Innere Einstellung + Depression - Wie passt das zusammen?

10 Beiträge in diesem Thema

Empfohlene Beiträge

Dein Alter 31

Ihr/Sein Alter 30

Dauer der Beziehung ~1 Monat

Art der Beziehung angehende LTE

Probleme, um die es sich handelt Depression

 

 

Ich muss leider etwas ausholen um das ganze zu beschrieben:

Nach 12 Jahren (und einem s****ß Heiratsantrag meinerseits) hat mich meine LTE verlassen. Gründe waren u.a. die Entfernung und die Tatsache das ich Depressionen bekommen habe, womit sie nicht klar kam.

Ca. 6 Monate nach Ende der LTE habe ich eine neue Frau kennengelernt (via OnlineDating) und mich zusätzlich auch wegen der Depressionen in Therapie begeben.

Aber seit das mit den Depressionen akut geworden habe ich echt Probleme eine "normale" Beziehung zu führen. Ich bin extrem needy geworden, lege jedes Wort auf die Goldwaage was dazu führt das ich immer wieder aus meiner positiven Einstellung in Depressionen verfalle. Das ganze ist absolut toxisch für mich und für mein Verhalten gegenüber meiner neuen Freundin. Früher hab ich einfach "gelebt" ohne mir über alles einen Kopf zu machen. Mittlerweile bin ich mega empfindlich wenn andere Menschen nicht das sagen was ich gerne hören würde. Ich wechsle täglich mehrfach von normal zu euphorisch und depressiv und wieder von vorne. Es kommt einfach keine Ruhe in mein Leben, und langsam macht mich das echt fertig. Meine Freundin / HB ist auch nicht unbedingt pflegeleicht und sie schafft es auch mich zwischen diesen Zuständen pendeln zu lassen. Es gibt Themen da bin ich auch recht emfindlich und da reicht ein Kommentar von ihr und schon kommt die schwarze Wolke zu mir. Dazu sei gesagt das ich ihr wenig von den Depressionen oder den Auswirkungen erzählt habe. Ich habe auch einfach Angst das sie damit nicht umgehen kann genau wie in meiner Letzten Beziehung. Ich habe mich hier schon gut eingelesen aber irgendwie fehlt mir da noch Hilfe zum dem Thema:

Inner Game: Positive Einstellung vs. Depressionen. Wie kann man seine innere Einstellung positiv beeinflussen wenn man gleichzeitig depressiv ist ? Gibt es jmd. der vllt. in eine ähnlichen Situation ist / war und mir ein paar Tipps geben kann?

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Die Hilfe nehme ich auch in Anspruch, aber vllt. hat hier ja jmd. Erfahrung mit dem Thema der mir noch den einen oder anderen Tipp geben kann.

 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Gast Forbiddengirl

Du musst lernen, die kleinen Dinge zu genießen und alles bewusst wahrnehmen. Jede auch so kleine Sache. Nennt man Achtsamkeit. Dich zu spüren und die Momente, wenn die Wolke im Anmarsch ist. In diesen Momenten dann gegensteuern. Du kannst Dich z.B. versuchen mit etwas zu beschäftigen, was Dich positiv stimmt, entspannt und wo Du nicht so viele Gedanken machen muss. Das befreit Deinen Kopf.

Bei Deiner angehenden LTR wäre es ratsam mit offenen Karten zu spielen. Das erspart Dir ihr Unverständnis, wenn Du sie mal vor den Kopf stoßt und sie nicht mehr weiß, was mit Dir los ist. Ich würde sie einweihen und in schwierigen Momenten um etwas Zeit für Entspannungsaktivitäten bitten. Ob allein oder zusammen, ist eigentlich egal. Nur Du musst versuchen, Deine miese Laune loszuwerden und die gemeinsamen Dinge genießen. Sonst gibst Du ihr in diesen Momenten nicht die Gefühle, die sie haben sollte, wenn sie mit Dir zusammen ist. 

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Also aus meiner Sicht ist die Depression die Baustelle mit Prio 1 - wenn die LTR da rein passt gut, wenn  nicht dann eben nicht. Dass du dich von deiner Depression heilst sollte für dich eine wesentlich größere Bedeutung haben, als eine einmonatige Beziehung aufrecht zu erhalten. Das steckt da auch mit Sicherheit indirekt in der Depression mit drin: deine Abhängigkeit von Liebe von einer anderen Person, weil du noch nicht so recht sehen kannst, wie du dir selbst genug sein kannst. Eine ordentliche Therapie wird auch darauf ausgerichtet sein, diese Resourcen in dir freizulegen.

Nach deiner eigentlichen Frage, wie du mit der Depression ne LTR gut handeln kannst, kann ich dir leider nicht direkt aus eigener Erfahrung nen Ratschlag geben. Ich habe die Phase in der ich den größten "Brocken" der Depression abgeheilt habe eben alleine durchgemacht. Allerdings kann ich mich daran erinnern, dass man schnell mal bei irgendetwas überfordert war: von daher sei nachsichtig mit dir. Ich denke es kann durchaus hilfreich sein, den Partner an dieser Stelle auch einzuweihen, dass dieser versteht und nachvollziehen kann, dass du nicht immer so agieren kannst, wie du es ohne Depression tuen würdest. Nur so kann sich denke ich entsprechendes Verständnis aufbauen. Und bedenke dabei: es geht hier um Kommunikation - d.h. mitteilen, was Sache ist und nicht ein "sich in den anderen fallen lassen und Verantwortung abgeben". Beim letzteren wirst du passiv, und gibst Verantwortung an deine Partnerin ab - wie die Mutter die dich doch bitte trösten und wieder aufrichten möge. Nein darum geht es nicht, das wird auch nicht funktionieren. Es geht darum, dass der andere Partner verstehen kann, dass du mal gerade empfindlich reagierst, mal niedergeschmetterst bist - du aber alleine dafür die Verantwortung tragen kannst, es nicht auf ihren Schultern lastet. Entsprechend sinnvoll ist es auch das zu kommunizieren, dass du eigenverantwortlich mit deiner Depression umgehst - besser kann ich es gerade nicht formulieren. Du selbst siehst dich verantwortlich für die Heilung und auch für die Auswirkungen von der Depression.

Im Prinzip steht da auch nichts anderes was anderen Leuten auch immer geraten wird: sei einfach nicht needy, und nimm dein Leben in deine Hand. Ich habe das halt gerade ein wenig mehr ausgeführt, weil es gerade das das Schwierige bei dir ist - nichts ist leichter bei einer Depression, sich eben einfach gehen zu lassen und es gerade nicht zu tun!!! Das ist eben das Wesen der Depression. Und ja es ist verdammt schwer aus diesem Teufelskreis wieder rauszukommen - aber eben auch nicht unmöglich!!! Jedes mal es immer wieder versuchen, da auszubrechen. Tust du es mit den richtigen Mitteln, dann wirst du allerdings auch mit der Zeit merken, dass es eine Tendenz gibt nach oben. Und das ist letzten Endes was ich aus eigener Erfahrung mitgeben kann: es ist ein Weg - es ist hart!! Aber es lohnt sich - dran zu bleiben. Wie gesagt mit den richtigen Mitteln, d.h. deine inneren Resourcen, deine Lebenskraft und Lebensfreude freizusetzen. Immer wieder und immer wieder - und nur dir zu Liebe. Und das ist es auch worum es in erster Linie für dich gehen sollte - um dich, um deine Heilung. Die LTR kannst du dann so gut managen wie eben geht - das liegt allerdings auch ein gutes Stückchen an ihr. Je selbständiger sie selbst ist, desto leichter wird es. Allerdings liest es sich so, als wäre sie das eher nicht ("nicht pflegeleicht"). Das sollte dir auch klar sein: du kannst alles schaffen, was in deinen Händen liegt, aber deine Partnerin ist immer noch für sich selbst verantwortlich. Von daher tue das was von deiner Seite aus möglich ist, dich deiner Heilung zu widmen und auch die LTR zu gestalten, aber überlasse den Teil, der in ihren Händen liegt entsprechend ihr - getreu dem Motto: Gott gebe mir die Gelassenheit, Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden.

  • TOP 3

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

 

@VPlus also zusätzlich zur Therapie und unabhängig von deiner LTR

kann ich dir, wie von Forbiddengirl schon vorgeschlagen hat, Achtsamkeit ans Herz legen + Meditation und Yoga, das kann enorm dabei helfen, deine Emotionen besser in den Griff zu kriegen und dich vor allem mit ihnen nicht mehr so stark zu identifizieren oder von ihnen mitreißen zu lassen. Hab, als ich anfing zu meditieren, manchmal wirklich richtig Schiss bekommen, von dem was da in mir so aufgestiegen ist, aber auch das geht vorbei. Geführte Meditationen sind da ganz hilfreich oder noch besser in einem Gruppenkurs.

Kann zwar nicht von mir behaupten, ich würde täglich meditieren, aber halbwegs regelmäßig praktiziert, tut´s mir unheimlich gut.  

Schon mal was von Mindful Based Stress Reduction gehört? Wurde von Jon Kabat-Zinn entwickelt, ist ein 8 wöchiges intensives Meditations- und Achtsamkeitsprogramm (also auch Yoga), was parallel zur Schulmedizinischen Behandlung von unterschiedlichsten KH läuft.

Vielleicht werden ja in deinen Breitengraden MBSR-Kurse angeboten?

http://www.mbsr-verband.de/

Hier das passende Buch:

https://www.amazon.de/Gesund-durch-Meditation-große-Selbstheilung/dp/3502623325

Ein normaler Meditations- oder Yogakurs in einer Gruppe, in der du wöchentlich "gezwungen bist, teilzunehmen", bringt sicher auch positive Effekte, wenn du es schaffst, dich zu überwinden.

Ich weiß nicht, ob du  zusätzlich zu Therapie Medikamente bekommst oder was du von homöopathischen Sachen hältst, aber ein Freund hat mir von seiner "emotional-instabilen" Ex berichtet, der er ein Fläschchen mit Bachblütenextrakten gemischt und geschenkt hat und deren Stimmungsschwankungen lt. ihrer Aussage dadurch deutlich gemindert wurden. Versuch macht klug und der Glaube versetzt ja bekanntlich Berge und im Grunde sind es ja nur Blütenextrakte in H2O und Alk...  

 

edit: Hab noch was vergessen, Vitamin D. Gibt hier im Forum auch threads dazu. In nordeuropäischen Ländern sind einige LM mit Vitamin D angereichert, wie hierzulande mit Jod und Fluorid, historisch gewachsen, aber von einer Mangelversorgung an Jod und Fluorid kann man schon lange nicht mehr sprechen. Der Grund für den Vitamin D Zusatz in LM in den nordeuropäischen Ländern liegt auf der Hand, Licht- und Sonnenmangel, mit den entsprechenden Konsequenzen (Depressionen, hohe Suizidrate). Der hiesigen (D) Pharma-Industrie ist jedoch nicht daran gelegen, dass auf eine Unterversorgung mit Vitamin D in weiten Teilen der Bevölkerung aufmerksam gemacht wird und "wehrt" sich dagegen, da sie sonst viele ihrer Präparate einstampfen / vom Markt nehmen könnten.

bearbeitet von Polysix
D
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Zusätzlich zu Polysix Tipps bzgl. Medizin, kann man auch noch Johanniskraut (z.B. laif900) erwähnen. Wirkung empfand ich als schwach, kann mir aber vorstellen, dass es mir schon was geholfen hat.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen
Am 13.3.2017 um 19:37 schrieb VPlus:

Die Hilfe nehme ich auch in Anspruch, aber vllt. hat hier ja jmd. Erfahrung mit dem Thema der mir noch den einen oder anderen Tipp geben kann.

 

Was sagt der Doc denn? Dein Zustand scheint sehr schwankend zu sein. Die Therapie läuft ja wohl noch? Warum stürzt du dich in Dinge, bei denen viele schon mit einer stabilen Psyche Schwierigkeiten haben. Scheint mir so, als wäre es mal ganz gut, ein bißchen Ballast abzuwerfen anstatt dir noch mehr aufzuhalsen.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich war einige Jahre mit einem Mann zusammen, der während der Beziehung zwei akut depressive Phasen hatte. Da ein enges Familienmitglied schon lange unter Depressionen litt, wusste ich einigermaßen damit umzugehen. Ich wollte mich gerne zu deinem Thema äussern, da ich ja die Perspektive deiner angehenden LTR innehatte und du wohl vorallem wegen ihr hier geschrieben hast. 

Doch zuallererst, sehe ich es so wie viele andere: Deine angehende LTR hat gerade keine Priorität. Dass du gesund wirst und zu dir selbst findest ist viel wichtiger und nur damit tust du auch ihr einen Gefallen. Wenn sie dir gut tut und dich unterstützen kann (während du eigenverantwortlich an dir arbeitest), ist das schön und positiv. Ansonsten sieht es so aus als wäre im Moment kein Platz in deinem Leben für sie. Ich finde die ganzen Tips, wie du mit den verschieden Gefühlslagen umgehen kannst gut und wichtig, aber ich geh jetzt mal nur auf sie und die angehende Beziehung ein: 

Ja, ich würde sie einweihen. Nur dann kann sie verstehen, dass bestimmte Verhaltensmuster nicht primär gegen sie gerichtet sind. Wenn das Thema für sie fremd ist, soll sich sich mal dazu einlesen. Ob sie dann noch eine Beziehung mit dir eingehen will, ist etwas anderes. Allerdings denke ich, dass wenn du es ihr verschweigst, sie dennoch spüren wird, dass etwas nicht "gut" ist und du noch zusätzlich unter Stress stehst, weil du ihr noch was vorspielen musst. Allerdings stimme ich Bernstyler zu, dass du keine Verantwortung abgeben kannst oder sollst. Das ist in meiner Ex-Beziehung passiert und hat mich ziemlich belastet. Weiter würde ich mal ganz lapidar sagen: Eine Beziehung mit einer Person, welche unter Depression leidet, zu führen ist schwer. Allerdings sicher nicht unmöglich und ich bin auch nicht der Meinung, dass man sich nicht auf Jemanden einlassen sollte, nur weil dieser Momentan nicht an seinem höchsten Punkt steht. Wichtig sind gute Kommunikation, der Wille nach einer ausgewogenen Beziehung, der Wille nach Besserung und das Bedürfnis einander gut zu tun.

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Ich behaupte einfach mal, dass bei vorhandener Psychischer Erkrankung Beziehungen nur dann gut funktionieren können, wenn mit offenen Karten gespielt wird. Du brauchst ihr nicht deine Lebensgeschichte zu erzählen, aber das grundsätzliche Wissen darüber kann viel gutes anrichten.

 

Gefahren bestehen natürlich:

- Der erkrankte Partner wird ggf weniger ernst genommen

- Wenn die Beziehung scheitert, ist es für Dich ok, soetwas privates Mitgeteilt zu haben?

 

Gibt aber eben auch Chancen:
- Der Partner weiss, wie man mit Dingen umgeht. Wundert sich nicht über "komisches" verhalten.
- Es wird leichter sein, sich Zeit für sich zu nehmen.
- Partner kann auch eine Stütze sein - des Gefühls von Stabilität wegen. Des Gefühls, trotz der Krankheit gemocht zu werden.
- Positive Veränderungen die in der Genesung der Krankheit entstehen,  können weniger irritierend werden.
- Ab davon: Hat n Partner direkt vorbehalte wegen der Krankheit - Tja: Dann hat sich das wenigstens frühzeitig geklärt. Komm aber in dem Fall bloss nicht auf die Idee, wegen der Depression keine Frau mehr abzukriegen. Gibt genug Menschen da draussen, für die das kein Problem darstellt.

Ausserdem: So oder so konstitiert die Krankheit deine derzeitige Persönlichkeit. Deine Freundin hat Dich mit der Depression kennen  und lieben/mögen gelernt.

 

Währenddessen arbeitest Du natürlich an Deiner Genesung.  Machst Deine Therapie. Tust Dinge, die Dir gut tun. Und kommunizierst, wenns mal zu schwer wird und Du Ruhe brauchst. Das ist wichtig. 
Achja, und du brauchst/solltest sie nicht ständig mit der Erkrankung vollquatschen. Ist ja nicht Dein Therapeut. Mit Deinem Therapeuten solltest Du aber auch bereden, wie der Umgang mit der Beziehung bzw Beziehungen im allgemeinen vonstatten geht, wenn Du da schwierigkeiten hast.

 

 

Aber ganz ehrlich: Du willst wenn dann eine Beziehung mit einer Frau, die Dich so akzeptiert wie Du bist. Wenn sies nicht tut: Next. Oder eben erstmal ohne Beziehung klarkommen. Du bist allerdings keine wandelnde Red Flag, weil Du eine Depression hast. Lass Dir ein evtl Beziehungsende dementsprechend nicht aufs Gemüt schlagen. Es gibt da draussen genug Menschen, die kein Problem mit psychischen Erkrankungen haben. Und da draussen laufen genug Menschen mit psychischen Erkrankungen rum und führen trotzdem ein normales Leben. Auch mit und in Beziehungen.

bearbeitet von Dustwalker
  • TOP 1

Diesen Beitrag teilen


Link zum Beitrag
Auf anderen Seiten teilen

Erstelle ein Mitgliedskonto, oder melde Dich an, um zu kommentieren

Du musst ein Mitgliedskonto haben, um einen Kommentar verfassen zu können

Mitgliedskonto erstellen

Registriere Dich ganz einfach in unserer Community.

Mitgliedskonto registrieren

Anmelden

Du hast bereits ein Mitgliedskonto? Melde Dich hier an.

Jetzt anmelden

  • Wer ist Online   0 Mitglieder

    Aktuell keine registrierten Mitglieder auf dieser Seite.