Oneitis, Neediness, Pick Up: Gibt es denn das Besondere überhaupt?

527 Beiträge in diesem Thema

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Tag 9.  

 

Und mein Herz es legt sich nieder 

Wehmütig schwer

In eine goldene Kiste voller Ruh

 

Es kommt nie mehr wieder 

Alles leer 

Ich bin Ich und Du bist Du

 

Leise summt es seine Lieder 

Du kommst nie und nimmermehr 

Die Truhe ist zu 

 

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Am ‎25‎.‎01‎.‎2015 um 18:50 , Candygirl schrieb:

Als meine Oneitis mir [...] das Herz brach.

 

vor 16 Stunden, Candygirl schrieb:

Er hat mir das Herz gebrochen

Hallo,

ich will Dich nicht aus Deiner Blase holen, aber die obigen Zitate stammen aus Deinem ersten und einem der letzten Post dieses Threads. Ich glaube, da sind Ansatzpunkte für Dich, wenn Du mit der Reflektion beginnst.

Grüsse

Kenjii

bearbeitet von Kenjii

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Hey @Candygirl,

hab lange hier nicht mehr in deinem Thread geschrieben aber immer voller Spannung deine neuen Beiträge und auch die der anderen verfolgt.

Erstmal tut es mir natürlich leid, dass du dich getrennt hast. Trennungen sind immer hart. Vor allem zu Anfang gleicht es einem Drogenentzug, da einem was fehlt.

Was mich aber freut zu lesen, ist der Grundtenor in deinen Nachrichten. Früher war dieser geprägt von Leid, Kummer und Selbstzerstörung. Klar Leid und Kummer schwingen auch jetzt wieder mit, aber zeig mir einen, dem es anders gehen würde bei einer harten Trennung von einer Beziehung, in die man emotianal soviel investiert hat. Aber es fehlt hier die Selbstzerstörung. Deine Erschütterung, das Beben, deine teilweise komplette Niedergeschlagenheit. Du hast, trotz deiner Vergangenheit, enorme Fortschritte gemacht. Du hast dich weiterentwickelt. Bist zu jemand anderen geworden. Das prägt auch deinen Schreibstil, der vorher sehr düster war und hier glaub ich so einige schlucken ließ. Der fehlt hier nun (zwar nicht gänzlich, aber er ist weniger geworden). Du solltest die Trennung (nach deiner Trauerphase) auch als Chance sehen und diese Entwicklung weiter voranzutreiben.

Vll dazu noch ein kleines Zitat, was ich neulich gehört habe (ist jetzt nur vereinfacht wiedergegeben):
"Nicht was in unserem Leben geschieht, legt unsere Zukunft fest, sondern wie wir mit den Ereignissen umgehen. Das bestimmt unsere Zukunft. Man könnte sagen, jeder Mensch befindet sich in einem Segelboot und nicht der Wind legt die Richtung fest, sondern wie wir unsere Segel setzen und das Ruder hält. Jeder hat es mit dem gleichen Wind zu tun. Der Wind der Katastrophen, der Wind der Möglichkeiten, der Wind des Wandels, der Wind verückter Umstände, günstige und ungünstige Winde. Wirtschaftlich, gesellschaftlich, politisch, emotional. Der gleiche Wind für alle. Ob man seine Ziele erreicht, liegt nicht daran, das ein anderer Wind weht, sondern daran, wie man seine Segel gesetzt hat. Und genau darum geht es. Deine Segel besser zu setzen. Deine Philosophie so zu ändern, das du die Ziele die du dir setzt, auch erreichst."

Das ist nicht einfach. Es bedarf harter Arbeit. Die ersten Schritte hast du aber definitiv schon unternommen. Bleib am Ball. Auch wenn du jetzt eine schwere Zeit durchmachst, glaube ich, das du wieder daran wachsen wirst.

Liebe Grüße

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Kenjii, danke für deine Rückmeldung. Genau das ist der Ansatz, den ich für die Reflexion benötige. Der rote Faden, welchem ich bis zu seinem Ursprung folgen muss.

 

Re VaaN, ganz lieben Dank für deinen Beitrag. Ich freue mich immer von dir zu lesen, und ja, du sprichst aus, was ich selbst in mir fühle. Da ist etwas gewachsen in mir, es hat sich etwas verändert. Eine neue heilende Ordnung, wie meine Therapeutin es mir prophezeite. Mein Umgang mit Leid hat sich verändert. 

 

Dazu möchte ich gerne eine Geschichte erzählen, die heute passiert ist. Es wird etwas Unvorhergesehenes passieren, soviel verrate ich vorab.

 

Ich schlief gestern erschöpft ein, nachdem ich bis spät in die Nacht unterwegs war, aus Angst am Freitagabend alleine zuhause zu sein. Heute morgen erwachte ich sehr früh aus einem unruhigen Traum, in welchem ich mir die Haare selbst kurz abgeschnitten hatte.

 

Ich stand auf und setzte mich ins Wohnzimmer, wo ich darauf wartete, in das süße, französische Cafe um die Ecke zu gehen, in welchem ich mit einer Freundin verabredet war. Ich entschied, früher hinzugehen und mich bei Latte Macchiato mit dem Buch zu vergnügen, welches meine Schwester mir schenkte - Anleitung zum Entlieben von Conni Lubek. Da saß ich nun, Tisch an Tisch und dicht an dicht zwischen einer grimmigen Frau mit Zeitung und zwei jungen Burschen in Ralph Lauren-Pullis, die ihr Rührei aßen. Früher hätte mich diese Situation geängstigt, eingeklemmt zwischen Tischen und Menschen, mich unterhalten zu müssen und kein Wort herauszubekommen. Jetzt saß ich da, völlig entspannt, lachte über die skurrilen Begebenheiten in dem Buch, die tragischen Geschichten auf so unterhaltsame, witzige Weise erzählt, dass ich alles um mich herum vergaß. 

 

Als meine Freundin kam, waren die Tische neben uns wieder frei. Wir unterhielten uns über den Job, Urlaub, meine Trennung. Sie sagte zu mir: "So ist das Leben. Es ist wie der Herzschlag. Es geht auf und ab. Das ist Leben." Und sie sagte einen der schönsten Sätze, die ich seit langem gehört hatte: "Es geht darum, sich verletzlich zu zeigen, sich jedoch nicht verletzen zu lassen." Damit sprach sie mir aus der Seele: Ich will mein Herz offen lassen, aber verletzendes Verhalten nicht mehr stillschweigend hinnehmen.

 

Als sich neben uns ein junges und auf der anderen Seite ein älteres Pärchen setzte, sprachen wir gerade über den Fluss der Kreativität. Sie sagte: "Wenn man Kunst schaffen WILL, dann geht es nicht." Ich antwortete: "Ja, ein Wollen kommt vom Ego. Es will Anerkennung und Aufmerksamkeit, es will bewundert und bejubelt werden. So entsteht aber keine Kunst. Kunst ist das Ende des Wollens, es ist das Öffnen und die Hingabe an den Fluss des Lebens, die reine, wahrhaftige Liebe, die Kunst ist Liebe und drückt Liebe aus. Wer wahre Kunst macht, der liebt und tut es für nichts Geringeres."

 

Der ältere Mann am Nebentisch drehte sich zu uns und sagte: "Es ist wunderschön, worüber ihr euch unterhaltet." Ich antwortete: "Ja, wir sind irgendwie Künstler, ich schreibe und meine Freundin malt. Wir verdienen damit nicht unser Geld. Wir tun es, weil wir darin Liebe finden." 

Er war ebenfalls Künstler und gab uns eine Vorführung seiner Gabe der Stimmenimitation.

 

Wir alle lachten und die junge Dame neben mir drehte sich zu mir und sagte: "Ich möchte dir danken. Du hast mir gerade sehr geholfen, mit dem, was du gesagt hast. Heute Abend habe ich eine Aufführung und war unendlich nervös. Jetzt bin ich es nicht mehr." 

 

Beinahe hätte ich angefangen zu weinen, so unendlich tief empfand ich die Verbindung mit diesen Menschen. Innerlich verneigte ich mich vor der endlosen Liebe in uns allen.

 

Mit meiner Freundin saß ich noch lange am Tisch und als die beiden Pärchen gingen, lächelten sie mir liebend zu. Der ältere Mann drehte sich noch einmal zu mir um und sagte: "Guter Weg." 

 

Ich war in dem Cafe. Endlich. Ich habe mich verbunden. Ich fühle mich nicht mehr fremd.

 

 

Nach einem herzlichen Abschied ging ich im Regen beschwingt nach Hause. Zuhause angekommen, bekam ich eine Nachricht einer Freundin.

 

 

 

 

 

 

 

Sie hatte ihn getroffen. 

 

 

"Ich habe auf dem Weg zum Bus IHN getroffen. Er hat erzählt, er habe versucht, dir zu schreiben und du hättest ihn blockiert. Er meinte, gerne würde er sich nochmal mit dir unterhalten oder die Möglichkeit, darüber zu reden. Und er versteht, dass du ihn blockiert hast. Er hat viel geredet, ohne dass ich etwas gesagt habe. Er meinte, wie es auseinander gegangen sei."

 

 

Bääm. 

 

 

 

Da ich ihm nicht sagen kann, was in mir brennt, möchte ich schreiben, was ich schreien will.

 

Es regnet und stürmt in Hamburg, der Wind weht die Blätter wirbelnd durch die Lüfte und im Regen mit regennassen und tränenschweren Haaren, die an meinen Wangen und an meinem Körper kleben, will ich ihm entgegen schreien:

"Warum bist du hier? Willst du die Absolution für deine Unehrlichkeit und deine Lügen, um dich besser zu fühlen? Willst du mir noch einmal sagen, dass du mich nicht liebst und dass ich nicht die Frau für dich bin? Willst du mir noch einmal das Herz brechen? Du hättest das weiter laufen lassen, obwohl du schon lange wusstest, dass du mich nicht liebst. Du hättest es weiter laufen lassen, wenn ich hier nicht die Grenze gezogen hätte. Dein ganzes Verhalten hat danach geschrieen, doch ich habe dir geglaubt, wenn du mir tief in die Augen schautest und "Ich liebe dich" flüstertest. Ich habe es die ganze Zeit gespürt. Ich werde eines Tages jemanden finden, der mich liebt und mit dem ich eine Familie haben werde. Und du wirst dann immer noch kiffend auf deinem Sofa sitzen. Ich werde darüber hinwegkommen, denn ich habe irgendjemanden verloren. Du hingegen, du hast jemanden verloren, der dich liebt."

 

Das alles passiert nur in meinem Kopf. Ich werde ihm das nicht sagen. Ich will kein weiteres Drama. Jenes agiere ich nur in meinem geschützten Seelenraum aus.

 

Eines Tages, vielleicht, werde ich normal mit ihm umgehen können.

 

Jetzt aber brauche ich die Wut und die Trauer. Sie wollen jetzt gefühlt werden. Und das erlaube ich ihnen von Herzen. Aus tiefstem Herzen. 

 

 

  

 

 

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Zitat

Das alles passiert nur in meinem Kopf. Ich werde ihm das nicht sagen. Ich will kein weiteres Drama. Jenes agiere ich nur in meinem geschützten Seelenraum aus.

Dafür machst du aber ganz schön Drama in deinem Kopf. Muss ich mal so sagen.

 

Sag mal hast du auch eine Technik erlernt, mit der du das Grübeln bzw. diesen unsäglichen Strudel an Gedanken abstellen kannst? Ich mein, außer die Taktik dies alles niederzuschreiben. So, irgendwie effektives, ef­fi­zi­entes Ablenken bzw. Totmachen der Gedanken, damit sie für diesen Moment, im Jetzt, nicht mehr gedacht werden müssen?

 

Ferner möchte ich anmerken, dass dein Schreibstil schön ist, aber irgendwie habe ich das Gefühl, dass das alles dadurch ganz schön aufgebläht wird, was du da schreibst bzw. erlebst.

Weißt du? Du schreibst hier:

Zitat

Jetzt aber brauche ich die Wut und die Trauer. Sie wollen jetzt gefühlt werden. Und das erlaube ich ihnen von Herzen. Aus tiefstem Herzen. 

Schreib mal mit Wut und Trauer!!! Hau mal richtig Einen rein. Zieh mal richtigen Einen vom Leder. Wie man so schön sagt.

 

Du bist so ambivalent, wie Kettcar Musik macht. Das romantischste Gefühl, was man so mit Musik erzeugen kann und gleichzeitig ein Text dazu der was ganz anderes spricht. Nur mein Eindruck. Das ganze Album ist so aufgebaut.

 

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Gast El Rapero

Statt ewig so gestelzt daher zu reden, was ein Künstler oder Kunst ist, sollte man einfach Kunst machen.

 

Am sonsten cooler Thread!

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Gast

Kunst ist wie griechische Küche... eigentlich widerliche Pampe, aber überall auf der Welt gibt es griechische Restaurants, also scheint es überall auf der Welt Menschen zu geben, die das mögen. (Credits to Sven Regner)

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und das macht das Candygirl jetzt auch - ab auf den Kiez! Den künstlerisch drapierten Hintern in der künstlichen Lederleggings künstlerisch zur Musik in Szene setzen. 

 

Den Gefühlsausbruch gibt es eventuell morgen. Da ist ne ordentliche Menge Wut - hab da nochmal genauer in mich reingeschaut.

 

Habt ne schöne Nacht - ich werde sie auch haben (Hab euch alle lieb, auch die, die sagen, ich hätte Borderline, und nein, ich habe keine Drogen genommen;))

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Candygirl ist wieder zuhause und war ausnahmsweise mal brav und anständig. Keine Abenteuer, ganz brav mit den lieben Mädchen zu 90er-Musik getanzt. 

Und das, obwohl eine noch nicht reaktivierte ehemalige Fickbeziehung mehrfach angefragt hat. Dazu aber später mehr. 

 

Ich bin jetzt sehr müde und will schlafen. Obwohl da so viele Worte in mir sind... So unendlich viele.  

Lass ich mal die 90er für mich sprechen:

https://www.youtube.com/watch?v=iN8ZLw0TdKQ

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vor 14 Stunden, Candygirl schrieb:

"Wenn man Kunst schaffen WILL, dann geht es nicht." Ich antwortete: "Ja, ein Wollen kommt vom ...

Kunst kommt von KÖNNEN und nicht von WOLLEN - denn sonst müsste es WUNST heißen ...

  • HAHA 1

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Gast El Rapero

Meint Ihr denn Picasso ist so eine Ikone geworden, indem Er ständig davon geredet hat, dass er Bilder malen will? Oder war Es nicht eher so, dass er einfach die Schnauze gehalten und dafür große Kunst geschaffen hat??

Das Beispiel kann man auf jeden Musiker / Maler etc. übertragen. Eigentlich auf alle Menschen. Die Einen labern viel und schaffen wenig, die Anderen schaffen viel und labern wenig.

 

Kunst ist schön und gut, mir geht es aber einfach auf den Sack, wie sich viele darüber profilieren wollen. Merke ich jedes mal, wenn ich mit Leuten im Studio hänge, die laut eigener Aussage "Auf jeden Fall der nächste Michael Jackson/Jay Z ( whoever )" sind und Es jedem auf die Nase binden müssen. Die sollen erstmal ein Album wie Thriller machen, bevor die die Klappe so aufreißen.

 

Ist in allen anderen Bereichen genau so. Niemand will den Arzt ständig nur davon reden hören, was für ein toller Arzt Er ist, was er gutes für die Menschen tut etc. Man will einfach nur hingehen und vom Arzt behandelt werden, man will, dass er seine Arbeit macht und nicht von der Arbeit redet und sich ständig damit "ins Rampenlicht" rücken muss. Jeder braucht seine Aufmerksamkeit, aber irgendwann ist auch gut. Jeder hat eine Leidenschaft/Job und Alles Mögliche, aber das heißt nicht, dass man Jedem Frikadellen an die Ohren labern muss.

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Manche haben sich auch ein Ohr angeschnitten und so auf ihre Kunst aufmerksam gemacht. Oder so ähnlich.

Als Poet/Literat wird man viel schreiben. Was macht @Candygirl hier im Thread noch einmal? Wie wird man gut in dem was man tut? Indem man übt. Wie wird man ein guter Schreiber/Texter/Poet? Indem man viel schreibt. Über sich, die Welt und wie man sie wahrnimmt. Was passiert in dem Thread noch einmal?

 Sie macht ja einiges wie man lesen kann. sich wieder um sich kümmern, Sport, Feiern gehen, Freunde treffen. Also all das was nach einer Trennung empfohlen wird. Über ihre Gefühlswelt schreibt sie halt ausführlicher

Wen das stört, kann ja gern was anderes lesen.

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Ich danke euch, für eure Beiträge.

Ich bin heute um 11 aufgewacht und der Hunger führte mich wieder in das kleine französische Cafe, begleitet von dem lustigen Buch, von dem ich erzählte. Auf dem Weg dorthin begegnete mir ein kleines Mädchen im Fledermauskostüm, welches ihre Flügelchen ausbreitete und über die Straße hüpfte, wenige Meter hinter ihm die Mutter, die gedankenversunken hinterhertrottete.

 

Im Cafe legte ich das Buch beiseite, als der cremige Camembert in meinem Mund zerfloss. Als ich fertig gefrühstückt hatte, bekam ich beinahe gleichzeitig Nachrichten von drei Freundinnen. Ich entschied mich, mich mit einer von ihnen an den Landungsbrücken zu treffen. Wir fuhren mit der Fähre zum Elbstrand, wo wir uns ein Stück Kuchen schmecken ließen. Die ganze Zeit über stotterte ich fast gar nicht. Und selbst wenn, es wäre in Ordnung gewesen.

 

Auf dem Weg zurück, las ich eure Nachrichten und dachte in der Bahn über den Begriff "Künstler" nach. 

 

Weshalb bezeichne ich mich selbst als Künstlerin? Weil es ein Begriff ist, der keine Form vorgibt. Wer sagt, dass nur derjenige Künstler ist, der damit Reichtum und Berühmtheit erlangt? Der Kunst für die Öffentlichkeit macht? Weshalb ist der Verkäufer, der jeden Morgen fröhlich in seinen kleinen Kiosk an der Straße hüpft, geringer als der Sänger, Maler, Schriftsteller, der mit seinen Werken Stadien und Galerien füllt und von seinen Erlösen eine Yacht und einen Lotus erwerben kann? Wir alle sind Künstler, unser Leben ist ein Kunstwerk, der Banker kann jeden Morgen zur Arbeit tanzen, die Sozialpädagogin kann ihren Schützlingen bunte Geschichten erzählen, um sie zu heilen, der Konditor kann in seinen Kuchen Liebe hineinbacken. Wer sind wir alle, wenn nicht Künstler? Was machen wir hier auf Erden anderes, als zu gestalten? Was mache ich anderes, als aus Liebe zu mir selbst und allen anderen Lebewesen und Dingen zu schreiben? Es gibt keine Form für mich. Deswegen nenne ich mich Künstlerin. Weil mein Leben ein Kunstwerk ist. Jeder Schritt und jedes Lächeln, jede Träne und jedes Streicheln des Windes, all das verbinde ich zu Geschichten und schreibe sie in die Unendlichkeit hinein. Es ist meine Suche nach Liebe. Und das tun wir doch alle.

 

Es wird immer Menschen geben, die mich nicht verstehen und das ist in Ordnung. Und es wird auch immer diejenigen geben, die etwas in mir sehen und auch das ist in Ordnung. Ihr alle helft mir, die Dinge so zu nehmen, wie sie nun mal eben sind. Meinen derzeitigen Verlust zu akzeptieren, einen Menschen freizugeben für seinen eigenen Weg und meine Wünsche und Projektionen von ihm abzunehmen und zurückzuholen in mein Herz. Wo sie hingehören.

 

Ich werde jetzt noch ins Fitnessstudio gehen. Ich will meinen Tag mit etwas Kraftsport abschließen, denn meine Hosen hängen mittlerweile an mir herunter, wie Wäsche an der Wäschespinne.

 

Heute war Tag 11...

Achso, noch eine Sache: Wenn er mich wieder kontaktieren sollte, was soll ich machen? Soll ich noch einmal mit ihm reden? Es ginge ja nur um die Art der Trennung, nicht um ein Ex-Back.

 

 

 

bearbeitet von Candygirl

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Gast botte

Trennung ist Trennung. Was hättest Du davon, noch einmal mit ihm zu reden? Wenn es keinen konkretne Grund gibt, dann halt die Füße stille. Kontaktsperre.

Was die Kunst betrifft so bin ich da etwas anderer Ansicht. Ich bin ein Mann der Wissenschaft. Und in der Wissenschaft gibt es eine relativ klare Regel. Was nicht veröffentlicht wird - mit anderen geteilt, von anderen rezipiert wird - ist wertlos. Hat nie stattgefunden. Du könntest im stillen Kämmerlein die Weltformel finden; wenn Du es dabei belässt, sie gelegentlich vor Dich hin zu summen, hättest Du nichts erreicht.

Und ähnlich sehe ich das mit der Kunst auch. Wenn Du es nicht schaffst, mit Deiner Kunst andere Menschen zu erreichen, bist  Du keine Künstlerin. Es muss nicht immer Picasso und Weltruhm sein, auch das kleine Mädchen im Fledermauskostüm errreicht Dich, wenn sie auf dem Gehweg vor Dir tanzt. Da ist sie mehr Künstlerin als Du ;) Du hast ein Talent; nimm es ernst. Nutze es. Entwickle es. Mach das Leben anderer Menschen besser.

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Naja, am Telefon Schluss zu machen, ist irgendwie nicht befriedigend. Auf der anderen Seite hat er mir mehrfach gezeigt, dass er zu keinem wirklichen Gespräch fähig ist. Wenn er mir noch etwas zu sagen hat, kann er auch einen Brief schreiben. Auf den ich im Übrigen jeden Tag warte. 

 

botte, du hast mich auf einen LB von mir aufmerksam gemacht: Dass mein Schreiben wertlos ist. Aber ich gebe so viel, schreibe mein Herzblut in die Texte hinein. Weshalb soll der Fluss des Geldes nicht zu mir zurückkommen? Geld würde mir die Freiheit geben, mich dem Schreiben zu widmen. Wovor habe ich Angst? Vielleicht tatsächlich davor, anderen Menschen zu helfen. Denn wie sollte ich jemandem helfen, da ich mit dem Schreiben eigentlich nur versuche, mir selbst zu helfen? 

 

Bisher ist das alles nur ein Hobby... Oder eine Eigentherapie. Aber so oft bekam ich hier die Rückmeldung, dass diese Texte, die so voll von Leid und Schmerzen sind, jedoch auch von dem Versuch zeugen, dem allen standzuhalten und zu heilen, anderen Menschen helfen können.

 

Dass sich dieser Thread so entwickeln würde, hatte ich nicht geahnt. Es war nicht meine Absicht und auch nicht mein Plan. Es ist einfach so geschehen und ich habe mich hineinfallen lassen. In all das. Ausgerechnet in einem männerdominierten Forum. Ihr habt mich durch all diese schweren Stunden begleitet und beschützt und jetzt bin ich eine Andere. Ich bin euch allen unendlich dankbar. Ich hätte das alles ohne euch nicht geschafft. Und selbst jetzt bleibt ihr bei mir und führt mich sanft auf einen neuen Weg. Mit diesen ganzen Hinweisen, aufgrund derer ich meinen eigenen Weg wählen darf. Seid euch gewiss, eure Worte treffen fruchtbaren Boden, weite, weiße Ebenen. Ich bin soweit. Ich bin bereit. 

 

Seit einigen Tagen wünsche ich. Ich verbinde mich mit dem Universum, so wie ich es vor dem Finden meiner Wohnung tat, oder meiner großen Liebe, oder meines Exfreundes, oder meines jetzigen Jobs, oder meiner Freunde. Immer wenn ich mich verband, wurde mein Wunsch erfüllt. Ich fühle in diesem Augenblick des Wünschens mein Herz und meine Seele offen stehen, geöffnet für das Licht, welches aus dem Himmel und von überall her zu mir strömt, den Bäumen, den Wurzeln, den Pflastersteinen, allem um mich herum, es hebt mich in die Lüfte und ich löse mich darin auf, zerfließe und werde eins mit der Materie. Es gibt dann keine Grenzen mehr. Keine Oberflächen. Meinen Körper nicht mehr.

Das klingt jetzt sicher sehr abgespaced (ich liebe dieses Wort), aber ich versichere euch, genauso geschieht es.

 

Was wünsche ich mir gerade?

 

"Schreiben, finde mich."

 

 

An den Details des Wunsches arbeite ich noch.

 

botte, ich nehme es ab jetzt ernst. Eine Gabe wird einem nicht einfach so geschenkt. Es soll einen Auftrag erfüllen. Und ich will mich freudig und willig hingeben. (Das Ego rebelliert: Wenn du, Universum, das von mir verlangst, dann gib mir einen Mann und schenke mir Kinder.) Das Ego werde ich auf diesem Weg genau beobachten. 

 

Danke euch allen. Ich wünsche euch, dass ihr, ebenso wie ich, reich beschenkt werdet. Mit dem, was ihr braucht, um das zu finden, was ihr sucht. 

 

Von Herzen, 

 

Candy

bearbeitet von Candygirl

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vor 17 Stunden, RapidChair schrieb:

Wie wird man ein guter Schreiber/Texter/Poet? Indem man viel schreibt. Über sich, die Welt und wie man sie wahrnimmt. Was passiert in dem Thread noch einmal?

Hallo,

etwas differenzierter kann man das schon sehen. Gut schreiben und gut schreiben können in meinen Augen völlig unterschiedliche Dinge sein. Ich persönlich brauche keinen Kitschroman, der schöne Worte, linguistische Stilmittel etc. verwendet, aber wenn jemand etwas zu sagen hat, dann spricht mich das viel mehr an. Und genau da sehe ich hier einen Abgrund. So hart es klingen mag, aber ich lese nur schöne Worte, aber weitgehend ohne Gehalt. Melancholie ohne Sinn, Ziel oder Erkenntnis. Sie kann eine schöne Verpackung gestalten, aber der Inhalt fehlt mir. Sie will mit ihren Texten anderen helfen, kann sich aber kaum selbst helfen sich mal vom Aussen zu lösen und an inneren Einstellungen zu arbeiten. Nur ein kleines Beispiel, wie sehr das Umfeld die bestimmende Grösse im Leben und Denken ist:

vor 12 Stunden, Candygirl schrieb:

Ich wünsche euch, dass ihr, ebenso wie ich, reich beschenkt werdet. Mit dem, was ihr braucht, um das zu finden, was ihr sucht. 

oder

Schreiben, finde mich

 

 

Dass das Ursachen hat, ist mir klar, ändert aber nichts. Sie ist für mich noch ziemlich am Anfang des Weges und da ist es dann natürlich schwierig literarisch einen roten Faden zu erzeugen, wenn man gerade noch dabei ist Erfahrungen zu machen, Erkenntnisse zu sammeln und damit einen Zick-Zack Lauf um sein eigenes Ich macht. Etwas mehr Erfahrung und Erkenntnis, dann kann das was geben.

Ich lasse mich aber immer gerne überraschen. Tu was Dir gut tut!

Grüsse

Kenjii

bearbeitet von Kenjii

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Jetzt hatte ich bereits einen elend langen Text geschrieben und dann das: 

 

"Hallo (mein echter Spitzname), ich bin mir nicht sicher, ob du gerade was von mir hören willst und ich dir schreiben sollte. Ich tue es trotzdem. Ich wollte dich fragen, ob wir uns nochmal unterhalten wollen? Wenn du das nicht möchtest, werde ich das auch akzeptieren. Ich fände es schön, wenn wir nochmal reden und nicht so wortlos auseinander gehen. Es tut mir alles so leid. Ich hatte niemals vor dich zu verletzen."

 

Oh. mein. Gott. 

 

 

 

 

 

 

 

 

 

   

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Ich habe nicht das Gefühl, das Du schon bereit bist für dieses Gespräch. 

Dein Kopf wird jetzt Gründe erfinden: du schuldest es ihm, er hat es verdient und so Blödsinn. Doch es gibt so Situationen, da muss man vor allem auf sich selbst aufpassen. Solltest Du auch tun. Jetzt.

Ihr könnt euch auch in nem halben Jahr treffen. Macht viel mehr Sinn.

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vor 1 Minute, Hexer schrieb:

Dein Kopf wird jetzt Gründe erfinden: du schuldest es ihm, er hat es verdient und so Blödsinn

Ehrlich gesagt, sagt mein Kopf genau das Gegenteil. Ich will ihn vor Wut anschreien oder ihm vorheulen: Aber meine Gefühle hat er nicht verdient. 

Ich denke, ich werde jetzt eine Sache sehr bewusst tun. Und zwar nichts. Einfach nichts. Als hätte ich diese Nachricht nie erhalten.

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vor 2 Minuten, Candygirl schrieb:

Ich denke, ich werde jetzt eine Sache sehr bewusst tun. Und zwar nichts. Einfach nichts. Als hätte ich diese Nachricht nie erhalten.

Warum kein klares Nein? 

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vor 3 Minuten, Candygirl schrieb:

Ehrlich gesagt, sagt mein Kopf genau das Gegenteil. Ich will ihn vor Wut anschreien oder ihm vorheulen: Aber meine Gefühle hat er nicht verdient. 

Ich denke, ich werde jetzt eine Sache sehr bewusst tun. Und zwar nichts. Einfach nichts. Als hätte ich diese Nachricht nie erhalten.

Das ist das Dümmste was du tun kannst, weil du ihm damit auch ein Signal gibst, nämlich dass du noch nicht über ihn hinweg bist.

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vor 1 Minute, Hexer schrieb:

Warum kein klares Nein?

Weil ich eine Meisterin darin bin, wegzulaufen und unterzutauchen, wenn man mich jemand verletzt hat. Ich verschwinde dann einfach. Spurlos. Deswegen fällt mir auch die Kontaktsperre so leicht. So habe ich das immer schon gemacht. 

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