Angewandtes "Outcome-Independence-Modell" - Der Weg zum langfristigen Glück des Lebens

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Gast KillEmAll

Gegrüßt,

ich möchte euch heute ein Modell näher bringen, welches meines Erachtens mit das Wichtigste - nicht nur bezogen auf Frauen, sondern auf euere gesamte Entwicklung - ist. "Outcome Independence" laienhaft übersetzt bedeutet sinngemäss "Unabhängig vom Ergebnis" nicht zu verwechseln mit prozessorientiert. "Outcome Independence" ist zielorientiert, mit dem Unterschied, dass das erzielte Ergebnis auch akzeptiert wird, wenn es nicht euren Vorstellungen entspricht. Klingt erstmal verwirrend, ich weiß.

Ich bitte euch in die Vergangenheit zurück zu denken. Denkt kurz über Ereignisse in eurem Leben nach, welche euch den Boden unter den Füssen weggerissen haben. Dinge wie Trennungen, Jobverluste, Todesfälle, gebrochene Freundschaften etc. Die üblichen Auslöser von mentalen Krisen halt. Die Frage ist, weshalb haben euch diese Dinge so intensiv und so lange runtergezogen und euch die Lebensfreude genommen? 

Meiner Erfahrung nach war es fehlende Akzeptanz gepaart mit Schuldgefühlen.

Versteht mich nicht falsch, Emotionen sind menschlich und erwünscht, das soll auch keine Anleitung Richtung emotionale Kälte sein. Ich will euch meine Gedanken dazu mitteilen,  wie ihr es schafft die anschliessende Reflexion zu euren Gunsten erfolgen zu lassen und rational gesehen ohne Schuldgefühle schnellstmöglich aus diesen emotionalen Löchern heraus kommt.

Ich finde den Ansatz der Reflexion super, welcher hier von @Herzdame sehr gut vermittelt wurde. Allerdings nimmt die Einsicht im Nachgang euch nicht die anhaltenden Schuldgefühle und zielt mehr auf das "Lernen aus den Fehlern ab". Im Idealfall solltet ihr aber Fehler weitestgehend minimieren können, wenn ihr eure Entscheidungsbasis definiert.

Der Trigger (Motivation) für Entscheidungen ist immer emotional, nicht das Treffen der Entscheidungen an sich. Das ist ein gewaltiger Unterschied, den ihr berücksichtigen solltet. Ich gebe euch ein Beispiel:

Ihr entschliesst euch ein bestimmtes Ziel zu erreichen. Nehmen wir als emotionalen Trigger "sich selbst verwirklichen". Dieses Verlangen ist erstmal "glühend heiß" und nicht ins Verhältnis zu den Konsequenzen gesetzt. Ein naiver Mensch würde das jetzt sofort und ohne bedenken in Angriff nehmen und als Konsequenz möglicherweise einen Knock-Out einsacken, weil:

-> Die Handlung sich selbst verwirklichen führt unmittelbar in den sozialen Ruin (Beziehungen werden langfristig vernachlässigt und man verliert Menschen an seiner Seite)

-> Man geht keinen klassischen Berufsweg mit Lebenslauf und steuert sein Unterfangen nach vielen Jahren in den finanziellen Ruin.

Als überspitzte Beispiele zwecks Verständnis.

Nun wenn man seinen Verstand benutzt und die Konsequenzen kennt, ist man schon sehr weit. Dennoch fehlt einem noch das letzte Puzzlestück um die Entscheidung korrekt zu treffen:

Rationales Abwiegen der Emotionen. "Verstand und Herz" im Einklang quasi.

Nehmen wir hierzu zusammengefasst die Risikoeinschätzung (hoch und niedrig) sowie Priorisierung des Vorhabens mit der Konsequenz. Es ergibt sich folgendes logisches Muster:

- intrinsischer Trigger (ihr wollt es)

- extrinsische Hürde (gesellschaftliche Konsequenzen)

Nun steht ihr vor der Entscheidung und folgende Faktoren fliessen mit ein:

- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit und der Ausmaß der Konsequenzen (Bsp.: hoch)

- Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit dass ich Erfolg haben werde (Bsp.: hoch)

--> Konflikt

Als nächsten Schritt zieht ihr eure persönlich Werte (definiert von Platz 1. bis n) heran und definiert auf Basis dieser eure Entscheidung:

- Die persönliche Verwirklichung als persönlicher Wert (3)

- Soziale Beziehungen (2)

- Finanzielles Wohlergehen (6)

Folglich entschliesst ihr euch das Vorhaben sein zu lassen und sich auf den sozial etablierten Weg zu begeben. Eine Entscheidung die keiner ausgiebigen Reflexion im Nachgang mehr bedarf. Ihr habt rational und emotional richtig entschieden und steht dahinter ohne das wackelige und verunsicherte "Was-Wäre-Wenn-Szenario". Es gibt keine Schuldgefühle und kein zurückblicken. Ihr habt ein Ergebnis erzielt, dass vielleicht nicht "ideal" ist, allerdings sich mit euren persönlichen Werten deckt und das macht euch langfristig glücklicher als ein Ergebnis zu erzielen, welches in dem Moment eurem Antrieb am nähensten kommen würde, weil ihr euch vor dem Start in guten sozialen und finanziellen Verhältnissen befunden habt und das andere Verlangen überhand nahm (siehe Maslow-Pyramide).

Das ist richtig angewandte "Outcome Independence". Nicht zu verwechseln mit "ich mache einfach und akzeptiere". Funktioniert so in der Praxis nicht, weil die Verantwortung auf vorangegangenen Fehlern basiert. Und diese Fehler zerfressen und stürzen einen in die Krise. Wir sind Menschen und bereuen Dinge, versuchen Dinge wieder gerade zu ziehen. Ignoranz hilft kurzfristig und dann schiesst es wieder hoch.

"Outcome Independence" bedeutet die richtige Entscheidungsbasis zu finden und hinter den Entscheidungen zu stehen, auch wenn sie nicht oder eingeschränkt zum Ziel führen. Die Verantwortung für Konsequenzen bewusst übernehmen und sich nicht dafür entschuldigen zu müssen. Das funktioniert aber nur mit einer intensiven Auseinandersetzung mit den eigenen Werten und gewissenhaften Risikoabschätzung.

Dieses Modell ist übertragbar auf alle Lebensbereich und allen voran Beziehungen.

Eine kurze Ausführung:

Ihr sucht einen Partner, welchen ihr liebt und dieser euch liebt. Das ist die Basis einer Liebesbeziehung. Soll mir bloß keiner unterstellen ich sei "verkopft". 

Ihr lernt einen Partner kennen, lieben und dieser fängt nach einer Zeit an euch für das was ihr seid zu kritisieren. Ihr toleriert das in einem gewissen Maß wie dieser auch euch toleriert. Das ist normal, keiner ist perfekt. Nun fängt es aber an perfide Züge zu nehmen und der Partner wirft euch zunehmend Sachen an den Kopf und übt einen emotional Druck auf euch aus, der euer eigenes Wohlbefinden langanhaltend nach unten zieht. Ihr entwickelt irrationale Schuldgefühle und habt Angst den Gegenüber zu verlieren.

Hier ist die Sache überhaupt nicht kompliziert, der jeder Mensch mit Selbstwert, wird sein eigenes Wohlergehen über dem des Partners einordnen. Folglich ist die Entscheidung so einfach, aber nicht einmal diesen einfachen Schritt bekommen viele Menschen gebacken.--> Mangelndes Selbstwertgefühl als Ursache.

Und jetzt probiert dieses Modell oben ruhig für die zukünftigen Entscheidungen in eurem Leben aus. Fangt an euren Frame auf Basis dieses Modells zu etablieren und zu festigen. Hierzu empfehle ich euch meinen Faden zum Thema Frame:

Und im gleichen Zug möchte ich euch den Thread von Herzdame ans Herz legen, welcher euch helfen wird aus Fehlern zu lernen:

Ich freue mich auf die Resonanz, Einwände und Ergänzungen. 

 

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Ich finde die Begrifflichkeit falsch gewählt. Outcome Independence bedeutet für mich, dass ich einen Weg wähle oder eine Entscheidung treffe, ohne mich auf das Ergebnis festzulegen. Weniger mit dem Ergebnis umzugehen. Ich versuche also meine Erwartungshaltung abzulegen, damit keine Enttäuschung eintritt. Ich bin also nicht zielstrebig, zumindest nicht in sofern, dass ich der Karotte vor meiner Nase hinterherrenne. Eher gehe ich auf einen Weg und schaue dann wo ich lande. Ergebnisunabhängige Entscheidungen kann ich nur machen, wenn sie möglichst klein sind und keine Konsequenzen nach sich ziehen. Alles andere wäre naiv und seine Selbstlüge "ich habe eigentlich kein Ziel", obwohl man eins hat. 

Wenn ich dein Beispiel benutze, dann habe ich ein Ziel. Nämlich, mein Ziel zu verwirklichen. Und ich entscheide dann, welchen Weg ich gehe. Ich handle also Outcome Dependent. Denn ich verfolge ja ein Ergebnis. aber versuche den besten Weg zu finden. Das andere ist, sich für einen Weg zu entscheiden und zu schauen welches Ergebnis kommt.

Dein Modell bezieht sich mehr auf "Wie treffe ich die richtige Entscheidung?" und "Wie gehe ich mit dem Ergebnis um, falls es von meiner Erwartung abweicht?". Das sind interessante Punkte die mit Akzeptanz zu tun haben, aber erst hinterher. Bei Outcome Independence akzeptiere ich viel mehr vorher, dass ich keine Kontrolle über das Ergebnis habe, und handle deshalb Outcome Independent.

 

Mal ein konkreteres Beispiel, weil ich deins viel zu abstrakt finde um dort Outcome Independent zu handeln:

Ich bin Single und offen für Sex. Ein Freund lädt mich ein mit auf die Party zu gehen. Ich bin offen dafür, nen Bierpong-Turnier zu starten und nach 2 Stunden unterm Tisch zu liegen. Oder mich dort gemütlich zu unterhalten, ein Glas Wein zu trinken und anregende Gespräche zu führen. Oder eine Frau fällt mir dort ins Auge, wir kommen ins Gespräch, die Chemie stimmt und wir landen in der Kiste. Ich habe schlicht keine Erwartungshaltung und kann so jedes Ergebnis akzeptieren, nur mit dem Ziel, Spaß zu haben.

Wenn ich dort hingehe um eine Frau zu finden die ich heute Nacht vögeln kann, dann handle ich Outcome Dependent. Ich werde mich dann, falls keine Frauen dort sind, darauf einstellen und meine Erwartungshaltung anpassen oder dazu drängen noch feiern zu gehen. Oder falls welche da sind, ich aber keine verführen kann, das Ergebnis akzeptieren und womöglich niedergeschlagen sein, weil meine Erwartung nicht eingetroffen ist. Kann natürlich auch nicht niedergeschlagen sein, trotz der Enttäuschung. So oder so habe ich Outcome Dependent gehandelt.

 

Meine Gedanken dazu. Scheint mir ein sehr komplexer Sachverhalt zu sein.

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