Der Spagat zwischen Egal aber fucking wichtig

21 Beiträge in diesem Thema

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Meine Damen und Herren,

 

ich dachte egtl nicht, das ich hier nochmal einen Buchstaben schreiben würde. Ich habe vor 5 Jahren mit PU angefangen. Bis vor ca 2 1/2 Jahren hat mich dieses Forum hier begleitet. Mittlerweile bin ich 29 und seit knapp über 2 Jahren in einer LTR.

 

Ich war anfangs sehr Glücklich, ich hatte mehrere Affären und hab mir meine Freundin frei aussuchen können. Wir haben angefangen auch Sachen außerhalb vom Bett zu unternehmen, haben viel zusammen erlebt und irgendwann hab ich sie meinen Eltern vorgestellt. Ich würde sagen das war das Optimum.

 

Mittlerweile bin ich für unsere LTR aber ein großes Problem geworden.

 

Ich hänge an meiner Freundin. Teilweise viel zu sehr. Das kommt wohl auch nicht von ungefähr. Die letzten 4-5 Jahre warten brutal. Meine Ex Freundin hatte vor 5 Jahren meinen Heiratsantrag abgelehnt (Heute weiß ich das war ein Segen, aber das halbe Jahr danach war die Hölle für mich), mein bester Freund hatte mit seiner 4 Monate alten Tochter einen tödlichen Autounfall, ich wurde krank und musste mehrmals operiert werden und verbrachte immer wieder Zeit im Krankenhaus, meine Familie ging in die Brüche als meine Eltern sich getrennt haben und vor nem halben Jahr hab ich meinen Studienabschluss nicht gepackt, weil ich den Anforderungen einfach nicht gewachsen war. Soweit die schlimmsten Sachen. Ich will auch nicht auf die Tränendrüse drücken, ich will nur sagen - es war scheiße. Effektiv war für mich alles weg, was mir bis dahin im Leben wichtig war, mir wurde nach und nach komplett der Boden unter den Füßen weggezogen. Übrig sind heute meine Freundin und meine neue Perspektive auf einen Studiengang im Oktober.

 

Lange Rede kurzer Sinn - die Zeit hat bei mir ihre Narben hinterlassen. Meine Leichtigkeit ist weg, meine Ruhe auch. Ich hänge an meiner Freundin und ich hänge teilweise einfach zu sehr an ihr. Wenn sie abends unterwegs ist und sich nicht meldet, werde ich unruhig und mir gehts nicht gut. Ich versuche sie zu erreichen, schreibe ihr zwei drei mal. Ich komme mir vor wie ihre Mama. Wenn wir wenig Zeit füreinander haben, gehts mir nicht gut, wenn sie irgendwie meine Erwartungen nicht ganz erfüllt bin ich verärgert und enttäuscht.

 

Früher hätte ich es locker genommen, wenn sie wirklich mal was gemacht hätte, was mich geärgert hat hätte ich sie gefreezed und irgendwas anderes gemacht.

Ich behaupte, weil mir viel wichtiges im Leben kaputt gegangen ist, hänge ich zu sehr an ihr. Das ist ein Problem. Das zweite ist aber - selbst wenn das nicht so wäre, wärs mir immer noch nicht egal. Klar, früher wenn sie mich genervt hätte wär ich zu Maria, Barbara, Vanessa, you Name it. FTOW oder irgendwo nen heißen Blowjob abholen. Was weiß ich. Aber jetzt hab ich ne LTR. Jetzt sind wir über zwei Jahre zusammen und sie ist für mich ein wichtiger Mensch geworden. FTOW und Maria sind vorbei. "Mir doch wurscht was sie nachts macht" ist vorbei. Ich bin sicher es wäre hilfreich wenn ich das einfach sagen könnte, denn immerhin hab ich es am Anfang auch gesagt und da lief alles bestens. Aber wie gesagt, da war sie einfach nur irgend eine heißes, wenn auch nettes Mädel, heute ist sie meine Freundin.


Wie geht dieser Dualismus? Egal aber gleichzeitig wichtig? Das scheint für mich aktuell absolut unmöglich. Entweder die Person ist mir wichtig oder sie ist mir egal und ich kann im Zweifelsfall alles was mir nicht passt ausblenden/ignorieren. Beides geht für mich nicht.

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Der Weg des wahren Mannes bitte lesen. Da steht alles drin. Dazu bitte eckardt tolle anschaffen. Du nimmst einiges Viel zu wichtig. Fuck it, scheiss drauf und mach dein eigenes Ding!

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@ Te wie sieht es bei dir mit Hobbys aus ? Die dir Spass machen?

Du siehst Alternativen nur in anderen Frauen und sex eine Alternative können entweder Hobbys sein oder Frauen mit denen du dich gut verstehst und weist wenn du wölltest könntest du das heißt nicht das du deine Ltr bescheisen sollst.

Wie läuft euer Sexleben?

Gibt sie dir Grund zum Mistrauen?

Schiebt sie große Shittests?

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Gast botte

Lieber TE, ich werde Dir jetzt mal nicht empfehlen, allgemein gehaltene Bücher über Beziehungsanbahnung und Selbstwahrnehmung zu lesen. Ich denke, Du hast Dein Problem schon prinzipiell ganz gut erkannt und beschrieben, Hut ab dafür. Einen Post kann ich Dir aber auf den Weg geben:

Schau mal, was Lafar da über 50:50 schreibt. Du hast erkannt, dass Du Deine 50% derzeit nicht bringen kannst. Und dass Deine Freundin nicht dauerhaft 70% geben wollen wird oder kann. Die letzten Jahre haben Dich etwas in die Knie gezwungen, für einen 29jährigen ist das sehr viel, was Du da beschreibst. Das wichtigste ist, dass Du davon wieder aufstehst, und dass Du allein die Verantwortung dafür übernimmst - tust Du glaube ich auch. Deine LTR ist da beinahe Nebensache. Klar ist sie Dir wichtig, aber Deine Beziehung ist nicht das wesentliche hier.

Das einzige, was ich Dir sagen kann: sprich mit Deiner Freundin. Lass sie wissen, wie es ist, dass Du aber alles tun wirst, um wieder auf die Füße zu kommen. Bitte sie um ihre Geduld und Unterstützung. Sie wird ohnehin wissen, was mit Dir los ist, wird aber eine Perspektive zum besseren sehen wollen. Gib ihr diese Perspektive. Aus eigener Erfahrung: das offene Wort ist hier sehr wichtig. Wenn Du nur im stillen Kämmerlein dran arbeitest, kann es sein, dass sie sonst irgendwann die Hoffnung bzw. die Geduld verliert. Das hat nichts mit Betaisierung oder Alternativen zu tun, sondern mit Reife. Ich hab einen solchen Prozess schon mal von der anderen Seite gesehen. Eine Partnerin gehabt, die in die Knie gegangen ist und nicht wieder aufgestanden. Das war auch für mich sehr, sehr schmerzvoll. Gib Dir selbst Perspektive, bau Dein Leben wieder auf, und kommuniziere offen mit ihr. Gib ihr gelegentlich mal Entlastung, organisiere etwas Schönes für Euch beide, interessiere Dich für sie.

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Kannst du wirklich wissen, dass deine Freundin auf dieser Welt ist, um deine Erwartungen zu erfüllen? Könnte es nicht richtiger sein, wenn du selbst deine eigenen Erwartungen erfüllst?

Was passiert, wenn du verärgert und enttäuscht bist? Bringt dich das in irgendein positives Gefilde oder nagt es an der Beziehung, wie die Errosion und die Witterung an einem Berg. Selbst die größten und stärksten Berge werden aber von dem Ärger zersetzt.

Willst du den Ärger in deinem Leben haben? Wer wärst du, ohne dem Ärger?

Lerne die Schattierungen zwischen schwarz und weiß wahrzunehmen. Es gibt nicht nur wichtig und egal. Es gibt z.B. auch Toll, dass sie im Leben Spaß hat, oder, ah, sie ist weg, ich habe Zeit für mich. Was würde mir so richtig Spaß machen heute abend? Das wird fun!

Die Opfer sind immer die langweiligen Sauertöpfe. Will irgendjemand ein Opfer an seiner Seite haben? Ich kann mir besseres vorstellen.

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Gast Psycho Dad

Ich kann deine Gefühle nachvollziehen und lege ein Buch in die Waagschale: Die 6 Säulen des Selbstwertgefühls. Mir hat das darin offenbarte in einer ähnlichen Situation (nicht ganz so krass wie bei dir) enorm geholfen und es hilft mir auch jetzt noch. Investier die 10 Euro und lies das Buch 3 mal durch. Normalerweise müsste damit ein Knopf aufgehen und eine Aufwärtsspirale in Gang gesetzt werden. Unterstützend eine Psychotherapie wäre natürlich auch eine Idee.

Was du oben aber gar nicht geschrieben hast: Was machst du momentan für dich? Sport, Freunde? Unternimm mehr und beschäftige dich sonst mit dir selbst. Das Mindset von scheinheilige88 ist zwar korrekt, aber nur wissen wie es theoretisch geht bringt einem meist nichts. Da muss man schon etwas tiefer in der Seele graben, um die Wurzel zu finden.

EDIT: "Der Weg des wahren Mannes" finde ich einerseits zu spirituell und andererseits nicht wirklich umsetzbar, da es zu oberflächlich bleibt. Tolle hingegen ist natürlich noch spiritueller, aber kann einem schon eher die Richtung weisen.

bearbeitet von Psycho Dad

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Besuche eine Krebsstation in der Nähe deines Wohnortes, kaufe 50 Tafeln Schokolade und verteile sie an Leute die dem Tod ins Gesicht sehen müssen. Höre ihnen zu, höre ihnen mit dem Unterbewusstsein zu und tausche dich aus, es wird der schönste Tag in deinem Leben werden. Du wirst eine Relativierung aller Dinge erfahren, in diesem Moment der Gegenwärtigkeit machst du dir klar, dass du niemals tiefer fallen kannst, als in die Hände deiner Liebsten. Eine Rundumreinigung wie im Ganges, die dir eine völlig neue Herangehensweise eröffnet und Kraft geben wird.

 

bearbeitet von Thamsite
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Gast

Ist ein bisschen offtopic, könnte aber helfen.

Wem die oben genannten Autoren und Bücher zu esoterisch oder spirituell sind, dem empfehle ich Hartmut Rosa mit seinem Buch "Resonanz, eine Soziologie der Weltbeziehung". Vorher aber einfach mal Hartmut Rosa auf youtube suchen, und überprüfen ob seine Themen und Ansichten einem persönlich zusagen.

 

 

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vor 3 Stunden schrieb Psycho Dad:

Unterstützend eine Psychotherapie wäre natürlich auch eine Idee.

Das mache ich bereits. Als ich gemerkt habe wie stark ich mich auch selbst verändert hatte und das ich da allein vermutlich nicht mehr rauskomme habe ich mir eine Therapie gesucht. Ich hab auch einen Therapeuten  gefunden mit dem ich mich gut verstehe. Nach jetzt mittlerweile 3 Monaten muss ich aber sagen es hilft überhaupt nichts. Man erzählt die meiste Zeit von sich selbst und ab und an fragt der Therapeut mal nach wie man sich da fühlt etc. und macht natürlich Notizen. Effektiv berichtet man also fast ausschließlich von Dingen, die man bereits weiß und mir ist schleierhaft, wie das helfen soll. Ich hatte mir keine Wunder erhofft, aber aber ohne jegliche Art von neuem Input oder Hilfestellung weiß ich nicht, wie da Fortschritte gemacht werden sollen.

Ich will das auch nicht verallgemeinern. Es gibt viele Menschen denen sowas schon geholfen hat. Warum und wie das helfen soll kann ich aktuell aber nicht nachvollziehen.

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Gast Psycho Dad

Ich denke, dass bei einer Psychotherapie irgendwann der Punkt erreicht wird, wo man nicht mehr nur erzählt, sondern tiefer in sich geht und selbst auf Sachen drauf kommt. Ich glaube, dass die Psychotherapeuten da möglichst wenig eingreifen , sondern nur steuern wollen. Wenn sie dir sagen, wie es sein sollte, wie du dich fühlen solltest, usw., dann hilft dir das ja auch nicht weiter.

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vor 7 Stunden schrieb scheinheilige88:

,, Mir ist wichtig das du glücklich bist, ich genieße die Zeit mit dir sehr. Wenn du eines Tages feststellst dass es dir ohne mich besser geht, werde ich bereit sein dich wieder freizulassen. Egal wie weh es tut. Weil mir unglaublich wichtig ist dass es dir gutgeht, dass du glücklich bist. Weil du mir wichtig bist''

Sehr sehr schön Frl Heilig.

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Jingang und Frau (warum bitte Fräulein?) Heilig.

 

Ja schön ist es. Aber ist es realistisch? Ist es gesund? Ist es normal?

Erlauben viele Frauen ihren Männern auch mit anderen Frauen zu schlafen, weil es sie glücklich machen würde obwohl es ihnen weh tut oder viele Männer ihren Frauen?

Gibt jeder dem Obdachlosen an der Ecke 100€ weil die für ihn viel zehn mal mehr wert sind als für einen selber?

Trittst du deine Wohnung in ner Großstadt an jemanden ab, der es schwerer hätte eine Wohnung zu finden als du selbst?

Nimmst du dir Zeit jedem guten Freund von dir beim Umzug zu helfen, weil ers allein nicht schafft, obwohl du dann Ärger auf der Arbeit bekommst?

 

Klar die Welt wäre viel besser und sozialer wenn das alle täten. Aber ein solches Maß an persönlicher Größe ist eher ungewöhnlich. Und ob es gesund ist so viel Leid und Nachteile auf sich zu nehmen bezweifle ich. Der hier schon genannte Robert Betz tut das soweit ich heute mal in einem seiner Vorträge gelesen habe übrigens auch.

bearbeitet von IshotTheSHeriff

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vor einer Stunde schrieb IshotTheSHeriff:

Jingang und Frau (warum bitte Fräulein?) Heilig.

 

Ja schön ist es. Aber ist es realistisch? Ist es gesund? Ist es normal?

Erlauben viele Frauen ihren Männern auch mit anderen Frauen zu schlafen, weil es sie glücklich machen würde obwohl es ihnen weh tut oder viele Männer ihren Frauen?

Gibt jeder dem Obdachlosen an der Ecke 100€ weil die für ihn viel zehn mal mehr wert sind als für einen selber?

Trittst du deine Wohnung in ner Großstadt an jemanden ab, der es schwerer hätte eine Wohnung zu finden als du selbst?

Nimmst du dir Zeit jedem guten Freund von dir beim Umzug zu helfen, weil ers allein nicht schafft, obwohl du dann Ärger auf der Arbeit bekommst?

 

Klar die Welt wäre viel besser und sozialer wenn das alle täten. Aber ein solches Maß an persönlicher Größe ist eher ungewöhnlich. Und ob es gesund ist so viel Leid und Nachteile auf sich zu nehmen bezweifle ich. Der hier schon genannte Robert Betz tut das soweit ich heute mal in einem seiner Vorträge gelesen habe übrigens auch.

Das Ding ist das alles im Spiegel beginnt. Wenn du dich selbst magst, achtest und respektierst, dir vertraust, kannst du das auch Anderen entgegenbringen. Aber du erwartest auch von Anderen dass sie dich genauso gut behandeln. Du akzeptierst deine Grenzen und stehst zu ihnen.

Du kannst loslassen, aber dich auch lösen wenn dir jemand nicht gut tut. 

Dein Probleme kommen von dir selbst. Innergame. Ein Partner ist nur eine Ergänzung, das i-tüpfelchen. Glücklich und zufrieden werden muss jeder mit sich selbst. Und du bist momentan zu abhängig. Diese Sicherheit die du von ihr willst, kann sie dir nicht geben, die kann dir keiner geben. Musst lernen sie dir selbst zu geben. Es gibt nur einen Menschen mit dem du sicher jeden Tag bis zum bitteren Ende lebst. Das bist du selbst. Komm ins Reine mit dir. Dann ist das Außen plötzlich leicht. Weniger Eifersucht, weniger mindfuck, weniger Verlustangst.

Weil du dich hast, und weißt dass du dich auf dich verlassen kannst. Klarkommen wirst egal was kommt. 

Wichtig ist hier auch das sogenannte ,,Kohärenz Denken'' , aber das führt jetzt zu weit.

 

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Ich geb ehrlich zu das ich nicht an dem Punkt bin den du beschreibst - wohl genau das Gegenteil.

Ich kann mir aber auch nicht vorstellen, wie das sein soll, denn auch das ist für mich ein unvereinbarer Dualismus. 

Wenn ich mit mir 100% im reinen bin, heißt das man kann nicht trotzdem einsam sein? Der Mensch ist ein soziales Wesen.

Und gesetzt dem Fall man ist nicht einsam und alle anderen Menschen sind nur ein nettes Extra - wäre einem dann irgend eine anderer Mensch wirklich wichtig? Wäre ich dann überhaupt noch bereit irgend einen Kompromiss einzugehen, irgendwas für andere zu tun? Hätte ich überhaupt einen Grund dafür in irgend eine Person oder Beziehung zu investieren, sie in mein Leben zu lassen? Außer wenn ich sie attraktiv finde und Lust auf Sex habe?

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Da ist jemand, nämlich der Threadersteller, der tatsächlich existentielle Grenzsituationen durchlebt, nämlich...

....ein bester Freund mit seiner 4 Monate alten Tochter stirbt
... mehrere Operationen
... Scheidung der Eltern
... Scheitern des Studiums
(drei und vier sind vielleicht keine Grenzsituationen, aber können doch sehr, sehr heftig sein, gerade als Zusatz zu 1 und 2)

In dieser Situation hilft kein einzelnes Buch, schon gar nicht die esoterischen, die hier im Forum sich teilweise so großer Beliebtheit erfreuen. Ich glaube, in dieser Situation macht es auch keinen Sinn, zu sagen, "sei mehr Alpha", "führe ein interessantes Leben" und all die anderen Tipps, die man hier immer wieder (oft zurecht!) liest.

Ich würde hier quasi nur demütig eingestehen: Was du erlebt hast, braucht Zeit, um damit umgehen zu können. Dass Du die verbliebene Stabilität in Deinem Leben, sprich Deine Freundin, unglaublich hoch schätzt... das ist kein Wunder und nur nachvollziehbar. Wenn es eine gute, gefestigte Beziehung ist, sollte man es ansprechen können: "Du, bei mir hat sich viel getan, ich fühle mich grad nicht ganz sattelfest im Leben, sei also nicht verwundert, wenn ich gerade nicht große Lust aufs Leben, auf Veränderung, auf Aktivität habe, sondern eher Sicherheit und Geborgenheit suche." Wenn sie ihr Salz wert ist, wird sie Dir Zeit geben.

Was kannst du machen? Ich weiß es nicht. Vielleicht solltest Du der Therapie mehr Zeit geben. Vielleicht solltest Du nicht von Dir erwarten, nach den Erlebten sofort wieder funktionieren zu müssen. Gerade hier im Forum ist oft alles "Party-Modus". Das Leben aber hat auch andere Facetten.

Ach ja, und ich empfehle dir dann doch auch ein Buch. Nicht aber, weil es Dir helfen wird. Nein, das wird es nicht. Aber irgendwie könnte es passen. Camus: Der Mythos des Sisyphos. (Das Leben ist absurd. Und wir müssen damit umgehen.)

Alles Gute.

 

bearbeitet von cdc
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Deine Situation ist speziell. Versuche dich mal von einem Therapeuten behandeln zu lassen. Ich denke das sollte dir gut tun.

Mit ihm über alles sprechen und das dann in deinen Alltag einbauen.

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Danke nochmal explizit an cdc, das gibt mir nochmal eine neue Perspektive.

Ich bin nur gerade ein bisschen durch den Wind und frag mich ob unsere Beziehung insgesamt (auch von meiner Seite aus) noch eine Zukunft hat.

Ich hatte gerade ein Telefonat mit meiner Freundin, ich hab mir soweit es geht nichts anmerken lassen, aber es hat mich ganz schön traurig gemacht.

Sie ist die Tage von der Arbeit aus auf einem Seminar in Köln. Danach wollten wir eigentlich 3 Wochen Urlaub machen - nichts weltbewegendes aber mal wieder in unsere Heimat fahren. Wir hatten in letzter Zeit auch nicht viel Zeit füreinander und das hat uns zusätzliche belastet und es ist uns beiden Bewusst, das das ein Problem für uns ist.

Gestern sagte sie mir, sie hat aber von der Arbeit ein Angebot bekommen quasi genau mitten im Urlaub zwei Tage selbst ein Seminar zu leiten. Ich hab ihr gesagt, dass ich das nicht gut finde, da es den Urlaub ziemlich auseinander reißt und es für mich keinen Sinn macht gleich in der ersten Woche mitzukommen, da sie da auch schon ein paar Tage bei ner privaten Veranstaltung eingespannt ist, was aber vorher besprochen wurde und daher kein Problem für mich ist. Wenn sie aber jetzt noch 2 oder 3 Tage mitten im Urlaub weider nach Köln fährt wäre mir das zu viel. Ich vesteh mich ja gut mit ihrer Family, aber aber fast die hälfte der Zeit dort ohne sie zu sein macht einfach keinen Sinn. Das hab ich ihr auch ganz sachlich und unmissverständlich geschildert, hab aber auch gesagt das ich verstehe, dass das Angebot für sie reizvoll ist und sie das natürlich selbst entscheiden muss.

 

Gerade hab ich dann mit ihr telefoniert und sie meinte so nebenbei das sie jetzt doch nach Köln fährt, aber ich könnte ja trotzdem die erste Woche kommen. Ich hab ihr gesagt das das für mich keinen Sinn macht und ich darauf auch einfach keine Lust habe. Ich hab das auch nicht wütend oder weinerlich gesagt (auch wenn ich wüntend und traurig war) sonder einfach gerade heraus. Sie war dann allerdings ziemlich still und schien sehr traurig. Aber im Endeffekt hatte ich ihr einen Tag vorher genau gesagt das das für unsren Urlaub ein massiver Einschnitt wäre und dass ich dann erst nach ihrem Seminar in Köln zu ihrer Familie fahren würde - dann wären von den drei Wochen aber eben nur noch 10 Tage übrig. Ich hab mich dann auch nicht auf Diskussionen oder schlechte Stimmung eingelassen, es war ihre Entscheidung und sie hat sie getroffen.

 

Seit Ende des Telefonates fühl ich mich aber richtig scheiße und frage mich ob es wirklich noch eine Zukunft hat.

Wie gesagt die knappe Zeit war gerade im vergangenen Monat ein großes Problem für uns beide. Meine Freundin macht viel auf der Arbeit, geht früh hin, macht oft mal Überstunden und ist Abends meistens ziemlich ko. Das ist auch alles verständlich, aber es lässt eben auch wenig Zeit füreinander. Lässt sich aber so nicht ändern. Wir waren uns beide (dachte ich zumindest) bewusst, dass der Urlaub mal wichtig für unsere Beziehung ist damit wir einfach auch mal wieder Zeit füreinander haben. Das sie jetzt dem Seminar den Vortritt lässt, ist ihr gutes Recht, aber für mich ein Schlag ins Gesicht.

 

Klar kann man sagen : Arbeit geht vor ist wichtig für sie und ihre Zukunftsperspektive. Ist auch alles Richtig und gut. Aber ich hab einfach das Gefühl, dass alles was an sie auf der Arbeit herangetrangen wird - das wichtig wie das unwichtige  - für sie im Zweifelsfall Priorität über Absprachen mit hat bzw. einfach über mir stehst. Und das ist kein schönes Gefühl. Ich weiß nicht ob ich die Beziehung mit dem Wissen weiterführen kann, dass im Zweifelsfall alles andere erst mal Vorrang vor mir hat. Meine psychische Verfassung inklusive Selbstwert mal außern vor, ich denke auch für jemand mit "normalem" Selbstwert wäre das keine ausreichende Grundlage.

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vor 5 Stunden schrieb scheinheilige88:

Wichtig ist hier auch das sogenannte ,,Kohärenz Denken'' , aber das führt jetzt zu weit.

Nönönönö, führ mal bitte kurz aus, nicht ganz klar, was du meinst.

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Ich denke dass dieses Problem unabhängig von deiner speziellen Situation viele junge Männer (und Frauen natürlich auch) beschäftigt. Es ist ein ständiger Konflikt zwischen unabhängig/non-needy sein und sich wirklich emotional auf eine Beziehung einzulassen. Es gibt heutzutage einfach so viele Alternativen für Frauen (und Männer natürlich auch), dass die Chance auf eine langfristige! monogame Beziehung ziemlich gering ist. Die sexuelle Freizügigkeit und das "Verbieten" von slutshaming haben die Entwicklung nur begünstigt. Der "Meta-Beziehungen" Thread von Lafar ist ganz interessant aber ist eher eine Ausnahme dass junge Menschen "von Natur aus" eine gesunde Balance von gegenseitigem Invest haben und der Ottonormalverbraucher liest Lafars Thread nicht. In den allermeisten Fällen überzieht einer seine 50%. Besonders junge Kerle können das selten kalibrieren. Meistens muss man als junger Mensch oft auf die Schnauze fallen und ein paar Jahre älter werden und emotional abstumpfen um das alles lockerer zu nehmen.

Man verlangt vom jungen PU'er sich ein Mindset anzulegen dass ihn einerseits emotional komplett unabhängig von der Frau macht(der Teufel die oneitis), immer schön Alternativen haben um die Frau jederzeit abschießen können bzw künstlich Attraction durch Eifersucht zu erzeugen. Auf der anderen Seite soll man keine paranoide Pussy sein und sich auf die Frau einlassen können, auch wenn einem der gesunde Menschenverstand sagt dass man in ein paar Jahren aller Wahrscheinlichkeit nur noch ein alter Bekannter ist. Dann entstehen solche Probleme wie die des TE's, die eigentlich total menschlich und plausibel sind und hier wird zur Psychotherapie geraten und dutzend Buchempfehlungen ausgesprochen. Nicht jedem (ich würde sogar sagen dem Großteil) sagt der hypergame westliche Lifestyle der Frauen zu. Daher auch immer angeblich so wenig Sexparter wenn eine Frau von ihren sexuellen Erfahrungen redet.(Es sei denn man ist 40+ Mod im PU-Forum und monatlicher Swingerclubbesucher bei dem Frau sich nicht schämen muss ihre wahre Anzahl zu verraten) Ein 29jähriger der über eine weitere feste Zukunft mit seiner langjähriger Partnerin nachdenkt und der sein "fuck it, mir gehts eh nur um sex" Mindset nicht ausstellen kann ist nun die Problematik. Frau hat ihre Gründe jedes Wochenende in die Disco zu gehn/Mädelsabend zu machen statt mit ihrem Partner die Zeit zu verbringen. 

 

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Sehr interessanter Post, Philanthrop. Ich sehe vieles ähnlich wie du.

Ich selbst bin kein Pickupper. ONS haben für mich keinen großen Wert, ich sammle auch keine Kerben im Bett, auch wenn sich im Laufe der Zeit schon was ansammelt. Ich reflektiere regelmäßig mein Verhalten, besonders wenn ich ein ungutes Gefühl bei etwas bekomme. Ich nehme die Threads hier zum Teil als Leitfaden um meine Persönlichkeit weiterzuentwickeln, gehe aber nie nach Schema F vor. Man merkt halt sofort, wenn etwas nur aufgesetzt ist. Trotzdem gibt es hier eine Menge Tipps und letztendlich ist der Grundgedanke des Pickup entscheidend: Liebe dich selbst, mach das was dir Spaß macht und sehe andere nur als Bonus für dein erfülltes Leben.

Man sollte immer im Hinterkopf haben, dass es von anderen Menschen keine bedingungslose Liebe gibt. Das was dem am nächsten kommt, ist die Liebe der Mutter. Aber auch hier gibt es Schwankungen, die das Selbstbild des Menschen stark beeinflussen. Wahre Liebe kann man sich nur selbst geben! Viele suchen beim Partner ein Gefühl, was der Liebe der Mutter am nächsten ist. Aber in einer Beziehung herrschen Dynamiken (das unsichtbare Band), gewisse Abhängigkeiten und Veränderungen die diese Dynamiken beeinflussen und extrem werden lassen können. Das endet dann meistens in einer Trennung.

Hattet ihr schon mal einen Partner, der so ein klassisches Opfer war? Der von einer Krise in die nächste rutscht (teilweise unverschuldet, teilweise selbstverschuldet)? Dann wisst ihr, dass das unheimlich belastend sein kann und oftmals auf Dauer zur Trennung führt. Das gleiche gilt, wenn sich der Partner vernachlässigt, sich selbst nicht respektiert und nichts attraktives mehr ausstrahlt. Die Gefühle verschwinden langsam, man bleibt vielleicht aufgrund von Abhängigkeiten noch zusammen und hofft auf bessere Zeiten. Meistens kommt dann früher oder später eine andere Person mit ins Spiel und die Beziehung ist aus. Das widerstrebt unserer Vorstellung der bedingungslosen Liebe! Die gibt es wie gesagt nur von einem selbst. Auch die gibt man sich selbst nicht automatisch, das ist das berühmte Arbeiten am "Inner Game".

Jetzt könnte man natürlich der Liebe abschwören und nur noch FBs führen. Kann man, irgendwann vermisst man aber etwas. Man kann ja auch Beziehungen führen, nur mit einem anderen Mindset.
Komplette Unabhängigkeit vom Partner kann es nicht geben, wenn man eine Beziehung führen will. Die gibt es zwangsläufig und sind auch nicht unbedingt schlimm. Wenn es mal in die Grütze gehen sollte, mein Gott, dann leidet man halt mal kurz und löst die Abhängigkeiten wieder auf. Wichtig ist, immer versuchen die beste Version seiner selbst zu sein. Das sollte man für sich selbst tun, andere profitieren davon aber auch. Auch in einer Beziehung. Man stirbt nicht, wenn man verletzt wird. Selbst wenn man den perfekten Partner gefunden hat bei dem alles passt, kann dieser früh sterben, z.B. durch Krankheit oder Unfall. Scheisse, aber es gibt im Leben nichts geschenkt. Wer nicht wagt, gewinnt nicht.
Wenn man sich selbst liebt, kann man auch eine Trennung überstehen. Schließlich hört mit dem Verlust des Partners nicht das eigene Leben auf und man ist auch nicht wertlos. Klar kann man traurig und verzweifelt sein, dennoch ist immer Zuversicht da, dass es bald wieder besser wird.

Emotionaler Invest ist also erstrebenswert, wenn man etwas sehr positives aus einer Beziehung mitnehmen möchte. Verletzt zu werden gehört dazu, bringt einen aber nicht um. Mehrere schöne Jahre gehen nicht verloren, nur weil das Ende weh tut. Das Leben geht immer weiter.

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