Informatiker Job nach GeWi-Studium extrem langweilig, was tun?

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Hallo,
ich wollte mal Eure Meinung wissen, wie ich idealerweise meine Zukunft weiter gestalten könnte. Wie einige schon wissen habe ich einen geisteswissenschaftlichen Magister, dort aber keine Arbeit gefunden. Zurzeit studiere ich im (inhaltlich nicht konsekutiven) Master Informatik für Geistes- und Sozialwissenschaftler, arbeite Teilzeit als SAP-Entwickler/Berater und schreibe meine Masterarbeit.

Bis zum zum Ende des WS2015/2016 werde ich spätestens fertig sein und mittlerweile so einiges an BWL- und SAP-Weiterbildungen sowie Zertifizierungen vorweisen können. Dann bin ich 31. Für den (verspäteten) Berufseinstieg eigentlich eine super Basis, zumal meine jetzige Firma mich auf jeden Fall übernehmen will.

Probleme:


Mein Job ödet mich trotz gutem "Drumherum" (Urlaubstage, Gehalt für die Region i.O., wohnungsnaher Standort) auf allen nur erdenklichen Ebenen extrem an.

Warum?
- Meine Freunde arbeiten alle in jüngeren Teams mit vielen gleichaltrigen Berufseinsteigern. Dort ist die Stimmung locker und so manche neue Freundschaft wurde geschlossen. Hier ist der Schnitt weit jenseits der 40, die Stimmung steif und ich bekomme absolut keinen Draht zu den Kollegen, die sich auch alle in ganz anderen Lebensphasen befinden (eigentlich dreht sich alles nur um die Kinder).
- Ich bin völlig unausgelastet und gelangweilt. Ich bekomme kaum Arbeit und diese ist meistens binnen weniger Stunden oder Tage erledigt, bis ich wieder auf die Kundenaktivität warten kann - was stets Wochen dauert. Auf der einen Seite ist es gut, so finde ich mehr Zeit für Weiterbildung und Masterarbeit. Auf der anderen Seite bekommt man einfach die Krise, wenn man monatelang nichts anders tut als sich Tausende von trockensten Skriptseiten ins Hirn zu meißeln.
Ich habe das schon bei meinen Vorgesetzten und Kollegen angesprochen, aber keiner hat Arbeit für mich.
- Weder finde ich das Tätigkeitsfeld (Buchhaltungs-IT) irgendwie interessant, noch sind die Aufgaben ansatzweise fordernd. Da hockt man in tagelangen Meetings, wo über spannende Themen wie Kontenfindungstabellen oder ob das Mahnverfahren einen 14- oder 15-Tages-Rhythmus bekommt diskutiert wird. Danach trage ich irgendwo dreieinhalb Zeilen im Customizing ein, schreibe ein profanes Programm was Daten aus einer Excel-Tabelle in eine SAP-Tabelle hackt oder wusel mich durch 10.000 Zeilen undokumentierten Wurstcode um alle Redundanzen herauszuschmeißen und bisschen die Performance zu verbessern.
- Würde ich längere Zeit hier bleiben, hätte ich das Gefühl den Anschluss an die momentan doch recht rasanten Entwicklungen zu verlieren. Es passiert gerade sehr viel in der SAP-Welt und hier wird eher mit den Tools von 1995 als von 2015 gearbeitet. Zum einen ist alles, was mit Web zu tun hat, kein Thema bzw. gleich deaktiviert, zum anderen ist es auch der Altersstruktur geschuldet ("Das Zeug mit den Klassen [ahh] lern ich jetzt bis zur Rente [also in 10 Jahren] nicht mehr."winking smiley


Es muss also mittelfristig eine Alternative her.

Ideen:

- Am liebsten würde ich etwas machen, was mit meinem Erststudium (Geschichte) zu tun hat, gern das Wissen verbinden und zum Beispiel in einem Digital Humanities-Projekt promovieren. Die Magister-Note gibt das her, doch leider sind meine Noten im Info-Master mal richtig schlecht. Ich stehe im Moment auf 2,2, viele 3,0er dabei. Je nach Masterarbeit wird es dann irgendwo zwischen 2,0 bis 2,5 landen. Die Gründe dafür sind vielschichtig, denn wirklich Probleme hatte ich bisher nirgends (ein einziges Mal durchgefallen). Viele Rauschmeißer-"4-Gewinnt"- Klausuren des Bachelors, die dort nur 1% der Endnote ausmachen, fließen in meiner Studienordnung aber zu 5% ein. Bestehe ich da im ersten versuch mit 2,7 -3,3 gehöre ich zwar zu den Top 30% im Erstversuch, aber versaue mir den Schnitt. Hinzu kam die Doppelbelastung aus Vollzeit-SAP-Kurs, jetzt der Arbeit und meinem Präsenzstudiengang. Wenn ich zu keiner Vorlesung und fast keiner Übung gehen konnte sowie nur 1-2 Tage Vorbereitung hatte, dann kam eben nur ein 3er heraus. Seit ich zwischen 20 und 35h/Woche anderes zu tun habe, sind meine Noten von 1-2 auf 3 abgerutscht. Das alles ist aber auch egal, denn Ausreden
zählen in der Selektion hinterher niemanden - aber 2,x ist deutlich unter dem 1,8er-Schnitt den Informatiker bundesweit haben.

Möchte ich davor noch zwei Jahre Berufserfahrung sammeln um meine Position zu verbessern (offiziell bin ich ja Software Engineer), dann wäre ich zudem schon 33.

- Ich könnte mir vorstellen, eher in die Richtung Requirements Engineer/Business Analyst zu gehen. Anforderungen und Entwürfe erstellen, deren Umsetzung und das Change Management begleiten. Den Prozess kaue ich jetzt in der Masterarbeit intensiv durch und meine Dokumente wurden in der Firma sehr gut aufgenommen. Das wäre ggf. etwas weniger trocken. Aber eigentlich möchte ich lieber Gewi-Scheiß im Elfenbeinturm machen.

Ich bin für alle Anregungen offen, Danke.

bearbeitet von scrai
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Digital Humanities


Ha, wieder etwas gelernt, was es nicht alles gibt, bzw wo man nicht alles ein Digital / E - vorsetzen kann.. ich verstehe dein Anliegen nicht so ganz. Du hast keinen Bock auf den jetzigen Job, weil zu unausgelastet. Das mit den Noten habe ich mir nicht angeguckt, fand ich uninteressant.


Also das Ganze mit den Geisteswissenschaften ist ja so eine Sache, wenn wir mal ehrlich sind. Du findest da halt keinen Job, weil es keine gibt, weil man keine mehr braucht. Denke da kann man das noch so sehr mit Informatik verbinden, ich denke, dass das nichts wird. Ich bin selber Informatiker, auch im Master, aber Informatik mit Geschichte?? Da fällt mir ehrlich gesagt recht wenig ein, um genauer zu sagen gar nichts.


Was magst du denn sonst so? Programmieren? Davon habe ich gar nichts gelesen so wirklich, aber das ist es ja, was man eigentlich als Informatiker macht bzw irgendwas mit Datenbanken. Aber auch hier fällt mir nichts ein für Geschichte...


Zum promovieren brauchst du einen bestimmten Schnitt nehme ich an?

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Was willst du denn überhaupt in deinem Leben erreichen? Wo liegen deine Talente?

Du bist in einem Alter wo du einen Weg konsequent einschlagen musst um Erfolg zu haben. Zum ausprobieren ist es zu spät. Weisst du überhaupt, was DU willst?

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- Eine Idee wäre z.B. gewesen erstmal nach dem Studium zwei Jahre Berufserfahrung zu sammeln und mich dann - aus der Sicherheit der ungekündigten Position heraus - auf Stellen zu bewerben, wo man vieleicht doch nochmal das Erststudium nutzen könnte. Gelegentlich gibt es Stellenausschreibunge, da suchen sie für ein Digital Humanities Projekt (meist geht es um Digitalisierung oder auch Katalogisierung von Quellen jedweder Art) Zitat einen "informatikaffinen Geisteswissenschaftler oder einen Informatiker der sich vorstellen könnte, mit Geisteswissenschaftlern zusammenzuarbeiten." Dann im Rahmen solch eines Projekts promovieren (wäre wahrscheinlich eine Datenbankgeschichte) und notfalls zurück in den SAP-Bereich oder mal weiterschauen. Grundsätzlich rechne ich mir für die typischen "GeWi-Traumstellen" wie z.B. Bibliothekar bessere Chancen mit dem zweiten Master aus als für Postionen wie ein Volo im Museum, da die dort gesuchten GeWis, die programmieren und mit Datenbanken können, dann doch nicht so häufig sind. Zumindest probieren kann man es ja mal. Das SAP war immer nur die Notlösung, um erstmal etwas in der Hand zu haben, mit dem man leicht eine Stelle findet. Interessieren tut es mich nicht die Bohne.

- Alternativ an einem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt BI anheuern. BI ist auch das enzig halbwegs Interessante an SAP, wobei selbst das sehr ..."sperrig" daher kommt (also ein riesiges verwursteltes unbeherrschbares Monster ist wie alles von SAP :) )..

- Oder einfach eine etwas "dynamischere" Firma und Betätigungsfeld suchen. Letzten Endes machen wir "Hausfrauen IT" (Zitat Kollege) - Am Montag soll es noch genauso laufen wie am Freitag. Für alles andere werden sowieso externe Brater eingekauft. Das ist mir auf Dauer einfach zu wenig, zumal die Lernkurve schon arg abzuflachen beginnt.

Die Frage ist, was davon realistisch ist.

bearbeitet von scrai

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- Eine Idee wäre z.B. gewesen erstmal nach dem Studium zwei Jahre Berufserfahrung zu sammeln und mich dann - aus der Sicherheit der ungekündigten Position heraus - auf Stellen zu bewerben, wo man vieleicht doch nochmal das Erststudium nutzen könnte. Gelegentlich gibt es Stellenausschreibunge, da suchen sie für ein Digital Humanities Projekt (meist geht es um Digitalisierung oder auch Katalogisierung von Quellen jedweder Art) Zitat einen "informatikaffinen Geisteswissenschaftler oder einen Informatiker der sich vorstellen könnte, mit Geisteswissenschaftlern zusammenzuarbeiten." Dann im Rahmen solch eines Projekts promovieren (wäre wahrscheinlich eine Datenbankgeschichte) und notfalls zurück in den SAP-Bereich oder mal weiterschauen. Grundsätzlich rechne ich mir für die typischen "GeWi-Traumstellen" wie z.B. Bibliothekar bessere Chancen mit dem zweiten Master aus als für Postionen wie ein Volo im Museum, da die dort gesuchten GeWis, die programmieren und mit Datenbanken können, dann doch nicht so häufig sind. Zumindest probieren kann man es ja mal. Das SAP war immer nur die Notlösung, um erstmal etwas in der Hand zu haben, mit dem man leicht eine Stelle findet. Interessieren tut es mich nicht die Bohne.

- Alternativ an einem Lehrstuhl für Wirtschaftsinformatik mit Schwerpunkt BI anheuern. BI ist auch das enzig halbwegs Interessante an SAP, wobei selbst das sehr ..."sperrig" daher kommt (also ein riesiges verwursteltes unbeherrschbares Monster ist wie alles von SAP :) )..

- Oder einfach eine etwas "dynamischere" Firma und Betätigungsfeld suchen. Letzten Endes machen wir "Hausfrauen IT" (Zitat Kollege) - Am Montag soll es noch genauso laufen wie am Freitag. Für alles andere werden sowieso externe Brater eingekauft. Das ist mir auf Dauer einfach zu wenig, zumal die Lernkurve schon arg abzuflachen beginnt.

Die Frage ist, was davon realistisch ist.

Realistisch ist alles sobald du dich entscheidest und dich reinhängst. Die Frage ist eher wie weit willst du gehen und wie viel bist du bereit zu opfern? Davon hängt deine Wahrscheinlichkeit auf Erfolg ab.

Du hast also 2 Optionen:

Lehrstuhl oder Startup. Jetzt musst du dich einfach entscheiden und konsequent bleiben. Das erste geht über Promotion, Publikationen und wissenschaftliche Mitarbeit. Das zweite über Messen, Treffs und Bewerbungen. Natürlich beides mit ordentlich Networking.

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Ist doch optimal, wenn du dich während der Arbeitszeit bezahlt um andere Dinge kümmern kannst!

Nebengewerbe aufbauen, neue Skills lernen etc.

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Sozialinformatik

Web 2.0 Geschichten

Usability

Themen die mich so gerade Interessieren. Ich finde den Thread auch für mich interessant, da ich gewisse Ähnlichkeiten sehe.

Ich habe auch als Lösung Engagement im Verbesserungsmanagement(Schreibe Verbesserungsvorschläge)

Und auch im einfach machen. Suche dir deine Arbeit und die Projekte. Um es "Politisch" durchzudrücken hilft dir das Garbage Can Decision Modell.

Auch wenn du schon fertige Lösung präsentierst für Probleme die du gefunden hast kommt das oft sehr gut.

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Hallo, ich melde mich hier auch zum Word da ich ein ähnliches Problem habe, bin allerdings viel älter als du. Mit SAP kannst richtig viel Geld verdienen, wenn du bereits bist viel zu reisen und die Firmen zu wechseln. Irgendwann mal später bist vielleicht noch selbständig und kannst sogar mehr Kohle kassieren. Es gibt auch Beratungsfirmen, die viel mehr Entwicklung und IT-Architektur machen und so richtig technologisch innovativ sind. Allerdings die Banken und Versicherungen, und mit denen wirst du viel zu tun haben, sind einfach extrem fade Kunden und die Arbeitskollegen, die kannste vergessen. Wie du das schon bemerkt hast, da wird ständig um die Kinder und Hausbau und so gelabbert. Da du eh sozial orientiert bist, würde ich mal sagen, die IT wird dich langfristig nicht glücklich machen, es sei denn du verbindest das irgendwie mit sozialen Themen. Vielleicht machst bei einem Start-up mit oder findest eine Firma, die im Bereich Medien oder ähnlichem diverse IT Lösungen entwickelt. Oder eGovernment Projekte? Wenn du das kannst, könntest z.B. aus einer guten Idee einen Geschäftsplan entwickeln und damit diverse Fördermittel aufzutreiben. Viele leben davon. Zu promovieren ist sicher cool aber nur dann, wenn dir das Geld egal ist. Eine Stelle zu finden, wo du normal verdienst und noch nebenbei an deine Dissertation werkeln kannst ist schwierig. Ich habe übrigens das Gefühl, dass du promovieren möchtest, um weitere drei Jahren nicht darüber nachdenken zu müssen, wie es weitergehen soll. :-)

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Probleme:

Mein Job ödet mich trotz gutem "Drumherum" (Urlaubstage, Gehalt für die Region i.O., wohnungsnaher Standort) auf allen nur erdenklichen Ebenen extrem an.

Warum?

- Meine Freunde arbeiten alle in jüngeren Teams mit vielen gleichaltrigen Berufseinsteigern. Dort ist die Stimmung locker und so manche neue Freundschaft wurde geschlossen. Hier ist der Schnitt weit jenseits der 40, die Stimmung steif und ich bekomme absolut keinen Draht zu den Kollegen, die sich auch alle in ganz anderen Lebensphasen befinden (eigentlich dreht sich alles nur um die Kinder).

- Ich bin völlig unausgelastet und gelangweilt. Ich bekomme kaum Arbeit und diese ist meistens binnen weniger Stunden oder Tage erledigt, bis ich wieder auf die Kundenaktivität warten kann - was stets Wochen dauert. Auf der einen Seite ist es gut, so finde ich mehr Zeit für Weiterbildung und Masterarbeit. Auf der anderen Seite bekommt man einfach die Krise, wenn man monatelang nichts anders tut als sich Tausende von trockensten Skriptseiten ins Hirn zu meißeln.

Ich habe das schon bei meinen Vorgesetzten und Kollegen angesprochen, aber keiner hat Arbeit für mich.

- Weder finde ich das Tätigkeitsfeld (Buchhaltungs-IT) irgendwie interessant, noch sind die Aufgaben ansatzweise fordernd. Da hockt man in tagelangen Meetings, wo über spannende Themen wie Kontenfindungstabellen oder ob das Mahnverfahren einen 14- oder 15-Tages-Rhythmus bekommt diskutiert wird. Danach trage ich irgendwo dreieinhalb Zeilen im Customizing ein, schreibe ein profanes Programm was Daten aus einer Excel-Tabelle in eine SAP-Tabelle hackt oder wusel mich durch 10.000 Zeilen undokumentierten Wurstcode um alle Redundanzen herauszuschmeißen und bisschen die Performance zu verbessern.

Das klingt alles so nach *mimimi-Prinzessin*: Du kommst also schlecht mit älteren Leuten klar, Du kannst Dir alleine keine Arbeit besorgen und Du interessierst Dich nicht für Deine Arbeit??? Alter!

Keine Frage, es gibt geilere Jobs und weniger gute. Aber was Du beschreibst, klingt so, als ob Du im nächsten Job genau das gleiche Klagelied singen wirst. Wenn Du mir als Dein Chef das mit der Auslastung erzählen würdest, würde ich davon ausgehen, dass Du schlicht faul bist. Wo ist Deine Kreativität? Erkenne die Muster hinter Deinen Aufgaben und löse sie auf einer höheren Ebene -- das ist was gute Programmierer tun. Schreib ein Programm das Deine Arbeit macht (Templates, Compiler, Code-Generator, ..). Geh damit zu Deinem Chef und lass Dir eine Gehaltserhöhung geben.

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Arbeit ist nicht alles- vorallem solltest du dir erstmal klar machen, was du sonst noch alles in deinem Leben erreichen willst.

Mit 31 das erste mal eigenes Geld verdienen... wenn du deinen BerufsEINSTIEG jetzt noch länger rauszögerst, verbaust du dir dadurch andere Chancen. Wie siehts aus mit deinen anderen Wünschen und Intressen?

Auch wenn die ganzen Kinder hier was anderes schreiben- mit 31 solltest du auchmal langsam erwachsen werden. Wenn du Kollegen nicht klarkommst, "weil zu alt" ist in deiner Entwicklung irgendwas schief gelaufen. So viel älter sind die nämlich garnicht. Und eins musst du dir deshalb bewusst machen: Wenn du jetzt erst nochmal was anderes machst, und um dann mit Ü35 ins Berufsleben einzusteigen, bist du der "alte Knacker" in einem Team von Berufseinsteigern mitte 20.

Was ich dir empfelen würde passt zwar nicht zu dem ganzen "immer jung genug für alles"-Zeugs und dem ganzen andern Esoterikscheiß, aber ist für dich wahrscheinlich das sinnvollste: Hocharbeiten. Gerade wenn sich einige deiner Kollegen in den nächsten Jahren in die Rente verabschieden, erhälst du die Möglichkeit nachzurücken. Anstatt nochmal was anderes zu machen, solltest du dir Herausforderungen in deinem aktuellen Job suchen- einfach schauen was man an Weiterbildungen gut gebrauchen kann, mal nen bisschen reinhängen und schauen, dass du mal die nächste Stufe auf der Karriereleiter hochkommst.

Befolgst du hingegen, die ganzen Ratschläge hier im forum, bist du garantiert mit Mitte 40 immernoch Berufseinsteiger und verdienst wie ein 25jähriger.

Letzten Endes bleibt es aber deine Sache, was du machst.

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Nur am Rande: Mit der Unterbrechnung der Arbeitslsigkeit verdien ich seit 25 mein Einkommen komplett selbst, "das erste Mal" ist das nicht.

Ich komme auch mit den Kollegen klar. Aber mehr als "Hallo", "Schönen Feierabend" und einem gelegentlichen 2-minütigen Smalltalk passiert da nicht viel. Am Frühstückstisch ist dann eher betretenes Schweigen, während der Arbeit sowieso. Das kenne ich auch gemischteren Teams anders (m/w, jung/alt). Das ist aber nicht das Entscheidende.

Wenn Du mir als Dein Chef das mit der Auslastung erzählen würdest, würde ich davon ausgehen, dass Du schlicht faul bist. Wo ist Deine Kreativität? Erkenne die Muster hinter Deinen Aufgaben und löse sie auf einer höheren Ebene -- das ist was gute Programmierer tun. Schreib ein Programm das Deine Arbeit macht (Templates, Compiler, Code-Generator, ..). Geh damit zu Deinem Chef und lass Dir eine Gehaltserhöhung geben.

Ich arbeite im SAP-Bereich, da ist man von so einer Aufgabe ganz weit weg. Natürlich gehe ich nicht zum Chef und sage ich habe nichts zu tun, sondern "Mit der Weiterbildung bin ich fertig, der dritte Teil geht erst im Mai los und bei der von mir betreuten Software warte ich auf die Tests durch den Kunden. Wen kann ich in der Zwischenzeit entlasten?"

wenn du deinen BerufsEINSTIEG jetzt noch länger rauszögerst, verbaust du dir dadurch andere Chancen. Wie siehts aus mit deinen anderen Wünschen und Intressen?

Eingestiegen bin ich ja nun, die Frage ist die grundsätzliche Richtung der nächsten Jahre. Ansonsten finde ich mein Leben gerade super, Kinder und Hausbau sind die nächsten Jahre kein Thema. Die kleinen Träume für die nächsten paar Jahre (mit der LTR in eine große Bude ziehen und dort HomeGym einrichten, USA- und vielleicht Japan-Rundreise, mit der Altersvorsoge beginnen und ein Portfolio aufbauen in das ich regelmäßig einzahle), sind ab 2016 mit DINK-Einkommen problemlos drin.

Was ich dir empfelen würde passt zwar nicht zu dem ganzen "immer jung genug für alles"-Zeugs und dem ganzen andern Esoterikscheiß, aber ist für dich wahrscheinlich das sinnvollste: Hocharbeiten. Gerade wenn sich einige deiner Kollegen in den nächsten Jahren in die Rente verabschieden, erhälst du die Möglichkeit nachzurücken. Anstatt nochmal was anderes zu machen, solltest du dir Herausforderungen in deinem aktuellen Job suchen-

Wir haben 50 Leute. Über mir gibt es noch genau zwei Hierarchieebenen. Bereichsleiter (4) - da gab es bei der letzten freien Stelle genau eine Bewerbung, weil auf den Job keiner Bock hat - und Geschäftsführer (1). Mit Hocharbeiten ist da nicht viel. Im Grunde hat jeder sein Modul und das betreut er dann seit 15 Jahren und nochmal bis zur Rente.

einfach schauen was man an Weiterbildungen gut gebrauchen kann, mal nen bisschen reinhängen und schauen, dass du mal die nächste Stufe auf der Karriereleiter hochkommst

Noch mehr Weiterbildung geht nicht, ich mache ja seit 10 Monaten fast nichts anderes. Ich bekomme hier aber keine Praxis dazu. Jetzt wurde eine Position für ein anderes Modul frei, da wurde jemand eingestellt, der seit 10 Jahren genau das macht, was ich mir in den letzten Monaten mühselig angeeignet habe (man muss im Osten halt jeden mit SAP-Erfahrung nehmen, den man kriegen kann. Ich soll wahrscheinlich demnächst wieder bei 0 anfangen um die vakante Position zu ersetzen und mir dann Monate lang die nächsten 3.000 Buchseiten ins Hirn blasen. - Da drehe ich mich im Kreis.

Die Diskussion ist aber an der Stelle eigentlich auch müßig:

Die jetzige Tätigkeit empfinde ich als langweilig und ermüdend, sie interessiert mich fachlich und inhaltlich nicht im Geringsten. Wesentlich wiegt für mich, dass ich zuerst nur nach meinen Interessen gegangen bin, ohne auch nur im geringsten auf die Arbeitsmartkompatibilität zu schauen. Danach hatte ich Panik geschoben und alles darauf ausgerichtet, was am Arbeitsmarkt am Gefragtesten ist, aber meine Interessen komplett ausgeblendet. Das kam offensichtlich sehr gut an, aber siehe oben. Es muss also irgendetwas dazwischen geben.

Ziel: Nicht jeden früh aufzuwachen und zu denken "Alter, schon wieder und das wird sich wieder ziehen und ziehen wie Kaugummi, hoffentlich ist bald Wochenende." Das dass gelegentlich mal in jedem Job vorkommt ist mir schon klar. Auch ist jetzt wahrscheinlich die letzte Chance noch zu promovieren, sonst bin ich dafür dann zu alt

bearbeitet von scrai

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Wenn Du mir als Dein Chef das mit der Auslastung erzählen würdest, würde ich davon ausgehen, dass Du schlicht faul bist. Wo ist Deine Kreativität? Erkenne die Muster hinter Deinen Aufgaben und löse sie auf einer höheren Ebene -- das ist was gute Programmierer tun. Schreib ein Programm das Deine Arbeit macht (Templates, Compiler, Code-Generator, ..). Geh damit zu Deinem Chef und lass Dir eine Gehaltserhöhung geben.

Ich arbeite im SAP-Bereich, da ist man von so einer Aufgabe ganz weit weg. Natürlich gehe ich nicht zum Chef und sage ich habe nichts zu tun, sondern "Mit der Weiterbildung bin ich fertig, der dritte Teil geht erst im Mai los und bei der von mir betreuten Software warte ich auf die Tests durch den Kunden. Wen kann ich in der Zwischenzeit entlasten?"

Also kannst Du Dir selbst keine Arbeit besorgen, sondern Dein Chef muss das für Dich tun. Entlaste für den Anfang mal Deinen Chef und such Dir eine sinnvolle Arbeit! Oder rede mal mit Deinen Kollegen -- da gibt doch immer irgendjemand gerne eine ungeliebte Arbeit ab.

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Oder rede mal mit Deinen Kollegen -- da gibt doch immer irgendjemand gerne eine ungeliebte Arbeit ab.

Wie oben geschrieben habe ich mehrfach alle Kollegen die in meinem Fachbereich sitzen nach Arbeit gefragt. Da hat immer niemand etwas abzugeben.

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Oder rede mal mit Deinen Kollegen -- da gibt doch immer irgendjemand gerne eine ungeliebte Arbeit ab.

Wie oben geschrieben habe ich mehrfach alle Kollegen die in meinem Fachbereich sitzen nach Arbeit gefragt. Da hat immer niemand etwas abzugeben.

Was hilft Dir das ganze "die anderen sind schuld" Zeug? Übernimm Verantwortung für Dein Leben und überlass es nicht anderen! Wenn 20 Mann nicht mit Dir können, sitzen da entweder 20 Mann mit Sozialphobie oder EINER. Kehr Deine PU-Skills raus und game Deine Kollegen!

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Hä? Ich habe doch nicht gesagt dass ich nicht mit denen klarkomme, da gibt es nichts zu gamen. Es hat nur keiner Arbeit für mich. Im Endeffekt bearbeitet jeder seine kleine Insel, die er teilweise schon seit DDR-Zeiten oder zumindest seit einigen Jahren inne hat. Dann stecken alle im Projektstress und wollen Sachen nicht abgeben bzw. haben schlicht nicht die Zeit mich in ihrem Bereich in die Spezifika unserer eigenen Installation und allen Abhängigkeiten einzuarbeiten.

Es beschwert sich ja niemand. Im Gegenteil - ich werde mittlerweile auch immer mal von Kollegen um Hilfe gebeten weil ich zu der Hälfte der Angestellten zähle die ABAP kann. Mein Lastenheft für die Masterarbeit kam gut an und wird jetzt auch für andere Projekte als Vorlage genommen. Der Kunde der von mir betreuten Software ist mit den von mir implementierten Features zufrieden. Mein Vorgesetzter ist zufrieden dass ich aus dem von mir übernommenen Projekt beim Kunden nochmal das Doppelte der ursprünglichen Summe herausgehandelt habe. Ich wurde auch schon dafür gelobt dass ich so "engagiert" sei (ja genau :fool:).

Das alles ändert aber nichts daran, dass ich effektiv 5-10h in der Woche zu tun habe und mich auch die Arbeit als solche nicht die Bohne interessiert. Ich such irgendeine Chance was mit meinem Magister anzufangen, denn dort sind meine wahren Interessen. Die Informatik (insbesondere das SAP-Gedöns) war und ist nur ein Notnagel.

Typische Situation: "Du könntest mal noch die Auswertung aus X ins BW bringen." - "Gerne, zeigst Du mir welche [der 200] Funktionen die erstellt, damit ich sehe, welche Tabellen involviert sind [dauert keine 5 Minuten]?" - "Ach nicht jetzt, später [in paar Wochen] vielleicht." arg

bearbeitet von scrai

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Damn, dachte du könntest sonst vllt bei nem Kunden anfangen.

Aber mal ne dumme Frage, werden Leute wie du nicht bei Behörden gebraucht? BKA, Europol? Gut, ist nicht unbedingt Geschichte.

Oder in Straßburg oder Brüssel? Oder sowas wie die Birthler Stiftung müsste doch wie Arsch auf Eimer passen.

Gibt es da echt so wenig Jobs?

bearbeitet von elliott.kani

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Für die Stasiunterlagen kann ich leider nicht die geforderten mindestens zwei osteuropäischen Fremdsprachen. :bad:

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Ja. Das wäre ein duales Studium gewesen, ohne Übernahmegarantie. Dann hätte ich ein Jahr länger studiert, nur einen Bachelor bekommen, dabei während des Studiums weniger vetdient, hinterher in Bezug auf die Lebenshaltungskosten weniger rausgehabt und würde die gleiche Tätigkeit machen wie jetzt auch.

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Eingestiegen bin ich ja nun, die Frage ist die grundsätzliche Richtung der nächsten Jahre. Ansonsten finde ich mein Leben gerade super, Kinder und Hausbau sind die nächsten Jahre kein Thema. Die kleinen Träume für die nächsten paar Jahre (mit der LTR in eine große Bude ziehen und dort HomeGym einrichten, USA- und vielleicht Japan-Rundreise, mit der Altersvorsoge beginnen und ein Portfolio aufbauen in das ich regelmäßig einzahle), sind ab 2016 mit DINK-Einkommen problemlos drin.

Dink ON, Baby. Als Geisteswissenschaftler ist das eine ganz tolle Perspektive, die Du Dir erarbeitet hast. Ich würde jetzt nicht mit einer Anspruchshaltung durchs Leben gehen, sondern wirklich min. 5 Jahre bei dem Arbeitgeber bleiben. Just my 2 cents !

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Mal eine ganz andere Frage:

Was kann ich zum richtigen Einstieg Ende des Jahres verlangen?

Im Moment bin ich bei 20,5k allin bei 20h/Woche. Vollzeit ist 38,5h.

Qualis die ich mitbringe brauche ich ja nicht nochmal ausbreiten.

Hätte mich jetzt am TVL-OST orientiert, also 42k + kleine Altersvorsorge (die sowieso in der Firma angeboten wird).

bearbeitet von scrai

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