16 Beiträge in diesem Thema

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Hallo ihr Lieben!

Ich würde Euch gerne um euren Rat bitten.
Derzeitige Bestandsaufnahme:

-        Status: Ich werde gerade mit dem Master in BWL an einer Provinzuni fertig. Angepeilter Schnitt: 1,6.

-        Praktika: Wirtschaftsprüfung, Automobilbranche (Accounting), UB (Controlling) + anschließende Werkstudententätigkeit

-        Ziel: Unternehmensberatung (ich weiß Tier1 wird schwer; aber Fokus auf Strategiekonzeptionierung + Strategieimplementierung) mit späterer Exitoption ins Corporate (Strategic Planning, Business Development)

 

 

-  Aktuelle Möglichkeiten: Berufseinstieg UB (Big 4 Advisory, kleinere Unternehmen) oder Promotion am Lehrstuhl mit Management/Strategiefokus

 

 

Ich versuche das Ganze strukturiert anzugehen:

Pro Promotion:

-        Thema interessiert mich

-        Thema passt perfekt auf zukünftigen Berufswunsch (UBs recruiten Doktoren gerne zu Marketingzwecken)

-        Ich kann nach geeigneter Eingewöhnungszeit früher inhaltlich arbeiten, anstatt 1-2 Jahre nur Excel und PP Hiwiarbeit zu machen

-        Höheres Gehalt (netter Nebeneffekt)

-        Mit jungen Leuten arbeiten

-        Intellektuelle Herausforderung

-        Freiheiten & coole Zeit?

 

 

Contra Promotion:

-        Finanzen (habe jetzt schon >20k Schulden vom Studienkredit und habe mir eigentlich vorgenommen die schnell abzubezahlen)

-        Könnte ne harte Zeit mit vielen Entbehrungen werden (tolle Urlaubsreisen werden fürs erste ausfallen wegen Geldmangel)

-        Ende schwer abschätzbar: ca. 3-5 Jahre?

 

 

Meine Fragen an Euch:

-        Macht die Promotion aus Eurer Sicht Sinn im Bereich BWL?

-        Würdet Ihr nochmal promovieren bzw. nicht promovieren und direkt arbeiten?

-        Ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch an einem Lehrstuhl: auf was sollte ich neben dem zwischenmenschlichen bei dem Lehrstuhl achten? Vergütung? Wie kann ich beim Professor und seinen Mitarbeitern abtasten wie viel Lehrstuhlarbeit wirklich anfällt? Worauf glaubt ihr achtet der Professor besonders bei einem Bewerber?

Wäre schön, wenn ihr einfach mal eure Erfahrungen schildert. Habt ihr promoviert? Hat es sich bei euch gelohnt? Was würdet ihr anders machen? Mein Bauchgefühl tendiert zur Promotion. 3-5 Jahre kann ich auch noch warten um den Kredit bei dem niedrigen Zins zurückzuzahlen. Und wenn ich nicht jetzt promoviere, wann dann?

Ich möchte freue mich über euren Input und Hinweise zu eventuell falschen Annahmen meinerseits. Durch Forenrecherche habe ich rausgefunden, ass ihr @Shao und @Marcio promoviert habt, oder? ;) Ich würde mich über Antworten und Tips von euch freuen!

Herzlichen Dank!
 

 

 

bearbeitet von blub123

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Interessantes Thema, bei mir geht es in die gleiche Richtung wie bei dir, werde nächstes Jahr mit meinem BWL Master fertig und stehe dann vor der selben Entscheidung.

 

Ich fand die Promotion immer eine sehr attraktive Option, vor allem wenn man in das Themengebiet kommt, welches einen Interessiert, allerdings die Leute mit denen ich gesprochen habe, die in BWL promoviert haben, haben mir größtenteils davon abgeraten,... der Tenor geht meistens in die Richtung eigentlich war es nur ein Ego-push, bzw. Karierremäßig bringt es einen nicht so weit voran, was man auch in der gleichen Zeit im Berufsleben erreichen kann...

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Am ‎15‎.‎09‎.‎2016 um 09:16 schrieb m4nk:

Ich fand die Promotion immer eine sehr attraktive Option, vor allem wenn man in das Themengebiet kommt, welches einen Interessiert, allerdings die Leute mit denen ich gesprochen habe, die in BWL promoviert haben, haben mir größtenteils davon abgeraten,... der Tenor geht meistens in die Richtung eigentlich war es nur ein Ego-push, bzw. Karierremäßig bringt es einen nicht so weit voran, was man auch in der gleichen Zeit im Berufsleben erreichen kann...

Das fasst meine persönliche Erfahrung ziemlich gut zusammen. Ich werde oft zu diesem Thema um Rat gefragt - und rate in der Mehrzahl der Fälle ab.

In Sachen Karriere in der Wirtschaft wird die Promotion massiv überschätzt, wirklich förderlich ist sie erst ab einer verdammt hohen Ebene - und selbst da ist sie nirgendwo wirklich Voraussetzung. Die Promotion sollte aus intrinsischen Motiven erfolgen - und da lauern immer noch viele Fallstricke. Nachfolgend lose ein paar Gedankenfetzen - gerne auf Nachfrage ausführlicher.

a) Auf welcher Basis promovierst du? Die Spannbreite ist enorm: Vom Vollzeit-Vertrag über 5 Jahre bis hin zu 100% "privat" ist alles drin. Grundsätzlich verdient man mit einem Vollzeit-Vertrag an der Uni gar nicht so übel. Bei einigen glücklichen (das ist aber eher der IT und MINT-Bereich) decken sich die bezahlte Arbeit und das Arbeiten an der Promotion fast vollständig. Du kannst aber auch Pech haben und 40h/Woche für den Lehrstuhl unterrichten und forschen und keine Minute davon bringt dir was für die Promotion, Im BWL-Bereich bekommt man häufig einen 50%-Vertrag (also 20h). Viele Profs nehmen es damit aber nicht so genau, es werden gerne mal mehr Stunden. Und dein Prof ist dein Chef und der Betreuer deiner Arbeit - das macht es verdammt schwierig "Nein" zu sagen.

b) Damit sind wir schon beim zweiten Punkt: Du bist krass abhängig von deinem Betreuer. Da Verträge gerne auch auf jährlicher Basis geschlossen werden schwebt über dir immer das Damoklesschwert eines Zerwürfnisses. Dann stehst du im Extremfall ohne Job und ohne Promotion da. Kommt selten vor, aber kommt vor. So blöd es sich anhört, aber in der freien Wirtschaft bist du nicht annähernd so abhängig von deinem Boss. Und das Verhältnis zum Prof bricht bei sehr vielem im Laufe der Promotion. Üblicherweise wird der Betreuer die ersten 1,5 Jahre vergöttert - und am Ende teilweise gehasst.

c) Durch dein Thema spezialisierst du dich extrem. Gleichzeitig fehlt dir einschlägige Berufserfahrung. Für viele Firmen bist du damit zum Berufseinstieg sehr uninteressant. Das ist übrigens selbst im MINT-Bereich gar nicht so einfach. Ich kenne wirklich sehr viele Fälle in denen der Übergang in die Wirtschaft ein Problem war. Nicht so selten musst du gefühlt etwas tiefer einsteigen. Der durchschnittliche frischgebackene Doktor beginnt eher auf einer Stelle, die er nach dem Master auch bekommen hätte.

d) Nachher im Berufsleben zählt in erster Linie die Leistung. Die 3-5 Jahre in denen du eventuell weniger verdient hast, die holst du nur im sehr günstigen Fall wieder rein. Die Wahrscheinlichkeit, dass es sich finanziell nicht lohnt ist verdammt hoch.

Gibt es auch positive Seiten? Natürlich! Die Arbeitswelt an der Uni ist sehr locker, du hast viele Freiheitsgrade. Je nach Prof kannst du auch um 9 oder 10 beginnen und viel von zu Hause aus arbeiten. Die Studentinnen himmeln dich an.

Warum habs ich damals gemacht? Ich habe die Forschung geliebt, geradezu fanatisch Studien gelesen (und das für die reine Wahrheit gehalten). In der Bib zwischen Lehrbüchern sitzen - das fand ich genial. Die wissenschaftlichen Diskussionen mit Kollegen am Mittagstisch - super (bis ich dann irgendwann die Schnauze voll hatte und auch einfach mal wieder über die Bundesliga reden wollte). Das Gefühl zu unterrichten, selber an Artikeln zu schreiben... Wenn du dich da wiederfindest, dann überleg es dir. Aber überleg es dir gut.

Ich persönlich MUSSTE das damals machen. Im Nachhinein war es ein Fehler, ich würde es wenn dann nur mit einer ganz anderen Einstellung machen. Die Freiheiten radikal genießen und nicht nach dem Prof streben - das ist nämlich ein verdammt riskanter Weg. Gelohnt hat es sich für mich definitiv nicht, insbesondere nicht finanziell. Laufbahntechnisch wäre ich ohne Promotion wahrscheinlich genauso weit. Persönlich hat es mir wahrscheinlich sogar geschadet. Ich kam als optimistischer junger PUler an die Uni (hab an einer anderen Uni studiert) und ging gefühlt als verbitterter alter Griesgram. Vier Jahre in einer monothematischen Blase zu schweben war sicher nicht förderlich. Und ich hatte aus meiner Sicht nur etwas Pech und kein Riesenpech mit Prof, Thema und Gesamtkonstellation. Ein sehr persönlich geprägtes Fazit - lass dich nicht zu sehr davon beeinflußen und such dir auch noch andere Erfahrungsberichte.

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McKinsey bietet oft begleitete Promotion an, weiß aber nicht ob dir dein Lebenslauf (Provinzuni, evtl. Gesamtschnitt, "nur" 1 UB Praktikum) da im Weg stehen könnte. Eventuell könntest du es auch in der Industrie versuchen, dort werden vereinzelt unternehmensbegleitete Promotionen angeboten. Hat den Vorteil, dass das Finden einer Anschlussstelle extrem erleichtert wird. 

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@Marcio: Danke für deinen ausführlichen Beitrag! Deine Sichtweise und Erfahrungen haben mir sehr geholfen. Was das für meine persönliche Entscheidung heißt weiß ich allerdings noch nicht.

@suchti-one: In der McK-Liga spiele ich leider (noch) nicht. Du hast richtig erkannt, dass mein CV da nicht passt. Aber vielleicht würde das ja eine Promotion ändern? ;)

Ich habe diese Woche mein Gespräch. Mal sehen, was ich für einen EIndruck kriege, ich melde mich dann nochmal!

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Ich habe keine Erfahrungen mit Promotion und kann daher dazu keine Tipps geben. Jedoch zur alternativen Entscheidung Big 4 Advisory. Sollte dein Ziel wirklich Strategieberatung sein, dann geh auf keinen Fall zu einer Big 4 in das Advisory solange es nicht ein sehr Strategie naher Bereich ist (z.B. KPMG Strategy Group oder Deloitte Monitor Group). Die Advisory Bereiche beschäftigen sich mit Themen die nichts mit Strategie/ Managementberatung am Hut haben und fokussieren sich hauptsächlich auf Implementierungsprojekte (Implementierungen von Teilprojekten die aus der vorangegangenen Strategieberatung von McKinsey und Co herausgekommen sind). Deine Berufserfahrung wird daher auch nicht großartig von den großen Strategieberatungen als "relevant" anerkannt.

Implementierung bedeutet meistens, dass man bis zu 1 Jahr auf dem selben Projekt sitzt (Strategieprojekte werden in 1 - 2 Monaten durchgehauen) und somit der große Vorteil der Beratung (viele Unternehmen in kurzer Zeit sehen) nicht mehr vorhanden ist. Zudem zahlen die Implementierer vergleichsweise schlecht und du wirst mit maximal 45k einsteigen. Das ist weit entfernt von den 70 - 80k einer Strategieberatung.

Solltest du wirklich in Strategieberatung interessiert sein und nicht das "Strategieberatungs-Profil" mitbringen (1.X Abitur, 1.X Bachelor, 1.X Master + mindestens 3 Praktika in Dax 30 oder größeren Beratungen), dann wird es mit Tier 1 (McKinsey, BCG, Bain) + Tier 2 (Strategy&, Oliver Wyman, At Kearney, Roland Berger) höchstwahrscheinlich nichts. Alternativen sind die Strategie Competence Center der Tier 3 Beratungen a la zeb, Horvath und Simon Kucher, welche auch mal über eine 2.X im Abitur/ Bachelor hinwegsehen. Oder kleinere auf bestimmte Branchen spezialisierte Strategieboutiquen wie Berylls Strategy Advisors (im Automobilbereich).

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@Barbour Boris: Danke für deine Einschätzung. Das deckt sich mit meinen Erfahrungen. Tier 1 & 2 wird es (zurzeit) einfach nicht für mich. Mein Praktikum hab ich bei einer Tier 3 Beratung gemacht, wo es dann mit dem Festeinstieg leider nicht geklappt hat, weil ich mich im Case für das Bewerbungsgespräch zu dumm angestellt habe.

Realistisches, langfristiges Ziel wäre dann nach der Promotion eine der Tier 3 UBs, sehr sympathische kleine Läden.

Was hältst du von Deloitte Consulting? Die haben mMn noch den besten Ruf der Big4 und zahlen auch mehr als 45k.
Dann gäbe es noch Accenture, Capgemini oder Ebner & Stolz.
Wie würdest du meine Chancen nach einer Promotion bei Tier 1 & 2 einschätzen?
Welche Inhouse Beratungen fändest du interessant? SMC sticht natürlich deutlich raus, wobei die Anforderungen wie MBB haben sollen.

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Eines vorab: Ich bin selber auch erst am Ende meines Masterstudiums und somit noch nicht viel weiter als du. Meine Erfahrung beruht hauptsächlich auf Kontakten aus der Branche sowie meiner zahlreichen Praktika innerhalb der Beratungen. Falls also jemand direkte Insights aus der Praxis hat, dann immer gerne her damit.

 

Deloitte Consulting zahlt meines wissens nach 50 - 55k zum Einstieg und hat einen guten Ruf in der Beratungsbranche. Aber auch hier gilt, will man knallhart nur Strategieberatung machen dann kommt wohl nur Monitor Deloitte in Frage. Die ganzen Abteilungen a la "Strategy & Operations" fokussieren sich meist sehr stark auf den zweiten Teil "Operations" und haben das "Strategy" im Namen um mehr Bewerber anzulocken (Wurde mir tatsächlich bei einer der Big 4 so mitgeteilt). Die reinen Strategieprojekte landen daher auch immer bei der Monitor Group.

 

Accenture hat auch einen eigenen Bereich für seine Strategieberatung namens "Accenture Strategy". Die zahlen auch etwas mehr als Deloitte (55 - 60k) und machen verhältnismäßig oft Strategieprojekte, aber mit Fokus auf IT und Digitalisierungsthemen im Automobil- oder Finanzdienstleistungsbereich. Was ich bisher gehört habe, sollen die ganz ordentlich sein, wachsen derzeit sehr stark (mehr als die großen MBB) und suchen deshalb sehr viele Leute.

 

Zu Capgemini hatte ich bisher noch kaum Kontakt und habe ich bisher nur auf einem Pitch zu einem Digitalisierungsthema gesehen. Die sind wohl auch sehr IT lastig und haben bisher auch keinen reinen Strategiebereich aufgebaut. Auch über Ebner & Stolz habe ich bisher noch nicht viel gehört. Es gibt öfter mal im Internet ein paar Posts die sagen, dass dort ähnlich gut wie bei den MBB bezahlt wird und es dort wohl auch sehr interessante Projekte gibt. Ich weiß aber nicht ob das nur irgendwelches Marketing ist oder ob es stimmt.

 

Einschätzungen über den Einstiegsmöglichkeiten mit einer Promotion kann ich leider kaum machen. Schlechter werden die aber bestimmt nicht sein.

 

Bei den Inhouse Consulting Firmen gibt es mittlerweile ja einige. Neben Siemens Inhouse Consulting soll die von der DHL und auch von E.ON sehr strategisch unterwegs sein. Deutsche Bank Inhouse Consulting hat früher recht viel IT Implementierung gemacht, aber vor kurzem wurde die interne "Strategy Group" abgeschafft. Daher kann es sein, dass die nun doch etwas strategischer unterwegs sind. Die Commerzbank Inhouse Consulting ist leider bisher sehr Implementierungsnahe (aus eigener Erfahrung), aber versucht nun sehr stark auch an strategische Projekte zu kommen. Zu anderen Inhouse Consultings hatte ich leider bisher noch keinen Kontakt.

 

PS: Eine andere interessante Beratung für dich könnte auch die "SMP Strategy Consulting" sein. Die machen verhältnismäßig viele Strategieprojekte, zahlen sehr gut (>60k) und haben nicht ganz so strikte Anforderungen wie die MBB.

bearbeitet von Barbour Boris
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Ich weiß nicht was für einen konkreten Nutzen eine Promotion in BWL haben soll...

Ich kann mir z.B nicht vorstellen, dass das Einstiegsgehalt eines Masterabsolventen mit 3 Praktika als Berufserfahrung viel anders sein wird als dass eines Dr. mit der gleichen Berufserfahrung..

Berufserfahrung ist doch quasi die einzig relevante Währung in BWL Berufen.

Die Dr. Winterkorns und wie sie heißen haben doch alle in MINT Fächern promoviert?

 

bearbeitet von fyun

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Tier 1/2:

Nach deiner Promotion könntest du es hier nochmal versuchen. Die vorhergehenden Screening-Kriterien nehmen an Bedeutung ab (bspw. Abinote), aber spielen immer noch eine Rolle. Mit einer einer Top-Promotion an einem guten Lehrstuhl (bspw. KIT) steigen deine Chancen aber sicherlich. Gescreened wird trotzdem nach den schon genannten Kriterien, aber die Gewichtung verschiebt sich etwas. Dazu wäre es relevant zu wissen, ob du im Screening aussortiert wurdest - und falls ja anhand welcher Kriterien - oder in den Interviews. Die Interviewrunden werden vergleichbar sein, nur dass du nach einer BWL-Promotion für den nächst höheren Rank interviewed werden solltest (auch etwas Verhandlungssachen, aber eigentlich der Regelfall). 

 

Tier 3: 

Deloitte: Ca. EUR50 und wie schon gesagt weniger strategisch als Tier 1/2 und nur bedingt in denselben Pitches. Pushen Consulting wie alle Big 4 (siehe vergangene Übernahmen).

Accenture: In allen Bereichen (auch Consulting und auch ACN Strategy) IT-lästiger, da das die Heritage ist. Gehalt im Consulting (nicht Strategy und nicht IT) bei EUR40-45k mit bezahlten Überstunden. Stark competitive zu Tier 1/2 (d.h. ACN pitched auch für die Projekt der Tier 1/2). Im IT-Bereich hast du hier dann die krassen Projekt mit tlw. mehr als 500 Consultants. Insgesamt deutlich mehr Corporate (allein durch die Größe bedingt) als die Tier 1 und 2 mit entsprechenden Vor- und Nachteilen. Pushen sehr stark den Consulting Bereich und insgesamt stark Richtig Wachstum.

Capgemini: Nach meiner Wahrnehmung sehr IT-lästig und nicht competitive zu Tier 1/2. Sieht und hört man eher wenig. Gehalt ca. EUR50k.

 

Inhouse:

Siemens und Deutsche sicherlich die bekanntesten und vom Anspruch her am Nähesten an den Tier 1/2. Commerzbank Inhouse hat klare Vorteile im Betriebsklima (mit den Kollegen) und auch zum Management, aber auch etwas entspannter (im positiven und negativen Sinne). Gehalt €50-60k.

 

Alle Gehaltsangaben beziehen sich aus den Eintieg nach dem Master. Nach deiner Promotion entsprechend höher.

 

Interessant könnten für dich sonst noch die bekannten Boutiquen sein (bspw. Solon für Communications) - solange die bis dahin noch nicht aufgekauft wurden. Es gibt auch gerade ein Update der Fink-Studie. Schau da mal rein.

bearbeitet von Patrick B
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vor 18 Stunden schrieb fyun:

Ich weiß nicht was für einen konkreten Nutzen eine Promotion in BWL haben soll...

Ich kann mir z.B nicht vorstellen, dass das Einstiegsgehalt eines Masterabsolventen mit 3 Praktika als Berufserfahrung viel anders sein wird als dass eines Dr. mit der gleichen Berufserfahrung..

Berufserfahrung ist doch quasi die einzig relevante Währung in BWL Berufen.

Die Dr. Winterkorns und wie sie heißen haben doch alle in MINT Fächern promoviert?

 

Der Nutzen besteht für mich mehr in der Freiheit und der "intelektuellen Herausforderung". Zudem gehe ich davon aus nach einer Promotion früher inhaltlich arbeiten zu dürfen (3-4 Jahre Promotion > 2 Jahre PP/Excel-Äffchen?). Außerdem habe ich zurzeit noch nicht die Jobangebote die ich mir wünsche. Die Option im Herbst meiner Karriere als Lehrkraft mit Doktortitel an der Uni oder FH zu lehren stelle ich mir auch ganz schön vor.

Höheres Gehalt wäre ein positiver Nebeneffekt. Mir geht's echt nicht um die Kohle. Das WG-Leben taugt mir (noch) und ne dicke Karre brauche ich (noch) nicht. Solange ich einmal im Jahr in den Urlaub zum paragliden kann, passt das.

 

vor 17 Stunden schrieb Patrick B:

Tier 1/2:

Nach deiner Promotion könntest du es hier nochmal versuchen. Die vorhergehenden Screening-Kriterien nehmen an Bedeutung ab (bspw. Abinote), aber spielen immer noch eine Rolle. Mit einer einer Top-Promotion an einem guten Lehrstuhl (bspw. KIT) steigen deine Chancen aber sicherlich. Gescreened wird trotzdem nach den schon genannten Kriterien, aber die Gewichtung verschiebt sich etwas. Dazu wäre es relevant zu wissen, ob du im Screening aussortiert wurdest - und falls ja anhand welcher Kriterien - oder in den Interviews. Die Interviewrunden werden vergleichbar sein, nur dass du nach einer BWL-Promotion für den nächst höheren Rank interviewed werden solltest (auch etwas Verhandlungssachen, aber eigentlich der Regelfall).

Ich fliege beim screening raus: schlechtes Abi, Bachelor 2,0, keine Target Uni.
Im Gespräch bei einer Tier 3 Beratung bin ich im Interview rausgeflogen. Das war mein erstes Case-Interview und habe schlecht performed.
Ich würde es nach einer Promotion nochmals bei Tier 1/2 versuchen, wobei ich mir auch sehr gut vorstellen könnte bei einem der Hidden Champions im Tier 3 anzufangen. Work-Life Balance und kein Up-or-out hat nämlich auch was ;)
Danke für deine weiteren Tipps Patrick, sehr hilfreich!

 

Was haltet ihr von einer Promotion im Rahmen einer Graduiertenschule? @Marcio
D.h. ein Stipendium (ca. 1500€/Monat) in Verbindung mit Vollzeit-Promotion: Strukturiertes Programm mit Praktika, Fachseminaren, etc.
Keine Lehrstuhlarbeit oder ähnliches erforderlich. Zum promovieren ist das so ziemlich der Jackpot, oder übersehe ich was?

 

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Kohle steht doch ganz oben auf deiner contra Liste. Wegen den über 20k Schulden...

Wenn das doch nicht so schlimm ist und du Bock hast zu promovieren dann mach das doch?

Also ich hab BWL studiert um Kohle zu verdienen. Daher macht ein Dr. für mich kaum Sinn. Aber ich sollte Vll nicht immer von mir auf andere schließen. 

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Gast
Am 14.9.2016 um 22:02 schrieb blub123:

-        Ich habe nächste Woche ein Vorstellungsgespräch an einem Lehrstuhl: auf was sollte ich neben dem zwischenmenschlichen bei dem Lehrstuhl achten? Vergütung? Wie kann ich beim Professor und seinen Mitarbeitern abtasten wie viel Lehrstuhlarbeit wirklich anfällt? Worauf glaubt ihr achtet der Professor besonders bei einem Bewerber?

Fragen nach Vergütung etc. kannst du an der Uni schon stellen, es wird aber i.d.R. (ich habs noch nirgendwo anders erlebt) eine halbe TVL-13 Stelle sein, die du Vollzeit arbeiten wirst. Und das Arbeiten ist auch der eigentliche Knackpunkt. "Welche Arbeit machst du wofür?" ist eine Kernfrage.

Die Sprachregelung für diese Halbe-Bezahlung-Ausbeutung ist normalerweise, dass man die Hälfte der Zeit für die Lehrstuhlarbeit/Projekt/wasauchimmergeradeanfällt bezahlt wird und in der restlichen Zeit (andere Hälfte) dann seine Promotion zusammenzimmern darf. Dass das Zeitkonto sehr in Richtung Projekt etc. verschoben sein wird, sollte klar sein.

Stolpersteine können hier sein, dass du für ein bestimmtes Projekt angestellt wirst, und dir selbst ein Promotionsthema suchen darfst (imo: Finger weg von sowas! Da ist man nur Datensklave und kriegt keine Betreuung für die Diss - die ist in sowas nur Nebenprodukt). Häufig ist es auch so, dass du z.B. Daten für ein Projekt bearbeitest oder erhebst, von dieser Arbeit aber deine eigene Diss nicht schreibst, weil du z.B. einen Vertrag/Anstellung für z.B. 2 Jahre kriegst, aber das Projekt da noch lange nicht soweit ist, dass du das selbst verwursten kannst. Frag also nach, woraus du deine Diss erstellen kannst/sollst.

Und frag unbedingt nach, in welchem Umfang du z.B. in der Lehre eingesetzt sein wirst (das ist normal ein tierischer Zeitbatzen, den du alleine eine 90-minütige VA vorbereiten musst).

Insgesamt ist die Arbeit als wissenschaftlicher Mitarbeiter eine Verlängerung des Studentendaseins auf eine coole Weise (sofern du das Thema wirklich beherrschst und Interesse an Forschung hast; wobei ich keinen BWL-Hintergrund habe). Es ist luxuriöses Studentenleben (immerhin reicht die Kohle dann endlich mal), aber große Sprünge wie im Berufsleben? Vergiss es.

Letztlich zahlt sich eine Promotion gehaltlich aus, wenn du nen stringenten Plan hast, dich gut verkaufen kannst und ganz nach oben willst (wobei dir da sicher viele MINTler im Weg stehen werden). Letztlich kann ich nur sagen: mach es, wenn du auf Forschung stehst und da ein gutes Arbeitsklima ist. Wenn du's nur für eine mögliche Karriere tun willst, lass es bleiben.

 

Nachtrag: Ob es in BWL üblich ist, weiß ich nicht. Aber der Trend geht an vielen (natur- und auch sozialwissenschaftlichen) Fakultäten in die Richtung der kumulativen Promotion: d.h. du veröffentlichst in Journals und ab einer bestimmten Zahl an Erstautorenschaften, kannst du die Papers gebündelt als Promotionsarbeit einreichen. Das ist imo eine der besten Möglichkeiten, da sie der heutigen Wissenschaftswelt in vielen Disziplinen am besten gerecht wird.

bearbeitet von Gast
nachtrag

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Du musst auch bedenken, dass unter Umständen die Zeit wegen deinem Dissertationsthema tickt: wenn du dir jetzt ein Thema suchst, aber aufgrund der Projekt-/Betreuungsbelastung am Lehrstuhl wenig Zeit hast an deiner DIss zu arbeiten, zieht sich die Fertigstellung in die Länge und bei Abschluss ist das Thema längst nicht mehr aktuell/relevant.

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Bei den Graduiertenschulen gibt es meines Erachtens nach relativ große Unterschiede. Positiv: Ausnützerei für Lehrstuhl fällt weg, Bezahlung ist transparent. Negativ: Du bist wegen der Förderung oft an irgendwelche abstruse Themen gebunden, die Profs betreuen ihre eigenen Mitarbeiter natürlich besser und die Seminare sind teilweise absolute Witzveranstaltungen. Und wenn du eine akademische Laufbahn anstrebst dann fehlt dir auch dein Gönner und Förderer. 

Der Jackpot wäre eine 100%-Stelle ohne Lehrverpflichtung an einem Forschungsinstitut, bei der sich deine Arbeit 1:1 mit deiner Promotion deckt. Kommt vor, aber entsprechend selten und in BWL ist mir kein solcher Fall bekannt. Selten genug stolpere ich in BWL mal über eine 75%-Stelle.

Die Höhe der Lehrverpflichtung steht eigentlich zum Zeitpunkt der Ausschreibung schon fest, da sie an deinen Status gekoppelt ist. Ein regulärer 100% wiss. MA hat normal 5 alte SWS, also z.B. 2 Seminare und eine Übung.

Wie kreativ der Prof bei der Auslegung der Grenzen ist, das können dir i.d.R. nur ehemalige/aktuelle MA am Lehrstuhl sagen.

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Ich hatte genau das von Marcio und anderen angesprochenen Problem. Ich promoviere gerade in Elektrotechnik und viele meiner Bekannten haben bis ins zweite Jahr nicht einen Handschlag für ihre Promotion machen können, da sie nur unterrichtet haben oder irgendwelche Projektarbeit für den Prof machen mussten. Ausnahme ist ein Freund der beim Fraunhofer promoviert hat. Die Erfahrungen der anderen waren der absolute Graus. Laborarbeiten vorbereiten, durchführen und korrigieren. Immer Blitzableiter für den Prof spielen. Ich habe mich deshalb auf eine Stelle in England beworben und bin damit bisher sehr zufrieden. Ich habe mich direkt auf eine Stelle beworben für die es schon einen Sponsor gab, ich musste kein research proposal schreiben. Es gibt ein klar definiertes Projekt in dem mir aber zur Bewerkstelligung über 3,5 Jahre genug Freiräume gegeben werden und an dem ich Vollzeit arbeiten kann. Ich unterrichte zwei Wochen im Jahr, mehr nicht. Korrigiere keine Klausuren. Habe aber 1 - 3 Masterstudenten zu betreuen die ihre Abschlussprojekt schreiben. Das macht mir richtig Spaß, weil man erstens eine Arbeitskraft hat die auf dem Projekt mitarbeitet, zweitens auch viel von seinem Wissen vermitteln kann und drittens im besten Fall noch eine gemeinsame Veröffentlichung bei raus springt. Ich bin verglichen mit meinen Bekannten aus Deutschland rundum zufrieden. Vllt. solltest du einfach mal über den Kanal schauen. Hab eine stelle damals bei findaphd.com gefunden. Läuft im Prinzip wie eine normale Jobbewerbung. Hier der Link für dich: https://www.findaphd.com/search/phd.aspx?DID=14

Bemerke aber trotzdem, die Stelle steht und fällt mit dem Doktorvater, egal ob Deutschland oder UK. Wenn du also in D den Prof schon eine Zeit kennst und du ein gutes Gefühl hast, dann mach es.

bearbeitet von elliott.kani

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