Zu viel geistige Arbeit den Tag über - ich will mehr arbeiten, kann aber nicht

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Ich schildere mal kurz meine Situation: Ich studiere ein ingenieurwissenschaftliches Fach, lese viele Sachbücher, schreibe ein Buch, besuche Lehrgänge, bin also insgesamt im Wochendurchschnitt sehr ausgelastet, was das geistige angeht. Terminlich bzw. vom Stress her noch nicht mal - da hat man als Student noch relativ viele Freiheiten. 

Das Problem ist, dass diese geistigen Tätigkeiten in der Regel sehr stark fordern. Wenn ich eine Hausarbeit oder am Buch schreibe, dann gehe ich für diesen Prozess schnell an die mentalen Leistungsgrenzen. Jeder, der mal einen längeren Forenbeitrag formuliert hat, weiß, dass das fordert. Und das geht nicht lange. Nach über den Tag verteilten zwei bis drei Stunden stark fordernder Arbeit, werde ich spürbar dümmer, bekomme einen Tunnelblick, fühle mich erschöpft und irgendwie durch. 

Pausen müssen dann schon sehr lange und sehr gut sein, damit ich noch mal eine Runde starten kann. Es mangelt nicht an Motivation geistig länger zu arbeiten, sondern an der Fähigkeit. Und 2-3 Stunden am Tag reichen einfach nicht, um für mehrere Klausuren zu lernen (bei denen man wirklich auch Verknüpfungen bauen muss, also schwere Gehirnleistungen vollbringen muss und nicht nur z.B. immer die selben stumpfen Aufgaben bearbeitet), das Buch zu schreiben und mich weiterzubilden.

Meine Fragen: Ist das normal? Kennt ihr das? Wie geht ihr damit um? Wie kann man besser regenerieren? 

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Jup kenne ich.

Hab selbst mal 12 bis 16 Stunden täglich durchgearbeitet um ein Projekt endlich fertig zu stellen. Davon die ersten 10 Stunden um einen gründlichen ~20'000 Wörter langen SEO-Text auf der Landing Page zu schreiben. Recherche nicht mit einberechnet. Und danach weitere 40 bis 50 Artikel á 10'000 bis 15'000 Wörtern. Wer selbst SEO-Texte schreibt, weiß wovon ich rede. Könnte auch bisschen Geld in die Hand nehmen um da son Bimbo hinzusetzen der für mich alles tippt. Aber dann weiß ich dass hinterher Scheiße rauskommt. Also mach ich es lieber selbst.

Danach eins bis drei Wochen gar nichts gemacht außer geschlafen, gefressen, gekifft, gesoffen, gefickt und gefeiert.

Den Rhythmus hab ich mir mittlerweile abgewöhnt. War am Ende wie ne Leiche.

Jetzt mehr spontan. Mal 1 Stunde, mal 2, mal 10 Stunden, mal gar nichts außer paar kleine Sachen.

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Schau mal, ob du deine Tätigkeiten mischen kannst. Ich bin Unternehmensberater und insb. Q2 letztes Jahr waren 18h/Tage für ca 4 Monat am Stück eher die Regel. Das hält man eigentlich nur durch (v.a. auch wegen des Schlafentzugs) wenn man Tätigkeiten abwechselt und Pausen gezielt nutzt.

Bspw.:
Ich haben frühmorgens Calls mit meinem Team in Indien und leite deren Arbeit an, bzw. stelle sicher, dass die die Aufgabenstellung verstehen (1-2h)
Meine eigene Arbeit, dafür verstecke ich mich in einem Raum, damit ich Ruhe habe (1h)
Anschließend setze ich mich wieder zum Kunden/ deutschen Team und räume denen Zeit ein, mich zu stören [ist wirklich so, in der Zeit komme ich selber zu nichts] (1-2h)
Die MIttagspause verbringe ich gezielt damit, raus zu gehen, frische Luft, vernünftiges Essen und wehe einer meiner Kollegen versucht mit mir über die Arbeit zu sprechen. Tendenziell gehe ich auch alleine essen und denke ganz gezielt an nichts. Ich kann ganz prima einfach nur dasitzen, essen, vor mich hinstarren und null Gehirnaktivität zeigen.
Review der Arbeitsergebnisse des deutschen Teams / Fragen beantworten / Mentoring & Counseling - erledige ich nicht an meinem Arbeitsplatz sondern mindestens in einem anderen Raum, besser: bei einem Kaffee in der Cafeteria (1h)
Danach wieder Abstimmung mit Indien / Review der Arbeitsergebnisse (1h)
Danach lässt sich das Stakeholdermanagement nicht mehr aufschieben: Händchen halten beim Kunden, Chaos beseitigen, welches er verursacht hat oder einfach die anderen Stakeholder davon abhalten, meinen Kunden zu teeren und zu federn (2h)
Weiterarbeit an meinen Aufgaben, wenn möglich. Normalerweise passiert zu diesem Zeitpunkt aber wieder irgendwas, was ad hoc Aufgaben nach sich zieht - entweder selbst erledigen oder delegieren. Mit Musik im Ohr dafür sorgen, dass man nicht jeden Quatsch hören muss, der so um einen herum passiert (1h)
die knackigen Emails beantworten(1h)
Arbeit für Indien vorsturkutieren und Arbeitsaufräge verteilen (1)
Schließlich bis open end- weil jetzt endlich alle nach Hause gegangen sind - meine eigene Arbeit weiter ausarbeiten. D.h. Prozesse definieren, kreativ Probleme lösen, Entscheidungsvorlagen konzeptionieren... und ggf ruft in der Zeit sogar nochmal der Kunde an...

Dadurch, dass ich meine eigene Arbeit über den Tag verteilt löse, stellt sich das "vor lauter Bäumen den Wald nicht sehen" Problem nicht ein. Schaue ich den ganzen Tag nur auf ein Excel oder einen Text, dann fallen mir Logikfehler oder andere Auffälligkeiten nicht auf. Durch das Liegenlassen schaue ich wieder frisch drauf. Da sehe ich dann die dämlichen Fehler, für die man sich echt schämen muss, sofort.
Es macht einen fertig, 8h am Tag ohne Rührung vorm PC zu sitzen, das geht einfach nicht. Schau mal, ob du deine Aufgabe "Text zu schreiben" zerlegen kannst, damit du nicht den gesamten Tag vor einem Worddokument sitzt. Wenn es geht, misch das mit Sport, Haushalt erledigen.. auch da macht dein Gehirn Pause.
Klar hat man Rüstkosten, wenn man Dinge liegen lässt und später wieder aufgreift, aber wenn man dadurch länger durchhält und insgesamt frischer ist, ist das ja ok.
Ortswechsel schaffen genauso Abwechslung wie die Art der Themen und die Leute, mit denen ich zu tun habe.
Geholfen hat übrigens auch eine Arbeitsbrille: mit 0,.25 auf der einen und -0,15 auf der anderen Seite ist das im Prinzip nur Fensterglas, aber meine Augen ermüden jetzt nicht mehr und ich habe spätabends keine Kopfschmerzen mehr. Ich kann das nur empfehlen; auch wenn einem der Augenarzt fast nicht glaubt, dass man diese Differenz wahrnehmen kann.
Ich bin außerdem der Eulentyp - ich werde abends munter. Daher packe ich mir die schwierigen Aufgaben, für die ich kreativ und fit sein muss, ans Arbeitsende. Wäre ich morgens munter, würde ich wohl einfach noch früher anfangen und dafür abends früher gehen. Über Tag habe ich für meine Arbeit keine Luft, weil ständig irgendwer irgendwas von mir will, da kann ich mich nicht konzentrieren.
Das leichte Zeug (Indien, Team führen..) mache ich daher morgens, wenn ich noch nicht richtig wach/ auf Trab bin. Mein halbwaches Gehirn schlägt nämlich unerfahrene Newbies immer noch um Längen.
Ich nutze außerdem immer die Chance, andere Medien zu nutzen als den PC. Folienentwürfe auf Papier, Planungen / Brainstorming / konzeptionelle Arbeit auf dem Whiteboard & Flipchart. Arbeiten in Stehen, Laufen beim Telefonieren, Sitzpositionen ändern... alles wichtig.
Monotonie ist wirklich Gift.. da pennt man einfach ein und das macht einen k.O. Ggf hast du auch zu wenig Streß? Adrenalin hält dich definitiv wach. In sehr streßigen Zeit schlafe ich auch ohne Wecker nur 4-6h die Nacht, wache dann völlig fit von selbst auf. Pausen wie gesagt auch wirklich nutzen. Raus gehen, frische Luft, jeden töten, der mit einem was besprechen will - der kann einem das auch nach der Pause bei einem Kaffee erzählen. Gehirn gezielt abschalten, einfach an gar nichts denken ist echt super.

Und das Durchhaltevermögen scheint durchaus auch Veranlagung, Übung  und abhängig vom Alter zu sein. Meine Schatten (Werkstudentin) ist um 18:30 einfach fertig, die kann nicht mehr, obwohl sie erst um 9:00 anfängt. Was auch vollkommen ok ist! Das Gehirn ist ein Muskel, das muss auch trainiert werden.
Gerade in der Beratung sieht man das recht gut: Die Praktikanten sind als erstes k.O (aber auch hier gibts welche, die das alles besser wegstecken), dann kommen die Juniors (~1 Jahre Berufserfahrung), dann die Seniors (man wird halt älter - ab 19:30 ist mit meinem Chef kaum noch etwas anzufangen ;) ) und erst am Ende die Leute zwischen Ende 20 - Mitte 30.

 

In deinem Fall - ich weiß, jeder Studi ist Meister der Prokrastination - früher anfangen. Dann musst du dir das Zeug nicht an einem Tag reinzeihen sondern über mehrere Tage in Dosen + Wiederholungen und kannst dafür den Stoff abwechseln. Monotonie und so.
Ich würde gezielt nichts weiteres lesen, auch keine Roman, weil du dein Gehirn dann mit der selben Tätigkeit belästigst. Mach Sport. Kart fahren, haushalt, schwimmen... grab den Garten um...

 

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Mir geht beim Lesen als erstes FOMOS durch den Kopf - fear of missing out something. Vielleicht liegt das daran, dass die heutige Studentengeneration zugeballert wird mit Hinweisen, was sie alles machen sollen. Am besten gleichzeitig. Was in der Regel Quatsch ist.

Der wesentliche Punkt ist, dass Du Dein Studium als Deinen Hauptberuf verstehen musst. Wenn Du merkst, dass Du an Leistungsgrenzen stößt, gilt zum einen, was @Morgain gesagt hat - das ist ein Stück weit Trainingssache. Und zum anderen gilt: Priorisieren. Das Wichtigste ist das Studium, also hat es unbedingten Vorrang. Erst wenn danach noch geistige Kapazitäten übrig sind, besucht man unter der Woche Lehrgänge, liest Sachbücher ("Weiterbildung" kannst Du betreiben, wenn Du die "Hauptbildung" erworben hast, ansonsten zäumst Du den Gaul von hinten auf) oder schreibt ein Buch (offen gesagt: ich habe vor dem Ziel Respekt, glaube aber nicht, dass man als undergraduate und relativ junger Mensch der Welt so viel mitzuteilen hat, dass man an einem Buch schreiben sollte).

Ich weiß, das willst Du nicht hören, und es ist etwas hart. Aber:

Am 24.2.2017 um 19:34 schrieb Blackfree:

Wenn ich eine Hausarbeit oder am Buch schreibe, dann gehe ich für diesen Prozess schnell an die mentalen Leistungsgrenzen. Jeder, der mal einen längeren Forenbeitrag formuliert hat, weiß, dass das fordert. Und das geht nicht lange. Nach über den Tag verteilten zwei bis drei Stunden stark fordernder Arbeit, werde ich spürbar dümmer, bekomme einen Tunnelblick, fühle mich erschöpft und irgendwie durch. 

Das zeigt deutlich, dass Du Dich verzettelst. Nicht, weil netto zwei bis drei Stunden Hochleistung zu wenig wären, sondern weil Du das Gefühl hast, das wäre zuwenig. Netto zwei bis drei Stunden geistige Hochleistung dürften acht bis zehn Stunden Arbeitstag sein (wobei man das schlecht verallgemeinern kann - wenn eine Hausarbeit fertigzuschreiben ist, muss da mehr Nettoarbeitszeit rauskommen, um nur ein Beispiel zu nennen).

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Das gab doch eine ganz andersartige Reaktion, als ich erwartet hatte, da ihr das eigentliche Problem eher als Symptom von etwas tieferem seht. Erstmal vielen Dank für eure Beiträge.

Es ist richtig, dass man in meinem Alter nicht viel hat, was man über ein Buch mitteilen könnte, @Geschmunzelt . Warum ich es trotzdem mache, ist, dass ich in den letzten zwei, drei Jahren nonstop Informationen und Erfahrung im Thema Frauen gesammelt haben. Zusammen mit "The Natural" von RSD Max und vielen anderen Quellen habe ich dieses Wissen sehr on point zusammengetragen und bin bei mittlerweile 45 Word-Seiten. Da ich auch einen relativ guten Schreibstil habe – wenn ich mir Mühe gebe (habe schon mit 14 angefangen für die Lokalzeitung zu schreiben) – und eben über dieses Wissen mittlerweile verfüge, möchte ich es weitergeben. Diese Wissensweitergabe, zusammen mit der Absicht, dass ich mich so einer Herausforderung stelle und an Selbstwertgefühl gewinne, weil ich ein geiles Produkt fertig gemacht habe, ist die eigentliche Intention und da stehe ich nach wie vor hinter. Sunken cost spielen dabei keine Rolle, damit könnte ich leben, aber ich weiß, dass das Buch verhältnismäßig gut ist und anderen stark nützen kann. 

Stichwort FOMO. Ich versuche das bestmögliche aus meiner aktuellen Lebenssituation rauszuholen, und das vielleicht etwas zwanghaft deswegen, weil ich depressive Phasen hatte und bei mir nicht alles so locker läuft wie bei manch anderen vielleicht. Vor allem in diesem Beitrag habe ich mich doch leider ziemlich wiedergefunden.

Ich bin z.B. mit meiner Sexualität unzufrieden, weil ich nur viel zu inkonsistent Sex habe. Ich bin genau wie der Kollege über mir täglich den fünf gleichen Frauen ausgesetzt. Mein Mitbewohner ist derjenige, der die Frauen mit in die WG bringt, die er in seinem Fach kennen lernt. Das ist bei mir schon mal wegen des Umfeldes direkt ausgeschlossen. Und so versuche ich doch mehr und mehr Party zu machen, bin gestern spontan noch Karneval feiern, obwohl ich kein gutes Partysquad hatte. Und wieder gemerkt, wie schlecht ich einfach in solchen Umgebungen socializen/flirten kann. Also wieder ein neues Ziel, dass notwendig ist, um meine Sexualität irgendwann mal fixen zu können. 

Ein anderer Ziel ist der gut trainierte Körper, den ich haben will, a) um Selbstwirksamkeit zu erfahren, aber vor allem um besser auszusehen. Ich selber finde mich vom Körper her nach einem Jahr Training mittlerweile deutlich schöner als vorher, aber das hat halt auch alle zwei Tage Training erfordert. Jetzt setze ich auf alle drei Tage herunter.

Gleiches auch beim Thema Lehrgänge (die von der Feuerwehr sind). Ich möchte halt gerne meinen LKW-Führerschein machen, will auch mal ne Drehleiter steuern können, will mit Blaulicht durch die Stadt rasen können, Kettensägen bedienen, Wohnungsbrände souverän und sicher löschen... Das braucht Unmengen an Ausbildungsaufwand. Aber darauf verzichten? Auch nicht wirklich eine Option.

Natürlich, ich könnte mich mit Netflix und Pornos zufrieden geben, aber das kann es nicht sein. Ich will mit heißen, attraktiven Frauen schlafen, die mich auch wirklich erregen, ich will mich in meinem Körper wohlfühlen, und ich will in meiner Freizeit Spaß haben. Das sind aus meiner Sicht einfach nur Basics, die ein schönes Leben ausmachen. Aber das kommt einem nicht einfach so zugeflogen, wenn man nicht gerade in der genetischen Lotterie gewonnen hat. Und selbst dann ist auch nur der Bereich Sexualität und Selbstwertgefühl etwas besser. Diese Zeilen zielen auch auf @roolie (sehr guter Beitrag!). Ich möchte niemanden beeindrucken, was man schnell denken könnte. Es geht einfach darum, dass ich mit meinem Leben zufrieden bin. Auch, dass ich z.B. über Monate eine Wohnung gesucht habe und hier eine WG gegründet habe, hat damit zu tun, dass ich nicht mehr im Studentenwohnheim leben will, sondern mich hier glücklicher fühle. Und ja, zugegeben, dass fühlt sich auch einfach geil an, dass in einer begehrten Großstadt erreicht zu haben. 

Nur bei den Fragen bzgl. Perfektionismus kann ich mich etwas wiederfinden. Ich halte andere Dullies, die einfach totaler Durschnitt und langweilig sind, für unattraktiv. Das möchte ich nicht sein. Und das führt dann dazu, dass ich auch mal eine geile Hausarbeit schreiben will und kann, diese dann auch im Internet veröffentliche, um "wissenschaftlich" in meinem Gebiet etwas beizutragen. Oder, dass ich auch mal meine sehr gute Lernzusammenfassung für alle Kommilitonen veröffentliche. Das ist ein Verhalten, dass ich bei anderen sehr schätze, weil es Wert liefert, und konsequenterweise mache ich das dann auch selber. Anders funktioniert es nicht. 

Ist leider lang geworden, aber ich hab jetzt einfach nochmal einen kleinen Einblick gegeben, ich denke, das ist ganz zielführend. 

bearbeitet von Blackfree

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vor 58 Minuten schrieb Blackfree:

Es ist richtig, dass man in meinem Alter nicht viel hat, was man über ein Buch mitteilen könnte, @Geschmunzelt . Warum ich es trotzdem mache, ist, dass ich in den letzten zwei, drei Jahren nonstop Informationen und Erfahrung im Thema Frauen gesammelt haben. Zusammen mit "The Natural" von RSD Max und vielen anderen Quellen habe ich dieses Wissen sehr on point zusammengetragen und bin bei mittlerweile 45 Word-Seiten. Da ich auch einen relativ guten Schreibstil habe – wenn ich mir Mühe gebe (habe schon mit 14 angefangen für die Lokalzeitung zu schreiben) – und eben über dieses Wissen mittlerweile verfüge, möchte ich es weitergeben. Diese Wissensweitergabe, zusammen mit der Absicht, dass ich mich so einer Herausforderung stelle und an Selbstwertgefühl gewinne, weil ich ein geiles Produkt fertig gemacht habe, ist die eigentliche Intention und da stehe ich nach wie vor hinter. Sunken cost spielen dabei keine Rolle, damit könnte ich leben, aber ich weiß, dass das Buch verhältnismäßig gut ist und anderen stark nützen kann. 

Ich würde das skeptischer sehen, kenne aber natürlich Deinen Entwurf nicht. Imho ist der Themenkomplex "Frauen und Verführung" weitgehend ausgereizt - "The natural" ist geradezu ein Musterbeispiel dafür. Was RSD Max gut macht, ist Marketing, das die Zielgruppe anspricht. Inhaltlich entspricht es imho dem, was man erwarten kann (Stichwort: Was kann ein undergraduate wirklich Gehaltvolles beitragen?).

vor einer Stunde schrieb Blackfree:

Stichwort FOMO. Ich versuche das bestmögliche aus meiner aktuellen Lebenssituation rauszuholen, und das vielleicht etwas zwanghaft deswegen, weil ich depressive Phasen hatte und bei mir nicht alles so locker läuft wie bei manch anderen vielleicht.

Was mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Depression ist, sondern "Erwachsenwerden" heißt. Knackig gesagt: Hör auf, Dir selbst etwas anzudichten. Oder, wenn Du es als Krankheitswert wahrnimmst, geh zum Arzt. Alles dazwischen ist Zeit- und Energieverschwendung.

vor einer Stunde schrieb Blackfree:

Ich bin z.B. mit meiner Sexualität unzufrieden, weil ich nur viel zu inkonsistent Sex habe

Das geht praktisch jedem jungen Mann so, und ich kann Dir versprechen, es wird mit auch mit zunehmendem Alter nur teilweise nachlassen ;). Freu Dich an Deiner Virilität und beherzige, was Du hier im Forum und anderswo überall nachlesen kannst: Sex kommt von ganz alleine, wenn der Rest Deines Lebens einigermaßen läuft. Du musst nur dem lieben Herrgott eine Chance geben und zugreifen, wenn er Dir eine Gelegenheit sendet. Und vertrau mal drauf, dass eine ganze Menge junger Frauen genauso unzufrieden mit ihrem erotischen Leben sind. Die gehen auch nicht auf Parties, weil sie sich da nicht passend fühlen. Wenn Du auf Parties nicht gut funktionierst, dann nutze andere Gelegenheiten.

vor einer Stunde schrieb Blackfree:

Gleiches auch beim Thema Lehrgänge (die von der Feuerwehr sind). Ich möchte halt gerne meinen LKW-Führerschein machen, will auch mal ne Drehleiter steuern können, will mit Blaulicht durch die Stadt rasen können, Kettensägen bedienen, Wohnungsbrände souverän und sicher löschen... Das braucht Unmengen an Ausbildungsaufwand. Aber darauf verzichten? Auch nicht wirklich eine Option.

Je nun. Kann ich verstehen. Ich habe während meines Studiums intensiv beim Roten Kreuz dem Ehrenamt gefrönt - Notfallrettung, Sanitätsdienste, Breitenausbildung und intern Sanitäter geschult. Was natürlich auch die eine oder andere Schulung voraussetzt. Du kannst also davon ausgehen, dass ich über ein paar Jahre hinweg so ziemlich jedes Wochenende mit dem Kram verbracht habe. Was mich wundert ist, dass Du das als geistige Herausforderung und beinahe stressig bewertest. Ich habe das als Hobby eingeordnet und als Ausgleich betrieben. Vielleicht einfach mal reframen?

 

Und zum Abschluss nochmal ein bisschen was Deutliches:

vor einer Stunde schrieb Blackfree:

Ich halte andere Dullies, die einfach totaler Durschnitt und langweilig sind, für unattraktiv. Das möchte ich nicht sein.

Mit anderen Worten: Du bist ein bisschen arrogant, und Dein Kernproblem ist, dass Dir irgendwo im Unterbewusstsein eine Stimme immer wieder die Frage "Hast Du eigentlich ein Recht darauf?" einflüstert.

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vor 17 Minuten schrieb Geschmunzelt:

Ich würde das skeptischer sehen, kenne aber natürlich Deinen Entwurf nicht. Imho ist der Themenkomplex "Frauen und Verführung" weitgehend ausgereizt - "The natural" ist geradezu ein Musterbeispiel dafür. Was RSD Max gut macht, ist Marketing, das die Zielgruppe anspricht. Inhaltlich entspricht es imho dem, was man erwarten kann (Stichwort: Was kann ein undergraduate wirklich Gehaltvolles beitragen?).

Gehaltvoll ist ein Handbuch, dass ich mir zu meinem Beginn gewünscht hätte. Models etc. oder Bücher von Sebastian P. oder sonst wem hatten die wesentlichen Inhalte, die man für den Anfang brauchte, nie so on point, fand ich. Mir geht es vor allem kurz und knapp um alle Wesentlichen Inhalte. Die Bücher, die auf dem Markt sind, gehen oft in eine Richtung um sich zu differenzieren, im Umkehrschluss bleibt dabei aber inhaltlich auch sehr Grundlegendes oft auf der Strecke.

vor 20 Minuten schrieb Geschmunzelt:

Was mit hoher Wahrscheinlichkeit keine Depression ist, sondern "Erwachsenwerden" heißt. Knackig gesagt: Hör auf, Dir selbst etwas anzudichten. Oder, wenn Du es als Krankheitswert wahrnimmst, geh zum Arzt. Alles dazwischen ist Zeit- und Energieverschwendung.

Ist schon zwei Jahre her, aber ich war wirklich sehr fertig, weil ich mich meiner Lebenssituation unzufrieden war, unter ständigem Schlafmangel litt und Stress in der Schule hatte. 

vor 23 Minuten schrieb Geschmunzelt:

Das geht praktisch jedem jungen Mann so, und ich kann Dir versprechen, es wird mit auch mit zunehmendem Alter nur teilweise nachlassen ;). Freu Dich an Deiner Virilität und beherzige, was Du hier im Forum und anderswo überall nachlesen kannst: Sex kommt von ganz alleine, wenn der Rest Deines Lebens einigermaßen läuft.

Das erlebe ich nicht so. Es läuft alles einigermaßen, auch besser als früher (wo ich auch schon Sex bekommen habe), nur wenn man keinen Frauen begegnet, ist es logischerweise schwierig. Zu Schulzeiten kamen die Frauen sogar oft von sich aus zu mir, auch sehr attraktive. Nur bei einem Männer-Umfeld kann das nicht passieren.Daran arbeite ich aber wie gesagt, indem ich mich mehr auf Partys rumtreibe. Nichtsdestotrotz: Ich habe jetzt schon zu mehreren Frauen die Sexkontakte abgebrochen, weil die Qualität der Frauen nicht ausreichend war. Es ist leider nicht ganz so easy! 

Die Ehrenamtsgeschichte ist vor allem eine Zeitfrage, keine Geistige. Aber letztendlich kommt das auf das gleiche hinaus: Weniger Zeit für andere Dinge.

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Ich glaube, Du solltest dir mal dringend über deine Prioritäten klar werden, was Du wirklich willst, was Du wirklich brauchst und vor allem: wo sich deine eingesetzte Energie wirklich lohnt.

Grob überschlagen hast Du also:
1) Studium
2) Weiterbildung
3) Feuerwehrmann werden
4) Party/Frauen
5) Buch schreiben
6) Sport

Geschmunzelt hat recht, dein Studium sollte Prio eins sein. Das ist nämlich die Basis für dein zukünftiges Leben, deine Karriere, deinen finanziellen Status und wie Du zukünftig nunmal den größten Teil deines Tages (!) verbringst. Dahin sollte deine Leistungsfähigkeit gehen. Anschließend solltest Du dich entscheiden, ob der Rest deines Kopfes in 2), 3) oder 5) geht. Frag dich mal, was davon dich in deiner aktuellen Lebenssituation am weitesten bringt, bzw. dir was nützt. Fragt dich bei dem Buch mal, ob der Aufwand, den du treibst, dem erwarteten Nutzen gegenüber steht. Glaubst du, es gibt einen Markt? Wie ist deine Absatzprognose? Oder machst Du das nur just for fun? Wenn letzteres, dann macht es ja nichts, wenn Du noch 2 Jahre an dem Buch herumtippst.

Sport ist wichtig, braucht man als Ausgleich. Gehst Du ins Studio? Wie viel Zeit geht drauf, wenn Du da hinfährst? Hand aufs Herz, wie viel Zeit verbringst Du im Studio und quatschst nur mit deinen Kumpels? Überleg dir mal, wie du das effizienter gestalten kannst. Mit ein bisschen Zeug daheim kann man superviele Übungen daheim machen, die, wenn man die Frequenz erhöht (was geht, weil man ja daheim ist) auch effektiv sind. Wir Mädels stehen übrigens nicht auf den volldefinierten Körper ;)
Party/Frauen: Muss das jedesmal die Mega-Party bis morgens um 4 sein oder reicht es nicht auch bis 12 oder 2? Warum die Mädels nicht über soziale Kontakte langsam klar machen? Dauert halt länger und du bist kein ONS King, macht aber erfahrungsgemäß einfach mehr Spaß, wenn man den anderen schon mehr kennt.

Ich hab bspw folgendes auf meiner To Do Liste: Private Fluglizenz, Motorradführerschein, Reitsport, Weiterbildung (Zertifizierungen), Party & Sex/soziale Kontakte, Sport, Karriere
Karriere goes first, damit ist der 12-14h/Tag gesetzt. Ich gehe nach der Arbeit mit meinen Kollegen essen, mind. 1x in der Woche landen wir einer Bar, was dazu führt, dass ich mir die eine oder andere Nummer einstecken kann. Landen wir nicht in einer Bar, bin ich ggen ~22h daheim und mache dann 1h Yoga.
Ich würde lieber reiten gehen, aber das erfordert massiv viel Zeit und ich bin nicht bereit, diese für minderwertige Lehrer und verkorkste Pferde zu investieren. Ich müsste mir ein eigenes Pferd kaufen - das kostet mehr Geld, als ich aktuell gewillt bin auszugeben und noch mehr Zeit, die ich nicht habe. Also Yoga. Ihr dürft jetzt lachen, aber wenn man das mit etwas sportlichem Ehrgeiz betreibt, dann trainiert das auch ausreichend den Körper. Außerdem ist das gut für meinen Rücken. Beweglich wird man auch und ich brauche nichts dafür als eine Yogamatte daheim. Keine Anfahrt, kein großes umziehen, kein Pferd putzen, niemand, der mich ablenkt. Wichtiger als das Reiten ist mir übrigens mein Körper - Yoga verbrennt da zuverlässiger Kalorien.
Für meine Zertifizierungen blocke ich mir immer 1 Woche im Jahr komplett. Da setze ich mich dann Samstagsmorgens auf mein Sofa und knalle mir den Stoff bis zum nächsten Samstagmorgen so ins Kurzzeitgedächtnis, dass ich auf das Examen (was Samstags ist) vorbereitet bin. In der Woche mache ich nichts anderes als lernen und 1h Sport am Tag.

Die Fluglizenz hätte ich gerne, ich fliege gerne. Aber die Lernerei ist mir aktuell zu viel dafür. Wetterkarten, Physik..kriege ich aktuell eh nicht in mein Gehirn. Das mit dem Motorrad wäre machbar, dafür ist mein Job aktuell aber zu unberechenbar. Bin unter der Woche in London und könnte eh nicht zu den Theoriestunden gehen.
Am Wochenende passiert bei mir weniger. Hab ja die Party schon unter der Woche. Da ist Haushalt, Museeum, schlafen & ausruhen, ggf Freunde treffen, Kurztrips (snowboard, Städtereisen) angesagt.

Kurz: Ich will viel, aber damit hat man halt klassischerweise Zielkonflikte und man muss sich entscheiden, was einem wichtiger ist. Man kann nicht alles im Leben haben. Entscheide dich!

Dein Problem ist übrigens wirklich sehr klassisch. Mein Kunde will auch immer alles haben und wenn man dann ein Preisschild dran hängt, gibt es den großen Schock. Jeder möchte den Ferrari zum Preis eine Trabis, das geht aber nunmal nicht.
Ressourcen (Zeit, Budget) sind endlich. Je schneller du lernst, deine Ressourcen optimiert einzusetzen, desto besser. Dafür muss du auch keine Bücher kaufen und lesen. Das ist Zeitverschwendung. Es reicht gesunder Menschenverstand. Hinsetzen. Nachdenken. Entscheiden.

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