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Hi,

ich geister jetzt hier ja auch schon zig Jahre als fast ausschließlich stiller Mit-Leser rum.

Ich hatte immer den Traum das Leben nicht nur zu leben, sondern das für mich bestmögliche (=glücklichste) Leben zu führen.

Leider war die letzten Jahre das ziemliche Gegenteil der Fall. Ich war in einer ziemlichen Sinn-Krise gefangen und habe die Probleme immer aufgeschoben, bis ich von ihnen erdrückt wurde. (Schule zig mal geschmissen, Alkoholproblem...) Zwar hatte ich immer noch Ziele, aber ich tat nichts dafür. Ich saß irgendwann nur noch rum und wartete das der Tag endlich vorübergeht.

Vor ein paar Monaten hat sich das ein bisschen geändert. Ich habe eine Ausbildung gefunden, die mir Spaß macht, habe die elende Sauferei aufgegeben. Ich kann zumindest wieder nach vorne schauen.

Aber letztens hatte ich ein Erlebnis (abgesehen davon das Neujahr ist) das mir gezeigt hat, dass ich einen Zahn zulegen muss, wenn ich wirklich noch etwas aus meinem Leben machen will. Ich habe halt auch extrem viel Zeit verloren und 23 ist halt leider auch nicht mehr so ganz jung.

Zumindest mit dem "Schritt-für-Schritt"-Prinzip ist das meiner Meinung nicht mehr zu schaffen. Und das ist ganz nebenbei bemerkt, auch ein ziemlicher Motivationskiller.

Meine Gedanken gehen da hin,freizeitliche Leerlaufhandlungen (etwas sehr negativ ausgedrückt, ich meine so etwas wie Filme anschauen, Computer spielen, bei Freunden rumhängen...) sehr einzuschränken (bspw. nur an einem Tag in der Woche) und die restliche Zeit für das Arbeiten an meinen Zielen zu nutzen: Also lernen (möchte u.a. das Abi nachholen), trainieren, lesen, Kurse besuchen, schlechte Angewohnheiten auslöschen...

Das Ganze erstmal begrenzt auf eine gewisse Zeitdauer, ich denke zZ an 1-2 Jahre, anschließend reicht dann auch wieder eine "mittlere Intensität".

Meint ihr es ist - mit genug Motivation - schaffbar? Wie würdet ihr so eine totale Lebensumkrempelung angehen?

Gibt es hier eventuell sogar Leute, die über längere Zeit ausschließlich "produktiv" gelebt haben?

bearbeitet von MisterC

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Veränder dein Leben nicht extrem. Nimm dir ein oder zwei Sachen vor, integriere sie in dein Leben und nimm dir 2 oder 3 Monate später die nächsten ein, zwei Sachen vor. Sonst fühlst du dich vielleicht überfordert und schmeißt zu schnell hin. Bei Rückschritten nicht aufgeben. Auch nicht erst am nächsten Tag weitermachen. Fehler anerkennen und dann wie geplant weitermachen.

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Gast ImWithNoobs

Meint ihr es ist - mit genug Motivation - schaffbar? Wie würdet ihr so eine totale Lebensumkrempelung angehen?

Du hast schon viel erreicht, das ist sehr gut. Aber eine komplette Lebensumstellung funktioniert bei den wenigsten. An deiner Stelle würde ich mir eine Sache nehmen, die du dir abgewöhnen willst und eine, die du dir angewöhnen willst. Wichtigste scheint bei dir das Abi sein, dann würde ich eben als Ziele nehmen "Jeden Tag 2 Stunden für Mathe lernen" und "Keine Filme mehr gucken". Wenn du nun Bock hast Filme zu gucken, du aber noch keine 2 Stunden gelernt hast, ist dein Plan eben folgender: "Wenn ich Filme gucken möchte, dann lege ich meine Mathematik Unterlagen zurecht". Wenn du deine Unterlagen organisierst, dann ist die Überwindung zum Lernen auch kaum noch vorhanden und wenn man erstmal angefangen hat ist es für viele einfach auch weiter zu machen. Der Anfang ist das Schwierige.

Es gibt noch ganz viele Methoden, wie du dich motivieren kannst oder versuchen kannst mit cravings umzugehen. Du kannst dir vorstellen wie dein zukünftiges Ich sein wird, wenn du deine Ziele erfüllt hast, aber stell dir das nicht nur vor, wie cool diese Person ist, sondern realisiere, dass du das bist. Unterhalte dich mit deinem Zukunfts-Ich, es wird dir danken, dass du im Hier und Jetzt gehandelt hast, dass du dich auch durchbeißen musstest und auch mal Rückschläge hattest, durch deine Taten konnte dein zukünftiges Ich so cool werden. Wer einfach dran denkt wie cool die Zukunft sein wird, der läuft Gefahr die zu erledigenden Dinge aufzuschieben. Wenn man aufschiebt impliziert man aber, dass das Zukunfts-Ich das irgendwie auf magische Weise geregelt kriegt. Weil du heute zu faul warst zum Lernen muss dein zukünftiges Ich deine Faulenzerei ausbaden und 5 mal so hart arbeiten. Das ist ziemlich unfair. Mal ein härteres Beispiel: nehmen wir einen Raucher, der sich die ganze Zeit einredet er würde nächste Woche aufhören mit dem Rauchen - was er macht ist Konsequenzen und Verantwortung an einen völlig anderen Menschen abzugeben. Weil der Raucher heute unbedingt seine dummen Glimmstengel smoken will, kriegt eine andere Person Lungenkrebs. Hast du starkes Verlangen nach unnützem wie Filme gucken, dann kannst du dich auch vorher mit deinem zukünftigem Ich unterhalten.

Bei cravings kann auch Meditation helfen, habe ich selbst noch nicht ausprobiert, nehme ich mir aber auch demnächst vor. Du kannst auch ein tagebuch führen, in dem du alle deine Situationen, in denen du starkes Verlangen nach Filmen hattest protokollierst. Welche Uhrzeit war da, wo befindest du dich, was hast du kurz davor getan, was versprichst du dir davon u.ä. also erforsche deine Gefühle #Obi Wan und versuche dich selbst besser zu verstehen. Dann kannst du deinen Plan auch fein justieren.

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Hi, danke erst einmal für eure Antworten.

Grund für das Posting war, dass ich Silvester mit einem Mädchen geredet habe. Eine Sache die nicht allzu oft vorkommt. Und während ich erzählte gerade eine Ausbildung angefangen zu haben, erfuhr ich später, dass sie demnächst ihren Master macht, schon arbeitet, Auslandssemester gemacht hat,...

Ich kam mir am nächsten Tag einfach wie ein ziemlicher Underdog vor. Das Gefühl viel verpasst zu haben, habe ich schon länger, aber mir ist das nie SO krass aufgefallen, wie weit andere schon sind. (Von so Sachen, wie Selbstbewusstsein/persönlicher Entwicklung will ich jetzt gar nicht anfangen) Liegt wohl auch daran, dass die Leute in meinem Freundeskreis auch eher welche von der gemütlichen Sorte sind.

Ich habe auch Angst nie Annerkennung (außer von mir selbst) für meine Leistungen zu bekommen, weil ich immer 4-5 Jahre zurückhinke. Bei den Frauen kommt das natürlich auch nicht gut an. (jaja, Limiting Belief und so...)

Aber ich habe jetzt ja auch noch mal eine Nacht drüber geschlafen und habe meinen Plan ein bisschen verändert.

Ich führe die nächsten zwei Wochen erst einmal ein paar Testläufe durch, wie viel Zeit am Tag ich für die "Lebensverbesserungs"-Arbeit aufbringen kann ohne mich allzu sehr zu geißeln bzw. was für mich motivationsmäßig maximal möglich ist. Außerdem werde ich das alles mal mehr protokollieren und anschließend besser planen.

Ich will auf jeden Fall noch eine Schippe drauflegen, bisher war ich bei den Erfolgen sehr genügsam.

"Ach Ausbildung läuft gut, kein Alkohol mehr, dann ist es ja nicht so schlimm, wenn ich das Fernabi schleifen lasse und am Innergame arbeiten kann man ja auch noch später. Läuft ja alles irgendwie", so in dem Sinne halt. Wobei das natürlich für mich schon ein ziemlicher Erfolg ist, wenn man mein bisheriges Leben so betrachtet...

Wer einfach dran denkt wie cool die Zukunft sein wird, der läuft Gefahr die zu erledigenden Dinge aufzuschieben.

Kommt mir von früher sehr, sehr bekannt und manchmal habe ich das auch heute noch. Das man auch an seinen Zielen arbeiten muss kam mir irgendwann nicht mehr in den Sinn. Hat lange gedauert bis ich das begriffen habe.

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Gast

Aber letztens hatte ich ein Erlebnis (abgesehen davon das Neujahr ist) das mir gezeigt hat, dass ich einen Zahn zulegen muss, wenn ich wirklich noch etwas aus meinem Leben machen will. Ich habe halt auch extrem viel Zeit verloren und 23 ist halt leider auch nicht mehr so ganz jung.

Zumindest mit dem "Schritt-für-Schritt"-Prinzip ist das meiner Meinung nicht mehr zu schaffen. Und das ist ganz nebenbei bemerkt, auch ein ziemlicher Motivationskiller.

Meine Gedanken gehen da hin,freizeitliche Leerlaufhandlungen (etwas sehr negativ ausgedrückt, ich meine so etwas wie Filme anschauen, Computer spielen, bei Freunden rumhängen...) sehr einzuschränken (bspw. nur an einem Tag in der Woche) und die restliche Zeit für das Arbeiten an meinen Zielen zu nutzen: Also lernen (möchte u.a. das Abi nachholen), trainieren, lesen, Kurse besuchen, schlechte Angewohnheiten auslöschen...

Das klingt jetzt alles so wie nach einer Hauruck-Aktion in alle möglichen Richtungen.

Fakt ist aber: Ohne "Schritt-für-Schritt" kommst Du z.B. beruflich/finanziell kaum voran, NACH dem Abi kommt erst das Studium bzw. ein besser Job usw.

Ob Du die anderen Dinge ebenfalls nacheinander oder gleichzeitig anpackst, spielt eigentlich keine große Rolle.

Es sei denn die Leserei oder die Kurse sind wirklich Dinge, welche Du in der Zukunft *dringend* brauchen wirst...

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Ich habe halt auch extrem viel Zeit verloren und 23 ist halt leider auch nicht mehr so ganz jung.

Zumindest mit dem "Schritt-für-Schritt"-Prinzip ist das meiner Meinung nicht mehr zu schaffen. Und das ist ganz nebenbei bemerkt, auch ein ziemlicher Motivationskiller.

Nimmt man sich viele Sachen parallel vor, dann erreicht man i.d.R. nichts.

Nimmt man sich eine Sache nach der anderen vor und lernt, diese durchzuziehen, dann erreicht man alles. Du bist ja bisher nicht gescheitert, weil Du viele Sachen nicht geschafft hast, sondern weil Du es nicht geschafft hast, auch nur eine anzugehen und am Ball zu bleiben.

Mach Dir einen Plan:

Wo will ich in

a) 1 Jahr

b) 5 Jahren

c) 10 Jahren

1. Beruflich und 2. Privat stehen.

Dann überlege Dir, wie Du das erreichen kannst. Und gehe die Dinge an, die wichtig sind dafür.

Aber immer schön eine Sache nach der anderen. Mach Dir halt Gedanken, was entscheidend ist und fokussiere Dich nur auf die Dinge.

Plan + Durchziehen + nicht Aufgeben wenn es schlecht läuft

Das ist i.d.R. die Formel zum Erfolg. Die meisten Menschen haben keinen Plan. Und geben auf, wenn es unbequem wird. Das alleine recht schon vollkommen, um im Leben sehr gut zu Performen.

Dein Alter spielt auch keine Rolle. Du bist super jung. Das Leben und die Ziele ändern sich. Mit 23 war mir Geld, Status und Erfolg wichtig. Als ich es hatte fand ich es doof. Heute ist mir Freiheit und Unabhängigkeit wichtig. Also alles umgebaut und neu angegangen. Klappt, solange man am Ball bleibt und sich nicht verheddert.

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