HIV bald heilbar?

61 Beiträge in diesem Thema

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Thalidomid wird btw mittlerweile recht erfolgreich bei Patienten mit Plasmozytom eingesetzt.

Triple Therapie mit Low Dose, High Dose Chemotherapie + Stammzelltherapie ist extrem erfolgreich. Hatte es in der Familie.

Es ist nunmal naiv zu glauben, dass das ja alles so abläuft wie es uns vorgespielt wird.

Lest doch mal ein bisschen Literatur, z.B. "Pharmalüge".

Ein kleines Szenario:

Ein extrem wirksames Medikament wird entdeckt.

Es heilt die Patienten vollständig, die Nebenwirkungen sind überschaubar.

Ist euch bewusst was das für Auswirkungen auf die gesamte Wirtschaft hätte?

Das Ganze wird patentiert, wenn nicht patentierbar weil pflanzlich, wird die Pflanze genverändert um massiv höhere Mengen zu produzieren und dieser Prozess patentiert.

Die Versicherungen werden sich erst sträuben, nach erfolgreichen klinischen Trials werden sich die Pharmagiganten mit den Versicherungsgiganten irgendwann einig und es wird ein Wert für das Mittel gefunden, bei dem die Versicherungen einen höheren Return of Investment haben, weil der Versicherte lang zahlt.

Versicherungen werden reicher, Pharmafirmen werden drecksreich.

Krebs HEILEN ist richtig geil,da kannst du easy mal sechsstellig für ne Behandlung verlangen. Diese HIV Behandlung wird, wenn patentiert, auch easy fünf Ziffern einbringen. Ein einfaches Stammzellen anreichen und spritzen kostet schon ca. 5000-6000 Euro, da kann sone Genschere 25-30k bringen. Die geplante Attacke und Markierung von Krebszellen durch Gentherapie ist noch auf einem ähnlichen Level, wird auf lange Sicht 50-100k pro Fall einbringen.

Kurz: das Medikament würde den Entdecker und jeden anderen stinkreich machen, Anwälte würden sich um Patente bekriegen... wäre nen riesen Ding.

Gegen Osteoporose wird beispielsweise in Deutschland immer noch kein Vitamin K2 in der Mk-4 Form eingesetzt, obwohl die Studienlage hier super ist. Ein Pharmakonzern hat hier logischerweise geringes Interesse das zu pushen, da man das schwer patentieren kann. Man könnte allerdings eine stabile MK-4 Form entwickeln, welche man dann durchaus auch patentieren kann. Allerdings wird da die Gewinnspanne kaum sehr hoch sein, weil diese doch mit den bereits erhältlichen Präparaten konkurrieren müsste. Außer vielleicht, dass es die einzige Version wäre, welche als Medikament verschrieben werden dürften.

Sooo grossartig ist die Evidenzlage jetzt auch nicht, wenn es um Behandlung geht. Es gibt ein paar Studien, die eine relative Erhöhung der Knochendichte aufzeigen, auch ein paar Studien, ein paar gute Studien die vor allem präventiv zeigen, dass Knochendichteverlust reduziert wird. Fast immer sind es Kombinationsgaben aus K, D3 und Calcium die funktionieren.

Gleichzeitig gibt es auch einige Doppelblindstudien mit Mengen von bspw. 1000mg Phylloquinone und 45mg MK-4 eingesetzt haben und leider trotzdem bei 381 Patienten keine Effekt zeigen konnten (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/19113922 ) oder aber sehr variable Ergebnisse zeigen, die die statistische Signifikanz versemmeln (http://www.ncbi.nlm.nih.gov/pubmed/14506950)

Es wird bald noch eine Cochrane Review dazu geben, Protokoll ist schon draussen. Dann sehen wir, wie die gepoolten Ergebnisse der Doppelblindexperimente am Ende aussehen und wie die reale Dose Response Kurve aussieht und sehen weiter.

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Niemand verklärt Pharma hier, kolibri, aber der Glaube an verdeckte Weltverschwörungen ist mir einfach zuwider.

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@Zooler
Ich habe das vielleicht bisschen blöd ausgedrückt. Mir ist eine Weltverschwörung ebenso zuwider und ich bin ebenso für eine realistische Betrachtungsweise, auch wenn das nicht immer einfach ist.

@Shao
Ja, die Studien zu MK-4 kenne ich. Die sind ziemlich interessant. Ich denke Vitamin A ist essentiell dafür, dass MK-4 optimal wirken kann. Bei den fettlöslichen Vitaminen ist es wie so oft eine Balance. 45mg MK-4 pro Tag sind extrem viel. Wie viel der Körper davon dann wirklich optimal einsetzen kann, das ist die Frage. In den ganz alten Studien von Weston Price, hat er gezeigt, dass er recht gut sekundären Zahnschmelz bei von Karies angegriffenen Zähnen bilden kann, wenn er Lebertran mit einem hohen Vitamingehalt und Butteröl mit einem hohen Activator X (aka MK-4 höchstwahrscheinlich) kombiniert. Nur diese Kombi brachte gute Ergebnisse und nicht Lebertran oder Butteröl allein. Man sollte also die Wichtigkeit von ausreichend Vitamin A und dem Verhältnis der einzelnen fettlöslichen Vitamine zueinander besser studieren. Herausgefunden hat man ja schon, dass Vitamin E MK-4 plündern kann. Natürlich gibt es sicher auch genetische Faktoren, die eine Osteoporose Behandlung zusätzlich erschweren.

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n den ganz alten Studien von Weston Price, hat er gezeigt, dass er recht gut sekundären Zahnschmelz bei von Karies angegriffenen Zähnen bilden kann, wenn er Lebertran mit einem hohen Vitamingehalt und Butteröl mit einem hohen Activator X (aka MK-4 höchstwahrscheinlich) kombiniert.

Die Studien von Price waren halt sehr anwendungsnah und nicht geblindet und all so ein Kram. QUalitativ halt eher, auch wenn die WFP Foundation das nicht gerne hört, mau.

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@Shao
Ich weiß. Habe damit bei mir und im privaten Umfeld sehr gute Erfolge erzielen können, was Zahn, Gelenk und Knochenprobleme angeht. Es ist zwar kein Beweis, aber ein guter Hinweis, wie ich finde. Ausprobieren ist ja letztendlich nicht so kompliziert oder riskant.

Mich wundert es nur, dass das Experiment in der Form nicht wiederholt wurde. Zumindest ist mir nichts vergleichbares bekannt.

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Naja aber was ist jetzt deine Kritik am Konzern? Dass er wirtschaftlich handelt?

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Dass er eben dadurch, dass er wirtschaftlich handelt eben die wirtschaftlich beste Lösung sucht. Das führt durchaus zur Vernachlässigung einiger Alternativen zu einem Problem. Diese werden dann nicht erforscht, nicht so vermarktet usw. Das heißt gleichzeitig nicht, dass keine guten Medikamente dadurch auf den Markt kommen. Man sollte sich eben keinem Extrem anschließen, sondern realistisch bleiben in der Einschätzung der Situation. Das passiert allerdings eben sehr oft, bei einer solch emotionalen Debatte, bei der ja nicht selten auch ein eigenes Weltbild verteidigt wird. Jemand der einem Extrem angehört, würde natürlich auch nicht zugeben, dass er dies tut.

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Jo...das ist bekannt, dass es Krankheiten gibt, bei denen pharma nicht forscht, weil es zu wenige kranke gibt, so dass sich die Entwicklungskosten nicht amortisieren würden.

Ganz andere Story als "Pharma will keine gesunden, sondern kranke Menschen"

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Völlig richtig, der Staat fördert zwar mittlerweile in engem Rahmen die industrielle Erforschung seltener Leiden (z.B. durch verlängerte Schutzfristen), aber die Situation ist alles andere als optimal. Aber das Problem ist bekannt.

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