Ein Jahr sinnvoll für persönliche Entwicklung nutzen

18 Beiträge in diesem Thema

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Moin moin,

wie der Titel schon sagt, muss ich ein Jahr möglichst sinnvoll nutzen. Am liebsten persönliche Entwicklung, wenn nicht, wenigstens eine spannende Zeit haben.

Derzeitige Situation falls interessant.


Ich habe in diesem Jahr mein Abitur mit Bestnote gemacht und alles was danach kam ziemlich verkackt. Bis zum Abi habe ich mir keine großen Gedanken über meine Zukunft gemacht, sondern nur gefeiert, gevögelt und gelernt. Beworben habe ich mich nur auf einen einzigen Studienplatz an meiner damaligen Traumuniversität, habe den Platz dann allerdings abgelehnt, weil ich im Nachhinein nicht mehr den Drang hatte, mich durch einen Studiengang voller elitären BWL'er zu kämpfen. Sehe ich zwar noch als richtige Entscheidung an, die Situation jetzt nervt mich allerdings noch mehr.

Dementsprechend kein Plan B gehabt - auf duales Studium beworben, werde voraussichtlich auch bei 2 Dax Unternehmen für nächstes Jahr genommen - muss jedoch noch die Zeit bis dahin sinnvoll überbrücken. Zurzeit liege ich daheim rum, schaue den ganzen Tag Filme, laufe durch die Stadt und gehe dann jeden zweiten Abend mit Freunden auf Studentenpartys, wo ich mir bei der Frage "Und was machst du so?" immer was Neues einfallen lasse.



Also was tun?

  • Nebenjob und Zeit totschlagen - habe ich mittlerweile Angst, zu verdummen. Wie kann man die Zeit sinnvoll füllen? Projekte?
  • Ausland - Wie kann man das bestmöglichst finanzieren? Habe zwar noch 6000€ Ersparnisse, die allerdings für die Studienzeit gedacht waren. In welchen Bereichen kann man ohne Ausbildung gut verdienen? Mal von den 450€ Jobs abgesehen, müsste ja mehr her. Und wie wäre das dann steuerlich? Könnte ich dann dieses Jahr so viel verdienen, wie ich will, ohne Abgaben leisten zu müssen - weil ich eben noch nicht über der Freigrenze bin? Wenn ich im Jahr 2015 mehr als ca. 3000€ verdiene und dann im dualen Studium die letzten Monate verdiene, müsste ich ja dann für das ganze Jahr Abgaben leisten - ist das so richtig? Leider keine Erfahrung in dem Bereich.
  • Praktika - Muss ich ehrlich sagen, habe ich nicht so Bock drauf. Außer es würde spannende und interessante Praktika geben, die für meine persönliche Entwicklung außerhalb der beruflichen Ebene sinnvoll wären - Ideen?
  • Bundeswehr - Könnte ich ab dem 1.1 evtl. machen. Dass man jedoch den Ort nicht aussuchen kann und ich dann evtl. viele Stunden Zugfahrt entfernt unterkommen könnte, stört mich immens. Dann sitze ich für 6 Monate unter Testosteron geladenen Typen mit dicken Eiern und habe nur einen Tag in der Woche, um das Geld wieder loszuwerden.
  • Personal Development - wie kann ich das Jahr am sinnvollsten verbringen, welche Skills und Erfahrungen würdet ihr empfehlen?

Allgemein bin ich für jeden Ratschlag offen. Diese hingeklatschten Ratschlage à la "Geh ins Ausland!" helfen mir allerdings nicht weiter, Erfahrungen, bestimmte Orte oder Finanzen wären da als Beispiel interessanter.

Lg

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Hi Previal,

mich persönlich hat das Militär sehr geprägt und ich konnte mich dort deutlich weiterentwickeln. Nach dem etwas "naiven" Weltbild, dass einem in der Schule vermittelt wird, kam das Militär wie ein (positiver) Schlag ins Gesicht. Hat mich mich zu einer gefestigteren Persönlichkeit gemacht und ich kann es nur empfehlen.

Dazu muss ich sagen, dass es auch auf die Einheit ankommt. Man kann auch Pech haben und in einem Idiotenverband landen, aber das lässt sich vermeiden.

Alternativ würde ich noch Work+Travel vorschlagen, eventuell in Australien. Kostet nicht so viel, da man eben arbeitet.

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Alternativ würde ich noch Work+Travel vorschlagen, eventuell in Australien. Kostet nicht so viel, da man eben arbeitet.

Kriegt man das so kurzfristig hin? Und allgemeine Erfahrungen dazu, ob privat oder per Anbieter machen?

Und doch man kann sich die Kaserne für die AgA aussuchen.

Laut der Beraterin von der Marine darf man einen Wunsch äußern, der zwar berücksichtigt wird, aber letztendlich wird danach entschieden, wo man gebraucht werden kann.

bearbeitet von Previal

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Gast

Persönlichkeitsentwicklung wird überbewertet. Ich hab' mir mehr Freizeit genommen und mein Studium hinten angestellt, sogar ein Freisemester eingelegt, und im Prinzip is' nicht wirklich was rausgekommen. Is' eine der wenigen Sachen, die ich bereue (auch wenn's eine nette Zeit war).

Work and Travel würde ich auch vorschlagen, wenn du meinst, ein Jahr irgendwas Besonderes machen zu wollen:

www.wwoofer.net

www.workaway.info

Ich hab' meine Chance verpasst, dafür hab' ich das diesen Sommer nachgeholt und zwei Monate als Animateur im arabischen Raum gearbeitet. Man verdient je nach Vertrag gar nicht so übel, weil man kaum Ausgaben vor Ort hat.

Hat nicht viel Spaß gemacht, aber ich bin froh, das gemacht zu haben. War nicht sonderlich gut in meinem Job, aber das hat kaum wen gestört, und ich hab' das Gefühl viel gelernt und erlebt zu haben. Zumindest hat mich das geprägt. Interessant war, dass ich mich die Destination nicht selbst ausgesucht habe und das bekommen habe, was mich am wenigsten interessiert hat.

bearbeitet von Gast

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In

AgA kannst du afaik wirklich dort machen, wo du möchtest. Es gibt auch die Möglichkeit, zu sagen, wenn man meinen Wünschen nicht entspricht, ziehe ich die Bewerbung zurück. Flexibler bist du natürlich beim Bund Heer, die haben ja mehr Standorte als die Marine (vermutlich auch in deiner Nähe).

Geld kannst du je nach Standort als Ferienhelfer (heißt nur so) in Industriebetrieben/Fabriken verdien. Darfst bis zu 3 Monate im Jahr arbeiten. Kriegst am Ende das bisschen Steuern (Steuerkl. 1) wieder, was du gezahlt hast und die Bezahlung ist meist top, dafür, dass man eben ungelernt ist. Sprich 8-15€/h. Heißt je nach Zuschlägen und Schichten, dass du gut und gerne 1500-3000€/Monat verdienen kannst. Steuerfrei ist das doch mal ne echte Ansage. Nebenjobs sind idR deutlich schlechter bezahlt, dafür hast du eben deutlich mehr Freizeit.

Ausland kannst du dir finanzieren in dem du einen Teil deiner Ersparnisse aufwendest und vor Ort arbeitest. Innerhalb Europas problemlos machbar. Außerhalb brauchst du eben Arbeitserlaubnis mit oder ohne eine Organisation. Regionen in denen die Lebenshaltungskosten gering sind (Asien, Südamerika, z.T. auch Osteuropa) eignen sich natürlich dafür, mit hier verdientem Geld dort z.B. backpacken zu gehen. Problem bei vielen Sachen wie europäischem Freiwilligendienst ist, dass es lange Vorlaufzeiten gibt. Die verringern sich bei privaten Organisationen, wenn du Geld auf den Tisch legst für Flug + Orga. Wirst dann zwar auch arbeiten, mit nennenswertem Plus ist nicht zu rechnen, eher das Gegenteil.

Soweit erstmal mein Input. Bitte korrigieren, falls ich bei irgendetwas falsch liege. Sollte aber alles recht aktuell und einigermaßen korrekt sein.

Hoffe, hier kommt noch ein bisschen was zusammen.

bearbeitet von TrollHead
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Erstmal danke für den Input.

- Nochmal zum Thema Bund: Die Beraterin war eine ganz normale Karriereberaterin der Bundeswehr, nur dass sie selbst von der Marine kommt, also allgemein und die hat mir das so erklärt, dass man durch alle Prüfungen durchgeht ( Musterung, Psychologischer Test, usw... ) und dann kommt man zu einem Einplaner, der einen irgendwo zuteilt - natürlich kann man das noch zurückziehen. Aber ist in unserer Region eher schwer, bis auf ne kleine Luftwaffenbasis und diese Bürodinger gibt's da nicht viel. Weiß ich halt nicht, ob die Zeit beim Bund das wert ist.

- Zum Thema Work&Travel: Kann jemand was sagen, wie schwer es ist, im Ausland Arbeit privat zu finden? Die Organisationen bieten ja hauptsächlich sowas an wie Farmarbeit - würde mich jetzt weniger interessieren, als beispielsweise zu kellnern.

- Backpacking finde ich zwar sehr reizvoll, aber muss ich echt sagen, bin ich mir als 19 Jähriger noch sehr unsicher. Ich schätze mich einfach noch nicht so ein ( Reife, Erfahrung ), als das ich alleine im asiatischen oder Osteuropäischen Raum mal eben für einige Monate rumreise. Werde mich da aber nochmal genauer umsehen, was es dort für Berichte gibt.

- Gibt es noch irgendwelche privaten 'Projekte', die jemand mal nebenbei gemacht hat und interessant wären? Neue Sprache, mini Unternehmen oder sonst was?

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Gast

Zum Thema Work&Travel: Kann jemand was sagen, wie schwer es ist, im Ausland Arbeit privat zu finden? Die Organisationen bieten ja hauptsächlich sowas an wie Farmarbeit - würde mich jetzt weniger interessieren, als beispielsweise zu kellnern.

"Wwoofer" is' auf Farming spezialisiert, aber bei "Work Away" gibt's viele andere Jobs auch. Ich hab' damals im November in drei ungarischen Hotels beworben. Ist eine weile her, das dürfte aber soetwas wie Guest Relation gewesen sein. Hab' keine Qualifikation für sowas und zwei Zusagen bekommen. Bescheuerter Weise erst im Februar, also viele Monate, nachdem ich mich beworben hab' (Klar, der ungarische Tourismus is' im Winter wahrscheinlich tot).

Als Animateuer hab' ich mich einfach bei Tui beworben. Die suchen immer wieder Leute. Ist man dann einmal im Ausland, in so einem Touristenzentrum, dann hat man im Prinzip vor Ort bessere Möglichkeiten, sich einen Job oder so zu suchen, weil man auch Leute kennenlernt. Ich hab' dort ohne irgendwie Interesse zu bekunden einen Job in der Animation angeboten bekommen - halt in einem anderen Hotel (habe aus tausenden Gründen abgelehnt).

Wichtig is' halt, dass man dann vor Ort auch die Kontakte zu den Einheimischen pflegt und die richtigen Leute kennenlernt.

Ich würde es allerdings nicht übertreiben mit Auslandsplänen. Kenn' dich nicht, aber ich bin selbst jetzt keine 19 sondern halt doch Ende 20 und leb' seit zwei Jahren komplett allein' (davor hat noch meine damalige Freundin bei mir gewohnt), und sogar ich hab' nach 'nem Monat absolut unerwartetes Heimweh bekommen. 'ne (Ex-)Freundin von mir arbeitet seit März in der Türkei und heult sich regelmäßig in den Schlaf. Die muss "nur mehr" bis Mitte November durchdrucken, hat sich jetzt aber ernsthaft Urlaub genommen, den sie in Österreich verbringt.

Du musst schon bedenken: deine Freunde sieht du dort nicht nur "so gut wie nie" sondern schlichtweg nie. Deine Stammkneipe is' 5 bis 10 Flugstunden entfernt und es würde dich an die 300 bis 800 Euro kosten, dort hinzukommen, dein Sportverein ebenso, je nach dem, wo du bist kannst du vielleicht irgendwelchen kleinen arabtischen Kindern zuschauen, wie sie auf der Straße kicken, es gibt immer Leute, die Deutsch können, aber trotzdem erwischst du dich dabei, wie sich du alleine im Bett liegst und die Sprache in der du denkst auf einmal Englisch (oder was auch immer) ist und dir dein eigenes Denken fremd vorkommt.

Don't get me wrong, es is' eine tolle Erfahrung. Aber ich würd' jetzt nicht gleich ein Jahr irgendwo hinziehen.

Gibt es noch irgendwelche privaten 'Projekte', die jemand mal nebenbei gemacht hat und interessant wären? Neue Sprache, mini Unternehmen oder sonst was?

"Private Projekte", naja als ich damals die Möglichkeit ins Ausland zu gehen verschlafen hab', hab' ich mich in die Wiener Musikszene gestürzt. Klingt nach "viel Party machen" und das war's auch. Aber ich hab's damals durchaus darauf angelegt, mich dort zu engagieren, und es is' schon ganz nett, wenn man mal da und dort an der Kassa aushilft, das eine oder andere Konzert organisiert und so. Is' halt keine finanzielle Sache, aber Spaß macht's, und es is' schon ganz nett, wenn man einfach ein Bisschen Ahnung hat, wie das im kleinen Bereich so grob abläuft und irgendwie landet man nach Monaten Abstinenz (weil man im Ausland war) auf einem Konzert, wo man keine Kontakte hat (keine Band kennt, keine Veranstalter) und dennoch zahlt die scharfe Rothaarige 15 Euro, umreinzukommen, und man selbst bloß 7 (ja, ja, das Bisschen Angeben möge man mir verzeihen :-p).

Aber wie gesagt: Ich halte nicht viel von "Persönlichkeitsenwicklung". 'ne Persönlichkeit hat man schon, und in den meisten Fällen is' die auch soweit in Ordnung, dass es sinnvoller is', man macht brav sein Studium oder seinen Job oder sonstwas.

bearbeitet von Gast

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Aber wie gesagt: Ich halte nicht viel von "Persönlichkeitsenwicklung". 'ne Persönlichkeit hat man schon, und in den meisten Fällen is' die auch soweit in Ordnung, dass es sinnvoller is', man macht brav sein Studium oder seinen Job oder sonstwas.

Persönlichkeitsentwicklung ist für mich kein Zustand oder Status sondern ein Repertoire an Fertigkeiten.

Viele Menschen lassen dabei von außen steuern, welche Fertigkeiten sie erlernen.

Ein "braves Studium" bringt Fertigkeiten, gar keine Fragen. Man lernt Deadlines einzuhalten, auf den letzten Drücker unter großem Druck zu arbeiten usw.

Das sind Fertigkeiten, die fürs Leben schulen.

Bewusste Persönlichkeitsentwicklung bedeutet für mich, genau darauf zu achten, was ich lerne.

Ich achte dabei sehr auf "Metafertigkeiten". Für mich sind das Sachen wie Frustrationstoleranz, Eigenmotivation erschaffen, Disziplin/Willensstärke etc.

Fertigkeiten, die mir in jedem Lebensbereich etwas bringen.

Und dann merkt man, dass Erfolg in jedem Lebensbereich von den nahezu gleichen Fertigkeiten abhängt, sei es Frauen, Sport, Business.

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Ein "braves Studium" bringt Fertigkeiten, gar keine Fragen. Man lernt Deadlines einzuhalten, auf den letzten Drücker unter großem Druck zu arbeiten usw.

Das sind Fertigkeiten, die fürs Leben schulen.

Ich frage mich ja schon einiger Zeit, ob und inwiefern ein Studium die Persönlichkeit eines Menschen verändert bzw. weiterentwickelt? Klar, man verändert sich mal dahingehend, dass man sich enormes Wissen aneignet in dem Bereich, den man studiert hat, das ist klar. Aber inwiefern verändert und prägt ein Studium einen Menschen persönlich? Was ist hier der allgemeine Tenor?

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Gast

Ein "braves Studium" bringt Fertigkeiten, gar keine Fragen. Man lernt Deadlines einzuhalten, auf den letzten Drücker unter großem Druck zu arbeiten usw.

Das sind Fertigkeiten, die fürs Leben schulen.

Ich frage mich ja schon einiger Zeit, ob und inwiefern ein Studium die Persönlichkeit eines Menschen verändert bzw. weiterentwickelt? Klar, man verändert sich mal dahingehend, dass man sich enormes Wissen aneignet in dem Bereich, den man studiert hat, das ist klar. Aber inwiefern verändert und prägt ein Studium einen Menschen persönlich? Was ist hier der allgemeine Tenor?

Ob und wie ein Studium die Persönlichkeit eines Menschen prägt ist von zu vielen Faktoren abhängig, als dass man das verallgemeinern könnte. Es gibt Leute, die bis zu Studiumsbeginn desinteressierte, faule Säcke sind und dann im Stuium aufblühen. Es gibt Leute, die studieren von Anfang an auf Sparflamme und denken außerhalb der Uni kaum an diese. Es gibt Leute, die verlaufen sich komplett in ihren Gedanken und werden zu intoleranten Pseudo-Intellektuellen, die einen anschrei'n, wenn man eine andere Meinung hat, und es gibt Leute, die verzweifeln am Studium, brechen voller Wehmut im vierten Semester ab und sagen sich: "Ich hab' mein Studium nicht geschafft. Ich bin so ein Loser!" als Gute-Nacht-Gebet auf.

Ich sehe den Vorteil im braven Studium nicht darin, dass sich die Persönlichkeit so sehr entwickelt, sondern dass man etwas tut, das als etwas mehr oder weniger Sinnvolles anerkannt wird. Man kann genauso gut irgendwelche Zusatzausbildungen oder sonstwas machen. Aber ich würde davon abraten, sich allzu schnell ein Jahr für "seine persönliche Enwicklung" zu nehmen, ein Jahr meditieren, Frauen aufreißen, Party machen, "sich selbst finden" oder sowas. Das macht sich ziemlich schlecht im Lebenslauf, und ob man danach wirklich eine irgendwie "bessere" Persönlichkeit hat als vorher, würde ich schon sehr bezweifeln.

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Ein "braves Studium" bringt Fertigkeiten, gar keine Fragen. Man lernt Deadlines einzuhalten, auf den letzten Drücker unter großem Druck zu arbeiten usw.

Das sind Fertigkeiten, die fürs Leben schulen.

Ich frage mich ja schon einiger Zeit, ob und inwiefern ein Studium die Persönlichkeit eines Menschen verändert bzw. weiterentwickelt? Klar, man verändert sich mal dahingehend, dass man sich enormes Wissen aneignet in dem Bereich, den man studiert hat, das ist klar. Aber inwiefern verändert und prägt ein Studium einen Menschen persönlich? Was ist hier der allgemeine Tenor?

Was ich gelernt habe:

- Ich bin für mich alleine verantwortlich, keine Sau läuft mir hinterher. Klausuren anmelden, Hausarbeiten anmelden, Material suchen, muss man alles selbst machen. Musste ich in der Schule nicht.

- Ich muss mir soziale Kontakte selbst suchen, in der Schule ergeben sie sich von alleine.

- Ich muss meinen Haushalt selbst machen.

- Motivation selbst besorgen, keine Sau interessiert es, ob ich durchgefallen bin oder nicht, sozialer Druck wie in der Schule weg.

- Kein Bock auf ein Fach? Egal, muss ich trotzdem machen, wenn es in der PO steht.

- Referate alleine halten. Schule: Gruppenreferate, in denen der beste Referent vorgetragen hat.

- Uni: Scheiß Leistung? Schlechte Note. Schule: scheiß Leistung? Lässt sich schon irgendwie ausgleichen.

- Schule: Ich bin der Lehrer und habe Recht. Uni: "Ich biete Ihnen meine Meinung an, wie lautet Ihre?"

Die Veränderungen sind mir jetzt spontan eingefallen, könnte noch 30min schreiben.

ABER: Das ist nichts, was man nur speziell in der Uni lernt. Kann man auch anderst lernen, ganz klar.

Ich würde auch nicht mehr Vollzeit an die Uni gehen.

Zum Thema:

Von einem Jahr Auszeit für Meditieren oder Pickup halte ich nichts. Man wächst an den unangenehmen Aufgaben, die man meistert.

Reisen, alleine durchkämpfen, Praktika etc.

bearbeitet von saian
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Aber ich würde davon abraten, sich allzu schnell ein Jahr für "seine persönliche Enwicklung" zu nehmen, ein Jahr meditieren, Frauen aufreißen, Party machen, "sich selbst finden" oder sowas. Das macht sich ziemlich schlecht im Lebenslauf, und ob man danach wirklich eine irgendwie "bessere" Persönlichkeit hat als vorher, würde ich schon sehr bezweifeln.

Das war in der Art ja wie ich es beschrieben habe ja auch nicht geplant. Aber jetzt sitze ich eben hier und muss 12 Monate möglichst sinnvoll rumbringen, mich nervt es selbst gerade abartig.

Habe jetzt angefangen mir einen Job zu suchen, aber das meiste sind 450€ Nebenjobs, die mir jetzt weder finanziell Ausland ermöglichen können, noch mich zeitlich genug fordern. Vollzeit Jobs bisher nicht so wirklich viel gefunden und wenn, dann über Personalvermittlungsfirmen die anscheinend einen richtig miserablen Ruf im Umgang mit Mitarbeitern haben.

Praktika... weiß nicht. Im BWL Bereich wird es wenig Schülerpraktika geben, die mir einen wirklichen Mehrwert an Erfahrung bringen. Okay man bringt die Zeit rum und es steht was im Lebenslauf, aber richtig sinnvoll ist das ja jetzt nicht. Ich hätte ja Lust auf außergewöhnliche Praktika, aber habe hier in der Region noch nichts passendes gefunden und mein Geld für ein auswärtiges Praktika rausschmeißen will ich jetzt auch nicht.

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Ich hätte ja Lust auf außergewöhnliche Praktika, aber habe hier in der Region noch nichts passendes gefunden und mein Geld für ein auswärtiges Praktika rausschmeißen will ich jetzt auch nicht.

Ja und ich hätte Lust auf einen 6er im Lotto. Ich finde es krass, dass hier wieder jemand ist mit Abi 1,0 oder so, und absolut kein Plan hat, was er machen soll/kann und wie das "draußen" so abläuft. Aber hatte ich glaube ich auch damals nicht. Darum ist es halt so negativ gemeint, wie es klingt.

Aber im ernst, du kannst nichts. Gar nichts. Wie willst du einen Vollzeitjob bekommen? Du bist ungelernt? Du kannst vielleicht putzen irgendwo, oder auf dem Bau was von A nach B tragen. Oder ein Praktikum im Krankenhaus machen, ich hab da viel gelernt. Ist aber unbezahlt. So sind Praktika halt. Zumindest wenn du nicht studierst und einfach nichts kannst außer putzen, rumstehen und Kaffee kochen. So flappsig gesagt.

Wenn du was sinnvolles machen willst, und das mit Work and Travel nichts wird, dann würde ich mein Wissen erweitern. Bücher lesen. Dokumentationen schauen. Wenn du eine Studiumszusage hast schon mal anfangen mit den Skripten. Bücher. Dann hast du im Studium schon mal einen Vorsprung und kannst das "entspannter" angehen. Gerade Mathe können ja viele nicht, das könntest du lernen. Wobei du ja was von super Abi geschrieben hast, dann kannste wohl Mathe.

Aber glaube sowas ist besser als ein 450€ Job bei McDonalds (Außer vielleicht für eine eigene Bude im Studium, dann ist das super) und den ganzen Tag Hartz4 TV schauen und auf Studentenparties zu chillen 4 Mal die Woche.

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Aber im ernst, du kannst nichts. Gar nichts. Wie willst du einen Vollzeitjob bekommen? Du bist ungelernt? Du kannst vielleicht putzen irgendwo, oder auf dem Bau was von A nach B tragen

this. leider.

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Ja und ich hätte Lust auf einen 6er im Lotto. Ich finde es krass, dass hier wieder jemand ist mit Abi 1,0 oder so, und absolut kein Plan hat, was er machen soll/kann und wie das "draußen" so abläuft. Aber hatte ich glaube ich auch damals nicht. Darum ist es halt so negativ gemeint, wie es klingt.

Paradox of Choice

Hab ich letztens hier irgendwo gefunden. Passt finde ich ganz gut auf den TE und mich.

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Du kannst vielleicht putzen irgendwo, oder auf dem Bau was von A nach B tragen.

Putzen nicht, zweiteres - warum nicht? Hab jetzt nen Job in der Produktion gefunden bei 12€/Stunde, wüsste nicht, was daran jetzt schlimm sein soll. Das mach ich 2- 3 Monate und dann werde ich schauen, wie ich mein Geld danach bestmöglich im Ausland verhaue.

Ja und ich hätte Lust auf einen 6er im Lotto. Ich finde es krass, dass hier wieder jemand ist mit Abi 1,0 oder so, und absolut kein Plan hat, was er machen soll/kann und wie das "draußen" so abläuft. Aber hatte ich glaube ich auch damals nicht. Darum ist es halt so negativ gemeint, wie es klingt.

Ich habe heute morgen meinen Vertrag für ein duales Studium unterschrieben - ist also nicht gerade so, dass ich keinen Plan habe. Dass ich das Jahr jetzt verhauen habe, okay, finde ich aber weder 'krass' noch irgendwie extrem schlimm. Darum bin ich ja hier auf der Suche, wie ich das bestmöglich nutzen kann.

Man muss nicht immer wissen, was das Richtige ist. 'Das Richtige' gibt es sowieso nicht. Und man darf Fehler machen. Da hat mein Abiturschnitt auch überhaupt nichts mit zu tun, das unterscheidet mich als Mensch nicht von Anderen.

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Simple as that. Kehre nach innen und finde heraus wer du bist.

Es gibt keine Fehler im Leben. Du hast alles so gut gemacht wie du konntest.

Es ist nur eine Frage des Bewusstseins. Sagst du heute etwas war ein Fehler ist dein Bewusstsein

erweitert. Daher erweiter es, gehe nach innen, lebe einfach. Dann wirst du wissen was du Aussen tun magst

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