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Hi Community,

Ich habe ein kleines Dilemma und brauche euren Rat. Ich bin 27 und wohne in einem Dorf. Feste Beziehung seit 1 Jahr, läuft manchmal zwar nicht ganz rund aber alles in allem glücklich. Fester Job, großer Freundes und Bekanntenkreis. Also rundum zufrieden. 

ABER eben nur zufrieden. Ich überlege schon seit gut nem halben Jahr aus der Umgebung wegzugehen und irgendwo hin zu gehen wo ich einfach mehr Möglichkeiten habe mich besser zu entfalten und zu entwickeln, privat als auch beruflich, hier gibt es nicht viel. Wie bereits erwähnt mir mangelt es an nichts, aber glücklich bin ich auch nicht. Freundin kommt auf keinen Fall mit, aufgrund von Beruf und ihrer Familie. Meine ist Deutschland weit verstreut ^^ aber ich bin nun Mal verliebt in Sie und will Sie nicht unbedingt verlassen. 

Wer hat schon Erfahrung damit gemacht? Welche Ratschläge könnt ihr mir geben?

Vielen Dank euch allen

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Lass dir das von jemandem sagen, der die ersten 18 Jahre seines Lebens auf dem Dorf verbracht hat: das dortige Leben ist wie eine Blase und spiegelt nur einen Teil deiner möglichen Realität wider. Auf dem Land lebst du so isoliert, dass dort einfach andere Gesetze gelten: Freundschaften und Beziehungen sind stabiler, das Leben ist regulierter und allg. ruhiger und die hiesigen Menschen eher selten aufgeschlossen. Nicht umsonst sind viele Jungs, die auf dem Land leben, in Beziehungen, da auf lokalen Partys einfach nichts geht (es spricht sich halt extrem schnell rum, wenn dort etwas passiert). 

Das alles wurde mir aber erst bewusst als ich in die schöne, weite Welt hinausgezogen bin. Ein Beispiel: als ich vor einem Jahr nach meinem Studium dort für einen Monat gechillt habe, datete ich ebenfalls ein Mädel, welches optisch top war. Das hätte meinem alten Ich auch schon genügt, aber dadurch, dass ich Erfahrungen mit Frauen aus aller Welt gemacht habe, merkte ich schnell, wie langweilig sie eigentlich war. Ihr Leben bestand praktisch aus Arbeit und Freunde treffen, ihr Verständnis von Horizont-erweitern war ein 10-tägiger Urlaub in der Türkei. Absolut keine Gesprächsbasis. 

Was ich damit sagen will: du bist derzeit (grundsätzlich) zufrieden, weil du es nicht besser weißt. Du hast keine Referenzwerte die dir verdeutlichen was du alles verpasst. Sowohl beruflich als auch beziehungstechnisch bieten dir Großstädte einiges mehr. Klar, auch in Städten wie Berlin oder Köln gibt es Nachteile (längere Wege von A nach B, höhere Lebenshaltungskosten, größere Anonymität). Es liegt an dir abzuwiegen welche Prioritäten du in deinem Leben setzt. Es lässt sich in etwa so zusammenfassen:

Willst du Stabilität, Geborgenheit, Vertrautheit und Sicherheit? Dann Dorf. 

Willst du Herausforderungen, deinen Horizont erweitern, eine Vielzahl an Menschen kennenlernen und ein facettenreicheres Leben? Dann Großstadt. 

Ich persönlich bin überglücklich mit meiner Entscheidung wegzuziehen. Die Erfahrungen, die ich in den letzten Jahren gesammelt habe und auch hoffentlich in Zukunft weiterhin sammeln werde, sind gegen nichts auf der Welt aufzuwiegen. 

bearbeitet von suchti-one

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Machs doch erstmal befristet. Dorfi bleibt Dorfi. Das kann ich dir sagen. Ne Stadt ist am Anfang schon spannend, aber wenn du den Menschenschlag da mal näher beobachtest, dann macht einen das depressiv. Durchtherapiert, auf Selbstoptimierung getrimmt, oberflächlich und vor allem verkaufen sie ihren simplem, primitivenm Hedonismus als "interessantes Leben". Was im Dorf noch als Schrulligkeit durchgeht, potenziert sich bei Städtern zur Neurose.

Ich bin auch vom Land und ich gehöre hier her. Ich habe mehrmals in (Groß)Städten gewohnt. Wer da nicht sozialisiert wurde, frustriert dort. Da prallen Welten aufeinander, und die Unterschiede wirst du spüren (müssen). Aber mach es wirklich mal. Irgendwie braucht man das auch. Diese Erfahrung. Aber frage dich vorher ganz genau, warum du weg willst. Denn wenn du die Motive genau benennen kannst, dann ist es möglich, nach ner gewissen Zeit zu evaluieren. Ob das eingetreten ist, was du erhofft hast. Ist das nicht der Fall, dann geh wieder weg. Dann biste fürs Land geboren. Dann gtibst du wenigstens keinen Platz für (ältere) Städter frei, die aufs Land kommen und da kläglich scheitern und sich mit jedem anlegen, weil sie die informellen Gesetze einer Kleingemeinde nicht begreifen bzw. kennen. Ich verzweifle auch oft an der Engstirnigkeit und Kleingeistigkeit die hier verbreitet ist. Aber, das ist alles ehrlich hier. Kein falsches Lächeln, wer sich nicht mag geht sich ausm Weg und soziale Kontrolle funktioniert. Authentischer halt.

 

Edit: Am schlimmsten sind Großstädter mit Dorfhintergrund. Die machen das Stadtleben zur Hölle.

 

Am 9.1.2017 um 23:05 schrieb 2k2:

Also rundum zufrieden. 

ABER eben nur zufrieden.

Damit haste alles was du brauchst. Eliminiert die Neugier aber nicht. Geh der nach. Aber sei ehrlich zu dir, und vor allem: bleib zufrieden.

bearbeitet von General Beta
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