Woher die alltägliche Motivation holen? Probleme mit Alltag und Job Melde Dich an, um diesen Inhalt zu abonnieren 1 1

[durchunddurch 0]

Hallo zusammen,
ich möchte einige Ratschläge einholen zu meiner jetzigen Position. Da es allumschließend ist, umschreibe ich mal kurz:

Ich bin 27 J.a. und seit 2 Jahren in einem Büro berufstätig . Seit ca. einem Jahr habe ich gemerkt, dass die Büroarbeit mir absolut keinen Spaß macht.
Ich möchte raus, an die Luft und Kontakt mit anderen Menschen haben, mehr Bewegung und die Arbeit trotzdem selbst einteilen können.

Mittlerweile sitze ich meine Arbeitszeit regelrecht ab. Ich bin weniger produktiv als unser Azubi.

Vor einiger Zeit habe ich mich mit dem Thema Geld auseinander gesetzt und bin zum Entschluss gekommen, dass Geld für mich nicht die erste Priorität darstellt. Das ist der Grund, warum ich bislang immer noch mein Einstiegsgehalt von vor zwei Jahren bekomme. Ich verstehe es, dass für mehr Geld meine Qualität nicht ausreichend ist.
Kurzfristige und überraschande Einnahmenerhöhungen bringen mir nur sehr sehr kurzfristige Motivationsschübe.

Das Dilemma, um welches es mir konkret geht, ist folgendes: Ich mag meine Arbeit nicht, denke aber auf der anderen Seite, dass ich mich zunächst aus meinen jetzigen Schulden ablösen sollte, bevor ich mich nach etwas neuem umschaue. Entsprechend sitze ich weiter die Zeit ab und schaue nicht nach Neuem.

Mir fehlt diese Selbstdesziplin zum Durchhalten. Allgemein bin ich vom Charakter sehr spontan und bringe nichts zu Ende. Ich bin sehr schnell von Neuem begeistert, erlerne es überdurchschnittlich schnell
und wenn sich die erste Erfolge zeigen, habe ich bereits keine Lust darauf.

Es ist wohl ein Einstellungsproblem meinerseits und die Unzufriedenheit im Job ist sehr wahrscheinlich nur eine Konsequenz.
Aber ich drehe mich im Kreis und weiß nicht so richtig, wo ich anfangen soll. Mittlerweile hat sich sowohl im privaten als auch im beruflichen Bereits so viel "to do" angestaut, dass ich angefangen habe zu Lügen. Und mich sogar selbst belüge in Form "ach nicht so schlimm". Fakt ist jedoch, dass mir der finanzielle Ruin bevorsteht, wenn ich so weiter mache.

Meine größten Erfolge hatte ich bislang nach größeren Tiefen im ZUsammenhang mit Trennungen, da ich meinen Alltag so vollgestopft hatte und so produktiv war wie sonst nie.
Entsprechend hatte sich schnell eine neue Frau gefunden und ich verliere mich wieder in der Beziehung. Alle meine Beziehungen sind bislang kaputt gegangen, weil ich es mir zu bequem gemacht hatte.

Ich schreibe es hier, weil es zum Teil Dinge sind, von denen ich Schweißhände bekomme, wenn ich es in Worte fasse. Sprechen kann ich darüber mit niemandem.
Wie ein Junkie brauche ich eine Meinung von außen.

Edit: Wie ich im Nachbarthema sehe, haben andere ebenfalls ein Motivationsproblem und haben das Thema Interessen gebracht. Meine gute Laune hole ich mir aus der Freizeit. Zu 90% meiner Freizeit tanze ich. Ich tanze recht gut, mein Freundeskreis besteht größtenteils aus Frauen. Allerdings bin ich hierbei bereits an die finanziellen Grenzen gestoßen, so dass ich es bald reduzieren muss (eigentlich schon jetzt!). Ich merke langsam, dass das Tanzen eine Art Flucht wird, kann da aber nicht von abkommen weil ich mehr Menschein kennenlernen will und auch besser werden will.

April 21, 2015 bearbeitet von durchunddurch

[prokrastes 43]

durchunddurch,

ich schlage vor, Du fährst mehrgleisig.

1) Gib jeden Tag im Office Dein Bestes, einfach um zu sehen wie gut Du das kannst. (Maßzahlen kann man immer finden - muss nicht perfekt sein) Sieh den Job jetzt als so eine Art Training für etwas anderes.

2) Damit Du das kannst, brauchst Du eine Perspektive. Bodo Schäfer hat in einem seiner Ratgeber eine ziemlich gute Methode beschrieben, wie man rausfindet, was der ideale Job ist. (Tip: raus vor die Tür, Umgang mit Menschen, freie Zeiteinteilung? -> Verkauf? verkaufen lernen? -> hoch bezahlt, immer gesucht. Taugt aber nicht für jeden). Übrigens: 10-20 Prozent mehr Kohle pro Jahr sind definitv möglich, wenn man sich reinkniet in fast jedem Job. Field tested.

2 a) Stell Dir mal bildlich vor, was Du mit Geld machen kannst. Ich stimme zu, Geld ist an sich ist nicht wesentlich. Es ist ein Werkzeug, man kann mit Geld Dinge tun, die man ohne Geld nicht tun kann und ohne Geld muss man Dinge tun, die man sonst nicht tun muss. Die Frage ist nicht: "brauche ich Geld?", sondern "Wie kann ich mit wildem Spass an der Arbeit mehr Geld verdienen?". Ist aber ein enorm komplexes Thema, das ich hier nicht mal anreissen kann.

3) Sieh Dich aktiv nach Alternativen um (also: aktiv, nicht blos ein bisserl Google oder so)

4) Schweißhände hören sich nach seelischen Streß an. Entweder eine Therapie/Coaching oder VHS und Anti-Stress Training, Autogenes Training, Meditieren. Such Dir etwas, das zu Dir passt und stell Dich den Ängsten. Da musst Du ran, sonst ändert sich gar nix. Da musst Du ran oder Du kriegst es solange knüppeldick bis Du es änderst - versprochen. Besser jetzt als später.

Anmerkung: Therapie u/o Coaching sind keine Schande, Du fragst für Sport ja auch einen Trainer, für Juristisches einen Anwalt und machst Deine Steuer hoffentlich nicht selbst. Meiner Ansicht nach ist eine qualifizierte zweite Meinung grade bei angestrebter Persönlichkeitsentwicklung enorm wertvoll und ich habe damit beste Erfahrungen gemacht - Allrdings auch die Berater sorgfältig ausgewählt.

Bitte beachte dabei, dass BroScience und "gut gemeint" nicht immer "qualifiziert" bedeutet und dieses Forum für ernsthafte Therapie keineswegs geignet ist. (Sorry Jungs, nix gegen Euch).

5) Lügen ist Mist, Sich selbst anlügen eine riesengroße Katastrophe.

Tu das am besten nie mehr wieder.

Sieh den Dingen ins Gesicht, schonungslos, schreibs auf, mach Dir kristallklar was läuft.

Angefangen hast Du ja evtl. bereits mit diesem Posting hier.

Such Dir vorsichtshalber einen Steuerberater oder einen Schuldnerberater.

Sprich mit einem Trainer Coach oder Therapeuten über das Selbstanlügen Ding.

Sowas hat einen Grund.

Den musst Du finden.

die Ursache erkennen und die Ursache beseitigen.

Geht nur wenn Du mindestens zu Dir selbst schonungslos ehrlich bist.

Du hast echt Scheiße am Schuh,

mach was.

jetzt hier und heute kannst Du anfangen.

prokrastes

[prokrastes 43]

Tanzen könnte eine Option zum Geldverdienen sein. Denk mal darüber nach. Vielleicht geht da was?

[durchunddurch 0]

Danke.

Ich verdiene (noch) mein Geld, indem ich andere berate, was sie tun oder lassen sollten, um Steuern zu sparen und mehr vom Geld haben.. leider kein Witz.

Mit Hobbies lässt sich leider auch nicht einfach Geld verdienen, denn es steht Spaß im Vordergrund. Wird es zur Pflicht, verschwindet der Spaß. Oder ich habe den Dreh der Balance nicht raus.

[prokrastes 43]

Danke.

Ich verdiene (noch) mein Geld, indem ich andere berate, was sie tun oder lassen sollten, um Steuern zu sparen und mehr vom Geld haben.. leider kein Witz.

Dann steckst Du in tieferen Schwierigkeiten als ich dachte.

Um so wichtiger ist jetzt in die Gänge zu kommen und dann auch dran zu bleiben.

Fang gleich heute an, keine Ausreden. Es zählen Schritte und Ergebnisse.

Nichts sonst.

prokrastes

[durchunddurch 0]

Kannst du die oben erwähnte Methode von Bodo Schäfer zusammenfassen, worum es da geht? Um welches seiner Bücher gehts? Fast alle seiner Bücher betreffen Geld/Verdienst/Wohlhaben.

Schon nach dem Erfassen dieses Beitrags, war mir klar was ich tun soll..

Meistens wissen wir ganz genau, was zu tun ist, doch wir suchen uns Umwege und Ablenkungen und vergessen, dass wir grundsätzlich in jedem Augenblick unser Leben ändern können..

oder ähnlich.