Warum trauere ich der Vergangenheit hinterher? Ist das noch normal ?

13 Beiträge in diesem Thema

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Hi leute,

hätte hier gerne mal ne Meinung zu. Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich?
Also ich bin 85er Jahrgang, bin jetzt 29 und werde dieses Jahr im August 30.
Soweit sogut.

Ich merke in letzter Zeit, dass ich irgendwie der Vergangenheit hinterher trauere, obwohl es eigentlich objektiv keinen Grund gibt.
Genauer gesagt geht es um das Alter von 17-21 ca.

Ich muss dazusagen ich komme aus einem kleinen Dorf, einer kleinen Gemeinde.
Viele von uns waren schon seit dem Kiga befreundet.
Mit 14-15 haben wir dann angefangen auf die typischen Dorffeste zu gehen und Party zu machen.
Einer von uns hatte in seinem Elternhaus einen großen mehr oder weniger eigenen Keller.
Dort sollte ich die verrücktesten Partys meines Lebens feiern.
Seine Eltern waren privat auch extrem locker und haben das alles mitgemacht. Und das obwohl das seriöse und beruflich erfolgreiche Menschen sind.

Die 3 krassen Jahre waren dann so von 17-20.
Wir sind mittags nach der Schule in den besagten Keller und haben erstmal Mixerys gezischt.
Wir waren dann rumgehangen und haben Musik gehört bis dann abends langsam alle anderen kamen.
Es war einfach eine unglaublich geniale Zeit und tolle Gemeinschaft.
Einfach Vollgas und das fast jedes Wochenende. Wir brauchten auch keinen Grund zum Feiern, wir haben uns immer in dem Keller getroffen, gesoffen, Musik gehört, getanzt.
Wenn jemand Geburtstag hatte, kamen noch mehr Leute aus den umliegenden Dörfern, das war der einzige Unterschied.

Soweit so gut.
Der Zahn der Zeit nagt unweigerlich. Wir haben dann alle irgendwann angefangen zu studieren, Ausbildung gemacht oder ähnliches. Ein paar sind weggezogen.
Ein anderes Paar sind schon Eltern, etc. kennt ihr ja.
Diese Partys gibt es schon einige Jahre nicht mehr. Der Keller ist soweit mir bekannt ist auch groß renoviert worden von den Eltern und es erinnert nichts mehr an die geniale Zeit, die wir dort hatten.

Ich trauere dieser Zeit hinterher. Es sind alles positive Erinnerung, aber trotzdem komisch.
Das ganze geht soweit, und das ist kein Spaß, dass ich manchmal noch im Dorf spazieren gehe und an dem Haus vorbeilaufe.
Dann überkommt mich ein echt komisches Gefühl. ICh kanns nicht beschreiben, es ist ein neutrales Gefühl, also nicht super positiv aber auch nicht negativ.
Ich erinnere mich einfach an diese ultra krasse Zeit. Heute ist alles so anders.
Hab natürlich auch noch jede Menger bilder und musik aus dieser Zeit. Da gibt es einige ganz bestimmte Lieder, die wir zu der Zeit tot gehört haben usw.

Also ich denke ihr wisst was ich meine.

Die Frage ist jetzt, ist diese "Trauer" noch normal oder stimmt irgendwas mit mir nicht?
Die anderen trauern der Zeit auch hinterher, wir reden auch manchmal von "alten zeiten" wenn wir uns treffen. Aber ich habe den Eindruck bei keinem ist es so krass wie bei mir.
Danke fürs lesen und freue mich auf antworten.

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is doch voll ok, bisschen nostalgie, in den "guten, alten zeiten" schwelgen, is nix verkehrtes dran, hat doch jeder, sofern kein eisklotz in der brust.

wichtig ist halt, dass du dich überwiegend auf die gegenwart konzentrierst und das beste draus machst.

auf die zukunft!

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Gast

Du hängst gedanklich in dieser Zeit fest. Behalte diese Erinnerungen als postive Erinnerungen fest.

ABER

Ich lese nichts von Heute, nichts vom Jetzt! Findest du momentan nicht statt? Hast du momentan keinen Spaß?

Wir sind im selben Alter aber ich habe heute mehr Spaß als früher und ich fahre extra wegen den Dorffesten 400km um dort "Fünfe gerade sein zu lassen". Geht auch woanders aber ich denke du verstehst was ich meine.

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theduede85, du und ich, wir könnten im selben Dorf aufgewachsen sein. Ich bin etwas jünger und auch ein Dorfkind, meine Jugend ist ähnlich verlaufen (statt im Partykeller waren wir im Vereinsheim, auf dem Sportplatz, im Freibad, Zelten oder haben Horror Filme geguckt) und eine meiner besten Zeiten war auch zwischen 17 und 20 (da war ich dann allerdings mehr in Clubs und auf der Base). Wenn ich an gewissen Orten vorbeilaufe, überkommt mich auch immer ein Fernweh an die Vergangenheit. Nostalgie.

Keine Ahnung, ob das normal ist oder nicht, schlimm finde ich es zumindest nicht. Wann erreicht man schon nochmal den Punkt, an dem man viel Freizeit hat, alt genug ist, alles mögliche zu tun, aber noch kaum Verantwortung trägt? Nie wieder.

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damals denkt man halt naiverweise, dass diese Zeit NIE enden wird. damals hat man voll und ganz im Moment gelebt. zwischen ca. 14 und 21 also bevor so der Ernst des Lebens beginnt (Studium, Arbeit, Ausbildung Weiterbildung, Familieengründung, Haus, Kinder) ist man wie Frei. evtl. das einzige Mal im Leben. Vor 14 war man in kleinem und schwachem Körper von Eltern-laune und Charakter abhängig, bevormundet auch von Lehrer, dann emanzipiert man sich zum ersten Mal schiebt die Macht der Eltern und Lehrer so gut es geht zurück, findet zum ersten Mal ein Leben was man "selbstbestimmt" nennen kann. da man nun selber entscheidet wo man in Ferien geht oder welche Musik, Party usw.. der Einfluss der Eltern wird teils fast total ausgeschaltet.

Die Zukunft des Erwachsenen Pflichten Lebens so nach 25 scheint auch noch weit weg,, da denkt man doch kaum 1x darüber nach und wenn dann ist die Zukunft total toll, fälschlicherweise denkt man um die 17 es gehe immer so weiter, man sei ewig so fit und gesund und hätte soviel Freizeit und Freiheit noch wenn man dann älter sei, mache man es sicher viel besser als die Eltern und werde niemals so ein Spiessnormalo-bürger.

es ist also eine Zeitphase von ca. 10 Jahren wo man aus der Bevormundung raus ist, und noch nicht in der Erwachsenen-Pflicht.

Eigentlich ist es erst nach der Rente wieder so. (Kinder aus dem Haus, Haus abbezahlt, Jobstress vorbei) doch mit einem gewaltigen Unterschied.

Man ist dann vier mal älter und 4x weniger fit wie mit 17 (auch sexuell und Schönheit Ausdauer, Gesundheit ist am bröckeln )

also hat man eigentlich zwischen 15-25 meistens eine der besten zeit des Lebens. Und grad um die 30 erkennt man, dass diese Zeit verloren ist und so in der Art nie mehr wiederkommt

man vermisst also diese Unbeschwerte Party-Zeit die in diesem Ausmass selten nochmals so kommen wird.

daher die Nostalgie, Trauer, evtl. kann das in Depression enden.

Es kommt natürlich auch drauf an, wie die Umstände in der Gegenwart sind. sind die super, hat man die jugendparty schneller los, da man es im Jetzt auch auch gut hat, doch wenn es nicht so läuft im Moment oder schon länger und die Aussichten nicht allzu rosig sind... dann kommt automatisch die geniale Jugendzeit aus dem Unterbewusstsein hoch, als Ersatz-droge...

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ich will dich nicht persönlich angreifen, aber 3 Jahre Woche für Woche im gleichen Bunker rumhängen hört sich mal mega langweilig an.

Sollte nich so schwer sein Leben aufregender zu gestalten Hm?

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damals denkt man halt naiverweise, dass diese Zeit NIE enden wird. damals hat man voll und ganz im Moment gelebt. zwischen ca. 14 und 21 also bevor so der Ernst des Lebens beginnt (Studium, Arbeit, Ausbildung Weiterbildung, Familieengründung, Haus, Kinder) ist man wie Frei. evtl. das einzige Mal im Leben. Vor 14 war man in kleinem und schwachem Körper von Eltern-laune und Charakter abhängig, bevormundet auch von Lehrer, dann emanzipiert man sich zum ersten Mal schiebt die Macht der Eltern und Lehrer so gut es geht zurück, findet zum ersten Mal ein Leben was man "selbstbestimmt" nennen kann. da man nun selber entscheidet wo man in Ferien geht oder welche Musik, Party usw.. der Einfluss der Eltern wird teils fast total ausgeschaltet.

Die Zukunft des Erwachsenen Pflichten Lebens so nach 25 scheint auch noch weit weg,, da denkt man doch kaum 1x darüber nach und wenn dann ist die Zukunft total toll, fälschlicherweise denkt man um die 17 es gehe immer so weiter, man sei ewig so fit und gesund und hätte soviel Freizeit und Freiheit noch wenn man dann älter sei, mache man es sicher viel besser als die Eltern und werde niemals so ein Spiessnormalo-bürger.

es ist also eine Zeitphase von ca. 10 Jahren wo man aus der Bevormundung raus ist, und noch nicht in der Erwachsenen-Pflicht.

Eigentlich ist es erst nach der Rente wieder so. (Kinder aus dem Haus, Haus abbezahlt, Jobstress vorbei) doch mit einem gewaltigen Unterschied.

Man ist dann vier mal älter und 4x weniger fit wie mit 17 (auch sexuell und Schönheit Ausdauer, Gesundheit ist am bröckeln )

also hat man eigentlich zwischen 15-25 meistens eine der besten zeit des Lebens. Und grad um die 30 erkennt man, dass diese Zeit verloren ist und so in der Art nie mehr wiederkommt

man vermisst also diese Unbeschwerte Party-Zeit die in diesem Ausmass selten nochmals so kommen wird.

daher die Nostalgie, Trauer, evtl. kann das in Depression enden.

Es kommt natürlich auch drauf an, wie die Umstände in der Gegenwart sind. sind die super, hat man die jugendparty schneller los, da man es im Jetzt auch auch gut hat, doch wenn es nicht so läuft im Moment oder schon länger und die Aussichten nicht allzu rosig sind... dann kommt automatisch die geniale Jugendzeit aus dem Unterbewusstsein hoch, als Ersatz-droge...

Sorry aber.. "man", "man", "man".

Wessen Leben beschreibst du hier? Das Leben des Gesellschaftsspielers. Der so lebt, wie es wohl Andere tun. Er unterteilt sein Leben in bestimmte Abschnitte, in die befreiten und unbefreiten. Mit 25 fängt der Ernst des Lebens an.

BULLSHIT BULLSHIT BULLSHIT und.. nochmals... BULLSHIT!!!

Der Ernst des Lebens kann genauso im Alter zwischen 14 und 20 einschlagen wie 'ne Bombe. Etwa, wenn du einen geliebten Menschen verlierst, jahrelang einer bestimmten Frau hinterherrennst, dich selbst abwertest, fertig machst, mit dir einfach nicht klarkommst.

Im Alter kommt die Reife, die Weisheit, Erfahrung. Ich persönlich befreie mich immer mehr von diesem "Gesellschaftsspielerdenkens". Es ist nicht zu sagen, wann die Beste Zeit ist. Man kann diese beste Zeit nicht an einem bestimmten Altersspektrum festmachen.

Die gute Zeit ergibt sich, oder auch nicht. Ob jetzt jung und im Keller Partys feiern (ich persönlich find das geil, dass ihr das gemacht habt), oder in einem erfüllten Beruf zu arbeiten, die richtige Frau kennen zu lernen.

Thedude85, Alter, du bist erst 29! Glaubst du, du wirst nie wieder so 'ne Zeit erleben wie in diesem Keller? Das Beste kommt noch...

bearbeitet von Verlaat
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Klar ist ne Verallgemeinerung.

Es gibt aber durchaus ein Paar typische Merkmale jeder Lebensphase.

Man findet in der Literatur (zb. bei Steiner) den 7 Jahre Zyklus. ich habe aber auch mal von einem 9er Zyklus gelesen.

7 14 21 28 35 42 49 56 63 70 77 84 ...

9 18 27 36 45 54 63 72 81...

das sind keine Absoluten Zahlen. jeder muss das selber in seinem Leben betrachten. oder bei seinen Eltern oder Grosseltern, die Erfahrungen haben, die unsereiner noch fehlt..

Ich zb. hab bei mir eine grosse Wandlung mit 14 erlebt: von einem Kind zum aktiven Hip Hopper der eine Breakdance-Bewegung im eigenen Dorf iniitiert und die ganze Hip hop Kultur (90er jahre) in seinem Dorf aufbaut (Party organisieren, B-Boy, Graffiti, Basketball, Rappen,)

mit ca. 21 gab ich das fast über nacht auf. (Dabei hatte ich mir in der lokalen Szene einen namen als Gründer und Party-Organisator gemacht.

nach 20 war ich fast wie ausgewechselt, verschenkte alle CDs ging an keine Hip hop Partys mehr, dafür wollte ich ein Hindu werden und reiste in Indien umher....usw... auch um die 27 war ne andere Zeit: ich machte mich selbstständig...

Jeder Zyklus hat so sein Thema. es ist doch jedem Klar, dass man zwischen 30 und 40 die Themen Heirat, Familie, Kinder, Haus, Karriere stärker sind als zb. mit 17.. da kann man also durchaus von man sprechen. klar es gibt immer ausnahmen. (zb. Puas die ihr ganzes leben lang nur layen wollen... :pardon:

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theduede85, du und ich, wir könnten im selben Dorf aufgewachsen sein. Ich bin etwas jünger und auch ein Dorfkind, meine Jugend ist ähnlich verlaufen (statt im Partykeller waren wir im Vereinsheim, auf dem Sportplatz, im Freibad, Zelten oder haben Horror Filme geguckt) und eine meiner besten Zeiten war auch zwischen 17 und 20 (da war ich dann allerdings mehr in Clubs und auf der Base). Wenn ich an gewissen Orten vorbeilaufe, überkommt mich auch immer ein Fernweh an die Vergangenheit. Nostalgie.

Keine Ahnung, ob das normal ist oder nicht, schlimm finde ich es zumindest nicht. Wann erreicht man schon nochmal den Punkt, an dem man viel Freizeit hat, alt genug ist, alles mögliche zu tun, aber noch kaum Verantwortung trägt? Nie wieder.

Jaja, wir Kinder vom Dorf.

Nach der Schule essen, bisschen Hausis und chillen und dann von 17-0 Uhr abhängen, Vereinsheim, Keller, Sportplatz. Verschlafen in die Schule und dann wieder von vorne.

Aus Schule ist Business geworden und aus abhängen dann pumpen, Sport, entspannen, lesen.

Der Zweck ist gleich, nur die Mittel haben sich verändert.

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theduede85, du und ich, wir könnten im selben Dorf aufgewachsen sein. Ich bin etwas jünger und auch ein Dorfkind, meine Jugend ist ähnlich verlaufen (statt im Partykeller waren wir im Vereinsheim, auf dem Sportplatz, im Freibad, Zelten oder haben Horror Filme geguckt) und eine meiner besten Zeiten war auch zwischen 17 und 20 (da war ich dann allerdings mehr in Clubs und auf der Base). Wenn ich an gewissen Orten vorbeilaufe, überkommt mich auch immer ein Fernweh an die Vergangenheit. Nostalgie.

Keine Ahnung, ob das normal ist oder nicht, schlimm finde ich es zumindest nicht. Wann erreicht man schon nochmal den Punkt, an dem man viel Freizeit hat, alt genug ist, alles mögliche zu tun, aber noch kaum Verantwortung trägt? Nie wieder.

Jaja, wir Kinder vom Dorf.

Nach der Schule essen, bisschen Hausis und chillen und dann von 17-0 Uhr abhängen, Vereinsheim, Keller, Sportplatz. Verschlafen in die Schule und dann wieder von vorne.

Aus Schule ist Business geworden und aus abhängen dann pumpen, Sport, entspannen, lesen.

Der Zweck ist gleich, nur die Mittel haben sich verändert.

Das geht doch jedem so, ich werde jetzt meinen Bachelor abschließen und muss die nächste Entscheidung treffen, und schon palabere ich run wie schön es als Ersti war.

That's life.

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Ich kenne dieses Gefühl.

Ich möchte zwar nicht mehr in dieses Alter zurück, aber ich denke an meine Sorglosigkeit zurück, gewissermaßen war ich bis Ende meines Studiums in einem sicheren Kokon, einem bequemen D-Zug, war aber immer doppelt abgesichert. Mit und nach dem Ende meines Studiums, musste ich im Grunde erst Verantwortung übernehmen und das hat mich belastet.

Das war der wahre Grund für meine nostalgischen Gedanken.

Vielleicht ist das bei dir ähnlich gelagert?

bearbeitet von München

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Hi leute,

hätte hier gerne mal ne Meinung zu. Vielleicht geht es ja jemandem ähnlich?

Also ich bin 85er Jahrgang, bin jetzt 29 und werde dieses Jahr im August 30.

Soweit sogut.

Ich merke in letzter Zeit, dass ich irgendwie der Vergangenheit hinterher trauere, obwohl es eigentlich objektiv keinen Grund gibt.

Genauer gesagt geht es um das Alter von 17-21 ca.

Ich muss dazusagen ich komme aus einem kleinen Dorf, einer kleinen Gemeinde.

Viele von uns waren schon seit dem Kiga befreundet.

Mit 14-15 haben wir dann angefangen auf die typischen Dorffeste zu gehen und Party zu machen.

Einer von uns hatte in seinem Elternhaus einen großen mehr oder weniger eigenen Keller.

Dort sollte ich die verrücktesten Partys meines Lebens feiern.

Seine Eltern waren privat auch extrem locker und haben das alles mitgemacht. Und das obwohl das seriöse und beruflich erfolgreiche Menschen sind.

Die 3 krassen Jahre waren dann so von 17-20.

Wir sind mittags nach der Schule in den besagten Keller und haben erstmal Mixerys gezischt.

Wir waren dann rumgehangen und haben Musik gehört bis dann abends langsam alle anderen kamen.

Es war einfach eine unglaublich geniale Zeit und tolle Gemeinschaft.

Einfach Vollgas und das fast jedes Wochenende. Wir brauchten auch keinen Grund zum Feiern, wir haben uns immer in dem Keller getroffen, gesoffen, Musik gehört, getanzt.

Wenn jemand Geburtstag hatte, kamen noch mehr Leute aus den umliegenden Dörfern, das war der einzige Unterschied.

Soweit so gut.

Der Zahn der Zeit nagt unweigerlich. Wir haben dann alle irgendwann angefangen zu studieren, Ausbildung gemacht oder ähnliches. Ein paar sind weggezogen.

Ein anderes Paar sind schon Eltern, etc. kennt ihr ja.

Diese Partys gibt es schon einige Jahre nicht mehr. Der Keller ist soweit mir bekannt ist auch groß renoviert worden von den Eltern und es erinnert nichts mehr an die geniale Zeit, die wir dort hatten.

Ich trauere dieser Zeit hinterher. Es sind alles positive Erinnerung, aber trotzdem komisch.

Das ganze geht soweit, und das ist kein Spaß, dass ich manchmal noch im Dorf spazieren gehe und an dem Haus vorbeilaufe.

Dann überkommt mich ein echt komisches Gefühl. ICh kanns nicht beschreiben, es ist ein neutrales Gefühl, also nicht super positiv aber auch nicht negativ.

Ich erinnere mich einfach an diese ultra krasse Zeit. Heute ist alles so anders.

Hab natürlich auch noch jede Menger bilder und musik aus dieser Zeit. Da gibt es einige ganz bestimmte Lieder, die wir zu der Zeit tot gehört haben usw.

Also ich denke ihr wisst was ich meine.

Die Frage ist jetzt, ist diese "Trauer" noch normal oder stimmt irgendwas mit mir nicht?

Die anderen trauern der Zeit auch hinterher, wir reden auch manchmal von "alten zeiten" wenn wir uns treffen. Aber ich habe den Eindruck bei keinem ist es so krass wie bei mir.

Danke fürs lesen und freue mich auf antworten.

Finde mich in deinen Zeilen zu 100 % wieder und hatte, vor allem nach dem Abitur, durchaus heftig daran zu knabbern, Quarterlife-Crisis halt. Nun, so ist halt einmal das Leben, irgendwann geht jeder seinen eigenen Weg, Freunde kommen, Freunde gehen, was bleibt ist die Erinnerung. Ist halt die Frage ob das etwas ist was man hat, oder etwas, was man verloren hat.

Denke auch jetzt noch öfters, mit 30 Jahren, an diese wunderschöne Zeit, voller Unbeschwertheit und Glückseligkeit.

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theduede85, du und ich, wir könnten im selben Dorf aufgewachsen sein. Ich bin etwas jünger und auch ein Dorfkind, meine Jugend ist ähnlich verlaufen (statt im Partykeller waren wir im Vereinsheim, auf dem Sportplatz, im Freibad, Zelten oder haben Horror Filme geguckt) und eine meiner besten Zeiten war auch zwischen 17 und 20 (da war ich dann allerdings mehr in Clubs und auf der Base). Wenn ich an gewissen Orten vorbeilaufe, überkommt mich auch immer ein Fernweh an die Vergangenheit. Nostalgie.

Keine Ahnung, ob das normal ist oder nicht, schlimm finde ich es zumindest nicht. Wann erreicht man schon nochmal den Punkt, an dem man viel Freizeit hat, alt genug ist, alles mögliche zu tun, aber noch kaum Verantwortung trägt? Nie wieder.

Naja, viele sagen auch das die Jugend mit die schwerste Zeit im Leben ist.

Man ist unsicher, die Persönlichkeit ist noch nicht gefestigt, alles ist ungewiss und dieses keine Verantwortung haben ist nicht zwangsläufig etwas positives.

Passt jetzt nicht unbedingt zum Thema, aber man verklärt auch vieles aus Vergangenheit

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