FAZ Artikel : Männer haben keine Zukunft

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Gast

Kannste natürlich auch so sehen, dass es sich im Nachhinein als Segen herausstellt. 

Liest man die Anreizstruktur korrekt ab, bleibt es einem erspart, weitere Zeit zu investieren in einen Weg ins Nichts. So gesehen ein Win.

Dass Deutschland bei Bildungsausgaben im tertiären Bereich immer noch deutlich unter dem OECD-Schnitt liegt ist ein anderes Thema. Systemfaktoren sind eben doch indirekt relevant, bzw. schlagen sich auf die Mikro-Ebene durch.

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vor 20 Stunden, Halbork schrieb:

Um wieder zurück zum Thema zu kommen, im vom TE verlinkten Artikel wird die These aufgestellt:

Die Kehrseite der Medaille aber ist m.E. die Erosion der klassischen Motivations- und Leistungsanreize für traditionell männliches Rollenverhalten. 

Oder einfacher gefragt: wozu sich ins Zeug legen? Was springt dabei raus?

Das alte Fleißbetatum hat jedenfalls ausgedient. Heute muss ein Mann "interessant" sein und ein "interessantes Leben haben"...

Es wandelt sich nicht nur alles, sondern es wandelt sich immer schneller, und es wandeln sich auch Dinge, die einst Konstanten waren. Auch "Meta-Dinge", wie z.B. daß man Werte erhält und Verbesserungen anstrebt.

Für mich war diesbezüglich die Einführung der neuen Postleitzahlen ein Schock. Weil Indikator für eine neue Geisteshaltung der Gesellschaft. Ein seit einem Vierteljahrhundert bewährtes, wohldurchdachtes und strukturiertes System wurde ersatzlos vernichtet und durch einen durchgeknallten Amoklauf einer Bande von Dyskalkulisten ersetzt. Statt 4 Ordnungsebenen plus ggf. Zustellpostamt nur noch zwei Ordnungsebenen plus Zufallszahl. Zuzüglich willkürlicher Sonderregeln. Wer so etwas plant oder auch nur zuläßt, frißt auch kleine Kinder. Oder wirft Bomben auf sie (Belgrad, Kunduz.)

Mittlerweile sind wir an einem Punkt angelangt, wo Milliardenwerte (Abwrackprämie, DVB-T, Deutschlands zweitpünktlichster Bahnhof) und ganze Firmen für ungültig erklärt werden (Dresdner Bank, ersatzlos verschwunden.) Und alle machen mit.

Und da soll ich auf ein gutes Abizeugnis und Kenntnisse der Rechtschreibung achten (die alle paar Jahre von durchgeknallten Studienräten und anderen Subalternen trocken in den Arsch gefickt wird)? Meine Joghurtbecher in der Spülmaschine waschen, weil das der Umwelt hilft?

Mittlerweile muß man glaube ich nicht mehr die 50 erreichen, um altklug zu werden oder innerlich auszusteigen. Wer mittelmäßig aufmerksam durchs Leben geht, merkt auch schon mit 20 oder 15 (G9-G8-G9), daß die Welt ein bißchen Balla ist und es sich nicht mehr lohnt, blind alten Werten, die von irgendwem propagiert werden, zu folgen.

 

 

bearbeitet von HerrRossi
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Gast

 

3 hours ago, HerrRossi said:

Mittlerweile muß man glaube ich nicht mehr die 50 erreichen, um altklug zu werden oder innerlich auszusteigen. Wer mittelmäßig aufmerksam durchs Leben geht, merkt auch schon mit 20 oder 15 (G9-G8-G9), daß die Welt ein bißchen Balla ist und es sich nicht mehr lohnt, blind alten Werten, die von irgendwem propagiert werden, zu folgen.

Nein, man muss lediglich bemerkt haben, dass Deutschland Abgaben-Vizeweltmeister ist, bei gleichzeitig sinkender Lohnquote: der Anteil der Arbeitnehmerentgelte an der Wirtschaftsleistung liegt heute um vier Prozentpunkte niedriger als noch zur Jahrtausendwende. Stichworte: negativer Lohndrift, Prekarisierung, kalte Progression. Dass überhaupt noch offiziell Reallohn-Wachstum vorhanden ist liegt eigentlich nur an der niedrigen Inflationsrate, wobei das wiederum die Frage nach der versteckten Inflation aufwirft.

bearbeitet von Gast

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Am 10.4.2017 um 15:54 , General Beta schrieb:

Hier brauchen echt Einige Nachhilfe. Sagt nicht dass ihr studiert habt.

 "Wissenschaftliche Theorien hätten das Ziel, Fakten in der Welt zu beschreiben und für dieses Ziel seien Werturteile unerheblich. Anders formuliert: Für die Beantwortung der Frage „Was ist in der Welt der Fall?“ sei eine Beantwortung der Frage „Was sollte in der Welt der Fall sein?“ irrelevant".

Kann man bei Max Weber nachlesen. Werturteilsfreiheit. Sollte man kennen, wenn man Gesellschaft analysiert. Frage mich langsam echt, wie man da auf "Jammerei" kommt, wenn einfach versucht wird Zustände zu beschreiben.

Jo. Der Maxe und so.

Nur ist "wissenschafltiche" Wahrheit eben irrelevant bzw. wird da ignoriert, wo sie der sozialen Konstruktion von Machtdipositiven im Weg steht.

Das kann man sogar als Hasser des Konstruktivismus ganz leicht erkennen.

 

Wissenschaft liefert immer nur Werkzeuge - entscheidend ist, wer die Handlungsanweisung zu ihrer Anwendung vergibt.

 

Wissenschaftliche Warheit ist an sich nutzlos - und echte (=machtrelevante) Wissenschaft wird im Think-Tanks (früher: Der Geheimloge, der Schamanenhütte usw.) verbannt oder unanwendbar verrätselt (ob Latein oder unverständliche Codierung in Mathematik ist egal).

Der Wissenschaftler ist immer nur der Schamane, der dem Stammeshäuptling dient - oder machen Politikwissenschaftler Politik? Sind Wirtschaftsminister BWLer? Sind Konzernlenker die besten Absolventen der ersten Statistikklausur? Natürlich nicht.

 

 

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Zitat

Der Wissenschaftler ist immer nur der Schamane, der dem Stammeshäuptling dient - oder machen Politikwissenschaftler Politik? Sind Wirtschaftsminister BWLer? Sind Konzernlenker die besten Absolventen der ersten Statistikklausur? Natürlich nicht.

Ja, warum gibts da eigentlich keine Männer, die sich da durchbeißen und mal als BWLer Wirtschaftsminister werden? Das ist eine sehr interessante  Beispielfrage.

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vor 37 Minuten, Halbork schrieb:

Nein, man muss lediglich bemerkt haben, dass Deutschland Abgaben-Vizeweltmeister ist, bei gleichzeitig sinkender Lohnquote: der Anteil der Arbeitnehmerentgelte an der Wirtschaftsleistung liegt heute um vier Prozentpunkte niedriger noch zur Jahrtausendwende. Stichworte: negativer Lohndrift, Prekarisierung, kalte Progression. Dass überhaupt noch offiziell Reallohn-Wachstum vorhanden ist liegt eigentlich nur an der niedrigen Inflationsrate, wobei das wiederum die Frage nach der versteckten Inflation aufwirft.

Aber, aber...wir sind doch so gerecht! Viel gerechter und gleichverteilter und so als z.B. die bösen, kapitalistischen AMerikaner! ODer die noch böseren, kommunistisch-oligarchischen (Auswahl bitte ankreuzen) Russen! :-D

 

Der Wirtschaftsmarkt ist wie der sexuelle (und umgekehrt):

Wer sich an die "offiziellen Regeln" hält wird ausgebeutet - denn jeder AN muss ausnahmslos und zwangsweise weniger verdienen als er wert ist - sonst kein Profit zur Begleichung der Zinsknechtschaft - und damit keine Ableitung des Realienprofites an die Quelle des Geld"verleihs" (im weitesten Sinne, natürlich ist es keine direkte Verleiher-Kreditnehmer-Relation wie vielleicht vor ein-/zweihundert Jahren mal oder so)

 

Im Kapitalismus muss die Masse immer unten bleiben, muss der "Zins" (egal in welcher Form er den Menschen verkauft wird; Steuern, Lohn, Abgaben, der Sprit """wird""" teurer...) immer schneller laufen als der Lohn - sonst könnte der normale AN ja ansparen, würde selbst Kapitalist werden und wäre kein AN mehr...und das geht ja nicht! :-)

...und so wie man gut daran tut, normale Typen nicht damit zu konfrontieren, dass "lieb und weiblich-identifizierend sein" kein Zugang zu Qualitätspussy ist - so will DAS gerade noch mehr niemand hören.

 

Denn da man dieses System nicht ändern kann - bleibt einem letztlich nur übrig, sich selbst einzurichten. Selbst möglichst stark (als AN) Lücken zu nutzen (z.B. zusätzliche Unternehmerarbeit, Internetarbeit. Schwarzarbeit, was weiß ich was alles geht) und möglichst zu versuchen, selbst "Zinsnehmer" zu werden (ob als Kleinvermieter oder was auch immer)

So wie man mit PU anderen die Frauen "wegnimmt" (faktisch, auf dem freien SMV) - so läuft es bei Geld auch.

 

An SICH wäre das alles auch kein Problem - würde die ewige Skalenschneiderei und indirekte Abwerterei nicht mittlerweile so tief schneiden, dass man selbst als oberer Mittelklasseverdiener bei recht sparsamer Lebensweise sich geradezu wundert ,wie zauberkräftig und quasi unvermeidbar einem das Geld zwischen den Fingern zerrinnt.

 

Als es direkte Systemkonkurrenz war - war dieses Problem auf zauberhafte Weise nicht da - und auf zauberhafte Weise trat es frecher und blutpresserischer auf als je zuvor, als es zum neo-liberalen Finanzkapitalismus keine offizielle Alternative mehr gab,...ein Schelm, wer böses dabei denkt. ;-) als Börsen global agieren konnten, den Spekulanten aber nicht global in die ... ach, ich höre lieber auf.

 

Brignt eh nix, sich darüber zu erregen.

Es ist wie beim SMV: Man kann sich darüber aufregen, es gut oder schlecht finden - oder man nutzt die neuen Möglichkeiten produktiv für sich.

Viel mehr Alternativen gibt es ohnehin nicht.

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Gast
13 minutes ago, Vierviersieben said:

Der Wissenschaftler ist immer nur der Schamane, der dem Stammeshäuptling dient - oder machen Politikwissenschaftler Politik? Sind Wirtschaftsminister BWLer? Sind Konzernlenker die besten Absolventen der ersten Statistikklausur? Natürlich nicht.

Mja weiss nicht.... hab da mal von einer gewissen Physikerin gehört, die ihre Promotion schrieb über "Untersuchung des Mechanismus von Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch und Berechnung ihrer Geschwindigkeitskonstanten auf der Grundlage quantenchemischer und statistischer Methoden." 

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vor 6 Minuten, Max--Power-- schrieb:

Ja, warum gibts da eigentlich keine Männer, die sich da durchbeißen und mal als BWLer Wirtschaftsminister werden? Das ist eine sehr interessante  Beispielfrage.

In dem Moment wärst Du kein """"BWLer""" mehr - sondern """Wirtschaftsminister""". Der MAchtdispositiv verschiebt sich, braucht für seinen Nexusbildung nur Avatare - das kann man weder sehen noch schmecken, aber es wirkt.

Dürftest Du doch als Philosoph noch am ehesten verstehen: DAs kommunikative System besetzt die Avatare - egal was die von sich glauben, meinen, denken...

Zitat


Mja weiss nicht.... hab da mal von einer gewissen Physikerin gehört, die ihre Promotion schrieb über "Untersuchung des Mechanismus von Zerfallsreaktionen mit einfachem Bindungsbruch und Berechnung ihrer Geschwindigkeitskonstanten auf der Grundlage quantenchemischer und statistischer Methoden." 

 

Perfekes Beispiel - und sie handelt nicht wie eine Physikerin (z.B. logisch-abstrakt Richtung Erhalt eines themrodynamischen / dann politischen Gleichgewichtes) - sondern ist transformiert und handelt nach einer anderen Agenda.

bearbeitet von Vierviersieben
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Gast
6 minutes ago, Vierviersieben said:

Der Wirtschaftsmarkt ist wie der sexuelle (und umgekehrt):

Das Wörtchen "wie" war zuviel, mein Lieber.

Der Wirtschaftsmarkt ist der sexuelle Markt. Bzw. lediglich ein Blickwinkel auf den einen und einzigen Markt, den je gab, gibt und geben wird.

Und was wir als Männer auf der Makroebene seit Jahren erleben- im Wirtschaftlichen wie im Sexuellen- ist die Seitwärtsbewegung, die schleichende Stagnation. Distributiver Verteilungskampf, geschickt vernebelt mit narrativer Deutungshoheit und Powertalk. 

Der Frosch lässt sich kochen.

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Gast
vor 11 Minuten, Vierviersieben schrieb:

So wie man mit PU anderen die Frauen "wegnimmt" (faktisch, auf dem freien SMV) - so läuft es bei Geld auch.

Geld wird ohne Ende gedruckt, Frauen leider nicht

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Am 10.4.2017 um 20:12 , Rudelfuchs schrieb:

Ihr diskutiert so ein wenig am thema vorbei. Wenn es zum thema des artikels ne Beiträge mehr gibt würde ich hier langsam mal dicht machen.

+1

Ich glaube, der TE konnte sich inzwischen auch ein gutes Bild der Meinungsvielfalt im Forum machen. 

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Gast
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