18 Beiträge in diesem Thema

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Interessanter Beitrag!

Es gibt auf der Welt aber nur selten einfache Wahrheiten. Meisstens sind die Dinge multifaltoriell bedingt. Learned Helplessness gehört sicherlich dazu.

Spontan fallen mir aber noch andere Sachen ein...

-soziale Konditionierung (Mobbing in der Schule,....)

-mangelndes Selbstbewusstsein im Allgemeinen

-fehlende essentielle Erfahrungen in der Kindheit wegen verschiedenen Problemen

-gerade in einer schlechten Phase im Leben, durchgemachte Trennung, Vertrauensprobleme

-,,,,,

AA hmmm gibt es sowas überhaupt?

Wenn ich eine tolle Frau sehe aber schon im Vorraus einzuschätzen glaube dass ich mit großer Sicherheit nicht bei ihr landen werde, weil ich in einem schlechten State bin, oder Gedanken ganz woanders sind,...usw. ist es dann nicht vollkommen natürlich, keinen Bock auf eine für einen selber peinliche Situation zu haben- und zwar einen schlechten low Energy Approach hinzulegen (wohlgemerkt, Korb oder nicht ist egal).

Ist das dann noch "Angst" oder berechtiges Kalkül, seine mentale Energie für wichtigere Dinge aufzuheben?

An diesem Beispiel kann man sehen was wirklich essentiell ist, ob es AA nun gibt oder nicht: ein guter high Energy state.

Wenn ich mich selber geil fühle, dann sind mir meine Vergangenheit und meine Erfahrungen egal und ich genieße einfach den Augenblick.

High Energy ist das allerwichtigste.

Also, nicht zu viel nachgrübeln ;D Fröhlich und High Energy sein.

bearbeitet von all€

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TE das ist mit Abstand der beste Beitrag, den ich jemals zum Thema AA gelesen habe.

Vielen Dank dafür.

Definitiv Schatztruhen Material.

Kann das so definitiv bestätigen.

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Ja das Argument ist sehr gut und auch die Assoziation. -> Schatztruhe okay.... Aber was gar nicht geht sind die Elektroschocks an den Hunden und das nur um das herrauszufinden. Passt sehr gut in unsere kranke Welt ;D

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Tut mir leid wenn ich euch widersprechen muss. Der Beitrag ist gut , aber finde dass die These zu einseitig formuliert ist... Natürlich mag man möglichst einfache, klar zuordenbare Zusammenhänge.

Das Experiment ist unschlüssig:

"Im Rahmen eines zweiphasigen Experiments wurden Hunde in zwei Probandengruppen eingeteilt. In Phase1 erhalten beide Gruppen in regelmäßigen Abständen schmerzhafte Elektroschocks. Die Hunde in Gruppe1 haben die Möglichkeit über eine Tätigkeit (zB. das Betätigen eines Schalters) die Elektroschocks abzustellen. Gruppe2 hingegen hat diese Möglichkeit nicht und muss die Schmerzen ertragen.

Ok. Gruppe 1 lernt hier das richtige Verhalten. Gruppe 2 lernt, dass sie nichts unternehmen kann.

In Phase2 des Experiments bekommen beide Gruppen die Möglichlkeit den Elektroschocks zu entgehen. Während Gruppe1 sehr schnell lernt den negativen Reizen zu entgehen,

Falsch. Gruppe 1 hat es doch schon vorher gelernt.

kann bei Gruppe2 beobachtet werden, dass diese die Schmerzen einfach über sich ergehen lässt.

Weil sie im ersten Teil des Experiments gelernt hat, dass sie nichts unternehmen kann. Eine logische Konsequenz.

Sogar wenn Gruppe2 beobachten kann, wie die Elektroschocks abgestellt werden können, verbleiben diese Probanden in ihrer hilflosen Situation. Die Versuchstiere aus Gruppe2 mussten mehrfach gezwungen werden, den Elektroschocks zu entgehen. Ansonsten hätten sie die Schmerzen ewig über sich ergehen lassen.

Vielleicht weil sie Hunde sind und die Zusammenhänge nicht so schnell begreifen?

Die Ergebnisse dieser Experimente konnten auch in Experimenten am Menschen bestätigt werden.

Das müsste mal genauer erläutert werden. Dann geb ich auch meinen Daumen hoch.

Die Psychologen folgerten daraus, dass Individuen, die negativen Erfahrungen ausgesetzt werden, diese irgendwann als unveränderbar akzeptieren und keine Versuche mehr dagegen unternehmen ihre Situation zum Positiven zu verändern."

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Gast Gotteskind

Ach all,

Denkst du Psychologen machen einfach irgendwas und übertragen es auf Menschen? Nein, dass ist sehr plausibel.

Der Beitrag ist jedem Fall gut. Ich würde noch detaillierter auf den Bezug zu AA und was diese Erkenntnis für PU bedeutet eingehen. Dann ist es auf jeden Fall Schatztruenniveau.

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Wenn ich mich selber geil fühle, dann sind mir meine Vergangenheit und meine Erfahrungen egal und ich genieße einfach den Augenblick.

Einspruch.

Das ist für mich NLP-Propaganda. "Liebe dich selber, und alles ist gut." Oder "all Game Is inner Game." Und und und. Ich kann aus eigener Erfahrung sagen, dass egal wie gut du gelaunt bist, es sich nichts an seiner AA ändert.

Vielleicht hatte ich damals mal die Eier ne Frau an zu sprechen wenn ich nen guten Tag hatte, gefühlsmäßig war das aber ne unglaublich Kräfte raubende Angelegenheit. Auch wenn es ab und an geklappt hat, ist es gar kein Vergleich mehr zu Heute. Wieviele Frauen/Menschen ich an einem Tag anspreche weis ich ehrlich gesagt gar nicht mehr, ich nehme es kaum noch wahr. Ehrlich gesagt denk ich nicht mal mehr drüber nach. So ähnlich wie z.B.: Nase bohren. Da denkt man sich nich "oh ich spreize jetz den Finger ab, und stecke ihn mir in die Nase." Ne machste nich. Du bohrst eben einfach in der Nase ohne drüber nachzudenken. So ist das mittlerweile beim Frauen kennen lernen, ich bin einfach im Set, keine Ahnung über was ich da laber, aber ich laber eben einfach irgendwas.

Und viele finden das gut, und bringen dann Sätze wie "boa, von deiner Sorte müsste es wirklich mehr Männer geben, toll dass du mich angesprochen hast.", in den Momenten nach solchen Aussagen flasht es einen kurz, und denkt sich "Boa Shit, ich hab gerade schon wieder rumgebaggert/gegamed" oder nenne es wie du willst.

Scheint so als ob ich, was die Sache angeht, keine LB's mehr verspüre, die mich in meiner Comfortzone (bzw learned Helplessnes Zone lel^^) halten wollen. Alles im Flow.

Und zugegeben, es war ein Arsch voll Arbeit (ca 1~2 Monate Hardcore sargen) um das zu haben. Das wars aber einfach Wert. Und für unsere Lieben Neulinge: Die Fähigkeit ist es noch mehr Wert als irgendwelche Gains, Autos oder [beliebigen Wunsch einsetzen]

Ist n tolles Gefühl zu Wissen dass man jederzeit Pussy an Land ziehen kann (sogar im Dschungel), während andere sich Gedanken machen welches Profilbild Sie beim OG nutzen sollen, damit es besser hookt.

Das hat definitiv zu meinem Seelenfrieden beigetragen. Klar hab schiebt man erst mal den Film vom unantastbaren PU Gott, der sich endlich alles holt, was er schon immer wollte. War bei mir nich anders. Das lässt aber nach, und irgendwann bist du eben wieder du, nur eben mit nem dreckigen grinsen im Gesicht, statt Schweißperlen auf der Stirn, wenn ne 10 an dir vorbei stolziert.^^

Gott im Himmel bin ich Heute wieder philosophisch ^^

Übrigens kann man auch in einem schlechten State Frauen ansprechen, und wenn ich schlechten meine, dann Montag-Morgen schlecht, z.B. In der Bahn, oder Schlag mich tot. Hat erschreckend wenig Einfluss auf das Ergebnis.

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Kann ich so bestätigen.

mit "schlechten state" mein ich aber nicht sowas vorübergehendes wie Montag morgen, was sich mit nem Kaffee oder ner Runde Sport mal schnell wegbügeln lässt...

Sondern wenn dad Leben einen mal wieder ficken will und man es noch viel stärker zurückzuficken versucht. Dann liegen die Prioritäten einfach ganz woanders.

Fällt mir gerade auf, vielleicht ist das ja auch eine Art learned helplessness.. Werd mal drüber nachdenken..

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Danke für deinen wundervollen Beitrag. Werde mir mal alles in Ruhe durchlesesen und mich hoffentlich verbessern und entwickeln können.

Ich behaupte einfach mal, dass sich dieses Verhalten bei Menschen (ich beschränke mich im Folgenden auf Männer) mit Approach Anxiety (Ansprechangst) wiederfinden lässt. Unter Berücksichtigung eigener Erfahrungen möchte ich folgende Theorie aufstellen:
Männer, die nie den Mut gefunden haben eine attraktive Frau einfach anzusprechen, akzeptieren diese Unfähigkeit als unabänderlich. Erst im Folgenden konstruieren sie sich dann Erklärungen (Limiting Believes), warum ihnen dieser Schritt unmöglich war (schlechtes Aussehen, fehlender Mut, Angst vor Zurückweisung usw.). Jedes mal wenn sie wieder die Gelegenheit eine Frau anzusprechen verstreichen lassen, ist dies ein negativer Reiz gleichzusetzen mit einem Elektroschock aus dem Experiment. Obwohl ihnen völlig klar ist, dass sie sich dieser negativen Situation entziehen können, indem sie die Frau ansprechen, verbleiben sie in ihrer erlernten Hilflosigkeit.
Ich denke, dass dies den Erfolg von PU-Coaching-Seminaren sehr gut erklärt. Denn dort werden die Teilnehmer aus ihrer hilflosen Situation gezwungen (genau wie Gruppe2 im letzten Teil des Experiments).

Diese Theorie eröffnet einen neuen Blickwinkel auf AA. Demnach wären nämlich gängige Erklärungen für AA wie Angst vor Zurückweisung oder Analogien aus der Primatenforschung nicht mehr so schwer gewichtet. Es ist einfach nur die Akzeptanz der negativen Situation und der Glaube an die eigene Unfähigkeit diese zu verändern.

Ich kenne dieses Gefühl sehr gut aus meiner eigenen Situation (http://www.pickupforum.de/topic/141368-aus-dem-leben-eines-omegas-zwei-fragen/). Eigentlich habe ich garkeine Angst vor Zurückweisung. Vielmehr ist es die eigene, über Jahre hinweg verfestigte Gewissheit, dass ich nicht dazu in der Lage bin eine Frau anzusprechen. Und mit jeder Gelegenheit, die ich vergehen lasse, verfestigt sich dieser Glaube noch mehr und es wird immer schwerer dieser erlernten Hilflosigkeit zu entkommen.

Word. Krass wie das zutrifft. Siehe mein Thread - Lost gamed in Arabien. Es lieft mal ne Zeit und momentan bin ich total festgefahren - auch in meiner AA - weil ich NIE gelernt habe diese zu umgehen.

Danke für deinen Beitrag, ich werde mich mal einlesen !

Vielleicht hatte ich damals mal die Eier ne Frau an zu sprechen wenn ich nen guten Tag hatte, gefühlsmäßig war das aber ne unglaublich Kräfte raubende Angelegenheit. Auch wenn es ab und an geklappt hat, ist es gar kein Vergleich mehr zu Heute.

Word ! Defenitiver entwicklungsbedarf bei mir. Schön aber auch, dass es nicht nur mir so ging.

Heute ging mir ein Licht auf, was Ängste betrifft. War im Kletterpark und auf der 6m Höhe völlig katatonisch, weil ich Höhenangst habe. Hätte mich die Trainerin nicht so lange positiv unterstützt, hätte ich jetzt noch Angst vor der Höhe. Die ersten Schritte waren extrem hart, aber ich habe es durchgezogen und dann auch selber und vor allem ALLEIN gekonnt, dort rumzuklettern. Glaubt mir, zwischenzeitlich bin ich Tode gestorben, wollte weinen und zurück in den Mutterleib.

Und warum? Weil ich nie gelernt habe mit Höhe umzugehen.

Exakt das Gleiche mit AA... Aber auch dies ist "nur" eine Angst, die besiegt werden kann ! :diablo:

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AA ist einfach Angst vor Ablehnung. Und ja es hat was mit geringem Selbstwertgefühl zu tun und damit einhergehend einem Gefühl von Minderwertigkeit. Oftmals ist Erlernte Hilflosigkeit ein wichtiger Bestandteil dieser Entwicklung da hin oder um es treffender auszudrücken, die Erfahrung von Ohnmacht.

Im Ursprung sind es unsere frühen Bindungserfahrungen, die uns zeigen ob wir wertvoll sind oder nicht. Wenn wir alles tun was wir als Kinder können und trotzdem nicht bekommen was wir brauchen lernen wir, dass wir ohnmächtig sind. Da das unendlich schmerzt entwickeln wir Vermeidungsstrategien um diese frühen Ablehnungserfahrungen und die Ohnmacht nicht mehr zu erleben. AA ist genau wie Konfliktscheu, Harmoniesucht, zurückstellen eigener Bedürfnisse usw. nur ein weiteres Symptom davon.

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Schade, dass die Schatztruhe, aus welchen Gründen auch immer, nicht mehr mit neuen Inhalten gefüttert wird - ein Beitrag wie dieser hätte es definitiv verdient, einen Platz in ihr zu finden. So wird er wahrscheinlich irgendwann zu weit nach unten rutschen und damit anderen Leuten verborgen bleiben.

Ich denke, dass das, was hier steht, wirklich ein extrem wichtiger Faktor ist, und ich muss in diesem Zusammenhang an eine ganz bestimmte Person denken, zu der diese Beschreibung wie die Faust auf's Auge passt: Wunderkind / Griechischer Gott. Wie oft hat Wunderkind versucht, sich aus seiner misslichen Lage zu befreien und seine Ansprechangst zu überwinden, und wie oft hat er versagt? Häufig. Sehr häufig sogar. Ich würde vermuten, dass der Glaube, etwas an seiner Situation verändern zu können, bei ihm in einem so geringen Maße vorhanden war, dass er immer und immer und immer wieder auf die Schnauze geflogen ist. Die Frauen waren da, sie haben ihm immer wieder Avancen gemacht, und er hat sie gekonnt ignoriert - hat das nun etwas mit Ansprechangst, mit der Angst vor Zurückweisung zu tun? Nein. Er wird gewusst haben, dass er nicht zurückgewiesen wird, wenn er nun auf sie zugeht (denn dass sie Interesse hatte, war wohl offenkundig), aber es waren sein individuelles Selbstverständnis (die akzeptierte Hilflosigkeit) und der Teufelskreislauf negativer Erfahrungen (die ihn immer wieder in seiner Hilflosigkeit bestätigt haben), durch die er immer wieder in die eigene Handlungsunfähigkeit gezwungen wurde. Wunderkind hat hier regelmäßig einen reinen Seelen-Striptease hingelegt, Videos und Bilder von sich veröffentlicht, und jeder, der einen Beitrag von ihm gelesen hat, wusste: "Ah, das ist der Kerl, der schon seit x Jahren nicht mehr gefickt hat. Arme Sau." Und dann soll es ihn interessieren, ob er von irgendeiner Frau zurückgewiesen wird? Nein, wohl eher nicht.

Das Konzept der "Learned Helpnessess" passt da bedeutend besser, und tatsächlich handelt es sich hierbei (so meine ich zumindest) um eine Abwandlung des bereits bekannten Teufelskreislaufs negativer Erfahrungen. Während sich eine Person, die sich "nur" in einem Teufelskreislauf negativer Erfahrungen befindet, zwar durchaus Mühe geben kann, aber dabei nicht die Resultate erzielt, die sie will (da das dafür notwendige Selbstverständnis nicht gegeben ist, also eine negative Denkweise negative Handlungsweisen provoziert), wird die Person, die der Learned Helpnessess erlegen ist, jegliche Aktivität verweigern. Sie ist ohnmächtig und realisiert mitunter überhaupt gar nicht, dass da ein Problem existiert, und der Geist hat sich vollkommen an die nun herrschenden Bedingungen angepasst und lässt die Person immer wieder dieselben Phasen des Versagens durchlaufen. Learned Helpnessess setzt gedanklich relativ weit vorne an, nämlich da, wo es überhaupt erst notwendig wird, sich über die Existenz eines Problems bewusst zu werden - wenn man das nicht tut, kann man natürlich auch keine Lösungen generieren, und eben das mag auch der Grund dafür gewesen sein, dass die schier unendliche Anzahl an Ratschlägen, die Wunderkind gegeben wurden, an ihm abgeprallt sind wie an einer Wand.

Mir hat das Beispiel mit der Frau, die von ihrem Mann geschlagen wird (ich weiß nun nicht, ob das in den obigen Links zu finden ist) gefallen, da es einem doch sehr gut aufzeigt, dass intuitiv gar nicht zu begreifen ist, was da eigentlich geschieht. Was wäre die spontane Reaktion darauf, wenn uns eine Frau erzählen würde, dass sie von ihrem Mann geschlagen wird? Wir würden uns fragen, warum sie ihn nicht auf der Stelle verlässt - weil es die aus unserer Sicht rationalste Erklärung ist. (und das ist sie ja tatsächlich) Sie selbst hingegen wird sich bereits unter Umständen mit der Situation "abgefunden" haben - so als handelte es sich dabei um ein Gesetz der Natur: "Es ist, wie es ist, und ich bin nicht nur unfähig, etwas daran zu verändern, ich will es noch nicht einmal - weil ich kein Problem erkennen kann."

Learned Helpnessess ist ein Schutzmechanismus. Wenn wir nicht die Kraft aufbringen können, die Situation zu unseren Gunsten zu verändern, so ist es bedeutend leichter, diese als gegeben zu betrachten. Alles andere wird als unnötiger, kräftezehrender Aufwand empfunden. Und so isoliert man den zuvor noch als negativ empfundenen Umstand von den restlichen Lebensumständen - was wohl auch ein Grund dafür sein mag, wieso häusliche Gewalt noch immer mit einer großen Dunkelziffer behaftet ist. Hinterher heißt es dann: "Wir hätten nie zu träumen gewagt, dass bei euch dieses oder jenes passiert." Das Leben verläuft um den als ursprünglich noch negativ empfundenen Umstand herum. Auch Wunderkind sagte einmal, dass man ihm überhaupt nicht ansehen würde, wie viele Probleme er wirklich hat. Durch die Akzeptanz wird das Problem in eine gedankliche Ecke geschoben, und eben das erlaubt es einem dann anscheinend, ein (zumindest nach außen hin) normales Leben zu führen.

Nun, wie handhabt man das Ganze nun in Bezug auf die Ansprechangst?

Wer relativ weit am Anfang mit Pick Up steht und merkt, dass er (beispielsweise im Club) kein seltsames, ängstliches Gefühl in seiner Magengegend verspürt, aber dennoch keine Frau anspricht, der kann sich ziemlich sicher sein, dass er sich gegenwärtig in einer Ohnmacht, in einem Zustand des Akzeptierens der eigenen Unfähigkeit (resultierend in einer Verneinung des eigentlichen Problems) befindet. Die Vorstellung, eine Frau anzusprechen, bereitet einem bis zu einem gewissen Grad Magenschmerzen. (das kann sich dann mit zunehmender Erfahrung relativieren, klar) Wenn ich nun eigentlich mit dem Ziel in den Club gegangen bin, eine Frau abzuschleppen, dann aber am Ende doch nur lappig mit meinem Bier in der Ecke stehe und keine Angst verspüre, dann weiß ich, dass hier gerade die Mechanismen des Akzeptierens gegriffen haben. Und dann stolziere ich irgendwann aus dem Club raus, und es ist mir egal, dass ich wieder nichts gerissen habe, denn eigentlich muss ich ja sowieso morgen noch total viele Dinge erledigen, und da bleibt dann eh keine Zeit mehr für eine hübsche Dame.

Angst ist ein guter Indikator. Angst zeigt uns, dass wir gleich etwas tun werden, von dem wir glauben, dass es es einen Schaden für uns birgen könnte (dass es das nicht tut, steht wieder auf einem anderen Blatt) - und dann kann ich mich überwinden. Wenn ich keine Angst habe, kann ich mich auch nicht überwinden. Logisch.

Wichtig ist auch die Frage, für wen ich das nun eigentlich tue. Warum gehe ich in einen Club, und warum habe ich das Ziel, eine Frau anzusprechen und gegebenenfalls mit nach Hause zu nehmen? Mache ich das, weil ich das wirklich will, oder weil es mir wie eine gesellschaftliche Konvention erscheint, der ich nachzugehen habe? Es sollte klar sein, dass ich selbst es wirklich wollen muss, und ich glaube, dass auch hier der gute Wunderkind seine Probleme hatte. Der wollte gar nicht. Der wusste nicht, dass er ein Problem hat. Dieser ganze Input kam von anderen Leuten, und eben diese Leute haben ihn dann auch dazu bewogen, immer wieder in den Club zu gehen - wo er dann, wie könnte es anders zu erwarten sein, lappig in der Ecke steht und nichts tut. Denn da kontrolliert ihn dann niemand. Das Problembewusstsein ist nicht mehr vorhanden. Es wird wieder nur akzeptiert und abgewunken.

Ginge es hier nun nicht einfach nur um Frauen, sondern um den Kampf mit einem wilden Tier (naja, manchmal ist sich das nicht unähnlich :P), so würden wir mit einer solchen Einstellung innerhalb weniger Sekunden zu Hackfleisch verarbeitet werden. Und damit genau das nicht passiert, hat unser Körper ja das Konzept der Angst "entwickelt". Ich würde nicht verneinen, dass ich etwas im Kampf mit einem wilden Tier tun muss, um mein Überleben zu sichern, aber ich würde sehr wohl verneinen, dass ich etwas tun muss, um mein Leben zu verändern und Frauen anzusprechen - denn das wiederum kostet mich Energie, die ich scheinbar nicht investieren will.

Das Ergebnis: Learned Helplessness.

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Ab Minute 21. Genau das, was du so schön beschrieben hast, nur ist das schon 40 Jahre her. Ich wusste gar nicht das, so viel in dir steckt Johnny100. Hut ab.

bearbeitet von Max--Power--
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Ich kenne dieses Gefühl sehr gut aus meiner eigenen Situation (http://www.pickupforum.de/topic/141368-aus-dem-leben-eines-omegas-zwei-fragen/). Eigentlich habe ich garkeine Angst vor Zurückweisung. Vielmehr ist es die eigene, über Jahre hinweg verfestigte Gewissheit, dass ich nicht dazu in der Lage bin eine Frau anzusprechen. Und mit jeder Gelegenheit, die ich vergehen lasse, verfestigt sich dieser Glaube noch mehr und es wird immer schwerer dieser erlernten Hilflosigkeit zu entkommen.

Stell dir vor diese "verfestige Gewissheit" dieses von deinen Gedanken Produzierte Bild von einem "selbst" ist dein Ego.

Wenn ein Mensch sich stark mit seinen Gedanken identifiziert, das heißt, wenn er sagt "Die Stimme in meinem Kopf bin ich", wenn er sein Ego als sich "selber" sieht, wird er glauben dass alles was andere ihm antuen/sagen, tatsächlich wahr ist, und er wird so reagieren.

Dabei kommen dann Gedanken wie

"Siehst du, sie will dich nicht" Wenn du dich dann mit diesen Gedanken identifizierst.

Glaubst du tatsächlich dass "sie" dich nicht will. -> Opfer Rolle entsteht.

Oder "ist eh nur ne Nutte" -> "Macho Rolle entsteht"

Oder "Der oder die ist so dumm" -> "Intellektueller Klugscheißer Rolle entsteht"

Durch die Beschäftigung mit der Thematik der Learned Helplessness, ist mir allerdings viel klarer geworden wie simpel eigentlich der Ausbrauch aus dem alten Verhalten ist. Man muss lediglich am eigenen Leib erfahren, dass es eine Welt ohne die selbst erschaffenen Grenzen gibt. Immerhin haben es auch die Hunde aus Gruppe2 irgendwann verinnerlicht.

Genau, diese "selbst erschaffenen Grenzen" sind dein Ego. Es ist das "Ich" was deine Gedanken geformt haben.

Es ist die Maske die andere dir auferlegt haben, das was andere dir widergespiegelt haben.

Es kann eine "Opfer Rolle", eine "Player Rolle", eine "Ich kriege nie eine Frau Rolle" sein.

Der Moment in dem du dein Ego ablegst, zerstörtst, absolut brichst, ist derjenige in dem du wahre Freiheit findest.

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Hey Leude, hab mich mega über das positive Feedback zu dem Post gefreut. Vor Allem wie angeregt hier über das Thema diskutiert und wie toll mein Ansatz von all€ , Secret90 und Johnny100 weiterentwickelt wurde, hat mich schwer beeindruckt! Habe selbst so viel Nutzen aus diesem Forum gezogen und freue mich sehr, dass ich etwas zurückgeben konnte :)

Danke an all€ für das Relativieren des Zusammenhangs zwischen Learned Helplessness und AA. In meinem Post hört es sich tatsächlich so an als meinte ich, LH sei der einzige Grund für AA. Das war definitiv so nicht beabsichtigt. Wie ihr schon richtig herausgestellt habt, entsteht AA durch eine Kombination mehrerer psychologischer Einflüsse, die bei jedem unterschiedlich stark gewichtet ist. Mit einer These wollte ich nur LH in die Liste dieser Einflüsse mit aufnehmen.

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Zu dem Post passt am besten diese Geschichte:

ELEPHANT AND THE BLIND MEN
Once upon a time, there lived six blind men in a village.
One day the villagers told them, "Hey, there is an elephant in the village today."
They had no idea what an elephant is.
They decided, "Even though we would not be able to see it, let us go and feel it anyway."
All of them went where the elephant was. Everyone of them touched the elephant.
"Hey, the elephant is a pillar," said the first man who touched his leg.
"Oh, no! it is like a rope," said the second man who touched the tail.
"Oh, no! it is like a thick branch of a tree," said the third man who touched the trunk of the elephant.
"It is like a big hand fan" said the fourth man who touched the ear of the elephant.
"It is like a huge wall," said the fifth man who touched the belly of the elephant.
"It is like a solid pipe," Said the sixth man who touched the tusk of the elephant.
They began to argue about the elephant and everyone of them insisted that he was right.

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Zu dem Post passt am besten diese Geschichte:

Wenn die Geschichte damit weitergegangen wäre, dass die sechs Blinden ihre einzelnen Erkenntnisse zu einem stimmigen Ganzen zusammengesetzt haben (so wie wir es hier versucht haben), dann hätte Dein Post irgendeinen Sinn gehabt. Kritik hilft in konstruktiver Form immer am meisten weiter. Wenn man ein Zitat postet, dann hilft auch eine kleine Erläuterung der Analogien.

bearbeitet von Cogitum86

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Abgesehen davon das man Hilflosigkeit lernt, lernt man nicht alles?
Ich erinnere mich an jemanden aus der Schule über den oft Schwulen Witze gerissen wurden.

Nach der Schule habe ich erfahren dass er sich tatsächlich als Schwuler geoutet hat.

Dann gab es noch jemanden der gehänselt wurde, oft mit dem Begriff "Hase"

Er ist in der Psychiatrie gelanden, "Psychose"

Wie passiert sowas?
Der Mensch unterscheidet sich in sich selber in 2 Dinge.

Das eigene Bewusstsein, und der Verstand.

Ein sich selber kaum/wenig bewusster Mensch, jemand ohne "Gewahrsein"

Gewahrsein ist der bewusste Verzicht auf Projektionen.

Wird sich mit den Dinge die ihm passieren sind und die Dinge die ihm gesagt wurden, stärker identifizieren als jemand der sich selber bewusst ist: Das heißt sie werden ein Teil seiner Persönlichkeit, seines Egos.

Schwule können in dem Sinne unmöglich Selbstbewusst sein. Und wer sagt "doch können sie!", weiß nicht was Selbstbewusstsein ist.

Auf einer Großen Bühne stehen und für seine/ihre Rechte demonstrieren kann jeder, das hat nichts mit Selbstbewusstsein zu tun.

Hilflose Menschen (Körperlich Behinderte ausgeschlossen) sind für ihre Hilflosigkeit selber verantwortlich, es gibt kein Mitleid in dem Sinne.

Es ist auch nicht so dass ich mich zu einigen Personen (z.B Schwule oder Hilflose) Kalt verhalte, oder besonders Mitfühlend, weil ich weiß, das dieses "Verhalten" wieder rum nur ihr Ego, das eines Schwulen oder das eines Hilflosen pushen würde.

-> Ihr verhaltet euch kalt ihm gegenüber -> "Er hasst mich weil ich dies und das bin"

-> Ihr verhaltet euch Mitfühlend ihm gegenüber -> "Wenigstens er bestärkt mich in meiner Situation" Was dann sein Ego, was auch immer das ist, stärkt.

PS: Noch etwas zu AA, was ist denn AA und wie entsteht sie?

AA entsteht durch den Gedanken. Der Gedanke der immer in der Zukunft oder in der Vergangenheit ist, erzeugt Emotionen.

bearbeitet von TylerDurden20

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Gast ForbiddenHero

Interessant. Vor 2 Jahren habe ich das erste Mal von PU gehört, da war ich Jungfrau (Ok, mit 17 geht das noch). Learned Helplessness trifft es gut, man hängt eben an seinen eigenen Grenzen. Hatte nur sporadisch Kontakt zu Frauen durch irgendwelche Bekannten, und generell eine ziemlich beschissene Situation. Aber hardcore viel Arbeit war es nicht, da auszubrechen. Hab einfach realisiert, dass ich mich nur selbst davon abhalte, erfolgreich zu sein und volle Verantwortung für mein Handeln übernommen. Das erste Date war etwas wackelig, danach liefs. Man muss sich nur vor Augen halten, dass es einfach nichts Schweres und vor allem nichts Besonderes ist, zu ficken. Macht jeder. Dann fällt es einem leicht, über seinen Schatten zu springen.

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