Richtiges Mindset für offene Beziehung - Bitte um Ratschläge

65 Beiträge in diesem Thema

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Hallo zusammen,

seit einem Jahr bin ich jetzt hier und sammel natürlich schon was länger auch offline Erfahrungen mit Beziehungen, Liebe und Co. Und komme zu dem Schluss: Monogamie ist schön, aber unwahrscheinlich. Viele Frauen und Männer in meinem Umfeld gehen fremd, ich selbst könnte jedes WE mit nem anderen vergebenen Mann in die Kiste hüpfen. Da wäre es naiv zu denken, dass ich einen finde, der monogam bleibt über Jahre + für mich auch sexuelll ansprechend bleibt.

Daher möchte ich mich intensiver mit dem Thema "offene Beziehung" auseinandersetzen und meine nächste LTR ggf. offen führen. Rein rational erscheint mir das am sinnvollsten. Aber ich kenn mich ja. Wenn dann mal Gefühle da sind, sind auch schnell Verlustängste / Eifersucht da. Dann erst ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen halte ich für knifflig.

Hat da jemand Erfahrungen mit? Also speziell mit dem Punkt Verlustangst, weil der Partner jemanden anderen körperlich begehrt? Besonders gerne auch Literatur zu dem Thema.

Viiiielen Dank und viele Grüße

Oderdoch

PS: nicht unbedingt sein muss hier eine Diskussion, ob offene Beziehungen jetzt gut oder schlecht sind, mir geht es hier speziell um meine persönliche Weiterentwicklung in diesem Bereich

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Gast Juninho

Finds ne coole Entwicklung, dass sich scheinbar immer mehr Leute dafür interessieren. Wichtig ist klare Grenzen abzustecken (hab mal aufn Deckel bekommen, weil ich mit einer in Urlaub fahren wollte), absolute Ehrlichkeit und den Partner wissen zu lassen, dass man ihn schätzt. Eifersucht ist wohl ein individuelles Problem, wo ich jetzt kein Patentrezept gegen habe, wichtig ist es aber das direkt anzusprechen. Deswegen heißt es auch offene Beziehung, weil man offen über solche Dinge redet. Es gibt auch offene Beziehungen in denen keiner wirklich "fremd"vögelt. Die Beziehung ist halt nur offen für diese Möglichkeit.    

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Ich kann dich voll verstehen. Ich hatte ähnliche Gedanken. Ich weiß, dass ich mich nicht über einen sehr langen Zeitraum auf eine Frau sexuell beschränken könnte. Und fairer Weise muss man dem Partner gleiche Rechte zugestehen. Ich persönlich bin jetzt eine "offene" Beziehung eingegangen. Ich setze das bewusst in Anführungszeichen, denn wir verstehen darunter nicht, dass wir jedes Wochenende wechselnde Sexualpartner haben, sondern dass wir uns grundsätzlich zugestehen nach eigenem Ermessen gelegentlich mit anderen Sex zu haben. Im Grunde ist das erstmal ein theoretisches Recht. Ich kenne meine Partnerin seit einem knappen Jahr. Es begann mit einer Affäre, die sich in eine Fteundschaft Plus wandelte. Seit Januar verstehen wir unsere Beziehung zu einander als Partnerschaft. Seitdem hatte ich einmal mit einer anderen Frau Sex. Das war zu einer Zeit, als wir uns gut zwei Wochen nicht sehen konnten.

Wie oft ich mit anderen Frauen Sex haben werde, kann ich noch nicht abschätzen. Ich denke mal, es wird sich grob auf alle paar Monate einpendeln und sich dann aber wirklich auf Sex beschränken. 

Ich habe meine Partnerin darum gebeten, sich klug anzustellen. Ich möchte nicht mitbekommen, wenn sie mal einen anderen hat. Denn mit mit der konkreten Vorstellung hab ich so meine Probleme. Mit der abstrakten Vorstellung jedoch nicht.

Verlustängste habe ich diesbezüglich überhaupt nicht, weil ich weiß, wie sie tickt und ihr voll vertraue. Ohne Vertrauen stelle ich mir das echt hart vor.

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Danke, Herzdame, danke, Zoidberg!

Das Buch sehe ich mir auf jeden Fall an. Ich finde eure beiden Einstellungen gut: totale Offenheit vs. es lieber nicht wissen wollen. Da bin ich gerade noch total unsicher, was ich besser fände. Denn nachvollziehen kann ich eure beiden Argumentationen. Ich stelle Ehrlichkeit auf jeden Fall über sexuelle Treue. Wenn man seinen Partner bei "krassen" Lügen erwischt, finde ich den Vertrauensbruch sehr schwer zu kitten. Da finde ich bedeutungsloses Rein-Raus (rational gesehen) nicht so dramatisch.

@Zoidberg79: Du hast aber nicht die Angst, dass du dich neu verlieben könntest? Mir fällt die männliche Sichtweise auf Sex eben manchmal doch schwer nachzuvollziehen. Ich verliebe mich durch Sex relativ schnell. Ich glaube, dass das meine größte Angst wäre.

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Ja, für mich ist wichtig, die Kontrolle darüber zu haben. Und die kann ich nur haben, wenn ich gut informiert bin. Ich würde sonst ständig darüber grübeln, ob er wirklich mit seinen Jungs weg ist, wie viele Mädels er schon hatte usw.

Unwissenheit könnte ich also persönlich nicht ertragen. Nachher vögelt der meine größte Feindin und die schmiert mir das nachher aufs Brot in einer Situation, wo ich nicht damit rechne. Insgesamt macht es das Konstrukt von außen angreifbar. Über Fremde, die was mitkriegen, über Affären, die plötzlich mehr wollen. Wenn ich informiert bin, kann mich das alles nicht schocken und ich habe mit meinem Partner einen festen Sockel, den wir gegenüber allen anderen verteidigen. Das kann man nicht, wenn man von irgendwelchen dramatischen Dingen auf dem falschen Fuß erwischt wird.

Außerdem können sich aus Wissen auch durchaus schöne Dreier-Aktionen entwickeln.

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Naja, ich verliebe mich nicht schnell. Ich habe mich in meinem Leben erst sehr selten verliebt. Solange es mit meiner Partnerin gut läuft und ich in meiner Beziehung zu ihr nicht nichts vermisse, ist es hochgradig unwahrscheinlich, dass ich mich neu verliebe. 

Ausgeschlossen ist es natürlich nicht, aber das ist es bei einer exklusiven Beziehung auch nicht. Ich glaube sogar, dass da die Gefahr größer ist. Die theoretische Möglichkeit, mit anderen Sex zu haben, befreit ja auch von einem gewissen Druck. Ich kann flirten, wenn mir danach ist, ohne ein schlechtes Gewissen zu haben. Da muss es dann gar nicht zum Sex kommen.

Wichtig ist für uns: tiefergehende Gefühle, Zärtlichkeiten etc. sind uns vorbehalten. Ohne es explizit ausgesprochen zu haben, werde ich immer so handeln, dass Sex mit anderen Frauen, niemals den Sex mit meiner Partnerin einschränken darf. Ich werde also nicht freitags mit einer anderen vögeln und mehrfach kommen, wenn ich weiß, dass ich samstags mit meiner Partnerin Zeit habe, in der wir viel Sex haben könnten.

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@HerzdameJa, das klingt einleuchtend für mich und so vom ersten Gefühl her, würde ich jetzt zu der Variante tendieren.

@Zoidberg79: Ja, da hast du sicherlich recht, Menschen verlieben sich unterschiedlich schnell. So wie du es beschreibst, klingt es sehr schön und verständlich für mich. Klar, dass sich jemand neu verliebt, kann immer passieren und ich halte es mittlerweile in monogamen Beziehungen auch für wahrscheinlicher. Frage: Habt ihr das geklärt, dass Zärtlichkeiten euch vorbehalten sind, also gibt es da eine klare Abmachnung?

Lieben Dank euch beiden, das hilft mir schon sehr weiter!

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vor einer Stunde schrieb Juninho:

Finds ne coole Entwicklung, dass sich scheinbar immer mehr Leute dafür interessieren. Wichtig ist klare Grenzen abzustecken (hab mal aufn Deckel bekommen, weil ich mit einer in Urlaub fahren wollte), absolute Ehrlichkeit und den Partner wissen zu lassen, dass man ihn schätzt. Eifersucht ist wohl ein individuelles Problem, wo ich jetzt kein Patentrezept gegen habe, wichtig ist es aber das direkt anzusprechen. Deswegen heißt es auch offene Beziehung, weil man offen über solche Dinge redet. Es gibt auch offene Beziehungen in denen keiner wirklich "fremd"vögelt. Die Beziehung ist halt nur offen für diese Möglichkeit.    

Sorry, hatte deinen Post irgendwie erst übersehen. Danke für deinen Input. Puh, in Urlaub fahren fände ich auch krass. Aber warum wolltest du das? Da geht es ja dann doch um eindeutig um mehr als Abwechslung im Bett?

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vor 38 Minuten schrieb Oderdoch:

@Herzdame

@Zoidberg79: Ja, da hast du sicherlich recht, Menschen verlieben sich unterschiedlich schnell. So wie du es beschreibst, klingt es sehr schön und verständlich für mich. Klar, dass sich jemand neu verliebt, kann immer passieren und ich halte es mittlerweile in monogamen Beziehungen auch für wahrscheinlicher. Frage: Habt ihr das geklärt, dass Zärtlichkeiten euch vorbehalten sind, also gibt es da eine klare Abmachnung?

Lieben Dank euch beiden, das hilft mir schon sehr weiter!

Ja, das haben wir geklärt. Das war sogar das allererste, das wir geklärt haben. Für uns ist das eine emotionale Exklusivität. Im Grunde ist der Sex mit anderen für mich eher mit dem Konsum von Pornos zu vergleichen. Eine Art assistierte Selbstbefriedigung. Da geht für meine Partnerin überhaupt gar keine Gefahr aus. Gleichwohl gehe ich natürlich auch mit diesen Frauen freundlich um. Das versteht sich von selbst. Sie sind für mich zwar reine Sexualobjekte, aber das ist ja nicht automatisch negativ.

 

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Gast Juninho
vor 30 Minuten schrieb Oderdoch:

Sorry, hatte deinen Post irgendwie erst übersehen. Danke für deinen Input. Puh, in Urlaub fahren fände ich auch krass. Aber warum wolltest du das? Da geht es ja dann doch um eindeutig um mehr als Abwechslung im Bett?

War so eine spontane Sache. Kennengelernt am selben Abend im Bett gelandet, dann nebeneinander im Bett gelegen, dann "Hey wir kennen uns zwar nicht aber lass doch mit dem nächsten Flieger nach Spanien", "okay". Nicht so wirklich drüber nachgedacht. 

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Auch hier halte ich es etwas anders als @Zoidberg79.

Ich bin jetzt gerade "zusätzliche Person" in so einem Konstrukt. Da sind Zärtlichkeit und Nähe erlaubt. Und wir verbringen ganze Wochenenden zusammen (aufgrund von Entfernung auch gar nicht anders machbar).

In einer Kernbeziehung, wo man sich langsam dabei einspielt würde ich erst nur Sex erlauben. (Wobei da immer n bisschen Zärtlichkeit ja dazugehört). Und wenn das gut läuft dann kann man eben Grenzen erweitern. Ich finde es zum Beispiel unpraktikabel mit jeder Person nur maximal 1x Sex zu haben. Der Sex  wird mit der Zeit ja erst richtig gut. Für erste Male würde sich das für mich nicht lohnen. Aber mit regelmäßigem Sex ergibt sich zwingend eine emotionale Bindung. Das muss nicht Liebe sein. Aber Zuneigung muss es zwangsläufig geben.

Das ist halt für mich dann eine Entwicklung, die die Beziehung dann langsam macht, in der man viel kommunizieren muss, Dinge ausprobieren kann und muss und am Ende mit dem Veto-Recht eben immer die Sicherheit hat, dass mans abbrechen kann. Ich glaube diese Grenzen muss man gemeinsam langsam erweitern, gerade wenn man wenig oder keine Erfahrung hat. Und dann ergeben sich halt irgendwann "best practices".

Hilfreich ist auf jeden Fall eine stabile Kernbeziehung und dass immer klar ist, dass die Primärbeziehung Vorrang hat. Es ist leichter zu tielen, wenn man selbst glücklich und "gefüttert" ist. Hat man selbst das Gefühl der Partner kümmert sich nicht genug, dann befeuert eine offene Beziehung die Probleme natürlich massiv.
Solange ich alles habe was ich will und brauche, darf jemand anders gerne vom "Überschuss" profitieren. Und nachher bekomme ich einen glücklichen Partner zurück, der genau weiß, was er an mir hat.

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vor 2 Stunden schrieb Oderdoch:

Hallo zusammen,

seit einem Jahr bin ich jetzt hier und sammel natürlich schon was länger auch offline Erfahrungen mit Beziehungen, Liebe und Co. Und komme zu dem Schluss: Monogamie ist schön, aber unwahrscheinlich. Viele Frauen und Männer in meinem Umfeld gehen fremd, ich selbst könnte jedes WE mit nem anderen vergebenen Mann in die Kiste hüpfen. Da wäre es naiv zu denken, dass ich einen finde, der monogam bleibt über Jahre + für mich auch sexuelll ansprechend bleibt.

Daher möchte ich mich intensiver mit dem Thema "offene Beziehung" auseinandersetzen und meine nächste LTR ggf. offen führen. Rein rational erscheint mir das am sinnvollsten. Aber ich kenn mich ja. Wenn dann mal Gefühle da sind, sind auch schnell Verlustängste / Eifersucht da. Dann erst ernsthaft mit dem Thema auseinandersetzen halte ich für knifflig.

Hat da jemand Erfahrungen mit? Also speziell mit dem Punkt Verlustangst, weil der Partner jemanden anderen körperlich begehrt? Besonders gerne auch Literatur zu dem Thema.

Hallo,

endlich mal ein Thema, das mich interessiert, vielen Dank.

Ich hatte zwei offene Beziehungen, und beide liefen knapp 6 Monate gut.
Beide Beziehungen wurden beendet, weil die Dame sich nicht mehr sicher war, ob es das richtig sei.

Ich denke, dass eine große Herausforderung darin besteht, einen Leitfaden zu haben, was man wann tut.
Bei monogamen Beziehungen gibt einem die Umwelt recht häufig vor, was man wann tut.
Fremdgehen --> Schluss machen etc.

Bei den offenen Beziehungen habe ich das auch gespürt. Ein Leitfaden hat gefehlt, gerade für die Damen.
Und am Ende wurde eben beide Male die Sache komplett in Frage gestellt und ich habe das akzeptiert.

 

 

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Die Grenzen sind da sicherlich auch fließend. Wenn ich mir meine FB aus meiner Single-Zeit anschaue, dann gab es strikt sexuelle, es gab welche, wo durchaus Zuneigung da war und es gab letztlich eine, die eine gefühlte Grenze überschritten hat und sich letztlich in eine Partnerschaft wandelte. 

Zuneigung ist sicher auch aus meiner Sicht zulässig, sollte man sich mehrfach treffen, gehört das ja auch oft dazu. Gleichwohl habe ich auch schon wirklich nur auf Sex reduzierte Affären gehabt, wo mir die Frau zwar nicht unsympathisch, aber doch völlig egal war.

Was für mich eben eine Grenzüberschreitung wäre: Wein, Kerzen, Romantik, kuscheln, streicheln - dieses Setting passt für mich nicht mehr, wenn ich eine feste Partnerin habe, die ich liebe.

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Gerade eben schrieb Zoidberg79:

kuscheln, streicheln

Und ich könnte eben ohne das überhaupt keinen Sex haben. Das MUSS für mich drin sein. Sonst kann ichs gleich lassen. Ohne das ist mir Sex viel zu unpersönlich und tut mir nicht gut. Bekomme ich technisch hin, aber danach geht mir psychisch ziemlich dreckig. Hat keinen Wert für mich.

Stelle ich mir aber gerade irgendwie lustig vor. Machst du mit ner Frau rum. "Warte kurz, das dürfen wir nicht". Steht auf und pustet die Kerze aus. "Jetzt dürfen wir".

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vor 57 Minuten schrieb saian:

Hallo,

endlich mal ein Thema, das mich interessiert, vielen Dank.

Ich hatte zwei offene Beziehungen, und beide liefen knapp 6 Monate gut.
Beide Beziehungen wurden beendet, weil die Dame sich nicht mehr sicher war, ob es das richtig sei.

Ich denke, dass eine große Herausforderung darin besteht, einen Leitfaden zu haben, was man wann tut.
Bei monogamen Beziehungen gibt einem die Umwelt recht häufig vor, was man wann tut.
Fremdgehen --> Schluss machen etc.

Bei den offenen Beziehungen habe ich das auch gespürt. Ein Leitfaden hat gefehlt, gerade für die Damen.
Und am Ende wurde eben beide Male die Sache komplett in Frage gestellt und ich habe das akzeptiert.

 

 

Was hattet ihr denn vorher abgesprochen? War es damals dein Vorschlag?

@all: leider keine Likes mehr, aber danke für die guten Beitrage!!

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vor einer Stunde schrieb Herzdame:

Und ich könnte eben ohne das überhaupt keinen Sex haben. Das MUSS für mich drin sein. Sonst kann ichs gleich lassen. Ohne das ist mir Sex viel zu unpersönlich und tut mir nicht gut. Bekomme ich technisch hin, aber danach geht mir psychisch ziemlich dreckig. Hat keinen Wert für mich.

Stelle ich mir aber gerade irgendwie lustig vor. Machst du mit ner Frau rum. "Warte kurz, das dürfen wir nicht". Steht auf und pustet die Kerze aus. "Jetzt dürfen wir".

Komm, du bist schlauer ;) Du weißt schon, was ich meine. Es geht mir nicht um eine Kerze, eine Umarmung und eine gewisse Zuneigung, sondern um die insgesamte Stimmung, die Gefühlslage, das Gesamtsetting.

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vor 18 Minuten schrieb Rudelfuchs:

Aus Angst vor einer Grenzüberschreitung die Grenzen einfach nur nach hinten verschieben bekämpft ein Symptom aber nicht die Ursache der dahinter liegenden Angst. 

"ok, das und das, ist jetzt ok aber ab da ist ganz ganz pöse!" Na hups, da steht man vor dem exakt gleichen Problem wie vorher. Nichts gelöst, nur mehr Stress ins Haus geholt.

Und das ist schlicht schiss vor Verletzung, Mangel an Vertrauen und dem Wunsch immer irgendwo kontrollieren zu können. So etwas kann man aber nicht verhindern. Man kann nur lernen damit umzugehen. Willkommen im Leben, sowas gehört dazu. Das Risiko einzugehen, jemandem zu vertrauen und sich aufgrund seines Verhaltens für eine gemeinsame Zukunft zu entscheiden oder eben getrennter Wege zu gehen. Mehr Kontrolle, Veto irgendwas hat wohl noch niemanden glücklich gemacht. Sowas macht paranoid und verdirbt den Charakter. 

Die Begründung: "Ich öffne die Beziehung weil man betrügt sich ja eh" ist daher die dümmste die es gibt. Man öffnet eine Beziehung weil man Bock hat andere zu vögeln, aber seinen Partner als vertraute Instanz mit höherer Priorität als sonstige Leute an seiner Seite haben möchte. Das ist ein gewünschter Lebensentwurf und kein Rettungsanker.

Stimmt, ich verstehe aber den Ansatz als Einstieg, weil es bei mir auch so war. Es ist eben der Grund sich damit auseinander zu setzen. Und Sich zu fragen ob man das eigentlich wirklich so schlimm fände, wenn der andere Sex mit anderen hat. 

Ob man selbst auch Sex mit anderen will, ist eine davon getrennte Frage. Da besteht kein zwingender Zusammenhang.

eine offene Beziehung führt man, weil man den anderen nicht einschränken will. Eine monogame Beziehung sollte man nur dann eingehen, wenn man selbst monogam sein will. Das kann man also auch super kombinieren: will ich den anderen nicht einschränken, aber selbst Monogamie - kein Problem, dann hat man eine einseitig offene Beziehung.

bei dem was man selbst will bleiben halt.

 

probleme bekommen Leute, die ein Monogamieversprechen abgeben, damit der andere nicht fremd geht. Das ist die einzige Konstellation, mit der man wirklich auf die Schnauze Fliegen kann (wenn man selbst sich dran hält, aber der andere nicht). 

 

bearbeitet von cutie
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Ich denke ohnehin, in jeder Beziehung müssten/sollten die Regeln in Sachen Freiheiten usw geklärt werden. 

Ich hatte fast 8 Jahre exklusive Beziehung, und in dieser Zeit war kuscheln, Kerzenschein und das Bett teilen mit anderen durchaus erlaubt und ist regelmäßig (problemlos) vorgekommen. Wir hatten uns beide in dieser Zeit ein oder zweimal anderweitig verliebt, das kommt ja auch in monogamen Beziehungen mal vor, emotionale Exklusivität gab es also auch nicht (und nie Drama, abgesehen von dem, das mein konservativ erzogener Partner sich selbst machte, bis er begriff, dass ich seine Gefühle tatsächlich ok finde) 

Das Maß aller Dinge war immer die Ehrlichkeit und die Frage "willst ich trotzdem noch lieber mit ihm/ihr zusammenbleiben?".  Viele Jahre hatten wir beide darauf ein Ja, und dann irgendwann die Sexuelle Exklusivität noch aufzugeben war irgendwie logisch. Danach bleib das aber noch für Monate eine theoretische Überlegung, und war auch dann ein seltenes Vergnügen - allein das wissen um diese Freiheit ist ja schonmal unglaublich viel wert. 

Wäre unsere Kernbeziehung stabil gewesen, wären wir heute noch zusammen, Sex mit anderen ist sicher nicht der Grund für die Trennung gewesen. Sex ohne Zuneigung wäre für mich übrigens auch wertlos, und würde ich nicht machen - fände ich also sinnlos, wenn nur das erlaubt wäre. 

Was hier aber alle gegen das Vetorecht haben, weiß ich nicht. Es geht da ja nicht drum, etwas zu verbieten, weil m man den Anderen kontrollieren oder sich selbst erhöhen will. Aber es gibt durchaus Fälle, wo man schon von weitem eine Person nicht ausstehen kann, diese einfach so manipulativ ist, dass man die Katastrophe schon kommen sieht, und der Partner wiederum vielleicht einfach grade im Hormonrausch Dummheiten macht. Ich persönlich war froh, jemanden an meiner Seite zu wissen, der im Zweifelsfall sagen würde "den mal bitte nicht", um mich zu schützen... (andrerseits wurde dieses Vetorecht auch nie genutzt, und ich würde es auch nie ohne guten Grund machen).

Im Moment bin ich Nummer 2 eines vergebenen Mannes, und kann da einen ganz neuen Einblick bekommen. Seine Freundin ist mit mir schonlänger befreundet als mit ihm, und hat das quasi arrangiert, wir sind an sich alle drei recht zufrieden damit, und stehen in engem Austausch. Der Vorteil daran ist, dass wir auch offen über Eifersucht reden können. Bei ihr ist es zb so, dass sich Eifersucht regt, wenn er mit ihr Dinge plant, die er mit ihr noch nicht gemacht hat (zb ein bestimmtes Event besuchen oder bestimmte Praktiken). Dafür gibt's - wenn die Kommunikation so gut ist - ne einfache Lösung. Ich weiß das jetzt, und achte da genauso drauf wie er, sie kann sich wieder sicher fühlen, und gönnt uns den Spaß. 

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@ Oderdoch

Ich glaube wir beide befinden uns gerade in einer ähnlichen Phase, nach zwei Monogamen (7 Jahre, 2 Jahre) Beziehungen war der innere Drang den Focus nur auf mich zu richten größer. In den letzten 12 Monaten ich mich mit vielen Frauen getroffen, mich selbst mehr und mehr kennengelernt. Mein Focus in diesem Jahr war dann mehr und mehr in welcher Beziehungsform sehe ich mich in Zukunft? Das wollte ich aber nicht mittels Literatur erfahren sondern ich habe mich mit Frauen die polyamor leben getroffen, habe mich mit Frauen getroffen die in einer offenen Beziehungskonstellation leben. Ich habe versucht, mein durch die soziale Konditionierung aufgezwungenes Bild der einzig wahren Beziehungsform(Monogamie), zu durchbrechen und habe mir ihre "Geschichte" angehört. Und wurde dann auch "Teil" dieser Konstellationen und konnte für mich im realen Erleben feststellen was mir gut tut und was nicht.

Hast du dich schon mal mit einem Mann getroffen der offen kommuniziert in einer offenen Beziehung zu leben?

Was mich an an allen Menschen(Die offen oder polyamor leben) schwer beeindruckt hat war die offene und ehrliche Kommunikation. Da habe ich noch keinerlei "Spielchen" erfahren und das fühlte sich für mich so unfassbar gut an das ich das NIE mehr ablegen möchte. Mittlerweile bin ich dem Experiment eine offene Beziehung mit dem Grundsatz der Offenheit und (manchmal auch sehr harten) Ehrlichkeit einzugehen, nicht abgeneigt. Ich finde es wahnsinnig spannend zu erfahren was es in mir selbst für Auswirkungen haben wird.

 

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Hm ist denn hier noch keinem aufgefallen, dass die wahre Intention der TE schon darlegt, dass das "Experiment" zum Scheitern verurteilt ist?

Ich denke deine Motivation eine offene Beziehung zu führen ist komplett falsch und daher zum Scheitern verurteilt.

"Männer gehen eh alle fremd, also beschäftige ich mich jetzt mal mit dem Thema" "Rational sinnvoll". Das sind alles keine Gründe die für ein Lebens-/Liebesmodell sprechen.

Ich denke wenn man eine offene Beziehung führen will, dann weil man das will und nicht weil die Opportunitätskosten sonst zu hoch sind, oder?

Man kann sich ein "rational sinnvolles" Mindset nicht aufzwingen. Genauso wenig wie es in einer offenen Beziehung sinnvoll ist sich zu zu denken, dass der "Mann eh fremdgeht irgendwann".

Ich behaupte mal das 99,5% der offenen Beziehungen scheitern, weil einer das in Wahrheit gar nicht will sondern aus anderen Gründen macht, so wie du.

Du wirst dich dabei nicht wohlfühlen, egal wie viele gute Beiträge hier von Leuten kommen die das Leben, weil sie es wollen oder wie viel Literatur du liest. Deine Motivation ist einfach falsch.

Du verliebst dich schnell beim Sex, was ja vollkommen ok ist. Aber dann ist das einfach nichts für dich. Auch weil du das (unterbewusst) auch dem Mann unterstellen wirst.

bearbeitet von fyun
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vor einer Stunde schrieb fyun:

Hm ist denn hier noch keinem aufgefallen, dass die wahre Intention der TE schon darlegt, dass das "Experiment" zum Scheitern verurteilt ist?

Ich denke deine Motivation eine offene Beziehung zu führen ist komplett falsch und daher zum Scheitern verurteilt.

"Männer gehen eh alle fremd, also beschäftige ich mich jetzt mal mit dem Thema" "Rational sinnvoll". Das sind alles keine Gründe die für ein Lebens-/Liebesmodell sprechen.

Ich denke wenn man eine offene Beziehung führen will, dann weil man das will und nicht weil die Opportunitätskosten sonst zu hoch sind, oder?

Man kann sich ein "rational sinnvolles" Mindset nicht aufzwingen. Genauso wenig wie es in einer offenen Beziehung sinnvoll ist sich zu zu denken, dass der "Mann eh fremdgeht irgendwann".

Ich behaupte mal das 99,5% der offenen Beziehungen scheitern, weil einer das in Wahrheit gar nicht will sondern aus anderen Gründen macht, so wie du.

Du wirst dich dabei nicht wohlfühlen, egal wie viele gute Beiträge hier von Leuten kommen die das Leben, weil sie es wollen oder wie viel Literatur du liest. Deine Motivation ist einfach falsch.

Du verliebst dich schnell beim Sex, was ja vollkommen ok ist. Aber dann ist das einfach nichts für dich. Auch weil du das (unterbewusst) auch dem Mann unterstellen wirst.

Stimmt zum Teil - aber die Folgerung ist falsch. 

Sie fängt an, sich aus diesem Grund mit der Thematik zu befassen. Ganz allein, aus eigenem Antrieb, und ohne Verlustangst. Weil sie das Gefühl hat, dass der klassische Weg vielleicht nicht das Optimum ist. 

Für den Anfang des Nachdenkens ist die Intention "logisch sinnvoll" erstmal vollkommen ausreichend. Bei welchen Gedanken und Gefühlen sie dann rauskommt, weiß sie ha erst später, wenn sie sich damit beschäftigt hat. Vielleicht will sie es dann wirklich? Vielleicht auch nicht? Danach wird sie dann handeln - aber erstmal nachdenken ist auch von der Warte aus gut. 

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vor einer Stunde schrieb Rudelfuchs:

Die Begründung: "Ich öffne die Beziehung weil man betrügt sich ja eh" ist daher die dümmste die es gibt. Man öffnet eine Beziehung weil man Bock hat andere zu vögeln, aber seinen Partner als vertraute Instanz mit höherer Priorität als sonstige Leute an seiner Seite haben möchte. Das ist ein gewünschter Lebensentwurf und kein Rettungsanker.

Das war auch mein erster Gedanke. Deshalb heißt der Thread wohl auch "Bitte um Ratschläge für richtiges Mindset".

Bin wie fyun der Meinung dass du dir rational etwas aufzwingen kannst, aber emotional nicht genießen wirst. Allgemein halte ich es für problematisch eine offene Beziehung als "Lösung" der Verlustangst zu sehen. Wie man sieht, belügen sich in der Realität dann doch viele selber in denen einfach andere Grenzen gesetzt werden. Diese Grenzen mögen in einer monogamen Beziehung gesellschaftlich gesehen früher liegen, müssen sie aber nicht. Bei langjährigen Beziehungen gerade im fortgeschrittenen Alter wird die Grenze auch mal zeitweise geöffnet um wieder frischen Wind reinzubringen. Trotzalledem, ist es eine Monogamie. Mir kommt es eher so vor, dass die meisten offenen Beziehungen eine Monogamie sind, bloß mit einer weiter nach hinten gelegten Grenze: mit dem Freifahrtschein zum Fremdgehen. ABER unter der Prämisse: "Sag mir nichts, ich will davon nichts wissen. Ansonsten verletzt es mich zu sehr weil ich emotional nicht über meinen Schatten springen und dich wirklich loslassen kann."

Ich habe mir auch schon mal darüber Gedanken gemacht eine offene Beziehung zu führen aber wegen dem obigen Grund es sein gelassen. Derzeit bin ich einfach nicht in der Lage eine Frau die ich liebe mit jemand anderem zu teilen in sexueller und emotionaler Hinsicht. Klar, würde sie mir nichts sagen, wäre es vielleicht möglich. Aber mir ist klar, dass ich mir da nur selber etwas vorgaukle.

Die Annahme, dass eine offene Beziehung und totale Unabhängigkeit der heile Gral zum Glück sein soll, ist meiner Meinung nach falsch. Mir scheint es so, als würde hier kommuniziert dass eine offene Beziehung etwas "höheres", "besseres" ist als eine geschlossene. Nach dem Motto: "Bist du dazu nicht in der Lage, bist du charakterlich noch nicht genügend gereift." Und wie wir Menschen so sind, möchten die meisten zur Elite gehören und zwingen sich dann so ein Modell auf.

 

 

 

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