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Das Gefühl nach dem Scheitern

Ein einfacher Korb im Club, für ein Date oder eine beendete Beziehung - Jeder kennt dieses Gefühl das einen danach belastet.
Aber warum belastet uns das überhaupt? Wieso sind wir danach, manchmal noch über Tage betrübt?
Gefühle sind ein Ergebnis unserer Gedanken. Wie wir denken, so fühlen wir.

Wie man mit diesem Gefühl nach dem Scheitern umgeht, hängt stets vom Selbstbewusstsein und den derzeitigen Einflüssen auf einen selbst ab.
An einem Beispiel möchte ich zeigen wie ich damit umgegangen bin. Das ganze diente mir dazu mir das Ganze nochmals vor Augen zu führen und meinen Verstand zu reinigen.
Ich verbringe derzeit mindestens zwei Stunden am Tag damit zu lesen und befinde mich gerade in einer Phase, in der sich meine Persönlichkeit stark verändert (also das was hier meist als InnerGame bezeichnet wird). Sollte euch also der ein oder andere Gedanke bekannt vorkommen, so seid euch gewiss: Ihr liegt eventuell richtig - könnte ich irgendwo aufgeschnappt haben. Des Weiteren könnte auch passieren dass sich etwas mit dem widerspricht, was ich zuvor geschrieben habe oder danach schreiben werde. Wie gesagt, innere Umräumaktion.

Einleitung
Ich kam von einer zur nächsten (ONS, Beziehungen, F+... - aber alles relativ belanglos) und blieb dann plötzlich bei ihr hängen.
Sie schien die Summe der positiven Eigenschaften jener, die ich bisher kennenlernte.
Auslöser für diesen Thread ist diese beendete Beziehung, in die ich viel Hoffnung investierte.
Sie beendete die Beziehung ohne Vorwarnung und ich fühlte mich wahrhaftig schlecht. Ich kontaktierte sofort ein paar Freunde und wir trafen uns. Die ersten Tage verbrachte ich fast ununterbrochen mit Freunden. Weder an schlafen noch an Essen war zu denken.

Ich kam einfach nicht auf klare Gedanken und fühlte mich durchgängig schlecht. Die Kontaktsperre aufrecht zu erhalten fiel mir schwer.
Nur wieso? Wieso konnte ich das nicht einfach hinter mir lassen?

Gedanken sind hochansteckend, denn wie wir denken, so fühlen wir.

Befindet man sich also in einer Phase der negativen Gefühle/ Gedanken, so ist es wichtig dies zu erkennen und dieser Spirale zu entkommen.
Mich holen diese negativen Gedanken derzeit alle paar Tage immer wieder ein.

Der Umgang mit negativen Gefühlen und Gedanken

Ich muss diese negativen Gedanken also abschaffen. Aber aufschieben/ verdrängen ist auch keine Lösung. Ich muss versuchen meine Gefühle zu analysieren und auf eine sachliche Ebene zu abstrahieren, um mir dann zu verbildlichen warum es keinen Sinn macht darüber weiter nachzudenken und ich das Ganze einfach abschließen sollte.

Ich versuche mich zu entspannen, an nichts zu denken und das Gefühl zu lokalisieren.
Ein drückendes Gefühl im Bauchraum, direkt unter der Bauchdecke.
Warum habe ich dieses Gefühl? Sie hat Schluss gemacht. Ich vermisse es bei ihr zu sein. Vermisse ich bei ihr zu sein oder allgemein sie?

Ich lasse meine Gedanken kreisen. Zärtlichkeiten - erster Gedanke. Diese tauschte ich inzwischen woanders aus. Daran kann es also nicht liegen. Und so kreuze ich viele Ideen.
Jetzt hab ich's: Geborgenheit, die Gewissheit zu wissen dass dort jemand ist, der mich kennt, liebt und schätzt wie ich bin und anders rum genauso. Jene Person zu der ich immer kann und die mich am Ende einer anstrengenden Woche empfängt und mir genau dieses Gefühl vermittelt. Genau das ist es was mir fehlt.

Kann ich dieses Gefühl bei jemand anderem bekommen? Schwierig, denn genau das war eine der Eigenschaften, die sie so besonders gemacht hat.
Moment Mal, jemand der mich liebt und schätzt wie ich bin und mir dieses Gefühl vermittelt? Hey ese, sie hat dich verlassen.

Warum hat sie mich verlassen? Die Gründe waren eher schwammig und ich hakte nur ein Mal nach. Ich merkte sofort, dass sie mir nicht die Wahrheit sagte. Wollte sie nicht oder konnte sie nicht? Das ist eigentlich nicht wichtig. Ich gelange an einen Punkt, an dem ich mich frage ob etwas in meiner Persönlichkeit der Auslöser gewesen sein könnte. Immerhin offenbarte ich ihr Seiten, die sonst niemand kennt. War das richtig? Sollte ich mich ändern? Meine Gedanken kreisen erneut...

Vom Negativen ins Postive

Was mache ich hier gerade?
Ich will mich für jemanden ändern, der mich ohne Nennen eines plausiblen Grundes fallen gelassen hat. Hab ich sie noch alle?
Niemand ist perfekt und gäbe es einen Grund, dann könnte man damit an sich arbeiten. Aber den hat sie mir nicht genannt. Das ist ziemlich rücksichtslos, wie ich finde...
Aber vielleicht hatten wir einfach nicht genügend Zeit, damit sie meine Persönlickeit erkennt und vielleicht lernt sie das noch in mir kennen, was sie eigentlich sucht. Bullshit. Es ist nicht meine Aufgabe mich wie auf einem Markt zu präsentieren und meine Persönlichkeit auf dem Tisch auszubreiten. Es ist die Aufgabe des anderen die gewünschten Aspekte herauszukitzeln.

Ich muss aufhören zu hoffen dass wenn sich etwas ändert, ich mich ändere/ verbiege und sie mich vielleicht wieder zurücknimmt. Wenn sie jetzt nicht glücklich mit mir war, wenn sie jetzt keine Beziehung haben wollte, warum sollte sie es in absehbarer Zeit wollen? Weil ihre Alternative/ Ex doch nicht klappt? Weil sie erkennt dass es eigentlich doch nicht so schlecht war? Warum sollte ich Begeisterung für jemanden haben, der keine Begeisterung für mich hat? Beziehungsweise nicht im gleichen Verhältnis..
Ich will keine derartige Beziehung, auf einem solchem ,,Fundament". Dafür gefällt mir das Single-Dasein zu sehr. Wenn dann muss diese Beziehung auf 100%iger Anziehung beruhen und nicht auf einer Laune.

Diese Person hat mich als nicht wertvoll genug eingestuft und damit habe ich sie in ihren Augen nicht verdient. Aber sie hat mir doch so oft gesagt sie hätte mich nicht verdient, ich sei zu gut... Moment... Ich habe sie nicht verdient? Wer bin ich? Nach meiner Wertvorstellung sind alle Menschen von Grund auf gleich und unterscheiden sich nur in dem was sie tun. Sie hat mich plötzlich fallen gelassen, ohne jede Vorwarnung. Also wenn dann hat sie mich nicht verdient, denn ich war stets offen und ehrlich zu ihr und habe alles versucht, dass es ihr an nichts fehlt.

Dieses Gefühl nicht zu genügen, das ist es was mich so belastet hat. Es kränkte mich und mein Selbstwertgefühl und machte mir deshalb zu schaffen.

Schlusswort

Das Verfassen dieses Textes hat mir selbst eine Last abgenommen. Ich bin gespannt ob das jemand liest, was ihr (vielleicht zwischen den Zeilen) lest und wie das Feedback ausfällt.
Solltest du diesen Text in einer ähnlichen Situation lesen: Halt die Ohren steif. Es liegt nicht immer alles an dir. Es gibt so viele Einflüsse denen wir tagtäglich ausgesetzt sind und dazu kommen die unterschiedlichen Persönlichkeiten. Halt die Augen offen und lauf nicht im Trübsinn an der potentiell besseren Frau vorbei.

 

over and out.

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Moinsen. Ich bin auch grad am Trennung verarbeiten, deshalb bin ich zurzeit auch öfters hier. Lies Dich hier durch, fantastisch ist der blogähnliche Beitrag von Viper in der Schatzkiste unter Beziehungen: 

Der hat das super geschrieben und es macht Mut, es selbst durchzustehen. Hat auch viele Hinweise auf Selbstreflexion, do's and dont's. Ganz kurz meine drei Tipps:

  • Kontaktsperre und Loslassen (lies Dich ein)
  • keine Ersatzdrogen (Sex, Alk, zu schnelle neue Beziehung) 
  • Meditation und Reflexion, wenn nötig hol Dir professionelle Hilfe bei nem Psychologen

Wenn man's sauber durchzieht (s. im obigen Thread), hat mans in 4 - 10 Wochen hinter sich. Wenn man's versaut (nicht Einhalten Kontaktsperre, saufen wie ein Loch, frustficken, Verdrängungsbeziehung eingehen), dann geht's Monate, Jahre, ohne gross vorwärtszukommen.

 

 

Mach et jut. Das haben schon andere gehabt, überlebt und es war danach alles besser. 

 

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vor 5 Minuten, Zardoz schrieb:

blogähnliche Beitrag von Viper

Mit dem bin ich fast durch. Ich stimmte dir voll zu. Gut geschrieben, man findet sich wieder und findet Kraft.

Ich habe heute Nacht einen Blog gelesen zum Unterschied zwischen Verlieren und Loslassen (Atem,  Kugelschreiber - vielleicht kennst du ihn). Der tat auch gut.

Danke für deine Tipps. Das ,,Frustfick'' eher negativ ist, darüber muss ich nochmal in Ruhe nachdenken. Habe ich so noch nicht wahrgenommen. Eher im Gegenteil.

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vor 2 Stunden, MrCook schrieb:

Das ,,Frustfick'' eher negativ ist, darüber muss ich nochmal in Ruhe nachdenken. Habe ich so noch nicht wahrgenommen. Eher im Gegenteil.

OK, ist mein Empfinden. Ist wie sich volllaufen zu lassen. Kann mal ganz gut sein, aber ist nur ein Betäuben, nicht ein Heilen. Ich hab im Übrigen ein "Trennungsschmerz-Controlling" erarbeitet, bei welchem ich genau Buch führe, wie ich mich an welchem Tag und zu welcher Zeit fühle (mit Schulnoten von 1 - 6). Dazu notiere ich, was die Veränderungen positiv oder negativ beeinflusst hat. Das sind teilweise kleine Dinge, die man dann weglassen oder verstärken kann. Bei mir hat z.B. absoluter Alkoholverzicht zu einer starken, positiven Stabilisierung der Gefühlslage geführt. Selbst so unscheinbare Dinge wie "im Tram fahren lässt mich mich schlechter fühlen" habe ich festgestellt - seitdem gehe ich die 800m zu meinem Büro. Oder das Gucken eines belanglosen Films hatte weniger positive Auswirkungen als eine Reportage über Kuba, welche mich interessiert hat. Ich hab auch festgestellt, dass rauszugehen auf mich zur Zeit eine schlechtere Wirkung hat, als mich intensiv zu Hause zu beschäftigen. Lesen, TV, Hausarbeit, Schreiben. 

Durch dieses genaue Beobachten von Tun/Lassen und Wirkung verspreche ich mir, meinen Heilungsprozess zu optimieren oder zumindest nicht zu behindern. Ich hab mal einen Screenprint des Controllingsheets hier unten reingestellt, wenns jemand interessiert. Kein Copyright drauf... :-D 

Übrigens: Bei uns in der Schweiz ist die BESTE Schulnote die 6, die SCHLECHTESTE die 1! Eine 4 heisst also "genügend/soso lala", eine 6 "überschwenglich gut", eine 1 "liefert mich ein!", eine 2 "die Welt ist Scheisse"

Trennungscontrolling.jpg

bearbeitet von Zardoz

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vor 4 Stunden, Zardoz schrieb:

Ich hab im Übrigen ein "Trennungsschmerz-Controlling" erarbeitet, bei welchem ich genau Buch führe, wie ich mich an welchem Tag und zu welcher Zeit fühle (mit Schulnoten von 1 - 6). Dazu notiere ich, was die Veränderungen positiv oder negativ beeinflusst hat.

Verdammt interessanter Gedanke. Auch unabhängig von einer Trennung.

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