Altersheim / Patientenverfügung usw Wie sich vorbereiten auf dem Lebensabend meines Vaters?

8 Beiträge in diesem Thema

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Hallo Leute,

Mein Vater ist über 80 und langsam gebrechlich. Er hatte neulich einen Motorradunfall (es war zu schwer für ihn und er ist unter dem Ding begraben worden bevor er den Motor überhaupt starten konnte). und hat lange für Recovery gebraucht und das bei einer relativ leichten knie und zehenverletzung. und jetzt will sich meine Familie nächstes WE treffen, um zu beraten,was im Fall der Fälle zu tun ist. Ich kann auch nicht recherschieren weil mich das extremst runter zieht, seit Wochen drücke ich mich vor dem Thema. Vielleicht kann ich meine Gedanken ordnen im Austausch. Deswegen bitte ich euch um Input. Wie habt ihr euch auf den Worstcase vorbereitet?

- wenn er pflegebedürftig wird. Da kann ich wenig beisteuern weil er in Köln wohnt und ich kein Krösus bin. Was bedeutet das emotional, finanziell in der Beziehung zu anderen?

- Tod. Das liegt doch weitestgehend bei ihm, obwohl er sagt dass er sich nach unseren Wünschen richtet, was liegt dann an?

Welche relevanten Informationen sollte ich recherschieren, damit ich mitreden kann?

Schreibt doch einfach alles was euch dazu einfällt, eure eigenen Erfahrungen, links, was ich wissen sollte, wie das die Beziehung unter den Familienmitgliedern beeinflusst etc. Ich weiss selber nicht, wo ich anfangen soll.

 

Liebe Grüße,

SC

 

 

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Ich verstehe die Fragen ehrlich gesagt nicht so richtig.

Du brauchst jetzt Hilfe, um herauszufinden, wie du mit der Situation klarkommen sollst? Ich weiß nicht, ob das der richtige Ort dafür ist.

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Es gibt auch noch das betreute Wohnen. Da bekommen ältere Leute eine eigene Wohnung und leben weiterhin völlig selbstständig, wenn sie wollen. Aber wenn mal was ist, gibt es sofort haufenweise geschultes Personal, das sich um die Leute kümmern kann. Wenn mal jemand hinfällt, kann man einen Alarm betätigen und dann kommt sofort jemand. Weiterhin kann man auch mit dem Personal vereinbaren, dass man sich alle 24 Stunden (oder jeder andere Intervall) zurückmeldet, um sicher zu gehen, dass man nicht tagelang irgendwo in der Wohnung herumliegt, bis man gefunden wird. 

Natürlich ist auch alles barrierefrei und wenn man keinen Bock mehr hat, selbst zu kochen/waschen und so weiter ist das auch kein Problem. 

Ist halt - bei einer guten Einrichtung - eine alles in allem sehr entspannte Lösung. Und wenn er dann mal doch zum Pflegefall werden sollte, können die Leute dort auch entsprechend gut vermitteln.

Wichtig ist halt, dass die Einrichtung gut angebunden ist. Bei meiner Oma war es damals so, dass sie von ihrer zentralen Wohnung in der Innenstadt mit der Straßenbahn direkt vor der Tür, recht weit abgelegen an den Stadtrand gezogen ist. Da es dann jedes Mal ein riesiger Akt war, irgendwo hinzukommen, hat sie recht schnell nichts mehr unternommen, weil es ihr zu anstrengend war. Hat ihr nicht gut getan. Aber solange er gut angebunden ist, weiterhin seine Freunde sieht und seinen Hobbys nachgehen kann, ist das eine super Sache. 

 

Was Patientenverfügungen, Testamente und so weiter angeht, vom Anwalt machen lassen. Das ist nicht teuer und du weißt, dass dann alles richtig gemacht wird. Und was dann da so im Detail vererwigt werden soll, ist seine Sache.

 

Wenn er stirbt, lotst dich der Bestatter durch den ganzen Papierkram (Testament, Kontenauflösung, etc)

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Wichtig bei Kontovollmachten - in meiner Familie gerade schiefgegangen - diese müssen explizit "bis über den Tod hinaus" gegeben werden. Sonst kommt du am Ende zumindest kurzfristig an nix dran.

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+ Testament (jetzt schon allen sagen, wer was bekommt, damit es keinen Streit gibt)

+ Immobilien überschreiben

+ Vollmacht (siehe oben)

+ betreutes Wohnen kann 3.000 Euro kosten. Klären, wer was übernimmt, wieviel zählt der Staat?

+ wenn er zu Hause betreut werden soll, kann jemand weniger arbeiten und auch eine Art Pflegegeld bekommen. Die Sozialstation kann anziehen, Essen liefern, Hände und Füße pflegen, ...

+ Passwörter, PINs, Schlüssel weitergeben, Kopien von Perso, Verträgen, Kontoauszug,  ...

+ Im Ernstfall: Lebensverlängernde Maßnahmen oder nicht?

+ Einäscherung oder nicht? Religiöse Beisetzung oder nicht? Engster Familienkreis oder nicht? Friedhof, Waldfriedhof oder andere Bestattung? Anonym oder Grabstein? Oder Körper der Wissenschaft übergeben? 

bearbeitet von Individualchaotin

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Patientenverfügung, Vorsorgevollmacht und Testament idealerweise beim Notar aufsetzen lassen. Dann gibts später nicht ganz so viel hick hack um Beglaubigung etc. Gerade Banken stellen sich da manchmal quer.

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- Rechtschutzversicherung (Privat und Familienrecht) so eine Pflegestufe 2 ist nicht immer leicht zu bekommen. Die Kassen sparen da auch. Ich kann die 360Grad Rechtschutz von Advokat empfehlen (ca. 35€/Monat). Da kannste dich zusätzlich bis zu 1000€/Jahr beraten lassen, ohne dass ein "wirklichen Fall" oder ein Verfahren aufgemacht werden muss. Z.b. für Private Verträge. AGB erstellung. Erbe. Sonstige Beratungen.

- Überschreibung von Wertgeständen. Wenn dein Vater gar nichts "hat", zahlt der Staat mehr, als du zahlen müsstes oder der Staat es von den werten deines Vaters abzieht. Am besten durch einn Anwalt beraten lassen. So überschreibungen und Schenkungen müssen paar Jahre vor dem Tod oder der Pflegebedürftigkeit geschehen sein.

- Beerdigungskosten einplanen 1500€-3000€ und weitere Infos einholen. Z.b. mal selber auf eine Beerdigung gehen, um sich mit dem Tod vertraut zu machen oder wie so etwas allgemein abläuft. Dass man im Fall der Fälle nicht komplett aufgeschmissen ist und andere Familienmitglieder durch seine Mithilfe entlasten kann. Bestattungsunternehmen beraten da auch viel.

- Liste von Freunden erstellen. Für die Einladungen.

- Deinem Vater sagen, dass du ihn liebst und stolz auf ihn bist. (Auch wenn es manchmal schwer fällt.)

 

 

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Am 14.8.2016 um 14:34 schrieb Individualchaotin:

Immobilien überschreiben

Schenkungssteuer nicht vergessen.

@Stone Cold: Die Stichwörter sind "Patientenverfügung" und "Vorsorgevollmacht". Dazu kann Dir Google / Wikipedia eine erste Orientierung geben. Sofern relevantes Vermögen und / oder komplexe Familienverhältnisse vorhanden, macht außerdem ein Testament Sinn, weil die gesetzlichen Regelungen dann meist nicht weiterhelfen.

Finanzierung eventueller Pflegekosten ist für Enkelkinder idR eher kein Thema, zumindest nicht verpflichtend.

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