Studium - 3. Versuch durchgefallen - Was nun?

57 Beiträge in diesem Thema

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Mein Alter: 25

Lebenslauf:

- Realschule

- 3 Jahre kaufmännische Ausbildung

- 1 Jahr BOS (Fachhochschulreife)

- 9 Monate Zivildienst + Arbeit

- 1 Jahr BOS (Fachgebundene Hochschulreife – mittelmäßiges Abitur)

- 1 Semester VWL/BWL im Ausland

- 4 Semester Jura Studium

Bezugnehmend zum folgenden Threat: http://www.pickupforum.de/topic/140459-jura-zwischenprufung-evtl-3-versuch-durchgefallen-was-danach/

will ich Euch mitteilen, dass ich heute das Ergebnis für den 3. Versuch der Strafrecht Zwischenprüfung bekommen habe und ich ich durchgefallen bin (Durchfallquote bei ca. 25%). Einsicht kann ich erst am Donnerstag nehmen, also kann ich erst mal nur spekulieren, warum es nicht positiv verlaufen ist.

Alle anderen Zwischenprüfungen und Hausarbeiten habe ich auf den ersten Versuch geschafft, zum Teil aber sehr knapp. Ich habe am Ende des 2. Semester mit dem Gedanken gespielt, das Studium abzubrechen.

Zum einen hatte ich immer das Gefühl, für das Jura-Studium nicht so geeignet zu sein. Jura ist eine Textwissenschaft und ich hatte vor allem in Übungen das Gefühl, dass ich rein vom Textverständnis nicht mit meinen Kommilitonen mithalten kann. Ich war auch in der Schule in den sprachlichen Fächern nicht der Überflieger, hatte eher immer zum kämpfen. Meine Stärken würde ich eher im mathematischen Bereich ansiedeln, obwohl ich da mit Sicherheit auch nicht zu den Überfliegern gehöre. Aber gerade in letzter Zeit hatte ich das Gefühl, auf dem richtigen Weg zu sein (Lernmethoden umgestellt, viel mehr Übungsklausuren geschrieben usw.).

Zum anderen bin ich mit der Freiheit im Studium nie ganz warm geworden. Mich hat gestört das sich das Studium zum größten Teil in der Bibliothek abspielt. Ich hätte mir gewünscht, das das Studium mehr wie Schule organisiert wäre. Auch mit diesem in den Tag leben bin ich nie so zurecht gekommen, ich hatte immer ein schlechtes Gewissen.

Es lag mit Sicherheit nicht an der Motivation oder am Fleiß. Ich habe mir immer einen Wecker gestellt und habe versucht das Studium als einen normalen Job anzusehen. Natürlich kann man immer noch mehr optimieren und lernen, trotzdem glaube ich, dass bei mir nicht mehr so viel Luft nach oben war. Ich habe eigentlich seit dem 3. Semester jeden Tag min. 4 Stunden effektiv (habe die Zeit gestoppt, im Durchschnitt waren es eher 5 Stunden) gelernt, also Fälle bearbeitet, Lehrbücher gelesen usw. In Vorlesungen bin ich nur sporadisch gegangen, Übungen habe ich eigentlich immer besucht. Ich denke das ich vom Lernaufwand her eher im oberen Drittel im Vergleich zu meinen Mitstudenten war. Meine Freundin hat zuletzt zu mir gesagt, wenn es einer verdienen würde die Prüfung zu schaffen, dann ich.

Insofern verspüre ich gerade ein wenig Wut, dass mit mir Kommilitonen exmatrikuliert wurden, die im ganzen Studium nichts getan haben. Ich habe ja wenigstens alle anderen Prüfungen aufs erste mal geschafft. Ich habe mich auch in Übungen gemeldet und versucht mitzuarbeiten. Es gibt Kandidaten, die noch nicht mal eine Hausarbeit geschrieben haben, am Ende aber gleich dastehen wie ich.

An sich hat mich das Fach immer interessiert und das tut es auch weiterhin. Trotzdem muss ich einfach einsehen, dass ich nicht das nötige Talent dazu haben. Ich bin gerade enttäuscht und ein wenig traurig das ich die Prüfung nicht bestanden habe, aber auf der anderen Seite auch zum Teil erleichtert, dass es vorbei ist. Es gibt natürlich noch die Möglichkeit mit einer Remonstration oder mit einem Härtefallantrag zu versuchen, dass die Prüfung hochkorrigiert wird bzw. das ich einen 4. Versuch erhalte. Ich denke das ich das ganze nur aufschiebe und es mich dann im Staatsexamen zerbröseln wird oder dementsprechend schlecht abschneide.

Fraglich ist natürlich, wie es in Zukunft weitergehen soll. Meine Überlegung ist, dass ich erst einmal einen Termin beim Arbeitsamt ausmache, um mich Beraten zu lassen. Ehrlich gesagt habe ich gerade ein wenig Angst, wieder von 0 anzufangen. Meine Eltern fangen mich Gott sei Dank auf und ich kann bei Ihnen wohnen.

In ferner Zukunft will ich mich natürlich nicht aufgeben und mich weiterhin weiterbilden. Ich habe Abitur, ich habe eine Ausbildung und ich habe schon mal studiert. Folgende Überlegungen sind mir durch den Kopf gegangen:

- BWL Studium an einer FH oder Uni zum Wintersemester ==> Leider sind bei allen örtlichen FHs & Unis die Bewerbungsfristen fürs Sommersemester abgelaufen. Ich würde eher eine FH bevorzugen, da dort das Studium nach Hörensagen mehr wie Schule ist.

- Duales Studium (würde eine FH bevorzugen, die Akademien haben ja nicht den besten Ruf). Habe ich dafür überhaupt eine Chance mit mittelmäßigem Abitur + abgebrochenem Studium + Alter 25 Jahre?

- Verwaltungslaufbahn im gehobenen Dienst

- einfach Bewerben und dann Arbeiten bis zum Renteneintritt

- Selbstmord :-D

Wie würdet Ihr in meiner Situation vorgehen? Vielen Dank für Anregungen und Tipps!

Gruß

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Natürlich kann man immer noch mehr optimieren und lernen, trotzdem glaube ich, dass bei mir nicht mehr so viel Luft nach oben war. Ich habe eigentlich seit dem 3. Semester jeden Tag min. 4 Stunden effektiv (habe die Zeit gestoppt, im Durchschnitt waren es eher 5 Stunden) gelernt, also Fälle bearbeitet, Lehrbücher gelesen usw. In Vorlesungen bin ich nur sporadisch gegangen,

Ich würde eher eine FH bevorzugen, da dort das Studium nach Hörensagen mehr wie Schule ist.

Tut mir leid, ist natürlich erst mal scheiße, wenn man fliegt.

Aber, und das meine ich ernst, ich glaube, dass du absolut nicht genug getan hast. Ich bin jemand der die Meinung vertritt jeder kann alles schaffen, wenn er das will. Außer mit Mitte 20 und keinerlei Fußballerfahrung Spieler beim FC Bayern werden. Ansonsten alles.

Ganz ehrlich, 4 Stunden am Tag ist nichts. Gar nichts. Ich hab für die meisten Klausuren 16 Stunden am Tag gelernt. Ich habe mehrere Jahre für eine Matheklausur gelernt und mir die Vorlesungen 3 Mal angeschaut. 3 Jahre lang jeden Sommer die selbe Vorlesung. Jedes Mal hab ich von der Dozentin gehört "Ach, Gentleman, sie wieder". Ich war nicht der Einzige, muss ich dazu sagen. Es waren viele Studenten immer wieder dort.

Sporadisch zu Vorlesungen gehen klingt halt für mich nach faul sein. Sorry, aber ist so.

Du sagst selber, dass das Konzept Uni, also Selbstlernen nichts für dich ist. Eine FH ändert daran nichts. Was soll da wie in der Schule sein? Teilweise die Größe des Kurses, und man hat Tafeln, das stimmt. Aber dich hinsetzen und lernen musst du trotzdem.

Was willst du mit einem Dualen Studium? Du hast doch schon eine Ausbildung gemacht. Willst du das noch mal machen? Und dazu noch studieren? Das ist doch noch viel viel zeitintensiver.

Außerdem hast du schon mal BWL studiert, wieso willst du das wieder machen?

Was hast du so für Hobbys und Interessen? Ich würde da mal anfangen und überlegen, was man in die Richtung machen kann. Ein Studium nur um zu studieren geht meist nach Hinten los.

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Mach BWL an der FH. Hab einen Kumpel der macht das und es gibt wirklich nicht viel leichtere Sachen. Das ist sogar an der Uni ein Witz. Dann bist du mit 28 fertig und kannst durchstarten. Und mit deinem 4 Std täglich lernen solltest du definitiv im 1,x Bereich liegen.

Gruß Jack

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Darf ich fragen, in welchem Land du BWL/VWL studiert hast? Was war der Grund für den damaligen Abbruch?

Es macht so ein wenig den Eindruck, dass du Sachen studierst, die von der Gesellschaft als gute und erstrebenswerte Studiengänge/Berufe angesehen werden. Hat ein Kumpel von mir auch gemacht, bis er schlussendlich seinen wahren Interessen gefolgt ist, sodass er bald seinen Bachelor in der Tasche hat.

Dies sollte demnäch der nächste Schritt sein. Befasse dich ehrlich mit deinen Interessen und gleiche diese mit potentiellen Studiengängen ab. Setze dich evtll. in Vorlesungen und lies dir die entsprechenden Modulhandbücher respektive Kursbeschreibungen durch. Solltest du wirklich, wie du bereits erwähnt hast, matheaffin sein, dann stehen die zumindest ein paar Türen offen (entsprechend deiner mathematischen Begabung). Solltest du den für dich besten Studiengang gefunden haben, dann ziehe das Studium knallhart durch und lege die entsprechenden Noten hin, denn allzu viele Versuche hast du nicht mehr.

bearbeitet von suchti-one

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Ganz ehrlich, 4 Stunden am Tag ist nichts. Gar nichts. Ich hab für die meisten Klausuren 16 Stunden am Tag gelernt. Ich habe mehrere Jahre für eine Matheklausur gelernt und mir die Vorlesungen 3 Mal angeschaut. 3 Jahre lang jeden Sommer die selbe Vorlesung. Jedes Mal hab ich von der Dozentin gehört "Ach, Gentleman, sie wieder". Ich war nicht der Einzige, muss ich dazu sagen. Es waren viele Studenten immer wieder dort.

Sporadisch zu Vorlesungen gehen klingt halt für mich nach faul sein. Sorry, aber ist so.

Wie gesagt, es waren im Durchschnitt eher 5h effektiv, dh gestoppt. Ehrlich gesagt verwundert mich ein wenig, dass du 16 Stunden am Tag gelernt hast. Ich hab in letzter Zeit viel über Examensvorbereitung usw. gelesen und dort wird eigentlich gesagt, dass man so 6 Stunden am Tag reine Lernzeit einplanen soll und zu Spitzenzeiten max. 8 Stunden. Ehrlich gesagt ging bei mir auch nicht mehr, weil irgendwann der Kopf zu war. Meist waren es so 6-8x45 min mit Pausen ohne Übungen eingerechnet.

Sporadisch insofern, dass mir die Vorlesungen nichts gebracht haben und ich lieber selbst oder mit Kommilitonen gelernt habe.

Was hast du so für Hobbys und Interessen? Ich würde da mal anfangen und überlegen, was man in die Richtung machen kann. Ein Studium nur um zu studieren geht meist nach Hinten los.

Aktuelle Hobbys & Interessen: Sport, Fotografie, Reisen & mein Hund. Ansonsten interessiere ich mich noch für Technik, Handys, Computer usw.. Das füllt mich an sich schon genug aus und macht mich glücklich.

Außerdem hast du schon mal BWL studiert, wieso willst du das wieder machen?

BWL habe ich damals abgebrochen wegen der Entfernung. Im ersten Semester hab ich mich dann dazu entschlossen, Jura zu studieren, weil mich das immer interessiert hat. BWL insofern, weil ich wegen der Vorbelastung (kaufm. Ausbildung, kaufm. Schule) ein gewisse Grundwissen habe und mich das zum Teil auch interessiert. Andere Studiengänge kommen für mich eher nicht in Betracht.

Was willst du mit einem Dualen Studium? Du hast doch schon eine Ausbildung gemacht. Willst du das noch mal machen? Und dazu noch studieren? Das ist doch noch viel viel zeitintensiver.

Weil ich dadurch die Möglichkeit habe, eine gewisse Struktur in den Alltag zu bekommen und ich die Möglichkeit habe zu studieren. Gibt ja auch Unternehmen, die FH Studiengänge anbieten.

-----

Dies sollte demnäch der nächste Schritt sein. Befasse dich ehrlich mit deinen Interessen und gleiche diese mit potentiellen Studiengängen ab. Setze dich evtll. in Vorlesungen und lies dir die entsprechenden Modulhandbücher respektive Kursbeschreibungen durch. Solltest du wirklich, wie du bereits erwähnt hast, matheaffin sein, dann stehen die zumindest ein paar Türen offen (entsprechend deiner mathematischen Begabung). Solltest du dann den für dich besten Studiengang gefunden haben, dann ziehe das Studium knallhart durch und lege die entsprechenden Noten hin, denn allzu viele Versuche hast du nicht mehr.

Ich bin nicht das Mathebrain, sehe aber meine Stärken eher im mathematischen Bereich als im sprachlichen. Habe mich in Deutsch und bei Fremdsprachen relativ schwer getan und war dort eher im hinteren Mittelfeld. Ehrlich gesagt gibt es für mich auch nicht so viele Studiengänge, die ich mir vorstellen kann. Vielleicht noch Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen.

bearbeitet von hootwoot89

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Ich versteh deine 4 Stunden gerade nicht so recht. Unter der Woche habe ich allein das als Anwesenheitszeit in der Uni.

Wenn du das tust anstatt Vorlesungen zu besuchen, dann machst du ganz sicher nicht mehr...

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du hast nicht genug getan, hunderprozentig.

4. semester - 3. versuch - strafrecht AT !!! - und hier jetzt nicht mal ne schwere klausur (25% durchfallquote sind sehr nett). kannst mir nicht, niemals (!) erzählen dass du vernünftig und viel gelernt hast. never ever. da verarschst du dich so was von selbst.

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Gast Lafar

Mit den 16h von Gentleman ist absolut realistisch. Physikstudenten hauen sich im Bachelorstudiengang pro Woche 70h um die Ohren. Anders schaffst du es nicht. Und Jura ist unter 8h nicht zu schaffen es sei denn das Fach liegt dir in den Genen oder du hast dich vor dem Studium darauf intensiv vorbereitet. Das sagte mir selbst ein Jurastudent. Was denkste warum soviele Juris Gras oder andere Scheiße rauchen um mit dem Pensum klar zukommen.

Du bist aber noch jung und kannst noch einen anderen Werdegang einlegen. Mach dich nicht fertig deswegen.

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Keine Ahnung, ob das plötzlich völlig anders geworden ist, aber ich habe bis auf die Examensvorbereitung sicher nicht durchgängig vier Stunden netto gelernt. Und wenn mir ein Jurastudent - nicht Examenskandidat - heute erzählt, er bräuchte acht oder mehr Stunden täglich (also im Schnitt), um die Scheine zu erschlagen, habe ich den Verdacht, dass da etwas nicht stimmt. Was mich zum TE bringt: Vermutlich eher ein Verständnisproblem (oder mangelnde Anleitung, das ist einer der Klassiker im Jurastudium). Aber die Erkenntnis hilft natürlich jetzt nichts mehr. Was mir nicht einleuchtet ist, wie man alle anderen Fächer anscheinend weitgehend problemlos besteht, aber eins dreimal nicht.

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du hast nicht genug getan, hunderprozentig.

4. semester - 3. versuch - strafrecht AT !!! - und hier jetzt nicht mal ne schwere klausur (25% durchfallquote sind sehr nett). kannst mir nicht, niemals (!) erzählen dass du vernünftig und viel gelernt hast. never ever. da verarschst du dich so was von selbst.

Ich hab nicht gesagt das ich vernünftig gelernt habe (wahrscheinlich weiß ich auch nicht wie man richtig lernt), aber ich hab die Zeiten so wie sie hier stehen eingehalten. Ich brauche ja hier auch nicht lügen, bringt mir nichts. Für mich persönlich ist es schon schwer genug den Threat hier erstellt zu haben und als Versager abgestempelt zu werden. Wie schon erwähnt, ich kann von mir behaupt, dass ich jeden Tag von Mo-Fr min. 4 Stunden gelernt habe (in diesem Semester ca. 40-50% für Strafrecht, die andere Lernzeit für ZivilR & ÖR). Am Ende hin war es natürlich mehr.

1. Versuch im 2. Semester: Hab das Delikt auf Lücke gelernt und es kam dran (natürlich dumm) ==> 2 Pkt

2. Versuch im 3. Semester: Hab das ganze Semester sehr sehr viel gelernt, aber zum Teil auch extrem falsch, keine Fälle, mehr Theorie aus dem Lehrbuch (weil der Prof. anteilsmäßig ca. 40% der Klausur Fragen gestellt hat). Im Nachhinein hab ich dann auch kapiert, dass die Theoriefragen nicht absolut abwegig waren und mit nem Basic Wissen zu beantworten gewesen wären. Zusätzlich kam ein Raub dran den ich übersehen habe ==> 2 Pkt.; wusste aber schon wesentlich mehr

3. Versuch im 4. Semester: Ich sehe mir morgen die Prüfung an, hatte aber nicht so ein schlechtes Gefühl. Kann nur spekulieren, morgen weiß man mehr ==> ach 2 Pkt.

Keine Ahnung, ob das plötzlich völlig anders geworden ist, aber ich habe bis auf die Examensvorbereitung sicher nicht durchgängig vier Stunden netto gelernt. Und wenn mir ein Jurastudent - nicht Examenskandidat - heute erzählt, er bräuchte acht oder mehr Stunden täglich (also im Schnitt), um die Scheine zu erschlagen, habe ich den Verdacht, dass da etwas nicht stimmt. Was mich zum TE bringt: Vermutlich eher ein Verständnisproblem (oder mangelnde Anleitung, das ist einer der Klassiker im Jurastudium). Aber die Erkenntnis hilft natürlich jetzt nichts mehr. Was mir nicht einleuchtet ist, wie man alle anderen Fächer anscheinend weitgehend problemlos besteht, aber eins dreimal nicht.

Problemlos würde ich nicht sagen, ich bin nie über 7 Pkt. gekommen. In de ÖRecht ZP im 2. Semester hatte ich nur 4 Pkt. Hausarbeiten waren nie berauschend, bin aber zumindest durchgekommen.

Ich habe halt die ersten Semestern ganz massiv falsch gelernt. Habe dann in den letzten Semesterferien ein Buch über richtiges Lernen gelesen und habe versucht das alles umzusetzen, weil ich nicht wollte, dass ich im 3. Versuch durchfalle.

Ich hab dieses Semester zB in den ersten 4-5 Wochen jeden Tag eine Klausur selbst formuliert. In den Probeklausuren hatte ich denn überall 6 Pkt. und ich hab eigentlich gedacht, dass es bei mir halbwegs klick gemacht hat und weiß auf was es in den Klausuren ankommt.

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Gast

Entspann dich...

Hab den ganzen Jurakram durch...

Es wird ohnehin immer mehr Stoff...

Ich hab hin- und wieder mal was gemacht... aufs Examen dann mal ähnlich viel wie du jetzt... und dann hat es bei mir gereicht... Am Ende mittelmäßig gut in einem der Bundesländer mit den schwereren Prüfungen.

Wenn dir das beim Strafrecht AT schwer fällt, ist es gut, dass du dir den Rest schenken kannst...

Es gibt X Leute, die es im ersten Staatsexamen zerbröselt und die stehen dann mit gar nix da, im gleichen Alter wie du... und die finden auch was.

Du hingegen hast schon ne Ausbildung und in zwei angrenzenden Gebieten studiert. Das nenne ich Abi und Ausbildung plus...

Ist doch cool...

Ich würde an deiner Stelle, beispielsweise mit NLP-Metaprogrammen, meine Stärken und Schwächen bestimmen und daraufhin einen passenden Weg anvisieren...

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Ich würde dir empfehlen dich mit dir selbst auseinanderzusetzen denn die lösung und die Antwort liegt in dir selbst.

Manchmal wollen wir etwas unbedingt erreichen schlagen in eine Richtung ein aber oft ist es einfach etwas ganz anderes, dass wir am ende machen oder erreichen.

Beispiel:

Ein mann versucht Jahre lang mit aller macht ein Haus zu bauen weil er denkt, dass das der richtige Weg für ihn ist, am ende hat er aber doch ein Bot und lebt auf dem Meer.

Alles was dir in deinem Leben passiert sind Resultate die du bekommst, anhand von Ihnen kannst du Filtern und dich mit dir auseinandersetzen und erkennen was dir gut tut und was dir weniger gut tut.

Welche Resultate dich deinen Zielen näher bringen und welche bei denen sich nicht viel verändert, hierzu kannst du entweder dein ganzes leben lang etwas probieren bis etwas klappt oder du schaust dir leute an die bereits erfolge gefeiert haben haben und den Weg bereits gegangen sind um so dir eine eigene Strategie zu entwickeln um dein Ziel zu erreichen.

Viel wichtiger ist es jetzt für dich herauszufinden was möchte ich machen und wenn du Mathe Lehrer werden willst, wenn du dass wirklich möchtest spricht nichts dagegen, ich bin überzeugt dann wirst du sogar der beste darin. WEil die meisten Mathe Lehrer einfach Spassten sind =))

LG

Monsieur

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Insofern verspüre ich gerade ein wenig Wut, dass mit mir Kommilitonen exmatrikuliert wurden, die im ganzen Studium nichts getan haben. Ich habe ja wenigstens alle anderen Prüfungen aufs erste mal geschafft. Ich habe mich auch in Übungen gemeldet und versucht mitzuarbeiten. Es gibt Kandidaten, die noch nicht mal eine Hausarbeit geschrieben haben, am Ende aber gleich dastehen wie ich.

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Ich bin nicht das Mathebrain, sehe aber meine Stärken eher im mathematischen Bereich als im sprachlichen. Habe mich in Deutsch und bei Fremdsprachen relativ schwer getan und war dort eher im hinteren Mittelfeld. Ehrlich gesagt gibt es für mich auch nicht so viele Studiengänge, die ich mir vorstellen kann. Vielleicht noch Wirtschaftsinformatik oder Wirtschaftsingenieurwesen.

Wirtschaftsinformatik:

Mathemodule sind machbar, BWL-Anteil geschätzt ~20% (je nachdem, wieviel du im freien Wahlbereich wählst), Programmiererfahrung nicht nötig, Jura-(Pflicht)Module zwei Stück (6LP, 3LP) aber sehr Grundlegend. Wirtschaftsinformatikmodule selbst haben sehr viel mit Modellierung zu tun (ERM, BPMN,...) und mit betrieblichen Informationssystemen aber kaum was mit Programmierung, Informatikmodule sind die meisten aus dem Wahlpflichtbereich (Kannst also mehr in Richtung Programmierung oder Richtung Datenbanken, Formale Grundlagen was auch immer dich interessiert gehen).

Ich habe eine RIESEN Freiheit in der Gestaltung meines Studiums. Die Leute sind alle normal, die Nerds studieren alle Informatik (mit denen man sich Module teilt).

WiIng habe ich keinen Schimmer.

bearbeitet von Very Super Famous

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Erst einmal vielen Dank für die Anregungen und Vorschläge!

Ich habe die Prüfung vorhin abgeholt und der Bearbeiter hat mir folgendes vermerkt:

------------------------

"Die Arbeit erfüllt leider nicht die Anforderungen, da die Prüfung unvollständig ist, Tatbestandsmerkmale zu knapp und die aufgeworfenen Probleme nicht bzw. zu oberflächlich geprüft wurden."

Bei einer Prüfung wurde auf den Rücktritt nur kurz eingegangen und der Schwerpunkt der außertatbestandlichen Zielerreichung gar nicht thematisiert. Dann habe ich bei einem Beteiligten zwar die Delikte erkannt, aber die rechtfertigende Pflichtenkollision (weiterer Schwerpunkt) nur mit einem Satz ohne nähere Prüfung erwähnt.

"Damit fehlt leider jegliche Problembearbeitung. Insgesamt daher leider nur 2 Punkte"

------------------------

Das hab ich insoweit schon befürchtet. Rein optisch und formal sieht die Klausur gut aus, inhaltlich passt es dementsprechend nicht. Insoweit sehe ich da auch keine Anknüpfungspunkt für eine Remonstration.

Den ersten Schock habe ich schon verdaut. Ich habe gestern noch lange mit meinem Eltern gesprochen und bin die Tage noch mal in mich gekehrt und bin eigentlich auch zu dem Entschluss gekommen, dass es für mich persönlich besser ist auch selbst abzubrechen. Wie schon erwähnt, ich habe immer im Vergleich zu meinem Mitstudenten viel getan, war aber von den Ergebnissen immer einer der schlechtesten. Bin zwar durchgekommen, aber dementsprechend schlecht.

Bei mir im Bundesland (Bayern) sind die Durchfallquoten im 1. Staatsexamen glaube ich bei ca. 25-30%. Soweit mir bekannt ist, gibt es keine Statistik wie viele am Ende endgültig das Staatsexamen nicht bestehen. Prädikatsquote im 1. Staatsexamen sollte sich bei ca. 12-15% einpegeln.

Ich bin mir eigentlich ziemlich sicher, dass ich wahrscheinlich eh kaum eine Chance hätte, im oberen Viertel (8 Punkt plus) zu landen. Ich wollte auch nicht in den Freischuss gehen, da mir die restliche Zeit zur kurz vorkam. Hätte her spekuliert, erst so im 9. oder 10. Semester anzutreten.

Und ich habe mich vorhin exmatrikuliert. Lt. Verwaltung hätte ich mich auch zum Ende des Semesters exmatrikulieren lassen können. Vorteil ist, dass ich jetzt schon direkt aus dem Wohnheim kann. Nachteil natürlich, dass ich meinen Studentenstatus verliere, dementsprechend ab morgen arbeitslos bin. Vor- oder Nachteil, dass ich freiwillig gegangen bin und nicht zwangsexmatrikuliert wurde. Weis nicht was besser ist, dass war vorhin eher eine etwas zu voreilige Entscheidung.

Ich werde mich jetzt arbeitslos melden, werde bei meinen Eltern wohnen und versuch demnächst einen Job zu ergattern. Plan ist dann mittelfristig, dass ich mir klar werde, wo meine Stärken und Schwächen liegen und was ich ab September/Oktober machen will.

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Und ich habe mich vorhin exmatrikuliert. Lt. Verwaltung hätte ich mich auch zum Ende des Semesters exmatrikulieren lassen können.

Wann ist denn Ende des Semesters? Bei mir war das Ende letzten Monats. Oder Ende Sommersemester? Du wärst ja automatisch exmatrikuliert mit Nichtbestehen der 3. Klausur eigentlich. Ansonsten war das unklug von dir, denn alleine deine Krankenversicherung, die du ab 25 selber zahlen musst, wird nun erheblich teurer, da du den Studentenstatus verlierst...

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Und ich habe mich vorhin exmatrikuliert. Lt. Verwaltung hätte ich mich auch zum Ende des Semesters exmatrikulieren lassen können.

Wann ist denn Ende des Semesters? Bei mir war das Ende letzten Monats. Oder Ende Sommersemester? Du wärst ja automatisch exmatrikuliert mit Nichtbestehen der 3. Klausur eigentlich. Ansonsten war das unklug von dir, denn alleine deine Krankenversicherung, die du ab 25 selber zahlen musst, wird nun erheblich teurer, da du den Studentenstatus verlierst...

Insofern habe ich normalerweise Anspruch auf ALG2. Lt. Verwaltung würde ich erst 4 Wochen nach Nichtbestehen einen Brief über die Exmatrikulation bekommen. Bin mir aber nicht sicher, zu welchem Datum dann die Exmatrikulation erstellt wird. Nichtbestehen Prüfung war am 10.03. Kann mir kaum vorstellen, dass ich dann offiziell am 10.04 Exmatrikuliert werde.

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Mit den 16h von Gentleman ist absolut realistisch. Physikstudenten hauen sich im Bachelorstudiengang pro Woche 70h um die Ohren. Anders schaffst du es nicht.

lol

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Gast Idioteque

lol +1

16h am Tag fkin lol. Da sitzte dann nur rum und gammelst. Man ist pro Tag vllt 5-6h netto wirklich leistungsfähig.

Das kommt meist von Studenten, die einfach ziemlich ineffizient sind.

bearbeitet von Idioteque

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Naja, du lernst halt nicht die 16h, und das ist auch übertrieben, irgendwann willste ja auch mal schlafen. Habe Mathe 2 im dritten Versuch bestanden und mir dafür übelst den Arsch aufgerissen, da scheißt du auch auf Effektivität, faktisch hast du zweimal vorher was falsch gemacht. Wenn dann einer kommt mit vier std reichen, sonst arbeitest du ineffektiv, bist du kurz davor der Person eine reinzuhauen. Du versuchst einfach so viel in dich reinzustopfen wie es nur geht. Ich kannte in der Zeit kein Fitnessstudio, keine Freunde, keine Familie, gar nichts, ging hart Richtung Verwahrlosung.

Aber auch in meinem Master sah es so aus, dass ich um halb sechs ausm Bett bin, dann ab in die Uni um acht die erste Vorlesung, dann Praktikum. Mittagessen, hier nochmal Praktikumsunterlagen durchgequatscht, mit Kommilitonen geredet. Wieder Vorlesung, mal kurz ins Labor, Projekt als stud Hilfskraft mit Laboringenieur durchgequatscht. Vorlesung, dann Praktikum bis sieben.

Mit der Bahn nach Hause, in der Bahn Vorlesung nachgearbeitet. Halb neun Uhr zu Hause, rüber ins Fitness, kurz gekocht, Serie reingeschmissen, Labor für nächsten Tag vorbereitet oder deine Arbeit als stud Hilfskraft gemacht.

Fraitags war frei, heißt treffen um neun mit Kommilitonen, theoretische Elektrotechnik lernen. Buch durchackern, von Tag eins an. um vier dann aber zu Hause gewesen, abends mit Freunden getroffen. Samstag in die Uni zum theoret. Etechnik Prof mit den gerechneten Aufgaben und Fragen stellen...das ganze Semester durch. Nach Hause, chillen, abends feiern. Sonntags auf Sparflamme, abends mal in die Unterlagen für Montag gucken. Montag dann wieder von vorne.

In der Klausurphase im Dezember angefangen zu lernen, komplette Weihnachtsferien durch. Ab Januar Samstags und Sonntags in der Unibib Altklausuren rechnen und Skripte durcharbeiten. Paper fertig schreiben. Projektberichte durchhauen.

Das hat nicht unbedingt was mit Ineffektivität zu tun, man ist einfach auch in so viel Scheiße eingebunden, dass man entweder vorher oder nachher arbeiten muss.

Das ist nicht besonders viel Arbeit, was ich sagen will, ist, dass ein Studium ein Vollzeitjob ist, und wer das nicht so betrachtet und mit "vier Stunden reichen ankommt", dem ist nicht zu helfen. Kann man vielleicht in Sozialpädagogik machen.

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Gast ImWithNoobs

Bei Matheklausuren ist wichtig zu wissen, wie typische Klausuraufgaben aussehen. Dazu sollte man sich möglichst viele Altklausuren von der eigenen Uni und anderen Unis!!! raussuchen

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Naja, du lernst halt nicht die 16h, und das ist auch übertrieben, irgendwann willste ja auch mal schlafen. Habe Mathe 2 im dritten Versuch bestanden und mir dafür übelst den Arsch aufgerissen, da scheißt du auch auf Effektivität, faktisch hast du zweimal vorher was falsch gemacht. Wenn dann einer kommt mit vier std reichen, sonst arbeitest du ineffektiv, bist du kurz davor der Person eine reinzuhauen. Du versuchst einfach so viel in dich reinzustopfen wie es nur geht. Ich kannte in der Zeit kein Fitnessstudio, keine Freunde, keine Familie, gar nichts, ging hart Richtung Verwahrlosung.

Aber auch in meinem Master sah es so aus, dass ich um halb sechs ausm Bett bin, dann ab in die Uni um acht die erste Vorlesung, dann Praktikum. Mittagessen, hier nochmal Praktikumsunterlagen durchgequatscht, mit Kommilitonen geredet. Wieder Vorlesung, mal kurz ins Labor, Projekt als stud Hilfskraft mit Laboringenieur durchgequatscht. Vorlesung, dann Praktikum bis sieben.

Mit der Bahn nach Hause, in der Bahn Vorlesung nachgearbeitet. Halb neun Uhr zu Hause, rüber ins Fitness, kurz gekocht, Serie reingeschmissen, Labor für nächsten Tag vorbereitet oder deine Arbeit als stud Hilfskraft gemacht.

Fraitags war frei, heißt treffen um neun mit Kommilitonen, theoretische Elektrotechnik lernen. Buch durchackern, von Tag eins an. um vier dann aber zu Hause gewesen, abends mit Freunden getroffen. Samstag in die Uni zum theoret. Etechnik Prof mit den gerechneten Aufgaben und Fragen stellen...das ganze Semester durch. Nach Hause, chillen, abends feiern. Sonntags auf Sparflamme, abends mal in die Unterlagen für Montag gucken. Montag dann wieder von vorne.

In der Klausurphase im Dezember angefangen zu lernen, komplette Weihnachtsferien durch. Ab Januar Samstags und Sonntags in der Unibib Altklausuren rechnen und Skripte durcharbeiten. Paper fertig schreiben. Projektberichte durchhauen.

Das hat nicht unbedingt was mit Ineffektivität zu tun, man ist einfach auch in so viel Scheiße eingebunden, dass man entweder vorher oder nachher arbeiten muss.

Das ist nicht besonders viel Arbeit, was ich sagen will, ist, dass ein Studium ein Vollzeitjob ist, und wer das nicht so betrachtet und mit "vier Stunden reichen ankommt", dem ist nicht zu helfen. Kann man vielleicht in Sozialpädagogik machen.

Jaja und dann heißt es du warst 16h nur am Lernen. Dabei hattest du vllt 3h Vorlesung und bisschen Labor. Dann Abends eine Stunde gelernt. Das Rumlabern mit deinen Kollegen und in der Bahn bisschen drüber lesen kannst du doch nicht ernsthaft als effektive Lernzeit ansehen. Passiv Vorlesungen anhören ist qualitativ auch etwas anderes als ungestörtes konzentriertes Lernen.

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Genau das sage ich ja eben nicht, lies dir doch mal meinen letzten Absatz durch.

Ich sage einfach aus Erfahrung, die Kommilitonen die nicht Extrazeit unter der Woche neben den Vorlesungen reingesteckt haben, haben hoffnungslos verloren.

Das sind dann die, die in der Klausurphase ankommen und Zusammenfassungen haben oder Lerngruppen bilden wollen und dann trotzdem verkacken.

16h "lernen" kann kein Mensch, würde es eher kontinuirliches Einschleifen nennen.


"Das hat nicht unbedingt was mit Ineffektivität zu tun, man ist einfach auch in so viel Scheiße eingebunden, dass man entweder vorher oder nachher arbeiten muss.

Das ist nicht besonders viel Arbeit, was ich sagen will, ist, dass ein Studium ein Vollzeitjob ist, und wer das nicht so betrachtet und mit "vier Stunden reichen ankommt", dem ist nicht zu helfen. Kann man vielleicht in Sozialpädagogik machen."

Edit: Zitieren gerade irgendwie verrissen

bearbeitet von elliott.kani

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Es ist vollkommen richtig, dass die kognitive Leistungsfähigkeit / Tag stark begrenzt ist. Fünf bis sechs Stunden netto sind ein sehr guter Richtwert, an den man sich halten sollte, wenn man seinen Tagesablauf plant - was die meisten Studenten ohnehin nicht machen, und das Resultat ist dann ein Haufen Jammerlappen, die sich über ihre endlosen Tage und Nächte beklagen. Der durchschnittliche Student kommt ahnungslos an die Universität, wurschtelt sich durch sein Studium, und wenn er Glück hat, dann bekommt er nach einigen Jahren einen Abschluss in die Hand gedrückt. Ich werde an dieser Stelle einmal einige Anmerkungen zu Mathematik-Modulen machen (die Denkweise kann aber auch auf jedes andere Fach übertragen werden, in dem logisches Denkvermögen gefordert wird):

Mathematik lernt man nicht, indem man auf ein Blatt Papier starrt und hofft, dass sich wundersamerweise eine Lösung auftut. Das wird es nicht - oder eher in besonders seltenen Fällen. Mathematik erfordert von dem Studierenden, seine gesamte Aufmerksamkeit dem betreffenden Sachverhalt zu widmen, und wenn er dies nicht tut, dann wirkt sich das bereits in einer sehr unangenehmen Art und Weise auf die individuelle Leistungsfähigkeit aus. Die Zeit, in der du gedanklich an irgendeiner anderen Sache hängst als an dem mathematischen Sachverhalt (beispielsweise der Frau, die du heute Abend vernaschen wirst, der gestrigen Feier oder die Rechnungen, die du noch zu zahlen hast), ist Zeit, in der du in der Bearbeitung praktisch kein Stück voran kommst. Mathematik verlangt von einem, einen logischen Schluss nach dem anderen zu ziehen, und dementsprechend sind die Augenblicke, in denen ich gedanklich nicht bei meinen logischen Schlüssen bin, vollkommen verschwendete Zeit. Manchmal (um nicht zu sagen: sehr häufig) dehnen sich solche Augenblicke auch auf mehrere Minuten, eine halbe Stunde oder gar eine Stunde aus. Natürlich ist das dann Zeit, die man seinem Karma-Konto gutschreibt: "Oh, eine Stunde gelernt? Erstmal 'n Käffchen!" Dass die reale Lernzeit hier bedeutend geringer war, wird gerne verschwiegen - gegenüber sich selbst und gegenüber anderen.

Ich habe hierzu einmal vor einem kleinen Weilchen ein Experiment veranstaltet: Ich habe den ganzen Tag über "pausiert", und wenn ich mich an den Schreibtisch gesetzt habe, dann habe ich explosionsartig alles gegeben, was möglich war, habe Schluss um Schluss gezogen und Gedanken um Gedanken verbalisiert. Meistens habe ich das fünf oder zehn Minuten gemacht, und dann habe ich wieder pausiert. Das überraschende Ergebnis des Tages:

Ich bin dennoch sehr gut voran gekommen, gefühlt sogar besser als an solchen Tagen, von denen ich rückblickend betrachtet behaupten muss, dass ich mehr Zeit mit meiner alltäglichen Gedankenklauberei verschwendet habe als mit dem Lernen an sich. Das Ganze ähnelt ein wenig der Pomodoro-Technik - mit dem Unterschied, dass ich die reinen Arbeitsphasen noch kürzer gefasst habe.

Warum hat das nun geklappt? Weil Mathematik anders funktioniert als irgendwelche "Standard-Fächer", in denen man auch dann noch Wissen in sich aufnehmen oder Wissen generieren kann, wenn man gar nicht so konzentriert bei der Sache ist. Die kognitiven Hürden, die es zu überwinden gilt, um etwas zu produzieren, sind in der Mathematik schlicht und ergreifend höher, und dementsprechend wichtiger ist es, dass man fokussiert ist. Daher gilt auch:

Wenn man nicht fokussiert ist, braucht man nicht zu lernen. So handhabe ich es immer. Warum sollte ich mich an den Schreibtisch setzen und mich zum Lernen zwingen, wenn mein Kopf einfach noch nicht bereit dafür ist? Nicht nur, dass man in solchen Fällen kaum Ergebnisse produziert - man raubt sich selbst sogar seine Kraft, indem man irgendwie versucht, sich "auf die Linie zu bringen". Wenn ich noch nicht bereit bin, setze ich mich einfach nochmal fünf Minuten auf mein Sofa, denke nach, meditiere, futtere etwas oder höre ein wenig Musik. Ein solches Vorgehen bringt langfristig einfach bedeutend mehr.

Du, lieber elliott.kani, hast darüber hinaus noch den gravierenden Fehler begangen, dass du dich, wie du selbst sagst, hast verwahrlosen lassen - auch das dürfte deine Leistungsfähigkeit enorm eingeschränkt haben. Du wärst garantiert bedeutend produktiver gewesen, wenn du dir dann und wann (oder öfter) die Zeit für Freunde, Sport und sonstige Freizeitaktivitäten genommen hättest, die du brauchtest. Wichtig ist, dass man seine Zeit sinnvoll (und dazu gehört eben logischerweise auch, dass man oft genug seinen Kopf wieder klar kriegt, denn das ist, wie ich beschrieben habe, eine der Grundvoraussetzungen für den persönlichen Lernerfolg) nutzt, und seinen Tag nicht wie ein Verrückter vollkommen strukturlos vollpackt.

Ich halte übrigens überhaupt gar nichts von Vorlesungen. Wenn ich vorgelesen bekommen will, was bereits in zwei Dutzend anderen Büchern steht, dann kann ich das auch alleine - bei mir zuhause.

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