Initiation und Männerbewegung - Eisenhans, Rohr, Leimbach & Co.

39 Beiträge in diesem Thema

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Gast KommodoreB

Hallo Männer!

was haltet Ihr von der Männerbewegung mit Initiations-Ritualen, wie von Richard Rohr, Leimbach und Bly (Eisenhans) propagiert?

Quellen/Literatur:

  • Wikipedia zur Männerbewegung:

http://de.wikipedia.org/wiki/M%C3%A4nnerbewegung#Mythopoetische_Bewegung

  • Robert Bly, Eisenhans:

http://www.amazon.de/Eisenhans-Ein-Buch-%C3%BCber-M%C3%A4nner/dp/3499620154/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1414231399&sr=1-1&keywords=eisenhans

  • Richard Rohr, Der wilde Mann:

http://www.amazon.de/wilde-Mann-Geistliche-Reden-M%C3%A4nnerbefreiung/dp/3532620421/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1414233078&sr=1-1&keywords=der+wilde+mann

  • Sam Keen, Feuer im Bauch:

http://www.amazon.de/Feuer-Bauch-%C3%9Cber-das-Mann-Sein/dp/3404603532/ref=sr_1_2?s=books&ie=UTF8&qid=1414231428&sr=1-2&keywords=feuer+im+bauch

  • Björn Thorsten Leimbach, Männlichkeit leben: Die Stärkung des Maskulinen

http://www.amazon.de/M%C3%A4nnlichkeit-leben-Die-St%C3%A4rkung-Maskulinen/dp/3831902852/ref=sr_1_1?s=books&ie=UTF8&qid=1414231472&sr=1-1&keywords=m%C3%A4nnlichkeit+leben

Angebote für Männerseminare:

(zufällige Auswahl laut Google-Recherche)

http://www.maennlichkeit-leben.de/

http://www.maennerpfade.de/

http://www.wegdermaenner.eu/

http://www.heldenreise.de/content/seminare/maenner-initiation.aspx

Das Buch von Leimbach scheint mir das aktuellste und "modernste" zu sein. Es wird auch hier im Forum oft empfohlen.

Meine Fragen:

1. Wann ist der Mann ein Mann?

2. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Männer-Initiation/ diesen Männer-Seminaren?

Einschub: Was mich skeptisch stimmt: Es wird hier oft der Eindruck erweckt, man müsse unbedingt ein teures Männer-Seminar inkl. Initiations-Ritual besuchen, um zum echten Mann (nach)reifen zu können.

3. Was bringt einem diese Initiation in einem kommerziellen Seminar?

Einschub: Mir kommt es komisch vor, in einem Seminar in den Kreis der "echten Männer" aufgenommen zu werden, und dann heißt es: Auf Nimmerwiedersehn und der Kreis löst sich nach 3 Tagen Seminar wieder auf. Mehr Sinn würde doch eigentlich eine lokale Ortsgruppe machen, z.B. in einem Lair, oder?

4. Gibt es sinnvolle alltagstaugliche Alternativen "für zu Hause"?

Mit männlich markanten Grüßen

K.B.

bearbeitet von KommodoreB

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Hallo Männer!

was haltet Ihr von der Männerbewegung mit Initiations-Ritualen, wie von Robert Rohr, Leimbach und Bly (Eisenhans) propagiert?

Abstand.

Gibt es sinnvolle alltagstaugliche Alternativen "für zu Hause"?

Aber mit Sicherheit!

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Hallo Männer!

was haltet Ihr von der Männerbewegung mit Initiations-Ritualen, wie von Richard Rohr, Leimbach und Bly (Eisenhans) propagiert?

3. Was bringt einem diese Initiation in einem kommerziellen Seminar?

Einschub: Mir kommt es komisch vor, in einem Seminar in den Kreis der "echten Männer" aufgenommen zu werden, und dann heißt es: Auf Nimmerwiedersehn und der Kreis löst sich nach 3 Tagen Seminar wieder auf. Mehr Sinn würde doch eigentlich eine lokale Ortsgruppe machen, z.B. in einem Lair, oder?

4. Gibt es sinnvolle alltagstaugliche Alternativen "für zu Hause"?

Mit männlich markanten Grüßen

K.B.

Ich finde solche Männerbewegungen schwul. Das ist was für Frauen und für pubertäre Jungs.

Jedoch finde ich gut, dass du das allgemein zur Sprache bringst denn anscheinend gibt es genug Männer die sich einschüchtern lassen von Kampflesben und Emanzen. Es ist nunmal nicht zu leugnen, dass es in Deutschland immer mehr feminine/metro Männer gibt.

Hört sich auf den ersten Blick fühlend an wie das erste Mal von PickUp gehört zu haben. Eine geheime Selbsthilfe Gruppe aus verschworenen Männern die einen in die geheimen Künste, mittels eines ganz ganz geheimen Rituals in das Mann-Sein einführen. Vorausgesetzt man hat die Beitrittsgebühr bezahlt versteht sich.

Mir zeigen solche Dinge eigentlich nur, dass man einen zu harten Fick auf das Gegenteil gibt. -> Emanzipation der Frauen, jetzt werden die Männer kastriert.

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Geh zur Fremdenlegion. Beste "Initiations-Ritual" und bekommst noch Geld dafür!

bearbeitet von altundsenil
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Gast KommodoreB

Danke für die Antworten, Leute.

Ihr kommt also auch gut ohne so eine Initiation aus. Sehr gut.

Ich lese gerade das Buch von Leimbach, weil es hier ja oft empfohlen wird. Es ließt sich so, als wäre es nach Ansicht des Autors fast schon zwingend, bei solchen Initiations-Seminaren teilzunehmen, um zum "echten Mann" zu reifen.

Naja, vermutlich ist es so wie mit den PU-Seminaren, die ja angeblich auch ganz wichtig sind ;-)

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Du fragst die Männer. Ich kann dir einpaar deiner Fragen genau beantworten. Darf ich?

bearbeitet von LoveLing

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Gast KommodoreB

Du fragst die Männer. Ich kann dir deine Fragen genau beantworten. Darf ich?

Gerne. Da bin ich ja mal gespannt! :-)

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Ich habe aber eine Frage vorher: Hast du den gesamten Artikel bei Wikipedia dazu gelesen oder nur den Ausschnitt, den du verlinkt hast?

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Gast KommodoreB

... eigentlich nur den verlinkten, aber ich les mal fix den Rest ...

Edit: "Der Sozialpädagoge Detlef Ax unterscheidet vier Strömungen ..."

Das geht ja schon gut los ;-)

bearbeitet von KommodoreB

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Ja.... das ist eben nicht so einfach alles....

Was dir auch helfen wird ist den Artikel zu "Initiation" zu lesen. Der ist zwar nicht sooo super, aber eine knappe Einführung.

http://de.wikipedia.org/wiki/Initiation

Hahaha...jetzt hab ich mich auch in eine so Webseite reingelesen. Eine kannte ich ja schon, aber die anderen noch nicht... :D

Interessant... muss mal eben zu Ende lesen...

lg,

LoveLing

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:) Ich muss mir die Seiten noch mehr anschauen, ist ja spannend... :D Und die Bücher erst... vielen Dank für den Thread.

Also was ich als Ethnologin und nicht als Frau davon halte, kann ich dir schreiben. Ich finde es sehr PROBLEMATISCH!

Ich geb dir ein Beispiel:

Das erste Buch und die Rezension unten:

"Es ist wichtig, daß Wort "männlich" aussprechen zu können, ohne die Vorstellung zu haben, ein sexistisches Wort auszusprechen."

Eines muss also gleich zu Beginn klargestellt werden. Robert Blys "Eisenhans" ist kein Pamphlet gegen die Emanzipation der Frauen. Das zu Beginn der neunziger Jahre erschienende Buch propagiert nicht das Bild eines dominanten Mannes, der das Geld ranschafft, und jenes einer passiven Frau, die sich nur um Kinder, Küche und Kirche zu kümmern hat.

Der "Eisenhans" ist vielmehr ein Aufschrei gegen die vom Autor so empfundene postmoderne Willkür und Beliebigkeit, die die Existenz eines natürlichen sozialen und auch biologischen Geschlechts abstreitet. Somit wendet sich Bly gegen den radikalen Flügel des Feminismus, vertreten durch Simone de Bouvoir und Judith Butler, für die "das Männliche" und "das Weibliche" nur willkürliche Konstrukte einer patriachalisch geprägten Welt sind, welche dem Zweck dienen, die männliche Dominanz zu sichern.

Diese Dekonstruktion der Geschlechterrollen hat, so Bly, katastrophale Auswirkungen auf unsere Gesellschaft, die "einen schier unerschöpflichen Nachwuchs an Jungen produziert, aber immer weniger Männer hervorzubringen scheint." Eingehend analysiert er die Bedeutung so genannter Initiationsriten, die noch heute bei vielen afrikanischen Stämmen zu finden sind. Hierbei trennen die männlichen Stammesälteren die Jungen von ihren Müttern und führen sie mit diversen Ritualen in die Welt des Mannes ein. Nach Bly gibt es diese Riten seit der Industrialisierung in unserer Gsellschaaft nicht mehr. Vater und Familie leben oftmals getrennt, so dass ein Sohn nicht mehr vom Vater initiert werden kann. So entstehe ein Teufelskreis, denn wie sollen Väter, die selber nie Männer geworden sind, ihren Söhnen auf diesem beschwerlichen Weg behilflich sein?

In Abwesenheit eines Mentors suche sich der Junge dann eben andere Vorbilder, Straßengangs zum Beispiel, die oftmals den Beginn des Abstiegs markieren.

Den roten Faden des Buchs bildet das Grimmsche Märchen vom Eisenhans, der Geschichte eines Königssöhnes, der einen am Hof gefangenen "Wilden Mann" befreit und mit ihm in einen Wald zieht. Bly nimmt einzelne Abschnitte des Märchens und analysiert sie auf seine Fragestellung hin. Daneben zitiert er ausführlich alte Myten und Gedichte, um das Leben und Leiden des Mannes in den vergangenen 3000 Jahren herauszuarbeiten.

Hier liegt auch der Schwachpunkt des Buches. Der Leser wird von der Menge der zitierten literarischen sowie mythischen Quellen schlicht erschlagen. Etwas weniger wäre in diesem Fall mehr gewesen.

Fazit: Plädoyer für ein essentiell männliches (und weibliches) wider dem postmodernen Zeitgeist.

Das Dickgedruckte: Das ist SO nicht ganz richtig! In indigenen Gesellschaften (Afrika, Südamerika und Weltweit): Die Seperation von Jungen finden statt im Zuge einer Pubertätsinitiation!!! Initiationen gibt es VIELE, aber die Pubertätsinitiation ist die Initiation, die eben die Wandlung von Jungen zum Mann darstellt und das gibts auch für Frauen, ist aber anders und seltener. Für Frauen gibt es DIESE Initiation seltener, weil ihren natürlichen Zyclusbeginn als natürliche Initiation betrachtet wird. Damit der Junge zum Mann wird, kommt eben für die Jungen diese spezielle Initiation hinzu. Erst dann werden sie als Verantwortungsbewußt betrachtet und als "Männer" gesehen, aber NICHT in dem Sinne der Dominanz und ähnlches, wie es in der Zusammenfasung beschrieben wird. Diese Pubertätsinitiationen sind aber richtig arg hart für die Männer in indigenen Gesellschaften und haben NICHTS zu tun mit den Initiationen, wie sie bei den Männerbewegungen zu finden sind!

Pubertätsinitiation =/= Initiation

Was hier im Buch gemeint ist, ist eine Initiation in einem Bund, einen Männerbund, mit Männeraktivitäten und so weiter... also das gibt es ja weltweit ebenfalls in indigenen Gesellschaften und modernen gesellschaften, dass man "aufgenommen" wird in einer Verbindung, ob nun Geheim oder nicht.

Also hier ist ein Aufnahmeritual gemeint und keine Pubertätsinitiation.

Bly hat nicht unrecht mit seiner Theorie, aber die Zusammenfassung ist zu vereinfacht, und wenn er das im Buch nicht unterscheidet, dann ists problematisch weil es falsch ist. Die durchaus sehr unterschiedlichen Rollen-Aufgaben in den verschiedenen Kulturen (was Mann tut und was Frau tut), die es weitweit gibt hat er auch nicht berücksichtigt!

Fakt ist aber, dass Frauen-Rollen und Männer-Rollen weltweit unterschiedlich sind und sehr kulturspezifisch unterschiedlich noch dazu, und so eine Verallgemeinerung, wie sie da in der Männerbewegung versucht wird, ist tatsächlich nicht machbar, wenn man sie denn auf indigene Gesellschaften bezieht... Naja die Argumentation passt einfach nicht und ich würde mich daher davon fernhalten. Es werden diverse kulturelle Merkmale komplett ignoriert und alles wird nur noch auf das "Mann-sein", also auf das Geschlecht reduziert.

Wenn man aber nun diese Männerbewegungen, die es ja unterschiedliche gibt als Männerbünde betrachtet, dann macht es Sinn. Dann sind es auch soziale Beewegungen als Gegenströmung zu den Feministischen Bewegungen, wie ja erklärt wurde.... aber ich denke nicht dass das notwendig ist um sich "männlicher" zu fühlen.

Ich denke nicht, dass es was bringt da was zu investieren. Als Ethnologe rate ich definitiv davon ab, weil es auch von der Basis her fehlerhaft argumentiert wird.

1. Wann ist der Mann ein Mann?

Das hängt davon ab, in welcher Kultur du dich befindest, aber wenn man diese Initiationsriten in der Pubertät zentral stellt, dann wohl nach einer Pubertätsinitiation. In anderen Gesellschaften, wo es das nicht mehr gibt ist es eben schwierig. Manchmal nach der Hochzeit, manchmal nach der ersten Frau, manchmal whatever.... weiß ich nicht! :D Aber wann du nun im peruanischen Jungel zum Man wirst, das kann ich dir schon genau sagen... :D

Was macht einen Mann aus, das ist auch die Frage, um die es geht. Was muss er können.

Was ich dir schreiben kann dazu ist, was eben die Initianten, die diese Pubertätsinitiationen machen dabei lernen und was ihre Rituale da sind (so Beispielhaft).

Wenn du willst, dann schreibe ich dir bisschen was dazu.

2. Hat jemand Erfahrungen mit dieser Männer-Initiation/ diesen Männer-Seminaren?

Einschub: Was mich skeptisch stimmt: Es wird hier oft der Eindruck erweckt, man müsse unbedingt ein teures Männer-Seminar inkl. Initiations-Ritual besuchen, um zum echten Mann (nach)reifen zu können.

Nein, ich hab noch keine Erfahrungen, werde mich aber zwangsläufig damit beschäftigen müssen.... hahahaaa.... aber aufgrund meiner Arbeit und nicht weil ich ein Mann werden will hahahahaaaa... ;) hahahaaaaaaa.... muss ich aber lachen jetzt... :D

Dickgedruckte: RICHTIG! Da entsteht ein falscher Eindruck.

EIne Pubertätsinitiation kannst du auch mit 20 oder 35 oder 40 oder sowas nachholen, wann immer du willst, aber da werden dich diese Männergruppen-Rituale nicht hinbringen!

3. Was bringt einem diese Initiation in einem kommerziellen Seminar?

Einschub: Mir kommt es komisch vor, in einem Seminar in den Kreis der "echten Männer" aufgenommen zu werden, und dann heißt es: Auf Nimmerwiedersehn und der Kreis löst sich nach 3 Tagen Seminar wieder auf. Mehr Sinn würde doch eigentlich eine lokale Ortsgruppe machen, z.B. in einem Lair, oder?

Also so ein Seminar, jetzt mal aus soziologischer perspektive, bringt dir neue Kumpels, Bekannte, vernetzung, Gleichgesinnte ... bisschen wie die Freimaurer nur in abgeschwächter und ganz anderer Form! Kontakte! Und lustige Unternehmungen unter Männer.... und eine theoretische Basis.

Es sind nicht direkt lokale Ortsgruppen, aber es sind Wanderveranstaltungen, so wie ich es verstanden habe... Da reist man hin und trifft auch mal selbige Leute.

Sowas kenne ich auch von anderen "ritualisierten Vereinigungen".

4. Gibt es sinnvolle alltagstaugliche Alternativen "für zu Hause"?

Na das wäre so nicht möglich, weil es sich ja eben um soziale Gruppen handelt. Aber die Bücher sind jda dann die Basis für diese Männerverbindungen, die kann man ja lesen und sich halt auch ein Bild davon machen, nur sollte man eben vorsichtig sein, wenn man sich da nicht so auskennt mit den Hintergründen und nicht gleich alles für Bare Münze nehmen, was dadrin steht!!!

Das zweite Buch, "der Wilde Mann": Vorsicht, es ist ein sehr christlich-geprägtes Buch!!! http://de.wikipedia.org/wiki/Richard_Rohr

Das dritte Buch, "Feuer im Bauch", kann ich überhaupt nicht EInschätzen!!! Hab ich nicht verstanden, was da in den rezensionen stand...

Das vierte Buch: zitat aus der beschreibung amazon:

Erst ein Mann, der seine männlichen Qualitäten wie Mut, Ehrlichkeit und Selbstdisziplin sowie ein positives Verhältnis zu seinem Aggressionspotenzial entwickelt und Verantwortung übernimmt, kann auch in den Genuss seiner weiblichen Anteile kommen und befriedigende Partnerschaften leben. Mit diesem Buch will der Autor die Vision einer neuen kraftvollen und positiven Männlichkeit entwerfen.

Das klingt plausibel und auch für mich nachvollziehbar, denn diese Eigenschaften, (Dickgedruckter text), die sind es auch, die Pubertätsinitiationen als EIN Ergebnis haben. Das ist tatsächlich bei Indigenen zentral, da das Überleben einer ganzen Gruppe davon abhängt.

Das würde ich empfehlen.

Die Frage ist doch auch, was DU suchst. Du kannst alternativen für dich aufbauen, wie du zu dir findest oder eben zu "deiner männlichen Kraft", also da kannst du schon was finden und es muss nicht gekoppelt sein an solche Verbindungen.

lg,

LoveLing

bearbeitet von LoveLing
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Auf Nimmerwiedersehn und der Kreis löst sich nach 3 Tagen Seminar wieder auf. Mehr Sinn würde doch eigentlich eine lokale Ortsgruppe machen

gibt es beispielsweise bei mkp deutschland

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Die Leute im Umkreis von Leimbach haben ebenfalls regionale Treffen / Gruppen wo sie ihre Arbeit fortsetzen.

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Gast KommodoreB

@LoveLing: Danke für Deine ausführliche Anlalyse. Darüber werde ich nochmals nachdenken.

@HappyT und @Mondmann:

Habt Ihr denn schon solche Kurse besucht? Wenn ja, hat es Euch etwas gebracht im Sinne einer dauerhaften Bewusstseinserweiterung oder so?

Ich weiß, über die konkreten Inhalte wird wohl Stillschweigen vereinbart, vermutlich, weil da sehr persönliche Sachen besprochen werden.

Ein Kumpel von mir hat vor Jahren mal so eine Reihe von Männer-Initiations-Kursen mitgemacht und war - jedenfalls damals - sehr begeistert davon.

Genau erklären konnte er nicht, was sich da ändert durch die Initiationen. Er meinte, das könnte man nicht in Worte fassen. Aber es würde "irgendwie gut tun". Eine deutliche Verbesserung seines Verhaltens konnte ich allerdings nicht beobachten. Er schien egoistischer zu werden, aber nicht unbedingt entspannter und souveräner. Eher kautzig dickköpfig ;-) Keine Ahnung, ob das jetzt repräsentativ ist oder nicht.

Wie sieht es bei Euch aus?

Viele Grüße

K.B.

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Hey,

für mich stellt sich hier die Frage: Was steckt im Mann oder besser hinter dem Begriff der "echten Männlichkeit"? Ein indigenes Inititationsritual macht ja im Prinzip nicht männlich im Sinne des sexuellen Geschlechts und dessen Merkmalen (oder profan ausgedrückt, davon wird der Schwanz nicht länger), sondern führt den Jungen in die Rolle und die Aufgaben des Mannes, wie sie von der jeweiligen Kultur vorgegeben und auch erforderlich sind, neudeutsch würde man sagen, in seine Genderrolle ein. Die Voraussetzung für jegliche Initiation ist ja erstmal eine Gruppe oder Gemeinschaft mit entsprechenden Regeln und Werten, der man sich verbunden fühlt (sei es durch Geburt in eine solche hinein oder aus Neigung) und deren Teil man werden möchte. Das entsprechende Ritual ist dann oft eine Art Psychodrama, das durch teils extreme Erfahrung den Schwellenübertritt sozusagen ins Hirn des Initianten brennt und suggestibel für entsprechende Beliefs macht. So ist beispielsweise auch eine katholische Priesterweihe ein Einweihungsritual erster Güte, von den Aufnahmeriten studentischer oder gar mystischer Bruderschaften gar nicht zu reden.

Existiert eine "brotherhood of man" im Sinne einer homogenen Gemeinschaft mit einem inhärenten Wertesystem? Ich für meinen Teil glaube es nicht. Da braucht man sich ja nur mal in der Welt umzuschauen. Die Anforderungen an die Geschlechter haben sich entwickelt und verändert, wie sich auch unsere Kultur entwickelt und verändert hat. Die Anforderungen an einen Mann sind nicht mehr dieselben wie vor tausend, zehn- oder hunderttausend Jahren. Und das ist auch gut so. Denn lebten wir tatsächlich in der von manchen Maskulinisten gerne verbrämten Gesellschaft der Jäger und Sammler, in der eine Initiation in die Rolle für das Überleben der Gruppe essentiell war, hieße das auch, in Graves'schen purpurnen bzw. roten Welten zu leben, in der die Geister bzw. die mit dem dicksten Bizeps das Sagen haben. Auch das Mittelalter mit seiner blauen, obrigkeitshörigen Denke ist nicht unbedingt das beste Modell für persönliche Entfaltung.

Nichts desto trotz sind in diesen Kulturen tatsächlich auch maskuline Tugenden entstanden, die es lohnt, auf dem Weg mitzunehmen, ohne sich aber von ihnen regieren zu lassen. Oder wie Ken Wilber es ausdrückt, sie zu integrieren und dann zu transzendieren. Ich habe diese archetypischen Energien (Robert Moore und Douglas Gillette beschreiben sie als Krieger, König, Magier und Liebender) schon in einem gestrigen Post beiläufig erwähnt. Und ich bin der Ansicht, dass jede dieser Energien integriert und erlebt werden sollte, sozusagen eine Inititation in jeden einzelnen Archetyp erforderlich und darüber hinaus auch das Erkennen und Spüren der eigenen femininen Seite als Ausgleich wichtig ist. "Männliche" Energien ziehen ihre Kraft oft aus der Zielorientierung, dem "J" im Myers- Briggs Typenindikator, und haben somit die Tendenz, auszubrennen. "Weibliche" "P"-rozessorientierung kann da heilsam gegensteuern.

Daher ist meine Betrachtung, sich nicht in ein mitunter verbrämtes Bild von prähistorischer Männlichkeit zu fügen, sondern Initiation in jene Rollen zu suchen, zu denen man sich verbunden und hingezogen fühlt. So kann beispielsweise der energetische Krieger im Sportverein gelebt werden, der Magier im kreativen Hobby und der König in einer Führungsrolle im Beruf. Väter und Stämme haben oft - seien es bewusste oder unbewusste - Hintergedanken, natürlich immer auch zum Wohl der Gemeinschaft, was aber nicht unbedingt das Wohl des Einzelnen bedeuten muss. In diesem Sinne sind wir heute umso mehr in der Verantwortung, uns wenn nötig selbst zu initiieren, einfach indem wir unseren Bedürfnissen nach handeln. Klar, die archetypischen Energien sind unser memetisches Erbe, doch sie zu leben und gesund zu integrieren obliegt heute mehr denn je jedem einzelnen selbst. Und manche Männerseminare gehen ja auch in die Richtung, diesen Prozess unter Leitung eines Mentors erlebnispädagogisch und durch Introspektion anzustoßen.

Herzliche Grüße,

Tsukune

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Gast KommodoreB

Hi Leute, bevor ich auf den langen Text von Tsukune antworte:

Gerade eben ist mir was krasses passiert.

Ich fahre nichtsahnend vom Joggen im Wald zurück und stehe an einer Ampel.

Was seh ich da auf dem Heckfenster des Autos vor mir?

Einen fetten Aufkleber mit dem Schriftzug "www.wegdermaenner.eu". Kennzeichen: "M-UT ...". Am Steuer ein rüstiger Rentner, auf dem Beifahrersitz eine langhaarige Blondine.

Kein Witz. Da frage ich mich: Was war das? Selektive Wahrnehmung? Zufall? Schicksal?

:-)

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Gast KommodoreB

...

Daher ist meine Betrachtung, sich nicht in ein mitunter verbrämtes Bild von prähistorischer Männlichkeit zu fügen, sondern Initiation in jene Rollen zu suchen, zu denen man sich verbunden und hingezogen fühlt. So kann beispielsweise der energetische Krieger im Sportverein gelebt werden, der Magier im kreativen Hobby und der König in einer Führungsrolle im Beruf. Väter und Stämme haben oft - seien es bewusste oder unbewusste - Hintergedanken, natürlich immer auch zum Wohl der Gemeinschaft, was aber nicht unbedingt das Wohl des Einzelnen bedeuten muss. In diesem Sinne sind wir heute umso mehr in der Verantwortung, uns wenn nötig selbst zu initiieren, einfach indem wir unseren Bedürfnissen nach handeln. Klar, die archetypischen Energien sind unser memetisches Erbe, doch sie zu leben und gesund zu integrieren obliegt heute mehr denn je jedem einzelnen selbst. Und manche Männerseminare gehen ja auch in die Richtung, diesen Prozess unter Leitung eines Mentors erlebnispädagogisch und durch Introspektion anzustoßen.

Herzliche Grüße,

Tsukune

Hallo Tsukune,

danke für Deinen Text. Die von mir fett markierten Stellen gefallen mir besonders gut. Selbst ist der Mann!

Ich denke mir auch, so eine Initiation in eine Gruppe kann Sinn machen, wenn man einem Verein/ einer Freimaurerloge oder sonstigen Vereinigung im Heimatort, die einem gut gefällt, beitreten will. Aber so ein Wochenendseminar zur Initiation in die Gruppe der Männer insgesamt scheint mir, nach meinem jetzigen Wissensstand, nicht wirklich erforderlich zu sein auf dem Weg zur Persönlichkeitsveredelung.

Beste Grüße

K.B.

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Lieber TE,

ich habe Dir Stellen unterstrichen, die mir ins Auge gestochen sind.

Es scheint, dass Du andere DInge regeln solltest, bevor Du Dich wieder auf diese Frau stürzt.

Meine Buchempfehlung für Dich:

http://www.amazon.de/M%C3%A4nnlichkeit-leben-Die-St%C3%A4rkung-Maskulinen/dp/3831902852

@Topic: Ich habe noch von keiner Beziehungspause gehört, bei der es nachher dauerhaft weiterging. Also es wird schwer.

Aber mal kurz off topic:

wasch-saloon, lohnt es sich, dass Buch einfach so zu lesen? Ich habe es mal angelesen. Fand es zwar soweit ganz gut, aber da wird ständig auf diese Initiations-Kurse verwiesen, dass man nur im Kreise echter Kerle zum Mann werden kann usw.

Wie siehst Du das? Ist das Buch auch lesenswert ohne diese ergänzenden Kurse?

Siehe auch meine Fragen hier: http://www.pickupforum.de/topic/136904-initiation-und-maennerbewegung-eisenhans-rohr-leimbach-co/

Mahlzeit,

das Buch lohnt sich, in jedem Fall. Und damit meine ich nicht es nur "anzulesen", Du musst das Gesamtpaket des Buches verstanden haben und für Dich selbst auslegen.

Leimbach gelingt es hierbei gut die Probleme unserer "männlichen" Welt zusammenzufassen und abzuhandeln. Das Buch war für mich ein Augenöffner, im Gegensatz zu der meisten PU-Literatur geht Leimbach nämlich nicht über Routinen, Mechaniken, etc. an die Sache ran, sondern über den Weg der Männlichkeit. Somit findest Du viele Ansatzpunkte für den Aufbau einer gesunden, männlichen Basis im Umgang mit Dir selbst.

Eines der Kapitel widmet sich der Rolle der Mutter, ich halte es mit für das Beste, was ich bisher außerhalb von Fachliteratur im Bereich Psychologie gelesen habe. Wenn ich mir 90% der Topics in der Beziehungskiste durchlese, dann sind die meisten der Probleme beim jeweiligen Threadstarter auf dessen verschobene Fixierung und Verbindung zum weiblichen Geschlecht zurückzuführen. Viele Männer hatten einfach zu viel Mama im Leben, die Grausamkeit dieser Konstellation wird Dir beim Lesen klar. Leimbach geht auf diese Thematik wunderbar ein.

Ein anderes Kapitel beleuchtet die Beziehung zum eigenen Vater. Daraus kann jeder Mann mit einem unproduktiven Verhältnis zum eigenen Vater lernen oder das Verhältnis neu beleben.

Auch die Themen Partnerschaft und Liebe beleuchtet er. Die Botschaft ist ganz klar, Unabhängigkeit von äußeren Einflüssen.

Ob ich dazu über glühende Kohlen laufe, nackt in Hirschblut bade, oder eine Skulptur aus Walkot anfertige, das ist wohl ziemlich egal, so habe ich es verstanden. Riten und Treffen/Gruppen werden von Leimbach angesprochen und haben durchaus ihre Berechtigung, was einem als Westeuropäer zunächst natürlich einmal seltsam anmuten dürfte. Viel wichtiger ist es, dass man als Mann einen gesunden Kontakt zum eigenen Geschlecht erlernt, da dies die Basis für alles weitere ist.

Das Buch hat einen esotherisch anmutenden Teilbereich, die Kernaussagen sind dennoch klar zu verstehen.

LdS ist natürlich ein ziemliches Brett, dagegen erscheint Leimbachs Schmöker eher langweilig und zu unradikal. Es geht ihm dabei viel mehr um Persönlichkeitsentwicklung, also das, was eigentlich der Hintergedanke hinter all dem sein sollte und weniger das Aufreißen von Frauen, was eher als angenehmes Nebenprodukt dabei entstehen sollte.

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Gast KommodoreB

Mahlzeit, wasch-saloon,

super, danke für die ausführlichen Infos. Das klingt gut. Dann schnappe ich mir das Buch gleich nochmal lese weiter.

K.B.

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Gast GoGoGo

Leute, warum organisieren wir nicht einmal unsere eigene Männergruppe? Jeder hier scheint ähnliche Interessen zu haben, bereit zu sein und auf der Suche zu sein.

Warum helfen wir uns nicht gegenseitig einfach dabei? Bei einem ersten Treffen könnten wir dann ja mal besprechen wie wir uns so eine Gruppe vorstellen und wie das ablaufen soll.

Finde das ist eine tolle Idee.

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Zum Thema Vater:

Was ist wenn man seinen Vater nie gekannt hat und sicher weiß, dass dieser tot ist. Da kommt bei mir das Buch ins stocken.

Kann dies eine Lücke sein, die man nie wieder zu schließen vermag? Oder sucht man sich deshalb unbewusst Freunde aus, die teilweise 15 Jahre

älter sind?

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Auf Nimmerwiedersehn und der Kreis löst sich nach 3 Tagen Seminar wieder auf. Mehr Sinn würde doch eigentlich eine lokale Ortsgruppe machen

gibt es beispielsweise bei mkp deutschland

Hihi, ich muss lachen.

Nicht, weil ich die Idee schlecht finde oder so (ganz im Gegenteil, finde es enorm wichtig, dass Männer wieder mehr zu Männer werden und nicht so weichgespülte, metro.. ach egal, kurz: wichtig!), sondern weil mich das an den "Anti-Waschbrettbauch-Verein im Dorf in dem ich aufwuchs, erinnern ließ :D

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Hey, ich hab den Thread gerade erst entdeckt. Das Buch von Leimbach kann ich auch empfehlen. Es ist mir zwar manchmal etwas zu esoterisch, aber es gehört in jedem Fall zu den interessanteren deutschsprachigen "Männer-Büchern", die ich gelesen habe.
Natürlich macht Leimbach kräftig Werbung für seine Seminare mit Initiationen, schließlich lebt er ja davon.
Interessieren würde mich so ein Seminar schon, aber nur um meine Neugier zu befriedigen, ist mir das zu teuer.
Ich denke, dass ist eher für Leute interessant, die irgendwelche Defizite in ihrer Männlichkeit empfinden, betaisierte Ehemänner oder so was. Ich bin zwar nun auch nicht gerade der Mr. Alpha schlechthin, aber ich glaube, man braucht schon einen gewissen Leidensdruck um ein paar 100 EUR für so ein Seminar auszugeben und den habe ich nicht.

BTW...Kommodore...coole Story mit dem Rentner und der Blondine auf dem Beifahrersitz.

bearbeitet von Lucas99

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