Home Bias - Partner im Nest gefangen und will Heimat nicht verlassen

9 Beiträge in diesem Thema

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Hallo liebe Community, 

Ich: 26

sie: 24/25

Problem: Partner hat Probleme sich der Welt zu öffnen und will nur im "nahen Umfeld seiner Heimat" bleiben

Da ich seit meinem letzten Thread (vor ca. 3 Wochen) nicht mehr in einer Beziehung bin und mit meiner Dramaqueen auch keinen Kontakt mehr habe, konnte ich die letzte als auch die vorletzte Beziehung zumindest etwas reflektieren. 

Dabei ist mir eine Sache aufgefallen, die ich erstmal "home Bias" nenne. Wer den Begriff nicht kennt: Aktien nur im eigenen Land zu kaufen und damit ausländische Aktien perse zu meiden, weil man sich mit dem ausländischen Markt vermeintlich weniger auskennt, sorgt für eine schlechtere Performance als wenn man sich der Welt öffnet. Das bedeutet Home Bias und wird als Denkfehler im Aktieninvestment nachweislich belegt. 

So: Ich habe hier Parallelen womöglich erkannt und möchte das darauf beziehen, weshalb manche Partner (M/W) nicht in der Lage sind, dem anderen Partner örtlich zu begleiten, weil sie ihre gute alte Heimat so sehr lieben, obwohl Veränderungen meist sehr förderlich sind und man daran ja auch persönlich wächst (neue Freunde, neues Umfeld, evtl. neuer Job, neues Leben).

Ich habe sowohl bei meiner jetzigen und sogar vorherigen Exfreundin den Fehler gemacht, dass ich ihretwegen "daheim" geblieben bin und nicht dort studiert habe, wo ich es ursprünglich wollte bzw. genau jetzt noch nicht dort hingezogen bin, wo ich jetzt arbeiten kann.

meine zweiten Ex habe ich fast vor vollendeter Tatsachen gestellt. Dann wäre die Beziehung beinahe in die Brüche gegangen und ich habe wieder eingelenkt. Bei der letzten Ex von vor 4 Wochen wollte sie aus ihrem Nest einfach nicht raus (nichtmal in Richtung München obwohl das relativ nah ist und der Preis keine Rolle gespielt hätte - sie wollte falls es ihr nicht gut geht immer zu ihren Eltern fahren..... ).

Was ich nicht verstehe:

- warum haben so viele Partner Angst davor diesen Weg einzuschlagen? Man kann doch immer wieder zurück? 

- wie kann man so einen Neubeginn gut vorbereiten und seinen Partner auch dafür gewinnen?

- meine Gegend hier in Bayern ist unglaublich schön - aber habe ich einen Denkfehler wenn ich mal behaupte, dass egal wo man ist und man dort immer bleibt, nicht irgendwie super viel vom Leben und der Welt verpasst?!

- Wenn die Person einfach nur aus diesem Grund nicht mitkommt und man dadurch berufliche als auch persönliche Chancen liegen lässt, wäre das ein Trennungsgrund?

Ich zumindest freue mich auf einen Wechsel und ziehe demnächst nach Karlsruhe. Dort habe ich während meines Studiums viele Leute schon kennen gelernt und fand die Stadt ehrlich gesagt recht cool. Ich bin deshalb fast jedes WE wegen meiner Freundin hin und hergependelt.....  

:-o

Könnt ihr mir eure Erfahrungen und Meinungen dazu sagen? 

Cheers

Masterfabbel 

 

bearbeitet von masterfabbel

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meiner meinung nach ist es am wichtig den Partner schnellstmöglich mit allen Informationen zu versorgen. Schon in der kennenlern phase anklingen lassen, dass du nicht für immer an ort x leben willst. oder sobald du ein Job Angebot von einer anderen Firma hast usw.

Die Entscheidung für einen  Umzug sollte jedoch immer etwas sein das du für dich machst. Und die Entscheidung musst du immer unabhängig von deinem Partner treffen. Du solltest dir natürlich auch Gedanken machen ob dein Partner dort auch gute Karrierechancen hat.  Und du solltest einen Plan haben wie es aussieht mit einer long distance relationship, falls dein Partner nicht mitkommen kann / will.

Auf keinen Fall solltest Du deinen Partner  vor vollendete Tatsachen stellen. Der Partner sollte das Gefühl haben als Teil deines Lebens berücksichtigt zu werden. Aber weder sollte man, nur weil der Partner nicht mitmöchte, eine Karrierechance nicht wahrnehmen noch sollte man mit Trennung drohen. Du versuchst deinen Partner soweit wiemöglich einzubinden ohne dich jedoch abhängig zu machen. Dein Partner sollte ja auch nicht nur wegen dir umziehen sondern weil derjenige auch eine Zukunft für sich selbst am neuen Standort sieht. Denn sonst wird es deinem Partner schwer fallen sich ein neues Leben aufzubauen. und das ist ja notwendig um langfristig glücklich und zufrieden zu sein.

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Warum sollten Leute deinetwegen weg ziehen? Ich verstehe das nicht. Also die Frage nicht. Und das Problem auch nicht wirklich. Zieh doch dahin, wohin du willst. Aber du kannst niemanden zwingen oder überreden mit zu ziehen. Warum auch? 

Manchmal gibt es Gründe, wenn man daheim auf dem Land oder so keinen Job findet. Oder wenn man beruflich woanders hin muss.

Aber ansonsten ist es doch jedem selbst überlassen. Heimweh ist relativ verbreitet bei Studenten (und anderen Leuten), die nicht in ihrer Heimat studieren. Und das ist oft ein Problem. Und unschön. Man verlässt seine Familie, seine Freunde, seine Umgebung. Warum muss das jemand tun? Und vor allem, warum muss das jemand deinetwegen tun? Wenn sich jemand selber dafür entscheidet ist das okay. Dann hat das, wie gesagt auch Probleme (Heimweh, man findet schwer Anschluss, was das Heimweh lindern würde) usw.

Wenn du jetzt jemanden überredest wegzuziehen wird das, wenn die Person das nicht wirklich 100% möchte, wahrscheinlich neben Heimweh noch Wut auf dich erzeugen. 

Manche wollen auch nicht unbedingt etwas anderes sehen. Ich z,B, auch nicht. Wollte mal nach Köln ziehen. War jetzt mal da. Ist mir viel zu viel los. Total stressig dort. Ich bleibe lieber im Ruhrgebiet. Wenn man später mal Kinder hat können schnell die Eltern oder Freunde aushelfen usw. 
Ich sehe da irgendwie kaum Vorteile wegzuziehen, wenn es halt eben keine wirklichen Gründe gibt. "Raus aus der Komfortzone" ist ja etwas schönes. Aber für mich nicht ausreichend. 

Ob so etwas ein Trennungsgrund ist muss auch jeder selber wissen. Manchen ist die Freundin wichtiger. Manchen die Chance auf einen besseren Job. 

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Falsches Screening. Nur weil du weg willst und dann zweimal auf Damen triffst, die das nicht wollen, kannst du nicht plötzlich die Frage stellen,  "warum so wenig Partner wegziehen wollen ". Was isn das für ne Logik.

Von meinen Partnern sind nämlich bis auf einen alle mal umgezogen. Für die Ausbildung, das Studium, den Job, für die Beziehung. Manche sind dann später wieder zurück, weil sie Familie und Freunde vermisst haben oder selber Kinder bekommen wollten und dann in der Nähe von Familie zwecks Babysitting sein wollten.

Ich würde nicht darauf wetten, irgendjemanden für einen Umzug zu gewinnen, der vielleicht noch nie fürs Studium oder Auslandssemester weg war. Da helfen keine Argumente, wenn der andere nicht neugierig auf Neues ist.

Finde doch in der Phase des Kennenlernen heraus, wie sie zu Wandel steht.

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Stell dir mal lieber die Frage, weswegen du wegen eines Partners auf Weiterentwicklung, in dem Fall zB. Umzug, verzichtest? 

Ansonsten bin ich bei RG. Wieso sollt man die Lebensplanung jemandem anpassen? 

bearbeitet von ChrisC.

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Gast

Sehe ich wie die anderen. Niemand sollte wegen dir umziehen müssen und du solltest niemals wegen jemanden nicht umziehen. Manche Menschen sind sehr heimatverbunden und haben schlicht nicht das Bedürfnis nach neuen Abenteuern. ?

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Gast botte

Deine Entscheidung ist Deine Entschiedung, und ihre ist ihre. Sei darauf vorbereitet, dass es eventuell auseinander geht deswegen. Ja, das kann ein Trennungsgrund sein - oft genug gesehen in beide Richtungen. 

Es gibt kein Besser oder Schlechter hier. Wenn Du zum Studieren oder später für die Arbeit die Stadt verlässt und Dich auf neues einlässt, wirst Du auch viel neues lernen und Dich (wenn Du es richtig machst) sehr stark entwickeln. Für mich war das der Weg: die persönliche Entwicklung, die ich genommen hatte, wäre nie so (positiv) gelaufen, wenn ich in meinem Heimatort geblieben wäre. Aber das kostet auch: ich bin nicht auf die gleiche Weise zu Hause wie meine Schulfreunde, die da geblieben sind. Ich habe halt nicht 10, 12 Spiessgesellen, die ich seit 20 Jahren kenne und mit denen ich auf dem Erntefest den grössten Spaß haben kann. Und wenn ich renovieren will, kommen oft Handwerker, nicht Freunde. Das muss aber jede und jeder für sich entscheiden.

Hat halt alles seine Vor- und- Nachteile. Man muss das aber auch nicht so strikt handhaben - es gibt eine Menge mögliche Modelle zwischen Singapur und Kaufmannsladen. Aber: wenn Du Dich für das eine oder andere entschieden hast (und das hast Du, glaube ich): zieh es durch. 

In Bezug auf Deine letzte Ex wäre ich eher vorsichtig, was die sehr enge Bindung an die Eltern betrifft ;)

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Meine Erfahrung diesbezüglich ist: Man kann niemanden zwingen. Das es von Vorteil ist ect. ist ganz klar deine Meinung. Mir persönlich wäre es viel zu stressig, meinen Partner diese Veränderung aufzuwingen oder ihn dahingehend überreden zu wollen. Aus dem Grund habe ich eine 6jährige Beziehung beendet - er wollte in seiner gewohnten Umgebung bleiben, für immer - ich wollte mich beruflich neu orientieren, mit Umzug ect. Die Entscheidung zur Trennung, war die beste die ich treffen konnte.

Meinen neuen Partner habe ich diesbezüglich sehr genau abgescannt - er ist da genauso offen. Anders könnte ich es mir auch nicht (mehr) vorstellen.

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Masterfabbel, ich mache derzeit eine ähnliche Geschichte mit, daher kann ich dich recht gut verstehen. Man ist geneigt zu sagen, der Herr solle besser screenen, um nicht derlei Probleme entstehen zu lassen. In deinen Jungen Jahren, insbesondere mit den ersten Freundinnen, schaut man noch nicht so genau darauf, oder ist sich seines Lebensweges noch nicht bewusst., stellenweise auch sich seiner selbst nicht bewusst. Das führt schließlich dazu, dass sich Lebensmodelle voneinander unterscheiden, über die man zuvor wahrs. noch nicht nachdachte.

Man sollte für eine Liebe nie seine Pläne aufgeben und seine Ausbildung gefährden. Du hast selbst gemerkt, dass Beziehungen schnell zu Ende sein können und man letztendlich wieder mit sich allein auskommen muss. Besagten Wunschstudienort hat man dann schnell ausgelassen oder ist einen ganz anderen Weg gegangen. Gerade in euren jungen Jahren hat so manche Einstellung noch nicht "Hand und Fuß", Charakter und Wesen formen sich noch. Viele wissen selbst nicht genau, welchen Weg ihr Leben nehmen soll. Interessen ändern sich auch. Das macht es sich nochmal schwieriger. Als Mann ist man meist, so meine Erfahrung, nicht nur in "Gefühlssachen" beständiger als die Frauen - Mann (sollte) zieht sein Ding eben durch. Wir sind auch unabhängiger. Eine Frau schaut womöglich ab einem gewissen Alter auch auf mögliche Kinder und wie, vor allem wo diese aufwachsen sollen.

Ist man ländlich geprägt, so wird man ungern in eine Stadt ziehen wollen und wenn, wird man meist zurückwollen. Andere suchen erst gar nicht ihre Zukunft in der weiten Welt und sind mit der Heimat und Familie verwurzelt und würden den Misthaufen in der Stadt vermissen.

Es könnte sogar sein, dass die Liebe deiner Freundin so groß ist, dass die vor Träumerei gar nicht die Realität sehen kann und möchte. Vorschnell werden Pläne geschmiedet, mit dir in deine Studienstadt zu ziehen. Da es jedem seine eigene freie Entscheidung ist, und eine Liebe schnell vorübergehen kann, werden auch solche Pläne verworfen. Die Verbundenheit mit der Familie und Heimat können zu stark sein. Unter Druck würde so mancher Partner mitgehen, doch viele Beziehungen kranken daran, dass einer zu viel (auf-) geben musste und wir hier wieder bei einem Ungleichgewicht und Machtverhältnissen sind.

Ja, warum kann man nicht zusammen einen Weg gehen und sich auf den Partner einstellen? Ich weiß es auch nicht so recht. Wäre die Liebe mehr wie eine Freundschaft, ohne Leidenschaft und Feuer, wären die Menschen und ihre Beziehungen inniger, so würde es vermutlich passen (wie man in Bayern sagt).

vor 10 Stunden schrieb masterfabbel:

Was ich nicht verstehe:

- warum haben so viele Partner Angst davor diesen Weg einzuschlagen? Man kann doch immer wieder zurück? 

Gewohnheit, Erziehung, kein Antrieb, Angst vor dem Neuen, die Liebe ist nicht groß genug usw.

- wie kann man so einen Neubeginn gut vorbereiten und seinen Partner auch dafür gewinnen?

Früh genug darüber sprechen und die eigene Welt darlegen, schauen, ob man überhaupt zusammen passt und nicht die Beziehung in der Verliebtheitsphase treiben lassen und sagen: "Passt schon":

- meine Gegend hier in Bayern ist unglaublich schön - aber habe ich einen Denkfehler wenn ich mal behaupte, dass egal wo man ist und man dort immer bleibt, nicht irgendwie super viel vom Leben und der Welt verpasst?!

Nicht jeder muss alles entdecken und das Gefühl haben, etwas verpassen zu müssen. Das zeichnet ja auch die heutigen Generationen aus, die Angst vorm Verpassen. Jeder ist anders verwurzelt, hat andere Bezugs- und Haltepunkte. Rastlos oder nicht? Nicht jeder wird die schöne Natur ähnlich sehen und bewerten. Beiwerk oder Lebensgrundlage?

- Wenn die Person einfach nur aus diesem Grund nicht mitkommt und man dadurch berufliche als auch persönliche Chancen liegen lässt, wäre das ein Trennungsgrund?

Leider ja, denn man sollte keine Kompromisse eingehen, die einen selbst schaden könnte. Man weiß doch, wie schnell die Frauen sich anders entscheiden können und dann steht man als Mann "dumm" da.

 

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