Ist "Ich kann"- Mentalität realitätsfern?

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Ich habe gerade folgenden Text gelesen um mein inner Game ein wenig zu pushen:

http://www.pickupforum.de/topic/7314-das-mindset-eines-verfuhrers/

Den wird hier wohl jeder bereits gelesen haben, ich fasse nur noch kurz zusammen:

Denke positiv! Jeder Gedanke der mit "ich kann nicht" in ein "ich kann" umwandeln. Dies ist insbesondere Teil der Aufgabe.

Hier liegt auch direkt der Kern meiner Frage.

Wenn ich diesen Gedanken grundsätzlich annehme, also jeden negativen Belief in ein "ich kann" umwandeln, gerate ich die Lage mich in gewissen Fällen selbst zu belügen.

Beziehe ich das einfach mal auf mich selbst:

Ich studiere derzeit Physik, und ganz ehrlich, es ist nicht das leichteste Fach. Jemand der nicht Physik studiert, wird das wohl möglich nicht verstehen, dass die "ich kann"-Mentalität hier unangebracht ist. Wenn sich jemand sagt: Ich kann Quantenmechanik vollständig verstehen, dann belügt er sich selbst.

Ein berühmter Physiker sagte bereits: "Wer behaupte er verstehe Quantenmechanik, hat Quantenmechik nicht verstanden."

Wenn ich mir also einrede, ich kann krass was erreichen in der Physik, belüge ich mich gut möglich selber.

Worauf ich hier hinaus will ist folgendes:

Wenn man einen gewisses Potential nicht mitbringt, ist der "ich kann"-Gedanke nur eine Lüge, die man sich selbst auftischt.

Sage ich mir selbst, "ich kann besserer Rennfahrer werden als Michael Schuhmacher", dann ist das ne Lüge, das bringt nichts mir das selbst noch so oft zu sagen. "Ich kann Rennfahrer werden" hingegen, ist wahr. Wenn ich nur Disziplin habe um ein Ziel zu erreichen, aber kein außergewöhnliches Talent von vornherein mitbringe, dann wirds halt nix (bei sehr hoch gestochenen Zielen)

Da ich derzeit einige Zweifel habe, was das Physikstudium angeht, habe ich Schwierigkeiten mir sowas zu sagen. Ich könnte das nicht glauben, was ich mir erzähle.

Es ist einfach Fakt, dass jeder, unabhängig von natürlichem Talent, sich etwas aneignen kann. Aber das heißt nicht, dass jeder ein Michael Schuhmacher des Autorennsports werden kann.

Wie handhabt ihr das mit dieser Mentalität? Nicht auf Pick-Up bezogen, sondern auf Lebensziele. Ist es nicht verschwendete Zeit, so einzureden "ich kann das", obwohl einfach etwas anderes Suchen nicht viel besser wäre? Schlage mich gerade selber mit dieser Frage rum.

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Du studierst Physik und schaffst es nicht sowas auf deine Bedürfnisse anzuwenden? Sorry, aber klar ist damit nicht gemeint "Ich kann Gott sehen" oder "ich kann mit einem Schlitten in den Weltraum fahren" oder "ich kann durch reine Gedankenkraft meinen Penis um 10cm wachsen lassen".

Wieso soll es besser sein sich etwas anderes zu Suchen? Weißt du, was Leute bekommen, die immer den einfachsten Weg gehen? Nix. Vor allem nicht in unserer Gesellschaft, wo man nur für Leistung bezahlt wird. Habe selber ein recht hartes Studium hinter mir bzw bin noch dabei. Hier gibts aber nur ein "ich schaffe das". Hier gibts kein "ich schaffe das mit 1.0 und Google bietet mir danach einen Posten als CEO an". Hier gibts nru ein "ich kann das" und zwar das Studium zu schaffen. Punkt aus Ende.

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Könnte es sein, dass du dir irgendwie ne Ausrede dafür suchst, dein Physik-Studium nicht zu beenden? Im welchem Semester bist du denn? Musst du unbedingt, der "Michi" unter den Physikern werden? Musst du dich unbedingt auf ein Podest erheben, um dich besser zu fühlen?

Weißt du, wann du rausfindest, ob du etwas kannst? Wenn es in der Realität passiert ist.

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Du studierst Physik und schaffst es nicht sowas auf deine Bedürfnisse anzuwenden? Sorry, aber klar ist damit nicht gemeint "Ich kann Gott sehen" oder "ich kann mit einem Schlitten in den Weltraum fahren" oder "ich kann durch reine Gedankenkraft meinen Penis um 10cm wachsen lassen".

Sorry, aber so klar ist das nicht. In dem Text steht ausdrücklich KEINEN Belief anzunehmen, der mit "ich kann nicht" beginnt. Mir ist bewusst, dass lächerliche Beispiele wie "gott sehen" davon ausgeschlossen sind.

Wieso man sich besser etwas anderes suchen soll: Weil es einem besser liegt?

Könnte es sein, dass du dir irgendwie ne Ausrede dafür suchst, dein Physik-Studium nicht zu beenden? Im welchem Semester bist du denn? Musst du unbedingt, der "Michi" unter den Physikern werden? Musst du dich unbedingt auf ein Podest erheben, um dich besser zu fühlen?

Weißt du, wann du rausfindest, ob du etwas kannst? Wenn es in der Realität passiert ist.

Ich suche keine Ausrede um abzubrechen. Wenn ich abbreche, dann nicht wegen sowas. Im Bezug auf mein Studium war das nur ein Beispiel, um zu zeigen, das "ich kann"-Gedanken schnell mal realitätsfern werden können.

Spiele seid einiger Zeit mit dem Gedanken mein Studienfach zu wechseln, nicht aber weil ich befürchte kein zweiter Einstein zu werden, sondern, weil ich für viel Zeitaufwand relativ bescheidene Ergebnisse erhalte und mir das Studium derzeit wie ein Job vorkommt, der routiniert ist und auf den ich keine Lust habe. Da ich auf gar keinen Fall etwas machen will, worauf ich keine Lust habe, überlege ich zu wechseln. Einstein nicht übertreffen zu können oder nicht "Michi" der Physik werden zu können ist nichts, ist nichts was mich davon abhält Physik zu studieren.

Meine Frage ist eher: Ist das bereits ein Limiting Belief, wenn ich denke, ich kann Einstein nicht übertreffen? Für mich ist das nichts, wo ich denke: Uh man Daniel, da haste aber ein Limitig Belief, den änderste Mal und prügelst dir morgens und abends ein "Ich schaffe relativitätstheorie 2.0". Zu wissen, dass ich an das Niveau nicht rankomme, ist kein Limiting Belief, sondern einfach Logik.

Zum Thema zurück: Wo liegt die Grenze der "Ich kann"-Einstellung? Kann ich mein Studium schaffen. Ich kann. Unrealistische Ziele sind hierbei direkt ausgeschlossen oder? Damit meine ich nicht son Bullshit wie "ich kann mit fliegen", sondern Sachen, für die einfach das Potenzial fehlt.

bearbeitet von prest07

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Ich stimme mit dir überein, dass nicht jeder Mensch alles erreichen kann (im Sinne von: der Beste bzw. einer der Besten werden). Talent, aber auch Zufälle, die sich unserer Kontrolle entziehen, spielen mit Sicherheit eine bedeutende Rolle, wenn es darum geht, in einem beliebigen Bereich einer der Besten zu werden.

Wie Max Power aber schon angedeutet hat: Dein Potenzial und die besagten glücklichen Zufälle sind für niemanden im Voraus erkennbar. Ob Du also je zu den Besten zählen wirst, weißt Du erst, wenn Du alles in Deiner Macht stehende getan hast und das über viele Jahre hinweg.

Um dorthin zu gelangen, ist es sicherlich förderlich, an die Erreichung seines Ziels zu glauben (in dem Fall: Einer der Besten zu werden). Die Wahrscheinlichkeit, dass Du kontinuierlich am Ball bleibst und Dir im sprichwörtlichen Sinne den Arsch aufreißt, ist so natürlich ungleich höher als wenn Du im Vornherein am Ergebnis zweifelst.

Aber: Wie Du richtig erkannt hast, besteht so natürlich die Gefahr, sich selbst zu belügen (was man erst im Nachhinein erkennt, s. o.) - damit verbunden wäre mit Sicherheit ein hohes Maß an Frustration. Anstatt Dir also einzureden "Ich kann das", könntest Du Dir auch einfach sagen "Je härter ich an mir arbeite, desto besser werde ich, das ist Fakt. Ob es am Ende zur Spitze reicht, weiß ich nicht - aber ich setze einfach alles was ich habe und schaue, wo am Ende die Würfel landen."

Und anstatt Dir das Ziel zu setzen "der Beste" zu werden, solltest Du Dir besser ergebnisunabhängige Erfolgskriterien suchen: Jeden Tag x Stunden intensiv lernen. Jeden Tag X Stunden schlafen. 3 Mal die Woche Sport als Ausgleich, usw. Das ist letztlich das einzige, was Du kontrollieren kannst.

Wenn Du die Zeit findest, tu Dir bitte selbst nen Gefallen und lies die folgenden Bücher:

Carol S. Dweck - Mindset

Matthew Syed - Bounce. Mozart, Federer, Picasso, Beckham and the science of success.

Beide gehen fundiert auf Deine Fragestellung ein und werden Dir ermutigende Antworten geben. Versprochen.

Für die praktische Umsetzung würde ich Dir dann noch das hier ans Herz legen (allerdings erst, nachdem Du die anderen 2 Bücher gelesen hast):

Tynan - Superhuman by habit

bearbeitet von tonystark
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Ich weiß nicht, worauf du hinaus willst. Deine Frage ist total abstrakt. Hier gibts auch den Thread "vom Hi bis zum Sex" und dennoch ist es nicht so einfach bei Heidi Klum anzuklingeln, um ihr "Hi" zu sagen, um am nächsten Tag aus ihrem Bett zu steigen.

Du wirst ja wohl in der Lage sein zwischen Theorie und Praxis zu unterscheiden. Sowas sollte ein Physiker doch können. Klar kannste nicht den Mond einfangen, wie schon gesagt. Eine Grenze gibts da nicht, die man definieren kann. Wie denn auch? Für einen ist das HB eine 8 für den anderen eine 4. Da gibts keine mathematische Gleichung.

Das ist genau so als würdest du fragen "wo ist die Grenze, ab der ich einen Nobelpreis in Physik sicher habe". Ist doch Quatsch. Also wenn dann musst du schon konkrete Beispiele nennen, wo du dich fragst, ob du diese erreichen kannst.

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Worum es mir hier geht, ist einfach, dass dieser "Ich kann"-Gedanke bei mir einfach keinen Fuß fassen will. Mein Gedankengang beschränkte sich da nur auf Potenzial, die ganzen unbeinflussbaren Umweltfaktoren habe ich noch nicht ein Mal berücksichtigt.

Die Idee von ergebnissunabhängigen Formulierungen halte ich da wirklich für viel besser, denn da besteht tatsächlich gar nicht die Möglichkeit sich selbst zu belügen. Bei einigen Zielen die man sich setzt, muss man schon hart mit sich kämpfen, wenn man sagt "ich kann xy".

Die Bücher werde ich mir morgen direkt mal ansehen, danke tonystark.

Die Grenze, ab der ich in Physik einen Nobelpreis sicher habe, ist, gerade in Physik, sogar total einfach vorraussagbar. Als das Higg-Bosen bestätigt werden konnte war eigentlich so ziemlich jedem Physiker klar: schreit nach Nobelpreis.

Generell zu Grenzen, klar die sind schwierig zu formulieren, besonders wenn es um subjektive Wahrnehmungen geht.

Tonystark hat mir einen guten Blickpunkt gegeben, sofern nicht jemand anderes den Thread weiterführen möchte, kann er meintwegen closed. Evtl noch bis morgen warten, hat sich dann ja noch was angesammelt.

Schon mal vielen Dank, an euch drei, dass ihr zu so später Stunde noch Zeit findet um hier mitzuschreiben.

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