Ich bekomme nix gebacken

12 Beiträge in diesem Thema

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Hi zusammen,

bei mir ist seit Jahren etwas nicht mehr ok was ich leider ohne Hilfe nicht ergründen kann. Ich habe tolle Ideen wie auch schon früher aber das Problem heute ist, dass ich nichts mehr davon in die Realität umsetze. Ich bekomme mehr oder weniger Impulse X oder Y zu tun und weiss genau dass es sehr cool werden könnte aber wenn es soweit ist, schiebe ich alles vor mir hin, finde Ausreden und mache es einfach nicht obwohl mir danach wäre. Was zum Teufel ist das?

Beispiele:

Ich war früher sehr gut bei digitaler Musikproduktion und würde mega gern wieder beginnen Beats zu basteln, habe mega Equipment und alles da was man braucht aber ich setze mich nicht ran und fang einfach mal an.

Würde gern ein zusätzliches Studium belegen welches mein Interesse weckt und auch im Job sehr gelegen käme. Die Möglichkeiten sind da aber ich melde mich nicht an und habe Angst haufenweise Gebühren zu zahlen und es nachher nicht duchzuziehen.

Auch mal allein im Winter in den Urlaub fahren, abschalten, Sonne tanken und von allem weg, das wäre mega. Würde ich gern tun aber mache es nicht :(

Das sind nur wenige Beispiele von vielen und das Problem ist dass ich glaube ich bekomme selbst Impulse für Dinge geliefert die widerspiegeln wie und wer ich wirklich bin aber all das nicht wahrnehme in der Praxis. Weshalb ist das so? Kennt Ihr das? Und sorry, der Spruch "Den Arsch rumkriegen..." ist hier nicht einfach so angebracht denn wenns nur das wäre, hätte ich mich längst selbst überwunden aber das ist es anscheinend nicht.

Danke Euch.

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"Den Arsch rumkriegen..." ist hier nicht einfach so angebracht denn wenns nur das wäre, hätte ich mich längst selbst überwunden aber das ist es anscheinend nicht.

Doch, genau das ist es. Was soll es sonst sein? Der Mensch ist nun einmal faul. Einfach machen, anfangen, dann wird das schon was. Ist wie mit dem Approachen, gamen etc. Man findet tausend Gründe ein Mädchen nicht anzusprechen. Ich hab auch mega oft keinen Bock aufs Training, vor allem nicht, wenn ich alleine gehe. Wenn ich aber erst einmal da bin ist es mega geil, gibt nichts besseres.

Ich hab auch selten Bock meine IDE anzuschmeißen, um etwas zu programmieren. Ich denke mir auch nicht unbedingt morgens um 5 "geil, gleich zur Uni fahren". Wenn ich es dann aber einmal angefangen habe macht es mir Spaß.

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Dieses Problem mein junger Padawan haben sehr viele.

Ich kenne diese Hürde auch selbst sehr gut, obwohl ich einigermaßen diszipliniert und organisiert bin verschwende ich zwischendurch zu viel Zeit anstatt diese produktiv in Ideen umzusetzen.

Und wie Real Gentlemen schreibt: Eigentlich ist nur das anfangen das Problem. Der Rest läuft dann meist von selbst.

Einige Tipps:

-Erstell dir einen Plan für alle deine Ziele. ich pflege sowohl privat als auch beruflich meine offenen Punkte und Meilensteine in OneNote. Dann sehe ich den Fortschritt.

-Bau dir eine Belohnungliste. Für je eine viertelstunde in einem produktiven Thema gebe ich mir einen Punkt. Für diese Punkte gönne ich mir dann am Monatsende etwas.

-Rede über deine Ambitionen und Ideen mit anderen. Du kriegst neue Eindrücke und motivierst dich durch solche Gespräche meist selber.

-Nimm dir am Anfang nicht zu viel vor, weil das kann einen schnell stressen und demotivieren. Steiger dich langsam.

Aber mein Spezialtipp:

-Such dir einen oder mehrere Gleichgesinnte. Nichts, also wirklich garnichts, pusht einen so gut wie ein Team mit gleichen Ambitionen.

Aber es muss unbedingt jemand motiviertes sein und keiner der dich ausbremst, weil ihm selber die Motivation fehlt. Kein Schwätzer, sondern ein Macher.

So jemand zu finden ist teilweise schwierig, aber es lohnt sich. Auch deshalb sollte man über seine Ambitionen reden.

Der Mensch ist ein Gewohnheitstier. Du musst die ersten 4-8 Wochen überstehen und dann läuft es wie von selbst. Das ist wie mit dem Sport.

Edit: Super Beitrag roolio! Danke dafür!

Edit2: Tools dafür wären zum Beispiel das FireFoxAddon LeechBlock (was ich mir selbst installiert habe um Social Networking Seiten wie facebook,Youtube oder auch dieses Forum auf ein Minimum zu reduzieren) oder falls der innere Schweinehund einen zum deaktivieren der Optionen verleiten sollte das Programm Cold Turkey. Hier ist ein deaktivieren des Selbstschutzes ohne weiteres gar nicht möglich.

bearbeitet von Dur-Kadenz
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Da könnte man jetzt weit ausholen. Ich sage einfach, gönn dir mal einen Tapetenwechsel. Das braucht der Mensch, ist erwiesen.

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Gute Beiträge.

Achte stes darauf deine Ziele nicht im Konjunktiv zu formulieren.

Also nicht so wie du es in deinem Beitrag gemacht hast.

"Ich bastel Beats" statt "Ich würde gerne wieder Beats basteln"

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Möchte mich an dieser Stelle einmal selbst zitieren:

Da es dir scheinbar wirklich um Techniken gegen Prokrastionation geht, möchte ich dir den Kurs "moocen-gegen-chronisches-aufschieben" bei iversity.org empfehlen. Mache den Momentan selbst gerade. Ist zwar etwas aufwändig teilweise, aber es lohnt sich.

Kurzbeschreibung:

Ein Onlinekurs anhand von Videos und Arbeitsblättern der über Prokrastination aufklärt und gleichzeitig zeigt wie man diese Muster durchbrechen kann. Die Kursleiterin ist Magister der Psychologie und arbeitet für die Uni Karlsruhe.

Denke das könnte dir helfen.

Wichtigster Tipp wohl: Spalte deine Ziele in kleinere Teilziele und schreib sie dir auf!

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Finde den MOOC bei Iversity sehr interessant, leider ist dieser seit dem 27.10. geschlossen und die Fragebögen nicht mehr aufrufbar. Lohnt es sich trotzdem alle Kapitel durchzuarbeiten oder wäre das nur halb so viel Wert?

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Ich find's krass, dass alle immer produktiv sein wollen...es geht doch nichts über "verschwendete" Lebzeit beim schauen von Filmen, zocken etc.

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Alles in richtiger Dosierung.

Es gibt m.M. nix geiles als Zeit zu verschwenden, nachdem man zuvor was gebacken bekommen hat.

Nur Zeit zu verschwenden macht zumindest mich meistens nach einiger Zeit unzufrieden.

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Wichtig sind auch, die Dinge die du vorhaben willst in kleine Schritte zu unterteilen, hast du ein Blockade und schiebst etwas vor, dann mach es noch kleiner.

Genau wie bei einer chemischen Reaktion ist es wichtig, dass man eine gewisse Startenergie aufbringt, nur um eine noch größere Energie freizusetzen.

Sobald du das geschafft hast, bist du im Flow und du machst dir dann überhaupt keine Gedanken mehr.

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Klingt nach Prokrastination.

Mögliche Gründe:

  • Perfektionismus
  • Keine oder falsche Motivation
  • Hyperbolic Discounting (Lieber jetzt eine Folge deiner Lieblingsserie schauen (direkte Belohnung), anstatt über Jahre hinweg 3h/Tag zu investieren, um (eventuell) einen besseren Job zu landen (längerfristige Belohnung)
  • The Divided Self (die "Person", die die Pläne macht und die "Person, die scheitert diese umzusetzen, sind zwei verschiedene "Personen")
  • Vernachlässigung der "4-Körper" (Du bestehst aus 4 Körpern (dem physischen, dem geistigen, dem spirituellen und dem emotionalen Körper - wird einer vernachlässigt, führt das zu Motivationslosigkeit)
  • Angst vor zu wenig Erholung (Der Urmensch brauchte ausreichend Ruhe, damit er während Gefahrensituationen fit war - dies ist noch in uns verankert, jedoch fällt es vielen schwer die richtige Menge einzuschätzen)
  • Falsche Einschätzung von Belohnungen in der Zukunft (dein Unterbewusstsein denkt sich "Was bringt es mir, wenn ich jetzt x Stunden in Aktivität y investiere?")

Mittel gegen Prokrastination:

  • 2-Minuten-Prinzip - nehme dir vor etwas nur 2 Minuten lang zu machen (wirklich nur 2 Minuten), so fällt es dir viel leichter etwas anzufangen (was ja oft der schwierigste Schritt ist). Anschließend hast du statt der Wahl "Aktivität x anfangen oder nicht?", die bessere Wahl "Aktivität x weitermachen oder nicht"
  • To-Do Listen - aber nicht zu lange (10+ unerledigte Aufgaben können demotivierend sein) und statt konkreten Zielen (5 Seiten für Arbeit x verfassen) er vage Ziele (2 Stunden in Aktivität x investieren), sonst klammerst du dich zu sehr an die Vorgaben und schaffst vielleicht gar nichts
  • Ziele und Belohnungen visualisieren - stell dir ein zukünftiges "Ich" vor, welches alles erreich hat, was du dir vorgenommen hast und versuche dich in die Gefühlslage zu versetzen. Manchmal hilft es auch dieses "Ich" physisch zu visualisieren (Zeichnen, Video etc.)
  • Ablenkungen eliminieren - hol dir ein spezielles Programm, welches bestimmte Seiten (Facebook, 9Gag etc.) für eine bestimmte Zeit blockt. So bleibt dir nichts anderes übrig, als mit Aktivität x anzufangen.
  • Teile deine Ziele mit anderen - erzähl deinem Freund, dass du in x Monaten einen geilen Track erstellen wirst (Studien haben gezeigt, dass geteilte Ziele um ein vielfaches öfter erreicht werden)
  • Belohne dich selbst bei erreichten Meilensteinen - gehe ins Kino, gehe feiern, kauf dir etwas schönes (Pawlowscher Hund: dein Unterbewusstsein merkt sich "Aha, ich werde belohnt, wenn ich etwas erreiche")
  • erschaffe Gewohnheiten - du stellst dir niemals die Frage (hoffe ich), ob du dir die Zähne putzen sollst, da es eine Gewohnheit ist. Man geht davon aus, das sich eine Gewohnheit nach ca. 3 Wochen einstellt. Also versuche jeden Tag eine Stunde Aktivität x zu machen und bald wird es zur Gewohnheit. Man kann zum Beispiel mit Mini-Gewohnheiten starten (z.B. jeden Tag 10 Liegestütze)
  • Die Gewichtung von Prioritäten richtig setzen - man kann nicht nichts tun. Jedoch haben Aktivitäten eine unterschiedliche, subjektive Priorität
  • Pomodoro Technik - 1. 25min wirklich konzentriert arbeiten 2. 5min Pause 3. 25min arbeiten 4. 10min Pause 5. 25min arbeiten 6. 15min Pause usw. bis die Pause eine Länge von 25min erreicht. So hast du über 2 Stunden lang wirklich konzentriert gearbeitet. Der Trick dabei ist auch, dass dein Unterbewusstsein die Pausen vor Augen hat, und somit keine Angst vor zu wenig Erholung hat. Und du hast etwas, worauf du hinarbeiten kannst (in der Schule konnte man ja auch nie die Pausen abwarten)
  • Aktivitäten sollten Spaß machen - vielleicht macht dir die digitale Musikproduktion keinen Spaß und du hast (vielleicht Unterbewusst) aus "falschen" Motiven damit angefangen (Ruhm?Geld?Weil es hip ist?)
  • Mache dir selbst Angst - male dir ein Worst-Case-Szenario aus, bei dem du auf dem Sterbebett liegst und nichts erreicht hast (Angst ist ein sehr starker Motivator)
  • setze dich in Konkurrenz mit anderen - deshalb gibt es auch Schulnoten
  • Erhöhe dein Selbstbewusstsein - oft denken sich viele "Perfekt oder gar nicht" - löse dich von diesem "Ultimatum" und sei dir deiner Stärken bewusst
  • Motivierende Artikel/Filme/Talks etc. - in deinem Fall könntest du dir zum Beispiel Livesets von Tomorrowland anschauen oder Interviews von berühmten Produzenten anhören/lesen

Zu guter Letzt:

reverse-procrastination2.jpg

Fang mit dem langweiligsten Punkt auf deiner To-Do Liste an und beginne dich mit anderen Punkten auf dieser Liste abzulenken (Beispiel: statt für die Bioklausur zu lernen, beginnt Schüler x damit Vokabeln für Französisch zu pauken)

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