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Hallo Community,

zuallerst: Ich schreibe diesenThread hier und nicht im Karriere Bereich, weil ich denke, dass hier mehr User rein schauen, die evt. im Bereich der Psychologie, Psychatrie, Psychoanalyse, Psychotherapie etc tätig und erfahren sind.

So, kommen wir nun zu meinen Fragen

  • Wenn man sich stark für die Menschliche Psyche und Psychoanalyse interessiert, sollte man eher Psychologie studieren oder Medizin und nacher den Facharzt für Psychatrie machen?
  • So weit ich weiß beschäftig sich das Studium der Psychologie mehr mit der Empirie, z.b. Statistische Auswertungen, Studien, aber auch intensiver mit dem Geist des Menschen, als im Studium der Humanmedizin.
  • Die Humanmedizin soll aber umfassender sein was den Menschlichen Organismus natürlich angeht, aber auch eher "technisch" ausgelegter und angeblich auch höhere Verdienst Chancen. Aber wenn man weiß das man definitiv nicht Internist, Urologe, Allgemeinarzt oder so werden will, ist das Studium der Psychologie nicht optimaler als das der Humanmedizin?
  • Ich meine auch mal gehört zu haben, dass die Beruflicheweiterbildung im Bereich der Psychoanalyse extrem teuer und lang sein soll. Man will ja auch irgendwann mal was von seiner Rente haben. Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Soweit ich weiß waren die ganzen "großen" Psychoanalytiker, Ärzte (Freund, Jung, etc).

Studium der Psychologie oder Studium der Humanmedizin, das ist hier die Frage.

First Violin

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Finanziell und perspektivisch sicher FA für Psychiatrie. Aber mach dir nichts vor, du lernst im Med.Studium genauso viel über Psychiatrie wie über Angiologie, HNO-Heilkunde, Biochemie etc. also je nach Geschmack viel zu viel oder viel zu wenig.

Ich find ja (DN < 1,3 vorausgesetzt) die Variante erst Bsc Psychologie zu studieren und sich dann kurz vor der Bachelor Arbeit für Medizin bewerben am besten. Du zählst dann nämlich nicht als Zweitstudienbewerber.

Wenn dich die Somatik gar nicht interessiert, wird das Studium aber wohl noch länger als so schon.

bearbeitet von Maandag
  • TOP 1

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Hey FirstViolin,

wenn du psychotherapeutisch tätig werden möchtest, rate ich dir zum FA für Psychiatrie. Als Humanmediziner hast da einfach viel mehr Möglichkeiten, die einem psychologischen Psychotherapeuten verwehrt bleiben, beispielsweise somatisch zu behandeln und Medikamente verschreiben zu dürfen - du musst dich nicht auf den Teilaspekt des Geistes beschränken, sondern kannst, so du denn willst, eigenverantwortlich und umfassend arbeiten. Auch ist der für einen Mediziner vergleichsweise leicht zu erwerbende Doktortitel ein durchaus beachtenswertes Argument - du hast einfach ein anderes Standing sowohl in der Gesellschaft, als auch bei deinen Patienten. Und um als Psychologe überhaupt therapeutisch tätig sein zu dürfen, bedarf es einer entsprechenden Ausbildung nach dem Studium, die aufgrund der vielen Supervisionsstunden auch richtig ins Geld geht und recht wenig Raum für Zuverdienst gibt - während du als Arzt im besten Fall schon praktizierst und finanzielle Investitionen wie Zusatzqualifikationen zeitnah reinholen kannst.

Der einzige "Nachteil", wenn man das so nennen mag ist, dass du im Studium halt mehr ranklotzen bzw. mitunter einige Wartesemester in Anspruch nehmen musst, wenn der NC nicht reicht.

Herzliche Grüße,

Tsukune

  • TOP 2

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Hey, danke schon mal die die ersten Beiträge!

Also beim Psychologie BA, könnte man nach 3 Jahren bisschen in der Wirtschaftarbeiten, da das Geld für die Zusatzqualifikationen ansparen (20.000€-40.000€), dann den Master und dann in Richtung Psychoanalyse. Oder ne Alternative wäre theoretisch auch der Bund, 10-13 Jahre Verpflichten, da hat man dann wegen den Trimestern in 4 Jahren seinen Master und die bezahlen viele Zusatzqualifikationen. Das Medizinstudium übern Bund sind dann 18-20 Jahre Verpflichtung, ohne Facharzt, das ist mir eindeutig zu lang, dann lieber den normalen Weg über die Uni ( 6 Jahre Studium und 4 Jahre FA für Psychiatrie).

Das Ding ist ich find die Thematik der Psychoanalyse und Psychotherapie total Interessant, aber ich steh eigentlich nicht so auf langfristigen Patienkontakt. Ich hab einfach, z.b. auch durch die Community, viele Menschen getroffen die mehr als einen Vogel hatten und ich denke ich würde es langfristig frustrierend finden solche Menschen nicht heilen zu können. Einige Menschen sind z.b. ihr ganzes Leben in einer Psychotherapie. Und ich bin da eher der analytische Modell und Theorie-Freak, weshalb ich auch langfristig eher in die Forschung möchte.

Ok, aber zusammengefasst hat der Humanmediziner also eindeutig eine höhere Bandweite in Sache Karriere als der Psychologe, aber was kann denn nun der Psychologe besser als der Humanmediziner? Oder ist z.b. ein psychologischer Psychotherapeuten einfach ein Psychiater 2. Klasse, der keine Medikamente verschreiben darf?

Gruß

First Violin

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Weiterbildung dauert 5 Jahre und ich weiß gar nicht ob an der Psychoanalyse noch groß geforscht wird. Grad ist ja CBT en vogue.

Also die Studieninhalte unterscheiden sich natürlich drastisch und entsprechend arbeiten viele Psychologen in nicht-klinischen Bereichen. Viele Ärzte haben scheinbar auch nicht so unheimlich viel Ahnung von grundlegenden Begriffen der Psychologie, Testdiagnostik etc und die Psychotherapieausbildung ist ziemlich abhängig vom persönlichen Engagement.

Mach mal Praktikum auf ner Akutpsychiatrie. Das hat nicht viel mit dem klassischen Therapie Setting zu tun.

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Wenn du wirklich ganz konkret in die Forschung möchtest, da bereitet dich ein Psychologie-Studium i.d.R. sehr gut darauf vor.Ist sogar eine der häufigen Kritikpunkte am Studium, dass immer so getan wird, als gingen alle Psychologen später in die Forschung. In Sachen Statistik, Forschungsmethodik, wissenschaftliche Grundlagen o.Ä. bist du da den Medizinern weit voraus.

Ansonsten sind es halt zwei ziemlich unterschiedliche Fächer mit unerschiedlichen Menschen und Herangehensweisen. Ein Mediziner sieht in einem Psychologen immer einen Mediziner zweiter Klasse.

Die Laufbahn Psychologie-->Wirtschaft-->Zusatzausbildung wäre eher ungewöhnlich. Ich kenne das Psychologie-Studium aber auch nur vor Bologna. Da hat man sich nach dem Hauptstudium rasch spezialisiert und grob den Weg in die Sparten Wirtschaft, Klinik oder Erziehungseinrichtungen (pädagogische Psychologie) eingeschlagen. Wobei die Klinik-Sparte noch geteilt war in die Neurologen und die klassischen klinischen Psychologen. Die Psychoanalyse hatte damals schon einen eher schlechten Ruf und wurde nur noch als historische Randnotiz behandelt.

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Weiterbildung dauert 5 Jahre und ich weiß gar nicht ob an der Psychoanalyse noch groß geforscht wird. Grad ist ja CBT en vogue.

Wird wieder, dank der Neuropsychologie. Man versucht nun, anstatt die neurologischen Erkenntnisse an sich stehen zu lassen und in einer neuen Theorie zusammenzuführen, soviele psychoanalytische Einzelkonstrukte zu validieren um die ganze theoretische Basis aufrecht zu erhalten. Ein totaler Wahnsinn, wenn man mich fragt, aber teilweise erfolgreich.

Das Problem in der deutschen Therapie Landschaft ist Folgendes: Es gibt nur drei zugelassene Therapieformen, alle anderen sind nicht kassengestützt und damit nur an Private Klienten vermittelbar. Systemische Therapie, Kurzzeittherapien, Lösungsfokussierte Therapien, Klientenzentrierte Therapien usw. sind allesamt NICHT zugelassen. Nur Psychodynamische Therapie( Freudian), tiefenpsychologie Gesprächstherapie (Auch Freudianisch, nur etwas anderes Denkmodell) und KVT/CBT (Kognitiv behaviouristisch) sind zugelassen.

  • Wenn man sich stark für die Menschliche Psyche und Psychoanalyse interessiert, sollte man eher Psychologie studieren oder Medizin und nacher den Facharzt für Psychatrie machen?

WARUM interessierst du dich dafür? D.h. ist es WIRKLICH dein Wunsch auch Menschen zu behandeln? Oder ist es eher ein Interesse, dass du allgemein gerne umsetzen würdest?

  • So weit ich weiß beschäftig sich das Studium der Psychologie mehr mit der Empirie, z.b. Statistische Auswertungen, Studien, aber auch intensiver mit dem Geist des Menschen, als im Studium der Humanmedizin.

Wer die Statistik und Empirie und den gesamten Prozess nicht versteht, sollte ehrlich gesagt mit dem Rest gar nicht erst anfangen. Wenn du nicht verstehst, wieso und warum bestimmte Aussagen zustande kommen, sind alle diese Aussagen an sich für dich nutzlos. Ihr Wert geht dir im Endeffekt abhanden. Gerade das ist ein wichtiger Teil des Psychologie Studiums.

  • Ich meine auch mal gehört zu haben, dass die Beruflicheweiterbildung im Bereich der Psychoanalyse extrem teuer und lang sein soll. Man will ja auch irgendwann mal was von seiner Rente haben. Welche Erfahrung habt ihr gemacht? Soweit ich weiß waren die ganzen "großen" Psychoanalytiker, Ärzte (Freund, Jung, etc).

Die Psychoanalyse ist im Endeffekt ein Fragment der alten Psychologie. Auch wenn es noch Anhänger gibt, ist sie eher eine Art Voodoo im Licht der modernen Psychologie. Ein Theoretisieren ohne wirkliche empirische Beweise mit einer stark induktiven und gleichzeitig subjektiven Denkweise.

Warum soll es Psychoanalyse sein? Willst du als Psychoanalytiker Leute auf die Couch setzen?

  • TOP 4

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