Wie geht ihr mit dominanten bzw. herrischen Menschen um?

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Wenn Leute dich abwerten und angreifen wollen, musst du sie in ihrem Verhalten bloßstellen, statt auf ihren Angriff einzugehen. Gib dich unbeeindruckt und sag Dinge wie: "Immerhin habe ich Manieren mitbekommen und muss mich nicht künstlich auf Partys aufblasen, indem ich Leute beleidige. Oder stell eine Frage wie: " Was versprichst du dir davon, mich anzugreifen? Hast du das nötig und willst hier bei den Leuten Eindruck schinden? Das wäre meine Definition von Versager" und dabei lächelst du kalt. 

Das Verdutzt sie und sie fangen zumeist an sich zu rechtfertigen und sich für ihr Verhalten zu schämen. Dazu musst auch nicht besonders schlagfertig sein. Ehrlichkeit entwaffnet die andere Person, den coolsten Spruch brauchst du nicht. Gerade Menschen, die sich besonders "herrisch" und laut geben, sowie Leute, die sich über "Status" definieren,  sind fast immer ziemlich simple Zeitgenossen und ganz einfach in die Enge zu treiben, indem man sie nicht ernst nimmt und ihr Getue und ihre "Art" bloßstellt und sie dadurch ins lächerliche zieht. Das trifft sie.

Sonst ist vielleicht noch anzumerken, da du empfänglich zu sein scheinst für das Gewese solcher Menschentypen, dass du dich kaum noch angreifbar machst, wenn du offen zu all deinen Fehlern und Schwächen stehst, was auch immer die sein mögen.

Das finale Battle von 8 Mile gibt da gute Lektionen wie das geht und generell fürs Leben ;) 

 

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Für mich scheint es so, dass Du dich gleich vom gröberen Auftreten abschrecken lässt.

Zitat

JA SC, du bist ja echt ein Versager du hast xx nbicht und jenes nicht.

Würd mich mal interessieren was denn "xx" und "jenes" ist?

Zitat

Wie geht ihr mit dominanten bzw. herrischen Menschen um?

Entweder mit Abstand oder Angriff/Gegenangriff. Ich bevorzuge Letzteres .

Bei "Bosstyp" Persönlichekeiten ala "Wladimir Putin" oder auch Frauen ala "der Teufel trägt Prada", musste halt schlagfertig sein, weil Du von solchen Charakteren erst dann ernst genommen wirst.  Mit andern Worten brauchst du Mut den anderen Menschen zu kränken.

Verwechsel "kränken" aber nicht mit "erniedrigung". Erniedrigst du einen sehr dominanten Menschen kann das sonst auch in die Hose gehen, dann machste Dir schwierige Feinde. Das "Kränken" eines solchen Typus bringt dich hingegen nur auf seinen gleichen Status, weil solche Menschen im grunde weniger kränkbar sind und Unterwürfigkeit zum einen wollen, aber paradoxerweise auch verachten.

Merke: Das Kränken kann euch zu (guten) Freunden machen.

Lg,

FV

 

 

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vor 21 Stunden schrieb First Violin:

Für mich scheint es so, dass Du dich gleich vom gröberen Auftreten abschrecken lässt.

 

Ja das stimmt, da komm ich in so eine Schockstarre.

vor 21 Stunden schrieb First Violin:

Bei "Bosstyp" Persönlichekeiten ala "Wladimir Putin" oder auch Frauen ala "der Teufel trägt Prada", musste halt schlagfertig sein, weil Du von solchen Charakteren erst dann ernst genommen wirst.  Mit andern Worten brauchst du Mut den anderen

 

 

 

 

Ich bin schlagfertig,wenn ich mich wohl und selbstbewusst fühle. Aber jeder kennt das bei einem Angriff (verbal) ist man erstmal baff. Und man kann nicht reagieren. Das Hirn wird durch Gefühle aller Art blockiert. Gibt es da Techniken um da schnell herauszukommen egal um welche Gefühle es sich handelt?

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vor 53 Minuten schrieb Stone Cold:

 

Ja das stimmt, da komm ich in so eine Schockstarre.

 

 

Ich bin schlagfertig,wenn ich mich wohl und selbstbewusst fühle. Aber jeder kennt das bei einem Angriff (verbal) ist man erstmal baff. Und man kann nicht reagieren. Das Hirn wird durch Gefühle aller Art blockiert. Gibt es da Techniken um da schnell herauszukommen egal um welche Gefühle es sich handelt?

Nein, du bist eben nicht so schlagfertig, weil dir die Meinung (von vielen) deiner Mitmenschen über deine Person "wichtig" ist. Daher ist Mut oder anfänglich eine gewisse Ignoranz (Überkompensations-Phase in der Entwicklung) für Schlagfertigkeit entscheidend.

Verwechsle "schlagfertig" sein aber nicht mit ein "guter Kommunikator" sein. Ein guter Kommunikator achten nämlich auch darauf, dass sein Gegenüber nicht "sein Gesicht" verliert.

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Danke für deine Antwort. Also bewusst in die Offensive gehen und gerne auch innerlich übertreiben mit dem mut. Also extra auf dicke Hose machen obwohl sie man nicht hat, das was Assis tun. 

Ein paar Fragen zum Thema Schlagfertigkeit hab ich noch:

 

Was hältst du von Standardantworten?

 

Glaubst du man kann Schlagfertigkeit trocken lernen? Also ich nehm mir ein paar Shittestbeispiele und versuche innerhalb von max 20 Sekunden eine Antwort zu finden? Ansonsten kann man ja nur üben wenn man die Gelegenheit dazu hat.

 

Wie würdest du reagieren, wenn dir einer hoffnungslos überlegen ist, rhetorisch?

 

 

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Es gibt ein paar Möglichkeiten, die ich schon alle angewandt habe, aber ich bin auch selber eher ein dominanter Charakter:

  • Wenn die Person einem richtig krass kommt gehe ich ganz freundlich auf diese Person zu und frag ob ich ihn( in der Regel ein Mann) kurz sprechen könnte, es wär ganz wichtig. Wenn das Target isoliert und in gefühlter Sicherheit ist, gibt es ordentlich Prügel
  • Auslachen, ich bin doch eh geiler wie xY
  • Ignorieren, Gespräche anfangen und die Person wie Luft behandeln. Wenn dann von anderen die Frage kommt was das soll: Mit kleinen Mädchen rede ich nicht. Zu anstrengend.

Hört sich alles sehr plumb an, aber ich bin sowas aus meiner Vergangenheit gewohnt. Hab auch von meiner recht muskulösen Erscheinung her kaum solche Probleme mehr. 

 

PS: Nach so einer Schlägerei war der ein oder andere dann ganz dick mit mir befreundet. Verstehe einer die Logik.

 

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Hilfe!

Mir ist grad kalr geworden, dass mein Vater ein dominanter nicht unbedingt herrischer aber missionarischer Typ ist. Er sagt mir immer wieder was ich tun soll, zb Tee machen, da lang gehen, er hat mich mal hingesetzt und mir gesagt wie ich mein Leben in den Giff kriegen kann ich sollte Notizen machen. Außerdem ist er sehr missionarisch als Esoteriker. Auf der anderen Seite tut er genauso viel für mich und ist sehr großzügig und ist 82.

Im Grunde will ich immer Nein sagen wenn er mir was aufträgt, ich fühle mich nicht wohl damit. Aber ist das angebracht? Ich bin sein Sohn und er ist alt.

Manchmal schieß ich auch gegen wenn er mir nur mit Augenkontakt sagen will, das ich ihm den Tee bringen soll. Das geht zu weit.

Er kann auch laut werden, wenn ihm was nicht passt. Und wenn ich ihm Gegenwind gebe, dann schmollt er. Ichsag ich will nicht dass er Eselsohren in meine Bücher macht, dann sagt er, okay ich ziehe die Konsequenzen und leih gar nix. Nie fightet er zurück

Was soll ich tun? Dass musste ich mal loswerden. Was denkt ihr darüber?

 

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vor 43 Minuten schrieb Stone Cold:

Was denkt ihr darüber?

Ich denke das dein Grundlegendes Problem dein Selbstwertgefühl ist. Ich kenne ja nun schon einige Threads von dir und es fällt auf dass du dir immer Symptome herauspickst, an denen ne weile rumdoktorst, resigniert aufgibst und dann kommt ein neuer Faden mit nem neuen Symptom. Ich denke du bist ein wenig "overloaded" was das Thema Persönlichkeitsentwicklung betrifft.

Wie steht es deiner Meinung nach um deinen Selbstwert?

Hast du das Buch "die sechs Säulen des Selbstwertgefühls" gelesen?

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Am 26.12.2016 um 09:50 schrieb Stone Cold:

Danke für deine Antwort. Also bewusst in die Offensive gehen und gerne auch innerlich übertreiben mit dem mut. Also extra auf dicke Hose machen obwohl sie man nicht hat, das was Assis tun. 

Ein paar Fragen zum Thema Schlagfertigkeit hab ich noch:

 

Was hältst du von Standardantworten?

 

Glaubst du man kann Schlagfertigkeit trocken lernen? Also ich nehm mir ein paar Shittestbeispiele und versuche innerhalb von max 20 Sekunden eine Antwort zu finden? Ansonsten kann man ja nur üben wenn man die Gelegenheit dazu hat.

 

Wie würdest du reagieren, wenn dir einer hoffnungslos überlegen ist, rhetorisch?

 

 

In den 2009/2010er Pu-Zeiten war der Spruch "All Game ist Inner Game" im Forum in aller Munde. Die Theorie hinter diesem Spruch ist zwar unvollstädig, aber bis dahin wahr.

Ob du nun Schlagfertig oder auch gut in PU bist, hängt zum großteil mit dem Aufbau deines Bewusstseins bzw. der inneren Haltung ab. Bei dir lese ich starke Defizite in Thema IG heraus, daher würde ich Dir raten diese Dinge erst mal aus der Welt zu schaffen.  Würdest du dich davor nur mit trockener Technik befassen, sehe ich Gefahr darin, dass du deine Unsicherheiten mit Technik maskierst.

Habe dazu vor paar Jahren mal eine Grafik in einem meiner Threads gemacht:

3odytoos.jpg

 Daygame: Solides Numberclosing & Mindset

Viel ist  Mindset arbeit.

Die letzte Vorgehensweise muss nicht schlecht sein. Haben viele in ihrer Entwicklung so gemacht und sind damit später gut gefahren z.b. "Fake it until you made it". Meiner Meinung nach ist es nur leichter wenn passende Worte allein aus der inneren Haltung (aufgrund seiner Werte) herraus kommen.

Damit sparst du dir in der Situation einfach ziemlich viel (rationale) Denkleistung. Gute Technik & Methodik kannste dir später immer noch aneigenen - falls du es denn noch willst.

Lg,

FV

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On 27.12.2016 at 0:08 PM, Doc Dingo said:

Ich denke das dein Grundlegendes Problem dein Selbstwertgefühl ist. Ich kenne ja nun schon einige Threads von dir und es fällt auf dass du dir immer Symptome herauspickst, an denen ne weile rumdoktorst, resigniert aufgibst und dann kommt ein neuer Faden mit nem neuen Symptom. Ich denke du bist ein wenig "overloaded" was das Thema Persönlichkeitsentwicklung betrifft.

Ich würde das sogar noch ergänzen: SC, du warst in therapeutischer Betreuung Anfang des Jahres, mit einem ziemlichem Thema. Da du in anderen Threads nie direkt geantwortest hast frage ich mal geradeheraus: Bist du noch in Therapie? Wenn ja, hat du mal überlegt den Therapeuten zu wechseln? Wenn nein, warum nicht?

So wie Doc sagt bringst du hier im Forum immer wieder ganz verschiedene Threads auf, die aber alle eigentlich tiefere Probleme aufzeigen. Ich habe ein wenig die Befürchtung dass du die punktuellen Impulse des Forums ("Symptombekämpfung") als Ablenkung von einer tieferen grundlegenden und professionellen Bearbeitung deiner Themen hernimmst. Aber das spielst du dann noch zehn Jahre oder länger so.

Ich würde auch die anderen User hier für ein gewisses Gespür bitten wenn sie antworten und sich zb. mal dieses Thread zur Vorgeschichte von SC durchlesen:

Dieses Forum ist sicher ein sehr gutes Tool um punktuell Lebensbereiche zu bearbeiten, und dafür sind viele User hier auch qualifiziert guten Rat zu geben. Aber es ist kein Ersatz für eine grundlegende Therapie und die Personen die hier schreiben sind mehrheitlich dazu auch nicht ausgebildet.

bearbeitet von Helmut

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Ja bin ich, also in Therapie, evtl gehe ich hier nur der Arbeit an den großen Themen aus dem Weg. Ihr habt Recht, es sind Symptome, es trifft nicht des Pudels Kern. Und meine Probleme sind ein Kaliber zu groß für dieses Forum. Deswegen sollte ich aufhören euch zu fragen, zumindest nach allem was mit meinen psychischen Problemen zusammenhängt. Mittlerweile bereue ich es auch, derart persönliche Infos hier preiszugeben, ich kann mich aber nur hier öffnen (erbärmlich was?).

 

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Gar nicht erbärmlich. Ich find's gut das du dich hier öffnest, und dir auch Bestärkung holen kannst. Ich würd eben nur aufpassen dass du nicht als Symptombekämpfung etwas vermeidest das du eigentlich mit deinem Therapeuten besprechen solltest - und natürlich sei bitte doppelt vorsichtig wenn du hier Ratschläge bekommst genau rauszufinden welche für dich stimmig sind, weil einige davon bei dir in offene Wunden treffen könnten die andere Personen nicht kennen.

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vor 15 Stunden schrieb Stone Cold:

evtl gehe ich hier nur der Arbeit an den großen Themen aus dem Weg

Was wäre denn die Arbeit an den großen Themen genau?

 

vor 15 Stunden schrieb Stone Cold:

Ihr habt Recht, es sind Symptome, es trifft nicht des Pudels Kern. Und meine Probleme sind ein Kaliber zu groß für dieses Forum.

Was genau ist des Pudels Kern und weshalb ist es n Kaliber zu groß?

 

vor 15 Stunden schrieb Stone Cold:

Deswegen sollte ich aufhören euch zu fragen,

Du kannst fragen was du willst, das finde ich nicht schlimm. Ich fände es nur schade für dich wenn du deine Zeit, Kraft und Energie in die Symtombehandlung steckst wodurch dann weniger Kapazitäten für die großen Sachen übrigbleiben. Denn dann is doppelt Scheisse und du hast gar nix davon. Darin besteht kein Nutzen und wenn man hier antwortet dann will man natürlich auch dass es dem TE hilft.

 

vor 15 Stunden schrieb Stone Cold:

ich kann mich aber nur hier öffnen (erbärmlich was?).

Ich sehe das wie Helmut, ich finde es gut dass du dich öffnest denn das erfordert auch in einem anonymen Forum viel Mut und das verdient Respekt. Vorallem in einem Forum wo jeder der größte Stecher sein will und seine Zeit lieber mit "Pofilieren" als "an sich arbeiten" verbringt. Daher gehörst du eher zur raren exoten Sorte im positiven Sinne.

Mit geht es halt darum dass du auch einen Nutzen daraus ziehst und nicht nur deine Zeit und deine Ressourcen für Symptombekämpfung vergeudest. Daher würde  mich interessieren was deiner Meinung nach des Pudels Kern ist?

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Am 27.12.2016 um 11:21 schrieb Stone Cold:

Hilfe!

Mir ist grad kalr geworden, dass mein Vater ein dominanter nicht unbedingt herrischer aber missionarischer Typ ist. Er sagt mir immer wieder was ich tun soll, zb Tee machen, da lang gehen, er hat mich mal hingesetzt und mir gesagt wie ich mein Leben in den Giff kriegen kann ich sollte Notizen machen. Außerdem ist er sehr missionarisch als Esoteriker. Auf der anderen Seite tut er genauso viel für mich und ist sehr großzügig und ist 82.

Im Grunde will ich immer Nein sagen wenn er mir was aufträgt, ich fühle mich nicht wohl damit. Aber ist das angebracht? Ich bin sein Sohn und er ist alt.

Manchmal schieß ich auch gegen wenn er mir nur mit Augenkontakt sagen will, das ich ihm den Tee bringen soll. Das geht zu weit.

Er kann auch laut werden, wenn ihm was nicht passt. Und wenn ich ihm Gegenwind gebe, dann schmollt er. Ichsag ich will nicht dass er Eselsohren in meine Bücher macht, dann sagt er, okay ich ziehe die Konsequenzen und leih gar nix. Nie fightet er zurück

Was soll ich tun? Dass musste ich mal loswerden. Was denkt ihr darüber?

 

 

Mein Vater ist nur wenig jünger als Deiner und ich bin so aufgewachsen, dass meine Eltern zu allen Dingen eine sehr gefestigte Meinung haben. Schwarz und Weiß eben, für sie eine klare Linie, Halt und Kontrolle über ihr Leben- das vermittelt ihnen Sicherheit. Solange man sich in diesem Verband aufhält und daran orientiert ist alles in Butter, alle haben ein Wertesystem. Ähnlich zu Dir wurde das mit zunehmender Eigenständigkeit ein Problem. Ich bin ausgezogen und lebe nun seit Jahrzehnten nicht mehr mit ihnen zusammen und egal was ich nur so mitteile, es geht durch ihre persönlichen Filter, finden sie das gut oder nicht. Alles wird gewertet und kommentiert und nein, tolerant sind sie nicht so sehr.

Was mir geholfen hat ist eine Erkenntnis zur Haltung, die hinter dem Verhalten steht. Zum Einen gibt ihnen ihr striktes Denken Halt und sie haben Orientierung. Wenn sie mit mir so reden wollen sie am Ende auch dieses vermitteln, Halt und Orientierung. Nicht bevormunden. Es gab eine Phase, in der ich mich gewehrt habe, immer gegenan gegangen bin. Aber heute unterdrücke ich diese Impulse besser, denn ich weiß, dass dahinter auch ihr Wunsch steht, dass es mir gut gehen soll.

Meine Eltern waren immer für mich da und sind es auch heute, sie waren da. Jedes Mal, wenn ich sie gebraucht habe. Sie lieben mich. Ich habe überhaupt keinen Zweifel daran. Daher weiß ich, dass es diese Liebe ist, die mich immer noch schützen will, obwohl nun ich eher mich in der Situation zunehmend sehe, sie zu schützen. Ihr Weg nervt mich, ihre Unsicherheit, die sie mir überstülpen wo ich keine empfinde und sie von sich auf mich schließen, gerade meine Mutter, die mir überhaupt nicht ähnelt.

Heute kann ich mit viel mehr Gelassenheit diesem Tun zusehen und diese Aussagen hören, denn ich höre nun immer, "ich habe Dich lieb und ich sorge mich". Auch, wenn die Art nicht die meine ist, ich sehe die Absicht dahinter. Das ist wie mit verunglückten Geschenken, wo man sich als schenkende Person so viel Mühe gibt und es ist doch knapp daneben. Sie sind zu alt um sich an mich anzupassen, auf meine Art, es vermittelt zu bekommen. 

Heute bin ich dankbar, dass sie noch da sind und ich Ihnen so viel bedeute, dass sie mir etwas sagen. Denn, man kritisiert nur, wenn man entweder notorisch geltungssüchtig ist oder wenn einem die andere Person etwas bedeutet. Wäre sie einem egal, würde man sich keine Gedanken machen, keine Energien einsetzen und sie so laufen lassen wie sie ist. 

Er trägt Dir etwas auf, weil er sich auf Dich verlassen kann und will. Er glaubt an Dich, das sehe ich dahinter. Du bist sein Sohn, seine Mission, egal wie alt Du bist und wie selbstständig. Egal, wie sehr es nervt. Vielleicht kannst Du mal einen Schritt aus der Situation treten und ihn als den Dich liebenden Vater sehen. Der selber in einer Zeit erzogen wurde, geprägt wurde, die unseren Vorstellungen heute überhaupt nicht entspricht. Er bemerkt nicht einmal, dass Du Dich an Formulierungen hochziehst und ich kann nur sagen, blicke hinter die Worte.

Kritik lehrt Dich etwas und mit etwas mehr Gelassenheit kannst Du sie in die Hand nehmen und hin und her wenden und Dich fragen, ob ein Körnchen Wahrheit darin stecken kann, die Dich weiter bringt im Leben. Oder Du entscheidest Dich dagegen. Weil es vielleicht nur Geplärre war. Da hilft nur selektieren beim Umfeld.

Ich kommentiere manchmal, dass mir aber etwas so gefällt wie es ist. Ganz ruhig, es kommt auch kein Konter. Warum auch. Es ist kein Fight, es war ja liebevoll gedacht. 

Vielleicht kannst Du die Liebe sehen. Ich bin seither viel entspannter und lasse vieles ungesagt. Es ist nicht wichtig. Es ist wichtiger, die Zeit schön zu verbringen und zu verstehen, was sie glücklich macht. Auch, wenn ich die Geschichte schon zig mal gehört habe. Die Zeit, die man mit seinen Eltern noch hat, ist nicht ewig, sie sollte liebevoll sein. Deine Liebe zeigst Du, indem Du nachgibst und Dich entspannen kannst. Dann wird sicher auch er ruhiger werden. Ihm etwas zu bringen, worum er Dich bittet bzw. auffordert, das ist Liebe. Im Gegenteil, ich frage, ob ich was bringen kann, reichen kann, es fällt ihnen schwerer. Ich nehme die Kaffeekanne und schenke ein, meine Mutter hat dann Schmerzen und will aber eine gute Gastgeberin sein. Ich lasse mich nicht bitten, ich fasse vorher an.

Schau einfach mal als Familienmitglied auf sie, mit Liebe und schau hin, was Du dazu beitragen kannst, dass es gut läuft. Kann doch gut sein, dass es Auswirkungen hat. Manchmal lächele ich auch nur bei irgendwelchen Aussagen und meine:" So, so...". 

Neues Jahr und neue Erfahrungen, viel weniger Kampf. Viel Erfolg.

bearbeitet von Keltica
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Beim Lesen des Threads habe ich mich in meine Oberstufen- und Studienanfangszeit zurückversetzt gefühlt.

Ein großes Stück weit übliche Probleme unreifer Menschen.

Das was als "Alpha" oder "dominant" erscheint, ist eher der Versuch von unsicheren Betas, sich durch Treten nach unten ihren Platz in der Hackordnung zu sichern. Wenn man weiter unten steht, wird man öfters Opfer, wenn man sich die Angriffe sichtbar zu Herzen nimmt, umso mehr. Fehlen einem noch gleichzeitig die Fertigkeiten oder der Wille, in diesem Zirkus mitzuspielen und selbst ständig andere zu dissen, landet man irgendwann am unteren Rand.

Die Erlebnisse des TE kommen mir jedenfalls seeehr bekannt vor. Vor einer Weile schrieb ich:

Für hier paßt besonders:

"Als Quasi-Einzelkind in einer sozial isolierten Familie (Eltern und älterer, früh ausgezogener Bruder sind praktisch ohne Freundes- und Bekanntenkreis) konnte ich Sozialverhalten nie durch Beobachtung lernen, geschweige denn das es mir bewußt anerzogen worden wäre. Im Gegenteil habe ich von der Familie her schädliche Rituale und Einstellungen mitbekommen. Kurz: Die ganze Welt ist böse und schlecht. Dadurch waren andere Menschen immer eine Bedrohung für mich, nicht nur eingebildet, sondern mir ist tatsächlich als Kind permanent von allen Seiten übel mitgespielt worden. Und statt daß meine Eltern dann mal für mich Partei ergriffen ("Ihr Sohn hat meinen Sohn angegriffen und dabei seinen Schulranzen beschädigt, Kohle her!") oder mich wenigstens getröstet hätten, war ich dann noch an allem selber schuld ("Was paßt Du auch nicht auf Deinen Ranzen auf!") und wurde für erlittenes Unrecht noch zusätzlich bestraft."

"So wußte ich eben: Das Leben ist hart und gefährlich, alle Menschen sind böse und unberechenbar, es kommt immer schlimmer als man denkt, und in der Not ist man stets allein.

(...) Bei der Bundeswehr war ich erstmals ohne bekannte Vorgeschichte in einer zusammengewürfelten Gruppe. Trotzdem war ich binnen kürzester Zeit der Außenseiter. Aber es war nicht bösartig, sondern aus heutiger Sicht völlig verständlich. Ich hatte damals schon den Verdacht, daß ich nicht unbedingt etwas falsch mache, aber viel Richtiges unterlasse (weil ich es nicht kannte). Die Kameraden haben sich halt im Mannschaftsheim bei 1m Rauchsichtweite die Kante gegeben und sich kennengelernt, und ich habe alleine auf der Stube Bücher gelesen. Und wenn sich einer (nämlich ich) vor den anderen die Zehen trockenföhnt, die Finger bis zum Anschlag in eine Dose Niveacreme taucht und am Spind eine Mehrfachsteckdose und im Stockbett eine Leselampe installiert, mutet das ja auch komisch an, selbst wenn es Sinn macht (kein Fußpilz trotz 50-Mann-Dusche, nach dem Waffenreinigen kein Dreck unter den Fingernägeln und nach Zapfenstreich lesen, ohne die Kameraden zu stören.)"

 

Wenn man ein geringes Selbstwertgefühl hat, ist ein solches Umfeld wie der TE beschreibt schlecht für einen. Ich habe mich schon als Kind eher mit Älteren umgeben, weil die einen vernünftig behandelt haben und man sich auf die Sache konzentrieren konnte, statt ständigem Kinderkackegezicke. Leider lernt man dadurch nicht fürs spätere Leben, wenn mal ein verbaler Übergriff erfolgt, diesen harsch abzubügeln zwecks innerer Genugtuung. Andererseits scheint mir kopfschütteln und ignorieren, bzw. stumm die nötigen Konsequenzen ziehen, der sinnvollere Weg. Auch wenn sichs selbst jetzt nach Jahrzehnten noch scheiße anfühlt, wenn man bei so einer Wichtigtuerei "verliert". Auch Chuck Norris kanns nicht verhindern, daß ihm jemand doofkommt.

Ich hatte neulich eine Diskussion in einer Gruppe, die sich alle gut kannten und ne ziemlich ähnliche Meinung zu einem bestimmten Streitthema hatten. Ungeschickterweise vertrat ich genau die Gegenmeinung. :)

Im Unterschied zu früher war es mir aber egal, was die anderen dachten, und ich wollte niemanden davon überzeugen, daß er nun unbedingt das glauben muß, was ich ihm erzähle. Mir lag daran, im Rahmen der angenehmen Abendunterhaltung meine Beweggründe darzulegen und auch von den anderen zu hören, warum sie denn diese falsche Meinung haben. Natürlich nicht so formuliert. :) Da die Leute alle etwas älter waren, entfiel die Kinderkacke und es war einfach ein reifes Gespräch, trotz gegensätzlicher Standpunkte. Dann grätschte aber ein etwas Jüngerer ziemlich unsachlich rein. Ich erfinde jetzt mal ein Thema, um das zu illustrieren. Nehmen wir an, ich erzähle vor lauter Pelzjägern, daß man ja nicht gerade Jacken aus dem Gesichtsfell von Babybibern tragen muß. Und er kam mir dann schräg von der Seite, "klar, wir verbieten Jacken gleich komplett und laufen alle nackt und erfrieren im Winter."

Meine unwillkürliche Reaktion war, mich erstmal wieder wie in der 10. Klasse zu fühlen und für mich nur die möglichen Handlungsmuster aus der damaligen Zeit zu sehen (Ja/Nein/Vielleicht/Fick dich selber du Arschloch). Im Ergebnis habe ich mir aber eine Antwort verkniffen, weil mir aufgrund dieser persönlichen Betroffenheit weder eine schnippische Äußerung noch Abbügeln gelungen wäre. Ich habe doof gekuckt, die Schultern gezuckt und jemand aus den Reihen des Kindskopfs meinte zu diesem "uuuh, jetzt sinkt das Niveau." Volltreffer. Es hat also nicht "nur mich gestört und alle anderen sind gegen mich", sondern einige der anderen fanden das ebenfalls doof. Weil ich mich 5 Sekunden beherrschen konnte, habe ich mich nicht zum Idioten gemacht, sondern wurde sogar noch von scheinbaren "Gegnern" verteidigt.

Um innerlich so weit zu kommen, muß man nicht unbedingt 20 Jahre brauchen.

Eine vielleicht noch bessere Reaktion von mir wäre gewesen, aktiv was Konstruktives zu sagen, ala "ich finde das jetzt unsachlich, laß uns doch beim Thema bleiben, blabla", aber das könnte auch wieder anbiedernd wirken. Vor allem mache ich mir aber keine Vorwürfe, nicht den Superduper-Tötungsspruch gefunden zu haben (wie ich es früher gemacht hätte). Ich habe nicht schlecht reagiert (z.B. ihn anpöbeln oder gar schlagen), sondern gut, mit sehr gutem Ergebnis sogar. Und das genügt. Zum Abschied hat ein Älterer aus der Runde nochmal entschuldigend auf den "Vorfall" Bezug genommen, und wir waren uns einig, daß das eine Petitesse aus jugendlichem Übermut war.

Tldr: Wenn das Umfeld und die innere Einstellung stimmt, kann man Angriffe unter der Gürtellinie leicht wegstecken und geht nach außen sogar noch gestärkt daraus hervor.

bearbeitet von HerrRossi
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Vor allem wird klar, dass man  nicht unbedingt besonders schlagfertig sein muss. Ich dachte immer das wär ein Problem weil mir zu spät,nämlich hinterher eine Antwort einfällt. Die richtige Geste macht es. Deswegen mag ich auch die Gestensprache der Italiener (Me ne frego zb, oder Daumen runter). Reicht schon. Muss nicht immer der ultimative Totmachspruch sein.

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