Grenzen beim Vorstellungsgespräch

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Hallo,

mich würde die Sichtweise von (erfahrenen) Personalern und Bewerbenden interessieren.

Welche Fragen und Aussagen sind für euch ein Zeichen das es nicht passt oder zu weit geht?

Ich habe mich für eine Position (Pricing) beworben, in der mir leider die Berufserfahrung fehlt, dies aber kein K.O.-Kriterium ist. BWL-Hintergrund (Ausbildung) aber absolut notwendig. In meiner Ausbildung (Schule u Studium) hatte ich immer BWL-Schwerpunkt, über Weiterbildungen aber einen zusätzlichen Kommunikationsschwerpunkt entwickelt. Dadurch hab ich nebenberuflich unterrichtet.

Ich kann mittlerweile mit kritischen Fragen umgehen (hatte einige und teils schon schwierige Gespräche) und habe auch kein Problem damit. Bei dem Gespräch aber hatte ich das Gefühl vollkommen fehl am Platz zu sein. Es wurde jedes Detail hinterfragt, selbst eine mittelmäßige Note zu Schulzeiten, musste argumentiert werden. Neben Noten wurden meine längere Studiendauer, meine fehlende Berufserfahrung, etc. durchgekaut. Antworten habe ich immer parat. Im Endeffekt wars aus meiner Sicht aber immer negativ behaftet: Verteidige dich! Weniger ein Gespräch, sondern mehr Verhör.

Ich kann verstehen, wenn Unternehmen gute Mitarbeiter wollen und bereits mehrjährige Erfahrung in dem Bereich vorweisen können. Während des einstündigen Gesprächs habe ich mich immer mehr gefragt: Wollen die mich überhaupt noch? Höhepunkt war dann seine Vermutung, aufgrund meiner Unterlagen glaube er, ich hätte mehr Kompetenzen in meinem Kommunikationsschwerpunkt (drei Jahre Erfahrung), im Vergleich zu meiner 10jährigen BWL-Ausbildung. Das fand ich dann unverschämt. Ich hab zwar alles beantwortet und war immer respektvoll und höflich, bin aber mit dem Gefühl rausgegangen: Wieso haben die mich eingeladen? Selten so ein ungutes Gefühl während eines Gesprächs entwickelt.

Wie stuft ihre eure VG ein? Wann ist bei euch das Maß voll bzw. hattet ihr jemals ein ähnliches Gefühl?

(Bitte keine Antworten a la, wenns dich nicht interessiert, lass es. Erfahrungsaustausch ist mir wichtiger)

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Hatte mal ein eher schlechtes Vorstellungsgespräch. Die Sache ist, in solchen Situationen wirklich gelassen bleiben. Wenn die natürlich dreist werden, würde ich aufstehen und gehen. War aber noch nie so weit bei mir. Du musst Dich halt immer fragen, ob Du in einem Unternehmen arbeiten willst, in dem es eine solche Unternehmenskultur gibt.

Ich würde auch dreist in der "Was haben sie noch für Fragen"-Runde dreist fragen, wenn es vorher wirklich schlimm war und ich bereits die Stelle abgeschrieben habe innerlich "Von meinen Bewerbungsunterlagen her müsste ich ja grundsätzlich zur Stelle passen, sonst hätten sie mich nicht eingeladen. Im Gespräch hatte ich aber das Gefühl, dass es kein Gespräch sondern eher ein Verhör war. Wieso laden sie Personen zum VG ein, wenn diese sie bereits von den Unterlagen nicht überzeugen?"

Damit verspielst du natürlich jedwede Chance und bist raus. Kann sein, dass das Gespräch dann sofort beendet ist. Ich würde sowas nur machen, wenn ich absolut nicht mehr den Wunsch verspüren würde, zukünftig dort zu arbeiten. Danach würde ich das Gespräch beenden.

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Du musst Dich halt immer fragen, ob Du in einem Unternehmen arbeiten willst, in dem es eine solche Unternehmenskultur gibt.

This. Selbst falls es ein Problem dieser Person ist - wieso kann so jemand dort arbeiten? Wenn das Fachliche eher strikt getrennt ist (technische Berufe), vielleicht eher auf die Leute gucken, ob man mit denen klarkommen kann. Kann man durchaus klar erkennen im Erstgespräch.

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Wenn man evtl. nicht die Erfahrung oder nicht den Fachlichen Background hat...

dann muss man andere Eigenschaften an sich herausarbeiten/herausstellen und so darlegen, dass man aufgrund dieser geeignet ist.

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Gast Quanah

Du musst Dich halt immer fragen, ob Du in einem Unternehmen arbeiten willst, in dem es eine solche Unternehmenskultur gibt.

This.

+1

Ich hatte zweimal im Leben VGs, in denen ich mich zunehmend nicht wohlgefühlt habe.

Beim ersten Mal dachte ich noch, der Typ führt ein Stressinterview und freute mich, dass ich mich dem Anschein nach so gut geschlagen habe, so dass er mich später einstellte. Es wurde eine Katastrophe - er war genau SO wie er sich im VG gegeben hatte. Und ich war schlauer.

Beim zweiten Mal war es ein Gespräch von 5 Leuten, wobei einer, mit dem ich später gar nicht wirklich zu tun gehabt hätte, permenent dazwischen gegrätscht hat. Die Art und Weise wie er es tat, brachte mich immer stärker in eine Rechtfertigungshaltung, die mir missfiel. Interessanterweise wurde ich dennoch zum zweiten Gespräch geladen - und ging mal hin, weil ich neugierig war, ob sich daran etwas geändert hat. Die Chose lief dann aber nach dem gleichen Muster ab. Ich blieb zwar bis zum Ende, aber es war klar, das funktioniert so für mich nicht.

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Ich will bei Vorstellungsgesprächen auch immer den dabei haben mit den ich später wrirklich arbeite als DIREKTER Vorgesetzter.

Oft ist das spätestens im 2. Gespräch so. Aber manchmal bekommt man auch nur den "übergeordneten". Hab ich schon erlebt.

ich erwähne es immer ausdrücklich.

Oder hole mir zumindest den Kontakt. Und nehme dann vor meiner Entscheidung erstmal noch persönlich Kontakt auf.

bearbeitet von MrJack
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Ich würde die Situation ad absurdum führen und neben der 3 in Sport noch erwähnen das du beim Hampelmann schon im Kindengarten nicht der Beste warst.

Wieso schickst du Zeugnis aus der Schulzeit mit?

Die kriegen von mit Abizeugnus, Diplomzeugnis und was da noch so war.

Demnächst würde ich das Abizeugnis schon gar nicht mehr mitschicken, nur noch Diplomzeugnis und Co.

Ich würde weiterhin den Spieß umdrehen und nachfragen ob ein 1.0er Durchschnitt ein Garant für gute Leistungen sind - ob soziale Kompetenzen, da man sich für sizial dynamik interessiert, nicht auch was wert sind etc.

Ich hatte schon Gespräche wo ich lesen konnte das der Chef "cooler Typ" aufgeschrieben hatte, es wurde dann aber nix weil die einen Hungerlohn zahlen wollten..

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Ich war mal bei einem VG, mit dem Chef und dem direkten Vorgesetzten. Außerdem war ein früherer Chef von mir dabei (hatte mich empfohlen). Ich bekam nach 4 Min. raus, dass der Vorgesetzte erst 45 war. Ich war schockiert. Er sah aus wie 55. So ca. 20 Min. später keimte in mir der Verdacht auf, warum er so alt aussah. Der Chef war ein Arschloch. Machte mich die ganze Zeit runter, fragte nach Schulnoten (hatte zu diesem Zeitpunkt 5 Jahre Berufserfahrung und Studium hinter mir, was interessieren Noten aus Klasse 12 ?!?).

Dann kam die Fragerunde. Ich hatte schon zu diesem Zeitpunkt ein schlechtes Gefühl. Deshalb fragte ich, wie die Stelle denn entlohnt werden würde, schließlich hatte ich ein ungekündigtes Arbeitsverhältnis und wollte mich nicht verschlechtern. Antwort: O-Ton "Wir sind doch hier nicht im Puff, wo man zuerst nach Geld fragt. Erst einmal kommt die Leistung und DANACH reden wir über Geld".

Ich ging aus dem Gespräch, rief den Personalvermittler an und sagte ihm: "Der Typ ist ein absolutes Arschloch. Und das wussten sie auch im Vorhinein. Wieso warnen sie mich nicht wenigstens vor und wieso bieten sie mir überhaupt eine solche Stelle an ?".

Ich habe mit dieser Personalvermittlung nie mehr zusammengearbeitet. Weder als Kandidat, noch als Arbeitgeber.

Es gibt ein paar Personaler, die "Stressinterviews" führen. Ich persönlich halte davon nichts, weil es die Atmosphäre total vergiftet, wie der TS ja auch schon geschrieben hat. Meines Erachtens ist ein Stressinterview hier auch nicht notwendig, schließlich hat er sich nicht in einem Atomkraftwerk beworben. Manch ein Personaler mag das tun, weil er damit sein Ego pusht. Selten wird es ein Personaler aus logischen, rationalen Gesichtspunkten heraus tun. Wenn doch, dann schwenkt er nach ein paar Minuten wieder auf die Comfort Schiene. Denn die "echten" Personaler wissen allesamt eines:

Das Unternehmen funktioniert, weil die Menschen darin gute Arbeit leisten. Und das machen sie deshalb, weil sie es gerne tun und sich im Unternehmen wohlfühlen.

Ich würde in solchen Situationen IMMER auf mein Bauchgefühl hören. Fühlst Du Dich nicht wohl, dann lass die Stelle sausen und such weiter. Bin ich bislang immer gut mit gefahren.

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Ich nehme überkritsiche Fragen oder Dinge, die eigentlich lachhaft für die Stelle sind, auch eher als Spiel wahr.

und so sollte man das auch betrachten. Mehr ist es nicht.

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Antwort: O-Ton "Wir sind doch hier nicht im Puff, wo man zuerst nach Geld fragt. Erst einmal kommt die Leistung und DANACH reden wir über Geld".

Hätte ich gleich abgebrochen das Gespräch.

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Antwort: O-Ton "Wir sind doch hier nicht im Puff, wo man zuerst nach Geld fragt. Erst einmal kommt die Leistung und DANACH reden wir über Geld".

Hätte ich gleich abgebrochen das Gespräch.

Ist natürlich ein Graus, was da bei TC84 abging. Und ich kann ihn absolut verstehen.

Zu erwähnen sei aber und das ist mehr für andere User hier gedacht: Im ersten Gespräch wird nie nach dem Gehalt gefragt. Man wartet, bis man danach gefragt wird. Weiter ist es so, dass ein Personalvermittlungsbüro normalerweise immer weiss, in welchem Bereich das Salär liegt. Am besten fragt man bei denen vor dem Gespräch nach.

Ich hatte jetzt gerade einige Bewerbungsgespräch und fand es sehr interessant. Ein Stressinterview habe ich nie erlebt, obwohl ich mich für qualifizierte Berufe im Finanzbereich beworben habe. Es waren allesamt aber grosse Unternehmen, die einen sehr guten Ruf genossen.

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Worst Case beim Thema Gehalt war das ich ja gefragt wurde.

Ich habe dann geantwortet das es in dem Unternehmen ja sicherlich einen Tarifvertrag gäbe - nein gibt es nicht, jedes Gehalt einzeln ausgehandelt.

Ok - Summe war damals ich glaub 40k im Jahr oder so. Keine Ahnung. Frisch den Abschluß gemacht, wollte einfach mein eigenes Geld verdienen. Heute frag ich mich ernsthaft wer für so wenig bzw. weniger arbeiten geht mit einem ordentlichen Hochschulabschluß.

Einer meiner Gegenüber hat gleich dicke Backen gemacht, der nächste hat sich die Haare gerauft - schönes Schauspiel, ohne Frage.

Habe ihm dann mal vorgerechnet was ein Dachdecker verdient im Jahr, das ich 4,5 Jahre studiert habe und jetzt nicht für das gleiche Geld arbeiten gehe.

Hab nie wieder was von der Bude gehört - ich würde mittlerweile, mit meinen Referenzen, das Ding Volley nehmen und ihm klar sagen das er mir was bieten muss wenn er mich haben will.

Ich habe Headhuntern schon Körbe gegeben weil ich denen einfach gesagt habe das ich für 50 Euro Netto Mehr nicht umziehen.

Ab 500 Euro kann man weiterreden - wobei ich auch fast nicht mehr im Tarifvertrag drin bin, wenn alles so weiter läuft.

Bei Stellen wo das Level/Gehalt bekannt sind, da habe ich das Thema bisher nicht angesprochen im ersten Gespräch.

Meine Position bezüglich der Geldfrage ist aber eine andere wenn ich eine Zusage habe ;)

Denkt mal drüber nach, eigentlich ist die Gehaltsfrage überflüssig -> das kann man nach der Zusage viel besser machen.

Sklavenhändler nutze ich mittlerweile nicht mehr, durch meine Anstellung in einem deutschen Unternehmen wäre ein Sklavenhändler ein Rückschritt für mich zumal es meistens bei meiner Gehaltsforderung oft schon scheitert. Ich empfehle ihnen dann immer die Top ausgebildeten Bachelors oder aus China, you get what you pay for - in den ersten 2 Minuten des Gesprächs.

Oft nerven die sonst zu lange. Screening, wie mit den Mädels - wenn kein Frame geht der für mich befriedigend ist (Geld im Job / Sex bei den Frauen) kann das recht schnell abkürzen.

Interessant ist es da bei größeren Firmen (ohne Händler) das die irendwann doch wieder anrufen und angeblich doch was gehen tät etc. pp.

-> Nächstes mal nochmal paar Euro draufhauen, man war also immer noch der billigste..

bearbeitet von TC84

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ist immer die Frage aus welcher Position man kommt.

Braucht man den Job oder hört man sich nur um.... Für weniger als 20% mehr würde ich auch nicht ins Ungewisse wechseln.

Und dann sind ja gewisse Dinge auch immer klar. Lade ich einen mit 5 Jahren Berufserfahrung im Bereich IT Consulting/Projektmanagement ein...

Dann wird der nicht für 50k wechseln... Wahrscheinlich nichtmal für 60k... Sollte eine Firma auch wissen :)

Generell frage ich jedoch beim 1. Gespräch auch nicht selbst nach dem Gehalt. Fragen meinerseits betreffen erstmal den Job an sich.

Das Thema Gehalt -> Das frägt entweder der Arbeitgeber am Ende des 1. Gesprächs . Oder es wird beim 2. Gespräch diskutiert.

Eben auch deswegen, weil bestimmte Gehaltsbereiche eigentlich sowieso jedem klar sind....

Gibt ja in der Regel immer 2, teilweise 3 Gespräche... Jedenfalls bei den Jobs die für mich in Frage kommen würden.

bearbeitet von MrJack

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Ja aber selbst wenn du ihn brauchst.

Der Bewerbungsprozess (wenn es keine 2 Mann Pommesbude ist) ist abgeschlossen.

Akten gesiebt - du bist der Favorit.

Da beim Gehalt zu Fragen welche Entwicklungsmöglichkeiten es gibt weil einem das was es gibt zu wenig erscheint ist eine diplomatisch einfach umzusetzende Frage. Für beide Seiten.

Erstes halbes Jahr (Probezeit) und DANN?

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Ich hatte schon ein paar Bewerbungsgespräche und kann nur sagen das alle bis auf eins nett oder zumindest neutral/fair waren. Das eine war allerdings eine richtige Horrorvorstellung, komischerweise bekam ich trotzdem die Zusage, die ich dann dankend ablehnte. Irgendwo war einfach der Punkt erreicht an dem ich dort nicht arbeiten wollte. Übringes ist es vollkommen legitim auch im ersten Gespräch nach dem Gehalt zu fragen, gerade wenn man aus einem bestehendem Arbeitsverhältniss wechseln würde.

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Gast Kuddel

Kriterien, die sich heranziehen lassen, um ein Unternehmen als eher schlecht einzustufen, gibt es etliche.

Mich wundert im Grunde, dass einige hier vereinzelt schlechte Interviews hatten. Ich selbst hatte in 10 Jahren eigentlich nur wenige gut geführte Interviews.

Dinge, die mir schon passiert sind und die alle mehr oder weniger stark gegen eine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen sprechen, sind z.B.

- Unternehmen will im Vorfeld keine Anreisekosten übernehmen (kein Ausland oder so etwas)

- Unternehmen führt "Verhöre" statt Gespräche durch (So wird dann auch die Unternehmenskultur sein)

- Personaler leitet federführend das Interview (Wer sucht einen Mitarbeiter und übernimmt die Verantwortung für die Entscheidung? Der Personaler? Wohl nicht!)

- Bearbeitung der Bewerbungsprozesse ziehen sich ewig hin (Wie viele gute Mitarbeiter hat das Unternehmen dadurch NICHT gewonnen, weil diese sich dann für schnellere Unternehmen entschieden haben? Welche Rückschlüsse lassen sich dadurch im Schnitt wohl auf die bestehenden Mitarbeiter ableiten?)

- Bewerbungsprozess ist zu kurz (Wer nach einem Gespräch ein Vertragsangebot auf den Tisch legt, hat sich nach meiner Erfahrung keine Gedanken darüber gemacht, dass es von BEIDEN Seiten passen muss)

- Unternehmen weicht der Beantwortung echter - also ggf. kritischer - Fragen des Bewerbers aus oder versucht diese zu reframen, um wieder in den Verhörmodus zurückzukommen

- Verantwortliche wenden simple Umgangs- und Höflichkeitsformen nicht beim Bewerber an (Ich hatte bei so etwas auch schon gedacht, dass das so eine Art Stresstest sein soll, um zu schauen, wie der Kandidat sich verhält => Fehler!)

- sofern man schon einige Personalvermittler kennt, kann man teilweise von der (fehlenden) Qualität der Vermittler auf das Unternehmen schließen

Für ein gutes Vorstellungsgespräch würde ich mittlerweile zuerst folgende Kriterien, nach Priorität geordnet, heranziehen:

1. Man geht aus dem Gespräch mit einem guten Gefühl (nicht in Bezug auf ein Vertragsangebot, sondern auf den Umgang), weil man sich als willkommener Gast gefühlt hat

2. Man hat sich vor allem mit den Personen unterhalten, die für die Entscheidung auf Seite des Unternehmens gerade stehen

3. Das Gespräch drehte sich darum, inwiefern die gegenseitigen Voraussetzungen und Vorstellungen zusammenpassen und nicht darum, ob der Bewerber geeignet ist

4. Es werden insbesondere auch die eher kritischen Fragen an das Unternehmen von diesem auch ernsthaft und glaubwürdig beantwortet

5. Das Unternehmen trifft schnelle Entscheidungen, ob es von seiner Seite aus weitergehen soll und kommuniziert dies entsprechend

Darüber hinaus kann es dann passen oder nicht, aber aus meiner Berufspraxis fehlt es in mindestens 80 - 90 % der Gespräche schon an diesen Voraussetzungen.

Tendenz geht dahin, dass es bei Mittelständlern oder KMU's solche und solche geben kann. Bei Konzernen hingegen sind die Strukturen oft schon völlig verhunzt.

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Danke für eure Antworten, die sind sehr hilfreich.

Ich bin mit einem schlechten Bauchgefühl aus dem VG gegangen. Mittlerweile achte ich sehr auf den Ausdruck meines Gegenübers, um mir einen ersten Eindruck zu verschaffen (funktioniert ein Miteinander auf menschlicher Ebene). Nachdem ich permanent in einer Rechtfertigungsposition war, hat sich dadurch ein Bild einer möglichen zukünftigen Zusammenarbeit ergeben. Nachdem er mir bereits bei jedem möglichen Detail auf den Zahn gefühlt hatte, war ich immer mehr überzeugt, dass es so bei der Beurteilung meiner Arbeit ablaufen würde. Irgendwo möchte ich doch selbstständig arbeiten können, ohne dass mir jemand permanent auf die Finger sieht.

Ich werde morgen noch eine Absage bzw. Zurücknahme meiner Bewerbung an das Unternehmen formulieren.

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Auch wenn Offtopic:

Erinnert mich an meine Zivizeit, als ich einer der Letzten war, die noch gemustert wurden (Zeit wurde da schon von 9 auf 6 Monate verkürzt).

Hab mich damals in meinem Ort an mehreren Stellen erkundigt und habe mich mit der Pastorin in der Pfarrei verabredet (Hausmeister, Essen ausfahren, usw.). Sie hat mich in Empfang genommen und wir sind dann durch einen Raum gelaufen, in dem 4 Leute saßen. Habe mir nichts dabei gedacht, dachte nur wir gehen weiter und dann meinte Sie, ich solle Platz nehmen.

5 LEUTE!!!! haben mich dann unter Beschuss genommen, wie ich zu Gott stehe usw. Übelstes Kreuzverhör. Hab mich als Atheist ausgegeben. Wollte schon fast aufstehen und sagen: "fickt euch!". Meinten dann, sie melden sich bei mir. Ich kann ja auch noch um das Gebäude laufen und mir die Pfarrei ansehen. JA GENAU, MACHE ICH NATÜRLICH.

Kaum komm ich nach Hause, läuft mir meine Mutter schon entgegen und sagt, dass die Pastorin angerufen hat, dass sie mich gerne nehmen würde.

Wie realitätsfremd muss man eigentlich sein. Bei den anderen Stellen haben sie mich mit Handkuss Empfangen. Einer rumänischen Hilfskraft muss man das doppelte zahlen.

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Würde erst absagen nach einer Zusage. Alles andere bekräftigt die in ihren Methoden nur a'la "wusste ich es doch gleich".

Am Besten per Telefon ihm sagen das die Art und Weise des Gesprächs dich abstand von der Zusammenarbeit nehmen lässt.

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Gast Kuddel

Wenn es keine sachlichen Gründe gibt, eine Position absagen zu "müssen", dann würde ich das auch lassen.

Das erste persönliche Ziel ist es zunächst, soweit möglich, herauszufinden, ob man dort arbeiten möchte. Wenn das nicht der Fall ist, ist es kein sinnvolles zweites Ziel, in irgendeiner Art "zu gewinnen", weil man zuerst abgesagt hat.

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Insgesamt hat die Allgemeinheit aber einen Gewinn wenn du direkt absagst, da die Firma nicht Zeit verschwenden muss, einen Vertrag oder Gehalt zusammenzubasteln, wenn du ohnehin absagen wirst.

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