Die Buchhändlerin: Die dümmste Idee seit langem

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Disclaimer: Lang und moralisch verwerflich. Trotzdem viel Spaß. – Sam

Vorwort

Eigentlich wollte ich diese Geschichte gar nicht aufschreiben. Ein solch „autobiografischer Rückblick“ sollte etwas sein, aus dem andere etwas mitnehmen können, statt nur der Selbstverherrlichung zu dienen, einfach weil man Sex hatte. Ich hatte nie das Gefühl, dass ich in dieser Geschichte etwas wirklich richtig gemacht hätte, ich war viel mehr zur richtigen Zeit am richtigen Ort, so als würde man an einem Baum vorbeigehen, an dem einige reife Äpfel hängen und sich einen einstecken um ihn auf der Stelle zu essen. Mhh… der Geschmack von glücklichen Zufällen.

Es spricht nichts dagegen, Sex mit einer Frau zu haben, die einfach zufällig gerade da ist. Wenn fünf Euro auf dem Boden liegen, würdet ihr sie doch auch aufheben und ich bücke mich sogar für 50 Cent, doch vermutlich würde niemand danach eine Geschichte zur Inspiration für andere erfolgreiche Unternehmer darüber schreiben, wie er an einem glücklichen Tag einfach so 5 Euro vom Fußboden aufgehoben hatte, auch wenn „Das Geld liegt auf der Straße“ ein hilfreiches Mindset ist.

Ich schreibe diese Geschichte heute auf, weil sich in jüngster Vergangenheit zwei Veränderungen vollzogen haben. Zum einen wurde diese Story - die ihren Lauf bereits im Oktober 2013 nahm und ursprünglich nur ein paar Wochen anhielt - überraschend durch eine Fortsetzung bereichert, zum anderen habe ich selbst einen neuen Blick auf die Dinge gewonnen.

Mein Glück zur rechten Zeit am rechten Ort zu sein, mag in dem Fall nur Glück gewesen sein. Vielleicht war auch eine Spur von unbewusster Kompetenz am Start, aber selbst wenn es nur pures Glück war, so bedeutet das nicht, dass man diese Zufälle nicht in Zukunft zu kalkulierbaren Optionen machen kann.

Sun Tsu sagt: Im Krieg, ist es der Weg, das Starke zu meiden, und das Schwache anzugreifen.

Insgesamt ist dieser Rückblick aber auch ein Zeugnis von vielen, vielen Fehlern, die ich selbst gemacht habe und die man hätte vermeiden können. Vorgeschichte

Im Oktober 2013 begann ich mit der Arbeit an einem größeren Projekt, in dessen Rahmen in Zusammenarbeit mit ein paar sozial organisierten Personen und interessierten Privatleuten auch ein Buch veröffentlicht werden sollte. Wenn man größere Sachen plant, ist die Vorbereitung das wichtigste. Ich fing also jetzt schon an Kontakte zu sammeln, ich meldete mich mit meinem Facebookaccount in ein Gruppen auf Facebook zu Buchrezensionen, Publikationen, Verlagen usw. an und stieß auf eine Gruppe in der sich Amateur Rezensentinnen und Rezensenten (überwiegend Blogger) austauschten. Über Bücher, die sie gelesen hatten, über Erfahrungen mit Verlagen in Hinblick auf Rezensionsexemplare, irgendwelche StartUp Autoren bewarben ihre Lesenächte, verlosten Exemplare ihrer Selfpublished Books etc. In der Gruppe gab es auch eine Liste, in der alle Mitglieder ihre Kontaktdaten eintragen konnten. Blog, Twitter, Skype usw.

Ich begann die Liste zu kopieren, suchte mir alle Mitglieder raus, die noch mal von Nutzen sein konnten, checkte ihre Blogs, machte mir Notizen dazu wieso sie im Laufe des Projekts interessant sein konnten usw. Fleißarbeit eben. Die Liste schrumpfte immer weiter und am Ende ging ich dazu über die Kontakte bei Skype zu adden, mit dem Vermerk „Hey, ich habe gesehen wir sind bei Facebook beide in der Gruppe XY und ich wollte mich mit dir austauschen“. Das ist meine Standardmasche um mit Leuten in Kontakt zu kommen, die irgendwie nützlich sein könnten. Ich werde vermutlich wieder als schlechter Mensch abgestempelt, wenn ich jetzt erzähle, dass ich mich in folgenden Gesprächen dumm stelle, einige blöde Fragen raushaue und meinem Gegenüber das Gefühl gebe, dass er mir Haus hoch überlegen ist. Doch es funktioniert.

In der Psychologie spricht man vom Dunning-Kruger-Effekt. Er besagt, dass wir umso mehr dazu neigen unsere eigene Kompetenz zu überschätzen und die der anderen zu unterschätzen, desto weniger Kompetenz wir haben. In der Praxis bedeutet das, dass Menschen, die etwas (z.B. Buchrezensionen) nur sehr amateurhaft betreiben, sich oftmals richtig was auf ihre Veröffentlichungen einbilden und jedem auf die Nase binden müssen, was für ein erfolgreicher Blogger sie sind. Sie genießen es, wenn sie anderen die Welt erklären dürfen und dafür Beifall bekommen.

Naturgemäß fangen wir an Menschen zu mögen, die bei uns gute Gefühle auslösen, was dazu führt, dass wir auch bereit sind ihnen einen Gefallen zu tun, wenn wir sie darum bitten. Das ist prinzipiell keine gute Grundlage für eine Verführung, da wir uns bei der Verführung anziehend darstellen worden. Doch zum einen hatte ich zu diesem Zeitpunkt noch gar kein Interesse daran, aus einem der Kontakte auch private Vorteile zu ziehen und zum anderen kann auch das Eingestehen von Schwäche ein Vorteil sein, weil wir dadurch besonders selbstbewusst, lernwillig, autark wirken.

In dieser Liste war auch ein Kontakt, den ich in dieser Geschichte Kathi nennen werde. In Wirklichkeit hieß sie anders, aber sie erinnert mich im Nachhinein an eine Kathi, mit der ich mal zusammengearbeitet habe und die mindestens genau so nerdy war, wenn nicht sogar noch ein bisschen nerdiger, denn die echte Kathi, war im Jahre 2010 im Besitz eines selbstgebastelten „Apfelkerngehäuseentferners“, mit dem sie fachmännisch vor dem Essen eines Apfels sein Gehäuse entfernen konnte um bei ihrem Apfelessprozess das Verhältnis aus Genuss und Zeiteinsatz zu optimieren. Die Kathi in dieser Geschichte ist nicht ganz so cool, aber immerhin besaß sie alle Spiele von Pokémon.

Die meisten Kontakte, die diese Anfrage mit dem entsprechenden Vermerk erhalten hatten, bestätigten mich als neuen Kontakt. Ein Teil davon antwortete auch auf den Vermerk mit einem Smiley o.ä. und wurden dann von mir in ein Gespräch verwickelt, um ein bisschen Sympathie aufzubauen und in den folgenden Wochen schrieb ich ab und zu einen Kommentar unter ihren Buchrezensionen in ihrem Blog um sie mir für später warm zu halten.

Eine von ihnen war Kathi. Wir kamen über Skype ins Gespräch, ich stellte ein paar grundlegende Fragen um das Profil, das ich von ihr hatte zu ergänzen. Dabei achte ich darauf, dass ich schon von vornherein Fragen stelle und über Dinge rede, auf die ich später zurückkommen werde um sie zu überzeugen, damit es dann nicht so aussieht als hätte ich sie gestalkt. Deshalb frage ich zum Beispiel nach ihrem Blog, obwohl ich den längst kenne, danach wo sie herkommt (obwohl es im Impressum steht), was sie arbeitet etc. Ich bleibe ganz bewusst unter dem Radar, damit ich nicht zu berechnend oder schlau erscheine und vor allem, damit es nicht so wirkt, als hätte ich großes Interesse an ihr. Das ist eine rein geschäftliche Verführung, aber dennoch eine Verführung und wenn ich ihr zu viel Macht gebe, dann tritt das ein, was nun mal eintritt: sie hat zu viel Macht. Auch hier gilt der Grundsatz: mit steigender Kontrolle sinkt die Leidenschaft.

Wir fangen an uns zu unterhalten, ihr Leben ist langweilig. Sie arbeitete bis vor kurzem in einer Buchhandlung, hat aber ihren Job verloren, weil sie ohne Auto nicht flexibel genug sei, sie ist 18 Jahre alt und hatte eigentlich Ambitionen darauf in der Buchhandlung eine Ausbildung zu machen, sie schreibt einen Blog über Buchrezensionen (darauf wollte ich hinaus) kennt eine Millionen andere Buchblogger (umso besser) und ist extrem aktiv in allen Buchgruppen die es auf Facebook gibt. Später im Gespräch stellte sich heraus, dass sie menschlich für mich wirklich nicht interessant ist, aber geschäftlich dafür umso mehr. Immer wenn es richtig gut läuft, cutte ich das Gespräch.

Erkenntnisse aus der Glücksforschung belegen, dass wir zurückliegende Erlebnisse danach bewerten, wie viel Zeit zwischen dem emotionalen Höhepunkt und dem Schluss liegen. Sehr anschaulich stellt das Manfred Spitzer in seinem Buch „Glück ist…“ dar, er beschreibt dort ein Experiment, bei dem Patienten bewerten sollten, wie unangenehm ihnen eine Darmspiegelung war. Bei der Hälfte der Patienten wurde die Darmspiegelung nach dem negativen Höhepunkt abgebrochen, bei der anderen Hälfte wurde sie extra in die Länge gezogen und erst lange nach dem Höhepunkt abgebrochen. Später sollten die Patienten im Nachhinein bewerten welche sie als schlimmer empfunden hatten und interessanterweise ist nicht die „kurz und schmerzlos“ Methode, bei der die Gesamtprozedur möglichst kurz gehalten wird die schonendere, die Methode. Die im Nachhinein als angenehmer empfundene Methode ist die, bei der die Prozedur künstlich in die Länge gezogen wurde.

Und das funktioniert auch für positive Erlebnisse. Daraus lernen wir, das wir - egal ob wir positive oder negative Emotionen erzeugen wollen - am ehesten im Gedächtnis bleiben, wenn wir nach dem großen Knall die Situation beenden.

Wenn es am schönsten ist, gehe ich also aus dem Gespräch, um besser im Gedächtnis zu bleiben bietet es sich an dieser Stelle schon an die Kommunikation auf einen anderen Kanal zu verlegen zum Beispiel Facebook. Dazu muss ich aber nen logischen Grund liefern. Also sage ich, dass ich off gehe aber wir gerne noch ein bisschen schreiben können über Facebook (Whatsapp wäre auch eine Möglichkeit aber Facebook ist gerade wertvoller), da ich das auch auf dem Handy habe. Sie beißt sofort an. Hier ist immer ein bisschen Kalibrierung von nöten. Normalerweise hätte ich gesagt, dass ich bei Skype nicht sooft online bin und deswegen gerne - wenn wir zukünftig noch mal schreiben - bei Facebook schreiben würde. Das ist eigentlich die bessere Variante, da es nicht so needy klingt wie „ich gehe jetzt ins Bett aber ich will unbedingt noch per Handy mit dir weiterschreiten weil ich schon jetzt so abhängig von dir bin“. Aber irgendwie sagte mir mein Gefühl, dass es diesmal so besser funktionieren würde, wenn ich ihr die Aussicht darauf gebe sofort weiter mit mir schreiben zu können und es hat funktioniert.

An dieser Stelle müsst ihr wissen was ihr wollt. Für manch einen ist die Handynummer wertvoller, für andere eben nicht. Mir sind Handynummern egal. Wenn das Chick mich geil findet, gibt sie mir ihre Nummer so oder so. Wenn sie mich nicht geil findet, dann kann ich auch nichts mit der Nummer anfangen. Facebook ist für mich der wertvollere Kanal, weil ich hier mit viel DHV Kram aufwarten kann. Ich habe viele (gute) Fotos von mir drin, man sieht dass ich die letzten Jahre im Ausland gelebt habe, welche Sprachen ich spreche usw. das ist prinzipiell ein bisschen Brandbuilding, aber diese Geschichte führte mir vor Augen, dass das nicht immer gut sein muss. Doch dazu später mehr.

Sie added mich also bei Facebook. Schreibt mich direkt an und lenkt das Gespräch - wie durch ein Wunder - auf Informationen, die sie gerade meinem Profil entnommen hatte.

Sie machte mir ein paar Komplimente zu meinem Aussehen, das ist - in meinem speziellen Fall - immer ein totsicherer Indikator dafür, dass sie scharf auf mich ist. Ich empfinde mich nicht als besonders gut aussehend, ich sehe mit Sicherheit objektiv betrachtet auch nur durchschnittlich aus, aber die Erfahrung lehrt, dass Frauen einen Mann immer dann gutaussehend finden, wenn sie von ihm angezogen werden. Insbesondere fällt mir das auf, weil sie nicht mein Aussehen als solches lobt, sondern meine Ausstrahlung. Sie sagte ich hätte diese „Ich bekomme alles was ich will“-Ausstrahlung. Ich hab schon viel cooles erlebt, aber das hat mir doch irgendwie ein wieder ein Lächeln aufs Gesicht gezaubert.

Ich beende dann aber das Gespräch um wirklich schlafen zu gehen.

Trotz ihrer Arbeitslosigkeit stand Kathi jeden Morgen um 06:30 Uhr auf. Das ist etwas was ich ihr, als jemand der immer um 12 aufsteht, wirklich hoch anrechne. Ganz allgemein konnte sie mit einer Menge Selbstdisziplin und einem wahnsinnig organisierten Tagesablauf aufwarten, der sie irgendwie schon wieder cool machte. Nebenbei hatte sie außerdem noch alle Pokémonspiele durchgespielt und hatte auf ihrem „noch zu lesen Stapel“ sage und schreibe 160 Bücher. Damit waren ihre guten Eigenschaften aber auch schon erschöpft. Ich bin nicht sicher, ob es an ihrer Arbeitslosigkeit lag oder ob es eine ihrer Charaktereigenschaften ist aber Kathi pendelte ständig zwischen „extrem hard2get, weil sie ihren Tag schon mit tausend anderen Sachen vollgepackt hatte“ und „einfach nur endlos nervig“. Gleichzeitig war sie auch zu „stolz“ (ich bin nicht sicher, ob das überhaupt das richtige Wort dafür ist? Vielleicht eher stur), um von ihrem Tagesablauf abzurücken um etwas zu tun, was ihr gefallen würde. So jammerte sie lieber den ganzen Tag darüber, dass sie mich vermisst und das wir unbedingt mehr schreiben, skypen, telefonieren sollten (dieser Zustand trat lustigerweise schon nach wenigen Tagen ein) anstatt einfach mal Platz in ihrem Tagesablauf zu schaffen, damit für diese Aktivitäten Zeit blieb.

Das Ding war, dass ich Kathi warm halten wollte, damit ich später auf sie zurückgriff. Gleichzeitig fing sie aber damit an, mir jedes Mal, wenn ich versuchte mit ihr ein ernsthaftes Gespräch zu führen, so sehr auf die Nerven zu gehen, dass ich sie am liebsten gegen die Wand geklatscht hätte. Mir ist bis heute schleierhaft, wie es jemand schafft in einer Buchhandlung gearbeitet zu haben und dann zu einem Gespräch über Tennessee Williams „Endstation Sehnsucht“ mit der Frage „Was ist denn das? Klingt wie ein Psycho-Ratgeber“ beizutragen. „Dafür gab’s ja nur nen Pulitzerpreis und keinen Bambi“, dachte ich und zugleich schloss sich die Frage an, welche Abteilung der Buchhandlung wohl ihr Steckenpferd war. Die für anspruchsvolle Literatur sicherlich nicht, aber vielleicht kannte sie sich ja mit Feuchtgebiete und Shades of Grey aus. Wir sollten es bald herausfinden.

Ich schluckte, wechselte das Thema, blieb aber bei Literatur. Folgende Unterhaltung hat sich tatsächlich so zugetragen:

Ich: Das ist wie bei Hemingway, das was du siehst ist nur die Spitze des Eisbergs.

Sie: Und wo ist der Rest vom Eisberg?

- dramatische Pause -

Ich: unter dem Wasser

Sie: Achso.

- kurze Pause -

Beim verzweifelten Versuch die Situation zu entschärfen sage ich mit einem Lächeln: Deshalb ist die Titanic auch da rein gefahren.

Sie (das Funkeln in ihren Augen erinnerte mich ein bisschen an Wickie aus Wickie und die starken Männer, wenn er sich das letzte Koks aus der Nase reibt): Jetzt versteh ich. Ich hab Titanic nie gerafft und bin meistens eingeschlafen dabei.

Wenn mein Kardiologe diese Geschichte liest, haben wir auch endlich die Erklärung für die Ergebnisse meines Langzeit-EKGs gefunden.

Ich hatte also ein echtes Problem. Ich konnte das Chick nicht einfach abschießen, weil sie inzwischen so geil auf mich war, dass sie mir wirklich geholfen hätte. Aber ich konnte auch unmöglich weiter mein Kardiovaskuläres-System ruinieren, wenn ich Zeit mit ihr verbringe. Ich kam auf die dümmste Idee seit langem: Ich musste eine Sprache sprechen, die selbst sie verstand. Ein neuer Stern am Stricher-Himmel ging auf als ich zu mir selbst sagte: Wenn schon nichts vernünftiges aus ihr raus kommt, sollte wenigstens was vernünftiges reinkommen!

In den nächsten Tagen ging ich dazu über, auf alles was sie mir sagte nur noch zweideutig zu antworten. Das war nicht besonders schwer, denn Kathis Gesprächsthemen bestanden überwiegend daraus mir zu erzählen wie geil sie mich fand oder einfach nur ihren Tagesablauf zu repetieren. Und wenig später kam es, wie es kommen musste und ich lud sie ein, mit dem Zug eine Strecke von ca. 60 Kilometern zurückzulegen um für ein Wochenende zu mir zu kommen.

Am Abend bevor sie sich auf den Weg zu mir machte, erzählte ich ihr noch, wie sehr ich mich vor Fleisch ekelte (nicht ohne anzumerken, dass es durchaus das eine oder andere Stück Fleisch geben würde, das ich in ihrem Mund begrüßen würde) und forderte sie daraufhin auf, sich vor der Abfahrt die Zähne gründlich zu putzen und auf dem Weg nichts zu essen. (Wenn ich das so aufschreibe, klingt das schon ein bisschen krank. Aber mit etwas Abstand betrachtet, ist das sicherlich noch das normalste, was ich gemacht habe!). Sie stimmte zu, fragte aber dennoch nach, wieso ich das von ihr verlange und ich antwortete nur ganz trocken „weil ich dich küssen möchte“. Damit war das Thema durch. Ein hungriges Mädchen saß im Zug und ich überlegte noch kurz ob ich mir die Mühe machten sollte aufzuräumen.

Wenig später holte ich sie vom Bahnhof ab, es war scheiße kalt und wir gingen kurz zu Starbucks. Den ganzen Weg über erzählte mir Kathi in Form einer sich immer wieder wiederholenden tibetanischen Gebetsmühle, dass sie mal in London bei Starbucks war und dass es in ihrem Dorf keinen Starbucks gibt. In meinem Kopf schlug ein Schimpanse mit einer roten Weste immer wieder zwei Bronzezimbeln aufeinander.

Wir gingen nach Hause, als sie gerade dabei war ihre Jacke abzulegen, fragte ich sie beiläufig „hast du dir die Zähne geputzt?“ sie schaute mich einen Moment an. Dann sagte sie „ja“, ich nahm ihren Kopf und küsste sie. Das Eis war gebrochen.

Wir gingen ins Wohnzimmer. Kathi fing wieder an über irgendwelche tiefphilosophischen Abgründe zu sprechen. Ich nahm erneut ihren Kopf und fing an mit ihr rumzumachen. Kein Widerstand. ich nahm ihre Hand, legte sie über die Jeans auf meinen Schwanz und sie fing tatsächlich an ihn zu streicheln. Dann brach ich das Rummachen ab und wir redeten etwas. Ich hatte gedacht ich würde stark sein und für einen kurzen Moment das Gespräch mit ihr ertragen. Doch wenig später ging sie mir schon wieder so auf die Nerven. Ich stand auf. Sie saß noch immer auf der Couch. Ich stellte mich vor sie hin, legte meinen Zeigefinger auf ihren Mund und sagte leise „Pssscht“. Sie blickte mich erwartungsvoll an und biss sich auf die Unterlippe (ich bin sicher, sie hatte in dem Moment etwas anderes erwartet, aber so ist das Leben. Es kommt immer anders als man denkt). Mit der rechten Hand machte ich meine Hose auf, mit der linken Hand führte ich ihren Kopf näher zu meinem Schritt.

Ich schloss die Augen. Atmete tief durch. Ich war eine Hure. Okay, wenn wir mal ehrlich sind, war Jeanne d’Arc auch nichts besseres als eine Hure und sie hatte es zumindest geschafft, knapp 500 Jahre nach ihrem Tod zu einer Heiligen der römisch-katholischen Kirche ernannt zu werden und ist heute Nationalheldin Frankreichs. Aber srsly - wer will schon Nationalheld Frankreichs werden? Aber immerhin verhalf ihr Tod Bart Simpson in einer im Jahre 2005 erschienen Folge zu einer guten Note für das grausamste Bild von Jeanne d’Arc auf dem Scheiterhaufen. Kann man die Ehre, in einer Simpsons Folge namentlich erwähnt zu werden, mit der Schande Nationalheld Frankreichs zu sein aufrechnen?

Fragen über Fragen, aber Blowjob ist Blowjob.

Als sie merkte, dass ich bald fertig sein würde, schaute sie mich mit riesigen Augen an und ich konnte erkennen, dass sie jetzt am liebsten abbrechen würde. Deshalb drückte ich ihren Kopf näher zu mir, schob ihn ihr tiefer in den Mund und strich mit meiner anderen Hand sanft über ihren Kopf. Mit dem ruhigen Tonfall eines Serienkillers fügte ich leise und emotionslos hinzu: „Ist schon okay“. Sie schluckte tatsächlich kommentarlos. Das hatte ich nicht erwartet.

Danach holte ich uns etwas zu trinken und wir redeten noch ein bisschen. In diesem neuen Chillzustand fiel es mir auf einmal viel leichter sie zu ertragen. Aber vielleicht lag es auch an dieser Intelligenzfördernden Medizin, die Dr. med. Cock ihr gerade verabreicht hatte. Nach einigen tierschürfenden Gesprächen, die mir eine vollkommene neue Welt eröffnet hatten, nahm ich ihre Hand, stand auf und führte sie ins Schlafzimmer. Ich drückte sie aufs Bett und fing an mit ihr rumzumachen. Keine LMR, nichts. Es kam wie es kommen musste.

Ich dachte früher immer, Sex wäre etwas intimes. Doch das ist es nicht. Wirklich intim, ist die Zeit nach dem Sex. Ob man eine Frau nach dem Sex in den Arm nimmt und mit ihr kuschelt, das ist intim. Die Gesprächsthemen, die man danach hat. Ob man sofort einschläft (okay, es war nachmittag aber das hindert mich nicht daran nach dem Sex zu schlafen), ob man noch stundenlang Arm in Arm wachliegt und über alles mögliche redet und lacht. Das ist der Zauber, der einem im Gedächtnis bleibt, wenn es mehr ist als nur Sex. Aber das war es nicht. Also legte ich mich auf den Bauch und forderte sie auf meinen Rücken zu massieren.

Nach dem Wochenende blieben wir in Kontakt. Kathi wusste, dass ich neben ihr auch noch Sex mit anderen Frauen hatte. Es ist wichtig, dass man immer ehrlich ist. Zum einen beweist man mit Ehrlichkeit Selbstbewusstsein. Insbesondere dann, wenn man nicht davor zurückschreckt Frauen Informationen über sich zu erzählen, die andere Typen ihnen - mit der Absicht sie ins Bett zu bekommen - nicht erzählt hätten. Zum anderen, macht man sich das Leben so viel einfacher, wenn man von vornherein zugibt, auch regelmässig bei anderen Damen die Einfahrt zu pflastern. Keine Lügen stattdessen kann ich ganz offen darüber reden, was ich in meiner Freizeit getan habe.

Wichtig ist auch, dass man einer Frau niemals Hoffnungen auf eine Beziehung macht. Diese Story wirft allgemein kein so gutes Licht auf mich, wahrscheinlich wird jeder mich für einen absoluten Vollassi halten und das ist euer gutes Recht. Doch ganz egal was für ein Arschloch ich bin, ich würde niemals einer Frau erzählen, dass ich Gefühle für sie habe, wenn es nicht stimmt und ihr auch keine Hoffnungen auf eine Beziehung machen. Denn das ist unter meiner Würde.

Stattdessen habe ich ihr erklärt, dass ich nicht weiß was die Zukunft bringt. Ich kann nicht ausschließen, dass sie und ich eine Zukunft haben, denn ich kann genau so wenig wissenschaftliche Beweise dafür vorbringen, dass der Mond nicht eines Tages auf die Erde fallen wird. Aber das ändert nichts daran, dass ich nicht gerne mit ihr Schlafen würde. Damit war das Thema für mich erledigt.

Da mir die Zeitressourcen fehlten um mit Kathi jeden Tag 1:1 Zeit zu verbringen entschloss ich mich zu einem Move, mit dem ich schon öfters gute Erfahrungen gemacht habe. Ich packte sie in eine Whatsapp Gruppe. In dieser Gruppe war noch ein Freund von mir, der ein echter Natural ist und ansonsten ein paar Frauen, mit denen ich ebenfalls Sex hatte. Das lustige an dieser Gruppe ist, dass sich alle irgendwie gegenseitig pushen. Ich vermeide es offen darauf hinzuweisen, dass ich mit jeder Frau in der Gruppe geschlafen habe, aber ich glaube, eigentlich weiß es jeder. Zumindest vermuten sie es. Weil aber keine der Mädels als Schlampe da stehen will, hängen sie es auch nicht an die große Glocke. Stattdessen haue ich einfach ein paar mal am Tag irgendwelche lustigen Sachen in die Gruppe und lasse mich dafür feiern. Kathi hat das Gefühl, dass sie noch von mir beachtet wird und ganz nebenbei ist diese Gruppe ein extrem gutes Preselection und DHV Werkzeug.

Wie angesprochen war in dieser Gruppe auch mein Wing, der in dieser Nacherzählung Nick genannt werden möchte. Nick war zu diesem Zeitpunkt 18 Jahre alt, machte ein FSJ und wohnte sogar noch näher an Kathi als ich. Ich ignorierte die Gruppe und Kathi. Aber Nick fand irgendwie Gefallen an ihr.

Nach ein paar Tagen (zum allgemeinen Verständnis muss gesagt werden, dass ich Kathi ca. 2 Wochen kannte und dass es nicht ganz eine Woche gewesen sein musste, nachdem sie bei mir war) erzählte ich Nick in aller Ruhe, dass ich Kathi super anstrengend fang, dass ich sie aber auch nicht endgültig nexten möchte, weil es einfach eine extrem dumme Idee war privates und geschäftiges zu vermischen. Hätten wir immer noch eine rein geschäftliche (bzw. platonisch private Beziehung mit geschäftlichen Interessen meinerseits) Beziehung, hätte ich sie einfach ignorieren und wieder kontaktieren können, wenn ich sie brauchte. Jetzt musste ich damit rechnen, dass sie nach Abbruch der Affäre keinen Bock mehr hatte mir eine Rezension zu schreiben und mich auch nicht an ihre Kontakte verweisen wurde. Da saß ich nun, auf meinem selbstgebastelten apokalyptischen Pferd.

Ich kann heute nur mutmaßen, dass Nick in Wirklichkeit die Reinkarnation von Leonardo da Vinci ist, denn er hatte wirklich die abenteuerlichsten Lösungen parat. Und so begab es sich, dass Nick vorschlug, sich dieser Sache anzunehmen. Wenige Tage später erfuhr ich, dass Kathi gerade auf dem Weg zu ihm sei um sich die Furche neuziehen zu lassen. Ich freute mich, das war echt die ideale Lösung. Sie konnte ihre ganze destruktive Energie auf ihn verwenden und zwischendurch wechselten wir uns ab um den Nerven und dem Schwanz des jeweils anderen eine Pause zu gönnen: La vita è bella.

Wenig später, Kathi und ich kannten uns nun ca. 4 Wochen, war sie wieder bei mir. Ich war tatsächlich gestresst und dass ich sie überhaupt zu mir bestellt hatte, war primär eine schlechte Angewohnheit von mir. Immer wenn ich richtig gestresst bin, kompensiere ich das mit Sex. Als sie vor meiner Tür auftauchte, saß ich gerade am Laptop und arbeitete. Ich unterbrach meine Arbeit um ein wenig Zeit mit ihr zu verbringen, irgendwie endete das in Sex. Danach lagen wir nebeneinander auf dem Bett und führten das, was erwachsene Menschen wohl als eine Unterhaltung bezeichnen würden. Irgendwann sagte sie dann etwas, das mich extrem aufregte und einen spontanen Anflug von Tourettesyndrom bei mir auslöste. Was ich dann tat, ist nichts, worauf ich im Nachhinein stolz sein sollte, aber die Info gehört trotzdem hier rein, damit man (in erster Linie ich) aus meinen Fehlern lernen kann: Ich habe sie einfach rausgeschmissen. In diesem Moment begriff ich, was für ein Idiot ich war. Ich hab mich die ganze Zeit „verbogen“ und mit einer Frau eine Sexbeziehung angefangen, die mir zwar optisch zusagte aber mich auf allen anderen Ebenen einfach nur extrem abfuckte.

Und das alles nur, weil ich mich immer weiter daran festkrallte etwas nicht verlieren zu wollen, dass ich mit ein bisschen Invest aufgebaut hatte.

Aber jetzt war das Ding ja eh durch - dachte ich - also legte ich mich ins Bett und schlief mich richtig aus.

Die Monate gingen ins Land. Ich hatte von Kathi nichts mehr gehört. Insgeheim bewunderte ich wieder ihre Selbstdisziplin, ihren Stolz oder einfach nur ihre Sturheit. Nachdem sie so viel investiert hatte, wunderte es mich ein wenig, dass sie gar nicht versucht hatte noch einmal Kontakt mit mir aufzunehmen und wie ich von Nick erfuhr, traf sie sich auch nicht mehr mit ihm. Sie schien wie vom Erdboden verschluckt, hatte mich bei Facebook gelöscht und bei Whatsapp blockiert.

Im März kam dann aber doch alles ganz anders. Ich war in der Endphase meines Buchprojekts. Unter einem Pseudonym hatte ich mir bereits eine ganz eigene „Welt“ aufgebaut. Es gab eine Website, genügend Treffer in Google, ja die Bildersuche zeigte bei Suchen nach meinem neuen Namen sogar Fotos von mir und auch einen Facebook Account mit einigen Verlegern etc. als Kontakten hatte ich. Das war die perfekte Grundlage um nun das Buch zu unserer Kampagne unter dem Pseudonym zu veröffentlichen und ein paar Blogger davon zu überzeugen, in ihren Blogs auf mein Projekt und das Buch aufmerksam zu machen. Ich checkte also ein paar Buchgruppen und machte mal wieder eine Bestandsaufnahme. Die Liste, die ich unter meinem alten Account gemacht hatte, hatte ich inzwischen ad acta gelegt. Und da war sie: Kathi. Kathi war immer noch arbeitslos und hatte nun ganz viel Zeit um in allen Buchgruppen aktiv zu sein, mit Verlegern zu flirten, Kommentare unter Buchblogs zu schreiben, an Lesungen teilzunehmen und darüber in ihrem Blog zu berichten usw.

Und sie kannte mein Pseudonym, schließlich stand sie mir viel zu nah, als ich die Arbeit daran aufnahm.

Man musste nun wirklich kein Doktor sein um die Gefahr zu erkennen, ich bin sicher diesen logischen Schluss könnte auch ein Guttenberg ziehen: Ich konnte unmöglich nun über die Gruppen anfangen neue Kontakte zu knüpfen (bei denen ich Kathi als gemeinsamen Kontakt hatte) ohne das Risiko einzugehen, dass sie mich irgendwo verpetzt. Und sobald jemand sich die Mühe macht meinen echten Namen in Google zu schmeißen, war es nur noch eine Frage von Sekunden, bis ihm genügend gute Gründe geliefert werden würden, mir nicht zu vertrauen, wenn es um ein gemeinnütziges Buchprojekt geht.

Ich überlegte verschiedene Möglichkeiten. Ich könnte sie blocken. Aber das wäre zu einfach. Spätestens wenn die Kommunikation Facebook verlässt und auf die Blogs übertragen wird, ist die Gefahr wieder omnipräsent. Ich entschied mich daher für die Flucht nach vorn.

Ich habe sie angeschrieben.

Es ist nicht authentisch ihr jetzt in den Arsch zu kriechen oder sie mit Entschuldigungen vollzuschleimen, ich glaube sogar, dass sie dann bemerken würde, dass ich wieder irgendwas von ihr will. Deshalb schrieb ich einfach nur, dass ich mich dafür entschuldigen wollte, dass ich überreagiert (welch Euphemismus) habe, weil ich nun weiß, dass das nicht richtig von mir war.

Mehr nicht. Keine Fragen stellen, oder sonstige Aufforderungen mir zu antworten. Druck erzeugt immer Gegendruck.

Die Antwort kam. Ein paar Stunden später. Mitten in der Nacht. Zusammen mit einer Freundschaftsanfrage.

„Tut mir auch leid. Hatte zu der zeit viel um die ohren und war unzufrieden mit meinem leben und naja.

Ich wollte nie das das so kommt und ja ka [Anmerkung des Autoren: „keine Ahnung“] es ist halb fünf morgens und ich sollte spätestens um 5:50 aufstehen aber ich kann mal wieder net schlafen deshalb ja. Wenn hier was komisch klingt tuts mir leid schreib mir einfach zurück [Hervorhebung durch den Autoren]. Ja das mit dem hineinversetzen is allg schwierig und bei dir glaub ich das schwierigste da du einfach so ganz anders bist. Wie kommts das du mir geschrieben hast?“

Ich war tatsächlich ein bisschen überrascht, dass das so einfach ging. Ich muss einen bleibenden Eindruck hinterlassen haben. Wir tauschten am nächsten Tag noch ein paar Nachrichten aus, sie erzählte mir ohne jede Nachfrage, dass sie seit Oktober keinen Sex mehr hatte und bot mir kurz darauf Sex an. Ich glaube nicht, dass ich mich noch mal mit ihr einlassen werde. Stattdessen bin ich froh, dass sie - jetzt wo wir wieder sporadisch Kontakt haben - vermutlich keinen Wert mehr darauf legt um jeden Preis meine Reputation zu zerstören.

Alles ist ständig im Fluss.

Fenster öffnen sich, sie schließen sich und sie öffnen sich auch wieder. Die Kunst besteht darin, durch das Fenster ins Haus zu klettern, wenn es offen steht anstatt die Scheibe zu zerbrechen um mit Gewalt ins Haus zu gelangen.

Jeder Mensch verändert sich ständig. Ganz von alleine, ohne das Zutun von anderen erleben wir gute und schlechte Tage. Mal fühlen wir uns allein, mal sehnen wir uns nach Bestätigung und Aufmerksamkeit, mal sind wir Immun für die beste Verführungsstrategie. Du verschwendest deine Kraft, wenn du alles darauf setzt eine Frau zur falschen Zeit und am falschen Ort verführen zu wollen.

Daher besiegt der, der die Kunst des Krieges beherrscht, die Kräfte der anderen ohne Kampf, er bezwingt die Städte der anderen ohne Belagerung und zerstört den Staat der anderen, ohne viel Zeit darauf zu verschwenden.

– Sun Tsu

Abschluss

Diese Story ist voller Fehler auf meiner Seite. Ich muss lernen disziplinierter zu sein, ich muss lernen, privates und berufliches besser zu trennen und ich sollte meine Aggressionen besser unter Kontrolle haben, wenn mich ein Chick zu sehr aufregt. Doch alles in allem, führt uns dieser Fieldreport zwei sehr wichtige Dinge vor Augen (die - streng genommen - eins sind).

Zum einen ist es nie zu spät. Wer einmal erfolgreich verführt hat, der hinterlässt einen bleibenden Eindruck. November, Dezember, Januar, Februar. März. Sind immerhin fast fünf Monate in denen wir keinen Kontakt hatten.

Kathi war sicherlich ein „leichtes“ Ziel. Sie war leicht zu haben, weil sie in diesem Abschnitt ihres Lebens gerne mal wieder Sex gehabt hätte. Sie hat auf eine Veränderung gehofft, auf jemanden, der ihr Leben ein bisschen spannender gestaltet. Aus diesem Grund hat sie sich auch direkt auf Nick eingelassen, ich war also zumindest für eine Zeit austauschbar. (Habe aber dennoch nen ziemlich bleibenden Eindruck hinterlassen). Wir können uns das Leben viel leichter machen, wenn wir auf solche „Fenster“ warten. Wenn wir dann zuschlagen, wenn eine Frau bereit für eine Verführung ist, statt uns - nur um uns selbst zu beweisen wie geil wir sind - uns die Zähne an Frauen ausbeißen, die gerade nicht für eine Verführung offen sind. Und oftmals ist Warten sogar eine extrem gute Option, wenn es einmal schlecht läuft. Wenn sie gerade nicht so leicht wieder rumzukriegen ist, dann warten wir darauf, dass sich das Fenster wieder öffnet und chillen, freezen die Frau, kümmern uns um unser Leben oder verbringen mit ihr eine platonische Zeit. Bis klar ist, dass sie für unsere Bedürfnisse wieder empfänglich geworden ist.

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Ziemlich am Anfang des Textes habe ich schon mit dem lesen aufgehört. Weißt du warum?

Du kommst super arrogant rüber. Ich lese zwischen den Zeilen nur was von Kosten/ Nutzen eines Menschen und "muß ich mir noch warm halten".

Desweiteren, dass die Buchhändlerin langweilig und nervig ist. Bääh!

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Hey,

ich kann dich beruhigen. Ich komme nicht nur so rüber, ich bin so.

Aber leider ist vermutlich nicht gut genug durchgekommen, dass die Hauptintention dieses Textes Selbstkritik an eben dieser Einstellung ("Kosten-Nutzen-Bla") ist.

Ich fucke mich die ganze Zeit darüber ab, dass ich Sex mit ner Frau hatte, weil ich mein anfängliches Invest nicht verwerfen wollte.

Anstatt es rechtzeitig zu cutten, buddel ich immer tiefer mein eigenes Grab.

Klar, sie wäre auf der Skala vielleicht ne 6-7 gewesen, wer weiß das schon. Für 90% der Jungs hier im Forum hätte es gereicht, dass sie durchschnittlich gut aussieht um Sex mit ihr zu haben und zu ignorieren, dass wir menschlich nicht miteinander harmonieren. Aber dafür bin ich wahrscheinlich inzwischen nicht mehr oberflächlich genug.

Ich habe die Story aufgeschrieben, weil es das ist, was ich daraus gelernt habe.

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Aberr irgendwie ziemlich gut geschrieben.

Ich habs gelesen in einem Fluss. Da kann einer gut schreiben, das ist mal sicher.

Zudem ist er doch recht selbstkritisch und hasst sich ein wenig selbst für seine zynische Art, das ist doch super ! :ermm:

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Öhm. Also ich weiß nicht ob die Allgemeinheit was aus der Geschichte lernen kann, außer das du und Kathi beide sehr schräge Vögel seid. Dennoch tut es glaub ich gut manchmal seine Gedanken in Form einer Geschichte zu ordnen.

Ich jedenfalls fand die Geschichte irgendwie doch interessant, weil sie nicht alltäglich ist ohne viel Wertung einfach erzählt und Dinge hinnimmt. Ein bisschen wie "der Fremde" von Albert Camus.

Naja, trotzdem viel Erfolg für die Zukunft. Ich hoffe du bist mit Freunden nicht ganz so kalt und berechnend, sonst wird das Leben echt langweilig...

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Klar, sie wäre auf der Skala vielleicht ne 6-7 gewesen, wer weiß das schon. Für 90% der Jungs hier im Forum hätte es gereicht, dass sie durchschnittlich gut aussieht um Sex mit ihr zu haben und zu ignorieren, dass wir menschlich nicht miteinander harmonieren. Aber dafür bin ich wahrscheinlich inzwischen nicht mehr oberflächlich genug.

Vielleicht haben 100% von diesen 90% das im Gegensatz zu dir schon in der 10ten Klasse gecheckt.

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so, ich habe es jetzt auch gelesen. Ich vermute, dass du innerlich einen für dich wichtigen Prozess vollbracht hast, weil sonst kann ich nicht verstehen, wie man soviel schreiben kann, ohne im Endeffekt etwas Aussagekräftiges mitzuteilen. Dass sie mit dir noch kommuniziert und dir Intimität angeboten hat zeigt in meinen Augen nur, dass sie vermutlich innerlich selbst verkümmert ist. Normalerweise lehne ich den Begriff bzw. die Bedeutung von Stolz ab aber in diesem Fall hätte er ihr gutgetan.

Desweiteren lehne ich es auch ab Menschen zu "freezen", bis sie einem wieder von Nutzen sind. Wenn es sich ergibt oder man sich warum auch immer meldet, ok, aber bewusst Menschen hin- oder warmzuhalten finde ich abstoßend und kalt. Und ich möchte auch nicht die ganze Zeit geiern, bis eine Frau

für unsere Bedürfnisse wieder empfänglich geworden ist.

Das klingt alles eher, als würdest du zwischen Buchhältern und nicht zwischen Buchhändlern leben.

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Ich hab es gern gelesen. Interessanter als die Frau wäre allerdings, um welches Buchprojekt es sich handelt und wie da genau dein "Geschäftsmodell" aussieht.

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Ich erkenne einen Menschen mit narzisstischer Persönlichkeitsstörung wenn ich ihn lange genug sehe, denn ich kämpfe selbst schon eine Weile damit. Ich habe leider keinerlei Beobachtungen zu dir, doch deine Art lässt mich sehr vermuten dass es dir ebenfalls so geht.

Schon mal darüber nachgedacht warum Gespräche mit anderen "Arbeit" sind, du aber dennoch mit ihnen sprichst? Oder warum du dir Kathis Gequatsche antust, es dir aber dank der Unmaßen an Bestätigung die sie dir gibt dennoch gefällt? Der Gruppenmasturbationskreis in WA bei dem du der King bist? Oder vielleicht deine offensichtliche Sympathie für berechnende Abbilder von Persönlichkeiten wie "Serienkiller"?

Auch scheinst du bereits viel Übung damit zu haben sozialen Kontakt "vorauszuplanen" und bevorzugst Textkommunikation, weil man dort nicht so sehr auf Gestik, Mimik und authentische Spontanität achten muss -typisch für jemanden mit verdrängter Persönlichkeit.

Vielleicht spekuliere ich ja ins Nichts, NPS ist ein schwere Diagnose und besonders meine ersten Argumente könnten auf viele zutreffen. Aber ich erkenne sowohl meine Denkweise, sowie die der Narzissten die ich näher kenne hier wieder. Würde mich mal interessieren was du dazu denkst.

Edit: Es wäre übrigens nett auf folgende Fragen einzugehen. Gerne auch über PN wenn dir der Thread dafür zu schade ist.

Ist es dir Befriedigung genug das Wissen zu haben sie jederzeit theoretisch ficken zu "können" um den Aufwand zu entschädigen, bzw. hasst du das Gefühl über normalem Ausmaß wenn soeine Person irgendwann aus deiner Reichweite kommt und jemand anders findet, selbst wenn kein ehrliches sexuelles Interesse mehr besteht?

Behälst du oft Frauen die dir verfallen sind in solchen "Orbit-Gruppen" oder baust ähnliche Arten auf sie an der Leine zu halten, ohne begründete Funktion? Hast du das Bedürfnis stets die erste Wahl dieser Mädels zu sein, selbst wenn kein wirkliches Persönliches Interesse mehr besteht? Kennst du dieses Gefühl von persönlicher Nähe auch ohne den Oxytocinrausch nach dem Sex?

bearbeitet von Surreal.

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Hm, was soll ich dazu sagen...

Handwerklich ein 1a Text,

es hat mir Freude bereitet ihn zu lesen.

Geht über einen FR hinaus, da es hauptsächlich ein Einblick in deine Gedankenwelt ist.

In weiten Teilen purer Selbstreferenzialismus, aber unterhaltsam.

Ob die nun HB 5 oder 7 ist und wie, ob und wo du sie gelayt hast, ist an sich irrevant für den Text.

Sie stand sowieso auf dich und du hast sie gelayt. Gut.

Deine Stickypoints kennste selbst, die Bereitschaft sie zu ändern scheint auch nur bedingt da zu sein.

Dir geht's um soziale Schadensminimierung durch mehr Selbstkontrolle - da wirst du als anpassungsfähiger und sicherlich nicht dummer

Mensch schon weiter kommen.

Die moralische Bewertung würde ich mal anderen überlassen.

In weniger klarer Ausprägung zeige ich z.t ähnliche Anwandlungen.

An sich haste nichts schlimmes gemacht - außer sie rausgeworfen.

Ist nicht die feine Art, aber das tut der eifersüchtige AFC im Suff auch.

Und es ist dein gutes Recht, einen jemanden für dumm zu befinden und unter Ausnutzung gewisser Informationsassymetrien mit dieser Person zu kommunizieren. Du bietest deinen Bloggern eine Plattform und das in gemeinnütziger Art.

Gute Sache.

Andererseits läufst du natürlich Gefahr, andere zu unterschätzen.

Wunderkinder gibt's dann doch wie Sand am Meer.

Finde andere im Forum lesbare Dinge problematischer - insbesondere die Games, die sich an der Grenze zu Belästigungen bewegen.

Ansonsten, siehst du dich in der Lage und hättest Lust, fürs das Forum so etwas wie einen Ratgeber zu schreiben, wie ein Facebook Profil ausgestaltet werden sollte, um ansprechend zu wirken?

Oder 'Profil-Beratung', Verbesserungsvorschläge zu bieten?

Hätte bestimmt Potenzial.

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Man kann sagen was du willst, Schreiben kannst du. Schade, dass du dir eine Bewunderung als Autor durch miese Charakterzüge zu Nichte machst.

bearbeitet von Twisted

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ar, sie wäre auf der Skala vielleicht ne 6-7 gewesen, wer weiß das schon. Für 90% der Jungs hier im Forum hätte es gereicht, dass sie durchschnittlich gut aussieht um Sex mit ihr zu haben und zu ignorieren, dass wir menschlich nicht miteinander harmonieren.

Eine 7 als "durchschnittlich" zu bezeichnen beantwortet auch die Frage, warum hier alle ständig hb8 und hb9 layen...

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Gast HolgerSpeck

bei lr in diesem forum kannst du immer getrost -1.5 punkte abziehen. in wien wird auch immer sehr viel von 9s und 10s geredet, ich hab in 6 jahren hier noch keine einzige 10 gesehen, und vielleicht 1x im monat ne 9.

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Hey,

ich hab jetzt erst eure Antworten gelesen. Ich beantworte das jetzt mal im Schnelldurchlauf, weil ich glaube wir verstricken uns in tausenden Diskussionen, wenn ich ausführlich auf jeden einzelnen eingehe und im großen und ganzen zeichnet sich ja ein einheitlicher Tenor ab.

Ich weiß selbst, dass ich genügend Baustellen in meinem Leben habe. Und das ist auch vollkommen okay, für mich zumindest, ich erhebe nicht den Anspruch mit 24 in meiner persönlichen Entwicklung abgeschlossen zu sein. Ich war bei diesem FR sehr ehrlich, sonst hätte ich alle Stellen, die ein negatives Licht auf mich werfen einfach rausgelassen, aber was hätte es mir gebracht?

Für mich persönlich ist diese Geschichte wertvoll, weil ich offen zugebe Fehler gemacht zu haben, sicherlich durch meine narzisstische und berechennde Art, die ich - wie man vielleicht herauslesen kann - auch kritisiere. Weil ich heute weiß, dass es scheiße von mir war sie nur zu ficken um sie warm zu halten. Nicht mal scheiße aus nem moralischen Standpunkt (denn eine Frau zu ficken, nur weil sie gut aussieht finde ich genau so verwerflich oder auch nicht, wie sie flachzulegen, weil man die 'Freundschaft' aufrecht erhalten will), sondern scheiße, für mich selbst. Ich hab mich da auf etwas herabbegeben, weil ich nicht "aufgeben" wollte. Weil ich krampfhaft an bereits investierter Arbeit festgehalten habe, obwohl ich es einfach hätte abhaken können.

Es ist euer gutes Recht mir zu erzählen was für ein schlechter Mensch ich bin. Wenn es dazu führt, dass irgendjemand sich danach ein bisschen besser fühlt, dann freue ich mich für ihn. Aber ich persönlich, finde mich eigentlich voll okay. Ich muss sogar sagen, dass mein Respekt vor mir Selbst sogar noch gestiegen ist, weil ich die Eier habe meine Fehler hier in einem FR darzulegen und mir eure Kritik (obwohl ich sei mir schon vorher hätte denken können) anzuhören, anstatt einfach zu lügen und es zu beschönigen damit jeder mir sagt wie geil ich bin.

Ich denke, niemand möchte anzweifeln, dass ich die "literarischen Fähigkeiten" (wenn auch nicht die orthografischen :D :D :D) besitzen würde um einen FR zu schreiben, der nicht der Wahrheit entspricht, aber mich in ein viel besseres Licht rücken würde.

Ich könnte schreiben, dass sie ne 10 war (Grüße an der Stelle an HolgerSpeck, ich habe auch 2 Jahre in Wien gelebt :) in welchem Bezirk bist du?), dass ich sie super verführt habe, dass ich menschlich überhaupt keine Fehler gemacht habe... bla ... bla ... bla. Aber das würde mir nichts bringen, außer dass ich mich als großer Narzisst in euren Antworten baden könnte. Das hier bringt vielleicht irgendjemandem im Forum etwas!

Weil dieser FR - aus meiner Sicht - (und das ist der Grund wieso ich diese Geschichte geschrieben habe!) zwei Dinge darlegt:

Erstens: Wenn du ne gute Verführung machst und ein geiler Typ bist (und ich maße mir an, dass ich das zumindest in ihren Augen war), dann ist es egal wenn du richtig große Fehler machst, du kannst sie einfach noch ein zweites Mal haben. Die Tür ist nicht zu!

Das ist für mich eine wahnsinnige Erkenntnis gewesen, die ich nicht nur bei dieser Frau hatte, sondern die ich bei sehr, sehr vielen Frauen hatte. Bei Exfreundinnen, von denen ich 2 Jahre oder länger nichts gehört hatte, bei denen ich viele Fehler gemacht habe usw. usf. Wenn du 1. aus deinen Fehlern kein großes Ding machst (Das Ding ist immer so groß, wie du es machst! Wenn es für dich kein Problem ist, ist es für sie auch keins!) dann akzeptiert sie es einfach als Teil ihres Weltbildes dann sucht die Frau RECHTFERTIGUNGEN für dich, wieso du dich so benommen hast ("Er hatte doch nur so viel Stress...", "ich hab ihn ja auch provoziert..." bla bla bla, guckt euch mal eure eigenen Gedanken an, wenn ihr ne Frau toll findet und die Scheiße gebaut hat, ist genau das selbe!) und weil 2. der Rest einfach stimmt

Du kannst eine Millionen Fehler machen, irgendwann kommst du einfach und "stehst deinen Mann" und sagst "Es tut mir Leid". Kein Rumgeheule, kein Schuld auf andere schieben usw. Einfach nur für seine Fehler gerade stehen und sie wird dir - wenn du sonst ein geiler Typ warst - alles verzeihen.

Und ich sage "alles", weil es wirklich so ist. Weil ich schon viel, viel größere Scheiße mit Frauen gebaut habe und sie mir trotzdem verziehen haben. Ich hab zwar bis dato noch niemanden umgebracht (möglicherweise verzeiht eine Frau auch das) aber ich habe in meinem Leben viele Fehler gemacht.

So, das zweite ist: Das ist die allerwichtigste Sache für mich:

In ganz vielen Fällen, lassen sich Frauen kampflos verführen. Weil die Zeit die richtige ist.

Das ist etwas, was immer zum Thema "Exfreundin zurückgewinnen" auftaucht und was ich immer allen Typen sage.

Als Beispiel jetzt:

Die Freundin macht Schluss und die Kerle investieren auf einmal ALLES. Sie schicken ihr Blumen, sie buchen für sich und die Frau nen Urlaub usw usf. Und die Frau entfernt sich immer weiter, sie hat einfach die Schnauze voll. Der Kerl hat auf einmal mega viel Energie, die er zu investieren beginnt um die Frau zurückzugewinnen und genau DAS IST DER FALSCHE WEG.

Kathi war nicht meine Exfreundin und sofern man das überhaupt als "Beziehung" bezeichnen würde, so hätte ich schluss gemacht. Aber die treibende Kraft ist die selbe.

Beim Thema "Exfreundin zurück" fährt man ebenfalls besser, indem man sich erstmal zurückzieht, die Frau ihr eigenes Leben leben lässt, selbst sein eigenes Leben lebt und dann irgendwann wenn viel Zeit vergangen ist, wenn die Zeit "reif" ist, ohne viel hin und her, einfach durchzieht sie wiederzuverführen.

Anstatt dass man sich abstrampelt, tausend mal seinen Plan ändert, sich den ganzen Tag den Kopf darüber zerbricht, wie man ihr zeigen könnte, dass man sich geändert hat.

Und genau so ist es hier. Ich habe einfach gewartet. Klar, dann hatte ich Glück, dass sie wieder offen dafür war. Nach ner Woche hätte ich nicht ankommen brauchen. Ich habe gewartet, darauf vertraut, dass das was ich bei ihr ausgelöst habe noch lange genug nachwirkte und es dann einfach getan.

Wer meine Einleitung gelesen hat, der hat erfahren, dass ich diese Story lange nicht aufschreiben wollte, weil es nur reine Selbstbewweihräucherung gewesen wäre. Aber eben diese Erkenntnisse, die sich erst jetzt gezeigt haben, haben ihn für mich wertvoll gemacht. Es steht natürlich jedem frei etwas anderes zu denken, vielleicht ist es für euch selbstverständlich aber für mich war es das lange Zeit nicht.

Es gibt leider in der Community die "Einstellung", dass es sich nicht lohnt, wenn die Frau leicht zu haben ist. Aber das ist schwachsinn. Ob sie leicht zu haben ist oder ob es sich lohnt, sind zwei komplett voneinander unabhängig agierende Systeme.

Das könnt ihr am Umkehrschluss schon sehr gut sehen. Wie viele Frauen laufen da draussen rum, die für euch gänzlich uninteressant sind, die nicht gut aussehen, langweilig sind, nichts mit euch gemein haben und die ihr im Traum nicht layen würdet und trotzdem tun diese Frauen mega hard2get und machen jedem Kerl das Leben schwer?

Und genau so gibt es da draussen auch Frauen, die man gerne hätte. Die toll sind, umwerfend, unwiderstehlich, intelligent, super aussehen usw... und sie wären ganz leicht zu verführen, weil sie gerade in einer Phase ihres Lebens sind, in der sie verführt werden möchten.

Anstatt uns damit aufzuhalten, unsere ganze Energie an Frauen zu verschwenden, die einfach nicht verführt werden möchten, die es sich nicht "verdient" haben, dass wir uns so viele Gedanken um sie machen, sollten wir nach solchen Ausschau halten, die darauf warten, dass es jemand in die Hand nimmt, für die ein Traum in Erfüllung geht, wenn sie auf der Straße angesprochen werden und kurz darauf einem Kerl in einem Hinterhof einen blasen dürfen, weil sie endlich etwas richtig cooles erlebt haben, dass sie all ihren Freundinnen erzählen können.

Achso, @lynx87, keine Ahnung ob ich dafür der Richtige bin. Aber schreib mir doch gerne mal ne PN.

Edit:

auf Surreal. wollte ich noch eingehen:

ich hab ja schon gesagt, dass ich meien Baustellen habe. Ob ich ne NPS habe, vermag ich nicht einschätzen, weil ich glaube, dass man sich selbst nicht neutral einschätzen kann. Aber ich kann es sicherlich nicht ohne weiteres ausschließen.

Nachgedacht, natürlich ganz oft, sonst würde ich mir nicht die Mühe machen das hier aufzuschreiben. Ich hab ja oben bereits geschrieben, wenn es mir nur darum ginge hier mehr positives Feedback zu bekommen, so könnte ich das auch mit viel Lügerei haben.

"Schon mal darüber nachgedacht warum Gespräche mit anderen "Arbeit" sind, du aber dennoch mit ihnen sprichst?" < weil es mir Geld bringt. Die Gespräche mit meinen Freunden hingegen, sind für mich keine "Arbeit" (auch wenn zB die Bachelorarbeit meiner besten Freundin lesen und mir ihr durchsprechen durchaus nen *Arbeitscharakter* hat und ich sowas natürlich auch mache, weil ich innerhalb der Freundschaft erwarte, dass sie für mich was ähnliches tun würde, tue ich es in erster Linie um ihr einen Gedallen zu tun). Ich trenne sehr streng zwischen Menschen, die mir etwas bedeuten und denen ich auch meine Probleme anvertraue und solchen, die mir irgendwann noch mal Geld bringen oder ähnliches. Ich bin sicherlich berechnend.

Ich habe zB gelernt, dass es nicht gut ist, Frauen zu denen man tatsächlich romantische Gefühle hegt, zu bitten Sachen für einen zu machen, die einen in ner "Arbeitsdimension" weiterbringen, selbst wenn es nur Kleinigkeiten sind wie E-Mails zu beantworten oder nen Tisch irgendwo zu reservieren (wenn es um nen geschäftlichen Tisch geht, nicht um ein gemeinsames Abendessen mit der Freundin) es führt nur zu Stress. Ich würde niemals eine persönliche Freundin bitten zB ne Karikatur für ein Buch von mir oä zu entwerfen, dafür suche ich mir lieber jemanden, den ich dafür bezahle oder durch etwas anderes entlohne.

"Oder warum du dir Kathis Gequatsche antust, es dir aber dank der Unmaßen an Bestätigung die sie dir gibt dennoch gefällt?" < kann ich ebenfalls nicht ausschließen. Vor allem am Anfang fand ich es total toll, dass sie mich einfach anhimmelt. Aber irgendwann überwog dann die andere Seite. Ich kann es nicht beweisen und du hast jedes Recht mir nicht zu glauben. Aber ich persönlich denke, dass ich mehr Impulskontrolle bewiesen hätte, wenn mir ihre Bestätigung das wichtigste gewesen wäre. Zumindest kenne ich es von mir selbst, dass ich bei Menschen - bei denen es mir wirklich wichtig ist, wie sie über mich denken - mich viel mehr zusammenreissen kann und auch viel mehr Frust herunterschlucke oder ihre Launen entschuldige. Denn auch meine Freunde, so cool ich sie auch finde, haben mal nen schlechten Tag und kotzen mich auch mal an.

Ich bewundere übrigens keine Serienkiller, ich bemittleide die meisten von ihnen. Weil Persönlichkeiten wie z.B. Ted Bundy, sich ihr eigenes Grab dadurch gegraben haben, dass sie in dem Moment, wo es drauf ankam, nicht aus ihrer narzisstischen Haut herauskamen. Ich bin jetzt nicht so 100% in der Materie drin, aber wenn ich mich recht erinnere, so standen die Chancen für Bundy sehr gut, dass er den letzten Prozess gewonnen hätte (!) wenn, er sich nicht dadurch verraten hätte, dass er den Polizisten, der als Zeugen vernommen wurde, gebeten hatte alles noch mal bis ins kleinste Detail zu schildern. In diesem Moment war für alle Beteiligten klar, dass diese Ausführungen überhaupt nichts mit der Aufklärung des Falls zu tun haben, sondern es ihm einzig und allein darum ging, das Geschehene noch einmal zu durchleben. Hier ist die NPS - die Bundy ganz klar hatte - nicht "Mittel zum Zweck", um ein besserer Killer zu sein, sondern er war Sklave seiner Krankheit, die ihn letztendlich zu Fall gebracht hat.

Und bei all meinem selbstverherrlichenden Gerede: So möchte ich nicht sein. Ich finde es nicht schlimm, dass ich narzisstische Züge habe, doch für mich ist es wichtig, dass ich (vielleicht kann ich das heute, vielleicht werde ich es eines Tages können, vielleicht werde ich es nie können - man kann sich selbst nicht objektiv beurteilen) die Kontrolle darüber behalte. Dass ich nicht davon abhängig bin, mich immer wieder in den Vordergrund zu drängen, nur um Bestätigung zu erlangen, denn für mich zählt das "Endziel" und nicht sich auf dem Weg dahin ein bisschen zu sonnen.

"Auch scheinst du bereits viel Übung damit zu haben sozialen Kontakt "vorauszuplanen" und bevorzugst Textkommunikation, weil man dort nicht so sehr auf Gestik, Mimik und authentische Spontanität achten muss -typisch für jemanden mit verdrängter Persönlichkeit." - Das mit der verdrängten Persönlichkeit lasse ich gern so stehen, Textkommunikation bevorzuge ich auch bedingt. Liegt aber daran, dass das für mich zeitsparender ist. Ich finde sogar, dass ich in verbaler Kommunikation besser bin als in Textkommunikation, aber das ist nur meine persönliche Einschätzung.

Nun noch abschließend zu deinen Fragen:

Ist es dir Befriedigung genug das Wissen zu haben sie jederzeit theoretisch ficken zu "können" um den Aufwand zu entschädigen, bzw. hasst du das Gefühl über normalem Ausmaß wenn soeine Person irgendwann aus deiner Reichweite kommt und jemand anders findet, selbst wenn kein ehrliches sexuelles Interesse mehr besteht?

Weder noch. Es ist natürlich schmeichelhaft Frauen auf Abruf zu haben (ich möchte einen Kerl sehen, der das nicht irgendwie schmeichelhaft fände). Aber ich verliere meistens sehr schnell das Interesse, wenn ich eine Frau nicht mehr in meinem Umkreis ist. Ich weiß leider nicht was "normales Maß" ist. Ich sags mal so: Wenn ich Sex mit ner Frau habe und sie später nen Freund hat, dann ist es mir in der Regel egal. Natürlich hat man manchmal den "Kitzel" und fragt sich, ob man sie noch mal verführen könnte. Aber das habe ich noch nie umgesetzt, weil es einfach scheiße ist Beziehungen zu zerstören, nur weil man es (vielleicht) kann.

Es ist auch so, dass ich mit jemandem sehr eng befreundet bin, der kurz nach der Trennung von meiner Exfreundin (mit der ich 1,5 Jahre zusammen war und ehrliches romantisches Interesse an dieser Beziehung hatte, sie hat mir überhaupt nichts "gebracht" außer gute Gefühle) eine Sexbeziehung mit ihr hatte. Allerdings hatte ich mich von dieser Freundin getrennt und folglich stört es mich überhaupt nicht, dass sie jetzt Sex mit anderen Kerlen hat statt mit mir.

"Behälst du oft Frauen die dir verfallen sind in solchen "Orbit-Gruppen" oder baust ähnliche Arten auf sie an der Leine zu halten, ohne begründete Funktion?" < Es hat keinen Sinn so etwas zu machen, wenn es keine begründete Funktion gibt. Ich behalte Frauen zwar in solchen Gruppen (Stichwort WA), weil ich so den Kontakt leicht aufrecht erhalten kann. Ob da noch mal Sex bei rausspringt oder ob es nur Zeitvertreib ist (Feiern gehen, reden whatever) ist dabei ganz egal.

Wie ich es oben schon erwähnt hatte ist Selbstverherrlichung nichts, was einen im Leben weiterbringt. Für mich ist es wichtig Ziele zu erreichen. Wenn ich den ganzen Tag hören möchte, wie geil ich bin, nehme ich es als Mp3 auf, stelle es als Klingelton ein und schreibe meine Telefonnummer unter die Rutsche auf dem Spielplatz. Klar es bringt kurzfristig gute Gefühle, wenn mir Leute erzählen dass ich nen großen Schwanz habe oder dass ich nen geilen Körper habe (den ich nicht habe, aber Frauen sagen sowas zu Männern, von denen sie angezogen werden). Aber davon kommt kein Essen auf meinen Teller und kein Benzin in mein Auto.

"Hast du das Bedürfnis stets die erste Wahl dieser Mädels zu sein, selbst wenn kein wirkliches Persönliches Interesse mehr besteht? " Nein, ich bin da eher selbstkritisch. Ich glaube viele Frauen vergessen mich sehr schnell, wenn ich den Kontakt zu ihnen nicht mehr aufrecht erhalte. Deswegen bin ich umso überraschter wenn es (wie in diesem FR) nicht so ist.

"Kennst du dieses Gefühl von persönlicher Nähe auch ohne den Oxytocinrausch nach dem Sex? " Ich bin nicht sicher, wie ich deine Frage zu deuten ahbe. Meinst du das Gefühl von persönlicher Nähe allgemein oder dieses besondere Gefühl von persönlicher Nähe nach dem Sex? (Versteh mich nicht falsch, ich bin katastrophal schlecht in Kommasetzung und es fällt mir daher auch sehr schwer bei anderen Menschen zu erkennen was Haupt- und was Nebensatz ist :D)

Ich werde deshalb auf beides eingehen:

Zum Thema nach dem Sex, kann ich dir leider nicht sagen, was an meinen Gefühlen auf Oxytocin zurückzuführen ist und was nicht. Ich muss aber sagen, dass ich bei ganz, ganz vielen Frauen mit denen ich zB ONS/FB o.ä. hatte nach dem Sex keine wirkliche (gesteigerte, gegenüber dem sonstigen Umgang) Verbundenheit gefühlt habe. Und das trifft auch auf FBs zu, vor denen ich menschlich großen Respekt habe und die ich wirklich cool finde. Aber es ist dennoch etwas ganz anderes, Sex mit einer Person zu haben und der Sex ist einfach geil oder Sex mit jemandem zu haben, wenn man tatsächlich ein Gefühl von Verliebtheit oder Liebe dabei empfindet. Es ist ein riesiger Unterschied. So wie ich im FR geschrieben hatte, ist der Sex nicht das Intime. Sex ist einfach nur eine Tätigkeit. Das Intime kommt danach. Miteinander reden, lachen, sich gut fühlen. Das mag auf den Oxytocinrausch zurückzuführen sein, keine Ahnung. Ich habe aber in jedem Fall das Gefühl, dass es ne andere Intimität ist, ob man Sex mit ner FB hat, die man nur freundschaftlich mag und sexuell anziehend findet oder ob man Sex mit ner Frau hat, für die ich echte Gefühle hatte.

Das zweite ist, das Gefühl von persönlicher Nähe ohne vorherigen Sex. Und die Frage ist irgendwie schwachsinnig. (Sorry :D, sie klingt vermutlich nur für mich so) aber ich fühle mich auch ganz tief mit Menschen verbunden, mit denen ich niemals in meinem Leben Sex hatte. Zum Beispiel meine Mutter, gute Freundinnen (mit denen ich nie etwas hatte) oder männliche Freunde. Und das sind (bis auf einige Ausnahmen) Menschen, mit denen ich niemals eine "Beziehung" hatte von der ich abseits von guten Gefühlen (im Sinne von Freundschaft) profitiert hätte. d.h. mit denen ich nie zusammen gearbeitet habe oder sie benutzt hätte um meine Ziele zu erreichen.

bearbeitet von SamFeuerstein
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Nun gut, ich danke für die detaillierte Antwort. Es ist sehr interessant potentielle Narzissten etwas beobachten zu können, zumal ich auf diese Art oft leichter in der Selbstreflektion vorankomme als dieses Gestrüpp aus komplexen Illusionen aus der ersten Perspektive mühselig zerschlagen zu müssen.

Meine "Unterstellungen" waren ein bisschen überspitzt und wackelig begründet um einen kleinen "Konfrontationseffekt" zu haben, nimm sie also nicht allzu ernst.

Natürlich liebt jeder Mensch Bestätigung von außerhalb und das ist bis zu einem gewissen Grad auch völlig normal. Aber ein Mensch der an einer NPS leidet, hat letztendlich nahezu nichts anderes als Lob und Anerkennung von außerhalb notwendig um überhaupt mal ein Glückgefühl zu spüren.

Ich kann mir übrigens gut vorstellen dass die letzte Frage schwachsinnig auf jemanden wirkt der mehr oder weniger fähig ist ein normales Verhältnis zu anderen Menschen aufzubauen (Aber vorallem weil ich mich in meinem letzten Post generell ziemlich ungeschickt ausgedrückt habe.)

Wie ich heutzutage von einem etwas fortgeschritteneren Punkt aus feststellen durfte, war ich damals nur kaum bis gar nicht fähig ein Verhältnis zu anderen Menschen aufzubauen welches nicht alleine auf der Suche nach Bestätigung oder dem "geschäftlichen Nutzen" basierte -auch wenn ich fest davon überzeugt war das wäre normal. Und aus diesem Grund war es für mich jedes Mal überwältigend eine Art Verbundenheit zu meiner FB damals direkt nach dem Sex zu fühlen, auch wenn es nach ein paar Stunden wieder verschwand. Sagen wir einfach mal, ich fand es interessant zu sehen ob du vielleicht ähnliches erlebt hättest.

Jedenfalls klingt das Ganze deiner Beschreibung nach nicht wirklich nach einer tiefgreifenden Persönlichkeitsstörung, auch wenn der Text ein wenig kaltherzig wirkt. Trotzdem kann ich die Urteile der Anderen hier nicht wirklich nachvollziehen, immerhin ist es hier doch fast schon Normalität ein wenig strategischer vorzugehen mit dem Endziel jemanden entweder flachlegen zu können oder zumindest seinen Spaß zu haben. Hier steht nichts von Lügen oder dem bewussten Erzeugen falscher Hoffnungen und ich denke das Mädchen sitzt gerade auch nicht besoffen mit einem braunverschmiertem Eimer Schokoeiscreme auf dem Kopf im Bahnhofsgang weil du sie irgendwie verarscht hättest. Schätze die Leser lassen sich alle von einem gewissen Grad an rationaler Ehrlichkeit abschrecken oder es erscheint ihnen alles ein wenig halbherzig und ohne Enthusiasmus durchgezogen, was auf viele einen unsympatischen Eindruck machen könnte.

EDIT: Lustiger Zufall dass Lynx' Profilbild den Herrn Narziss darstellt... Dein Beitrag scheint für eine gewisse Sorte von Menschen unterhaltsam zu sein :D

bearbeitet von Surreal.

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Danke für deine Einschätzung. Ich bin allgemein sehr "planend" und berechnend. Aber das liegt vielleicht auch daran, dass ich seit Jahren in einem Job arbeite wo genau das gefordert wird und man immer zehn Schritte vorausplant. Man nimmt dann wohl irgendwie mit, das ganze mit mehr Abstand zu betrachten und anschaulicher reflektieren zu können.

Aber viel wichtiger ist: Ich denke alle Menschen manipulieren.

Manche Frauen spielen ihrem Freund beim Sex einen Orgasmus vor, andere rufen ihren Chef an und behaupten sie wären, krank obwohl sie nur nen Kater von letzter Nacht haben. Und vor allem kleine Kinder haben es super gut drauf, total fröhlich zu sein und ihren Eltern zu sagen, dass sie sie ja sooo lieb haben, damit den Eltern es umso schwerer fällt sauer zu sein auf das, was das Kind eigentlich gerade gemacht hat. Das ist ein indirektes Learning. Unsere Gesellschaft ist nur leider sehr gut darin, diejenigen zu verurteilen, die ganz bewusst Manipulation einsetzen weil sie denken, die Manipulation würde dadurch schlechter werden. Wie du schon festgestellt hast, bin ich allgemein ein sehr ehrlicher Mensch. Und das ist - wie man meinen Fieldreporten entnehmen kann - auch eine Form von Manipulation, denn dadurch wirke ich auf Frauen selbstbewusster und mache mir das Leben leichter (das ist also auch wieder planend und berechnend). Ich lüge und bescheiße den ganzen Tag, aber ich kann nachts ruhig schlafen und am nächsten Tag in den Spiegel sehen. Wenn ich mich in der Welt umsehe, dann sehe ich überall Menschen, die schreckliches anrichten und das wird einfach so von unserer Gesellschaft toleriert. Wenn ich mir die Verpackungen von Schokolade ansehe, auf denen Menschen einsuggeriert wird, dass es glückliche Kühe sind, die die Milch dafür gegeben haben. Dann fühle ich mich angewidert von bösartiger Manipulation. Oder wenn ich mir die Leute ansehe, die alte Menschen um ihr Erspartes betrügen. Aber ich bin nicht in der Position darüber urteilen zu dürfen.

In den Augen der meisten Menschen, wir Manipulation erst zu etwas schlechtem, wenn jemand sagt, dass er manipuliert. So lange er das unter "Marketing" oder "Persönlichkeitsentwicklung" verbucht ist alles ganz okay. Aber ganz ehrlich: jeder, der seine Persönlichkeit entwickelt, der manipuliert damit auch die Menschen um ihn herum. Wer sich weiterentwickelt, wird attraktiver, zieht andere an, Manipulation ganz klar. Doch Manipulation ist aus meiner Sicht nicht immer etwas schlechtes. (Insbesondere im Bereich der Persönlichkeitsentwicklung sprechen wir von Manipulation die keinerlei böse Absichten verfolgt!)

Es gibt diese sehr interessante Studien, die belegt (ich finde die Quelle leider gerade nicht), dass die selben Pommes, die aus einer roten Tüte mit einem goldenen M drauf gegessen werden, besser schmecken als exakt die selben Pommes, die aus einer normalen Tüte gegessen werden. Das ist natürlich Manipulation. Doch ich finde es vollkommen in Ordnung, ich zahle sogar gerne bei McDonalds mehr dafür, weil ich gerne die Werbung mitfinanziere, die in mir überhaupt erst auslöst, dass mir etwas so gut schmecken kann. Ich zahle nicht für das Produkt, sondern für das Gefühl. Für das Brainwashing!

Bei PickUp ist es in ganz vielen Fällen genau das gleiche. Du kannst eine Frau, die bis vor kurzem noch auf die Nonnenschule gegangen ist, mit Manipulation dazu bringen, 6 Typen abwechselnd einen blasen zu lassen. Etwas, was sie ohne diese Manipulation niemals getan hätte. Doch das muss nicht heißen, dass sie sich deswegen danach schlecht fühlt. Wenn du deinen Job gut machst, ihr also das passende Weltbild dazu vermittelst, dann wird sie das vielleicht nie wieder machen, aber sie wird noch in 50 Jahren an diesen Tag zurückdenken und sich denken "Wow, damals hab ich echt mal was richtig verrücktes gemacht!", sie wird ihren Freundinnen davon erzählen und das Gefühl haben, dass sie ein bisschen mehr Leben in ihren Alltag gebracht hat.

Und ich habe vor allem die meisten anderen hier genau so "manipuliert", wenn auch unabsichtlich. Dadurch, dass ich meine Fehler so offen zur Schau gestellt habe (=> Eine Sache ist so groß, wie du sie machst!) habe ich ner Menge Leute ein Treppchen gebaut, auf das sie einfach draufsteigen konnten um auf mich runterzuspucken. Aber ganz ehrlich, wer ernsthaft die Chance ergreift anderen zu sagen, wie scheiße sie sind, nur weil er es kann, der sollte an seiner eigenen Persönlichkeit arbeiten. Denn diese ganzen Kommentare wie "werd erwachsen" etc. verfolgen nur den Zweck, sich selbst besser zu fühlen, in dem man mich herabsetzt und das zeugt sicherlich davon, dass man es dringend nötig hat sich selbst zu erhöhen, weil man sonst nichts hat.

Achso, was ich vorhin noch vergessen hatte, aber vielleicht speziell für dich zum Thema Narzissmus interessant ist:

Es gibt auf Youtube eine Sendung von Sandra Maischberger (ich hasse sie, btw. ich finde sie - insbesondere in dieser Ausgabe - unsympathischer als Bettina Wulf und das will schon was heißen :D :D :D ) in der Gert Postel anwesend ist. Schau dir die Sendung mal an, dann siehst du, dass Postel wirklich eine tiefgreifende Persönlichkeitsstörung hat, denn er kann nicht aus seiner Haut. Ähnlich wie bei Bundy ist es ihm nicht möglich den einmal eingeschlagenen Argumentationsweg zu verlassen und seine Taten zu reframen, um in der Sendung in einem besseren Licht da zu stehen. Postel ist mit Sicherheit sehr intelligent und auch charismatisch, aber der Zwang ist so groß, dass er nicht in Hinblick auf das "Endziel" (die Leute sagen am Ende der Sendung *Ach so schlimm war das doch gar nicht was der Postel gemacht hat*) von der kurzfristigen Befriedigung absehen kann. Genau so, wie für Bundy das zweite Erleben seiner Taten "wertvoller" war als sein Leben!

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