesiert sich für ihn Ing hin oder her. Ausser der Ing hat sehr gefragte Fähigkeiten, aber wir gehen ja hier nicht von Ausnahmen aus (wie es PU auch oft tut übrigens - der dicke Nerd mit heisser Tusse Syndrom)

2. Googlen: "Wirkliche Arbeitslosenzahlen" oder Sepultura hören, hier der Titel "Propaganda" zb

3. Sicher gibt es Ausnahmen je nach Branche und Fähigkeiten. Wir dürfen aber nicht Ausnahmen zur Regel erklären.

4. No women, no cry (auch ein Song, rate von wem. Nein nicht Sepultura diesesmal) :P

bearbeitet von Alphabeta66

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Hier der Artikel den ich meinte:

http://www.heise.de/newsticker/meldung/Auslaendische-Fachkraefte-Innenminister-erklaert-Blaue-Karte-zum-Erfolg-1805389.html

Nach den vom Bitkom veröffentlichten Leitfaden für die Erteilung einer Blauen Karte EU (PDF-Datei) können hochqualifizierte Arbeitskräfte eine Blaue Karte samt Visum bekommen, wenn sie einen Arbeitsplatz mit einem Bruttojahresgehalt von über 46.400 Euro nachweisen können. In den Mangelberufen wie denen der IT-Branche sinkt diese Gehaltsanforderung auf 36.200 Euro, wobei der Arbeitgeber zusätzlich nachweisen muss, dass dieses Gehalt dem eines Deutschen in gleicher Position entspricht. Wer drei Jahre mit der Blauen Karte in Deutschland arbeitet, hat Anspruch auf eine Daueraufenthaltsgenehmigung in der EU.

"wobei der Arbeitgeber zusätzlich nachweisen muss, dass dieses Gehalt dem eines Deutschen in gleicher Position entspricht"

Und genau an denen mangelt es, da beißt sich die Katze in den Schwanz. :-)

bearbeitet von S. Moon

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Da gab es vor ein paar Monaten die völlig absurde Begründung in einer von diesen "Fachkräftemangel" Nachrichten, dass das Mindestgehalt für ausländische Bewerber aufgrund des Mangels *verringert* wurde. Bei einem Mangel müsste es *steigen*.

Nein. Angenommen ein Unternehmen kann einen Arbeitsplatz nicht besetzen, weil sich kein geeigneter Kandidat findet. Das Unternehmen könnte jetzt einen ausländischen Bewerber einstellen. Der bekommt die Arbeitserlaubnis (Blaue Karte) aber nur, wenn er einen Bruttojahresgehalt von aktuell mehr als 46.400,— € erhält. Erwirtschaftet derjenige aber nicht genug dafür, dass sich der Arbeitgeber dieses Gehaltsniveau leisten kann, ist es aus dessen Sicht wirtschaftlicher, die Stelle lieber unbesetzt zu lassen. Ist halt scheiße für alle, deren Arbeitsplätze von diesem nicht wirtschaftlich besetzbaren Arbeitsplatz abhängen (in der Regel geringer qualifizierte), denn die stehen dann ohne Arbeitsplatz da.

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In den meisten Fällen findet das Unternehmen aber nur keinen geeigneten Kandidaten, weil es eben nicht bereit ist, angemessen zu zahlen oder auszubilden. Das mit theoretisch wiederum davon abhängigen Arbeitsplätzen zu begründen halte ich für völlig absurd. Wenn ein fairer Lohn sich nicht rentiert, dann ist der Businessplan des Unternehmens in Deutschland nicht tragbar. Das löst man aber nicht durch billige Sklaven aus dem Ausland.

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In den meisten Fällen findet das Unternehmen aber nur keinen geeigneten Kandidaten, weil es eben nicht bereit ist, angemessen zu zahlen oder auszubilden. Das mit theoretisch wiederum davon abhängigen Arbeitsplätzen zu begründen halte ich für völlig absurd. Wenn ein fairer Lohn sich nicht rentiert, dann ist der Businessplan des Unternehmens in Deutschland nicht tragbar. Das löst man aber nicht durch billige Sklaven aus dem Ausland.

Die sheeples werden das eh nicht verstehen.

" völlig absurd"

- das scheint hier die Regel bei vielen Argumenten zu sein.

"Das löst man aber nicht durch billige Sklaven aus dem Ausland."

- Doch aus Sicht der Arbeitgeber bzw. der Großunternehmen schon. Gesamtgesellschaftlich ist es aber eine Katastrophe.

bearbeitet von Alphabeta66

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Der Fachkräftemangel, vorallem der an Facharbeitern, liegt am aktuellen Lohnniveu.

Viele Schulabgänger entscheiden sich heute lieber für ein Studium, als für eine Ausbildung und das auch nur wegen dem Geld. Auch wenn die Unternehmen arge Probleme haben Stellen, von Menschen die in rente gehen, nachzubesetzen, ist die Bezahlung trotzdem weiter rückläufig.

Ich hab meine Informationen da aus erster Hand, mein Bruder sitzt (noch) im Management eines Chemieunternehmens, dass im Dax vertreten ist. Kurz zusammengefasst, sehen die Konditionen so aus:

Festangetellte: ca. 2.700€ Brutto Grundgehalt, diverse Zulagen (Schicht, Sonntag/Feiertag, Schwerarbeit, Gefahrenzulage, etc.), Urlaubsgeld, Weinachtsgeld, Betriebsrente, Aktienpaket und Gewinnbeteiligung, etc. Netto starten die Jungs da, je nach Betrieb mit einem Monatsnetto zwichen 2,2K und 2,6K netto.

Aber das war früher mal. Fest übernommen werden nur ca. 20% der Auszubis nach der Ausbildung. Die restlichen 80% gehen über Zeitarbeit.

Und das sieht dann so aus: ca. 1800€ Brutto... und das wars dann. Zulagen werden nicht gezahlt, das Weinachtsgeld ist ein schlechter Witz, eine Gewinnbeteiligung, Betriebsrente oder Aktienpaket gibts nicht. Die Leute können froh sein, wenn sie überhauptmal die Schichtzulage gezahlt wird.

Und dann wundern sich alle, warum qualifizierte Bewerber fehlen. Niemand, der die Möglichkeit hat, irgendwas zu studieren, macht zu den Bedingungen noch eine Ausbildung. Die Unternehmen wundern sich dann immer, warum sich nur "nicht ausbildungsfähige" um eine Ausbildung bewerben.

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Die restlichen 80% gehen über Zeitarbeit.

Und das sieht dann so aus: ca. 1800€ Brutto...

Das ist aber noch ziemlich gut, für Zeitarbeit......

In den USA manipuliert man die Statistik übrigens indem man einfach sagt: 5 Mio. Leute suchen eigentlich gar keinen Job mehr. Die werden somit als "nicht mehr suchend" gestrichen. Dabei haben die nur aufgegeben zu suchen weil sie nach hunderten Bewerbungen nix bekamen. Aus Frust. Sind aber trotzdem arbeitslos. Werden aber nicht mehr gezählt. Hierzulande zählt man zB. alle die krank sind, die 1€ Jobs machen, die ne Weiterbildungen machen etc. usf. nicht mehr als "arbeitslos". Man sollte daher lieber die Anzahl Leistungesempfänger als Maßstab nehmen, was dann je nach Quelle 5-6Mio hierzulande sind.

bearbeitet von Alphabeta66

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Zu 1) Ist egal, was der Ing denkt.

Ist es nicht. Psychologie ist bei Verhandlungen ein ganz entscheidender Punkt. Und das es ziemlich bescheuert ist, meinem Gegenüber zu verklickern, dass das, was er hat und ich von ihm kaufen möchte (seine Arbeitskraft), besonders begehrt ist, wenn ich es möglichst billig kriegen möchte, ist doch offensichtlich.

Wenn er nicht mehr geboten bekommt, heisst es friss oder stirbt.

Oder „Vielen Dank für das Angebot, aber da sie nicht bereit sind, mir bei den Konditionen weiter entgegen zu kommen, bleibt mir leider keine andere Möglichkeit als das Angebot der Konkurrenz anzunehmen.“

Ausser der Ing hat sehr gefragte Fähigkeiten, aber wir gehen ja hier nicht von Ausnahmen aus (wie es PU auch oft tut übrigens - der dicke Nerd mit heisser Tusse Syndrom)

Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis und bei meinen Kommilitonen umschaue, dann bleibt mir kein anderer Schluss, als dass ein abgeschlossenes Ingenieursstudium bereits unter „sehr gefragte Fähigkeiten“ fällt.

2. Googlen: "Wirkliche Arbeitslosenzahlen" oder Sepultura hören, hier der Titel "Propaganda" zb

Selbst wenn man die gesamte „stille Reserve“ hinzurechnet, was auch nicht unbedingt ganz unproblematisch ist, bleibt man noch weit von den von dir genannten 5 Millionen entfernt.

4. No women, no cry (auch ein Song, rate von wem. Nein nicht Sepultura diesesmal) :P

Keine Ahnung. Ich kenne nur „No Woman, No Cry“ von Bob Marley und in dem geht es ganz sicher nicht um Glückseligkeit im Falle der Abwesenheit von Frauen, wie manch einer vielleicht glaubt, dem nicht bewusst ist, dass der Songtitel nicht auf Englisch sondern auf Jamaican Patois ist.

Wenn ein fairer Lohn sich nicht rentiert, dann ist der Businessplan des Unternehmens in Deutschland nicht tragbar.

Was ist denn ein fairer Lohn?

Das löst man aber nicht durch billige Sklaven aus dem Ausland.

Bei einem Lohnniveau, dass gut die Hälfte über dem durchschnittlichen Bruttolohn eines Arbeitnehemers in Deutschland liegt von „billige[n] Sklaven aus dem Ausland“ zu sprechen finde ich schon etwas wirklichkeitsfremd.

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1 .Ist es nicht. Psychologie ist bei Verhandlungen ein ganz entscheidender Punkt. Und das es ziemlich bescheuert ist, meinem Gegenüber zu verklickern, dass das, was er hat und ich von ihm kaufen möchte (seine Arbeitskraft), besonders begehrt ist, wenn ich es möglichst billig kriegen möchte, ist doch offensichtlich.

2. Oder „Vielen Dank für das Angebot, aber da sie nicht bereit sind, mir bei den Konditionen weiter entgegen zu kommen, bleibt mir leider keine andere Möglichkeit als das Angebot der Konkurrenz anzunehmen.“

3 .Wenn ich mich in meinem Bekanntenkreis und bei meinen Kommilitonen umschaue, dann bleibt mir kein anderer Schluss, als dass ein abgeschlossenes Ingenieursstudium bereits unter „sehr gefragte Fähigkeiten“ fällt.

4. Selbst wenn man die gesamte „stille Reserve“ hinzurechnet, was auch nicht unbedingt ganz unproblematisch ist, bleibt man noch weit von den von dir genannten 5 Millionen entfernt.

5. Keine Ahnung. Ich kenne nur „No Woman, No Cry“ von Bob Marley und in dem geht es ganz sicher nicht um Glückseligkeit im Falle der Abwesenheit von Frauen, wie manch einer vielleicht glaubt, dem nicht bewusst ist, dass der Songtitel nicht auf Englisch sondern auf Jamaican Patois ist.

6. Was ist denn ein fairer Lohn?

1. Ok

2. Wenn es aber keine anderen besseren Angebote gibt, weil die gesamte Branche nicht mehr zahlen will. Es gibt zB. Arbeitgeberverbände die sich absprechen.

3. Sicher ist ein Ing mehr gefragt als ein Bürokaufmann (ausser es ist eine heisse 18j Blondine).

4. Dazu habe ich schon was geschrieben, wenn Du Propaganda glauben willst. Ok.

5. Ok. Habe Text gelesen inzwischen. Aber Sepultura zB. haben auch ein anderes Lied "Refuse/Resist" das sich mehr Deutsche zu Herzen nehmen sollten. Da stimmt auch der Text zu dem was ich sagen wollte. :)

6. EIn Lohn ist dasselbe wie eine Ware. Angebot und Nachfrage bestimmt diesen. Ausser es gibt Mindestlöhne oder Tarifabschlüsse die nicht unterschritten werden dürfen (ja ich hab vor Urzeiten mal Kfm. gelernt. Schwerer Fehler, aber gut live and learn). Und weiterhin AUSSER die Preise werden manipuliert. Wie auch Aktien und Goldpreise manipuliert werden (können)

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Das löst man aber nicht durch billige Sklaven aus dem Ausland.

Bei einem Lohnniveau, dass gut die Hälfte über dem durchschnittlichen Bruttolohn eines Arbeitnehemers in Deutschland liegt von „billige[n] Sklaven aus dem Ausland“ zu sprechen finde ich schon etwas wirklichkeitsfremd.

Nun, die Rede ist von *Fachkräften*, oder? Für 36k möchte kein Studienabsolvent *anfangen*, eine Fachkraft ist er da noch lange nicht. Und der erwartet noch 10-20% Lohnsteigerung in den ersten zwei Jahren.

Man kann nun natürlich über den Wortlaut von bewusst polarisierenden Internetpostings streiten, aber du findest es nicht absurd, dass wir einen *Mangel* an qualifizierten Arbeitnehmern damit ausgleichen, dass wir die Lohnbarriere für billigere Einwanderer *senken*?

Vielleicht sollten wir dann wirklich definieren was eine Fachkraft überhaupt darstellt, aber wenn du erwartest es sei gerecht als ausgebildete Fachkraft mit 36k€ eine Familie zu ernähren zu müssen, haben wir definitiv unterschiedliche Auffassungen von einem fairen Lohn. In der Schweiz bekommst du als unausgebildete Kassiererin beim Aldi 45k€... (okok, da gibt es genau deshalb grad auch eine Debatte).

Was ist denn für dich eine Fachkraft? Jemand mit einer Ausbildung und das wars? Wie viel Berufserfahrung? Also wenn die Bitkom von Fachkräften redet, dann meinen die definitiv keine Fachinformatiker, die grad aus der Ausbildung kommen, sondern erfahrene Programmierer. - und da auch nicht die Pfeifen, sondern welche die was drauf haben. Da müssen sie in Deutschland mind. 60k für locker machen.

bearbeitet von S. Moon

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