Karrieretipp: Erstausbildung für Steueroptimierung Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 0

[Zooler 1852]

Liebe angehende Studenten,

es gibt derzeit ein Steuerschlupfloch, um die Kosten für ein Studium als Werbungskostenabzugsvortrag auf die späteren Gehaltszahlungen geltend zu machen. Dieses Steuerschlupfloch soll bald gestrichen werden, wird allerdings höchstwahrscheinlich beim Bundesverfassungsgericht anhängig werden.

Worum geht es?

Die Kosten für eine zweite Ausbildung - nicht Studium - können im Rahmen der späteren Berufs lohnmindernd im Rahmen des Werbungskostenabzugs geltend gemacht werden. Voraussetzung ist, dass es sich bei den Kosten um diejenigen für eine zweie Ausbildung handelt. Allerdings stellt der Bundesfinanzhof sehr geringe Hürden für eine Erstausbildung. Bereits eine 4-monatige Sanitäterausbildung oder eine Ausbildung als Stewardess/Steward reicht aus, um das nachfolgende Studium als Zweitausbildung zu qualifizieren und in den Genuss des Werbungskostenabzugs zu kommen.

Daher mein Tipp: Falls ihr Medizin in Ungarn studieren oder Pilot werden wollt oder an einer privaten Uni euren BWL-Bachelor machen wollt, macht vorher einen zweiwöchigen Gabelstaplerschein, eine Rettungsani-Ausbildung etc. Die Anforderungen an die Erstausbildung sind gering, wichtig ist, dass ihr damit arbeiten und Geld verdienen könnt. Es muss keine zweijährige Berufsausbildung sein.

Im Rahmen der nächsten Gesetzgebungsrunde wird dieses Steuerloch zwar bald geschlossen, aber man geht davon aus, dass dagegen Verfassungsbeschwerde mit Aussicht auf Erfolg eingelegt wird (oder halt eine Richtervorlage an das BVerfG).

Ihr solltet eure Chancen nicht ungenutzt lassen, denn die Kosten eines Medizinstudiums in Ungarn zum Beispiel können sich locker auf 60tsd Euro belaufen, die ihr dann im Anschluss an das Studium im Rahmen eurer ersten Arbeitsstelle lohnsteuermindernd berücksichtigen lassen könnt.

[Hak 47]

Hey danke hört sich interessant an.

Ich studiere im 3. Semester und habe davor noch eine schulische Ausbildung gemacht ("Statlich geprüfter Informationstechnischer Assistent"). Soweit ich weiß sollte das ausreichen. Weißt du wo genau ich mich weiter informieren kann?

[Zooler 1852]

Das reicht...schön belege etc aufbewahren von allen kosten...dann.nach Ende des Studiums zum Steuerberater.

[derFritz 10]

Zur Info: Diese Lücke hat sich durch die Änderung des Einkommensteuergesetz (zum Teil) erledigt. Der Gesetzgeber regelt nun, dass eine Erstausbildung im Sinne des EStG mindestens 12 Monate dauert und Vollzeit und mit Abschlussprüfung absolviert wird. Der Sanitäter-Quatsch funktioniert daher zukünftig nicht mehr. Aufgrund der wagen Möglichkeit, dass das BVerG das vielleicht in nicht absehbarer Zeit kippt, würde ich daher davon abraten den Beginn des Studiums zu verzögern um vielleicht Steuern zu sparen.

Januar 2, 2015 bearbeitet von derFritz

[Zooler 1852]

Ich würde das immer machen. SelbSt die Finanzverwaltung ist sich der Gefahr bewusst, dass das BVerfG das kippen kann. So äusserten sich jedenfalls Vertreter der Finanzverwaltung zu mir. Und notfalls eine einjährige Ausbildung machen. Hier kann es um mehrere zehntausend Euro gehen.

[Peterpan81 752]

Es geht um Werbungskosten. Werbungskosten entstehen durch Weiterbildung. Die Weiterbildung muss daher in direktem Zusammenhang mit der Erstausbildung stehen. Das ein Medizinstudium als Weiterbildung für eine kaufmännische Ausbildung zählt geschweige denn für nen Gabelstaplerschein glaube ich kaum! Sanitäter und Humanmedizin hingegen könnte ich mir schon vorstellen.

Mein Studium der BWL ging als Wb meiner kaufmännischen Berufsausbildung durch. Habe viel Geld zurück erhalten!

[Zooler 1852]

Tja....wie wäre es, wenn du weniger mutmaßt und einfach die einschlägigen Urteile des BFH liest?